Beiträge von Zujuki

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“

    Einführung
    Ich kenne mich leider in diesem Bereich noch nicht besonders gut aus, daher hoffe ich auf gute Verbesserungsvorschläge. Hier ist mein Team.
    Ich habe das Team jetzt mal komplett überarbeitet.
    Kurzübersicht


    PanfernoWummer
    StaraptorRoserade
    LohgockDurengard


    Das Team im Detail


    Panferno
    Fähigkeit: Eisenfaust
    EVs: Ang.:252/Init.:252
    Wesen: Gart
    - Nahkampf
    - Feuerschlag
    - Donnerschlag
    - Gifthieb


    Beschreibung: Da Panferno sehr schlechte Verteidigungswerte hat, soll er anfangs möglichst schnell möglichst viel Schaden anrichten.


    ____________________________________________________________________________


    Wummer
    Fähigkeit: Megawumme
    EVs: Spez.Ang.:252/KP.:252
    Wesen: Mäßig
    - Auquawelle
    - Aurasphäre
    - Finsteraura
    - Eisstrahl


    Beschreibung: Bei Quajutsu ist es ähnlich wie bei Panferno. Eisstrahl benutze ich für Drachen und mit Katapult können Attacken wie Fliegen oder Sprungfeder gut gekontert werden.



    ____________________________________________________________________________


    Staraptor
    Fähigkeit: Achtlos
    EVs: Ang.:252/Init.:252
    Wesen: Mutig
    - Aero-Ass
    - Sturzflug
    - Risikotackle
    - Nahkampf




    ____________________________________________________________________________


    Roserade
    Fähigkeit: Innere Kraft
    Item: Guardevoirnit
    EVs: Sp.-Ang.:252/?
    Wesen: Mäßig
    - Zauberblatt
    - Matschbombe
    - Zauberschein
    - Sondersensor



    ____________________________________________________________________________


    Lohgock
    Fähigkeit: Großbrand/Temposchub
    EVs: Ang.:252/Init.:252
    Item: Lohgocknit
    Wesen: Hart
    - Erdbeben
    - Steinkante
    - Schutzschild
    - Feuerfeger


    ____________________________________________________________________________


    Durengard
    Fähigkeit: Taktikwechsel
    EVs: Ang.:252/KP.:252
    Item: ?
    Wesen: Mäßig
    - Königschild
    - Schwerttanz
    - Schattenstoß
    - Sanctoklinge

    Nun kommt Kapitel 3. Hierfür gibt es sogar einen Titel. Für die anderen 2 ist mir leider
    immer noch keiner eingefallen. Im nächsten Kapitel kommt eine Person namens Astrid vor.
    Dabei handelt es sich nicht um die Arenaleiterin von Fluxia.


    Tiefenstein


    Ein paar Sekunden lang starrte das Arkani seelenruhig in Lians Richtung, doch dann spuckte es kräftige Flammensäulen aus seinen drei Mäulern. Erschrocken sprang Lian hinter einen Baum und duckte sich auf den Boden. "Was ist das für ein Pokemon?" Lian durchforstete seine Gedanken, doch er fand keine Antwort auf diese Frage. Er beschloss, sich bei der nächsten Gelegenheit einen Pokedex zu kaufen. "Panferno, diesmal kämpfen wir! Das Arkani möchte ich mir genauer ansehen", rief Lian seinem Partner zu. "Beginne mit Flammenblitz!"


    Panferno sprang aus einem Busch heraus und entfachte Flammen an seinem Körper. Als er am höchsten Punkt angelangt war, krümmte Panferno sich und sauste auf das dreiköpfige Arkani zu. Doch dieses raste mit hoher Geschwindigkeit unter ihm weg, sodass der Feueraffe hart auf den Boden aufschlug. Panferno erhob sich und rieb sich die Stirn.
    Plötzlich bemerkte er eine Bewegung hinter ihm. Der Feueraffe sprang hoch und vollführte einen Rückwärtssalto über das Arkani hinweg. Sofort sprintete Panferno nach vorne und rammte seine Fäuste mehrmals gegen das gegnerische Pokemon. Der große Hund brüllte laut auf. Zorn blitzte in seinen sechs Augen.
    Erneut spuckte er Flammen aus seinen drei Mäulern, doch Panferno duckte sich unter dem ersten hinweg und sprang über den zweiten. Der dritte Strahl allerdings traf ihn und rammte ihn zu Boden. Das Arkani zögerte keine Sekunde. Sofort sprang es hoch und landete auf dem Feueraffen. Panferno schrie und fluchte. Doch der Riesenhund war zu schwer. Seine drei Köpfe spuckten ihm Flammen ins Gesicht und die Füße traten nach ihm.


