Zeit, ein weiteres Wettbewerbsprodukt ins Archiv aufzunehmen! Diesmal ging es um Reviews und es ist mir gelungen den dritten Platz zu belegen, gemeinsam mit @Kiriki-chan. Daran hab ich überhaupt nichts zu meckern, denn die anderen Abgaben auf dem Siegertreppchen waren wirklich sehr gut und der Abstand zu den Plätzen unter uns gewaltig. Dafür, dass ich (unter ziemlichen Zeitdruck durch eine doppelte WfePbd?-Ausgabe) eigentlich eine als Rezension getarnte Kolumne über eines meiner Steckenpferde aus der Geschichte abgegeben habe, ziemlich ordentlich!
Untendrunter findet sich wieder das gesamte Feedback, das während der Votes abgegeben wurde. Da es beim letzten Mal zu etwas Verwirrung diesbezüglich kam, möchte ich erklären: Nicht alle Aussagen werden von mir kommentiert, teils, da sie ohnehin nur aus Lob bestehen, teils, weil ich an anderer Stelle schon Stellung dazu bezogen haben werde und wiederum teils, weil ich manchmal auch finde, man sollte Leuten halt ihre Meinung lassen und muss sich nicht an jeden gebrachten Kritikpunkt aufhängen.
Final Fantasy VII - Ist alles, was glänzt, auch wirklich Gold?
In der Videospielszene gibt es so einige große Namen, denen man als Fan einfach nicht ausweichen kann: Pokémon ist sicher einer, Mario, Zelda, aber auch Counter Strike oder League of Legends und nicht zuletzt – Final Fantasy. Mit nun fünfzehn Hauptspiele, zahlreichen Spinoffs und Ablegern hat sich die Reihe, die ihrerzeit die Produktionsfirma Squaresoft vor dem Ruin retten sollte, zum mittlerweile womöglich wichtigsten japanischen RPG gemausert. Viele der alten Klassiker haben mittlerweile ein Remake erfahren, aber eines noch nicht – ausgerechnet das wohl Populärste, Final Fantasy VII, sieht auch 20 Jahre nach seinem Release noch immer noch so aus wie früher. Noch. Denn das Remake kommt. Die Fans, deren Reaktion seit Jahren auf alles Neue lautete „Wo bleibt das FFVII-Remake?“ haben sich durchgesetzt und die RPG-Legende soll nun in absehbarer Zukunft in neuem Glanz erstrahlen. Doch was ist dran am FFVII-Mythos? Ist das Spiel wirklich so gut, wie alle sagen? Ist es das Beste und einzig Wahre unter den FFs? Ich habe für euch noch einmal meine PlayStation aus dem Schrank geholt, die alten CDs eingelegt und dem Klassiker auf den Zahn gefühlt. Aber lest selbst.
• Spiel: Final Fantasy VII
• Plattform: Sony PlayStation
• Publisher: Squaresoft (mittlerweile Square Enix)
• Erscheinungsjahr: 1997
• Ausgabe: Deutsche Erstausgabe
Für alle die das Kult-RPG nicht gespielt haben, hier eine kurze Zusammenfassung worum es eigentlich geht: Ein riesiger Energiekonzern, die ShinRa Inc., nutzt seine Monopolstellung aus, um die Welt zu regieren. Allerdings saugen derem Energiegewinnungsmethoden dem Planeten langsam aber stetig Lebensenergie ab. Deshalb leistet eine kleine Truppe von umweltaktivistischen Rebellen (Avalanche, unsere Party) Widerstand und versucht, dem Megakonzern das Handwerk zu legen. Dabei finden sie heraus, dass die Firma Genexperimente mit den Zellen eines planetenverschlingenden Aliens, Jenova, gemacht hat. Eines dieser Experimente, der große Krieger Sephiroth, befindet sich nun auf einem Rachefeldzug gegen die ShinRa und ermordet alles, was sich ihm in den Weg stellt. Beim Versuch, ihn aufzuhalten entdeckt Cloud, der Hauptcharakter, dass er selbst ein Produkt dieser Gen-Experimente ist und die Hälfte seines Lebens mit falschen Erinnerungen gelebt hat. Nachdem er seine Identität wiedergefunden hat, wird die ShinRa von Avalanche zerschlagen und der große Sephiroth, der versucht, die Welt mithilfe eines riesigen Meteors zu vernichten, schließlich besiegt.
