So, dann will ich auch mal.
Gleich vorweg: Ich war nicht wirklich happy mit den Abgaben. Klar ist: Kein Erfolg ohne Struggle, natürlich müssen irgendwie auch „schlimme Dinge“ passieren, damit der Erfolg was wert ist und so entscheidet sich in diesem Wettbewerb vor allem daran, wie originell ein Text zu sein scheint.
Gleich vorweg: Umgehauen hat mich echt wenig, ich hab hier gerade gesessen und mir Punkte abgerungen, um sie dann doch noch alle zu verteilen, aber die Messlatte ist dann unterwegs doch ziemlich gesunken.
Dann wollen wir mal
Abgabe 1 – König im Ärmel
Der König am Anfang ist zwar lustig, aber dadurch auch eher ne Witzfigur, ich weiß nicht, wie er so ernsthaft jemandem helfen kann. Aber dann wiederum vielleicht reicht es auch einfach König zu sein. Diese Sitzungen waren auch ganz amüsant und auch entsprechend frustrierend, aber so richtige Argumente kamen da nicht auf den Tisch, nech? Also ich hab gar nicht geprüft, wie historisch das ist, aber irgendwie würde ich erwarten, dass das Ganze damals irgendwie überzeugender verpackt wurde und nicht einfach nur „ja nein weil nein“. Alles in allem war es trotzdem ganz seichter Unterhaltung.
Abgabe 2 – Im Rausch
Persönlicher Favorit hier. Hat seine Schwächen sicherlich, wie man zum Beispiel schon weiß, dass dieser Freund nicht stirbt und die Auflösung … ja die liegt irgendwo zwischen Lachen und Weinen. Aber die Pointe ist gut, also steht es näher am Lachen. Außerdem und das mag persönliche Präferenz sein, habe ich hier richtig mitgeschwitzt. So Klettersachen mit Höhen kriegen mich, obwohl ich gar keine Höhenangst habe, irgendwie immer und da kommt gleich das Adrenalin hoch. Auch den Stil fand ich richtig gut, der brachte die ganze Situation sauber rüber.
Abgabe 3 – Hero of War
Was mich hier zu allererst gestört hat, war die inkonsistente Benutzung der Tempora. Mir ist dann hinterher aufgefallen, dass das eventuell diesem Mischmasch aus Gegenwart und Flashback geschuldet sein dürfte, aber trotzdem wirkt es eher kaputt als gewollt. Ansonsten per se keine schlechte Themenwahl, aber alles in allem wirkt es dann doch etwas klischee und unoriginell. Besonders hab ich das Gefühl, dass hier jemand eine Filmszene beschreiben wollte, die sich mit Worten wiederum aber nicht so gut umsetzen lässt.
Abgabe 4 – Die Waldspringerin (#aintnobodygottime)
Fand ich ehrlich gesagt schrecklich unspannend. Da hat sich jemand viel Zeit genommen, seine Story langsam und Stück für Stück zu erzählen, aber dieses behäbige atmosphärische steht dann irgendwie in einem Kontrast zur akuten Dringlichkeit der Lage, der für mich einfach nicht aufgeht. Das war jetzt sehr viel Background und sehr wenig Action und dadurch für mich eher langatmig am Ende. Grundsätzlich war’s ein netter Twist, dass das Mädchen das alles für seine Schwester tut, aber an dem Punkt, an dem ich mich mehrfach zum Lesen zwingen musste, hat mich das auch nicht mehr so recht umgehauen.
Abgabe 5 – Ich bin wieder da
„Ich bin wieder verrückt“ ist irgendwo so auf demselben Niveau wie „ich hab das alles nur geträumt“. Der Twist wäre dramatisch, wäre er nicht so schrecklich unoriginell. Dafür gelingt die Vermischung von Background und Action dieser Abgabe besser als der davor, wie ich finde. Mehr beleuchten hätte man aber vielleicht die Beziehung der beiden Charaktere, dann hätte das verrückt Werden vielleicht auch mehr Impact gehabt, man wird ja nicht einfach nur für irgendwen verrückt.