    "Panferno", schrie Lian und rannte auf das Arkani zu. Eines der Köpfe hob sich und setzte Flammenwurf ein. Lian sprang zur Seit und sprintete direkt weiter nach vorne. Nun erhoben sich alle drei Köpfe von dem inzwischen ohnmächtigen Panferno und spuckten ihm einen riesigen Feuersturm entgegen.
    Lian machte auf der Stelle kehrt und rannte seitwärts zurück. Doch die Flammen kamen immer näher. Lian stolperte über eine Wurzel und fiel der Länge nach hin. Der Feuersturm schoss direkt über ihm hinweg, sodass seine Jacke Feuer fing. Als es vorbei war, sprang Lian auf und riss sich die brennende Jacke vom Leibe. Um ihn herum brannten bereits alle Bäume. Sein Rücken schmerzte, offenbar hatte er Verbrennungen davongetragen. Wie schlimm es war, konnte Lian nicht sagen, doch es interessierte ihn im Moment auch nicht. Ein brennender Ast fiel herab und brachte Lian dazu loszulaufen.
    Plötzlich hörte er unter dem Knistern der Flammen ein immer lauter werdendes Dröhnen. Am Horizont erschien ein schwarzes Objekt, welches schnell näher kam.
    "Jetzt nicht auch noch Giratina", flehte Lian. Doch das Dröhnen klang mehr nach einem Helikopter. Plötzlich begann das auf Panferno liegende Arkani zu brüllen.
    Es klang, als würde es Schmerzen erleiden, doch hatte es kaum Verletzungen im Kampf davongetragen. Das dreiköpfige Arkani begann seine Form zu verändern. Die Köpfe wurden zu einem und aus den vier Pfoten wurden Hände und Füße. Auch die Fellfarbe veränderte sich. Plötzlich lag auf Panferno ein vollgeschwitzter Mann mit braunen Haaren und ein paar Falten im Gesicht. Inzwischen hatte der Helikopter sie erreicht. Zwei Menschen und vier Turtok sprangen heraus und verteilten sich. Die Menschen, die aussahen, als wären sie vom Sondereinsatzkommando der Polizei, hoben den Mann und Panferno hoch und brachten beide in den Hubschrauber. Unterdessen löschten die Turtok das Feuer, indem sie Unmengen an Wasser aus ihren Kanonen schossen. Lian lief schnell zum Hubschrauber.
    "Hey, das ist mein Panferno!" "Mag sein, komm mit", verlangte einer der komplett in schwarz gekleideten Truppe.
    "Wer seid ihr ", fragte Lian. “Das erklären wir später", rief plötzlich der Pilot von vorne. Der Hubschrauber war etwa fünf Meter lang. Auf beiden Seiten waren Sitzflächen mit Haltegurten angebracht. In der Mitte standen zwei Tische, auf denen Panferno und der Mann festgeschnallt waren. Die Turtok saßen auf der einen Seite des Helikopters und Lian saß mit den anderen beiden Menschen auf der anderen Seite. Während der Pilot den Helikopter startete und sie zum Himmel heraufflog, setzten Lians Retter ihre Helme ab. Es waren zwei Männer, beide um die dreißig Jahre alt. Der eine hatte schwarze kurze Haare und schlitzartige Augen. Der andere hingegen war blond und hatte seine Haare zu einem kurzen Zopf zusammengebunden. Der erste hieß Lee und der zweite stellte sich als Andreas vor. "Also, woher kommt ihn nun", fragte Lian ungeduldig.
    "Wir kommen vom Forschungsinstitut für Lykanthropie", erklärte Andreas, "wir zwei sind Catcher. Wir fangen diese sogenannten "Missingno" ein und bringen sie zum Institut. Für nähere Informationen fragst du am besten unsere Chefin. Sie wird vermutlich sowieso mit dir reden wollen.
    " Warum", fragte Lian.
    "Kommen wir erstmal zu dir", mischte sich Lee ein. Lian erzählte, wer er war und was er seit gestern erlebt hatte, während Lee sich Notizen machte. "Du bist also mehr oder weniger für den ganzen Schlamassel verantwortlich", stellte Andreas fest, "damit meine ich natürlich Giratina und nicht dieses Missingno.
    “Warum nennt ihr sie so", fragte Lian.
    "Weil Missingno alles ist, was ein Pokedex anzeigt, wenn man ihn nach diesen Wesen fragt", erklärte Lee.
    "Sehr praktisch um Missingnos zu erkennen", stellte Andreas fest, "nicht dass das besonders schwer wäre bei den vielen Entstellungen, die sie häufig haben." Andreas und Lee lachten. Plötzlich rief der Pilot Lian nach vorne.
    "Hey Lian, von hier aus kann man das Institut gut sehen." Lian ging nach vorne und schaute durch das Frontfenster auf den blauen Himmel. Etwas weiter vor ihnen lag inmitten des dichten Kiefernwaldes eine alte Burg. Hohe Mauern umrahmten eine Fläche von etwa einem 30 Hektar. Inmitten des Geländes war ein großes "H" mit weißen Streifen auf den gepflasterten Boden zu sehen. An der Mauer lag ein kleiner Burgfried, wären auf der anderen eine Seite eine steinerne Baracke stand. Daneben stand ein hoher Turm, an dessen Spitze ein Stern mit einem Auge darinnen in den Stein gemeißelt war.
    Nachdem der Helikopter gelandet war trugen Andreas und Lee die Tragen nach draußen Andreas schob den Mann zu den Baracken, während Lee mit Panferno zum Burgfried ging.
    "Lian, du kommst mit mir", rief er. "Andreas bringt den Mann zu den anderen gefangenen Missingnos", erklärte Lee. Er führte Lian durch die Eingangshalle des rechteckigen Gebäudes, welche durch einen breiten Kronleuchter erhellt wurde. Links und rechts führte ein Gang ab und geradeaus befand sich eine Wendeltreppe, welche Lee ansteuerte.
    "Da hoch und dann die Tür ganz hinten", erklärte er, "keine Sorge, ich habe sie bereits mit einer SMS informiert. Ich gehe Andreas helfen und Panferno auf die Krankenstation bringen, bis dann." Lian verabschiedete sich und stieg die hölzerne Wendeltreppe hinauf. Es war schon ein komisches Gefühl. Erst ist man allein im Wald und kämpft ums Überleben und plötzlich läuft man durch eine mittelalterliche Burg. Alles war aus Stein gebaut, bis auf den Boden und die Türen. Am Ende der Treppe lag ein kurzer Gang, von dem mehrere Türen abgingen. An der hintersten war ein Name in die Holztür geritzt: Astrid Linovo, Professorin für Lykanthropie. Lian klopfte an und wurde sofort hereingerufen. Im Inneren schlug ihm frische Luft entgegen. Im hinteren Bereich, vor einem offenen Fenster, saß eine Frau, die Lian auf 62 schätzte. Sie hatte bereits viele Falten im Gesicht und schulterlange graue und schwarze Haare. Die Frau saß an einem alten Schreibtisch, dessen Holzpfosten und Tischrahmen mit kunstvollen Schnitzereien verziert waren. Die Tischfläche war aufgeräumt und bis auf eine kleine Topfpflanze und einem Stapel Papier und Stiften leer. An den Seitenwänden des Raumes standen jeweils zwei Bücherregale, welche von oben bis unten mit Büchern gefüllt waren. Mehrere Fackeln erhellten den Raum, sodass Lian sich ins Mittelalter zurückversetzt fühlte. "Ah, du musst Lian sein", stellte die Frau fest, "setz dich doch. Ich bin Astrid, die Leiterin dieses Instituts."
    "Zumindest noch", fügte sie leise hinzu und schmunzelte.
    "Lee hat mir bereits von deinem Abenteuer erzählt, aber sag doch selbst noch mal, was genau passiert ist", bat Astrid. Also wiederholte Lian noch einmal, was er zuvor schon Lee und Andreas erzählt hatte. "Aber was genau ist das hier für ein Ort", fragte Lian. "Komm, ich möchte es dir zeigen", antwortete Astrid.
    "Der obere Teil ist mehr Schein als Sein. Dies sollte früher Angreifer in die Irre führen und sie glauben lassen, diese Burg sei unbewohnt", erklärte Astrid, "dies ist Burg Tiefenstein. Doch Tiefenstein selbst liegt weit unter uns. Lian folgte Astrid zurück ins Erdgeschoss. Sie überquerten den Hof und liefen zu der Baracke. Astrid schloss eine Eisentür auf, und schloss sie wieder ab, als sie drinnen waren. Nun befanden sie sich in einem kleinen Raum, in dem sich lediglich eine alte verstaubte Wendeltreppe und ein moderner Aufzug befanden. Auch dieser Raum wurde durch zwei Fackeln erhellt, wodurch der Aufzug noch unnatürlicher wirkte. Er wirkte beinahe wie ein makelloser Schandfleck in einer mittelalterlichen Welt. "Wir haben den Aufzug eingebaut, da die Wendeltreppe ziemlich viele Stufen hat. Sie wird schon seit Jahren nicht mehr benutzt. Übrigens lag diese früher in einem Geheimraum verborgen.
    Zur Tarnung diente dieser Raum als Pferdestall. Aber das ist alles schon sehr lange her", erklärte Astrid, ehe sie den Aufzug mit Lian betrat.
    "Wie tief fahren wir", fragte Lian neugierig. "Etwa zwei Kilometer", antwortete Astrid und grinste als sie Lians erstauntes Gesicht sah. Mehrere Minuten lang lauschte Lian dem summen des Aufzuges und wartete ungeduldig, bis sie endlich den Boden erreichten. Er war froh darüber, dass er nicht die Wendeltreppe nehmen musste. Als sich die Aufzugtüren öffneten, kam Lian aus dem Staunen nicht mehr heraus. Vor ihm lag eine riesige Höhle, welche sich über mehrere Meilen zu erstrecken schien.
    "Willkommen in Tiefenstein", hieß Astrid ihn willkommen. Von der Höhlendecke hingen große Stalaktiden von der Decke herab und am Boden stand eine ganze Stadt aus Stein, welche von großen Pilzbäumen beleuchtet wurden, welche ein blau-violettes Licht abgaben. Überall ragten steinerne Gebäude in die Höhe. Ein paar reichten bis zur Höhlendecke, welche etwa 10 Meter vom Boden entfernt war. Gehalten wurde sie von den Stalaktiden und Türmen. Zwischen den Straßen tummelten sich viele Menschen, dessen Haut sehr blass war, beinahe weißlich. Am anderen Ende ragte ein sehr breiter spitzer Stalagmit aus Kristall zum Himmel empor. Liam fragte Astrid danach.
    "Das ist der Kristallpalast der Diamantenkönigin Diancie", erklärte Astrid.
    "Allerdings gilt dass nur für die Pokemon Rocara, über die Diancie herrscht", fuhr sie fort. "Ach übrigens, ich weiß nicht, ob du es bemerkt hast, aber du hast eine Weltreise hinter dir", stellte Astrid fest, "das Gebirge aus dem du herauskamst, lag nicht in Sinnoh, sondern in Kalos. Nordwestlich von Fluxia."
    "Ich bin in Kalos", unterbrach Lian Astrid verwundert.
    "Ja, der Höhlenausgang war ein Portal mit dem wir in Giratinas Gefängnis konnten. Dummerweise vergaßen wir, es zu schließen, nachdem wir die Bergarbeiter herausbrachten. "Sie sind hier", fragte Lian. Sein Herz schlug plötzlich vor Freude. Doch so schnell würde es kein wiedersehen geben. "Nun es tut mir leid, aber wir haben nur ein paar erwischt. Einige sind tot, doch die anderen sind als Missingnos in den Wald gelaufen", erklärte Astrid. "Und mein Vater?" "Der, den du beschriebst soll sich ebenfalls im Wald aufhalten. Ich habe allerdings keine Informationen darüber, in was er sich verwandelt hat.
    " Lian fiel ein Stein vom Herzen und seufzte. "Immerhin etwas, dann müssen wir sie sofort suchen", meinte Lian. "Keine Sorge, es sind bereits drei Teams mit jeweils einem Helikopter im Einsatz. Andreas und Lee sollten inzwischen auch wieder in der Luft sein", sagte Astrid. "Ich hätte aber auch mit gewollt", beschwerte sich Lian.
    "Ich glaube nicht, dass du ihnen eine Hilfe wärest, du bist schließlich nicht dazu ausgebildet", erklärte Astrid, "komm, sehen wir nach deinem Pokemon. „Sie betraten ein steinernes Pokemoncenter, dessen Inneres aussah wie ein modernes. Panferno wartete bereits am Empfangstresen und grinste.
    "Pan, schön dass es dir wieder gut geht", freute sich Lian. Er umarmte sein Pokemon und ging mit ihm wieder hinaus.
    "So und jetzt erzähle ich dir den Rest, wenn du möchtest", bot Astrid an. "Gerne", antwortete Lian. Astrid führte sie durch die Straßen der Stadt. Die meisten Steinhäuser hatten ein bis zwei Stockwerke, aber kein Dach. Auf den Dächern waren Balkone, auf denen verschiedene Pilze und Knollengewächse wuchsen. Die meisten Menschen wurden von Gestein- oder Bodenpokemon begleitet. Manchmal ließ sich auch ein Geistpokemon blicken.
    "Ich weiß nicht, ob du mit der Legende um Yveltal und Xerneas vertraut bist", begann Astrid, während sie einen bis zur Decke reichenden Leuchtpilz ansteuerte und sich dort auf einer Steinbank niederließ, "aber vor viertausend Jahren zerstörte ein König mithilfe einer selbstgebauten Waffe Kalos und beendete einen furchtbaren Krieg. Dann baute er seine Waffe zu einer Maschine um, mit der er seinem Partnerpokemon das Leben zurückgab. Doch dieses wandte sich von ihm ab, nachdem es sah, welchen Preis sein Leben hatte. Der Adler Yveltal bildet den Kokon der Zerstörung und Xerneas den Baum des Lebens. Doch ganz Tiefenstein war früher die Heimat der Diamantenkönigin Diancie, bis eine Gruppe Menschen, die vor dem Krieg geflohen waren sich im Wald versammelten und dort in einer Höhle Zygarde fanden. Das Pokemon, welches für die Aufrechterhaltung des Ökosystems verantwortlich ist, brachte die Menschen hierher, wo sie nun schon seit Generationen lebten. Sie bauten ihre Stadt um Zygardes Smaragdbrunnen, an dem sie ihn verehren. Diancie ließ sie gewähren, doch ihren Palast dürfen sie auch heute noch nicht betreten." Astrid führte Lian und Panferno um den Pilzbaum herum, wo sich ein grün leuchtender Brunnen direkt an den Baum anschmiegte.
    "Dort unten liegt der Smaragdstollen. Der Wohnort Zygardes", erklärte Astrid.
    "Und was hat all das mit den Missingnos zu tun", hakte Lian nach.
    "Diese Missingnos sind Wesen, die aus der Zerrwelt stammen, sie kommen hier rüber, wenn sich ihre Welt mit der unseren überlappt. Da beide Welten sich in ständiger Bewegung befinden, passiert dies alle paar Jahre mal. Die erste öffentliche bekannte Überlappung erlebte ein Trainer namens Rot in Annemonia City. Er beschrieb, dass der Sand flimmerte und sah kurzzeitig die Abbildungen eines Kabutops und eines Aerodactyls. Die beiden bestanden nur aus Knochen. Seit Jahren ist es unsere Aufgabe solche Wesen, die sich meistens mit anderen Menschen verbunden haben, einzufangen und zurückzuschicken. Nur seit mehreren Wochen ist dies nicht mehr möglich. Und es kommen immer mehr herüber. Und jetzt treibt auch noch ein Giratina sein Unwesen."
    "Und nun", fragte Lian. Wir haben in einer weiteren Etage etwas über dieser ein Gefängnis errichtet, in dem wir von Missingnos befallene Menschen einfangen und versuchen, dafür zu sorgen, dass sie ihre Verwandlungen kontrollieren können. Der verletzte Arbeiter, den du gefunden hast, ist übrigens ebenfalls dort.
    Er hat bestätigt, das Giratina sie angegriffen hat. Offenbar irrte das Pokemon schon länger durch die Höhlen und suchte nach einem Ausgang, den es nicht gab. Der Mann sagte aber auch, dass weitere Missingnos in den Höhlen waren, von denen mehrere Arbeiter nun befallen sind. Er selbst hatte noch keine Verwandlungen, doch wir behalten ihn vorerst hier, um ganz sicher zu sein, dass kein Missingno bei ihm ist."
    "Habt ihr Rot nach diesen Wesen befragt?" "Nein, er hat es als Einbildung abgetan." "Was ist, wenn diese Missingnos der Grund sind, warum er seit Jahren auf dem Silberberg lebt."
    "Hmm, ich glaube es zwar nicht, allerdings kann ich es auch nicht abstreiten", überlegte Astrid laut.
    "Komm, fahren wir wieder hoch", schlug sie vor und ging zum Aufzug. Oben angekommen, führte Astrid Lian und Panferno zur Spitze des kleinen Turms.
    "Leider sind alle Truppen momentan im Einsatz, wie gesagt, und die Bewohner von Tiefenstein können das Sonnenlicht nicht mehr vertragen. Daher könnte ich dir anbieten, Trainer Rot zu befragen, während du auf deinen Vater wartest", schlug Astrid vor. "Wie soll ich denn mal eben zum Silberberg kommen", fragte Lian verwundert. Astrid deutete auf den Stern mit dem Auge, welchen Lian schon in der Luft gesehen hatte und sagte: "Dies ist ein Teleporter. Er öffnet ein Portal, welches dich zum Silberberg bringt. Ich werde dir jede Stunde ein neues öffnen, bis du zurückkehrst, da ich es nicht lange aufrechterhalten kann." Astrid nahm fünf Pokebälle und entließ aus jedem ein Simsala, welche sich sofort an den Spitzen des Sterns positionierten. "Also, was sagst du", fragte Astrid. "Besser als warten. Ich mache es", antwortete Lian. Daraufhin gab Astrid ihm einen Pokeball.
    "Darin befindet sich ein Magnetilo", erklärte Astrid, "falls Rot bereits ein Missingno sein sollte, können ihn Elektroschocks am Verwandeln hindern."
    "Danke", sagte Lian. "Gut, dann stell dich auf das Auge und lass dir am Silberberg bitte nicht allzu viel Zeit. So ein Portal zu öffnen kostet viel Kraft und ich möchte es direkt wieder schließen, damit nichts herüber kommt, wie bei dir, als du die Höhle verließt." Als Lian und Panferno sich auf das Auge gestellt hatten, hoben die Simsala ihre Löffel und schwangen sie im Kreis. Kurz darauf hob Astrid ihre Arme und sprach mehrere Worte. Daraufhin begannen der Stern und das Auge violett aufzuleuchten und violette Schleier bildeten sich rund um Panferno und Lian. Plötzlich hörte Lian Fußgetrampel. Jemand kam herauf. Durch den immer greller werdenden Schleier erkannte Lian eine schwarzgekleidete vermummte Person hinter Astrid, auf dessen Brust ein großes gelbes "G" prangte. Die Gestalt holte etwa aus der Tasche und schleuderte es auf Lian zu. Erst beim Aufprall erkannte Lian den Gegenstand.
    "Vorsicht, eine Granate", schrie Lian, während er komplett mit im violetten Licht verschwand und nur noch einen ohrenbetäubenden Knall wahrnahm.