Wie so oft und ganz nach Star Wars, dem großen Vorbild der FF-Macher, geht es um Selbstfindung und Weltenrettung. Neun Charaktere, zwei von ihnen optional, werden dem Spieler dazu an die Hand gegeben. Das sind weniger als die vierzehn, die es im Vorgänger FFVI gab, aber unter den mal grüblerisch, mal als Comic Relief daherkommenden Gestalten, ist mit Sicherheit für jeden etwas dabei.
Nach circa 30 Spielstunden ist man mit der Story durch, die das Spiel mal mehr, mal weniger gut erzählt. Besonders zum Ende hin wirkt die Narrative etwas verworren. Dass das den Entwicklern wohl selbst aufgefallen ist, sieht man daran, dass hier und da Szenen fürs internationale Release hinzugefügt wurden, um einige Ecken und Kanten abzurunden. Leider vergeblich, denn ich erinnere mich, wie ich das Spiel damals überhaupt erst Jahre später mithilfe des Internets und zahlreicher Fantheorien endlich verstanden habe … Mit Sicherheit nicht hilfreich ist hierbei die deutsche Lokalisierung des Spiels: Nicht nur ist sie eine minderwertige direkte Übersetzung der englischen Fassung, sondern es passiert auch mehr als ein Mal, dass der Spieltext unlesbar bleibt, da er einfach über den Rand der Sprechboxen hinausgeht.
Viel Spaß macht indes das Kampfsystem des Spiels. Ja, wie bei allen klassischen FFs gibt es auch hier rundenbasierte Random Encounter (ein Spielprinzip, mit dem man heutzutage nur noch Pokémon-Fans hinterm Ofen hervorlockt), aber das war früher halt so – wir hatten ja nichts. Die wahre Freude entspringt dabei dem Substanzsystem des Spiels: Mit ausrüstbaren bunten Kugeln wird bestimmt, über welche Fähigkeiten ein Charakter verfügt. Damit kann man später im Spiel nicht nur so schöne Sachen basteln wie sechzehnmal Maximalschaden in einer Runde (9999 war damals noch das Limit), sondern auch schon nach nur wenigen Spielstunden mit dem richtigen Knowhow Attacken erlernen, welche die Bosse für die Hälfte des Spiels oneshotten. Die im internationalen Release eingeführten optionalen Superbosse geben Spielern dann gleich eine gute Gelegenheit, mithilfe des Substanzsystems im Kampf alle Register zu ziehen.
Mit seiner klobigen „Legomännchen“-Grafik sieht Final Fantasy VII aus heutiger Sicht alles andere als zeitgemäß aus. Doch man muss sich vor Augen halten, dass wir hier Squares erste Schritte in Richtung 3D sehen. Nachdem Nintendo der Firma den finanziellen Zuschuss verweigerte, wandte man sich an Sony und seine damals hochmoderne PlayStation. Charaktere die aussahen wie aneinandergepappte Schuhkartons waren damals ein großer Wurf.
Doch das war nicht die einzige Neuerung, die das Spiel mit sich brachte. Passend zur modernen Technologie spielt das Spiel als erstes FF auch in einem modernen Zeitalter. Auch bringt es neue Erzählmethoden ein: Die ersten drei bis vier Spielstunden verbringt man in derselben Stadt – und zwar ohne sich zu langweilen! Mit den winzigen Maps der Super Nintendo-Spiele wäre das undenkbar gewesen. Anders als von vielen Fans angenommen ist eine Sache jedoch keine Neuerung der FF-Reihe: Der Tod eines spielbaren Charakters – das gab es tatsächlich vorher schon.
Dass das viele Fans gerade hierzulande aber nicht wissen, liegt vor allem daran, dass FFVII für viele (in Europa, aber auch den USA) ihr erstes Final Fantasy, wenn nicht sogar ihr erstes RPG überhaupt war. Gerade bei uns auf dem Kontinent hatten wir bis dahin ja auch nicht viel und sicher nichts mit einer derartigen Komplexität. Dieser Umstand und die damit einhergehende nostalgische Verklärung sind garantiert einer der Gründe, warum so viele Herzen gerade für Final Fantasy VII schlagen.