Abgabe 6 – Bird Set Free
Sehr nachvollziehbare und aus meiner Sicht auch „reifere“ Abgabe unter den anderen. Wenig edgy. Der Erfolg im Kleinen. Man könnte jetzt unspannend sagen, aber ich habs gerne gelesen, weil man diesem Gedankenfluss gut und gerne folgen konnte. Trotzdem fehlt aus meiner Sicht am Ende ein klarer Erfolg. Ich weiß zwar schon, was mir der Autor hier verkaufen möchte, aber vielleicht hätte man das pointierter darstellen können.
Abgabe 7 – Freiheit
Hömma! Als gebürtiger Ruhrgebietler möchte ich festhalten, dass das total legitime Spitznamen sind und auch guter Zungenschlag, ABER – nicht in Köln. Diese Kinder gehören aus meiner Sicht dann doch eher an die Ruhr, genauso wie ihre Schrebergärten. Aus meiner Sicht irgendwie ein swing and miss des Autors. Während dann die Atmosphäre des Ganzen ganz anständig beschrieben wurde, finde ich die Actionszene doch etwas blass. Dass alle da rauskommen ist deus ex machina und so wirklich erfolgreich fühlt sich das aus meiner Sicht dann doch nicht an. Zumal der Impact dieser Schmierereien ja nun gerade vor dem historischen Hintergrund eher fraglich ist. Der Krieg is ja nich beendet worden, weil das deutsche Volk sein Gewissen wiederentdeckt hätte… Kein großer Erfolg aus meiner Sicht also.
Abgabe 8 – Aufbruchstimmung
Eigentlich ne nette Idee so mal zu fragen „Was macht der PC eigentlich NACH dem Abenteuer?“ – man hört ja eigentlich nur von Rot. Aber denn zerfällt dieser Text für mich daran, dass man diese Spiele sowieso nicht zu ernst nehmen darf. White und N finde ich hier total out of character geschrieben – das muss auch, damit das überhaupt n sinnvoller Text werden kann, aber genau deshalb eignet sich die Prämisse einfach nicht. Trotzdem schafft der Dialog es, genauso ruckelig geschrieben zu sein wie klassicher NPC-Text, besonders organisch fühlt sich hier nix an. Grundsätzlich wohl aber ne nette Idee, wie das Ganze weitergedacht wurde.
Abgabe 9 – Definitionsfrage
Jemand sagte es vor mir und ich schließe mich an: The cringe is real. Dieses verkorkste Charakterdesign ist mir sogar Punkte wert. Trotzdem: Cynthia? Wirklich? Pokémon als unüberwindbare Hürde? Wenn man es als Kind schon gespielt hat? Sorry, aber das ist von vorne bis hinten unglaubwürdig. Nimm nächstes mal ein MMO, die machen tatsächlich auch süchtig (also im klinischen Sinne). Die Kämpfe zu beschreiben war btw ein großer Fehler, das hab ich irgendwann nur noch überflogen, es war unglaublich langweilig und funktioniert visuell ja schon gerade nur so lala (besonders actiongeladen isses aufm DS ja nich), im Text umso weniger.
Abgabe 10 – Stars
Immerhin die Kämpfe waren hier besser beschrieben und alles in allem las es sich angenehm runter. Leider irgendwie auch völlig belanglos. Sicht der Pokémon schön und gut, aber hier versuchen wir wieder zu sehr darüber nachzudenken, wie unstimmig dieses Universum ist. Besonders schwach der Versuch, dieses Shiny einzubauen. Diese visuellen Details, die absolut ungeeignet sind für Text, aber dann versucht man trotzdem es irgendwie reinzuschmuggeln, in der Hoffnung, dass irgendwer das schon erkennt… ich hab die Sprites nachgucken müssen, weil ich sowas schon geahnt hab, aber wirklich gut war das trotzdem nicht.
Abgabe 11 – Ein großer Erfolg
Ja keine Ahnung. Muss jetzt ja aber iwie drei Punkte draus machen. Der Titel ist lahm, weil das Topic schon so heißt. Offene und vor allem so schwammige Enden kann man mögen, muss man aber nicht. Und den Hauptcharakter kann man nichtmal mehr mögen. So das waren drei, oder?
Punkte:
A01: 3
A02: 6
A05: 2
A06: 4
A07: 3
A09: 2
A10: 1
Achja und: Team Missingno und so (eh ichs wieder vergesse)