    Erstmal danke für den Kommentar. Ich hoffe, die Charaktere wirken im zweiten Kapitel etwas besser. Die Titel sind noch in Bearbeitung, außerdem denke ich noch über einen Prolog nach.
    Wegen dem Startpost muss ich wohl noch ein wenig üben.



    Kapitel 2


    Bevor es losging, machte Lian sich auf den Weg zur Krankenstation, in der Hoffnung, der verletzte Arbeiter könne heute inzwischen mehr zu den Geschehnissen in der Höhle sagen. Doch als Lian an der Rezeption nach ihm fragte, war er nicht mehr da.
    "Tut mir leid, aber Herr Barion ist vor wenigen Stunden ins Krankenhaus in Jubelstadt gefahren worden", sagte die Sekretärin uns wandte sich wieder ihrem Computer zu. Liam fluchte leise und ging wieder nach Hause. Im Badezimmer kämmte er sich noch einmal seine schwarzen Haare und wusch sich das Gesicht.
    Er hatte blaue Augen und dünne Augenbrauen. Am Kinn hatte er immer noch eine kleine Prellung, wo ihn einmal ein Machollo erwischt hatte. Als nächstes schnappte sich Lian seinen Rucksack und packte dort etwas Ersatzausrüstung seines Vaters ein. Dazu gehörten ein langes blaues Seil, welches er an die Rückseite des Rucksackes klemmte und eine Taschenlampe mit mehreren Ersatzbatterien.
    Dazu noch ein Lexikon über Pokemon und sein Lehrbuch "Pokemonzucht für Fortgeschrittene".
    In beiden Büchern konnten unter Umständen wichtige Informationen stehen. Zuletzt noch ein paar leere Pokebälle an den Gürtel und etwas Verpflegung.
    Während die Sonne hinterm Horizont verschwand ging Lian durch das von Straßenlaternen erleuchtete Erzelingen. Vor der Mine stand immer noch der große Bauzaun, doch von der Polizei war weit und breit nichts mehr zu sehen. Alles war ruhig, wie immer. Panferno brannte ein kleines Loch in den Zaun, durch das sie zum Mineneingang kamen.
    Dadurch, dass die Leuchtstofflampen erloschen waren, wirkte die Mine wie ein riesiges schwarzes Maul. Lian war mulmig zu Mute, als er den ersten Stollen betrat. Was, wenn hier jemand auf der Lauer lag, Irgendwo hörte man ein poltern. Ab und zu kreischte ein Zubat.
    Lian, der kaum ein paar Meter weit sehen konnte, zuckte bei jedem noch so kleinen Geräusch zusammen. Beinahe bereute er es, nachts gegangen zu sein. Da die Polizei bereits weg war, hätte er auch bis morgen warten können. Doch Lian brauchte Gewissheit. Er wusste, dass er nicht würde schlafen können, während sein Vater möglicherweise in Gefahr war.
    Vom Hauptstollen führten mehrere Seitenstollen ab. Da Lian sich hier inzwischen gut auskannte, fand er den Weg zum neuen Stollen schnell. Die Fackeln waren bereits erloschen, als er den Gang erreichte. Er erkannte die Höhle, weil sie runder war und mit ihren zahlreichen Spalten und Steinen im Weg viel natürlicher wirkte.
    Plötzlich hörte Lian ein leises Geräusch. Zuerst dachte er, es wäre eine Säge, doch es war ein schnarchen. Weiter vorne schlief jemand oder etwas. Lian ging leise weiter und erreichte einen Raum, in dem sechs riesige verrostete Ketten lagen. Lian leuchtete den Raum aus und sah überall lange Kratzspuren. Manche erstreckten sich über die gesamte Wand, welche in etwa 7 Metern Höhe endete.
    Somit war der Raum etwa ein bis zwei Meter höher als die Mine. Was immer hier gefangen gehalten worden war, jetzt war es frei. Lian merkte, wie er zu zittern begann. Er rannte zurück in den Gang und bemerkte, dass hier mehrere Gänge abzweigten. In die Richtung, aus der er gekommen war, zweigten zwei Gänge ab.
    "Und nun?"
    Selbst Panferno wirkte ratlos.
    "Gehen wir einfach rechts", schlug Lian vor. Doch entgegen seiner Aussage beschlich ihn das ungute Gefühl, den falschen Weg einzuschlagen. Trotzdem musste er es versuchen und nahm den rechten Gang.
    Der Weg stieg leicht an, was zumindest bedeutete, dass sie der Oberfläche näher kamen. Die Luft hier unten war stickig und auch das poltern setzte wieder ein. Vermutlich rollten hier irgendwo Georok oder Geowaz herum. Was auch bedeutete, dass die Höhlen größer wurden. Doch plötzlich mischte sich ein weiteres Geräusch unter das poltern.
    Es klang, als würde etwas Schweres durch die Gänge stampfen. Vielleicht ein Rihornior, was an sich schon gefährlich genug wäre. Vielleicht aber das Wesen, das einst in den Ketten lag. Lian beschleunigte seine Schritte.
    Nun wurde das Stampfen lauter. Leichte Erschütterungen waren zu spüren und vereinzelt rieselte Erde von der Decke. Plötzlich zweigte sich der Gang in drei weitere Stollen ab. Aus einem kam eindeutig das Stampfen und Lian glaubte, in der Ferne eine Bewegung ausmachen zu können.
    Er leuchtete mit seiner Taschenlampe in den Stollen hinein, wobei das Licht auf einen massigen breiten grauen Körper fiel.
    Er füllte beinahe den gesamten Gang aus, sodass das Wesen, dem der Körper gehörte den Kopf nach vorne gebeugt hielt und Lian mit seinen roten Augen anfunkelte. Erschrocken hastete Lian in den linken Gang von dem Wesen weg. Er hatte es schon mal gesehen. Doch bislang nur auf Zeichnungen und in Legenden.
    Es war Giratina. Das Wesen, das vor Jahrhunderten in die Zerrwelt verbannt worden war. Doch warum war es nun hier? Die verrosteten Ketten deuteten darauf hin, dass es schon lange hier gewesen sein musste. Doch hatte es nicht vor wenigen Wochen erst Zyrus, den Boss von Tam Galaxis in die Zerrwelt gezogen?
    Wie auch immer. Lian sprintete durch das Höhlensystem und achtete nicht darauf, wohin er lief. Panik machte sich breit, als Giratina trotz des massigen Körpers zu ihm ausholte. Die Erschütterungen, die das Pokemon dabei verursachte, ließen ihn stolpern. Plötzlich machte Panferno kehrt und schickte einen kräftigen Flammenstrahl nach hinten. Das Giratina schrie wütend auf, da es nicht in der Lage war, auszuweichen.
    Plötzlich begann Giratina kräftig auf der Stelle zu stampfen, wodurch die große Felsbrocken von der Decke lösten und zu Boden fielen. Lian rannte nach hinten und wich einem Felsen aus. Doch nun begann der Boden an einigen Stellen zu erzittern, während Giratina langsam näher kam.
    "Mach das du weg kommst Panferno", schrie Lian, "Giratina setzt Erdkräfte ein!"
    Das ließ sich der Feueraffe nicht zweimal sagen.
    Geschickt sprang er über mehrere Stellen, an denen der Boden bebte und kleine Steine herausschossen. Von oben kamen immer noch einzelne Brocken, welcher aber auch Giratina trafen. Dies machte das wilde Pokemon nur noch wütender, sodass es schneller lief und die Erde noch stärker beben ließ. Lian wurde rannte schneller, während er von kleinen Steinen gekratzt wurde. Doch er durfte nicht stehen bleiben.
    Er musste weiter. Panferno hatte inzwischen zu ihm aufgeholt und rannte vorweg. Plötzlich brach die Decke über ihm weg und der Mond war zu sehen. Eine Steinlawine musste sich gelöst und den Rest des Ganges abgetragen haben.
    Der Ausgang hatte also nicht mehr weit sein können. Doch viel Zeit zum Ausruhen blieb nicht. Giratina streckte seine Flügel und atmete tief ein und aus, ehe es sich in die Lüfte erhob und am Sternenhimmel mehrere Kreise zog. Dann schoss das sechsbeinige Pokemon herab und flatterte wild mit den Flügeln, sodass Unheilböen auf Lian und Panferno zu sausten.
    "Lauf", schrie Lian und rannte über den freigewordenen Weg. Doch die Winde erfassten ihn und drückten ihn zu Boden. Lian ächzte, als sich spitze Steine in seine Arme und Beine bohrten. Er versuchte sich aufzurichten, doch die Winde waren zu stark. Neben ihm schickte Panferno Flammen zum Himmel hinauf, doch das Feuer regnete wieder herab und erlosch.
    Giratina näherte sich schnell dem Boden, doch es bremste knapp über ihnen ab und flog wieder hoch. Das legendäre Pokemon stieß einen letzten wütenden Schrei aus, während es Richtung Horizont flog und schließlich verschwand.
    Lian stöhnte und richtete sich langsam auf. Sein ganzer Körper schmerzte und er schaffte es kaum aufzustehen, sodass er sich auf einen großen Felsen setzte. Auch Panferno richtete sich wieder auf und schaute sich langsam um.
    "Vielleicht sollten wir zurückgehen", schlug Lian vor. Doch als er dorthin leuchtete, wo sie hergekommen waren, sah er, dass die Höhle verschüttet war.
    "Verdammt!" Lian rammte die Faust zu Boden.
    "Dann rasten wir eben hier und sehen uns morgen um.
    „Im schwachen Mondschein konnte Lian erkennen, dass sie sich am Rande eines großen Felsvorsprunges befanden. Vor ihnen lag ein großer Wald, welcher hauptsächlich aus hochgewachsenen Kiefern befand. Panferno hatte bereits etwas Holz gesammelt und ein kleines Feuer gemacht.
    "Wo sind wir hier", fragte Lian sich und beobachtete die Flammen. Etwas später sammelte er ein paar hohe Gräser vom Waldrand auf und legte sich neben Panferno ans Feuer. Lian beobachtete noch ein paar Mal die Sterne, bis er schließlich einschlief.
    Am nächsten Morgen wachte Lian von der Sonne geblendet auf. Zuerst erschrak er und dachte, er sei zu spät, doch dann erinnerte er sich daran, dass er nicht mehr in Erzelingen war. Vor Lian lag wieder der Wald, dessen Kiefern wie mächtige Pfeiler hoch in den Himmel ragten. Hinter ihm erstreckte sich das Gebirge des Kraterberges.
    "Wir müssen am südlichen Ende des Gebirges sein", schloss Lian.
    Zugleich wurde ihm bewusst, dass er sich nun nicht mehr in Sinnoh befinden konnte. Zum Klettern war das Gebirge zu steil und zum darum herum gehen zu breit. Doch was, wenn sich sein Vater immer noch in der Höhle aufhielt? Lians Gedanken überschlugen sich, doch am Ende fasste er einen Entschluss.
    "Komm, Panferno, wir gehen nach Süden. Vielleicht finden wir dort ein Dorf oder eine Straße, die zurück nach Norden führt." Lian schulterte seinen Rucksack und ging los.
    Seine Verletzungen schmerzten noch ein bisschen, doch es war erträglich. Er kletterte mit Panferno den Vorsprung hinab und lief an den ersten Kiefern vorbei.
    Hoch oben waren mehrere Hoothoot zu sehen. Kleine rundliche braune Eulen, welche ständig von einem Bein aufs andere wechselten.
    Die Hoothoot gurrten laut vor sich hin und ab und zu wechselte eines den Ast. Nach mehreren Minuten sahen Lian und Panferno weitere Vogelpokemon wie Noctuh oder Schwalbini. In der Ferne ließen sich sogar einige Darmhirplex blicken, jedoch rannten diese schnell davon, sobald Lian und Panferno näher kamen.
    Doch nirgendwo gab es auch nur das geringste Anzeichen menschlichen Lebens. Der Weg führte die ganze Zeit leicht bergab, sodass sie schnell vorankamen. Doch trotzdem hatte Lian langsam den Eindruck, dass sie sich verlaufen hatten.
    Nach etwa einer weiteren Stunde wurde der Weg flacher und Lians Muskeln waren langsam erschöpft. Er lehnte sich an einen Baum und versuchte sich zu entspannen. Doch plötzlich stieg ein fremder Geruch in seine Nase. Es roch verbrannt.
    "Riechst du das Panferno", fragte Lian. Panferno schnupperte in der Luft herum und lief sofort in die Richtung, aus der der Geruch kam.
    "Vieleicht sind dort Menschen", stellte Lian erleichtert fest. Er lief Panferno hinterher und sah Rauch zwischen den Kiefertannen aufsteigen. Doch beim Näherkommen erkannte Lian, das es die Bäume waren, die brannten. Manche waren bereits komplett verkohlt.
    Etwas weiter vorne stand ein Arkani. Aber etwas stimmte nicht. Das Pokemon hatte drei Köpfe, welche sich nun alle in Lians Richtung wandten.