Doch in der Pokémon-Community wissen wir bereits seit Gen.1, dass Nostalgie eine verblendende Meisterin ist, während Square weiß, dass es sich bei den wenigsten Gamern um Literaturkritiker handelt. Und so wurde FFVII zu einem „love the thing, hate the fanbase“, als es anfing mit zahllosen, teilweise lieblos produzierten Spinoffs auf geradezu kannibalistische Art und Weise anderen, besseren FFs ihr wohlverdientes Rampenlicht zu stehlen; in den Augen eines Konzerns ist ein „gutes“ Spiel eben eines, das sich verkauft.
Das dadurch künstlich aufgeblähte FFVII-Universum ist jetzt aber zur Herausforderung angewachsen und das Remake müsste (und möchte wohl auch) mehr sein als ein bloßes Remake: Alle losen Handlungsstränge des Originals und der weiteren Spiele müssten nun schlüssig verknüpft, neu erschaffene Charaktere sinnvoll eingebunden werden – hier und da wird man um ein wenig Retcon nicht umhin können, aber das bitte möglichst ohne das ursprüngliche Spiel seiner Substanz (no pun intended) zu berauben und die eigentlichen Charaktere nicht wie in so manchem Spinoff zu Karikaturen ihrer selbst verkommen zu lassen. Müsste, sollte, könnte. Bleiben wir lieber bewusst im Konjunktiv, denn schon jetzt ist klar: Ganz egal, was Square Enix da bastelt, das Spiel wird sich ohnehin von selbst verkaufen.
Was nun aber das Originalspiel angeht, gelange ich zu folgendem Schluss: Final Fantasy VII leistet sicher vieles – es macht Spaß, es hat Charaktere, die man ins Herz schließen kann, es erzählt (wenn auch auf etwas kryptische Art und Weise) eine interessante Geschichte. Es ist aber sicher nicht das, wozu einige Leute es hochstilisieren möchten: Gewiss nicht das Beste aller RPGs und schon gar nicht das beste Final Fantasy ever. Wer einen „trip down memory lane“ wagen möchte, kann diesen Meilenstein der Videospielgeschichte (zumindest in der englischen Fassung) gefahrlos in Angriff nehmen, wer das nicht tut verpasst zumindest aus heutiger Sicht aber auch nicht unbedingt etwas – in 20 Jahren haben auch ausreichend viele andere gute Spiele das Licht der Welt erblickt.
Und all jenen, die primär daran interessiert sind, sich einfach mal ein klassisches FF zu Gemüte zu führen, möchte ich an dieser Stelle stattdessen die weitaus besser erzählten und Final Fantasys VI und IX ans Herz legen, die beide zum Beispiel auf Steam verfügbar sind. Gerade FFIX wird zu oft sträflich underratet, weiß aber mit liebevollen Charakteren, einer humorvoll erzählten Geschichte und vor allem einer genialen deutschen Lokalisierung bereits in der ersten Spielstunde zu bestechen.
Bevor wir uns dem Voter-Feedback widmen, ein bisschen was vom Autor selbst: Sachtext hielt ich persönlich ja mal für ne nette Idee! Hat Spaß gemacht, die antrainierten Schreiberkniffe mal in nem Wettbewerb anzuwenden. Allerdings, Sachtexte schreiben sich offensichtlich anders als Erzählungen oder Gedicht und sie nutzen auch andere Mittel der Darstellung von Fakten. In dieser Hinsicht erwiesen sich die Regeln als ein wenig einschränkend. Während Nexy mit gekonnter ASCII-Art einen Pong-Screenshot ablieferte, wollte ich ja eigentlich eine Tabelle zur Darstellung einiger Fakten über das Spiel nutzen musste dann aber auf eine Aufzählung ausweichen. Auch hier konnte ich den dafür entsprechenden Code nicht nutzen, allerdings war das dermaßen leicht zu umgehen, dass man sich fragen muss, wie sinnvoll es überhaupt ist, diese Codes nicht zu erlauben.
