Bevor hier neue Regeln gefordert werden (die ich im Übrigen gleich auch kritisch beleuchten werden), sollte man vielleicht einmal die bestehenden Regeln kritisch betrachten, was in diesem Fall leider im Vorfeld nicht genug geschehen ist und sicherlich auch zu meinem Versäumnis zählt. Aber wie das so ist, wenn man Dinge, die Jahre lang laufen, eben unreflektiert übernimmt...
Also, die Sache zur Anstiftungsregel: Hier fehlt schlichtweg die Überprüfbarkeit. Klar können wir diese Regel festlegen und hoffen, dass sich jeder dran hält, dadurch wird sie aber nicht automatisch überprüfbar. Wer von euch kennt meine Discord-, WhatsApp und Chat-Verläufe und kann zu 1000% sagen, dass ich nicht den einen oder anderen dazu angestiftet habe, für mich zu stimmen? Keiner. Kein Mensch von euch weiß, was ich im Hintergrund mache und das gilt im Endeffekt für jeden einzelnen Teilnehmer, sei er User, Komitee-Mitglied, Moderator oder Admin.
Im konkreten Fall von Wenlok sind sicherlich die Zeichen dafür da, dass er inaktive User reaktiviert haben könnte, um Stimmen zu erhalten. Aber: Es ist nicht überprüfbar! Und solange es für uns nicht überprüfbar ist, können wir eben nicht auf Grundlage von Vermutungen und Hypothesen irgendwelche Stimmen streichen. Denn, und das sollte man auch nicht vergessen: Die Voter sind selbst mündig genug, ihre Stimme abzugeben und fänden es sicherlich genauso ungerecht, wenn ihre Stimme gegen keine Regel, die es zum Zeitpunkt gab, ernsthaft verstößt und sie trotzdem nicht zählt.
Das bringt mich zum zweiten Punkt: Es wird hier vorgeschlagen, dass Leute eine gewisse Aktivität vorweisen müssen. Das mag auf dem ersten Blick ganz attraktiv erscheinen und grenzt sicherlich den Kreis Leute ein, die für solche Stimmenabgaben „ausgenutzt“ werden. Trotzdem ändert das nichts an dem Faktum, dass immer noch Leute angestiftet werden können. Kann irgendwer von euch nachhalten, dass Dusk Stimmen an mich, der im Übrigen mein bester Freund ist, nicht einfach so aufgrund von Anstiftung zustande kamen? Ich glaube nicht. Es ist 1. nicht überprüfbar (wie eben dargelegt) und er ist 2. auch noch aktiv genug, um nach manchen Vorschlägen hier eine Stimme abzugeben!
Zwischenfazit: Die bisherige Anstiftungsregel ist nicht überprüfbar und die Vorschläge zu neuen Regeln grenzen zwar ein, lösen aber das Kernproblem nicht.
Im Gegenteil: Es wird nur ein weiterer Brandherd geschaffen, denn wenn man nur aktive Leute voten lassen würde, könnte man noch schlechter überprüfen, wer von denen angestiftet worden sein könnte - schließlich fallen sie kaum bis gar nicht auf, wie es bei Wenlok der Fall gewesen sein könnte! Es würde also alles nur weiter verschärft werden.
Deshalb würde ich tatsächlich überlegen, ob es eben nicht Sinn machen würde, ein Topic zu ermöglichen, in dem jeder Teilnehmer für sich selbst werben kann oder aber eben auch andere User für einen Teilnehmer werben. Letztlich ist es in der heutigen Zeit im Internet, aber auch bei Castingshows oder Realityshows absolut normal, dass geworben wird und ich denke nicht, dass irgendwer dadurch einen Nachteil hat, gerade bei einem Beliebtheitswettbewerb nicht.
Und: Nur, weil jemand für sich wirbt oder für sich werben lässt, heißt das noch lange nicht, dass der, mit dem lautesten, buntesten und schrillsten Post gewinnt. Am Ende ist es immer noch die Mehrheit aller stimmenden User, die entscheidet. Ihr habt das in der Hand, niemand anderes. Das sollte bitte dabei nie vergessen werden, weil es manchmal so wirkt, als herrsche die Ansicht vor, irgendwelche unsichtbaren Mächte hätten das in der Hand.
Heißt also: Statt unüberprüfbare Regeln zu halten und weiter zu verschärfen, sollten eher ganz offene Konfrontationen in Form von Eigen- und Fremdwerbung erlaubt sein, sodass man eben sehr transparent sieht, wie die Leute so agieren. Das, was im Hintergrund geschieht, bleibt natürlich nach wie vor nicht überprüfbar, aber man erhöht die Chancen für jeden einzelnen Teilnehmer, wenn man solche Interaktionsmöglichkeiten für alle eröffnet.
Und vergesst auch nicht, Leute: Dat hier ist ein Pokémon-Forum. Ich hätte es jetzt vielleicht nicht wie Claude formuliert, aber im Kern sehe ich das auch so: Seid keine Opfer, spielt fair und lasst uns gemeinsam gut miteinander auskommen sowie bestenfalls ein wenig Freude mitnehmen!