    Vorwort
    Nach längerer Abwesenheit kehre ich nun mit einer weiteren Geschichte zurück.
    Wie der Titel schon sagt, geht es um Missingno. Allerdings diesmal nicht als Spielfehler, sondern
    als eingebundenes Wesen. Ich hatte mich schon länger gefragt, wie man Missingno in die Pokemonwelt
    hineinsetzen könnte. So kam diese Geschichte zustande. Einen Prolog lasse ich dieses mal weg, da mir bis jetzt
    keiner eingefallen ist, der nicht zu viel verrät.


    Warnung
    Es kann zu gewaltätigen Handlungen kommen. Auch werden eventuell Charaktere sterben.


    Charaktere
    Der Hauptcharakter heißt Lian und ist Auszubildener in einer Pokemonzucht in
    Erzelingen (Sinnoh). Sein Partnerpokemon ist ein sehr intelligentes Panferno.


    Copyright
    Die Pokemon und die meisten Orte (sowie der bekannte Spielfehler) sind Eigentum von Nintendo. Die Geschichte stammt von mir.



    ]Klappentext
    Als Lians Vater bei einem Minenunglück spurlos verschwindet, macht Lian sich auf die Suche nach ihm.
    Doch eine uralte Macht ist zum Leben erwacht und seltsame Wesen bedrohen die Welt.
    Auf seiner Reise trifft Liam Salem. Ein Junge, der von einem Monster besessen ist, welches ihn zu grausamen Taten verleitet.
    An anderer Stelle versucht ein verloren geglaubter Mensch die
    Tore zur Hölle einzureißen, um sich ein Paradies zu erschaffen.
    Wohlwissend, dass er dabei den ganzen Planeten in den Untergang treibt.





    Kapitel 1


    Das erste, was Lian an diesem Tag hörte, war das Klingeln seines Weckers, das ihn auf dem Schlaf riss. Müde stand er auf und machte sich fertig, während unten bereits Geräusche zu vernehmen waren. Als Liam in die Küche kam, war seine Mutter bereits am Essen. "Guten Morgen Liam, stell deinen Wecker nächstes Mal bitte etwas früher, du kommst sonst noch zu spät zur Arbeit.
    „Sorry Mam, aber ich muss mich noch daran gewöhnen", antwortete Lian und rieb sich die Augen, während er versuchte sich mit der anderen Hand ein Brot zu schmieren.
    " Wo ist Dad?" "Er ist schon seit einer Stunde in der Miene. Wegen dem neuen Stollen, den sie gestern Abend entdeckt haben", erklärte seine Mutter Kathleen.
    "Ah, ok, er war gestern wirklich wie aus dem Häuschen", antwortete Liam und schmunzelte, als er daran dachte, wie lange sein Vater beim Abendessen davon geredet hatte. Plötzlich waren weitere Laute von oben zu vernehmen. "Pan, komm runter", rief Lian. Kurze Zeit später rutschte ein Panferno das Geländer hinab. Pan kam schnell an den Tisch und schnappte nach Lians Brot.
    "Bitte, Pan, lass das. Ich bin noch müde", beschwerte sich Liam, "dein Essen ist im Schrank, wie immer." Das Panferno öffnete den besagten Schrank und holte mehrere Beeren und Bananen hervor.
    "Pan ist wirklich sehr intelligent", bemerkte Kathleen.
    "Tja, wir sind eben zusammen aufgewachsen. So etwas färbt ab", gab Lian zurück. "Ach tu nicht so oberschlau. Das, was Pan alles kann ist für ein Pokemon schon eine große Leistung", meinte Kathleen. Etwa eine Viertelstunde später gingen Lian und Pan bereits durch die Straßen von Erzelingen. Kühle Luft wehte vom Kraterberg herab und die Sonne lugte bereits hinter dem Gebirge hervor. Alles hatte den Anschein, als würde heute ein schöner Tag werden, doch es sollte nicht so bleiben. Als Lian die Pokemonzucht von Erzelingen, welche erst seit wenigen Wochen gab, betrat, erwartete ihn sein Meister Bruno bereits ungeduldig. Er kam ihm sofort entgegen und deutete auf die Uhr.
    "Mach schon, die Machollo füttern sich nicht von selbst." "Ja, Meister", antwortete Lian knapp. Bruno mochte keine Ausreden, daher konnte er sich jedes weitere Wort sparen. In der Pokemonzucht wurden hauptsächlich Maschocks und Stalobors für den Bergbau herangezogen. Außerdem bekamen angehende Bergleute hier meistens ihr erstes Pokemon. Lian holte schnell einen Futtersack aus der Vorratskammer und betrat einen Trainingsraum, in dem sich etwa 10 Machollos aufhielten. Manche trainierten bereits mit Hanteln oder zertrümmerten unterschiedlich große Steine. Lian war für die jungen Pokemon zuständig, während Bruno die älteren übernahm. Als die Machollo Lian sahen, rannten sie sofort auf ihn zu und drängelten sich um ihn herum. "Hey, ihr bekommt ja alle etwas", versprach Lian. Er füllte das Futter in mehrere Schalen und stellte sie auf einen Tisch. Sofort machten sich die Machollo über das Essen her, während Lian den Sack im Lager einschloss. Als er kehrtmachen wollte, stand plötzlich sein Meister mit zwei Maschocks vor ihm. "Was gibt es", fragte Lian. "Bringe diese beiden in die Mine“, befahl Bruno, "die Bergleute brauchen mehr Leute wegen dem neuen Stollen."
    Und falls sie etwas interessantes finden sollte, benutze dies nicht als Ausrede dafür, länger dort zu verweilen."
    "In Ordnung", antwortete Lian. Er winkte den Maschock zu und ging zur Tür hinaus. Lian fand es schade, dass die beiden Maschock den Weg nicht allein fanden, aber sie waren einfach nicht intelligent genug. Lian hatte mal versucht, mit ein paar Machollos Fußball zu spielen, doch die Pokemon trampelten nur auf dem Ball herum, statt ihn zu schießen. Das ganze hatte am Ende mehr Ähnlichkeit mit Rugby, da die Machollo irgendwann begannen sich um den Ball zu prügeln. Wenn auch etwas heftiger als beim Rugby. Als Lian den Eingang erreichte, liefen bereits zwei Förderbänder aus der Miene heraus zu mehreren Schutthaufen. Irgendwo summten mehrere Motoren, doch ansonsten wirkte die ganze Anlage verlassen. Waren wirklich alle mit diesem neuen Stollen beschäftigt? Lian runzelte verwundert die Stirn. Es war nicht die erste Höhle, die die Bergarbeiter entdeckt hatten, doch dieses Mal musste es etwas wirklich interessantes sein, denn normalerweise war hier immer jemand und bediente die irgendwelche Maschinen oder Fahrzeuge.
    "Hallo", rief Lian, doch es antwortete niemand. Nur die Maschinen summten vor sich hin und im Eingang flackerte eine alte Leuchtstofflampe, welche an zwei an der steinernden Decke hängenden zwei Holzbalken hing. Langsam betrat Lian die Mine. Stickige Luft stieg ihm entgegen und er fragte sich, wie man es hier nur von morgens bis abends hier aufhielt. Plötzlich hörte Lian von weiter hinten einen Schrei. Es klang wie ein Hilferuf.
    "Hallo, ist da jemand", rief Liam. Erneut erklang ein Schrei. "Hier! Hier drüben! Hilfe!" Nun lief Lian schneller. Die Maschock und Pan kamen schnell hinterher. Sie erreichten einen dunkleren Abschnitt, welcher nicht von Leuchtstofflampen, sondern nur provisorisch von Fackeln erhellt wurde. Unter einer solchen lag ein Mann und hielt sich eine Wunde am Bauch. An den Armen und Beinen hatte er mehrere Kratzwunden.
    "Hilfe...Ich...", stammelte der Mann. "Was ist passiert", fragte Lian, "wo ist mein Dad?" Der Arbeiter hustete, wo bei ein gelber Helm von seinem Kopf fiel. Nun erkannte Lian, das seine Augen angstgeweitet war. Zitternd hob der Mann einen Arm und deutete in den Stollen. "Dort...ein Monster. Wir... müssen weg".
    "Packt mit an", befahl Lian den Maschock, doch einer der beiden warf sich den verletzten Arbeiter kurzerhand über die Schulter, worauf dieser laut aufschrie.
    "Nein, nicht so", schrie Lian entsetzt und half dem Verletzten herunter. "Dann hilf du mir eben, Pan", seufzte Lian.
    Gemeinsam trugen sie den Mann aus der Miene heraus, auf die anliegende Krankenstation. Eine Dame von der Rezeption sprang sofort auf und holte zwei Ärzte mit einer Trage. "Ich hab ihn so in der Mine gefunden", sagte Lian.
    "Wo sein die anderen Arbeiter", fragte ein Arzt.
    "Ich habe niemand sonst gesehen. Wahrscheinlich in diesem neuen Stollen", antwortete Lian und ging zur Tür. Doch der Arzt hielt ihn auf.
    "Bitte, ich muss meinen Vater finden", bat Lian, "wenn ihm was passiert ist, dann...!" "Die Polizei ist bereits unterwegs", erklärte der Arzt. Ungeduldig wartete Lian im Wartezimmer darauf, auf die Ankunft der Polizei. Die Maschock saßen stumm in einer Ecke und starrten ihn ausdruckslos an.
    "Was guckt ihr so", rief Lian. Wut flammte in ihm auf. Selbst wilde Maschock wären weniger emotionslos.
    "Jetzt starrt mich nicht so an! Ich habe auch keinen Plan", schrie er ihnen entgegen. Die beiden Maschock schauten einander an und sahen dann zu Boden.
    "Hey, tut mir leid", sagte Lian, "ich bin einfach nur nervös.
    Etwa 5 Minuten später traf die Polizei ein und Lian erzählte, was er wusste. Nach der Befragung ging er hinaus und sah, das die Polizei den Mineneingang komplett abgesperrt hatte. Hohe Bauzäune machten ein durchkommen unmöglich. "Ein ziemlich großes Polizeiaufgebot", bemerkte Lian. Er ging zum Bauzaun und versuchte einen Blick in die Mine zu erhaschen. Doch ein Polizist zog ihn zurück.
    "Tut mir leid, aber das Betreten der Mine ist bis auf weiteres verboten. Ein Stollen ist eingestürzt.
    "Der verletzte Mann hatte aber Kratzwunden und der Stollen war noch intakt", widersprach Lian. "Tut mir leid, sie müssen jetzt gehen", sagte der Wache haltende Polizist. Plötzlich trat ein Arkani vor und knurrte ihn an. "Komm Pan, wir gehen", forderte Lian sein Panferno auf. Sie setzten die Maschock vor der Tür der Pokemonzucht ab und gingen nach Hause, da Lian sich keine Predigt über sein Zuspätkommen anhören wollte. Kathleen bügelte gerade und hörte dabei Radio.
    "Lian, was machst du denn schon wieder hier", fragte sie überrascht. „Ich sollte zwei Maschock zur Mine bringen, doch da war nur ein Verletzter Mann. „Was", fragte Kathleen erschrocken. Sofort wählte sie die Handynummer ihres Mannes, doch es ging niemand rann.
    Auch bei der Polizei wollte ihnen niemand Auskunft erteilen.
    "Sie sagen, ein Stollen sei eingestürzt, doch das kann nicht sein. Ich habe es gesehen", sagte Lian. Er konnte keinen klaren Gedanken fassen und lief die ganze Zeit im Haus auf und ab. Warum sagte niemand die Wahrheit? Nach einiger Zeit ging Lian wieder an die Arbeit. Sein Meister hatte inzwischen von dem Unglück gehörte und zeigte Verständnis mit Lians Situation. Als der Abend nahte und die Sonne langsam versank fasste Lian einen Entschluss.
    Er würde selbst in die Mine hinabsteigen und herausfinden, was wirklich geschehen war. Und vor allem würde er versuchen seinen Vater zu finden.