Weiteres aus dem Nähkästchen des Schreiberlings folgt dann in Zusammenhang mit einigen Zitaten ^.^
Objektiv gesehen wohl mit der objektivste Beitrag, viele Fakten zum Spiel und der Community, die sich über die Jahre drumherum gebildet hat. Dass ich persönlich FFVII für ein schreckliches Spiel halte, ist dabei ja egal, die Haltung des Autoren wird hier sachlich verpackt und dadurch habe ich auch nicht so eine krasse Abneigung dagegen, wie es vielleicht bei einem hirnlosen In-den-Himmel-gelobe gewesen wäre. Die Länge ist auch schön, so könnte man das auch in einem Magazin veröffentlichen (mit den entsprechenden Bildern, die ja leider nicht gestattet waren #mehrkreativefreiheit)
Abgabe 3 finde ich schön sachlich formuliert. Man bekommt einen schönen Überblick über das Spiel, man weiß, worum es geht und wo seine Stärken und Schwächen liegen. Außerdem gefällt mir die Gegenüberstellung von eigener Meinung und der Meinung, die die meisten Fans zu vertreten scheinen.
Hier beispielsweise ist auch die Struktur der Abgabe sehr ansprechend, der Schreibstil ist ebenfalls gut und auch inhaltlich ist die Abgabe eigentlich gut; alles vorhanden, was man so braucht und gut erklärt. Allerdings fehlt mir hier das gewisse Etwas, dieser "Witz", der die anderen beiden Abgaben ausmacht.
Objektivität - Fluch oder Segen? Was wir an diesem Text sehen ist eigentlich ein klassischer Wenlok: Im Sachtext immer möglichsht sachlich und diplomatisch bleiben. Es muss meine Wissenschaftler-Seele sein, die mir das eintrichtert, jedenfalls habe ich große Schwierigkeiten in solchen Texten auch mal polemisch zu werden, wie Thrawn es zum Beispiel mit seinem Drachenmist geschafft hat. Stattdessen versuche ich, mich sachlichen Argumenten und einer pointierten Ausdrucksweise zu punkten, so dass der Leser sich am Ende meist sehr informiert fühlt und ein bisschen unterhalten - in meiner eigenen Kolumne gelingt es mir mittlerweile manchmal immerhin etwas besser, auch mal lustiger zu sein. Dadurch liest sich der Text am Ende auch ein bisschen "professioneller", aber für einige auch ein bisschen trockener. Denn eigentlich ist es mehr eine Rezension als ein Review. Reviews sind für mich diese Videos, wo Leute Videospiele basierend auf 2 Minuten Trailiermaterial schon 2 Jahre vor Release verreißen (Übertreibung veranschaulicht) - so etwas kann und möchte ich nicht besonders. Dafür zahlt man aber eben euch den Preis, dass man vielleicht nicht ganz so lustig ist wie andere.
Dein Text glänzt vor allem durch den kritischen Blick auf das Spiel und hebt allerdings zu stark das kommende Remake hervor, das für die Review nicht wirklich notwendig ist. Dadurch gerät das eigentliche Spiel teils in den Hintergrund, während du nur einige Randdaten und Hintergründe aufzählst und zudem noch die ganze Story erzählst. Eine Review verrät in der Regel nur den Inhalt der ersten Spielstunden und das kann womöglich schon ein Aufhänger sein, dass ein Leser frustriert ist, so etwas zu erfahren.
Viel Laune machen hingegen die doch witzigen Ausdrücke zu den Legomännchen und sämtliche Erklärungen zu Final Fantasy VII selbst. Man merkt, dass du sprachlich sehr versiert bist und während des Schreibens auch darauf geachtet hast, Abwechslung und Witz reinzubringen.
Im Großen und Ganzen gefällt mir auch diese Review hier sehr, auch wenn ich sie teils als zu detailliert empfand. Man merkt, dass sich der Autor mit dem Spiel und der Reihe auskennt und das natürlich auch zeigen will, teils sind das doch etwas zu viele Hintergrundinfos vermischt mit persönlichen Erinnerungen des Autors. Das Problem ist, dass dann nicht viel hängen bleibt, was natürlich schade ist. Eventuell hätte man sich hier mit fett markierten Textstellen helfen können. Und es ist uncool, die gesamte Story des Spiels zu spoilern :x.