    Nach langer Zeit kommt nun Kapitel 12.

    Kapitel 12: Deathmatch


    "Nichts wird passieren, solange ich es nicht verhindern kann", rief Astrid, "Los Simsala und Mewtwo!" "Prächtig, damit wird der Maschine noch mehr Energie hinzugefügt!" bemerkte Flordelis, "Los Pyroleo und Garados!" Ein schwarz-brauner Löwe erschien, dessen Rot-gelbe Mähne um seinen Kopf herum abging. "Du hast keine Chance gegen ein legendäres Pokemon", entgegnete Astrid, "Mewtwo, Aurasphäre!" "Ach, meinst du. Dann pass mal auf", sagte Flordelis grinsend. Mewtwo lud eine blau-weiße Energiekugel, doch irgendwie wirkte das Psychopokemon extrem angespannt. Sein Gesicht war verzerrt und Schweiß perlte ihm von der Stirn. Es schoss die Aurasphäre auf Pyroleo ab, doch der Löwe konnte mühelos ausweichen. Die Kugel schlug in die Glaswand hinter Flordelis ein und zerstörte diese. "Was ist hier los", fragte Astrid entsetzt. "Ganz einfach", erklärte Flordelis, "den stärksten Pokemon entzieht die Maschine zuerst Energie. Was bedeutet, dass Mewtwo Schäden an meinen Pokemon verhindert und gleichzeitig an den Kräften der Waffe zu Grunde geht." "Na schön", sagte Astrid, "ich nehme an, es ist soweit. Verschafft mir Zeit, ich beschwöre die dritte Macht!" "Gerne", sagte Lokin und ging nach vorne. "Los, Lohgock und Caesurio!" "Ihr seid viel zu wenige", rief jemand aus der Menge heraus. Plötzlich zückten alle Mitglieder Team Flares Pokebälle und holten ihre Pokemon zum Vorschein. Sie umzingelten die Gruppe. Lana, Shinja, Zoku und Lokin entließen all ihre Pokemon, doch sie waren immer noch in der Unterzahl. Lana starrte noch auf ihren letzten Ball. "Was ist", fragte Shinja. "Ich könnte Kyogres Macht aus diesem Ball befreien. Ihr müsst nach unten. Befreit Xerneas und Yveltal, dann wird Tandrak den Rest übernehmen", antwortete Lana. Mehrere Team Flare Rüpel rannten nun nach unten, doch das Finsttrio folgte ihnen. Simsala und Mewtwo formten eine Psychobarriere um Astrid, welche immer noch in ihrer Beschwörung steckte. Lana schickte Brigaron und Panpyro zum Angriff. Sie kämpften sich durch die Reihen der übriggebliebenen Rüpel. Doch diese waren viel zu viele. Lange würden sie nicht mehr durchhalten. Doch Lana konnte Tandrak noch nicht freilassen. Die Macht der Waffe würde seine Energie einfach absorbieren, wie bei Mewtwo. Doch sie spürte, wie der Ball heiß wurde. Tandrak tobte bereits vor Wut.


    Weiter unten erreichte das Finsttrio einen rot-schwarzen Raum indessen Mitte ein schwarzer Kokon und ein weißer Baum in einer Glaskuppel eingesperrt waren und gleißend helles Licht nach oben abgab. Die enormen Mengen an Energie hüllten den Raum in helles Licht und blendeten alle Anwesenden. Das Finsttrio betrat den Raum, in dem sie bereits ein Rudel von etwa 20 Mega-Hundemon erwartete. "Nun gut", sagte Shinja und zückte seinen Kampfstab, "Los Lucario, Mega-Entwicklung und Aurasphäre!" "Lohgock, Mega-Entwicklung und Himmelhieb", befahl Lokin. "Los Resladero, Flying Press", brüllte Zoku und warf seinen Pokeball. Lucario lud eine Aurasphäre und feuerte auf die Hundemonmeute. Die Pokemon wichen zurück, doch zwei wichen getroffen zurück. Doch als nächstes setzten alle zwanzig Hunde Flammenwurf ein. Eine riesige Flammenwand schoss durch den Raum. Resladero sprang bis zur Decke hoch, doch Lucario hatte keine Chance. Er duckte sich vor Shinja und wartete. "Lohgock, hilf ihm", schrie Lokin. Das Mega- Lohgock huschte vor Mega-Lucario und zerteilte die Flammen. Dann raste das Feuerpokemon nach vorne und drosch auf die Hundemon ein. Resladero stürzte sich ebenfalls hinab. Mehrere Flammensäulen schossen hinauf. Doch Resladero schaffte es ihnen im Zickzackflug auszuweichen. Er rammte seinen Körper in ein Mega-Hundemon hinein, welches zu Boden ging, doch ehe Resladero wieder aufsteigen konnte, wurde er von einem Flammengeschoss erwisch und flog nach hinten. Auch Lucario rannte nun nach vorne. "Lucario, befreie Xerneas und Yveltal", befahl Shinja. Lucario sprang hoch und lud eine Aurasphäre. "Es ist soweit", hallte plötzlich Flordelis Stimme in den Raum hinein. Ein lautes Krachen war zu hören, als sich die Energie entlud. Lucarios Aurasphäre traf die Glasvitrine und zertrümmerte sie. Doch es schien bereits zu spät. Die Kraft der legendären Pokemon entfaltete sich. Yveltal erwachte aus seinem tiefen Schlummer und entfaltete seine schwarzen Flügel, welche zuvor zum Kokon geformt waren. Er glühte rot auf und bildete ein Ypsilon. Auch Xerneas erfasste ein Glühen. Die weiße Baumkrone wurde zum Geweih und formte ein blau leuchtendes X. Die Energie wurde freigesetzt, bis plötzlich ein grünes Z im Raum aufleuchtete. Das grüne Licht dominierte im Raum, sodass das X und das Ypsilon dahinter verblassten. "Was ist denn jetzt los", fragte Flordelis entsetzt. Zygarde war erschienen. Es schwächte Xerneas und Yveltals Macht. Doch die Waffe hatte bereits gefeuert. Weiter oben hörte man ein lautes Brüllen. Der Zorn der Meere entfaltete sich in einem wütenden Taifun. Es war, als könne man Kyogres Stimme in Tandrak hören. Als würde der Herr der Meere höchstpersönlich ihn kontrollieren. "Wir müssen hier raus", schrie Shinja. Doch seine Stimme verwehte im tosenden Sturm. Das grüne Licht war inzwischen so stark, dass er nichts mehr sah. Shinja spürte Wind um sich herum. Heftige Winde zerrten an seiner Kleidung. Shinja rannte blindlings los, doch schon wenig später riss ihm der Sturm den Boden unter den Füßen weg und er wirbelte durch die Luft. Shinja schrie laut auf, als er mehrfach gegen Metall schlug. Sehen konnte er immer noch nichts. Seine Augen waren geblendet und es kostete ihm alle Kraft, um sie offen zu halten. Dann schoss Wasser in ihn hinein. Shinja hatte bereits die Orientierung verloren, während Wind und Wasser ihn umherwirbelten. Irgendwo schrie jemand, doch Shinja konnte im Tosen des Sturms nichts verstehen. Dann gab es einen lauten Knall. Ein Knall, der alle bisherigen Laute übertönte und eine gewaltige Explosion auslöste. Das letzte, was Shinja sah, war ein gigantischer Feuerball, dessen Druckwelle ihn gegen etwas Hartes schleuderte. Er schrie auf, als ein starker Schmerz seinen Rücken hinabfuhr und er das Bewusstsein verlor. Als er erwachte und sich stöhnend aufrichtete, stand er auf Feuer. Doch etwas stimmte nicht. Die Zeit schien still zu stehen. Er sah, dass er sich hoch im Himmel befand. Unter ihm stand ein riesiger Feuerball. Darum herum schwebten Tandraks Wassermassen wie eine eingefrorene Windhose. Shinja richtete sich auf und sah Flordelis vor sich stehen. "Das also ist Zygardes Macht, es hätte die Waffe aufhalten können, doch sie hatte bereits gefeuert", stellte Flordelis fest. "Und nun", fragte Shinja. "Ich weiß nicht", vermutete Flordelis, "vermutlich will Zygarde, dass wir über das Schicksal entscheiden." "Nun gut, warum entscheiden wir das nicht durch einen Kampf", schlug Shinja vor. "Warum nicht", stimmte Flordelis zu und zückt einen Pokeball. "Los, Pyroleo", rief Flordelis. "Los, Quajutsu, Hydropumpe", befahl Shinja. Pyroleo wich dem Wasserstrahl aus und traf den Frosch mit Flammenwurf. Quajutsu wich nach hinten, befand sich aber plötzlich am Rande des eingefrorenen Feuerballs. Der Löwe griff erneut an, doch diesmal sprang Amphizel über den Feuerstrahl hinweg und traf Pyroleo mit Hydropumpe. Das Feuerpokemon war sofort besiegt. "Nun gut, jetzt wird’s ernst", sagte Flordelis, „Los, Garados! Mega-Entwicklung und Eisstrahl!" Amphizel wich dem ersten Eisstrahl aus, doch schon beim nächsten wurde er getroffen. "Quajutsu, Aero-Ass", befahl Shinja. Der Frosch sprang mit einem großen Satz nach vorne, wurde allerdings von einer weiteren Eisstrahlattacke getroffen. Er schnaufte vor Erschöpfung, sprang erneut hoch und feuerte mehrere Wasser-Wurfsterne ab. Die Wasser-Shruikenattacke war zu schnell, als dass das Mega- Garados sie hätte abwehren können. Das Pokemon drehte sich zum Schutz weg, wurde allerdings im nächsten Augenblich von Quajutsus Aero-Ass getroffen. "Jetzt müssen wir nur noch eines tun", sagte Shinja und rannte zur Mitte des Feuerballes. "Quajutsu, Hydropumpe hier rein!" "Nein, du wirst uns umbringen", schrie Flordelis aufgebracht, während Quajutsu eine Wasserfontäne in die gelbe Mitte des Feuerballes schoss. Nun ging die Zeit weiter und Shinja wurde weggewirbelt. Die Windhose trieb ihn nach unten, während der Feuerball weiter nach oben raste. Quajutsu und Flordelis tauchten unterhalb des Feuerballes auf. Shinja sah Tandrak. Seine Augen leuchteten blau. Offenbar stand es tatsächlich unter Kyogres Kontrolle. Eine mächtige Hydropumpe verließ Tandraks Mund und zerteilte den Feuerball. Die stob mit einer gewaltigen Explosion in alle Richtungen auseinander. Kurz bevor Shinja auf dem Boden aufschlug, riss ihn die Druckwelle der Explosion zur Seite. Er stieß mit dem Rücken wieder gegen etwas und der Schmerz raubte ihm das Bewusstsein.

    Nun kommt das nächste Kapitel. Ein Teil ist kursiv geschrieben und aus dem Spiel: Pokemon X/Y zitiert worden.