Grundsätzlich stimme ich euch in der Spoiler-Frage zu. Allerdings muss man hier auch betrachten, was dieser Text eigentlich von seinem Leser will: Warum rezensiert jemand ein 20 Jahre altes Spiel? Eigentlich doch nicht so sehr, um das heute noch jemandem groß zu verkaufen. Ich sagte mir beim Schreiben "Wer das bis heute nicht gespielt hat, wird es auch nicht mehr tun." (ich verweise auf Cyndaquil weiter unten!). Insofern war ein kleinerer Spoiler (keine Sorge, in dem Spiel passiert schon noch mehr) ein bezahlbarer Preis dafür, dass am Ende jeder Leser meiner Kritik zur Handlung folgen kann. Denn wenn wir knallhart ehrlich sind ist die Leitfrage dieses Textes gar nicht so sehr "Was ist FFVII für ein Spiel und solltet ihr es spielen?" sondern viel mehr "Wie gerechtfertigt und sinnvoll ist ein Remake dieses Spiels?" - genau deshalb ist dieser Text im Kern eigentlich eher eine Kolumne als eine Rezension oder ein Review. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass meine Stellung als PokéKolumnist mich da unterbewusst etwas verleitet hat :D Angesichts der insgesamt aber positiven Resonanz scheint mir der Balanceakt ja aber auch sooo schlecht nicht gelungen zu sein :D
Ich habe Final Fantasy noch nie gespielt - bin ehrlich gesagt auch nicht wirklich daran interessiert - aber das tut in diesem Fall nicht wirklich etwas zur Sache, da es um den Gesamteindruck des Reviews geht. Vor allem voran: unterlass bitte gänzlich Klammern und schreib kleine Zahlen und Abkürzungen bitte aus, da das für eine Review nicht optimal ist, finde ich - das ist nämlich der größte Knackpunkt, denn ich an dieser Abgabe auszusetzen habe. Am Anfang finde ich die Einleitung und auch die kleine Übersicht, welche man eventuell anders im Quellcode einarbeiten hätte können, um es besser zur Schau zu stellen, gut, damit sich der Leser zu Beginn einen Überblick verschaffen kann. Weiter hast du alles Relevante, unter anderem Geschichte, Grafik und eine persönliche Meinung, mit eingearbeitet, damit man den Eindruck bekommt, dass man das Spiel selbst bereits kennt - somit kann ich auch dir mit Freude einen Punkt hinterlassen.
Zahlen grundsätzlich bis 20 - da gebe ich dir Recht, ich habs einmal falsch gemacht. Ist irgendwie so ein Hang, den ich in letzter Zeit entwickle. In WfePbd? würde ich strenger drauf achten :D
Was nun Klammern angeht, widerspreche ich vehement - genauso wie btw mit Semicola. Beides sind (zu Unrecht, wie ich finde) eher selten genutzte, aber sehr effektive Mittel, Gedanken strukturiert wiederzugeben, besonders dann, wenn man Einschübe hat. Gerade in einem Mix aus Fakt und Meinung kann das sehr nützlich sein, um z.B. etwas stichelnde Einschübe einzubringen, ohne dabei den ganzen Text zu zerreißen. Im Prosa indes, da würde ich dir Recht geben, sind sie weniger gut untergebracht.
Mir gefällt die Idee des Aufbaus, dass man sich anlässlich eines aktuellen Ereignisses mit einem älteren Spiel befasst. Auch das Zusammenspiel aus „Ich guck es mir nochmal an“ und „Das hab ich damals schon so empfunden“ passt gut in die Idee und vermittelt einen runden Eindruck. Zudem wurden die wichtigen Punkte eines Reviews zu einem Spiel wie Grafik, Kampfsystem und Co behandelt und auch, wenn mir der Punkt Soundtrack noch etwas fehlt (ist ja doch meist kein unwesentlicher Bestandteil des Spielerlebnisses), hat mir die Abgabe insgesamt gefallen und auch das Fazit zum Schluss greift den Grund für das Review vom Anfang nochmal sehr schön auf.