    Kapitel 11: Blüte von Cromlexia
    Die Windhose wütete weiter auf das Festland zu. Teile des Relings waren bereits aus der Verankerung gerissen und mehrere kleine Fischerboote wurden zertrümmert und in alle Himmelsrichtungen gestreut. Unterdessen kam Lana dem Boden immer näher. Mit angsterfülltem Gesicht sah sie ihrem Ende entgegen. Sie schrie, als plötzlich die Zeit stehen zu bleiben schien. Doch in Wahrheit schwebte Lana in der Luft. Sie sah zur Seite und entdeckte Mewtwo, welcher sie langsam zu Boden legte. "Danke", sagte Lana erleichtert und überrascht. Sie stand zitternd auf, doch ihre Beine gaben nach, sodass sie wieder zu Boden sank. So saß sie da und sah, wie Mewtwo auf den Wirbelsturm zuflog und ihn mithilfe seiner psychischen Kräfte erstarren ließ. Dann streckte er seine Arme auseinander, sodass die Windhose zerfetzt wurde und das Wasser wieder im See versank. Auch Tandrak fiel zurück ins Wasser. Doch das Psychopokemon holte ihn wieder an die Oberfläche und beförderte Tandrak auf den Steg. Es kamen bereits viele Schaulustige und erschrockene Menschen angelaufen, doch Mewtwo kümmerte das nicht.
    "Ich habe versagt", stellte Tandrak fest.
    "Ja, aber das habe ich auch oft genug", entgegnete Mewtwo.
    "Gib nicht auf, irgendwann wirst du es schaffen", fügte das Pokemon hinzu. "Danke", sagte Tandrak, ehe er in seinem Pokeball verschwand.
    "Platz da", rief plötzlich jemand. Astrid, die Arenaleiterin von Fluxia trat durch die Menschenmenge, welche sich bereits gebildet hatte.
    "Hier gibt es nichts mehr zu sehen", fügte sie im strengen Ton hinzu, "und ihr kommt bitte mit." Astrid führte Lana, Shinja, Lokin und Zoku in ihre Arena. Diese bestand aus einem kleinen Raum, in dessen Mitte ein kleiner Teppich mit einem Bild einer Galaxie darauf zu sehen war. "Ich will ja nichts sagen, aber irgendwie ist ihre Arena ziemlich klein", stellte Zoku fest. "Nun, das wird wohl so sein, weil du nur auf die Äußerlichkeiten achtest. Würdest du weitergehen, würdest du ein ganzes Universum entdecken", erklärte Astrid.
    "Sie meinen den Teppich", fragte Zoku.
    "Blödsinn Schwachkopf", schimpfte Astrid, "folgt mir bitte." Sie gingen in die Mitte des Raumes, als plötzlich alle Wände wegbrachen und in der Unendlichkeit eines dahinterliegenden Universums verschwanden.
    "Na, was sagst du jetzt", fragte Astrid schadensfroh.
    "Wo sind wir hier", fragte Lana.
    "Dies ist ein Teil der Zerrwelt. Ihr wisst schon, dort wo Giratina lebt. Allerdings sind wir sehr weit weg. Zu weit, als dass Giratina uns jemals erreichen könnte. Beim teleportieren nutzen Pokemon diesen Ort um in kürzester Zeit große Distanzen zurückzulegen. Dies erfordert allerdings sehr viel Kraft", erklärte Astrid. Sie holte einen Meisterball hervor und ließ Mewtwo heraus.
    "Dies ist mein stärkstes Pokemon, welches ihr ja schon kennengelernt habt", sagte Astrid.
    "Ist es dasselbe, welches Team Plasma gefangen gehalten hatte", fragte Zoku.
    "Natürlich Schwachkopf, es gibt nur eines. Und das wird wohl auch so bleiben", sagte Astrid, "und jetzt hör bitte mit den dummen Fragen auf, oder ich befördere dich in die Abgründe dieser Welt." Dann wandte sie sich Lana zu.
    "Dein Tandrak ist etwas ganz Besonderes." Sie erzählte Lana von dem, was Mewtwo bereits mit dem Giftdrachen besprochen hatte.
    "Au ha", entfuhr es Lana.
    "Aber wie kann ich ihm helfen, seine Macht zu kontrollieren", fragte sie.
    "Mit Meditation und einer Menge Training natürlich", erklärte Astrid.
    "Was ist eigentlich mit dieser Prophezeiung", fiel Shinja ein.
    "Stimmt, ihr zwei wart ja auch dabei. Nun, so wie es aussieht, versucht jemand die Welt zu vernichten", antwortete Astrid.
    "Ich weiß zwar nicht, wovon ihr sprecht, aber dann müssen wir sie aufhalten", mischte sich Lokin ein. "Diese Worte von jemandem zu hören, der mal ähnliche Pläne verfolgt hat, ist durchaus interessant, wenn nicht sogar äußerst merkwürdig", sagte Astrid, "aber ich kann dir sagen, wenn ich wüsste, wer so etwas versucht, dann hätte ich diesen jemand schon lange aufgehalten."
    "Ich glaube, es ist dieses Team Flare", vermutete Shinja, "immerhin habe sie das Kraftwerk besetzt und versucht, mich zu töten, damit Team Plasma sich nicht einmischt."
    "Dabei hatten wir das noch nicht einmal vor", bemerkte Zoku.
    "Ja, ihr Schwachköpfe habt lieber versucht zwei Megasteine gleichzeitig auf ein Pokemon einzusetzen", schimpfte Astrid.
    "Ist ja gut, ich habs kapiert", rief Zoku wütend.
    "Schön", sagte Astrid.
    "Okay, vielleicht sollten wir wieder auf das wesentliche zurückkommen", schlug Lana vor. "Bestimmt", stimmte Astrid zu, "wir sind hier, damit ich versuchen kann, Tandrak Kyogres Kraft zu nehmen. Dann wäre es wieder gewöhnlicher. Oder es muss sich auf lange Trainingseinheiten gefasst machen."
    "Sollten wir uns nicht vorher um Team Flare kümmern", fragte Shinja.
    "Das wollte ich gerade vorschlagen, Besserwisser", antwortete Astrid, "entschuldige, ich habe heute einen schlechten Tag.
    " Sie kehrten wieder in den kleinen Raum zurück und verließen die Arena.
    "Ihr Versteck befindet sich in einem Cafe in Illumina City", erklärte Shinja. "Hmm, für einen Teleport ist das eindeutig zu weit", bemerkte Astrid, "hat jemand ein Flugpokemon, das groß genug für uns alle ist?"
    Alle verneinten.
    "Das hatte ich befürchtet", sagte Astrid, "nun gut, dann gehen wir eben zu Fuß." Sie gingen zurück auf die Route mit den Ruinen und von dort aus nach Südwesten einen Weg mit sehr viel hohem Gras auf beiden Seiten.
    "Hier stand einst ein großes Hotel, "erklärte Astrid, doch leider ist es abgebrannt und rostet nun vor sich hin."
    "Moment, ich glaube da war etwas", bemerkte plötzlich Lokin und deutete auf das hohe Gras. Das begann plötzlich stark zu stark zu rascheln und ein großes gehörntes Pokemon sprang heraus. "Zurück", rief Astrid und schob die Gruppe nach hinten, "das ist ein Nidoking!" Sie griff nach einem Pokeball, doch Shinja kam ihr zuvor.
    "Los, Amphizel, Hydropumpe", befahl er. Der blaue Frosch sprang aus dem Ball und schoss das Nidoking zurück ins hohe Gras. Doch dieses sprang sogleich wieder hervor und ließ seinen Schweif silbern aufglühen. Es peitschte Amphizel mit eine kräftigen Eisenschweifattacke zur Seite und setzte mit Vielender nach. Amphizel sprang hoch und schoss erneut eine Wasserfontäne ab. Nidoking wurde nach hinten gedrückt, ließ mehrere spitze Steine heraufschweben und schoss die Steine dem Frosch entgegen. Amphizel brach die Attacke ab und wich den Steinen aus. Doch, gerade als er gelandet war, wurde er von einem Erdbeben durchgeschüttelt. Amphizel begann weiß zu glühen, entwickelte sich zu Quajutsu weiter und sprang noch weiter nach oben. Von dort auf warf es Wasserwurfsterne ab und traf Nidoking damit.
    Das wilde Pokemon wurde zurückgetrieben und Shinja fing es mit einem Pokeball ein. Quajutsu landete wieder. Es hatte nun sehr breite Oberschenkel auf denen jeweils ein Sternmuster war. Sein Kopf war nun spitzer und der weiße Schaum war weg. Nun wirkte der Frosch wie ein Ninja. Shinja bedankte sich bei ihm und schickte ihn zurück in seinen Pokeball.
    Sie erreichten Illumina wenig später und Shinja führte sie zu dem Cafe, aus welchem er geflohen war. "Das Bistro Flordelis", stellte Lana fest, "ich kann gar nicht glauben, das Flordelis etwas damit zu tun habe könnte. Ich meine, eigentlich ist er ein ganz netter Mensch.“
    "Genau wie der Schwachkopf hier drüben, lässt du dich von Äußerlichkeiten täuschen", bemerkte Astrid und erntete einen wütenden Blick von Zoku. Astrid betrat das Bistro und wurde direkt von einem Kellner aufgehalten.
    "Tut mir leid, aber heute ist geschlossen", sagte er.
    "Natürlich, wie könnte es auch anders sein, nicht wahr", fragte Astrid.
    "Genau", antwortete der Kellner.
    "Es ist hinter dem Schrank dort", sagte Shinja und ging auf den ihn zu.
    "Hey, Finger weg", rief der Kellner. Doch Shinja drückte den Schrank zur Seite und legte den Eingang frei.
    "Dann wollen wir mal", schlug Astrid vor und ging voran.
    "Moment, da können sie nicht rein", entgegnete der Kellner. "
    Wie sie sehen, kann ich es sehr wohl", sagte Astrid. Sie erreichten einen Aufzug, vor dem ein Eingabefenster angebracht war.
    "Wir benötigen das Passwort", bemerkte Astrid, "wären sie wohl so freundlich?"
    "Sind sie verrückt", fragte der Kellner. Blitzschnell schlug Lokin ihm in den Magen und schleuderte ihn gegen die Aufzugtür. Dann nahm er ihn in den Schwitzkasten und fragte: "Währen sie wohl so freundlich?" Doch der Kellner sagte nichts.
    "Gut, dann werde ich jetzt fester zudrücken", erklärte Shinja, "dabei werden ihre Halsschlagadern zusammengequetscht, sodass das Gehirn nicht mehr gut durchblutet werden kann. Was bedeutet, dass sie nach etwa sechs Sekunden bewusstlos sein werden und wenn ich danach weiterdrücke sogar tot."
    "In Ordnung, ich mach`s", ächzte der Kellner und gab das Passwort ein.
    "Vielen Dank", sagte Lokin und schleuderte ihn in den Flur. Es gab keine Knöpfe und sie fuhren direkt nach unten. Die Gruppe folgte einem langen Gang, an dessen Ende eine Zelle stand. Davor stand Flordelis und im Inneren ein baumhoher Mann mit langen weißen Haaren und abgetragenen Klamotten.
    "Hey, den haben wir doch in der Steppe gesehen", fiel Lana ein.
    "Stimmt", bemerkte Shinja. Flordelis wandte sich ihnen zu und war sichtlich überrascht.
    "Sieh an, Lana Starwood, das Finsttrio und die Arenaleiterin von Fluxia. Was verschafft mir die Ehre eures Besuchs", fragte er.
    "Wir sind hier um dich aufzuhalten", antwortete Astrid.
    Flordelis lachte. "Es kann nicht mehr aufgehalten werden. Es hat bereits begonnen. Kommt, Azett wird uns erzählen, was die Welt vor 3000 Jahren schon mal in den Untergang getrieben hat." Er deutete auf die Zelle und ließ den riesenhaften Mann beginnen:

    "Diese Geschichte hat sich vor langer, ja sehr langer Zeit zugetragen. Sie handelt von einem Pokemon und einem Mann, die eine tiefe Freundschaft verband. Die Zeit, in der die beiden lebten, wurde von einem Krieg erschüttert. Auch das Pokemon, das der Mann liebte, wurde in die Schlacht geschickt. Einige Jahre vergingen, ohne jegliche Kunde von seinem Verbleib. Schließlich erhielt der Mann eine kleine Kiste mit den Überresten seines Pokemon. In seinem Herzen entbrannte der Wunsch, seinem geliebten Pokemon das Leben zurückzugeben. Also entwickelte der Mann eine Maschine, die Tote zum Leben erwecken konnte. Endlich war er wieder mit seinem geliebten Pokemon vereint. Doch der Schmerz saß immer noch tief in seinem Herz und in seiner Brust tobte noch immer der Zorn. Er war voller Hass auf die Welt, die ihm sein geliebtes Pokemon genommen hatte. Und so baute er die Maschine schließlich zur ultimativen Waffe um. Der Mann erhob sich selbst zum Boten der Zerstörung und setzte dem Krieg ein Ende. Doch das Pokemon, dem er das ewige Leben geschenkt hatte, wusste von seinen Taten. Es wusste, dass es sein Leben einzig dem Opfer unzähliger anderer Pokemon verdankte. Das wiederauferstandene Pokemon beendete seine Freundschaft mit ihm und verschwand. Ihr müsst den Schlüssel zurückerlangen! Die ultimative Waffe darf nicht zum Einsatz kommen! Oder wollt ihr denselben, nicht endenden Schmerz spüren, der mich schon so lange plagt?"