Und als Wenlok das las, versank er vor Scham im Boden, holte sein Uematsu-Autogramm aus seine Klarsichtfolie seinem Schrein, küsste es, fiel in den Staub und betete vor den Göttern um Vergebung. Wie konnte das einem Soundtrack-Liebhaber wie mir nur passieren? Die Antwort hat wohl zwei Teile: Erstens, der Text wurde am Abgabetag fertigeschrieben. Das Fazit war zwar schon etwas früher unter der Dusche entstanden (wo man die besten Texte schreibt #isso), aber das sind nur die letzten zwei oder drei Abschnitte. Ich stand also etwas unter Druck und - zweitens - der Soundtrack war für die "Story" eines gehypeten und overrateten Klassikers einfach nicht so meganotwendig. Vielleicht auch der Grund, warum es niemandem sonst - mich selbst eingeschlossen - aufgefallen ist: Der Text funktioniert eben auch ohne. Trotzdem schade, weil der Soundtrack es verdient, gewürdigt zu werden und ich sogar eine Meinung dazu habe (und auch die nötigen Wörter übrig gehabt hätte). Hier die Kurzfassung: 1. Uematsu ist so oder so ein Genie 2. Man merkt dem Soundtrack mit seinen vielen virtuellen Instrument ähnlich wie der Grafik an, dass hier die ersten Schritte mit der neuen PlayStation-Technologie getan wurden (das tut ihm aber nicht unbedingt einen Abbruch, der Sound ist nur anders) 3. Das moderne Setting hat Uematsu vor die Herausforderung gestellt, auch moderner anmutende Tracks zu schreiben, besonders für gewisse Dungeons. Die sind nicht ganz so melodisch wie sonst (und Melodie ist in meinen Augen seine Stärke) und klingen dadurch teilweise etwas eintönig. Trotzdem hat der Soundtrack jede Menge großartiger Stücke drauf, wie zum Beispiel dieses hier (diese Opfergabe möge bitte als meine Entschuldigung für diese Unterschlagung gesehen werden).
Zunächst einmal: Ich liebe diese Einleitung. Du hattest mich quasi schon nach dem ersten Absatz. Ich war zwar etwas unsicher, ob du diese Begeisterung meinerseits aufrecht erhalten könntest, aber du hast einen so wunderbar schlüssigen Grund gegeben, dich gerade mit diesem Spiel auseinanderzusetzen, dass ich kaum noch wirklich enttäuscht hätte werden können. Und das wurde ich auch nicht. Nach einer übersichtlichen Aufzählung der Daten kommt eine Zusammenfassung des Inhalts (fast etwas zu viel, falls man nicht hätte gespoilert werden wollen) und schließlich gehst du auf verschiedene Teilaspekte ein. Ich hab dabei sogar ein neues Wort gelernt (bzw. ich habe versucht, es zu lernen, denn ich weiß immer noch nicht hundertprozentig, wass "Lokalisierung" bedeutet). Du (oder der Ich-Erzähler, den du das Review hast schreiben lassen, das weiß man ja nie) scheist das Spiel durchaus, wenn auch nur aus Nostalgiegründen, zu mögen und zeigst trotzdem offen und ehrlich seine Schwachstellen auf. Das gefällt mir.
Zunächst danke für das Lob zum Aufhänger - auch wenn er vllt zu einer Kolumne verleitet hat, schön, dass es trotzdem angekommen ist :) Ein bisschen amüsant finde ich, wie meine Objektivität dir den genau den falschen Eindruck vermittelt hat (hätte ich die Meinung vielleicht doch mehr raushängen lassen sollen?): Ich mag FFVII eigentlich nicht sooo gerne. Ich spiele es so einmal alle 3 Jahre wieder, aber vor allem fürs Kampfsystem und auch die persönliche Nostalgie (und manchmal, um mein Wissen um seine Plotholes aufzufrischen). Es ist kein schlechtes Spiel, aber wie bereits gesagt, mag ich einen Haufen anderer FFs eigentlich lieber.
PS: Als "Lokalisierung" bezeichnet man das Gesamtpaket zur Übersetzung. Seit schon geraumer Zeit werden Videospiele (und nicht nur die) ja nicht einfach nur wörtlich übersetzt, sondern es wird auch drauf geachtet, dass z.B. gewisse Anspielungen oder dergleichen eingebaut werden. Da wir im Westen nun aber wenig mit japanischer Kultur anfangen können, streuen deutsche Übersetzer (wenn sie gut sind) hier und da eben Witze ein, die das deutsche Publikum auch versteht. Beispiel: In Final Fantasy IX gibt es eine Sidequest, in der man Kaffeesorten sammelt, sie heißen auf Deutsch Nestcafé, Prallmayer und Schibo. Da solche kreative Arbeit eben ein wenig mehr ist als eine bloße Übersertzung, spricht man lieber von Lokalisierungen.