    "Er hatte denselben Namen wie ein König, der vor 3000 Jahren regierte", erklärte Flordelis, "den Schlüssel hatte er um seinen Hals hängen, warum auch immer."
    Flordelis ging den Flur entlang und betrat einen Raum.
    "Warum tut ihr das", fragte Astrid und lief hinterher. Die anderen folgten ihr.
    "Ich strebe nach einer Welt der Schönheit. Einer Welt der Gerechtigkeit und des Friedens", sagte Flordelis, "diese Welt ist verdorben und nicht mehr zu retten. All meine Versuche waren vergebens. Es gibt immer noch überall Kriege, Leid und Armut."
    "Und ihr glaubt, das wäre der einzige Ausweg", fragte Lana.
    "Ja, das ist der einzige Ausweg, leider", antwortete Flordelis. Im hinteren Teil des Raumes stand Xeros.
    "Wir haben Besuch", sagte Flordelis, "aber lass dich davon nicht aufhalten."
    "Ah, Shinja", stellte Xeros fest, "hatte ich nicht deutlich gemacht, dass du uns nicht mehr in die Quere kommen sollst? Und jetzt bringst du auch noch das gesamte Finsttrio mit."
    "Ja, ihr habt doch nicht etwa geglaubt, ich würde mich nicht rächen wollen, für Zorros Tod, oder", fragte Shinja.
    "Vermutlich", sagte Xeros, "doch jetzt achtet auf den Monitor." Xeros drehte sich um und drückte auf einen roten Knopf. Vor ihm war ein großer Bildschirm, welcher das Dorf Cromlexia zeigte, genauer gesagt, die drei Säulen im Dorfzentrum.
    "Und nun beginnt es", sagte Flordelis, "die Blüte von Cromlexia erwacht." Plötzlich bebte die Erde auf dem Monitor und die Steinsäulen versanken unter der Erde. Dann hörte man ein lautes Krachen und aus dem Boden brach eine rosafarbene Lanze hervor. Die Spitze fuhr gen Himmel und wurde nach unten hin immer breiter. Als die Lanze ihren Höhepunkt erreicht hatte, begann sie langsam, sich zu drehen. Mehrere Risse bildeten sich im rosanem Kristall und die Spitze begann sich zu entfalten. "Wenn die Spitze komplett entfaltet ist, schießt sie eine gewaltige Ladung Energie ab", erklärte Flordelis, "Wenn ihr es rechtzeitig bis dorthin schafft, werdet ihr sehen, wie es funktioniert. Wenn nicht, dann kann ich für nichts garantieren." Mit diesen Worten verließ Flordelis den Raum und Xeros folgte ihm.
    "Los, Simsala", rief Astrid, "Teleport, Richtung Cromlexia!"
    Auf dem Monitor entfalteten sich die einzelnen Spitzen weiter nach außen zu einer Blüte. Ein gleißendes Licht verließ den Kristall. Simsala hob seine Löffel, konzentrierte sich und umschloss alle Anwesenden in einer psychischen Kugel. Kurze Zeit später sprengte er die Kugel wieder und sie fanden sich im Skaterpark wieder.
    "Hier sind wir falsch", stellte Lokin fest.
    "Simsala hat nicht genug Kraft für einen weiteren Teleport, geschweige denn für die gesamte Strecke. Von hier aus müssen wir laufen", erklärte Astrid, “ Habt ihr Rollschuhe? Dann benutzt sie jetzt." Wenig später flitzten Astrid, Lana, Zoku, Shinja und Lokin auf Rollschuhen durch den Skaterpark und die daran anliegende Route entlang Richtung Geolinkhöhle. Lokin war am schnellsten, doch Shinja und Zoku waren ihm dicht auf den Fersen.
    "Diesmal schlagen wir dich", rief Shinja und presste die Rollen noch stärker in den Boden hinein. "Sehen wir mal, wer als erster ankommt", sagte Zoku und überholte Lokin. Doch dieser schubste ihn zur Seite und übernahm wieder selbst die Führung.
    "So leicht mache ich es euch aber nicht", entgegnete Lokin. Zoku fiel hinter Shinja zurück, doch war ihm kurze Zeit später wieder direkt auf den Fersen. Shinja gab alles was er hatte und spürte eine Freude, wie er sie schon lange nicht mehr gespürt hatte.
    "Wenn die Welt schon untergeht, will ich wenigstens noch dich schlagen", rief er Lokin entgegen. "Dafür musst du dich aber noch mehr anstrengen", warf dieser ein und gab noch mehr Gas. Sie rasten am Kampfschloss vorbei und erreichten die Geolinkhöhle. Lokin bremste ab um nicht über den unebenen Boden der Höhle zu stolpern, doch Zoku hatte ihn bereits wieder eingeholt und nutzte den Moment, um an ihm vorbeizuspringen. Siegessicher raste Zoku voran, als er plötzlich ein lautes sehr hohes kreischen vernahm. Ein lilaner Blitz raste in ihn hinein und während Zoku sich noch vor Schmerz die Ohren hielt, rammte ihn etwas nach hinten und er fiel zu Boden.
    Zoku war noch zu erschrocken, um reagieren zu können, als sich plötzlich eine lilane Fledermaus auf seinem schmerzenden Bauch erhob und benommen umherwankte. Das Pokemon hatte große Ohren, die ein bisschen wie runde Lautsprecher wirkten.
    "Hey, du hast ein ef-em erwischt", stellte Lokin fest. Zoku stöhnte laut und erhob sich langsam. "Ooooh, meine Ohren. Dieses Pokemon hat eine verdammt laute Stimme", bemerkte er. Inzwischen näherten sich auch Lana und Astrid. Beide waren bereits aus der Puste, obwohl die Arenaleiterin es sich nicht anmerken lassen wollte.
    "Ah, schön, das ihr auch mal kommt", sagte Shinja.
    "Ja, Mannohmann, seid ihr schnell", schnaufte Lana und lehnte sich erschöpft an die Höhlenwand. "Tja, das macht die jahrelange Erfahrung", stellte Lokin fest.
    "Hey, ich hab das ef-em gefangen", bemerkte Zoku, "können wir weiter?"
    "Ja, wir sollten nicht trödeln, während die ultimative Waffe sich noch auflädt", stimmte Astrid zu. Sie erreichten den Ausgang und rasten durch Reliviera City nach Norden. Das helle Licht war bereits in der Ferne zu sehen. Doch es passierte noch mehr. All die umliegenden Steinmonolithe gaben nun Energie in Form von gebündeltem Licht ab, welches sich in der sie weiterhin öffnenden Blüte sammelte. Die äußersten Spitzen hatten fast die waagerechte erreicht, und nach innen hin entfalteten sich immer kleiner werdende Spitzen. Die Mitte leuchtete im gelben Licht und ließ Unmengen an Energie pulsieren.
    "Woher kommt die Energie", fragte Lana.
    "Die Steine", begann Astrid, "das müssen Grabsteine sein. Die Pokemon aus vergangenen Tagen, die der Waffe schon einmal ihre Energie geschenkt habe. Aber da muss noch mehr sein. Etwas weitaus mächtigeres. Kommt, es ist gleich soweit!"
    Die Gruppe fuhr auf die Grabsteine zu, doch diese waren von Mitgliedern des Team Flares umstellt. Im Sprint zückte Astrid ihren Pokeball und entließ erneut Simsala aus diesem. "Simsala, wir müssen noch näher ran", schrie sich, und das Psychopokemon sammelte wieder Energie, doch diesmal war sie nur sehr schwach. Der größte Teil von Simsalas Energie wurde von der Waffe aufgesogen. Aber es reichte. Sie tauchten hinter Team Flares Reihen auf und befanden sich nun direkt vor dem erblühenden Kristall. Inzwischen hatte dieser sich komplett entfaltet und fokussierte den Rest der Energie.
    "Zurück in den Bunker", befahl jemand und alle Team Flare Mitglieder rannten auf einen breiten Steinbunker zu. Astrid, Lana, Shinja, Zoku und Lokin folgten ihnen. Es ging eine lange Treppe hinab, bis sie schließlich in einen breiten weißen Raum gelangten. An mehreren Tischen saßen Forscher in weißen Kitteln und drehten sich überrascht um, als die Meute hereinstürmte. Am Ende des Raumes stand Flordelis, vor einem großen Glaskasten, durch den man in den unteren Teil des Bunkers blicken konnte.
    "Aaah, endlich ist es soweit. Die Legenden haben genug Energie beisammen. Yveltal bringt Zerstörung herbei, Xerneas Unsterblichkeit", rief Flordelis, "es geht also los."
    "Nicht wenn wir es verhindern können", entgegnete Astrid und trat vor.
    "Ihr habt es also tatsächlich geschafft", stellte Flordelis fest, "aber ihr kommt zu spät. Die Waffe ist fast voll geladen und wird gleich ihren zerstörerischen Schuss abgeben! Alle Energie wird gebündelt und die verkehrte Welt wird vom Antlitz dieses Planeten gefegt, sodass aus ihrer Asche eine neue Welt der Schönheit aufersteht!"

    Erstmal danke für den Kommentar. Die "?" und "!" werden aufgrund der Satzform weggelassen.
    Nun aber erst mal zum nächsten Kapitel.


    Kapitel 10: Overpower



    Shinja rannte so schnell er konnte durch den Wald. Schon nach kurzer Zeit erreichte er den Ausgang und fand sich auf einem breiten gepflasterten Weg wieder, an dem mehrere verfallene Ruinen lagen. Dahinter erhoben sich Klippen, von denen mehrere Wasserfälle herabflossen. An einem der Fälle stand Lana und rief nach ihrem Tandrak. Doch dieses war nirgends zu sehen. Shinja ging näher heran und bemerkte plötzlich eine Bewegung von hinten. Er drehte sich um und erkannte Lokin und Zoku, welche sich neugierig umsahen.
    "Hi, was ist passiert", fragte Zoku.
    "Lanas Tandrak ist abgehauen, nachdem es die Arena in Romantia City zerstört hatte", erklärte Shinja.
    "Gut, das wir gestern dort waren und nicht erst nach euch", bemerkte Lokin.
    "Es ist da hoch", fragte er und deutete auf den Wasserfall. "Ja", mischte sich plötzlich Lana ein.
    "Gut", sagte Lokin, "dann lasst uns doch mal sehen, was wir tun können. So zum revanchieren."
    Er ließ sein Garados aus seinem Pokeball und raste mit ihm den Wasserfall hinauf.
    "Der Fluss kommt aus Fluxia", rief Lokin, "Ich folge ihm und ihr geht in die Stadt, vielleicht ist es schon dort."
    "Ich komme mit dir", rief Zoku.
    "Nein, das schaffe ich schon", entgegnete Lokin.
    "Wenn du meinst", antwortete Zoku.
    "Warte, Tandrak ist viel stärker als du vielleicht glaubst", rief Lana, "außerdem kannst du es ohne meinen Pokeball nicht einmal einfangen."
    "Muss ich nicht", wiedersprach Lokin, "ich treibe es einfach nach Fluxia, falls es nicht schon dort ist." Mit diesen Worten düste er davon.
    "Wenn der wüsste", seufzte Lana. "Ich reite hinterher, und sorge dafür, dass er keine Dummheiten macht", schlug Zoku vor und schwang sich auf sein Garados.
    "Er ist oft der Meinung, dass er alles am besten selbst könnte", fügte er hinzu. Dann ritt er ebenfalls auf seinem Pokemon davon.