Also, nach dem Lesen dieses Reviews ergeben so viele Nicknames in diesem Forum so viel mehr Sinn für mich...
Joa, hab hier dran eigentlich auch nichts auszusetzen. Ich konnte das Review ohne größeres Hintergrundwissen bezüglich des Fandoms nachvollziehen und auch die jeweiligen Kritikpunkte sowie das schlussendliche Urteil nachvollziehen. Zudem ist auch alles in schön sinnvolle Abschnitte gegliedert, die allerdings nicht einfach lose untereinander stehen, sondern zwischen denen auch stets gut übergeleitet wird.
Viel mehr kann ich eigentlich auch nicht dazu sagen, wobei mich eine Stelle natürlich ein wenig "provoziert" hat (wehe, das war Absicht), auch wenn sich das jetzt sehr von meinem Vote entfernt bzw. damit eigentlich gar nichts mehr zu tun hat. Ich nehme mir die Zeit und den Platz hier aber trotzdem mal, weil ich an der Abgabe gerade eh nichts zu meckern habe.
Das mit Star Wars war einmal, du naiver Trottel. Ich bin mittlerweile eher pessimistisch bezüglich des Franchises, weil es einfach "overexposed" ist. Zwar lässt mich die Tatsache, dass Episode VII recht sympathische Charaktere sowie Emotionen hatte (und Rebels ebenfalls ganz nett ist), immer noch ein wenig hoffen, doch andererseits ist da diese Stimme in mir, die mir sagt, dass die Zeiten, in denen es bei Star Wars wirklich hauptsächlich darum ging, mittlerweile vorbei sind und die dunkle Seite der Merchandisemaschinerie (hier ein wahrhaft künstlerisches Video dazu) längst die Oberhand gewonnen hat. Und so fürchte ich eben auch, dass es mittlerweile bei Star Wars nicht mehr um so etwas Nettes wie Selbstfindung geht, sondern vielmehr um
"OH MY GAWD, I LOVE SPACE BATTLES WITH X-WINGS AND COOL LIGHTSABERFIGHTS AND DARTH VADER CHOKING PEOPLE WITH THE FORCE!!!11!"
Aber naja, ich werde mir wahrscheinlich am Ende auch jeden neuen Film ansehen (es wird ja wohl jedes Jahr mindestens einer herauskommen - bis wir alle tot sind, versteht sich), auch wenn er von anbiederndem Fanservice überquillt und hinter beinahe jedem Handgriff die eiskalte Kalkulation zu stecken scheint. Aber, naja, ich warte mal Episode VIII ab. Vielleicht wird's ja doch cool.
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Weißt du, wie mühevoll es war, das hier entsprechend zu zitieren? ...
Ich möchte gar keine Diskussion über Star Wars anfangen an dieser Stelle, aber darauf hinweisen: 1997 gab es noch nicht ganz so viele Filme, über die man sich hätte aufregen können. Aus Sicht dieser Zeit waren die Spielemacher schon ganz korrekt inspiriert ;)
Zuletzt noch das restliche Feedback aus der Vote-Phase (nehmt es mir bitte nicht übel, dass ich nicht auf jeden von euch eingehe; ich wertschätze eure Meinungen sehr, es eignet sich einfach nur nicht jedes Zitat zum Aufhänger für eine Stellungname):
Bei diesem FF-Titel gehen die Meinungen ja doch irgendwie auseinander, jedenfalls hab ich so das Gefühl. Manch einer sagt es so, andere, wie der Rezensent schon sagte, sind von diesem Game total angetan. Ich … hab mal wieder keine Ahnung worum’s geht, ich geb’s zu.
Was ich an der Rezension mochte ist der kleine Abriss am Anfang zum Hintergrund von FFVII und die persönliche Ansprache der Leser. Das es dazu noch eine Zusammenfassung des Plots gibt, fand ich gut, weil … ja, ich hab das RPG nicht gespielt und keinen Plan worum’s geht. Obwohl … ich bei den FF-Games sowieso meist nach kurzer Zeit nicht mehr durchgeblickt hab, worum es eigentlich geht. Anyway!
Die Review hat einen schönen persönlichen Touch, geht auf die Spielmechanik ein und vermischt positive und negative Aspekte gut miteinander. Dass beispielsweise das Random-Encounter System heutzutage nur noch in Pokémon angewandt wird — oder auch in Undertale — und deshalb nicht mehr wirklich dem heutigen Stand entspricht, ist natürlich klar. So ein bissl der Kern der Rezension ist aber nicht das Game an sich, sondern vor allem so ein bissl das „Drumherum“. Nachdem zu Anfang die Frage im Raum steht, ob FFVII wirklich SO GUT ist, wie viele sagen, hat’s mir gefallen, dass diese nicht aus den Augen verloren und am Ende noch behandelt wurde. Dass der Kern der ganzen Sache eigentlich Nostalgie ist und nüchtern betrachtet das Game alles andere als eine Perle ist. Jedenfalls nicht für jedermann. Da fand ich’s auch gut, dass am Ende eine persönliche Empfehlung rausgegeben wurde, was der Rezensent selbst als Alternative empfehlen würde und er als „besser“ ansieht als FFVII.
Die ganze Rezension klingt schon recht professionell, wie etwas, was man in einem Gaming-Forum oder auch auf einem Youtube Kanal sehen würde. Fand ich gut gemacht und hat mir gefallen.
Auch dieses Review ist soweit gut geschrieben.
+ du hast es von Beginn an gut aufgebaut.
+ Die Daten hast du schön kurz als Stichpunkte dargestellt.
-Dennoch wirkte es ziemlich lang
Erst einmal: wunderschöne Einleitung! Man merkt gleich zu Beginn: der Autor hat die rosarote Fanbrille abgelegt und ist bereit das Spiel, als das was es ist, auf Herz und Niere zu testen. Die Hintergrundinformationen wurden schnell als Stichpunkte abgehakt, was in diesem Format auch völlig legitim ist. Nachdem also keine großen Worte zu Publisher, Plattform etc verloren wurden, geht es gleich ans Eingemachte: Die eigentlich doch komplexe bzw verwirrende Handlung (man siehe das Video, dass Cynda in ihrem Vote verlinkt hat) wurde für den Leser überschaubar zusammengefasst und der Rezensent hangelt sich entlang eines roten Fadens zuerst durch die Handlung, dann die Spielmechanik, die Optik und nicht zuletzt noch ein Fazit. Was dabei außerordentlich gut gelingt ist, dass dabei gleichzeitig sowohl die Stärken als auch die Schwächen des Spiels vorgetragen wird. Das Review nimmt dadurch eine sehr lockere aber professionelle Natur an, ohne, dass der Autor sich zu sehr ans Spiel klammert. Davon völlig losgelöst, informativ und nachvollziehbar wird erklärt, wie es zum Kult um dieses Spiel kam, dass es diesem nicht zwangsweise gerecht wird und es durchaus bessere Alternativen gibt, die dem Leser auch gleich ans Herz gelegt werden. Jetzt habe ich Lust FF VII spielen zu gehen, menno.
Muss zugeben, dass mich das Thema Final Fantasy in der letzten Zeit ziemlich beschäftigt hat. Sowohl im Chat kam das Thema auf, als auch bei mir im Newsfeed bei diversen Online Portalen. Ich konnte vorher nie was mit dieser Franchise anfangen. Ich hörte immer nur, wie großartig diese Spielereihe ist und war daher auch gerade neugierig auf diese Review hier. Vor allem weil ich als Laie dennoch wusste, dass FF7 wohl der meist gefeierte Teil dieser Reihe ist. Was mir an dieser Review dann sofort positiv aufgefallen ist, waren die Fakten am Anfang und die kleine Zusammenfassung für Leute wie mich. :^)
Jedenfalls finde ich die Gliederung hier auch sehr schön übersichtlich. Einleitung, Zusammenfassung, Mechaniken des Spiels und ein schlüssiges und überraschendes Fazit. Es ist keine Lobhudelei und auch kein Heruntermachen. Hier stehen sich Kritik und Lob im Einklang und ich hatte nicht das Gefühl, dass der Schreiber hier einem das Spiel vermiesen möchte oder gar aufzwängen. Alles in allem eine gelungene Review und sie hat mich persönlich wieder neugieriger auf FF gemacht.
Euch allen vielen Dank für euer Feedback und die Untersützung der Wettbewerbe durch euren Vote, und ebenso allen anderen Teilnehmern, ohne euch alle würde das hier nicht halb so viel Spaß machen :)