    Tandrak pflügte weiter durchs Wasser. In der Ferne sah er einen größeren See, an dem eine kleine Stadt lag. So langsam fragte Tandrak sich, ob es wohl eine gute Idee war, einfach abzuhauen. Langsam begann er sich einsam zu fühlen und wünschte sich, all das wäre nie passiert. Seiner Trainerin musste er wohl wie ein Monster vorkommen. Ein Monster, das alles um sich zerstört und sich am besten von allem fern hält.
    "Bin ich... ein Monster", fragte der Giftdrache sich.
    "Nein", erklang plötzlich eine tiefe Stimme in seinem Kopf. Tandrak schreckte zurück und sah in alle Richtungen. Am Rande des Flusses saß ein großes mausartiges Pokemon. Im Schneidersitz schwebte es knapp über dem Boden.
    "Wer bist du", fragte Tandrak. Das Wesen, das ihn unentwegt anstarrte, kam näher heran und schwebte nun über den Wellen.
    "Ich bin Mewtwo", antwortete es.
    "Was weißt du schon über mich", fragte Tandrak.
    "Eine ganze Menge", begann Mewtwo, "als die Menschen in Hoenn Groudon und Kyogre die Schöpfer von Land und Meer erweckten, warst du ein Teil von Kyogres Armee. Er verlieh dir und einigen anderen Auserwählten besondere Kräfte, um bestimmte Teile seiner Armee anzuführen. Groudon tat dasselbe mit seiner Armee. Zum Glück wurden die beiden durch einen anderen Menschen aufgehalten, sodass es nie zum Kampf kam."
    "So etwas spricht sich herum", fügte das Psychopokemon hinzu.
    "Ich kehrte nach Hause zurück", fuhr Tandrak fort, "ich musste mit den Kräften Leben, welche zur totalen Zerstörung gedacht waren. Aber ich kann sie nicht bändigen. Ich kann ihren Zorn nicht kontrollieren."
    "Lana wird es dir beibringen", sagte Mewtwo, "du musst ihr nur vertrauen."
    "Und warum sollte ich dir das glauben", fragte Tandrak misstrauisch.
    "Freundschaft entsteht aus Gemeinsamkeit, Monster entstehen aus Einsamkeit", schlussfolgerte Mewtwo, "eine Lektion, die ich auch lernen musste. Damals, als ich von Menschen geschaffen wurde. Wild und unkontrollierbar. Mit einem Zorn, die Welt zu vernichten, welcher selbst meine Schöpfer zum Versuch trieb, mich zu wieder zu vernichten, auf, dass alles ungeschehen sein würde."
    "Ich danke dir für das Gespräch", sagte Tandrak.
    "Lana wird in der Stadt dort am Ende des Flusses auf dich warten", antwortete Mewtwo und schwebte davon. "Danke", rief Tandrak dem Pokemon hinterher.
    "Dir auch", gab es zurück. Zufrieden fügte Tandrak weiter den Fluss entlang, während sich von hinten ein Garados näherte.
    "Keine Sorge, ich will dir nichts Böses", sagte der Mensch, welcher auf dem Garados saß. Doch Tandrak wollte keine Zeit mehr verlieren und raste los.
    "Hey, warte", rief der Mensch ihm hinterher. Ein weiteres Garados kam heran und folgte Tandrak nun ebenfalls. Doch Tandrak war schneller und stärker. Er hängte die Garados langsam ab, doch plötzlich führten sie eine Megaentwicklung durch und holten schnell wieder auf. Tandrak gab noch mehr Gas und näherte sich in hohem Tempo der Stadt. Er sah Lana am Steg stehen und raste voller Freude auf sie zu. Irgendwie hatte er sie bereits vermisst.
    "Stopp, Tandrak", rief Lana. Der Giftdrache bremste stark ab, krachte allerdings trotzdem gegen den Steg und kam hart auf dem Stein auf.
    "Alles in Ordnung, Tandrak", fragte Lana und beugte sich zu ihm herunter. Tandrak blinzelte. Eine Träne verließ sein Auge. Er spürte Erleichterung und hatte das Gefühl, endlich wieder dort zu sein, wo er hingehörte.


    "Na, das hat doch sehr gut funktioniert", lobte sich Lokin und sprang auf den Steg.
    "Gut funktioniert nennst du das? Tandrak hätte sich verletzten können", fuhr Lana ihn ein.
    "Dein Pokemon ist vor uns geflüchtet", entgegnete Zoku. "Ja, vor euch würde ich auch flüchten", schimpfte Lana. "Entschuldige, aber was hätten wir denn tun sollen", fragte Lokin.
    "Ach, ich weiß auch nicht", antwortete Lana.
    "Wenigstens ist nichts passiert", warf Shinja ein.
    "Shinja, du schaffst es immer, denn Nagel auf den Kopf zu treffen", lobte Lokin, "wie sehr ich das doch vermisst habe." Dann brachen sie alle in Lachen aus und beruhigten sich erst nach kurzer Zeit wieder.
    "Mannohmann, das ist wie ein Treffen mit guten alten Freunden", sagte Shinja.
    "Vermutlich ist es genau das", vermutete Zoku.
    "Ja, warum lassen wir die Vergangenheit nicht ruhen", fragte Shinja.
    "Genau, scheiß auf C-Gis. Ab jetzt sind wir wieder wir", stimmte Lokin zu.
    "Lasst uns doch mal einen Kampf austragen", schlug Lana vor, "so ganz unter Freunden. Auch wenn ich noch ein wenig misstrauisch bin, was euch zwei angeht."
    "Das kann ich verstehen", sagte Zoku, "aber das wird schon noch."
    „Hoffen wir`s", antwortete Lana.
    "Wie wäre es mit ich und Lana gegen euch zwei", schlug Shinja vor.
    "Machen wir", bestimmte Lokin. Sie stellten sich gegenüber, sodass auf einer Seite der große See und auf der anderen die Stadt Fluxia lag. Zoku schickte Resladero in den Kampf, während Lokin mit Caesurio begann. Shinja begann mit Amphizel und Lana mit Brigaron.
    "Diesmal werden wir nicht verlieren, nicht wahr, Iga", fragte Lana. Das Pflanzenpokemon ließ ein zustimmendes Geräusch von sich hören.


    "Wird Zeit, dass ich mal Amphizel einsetze", sagte Shinja, „Los, Eisstrahl auf Resladero!" Amphizel sprang nach vorne, sammelte Energie und schoss einen dünnen kalten Strahl ab. Resladero wich auf und schoss nach oben.
    "Jetzt, Resladero, Flying Press", befahl Zoku. Der Kampfvogel stürzte sich auf den blauen Frosch, welcher, flink wie er war, rechtzeitig zu Seite huschte und außer Reichweite sprang.


    "Das war doch ein guter Anfang", sagte Lokin", Caesurio, Kreuzschere auf Brigaron!" Caesurio sprintete nach vorne, doch Brigaron aktivierte die Schutzstacheln.
    "Vorsicht, Iga", rief Lana. Caesurio sprang nach oben und Brigaron riss das Schild hoch. Gerade rechtzeitig konnte er Caesurios Angriff abwehren und das Pokemon zur Seite schleudern.
    "Jetzt, Hammerarm", rief Lana. Brigaron sprang los und rammte seine Faust in Caesurio, kurz bevor das Pokemon überhaupt aufgestanden war.
    "Eins zu null", meinte Lokin", hier kommt das nächste Pokemon. Los, Lohgock!"
    Aus Lokins Pokemon erschien ein Feuer-Kampfpokemon mit sehr langen krallenbewerten rot-gelben Beinen, grauen Händen und langen weißen Haaren. Das Gesicht und der Oberkörper waren zum größten Teil rot. Auffällig an dem Feuerkampfhahn war noch der kleine Schnabel.
    "Lohgock, Feuerfeger auf Brigaron", befahl Lokin.


    "Amphizel, schnapp dir Lohgock mit Hydropumpe", rief Shinja. Der Frosch schoss sogleich einen Wasserstrahl ab, doch das Feuerpokemon war schneller. Mit sprunghaften Schritten rannte es voraus und trat mit einem Bein, welches von Flammen umzüngelt wurde nach Brigaron. Doch dieser schaffte es, mit Schutzstacheln zu blocken. Amphizel schoss erneut eine Hydropumpe ab. Doch Lohgock sprang hoch in den Himmel hinein. Amphizel sprang hinterher und feuerte Wasser ab.
    "Jetzt, Lohgock, Himmelsfeger", befahl Lokin und aktivierte plötzlich einen Megastein an seinem Handgelenk. Noch im Flug vollführte Lohgock die Entwicklung, und rammte den Frosch zu Boden. Als der Kampfhahn landete, hatte er rote Füße und schwarze Beine. Die weißen Haare gingen schräg nach oben und es hatte weitere vor seiner Brust. Außerdem züngelten an seinen Händen jeweils zwei lange Flammenbänder. Mit enormer Geschwindigkeit raste Lohgock nun mit einem weiteren Feuerfeger in Brigaron hinein, welcher keine Zeit mehr zum reagieren gehabt hatte. "Nun steht es zwei zu eins für uns", erklärte Lokin, "könnt ihr noch mithalten?"
    "In Sachen Megaentwicklung bestimmt", antwortete Shinja, "Los, Lucario!"
    "Ich fürchte, ich habe keine andere Wahl", sagte Lana, "Los, Tandrak!"
    "Bitte, übertreibe es nicht", bat sie ihr Pokemon. Tandrak nickte, doch Lana war trotzdem mulmig zu mute.
    "Hier draußen kann ja nicht so viel passieren", bemerkte Zoku.
    "Wenn du meinst, dann kann es ja weitergehen", schlug Lana vor, "Tandrak, Hydropumpe auf Lohgock!"
    Tandrak gehorchte und schoss eine dermaßen kräftige Wasserfontäne ab, sodass Lohgock ein ausweichen erst in allerletzter Sekunde gelang.
    "Und jetzt mit Himmelhieb auf Lucario", befahl Lokin. "Lucario, Aurasphäre", rief Shinja und ließ seinem Pokemon ebenfalls die Megaentwicklung durchführen. Lucario lud eine Energiekugel nach der anderen und schoss sie alle ab. Doch Lohgock wehrte die Aurasphären mit seinen Fäusten ab, indem er sie zertrümmerte. Das Feuerpokemon kam immer näher, sodass Lucario zur Seite huschte und mit Nahkampf angriff. Während es einen waren Fausthagel auf Lohgock eindrosch, hörte er plötzlich eine Stimme hinter sich: "Jetzt, Resladero, Aero-Ass!" Etwas Schweres krachte von der Seite in ihn hinein und warf ihn von Lohgock weg. Ächzend schrammte er über den Boden, schaffte es aber, sich wieder aufzurichten. "Tandrak, nochmal Hydropumpe auf Lohgock. Doch der Feuerkampfhahn wich wieder im letzten Moment aus und sprang nach vorne auf Tandrak zu. Ehe dieser die Hydropumpe hinaufschicken konnte, setzte Lohgock bereits über ihm mit Sturzflug zur Landung an.
    Der Hahn sauste herab, doch Lucario kam von der Seite und rammte ihn zur Seite, wo er Lohgock in den Boden rammte und mit einem Erdbeben ordentlich durchschüttelte. "Und schon steht es zwei zu zwei", stellte Lokin fest, "los, Caesurio!"
    "Mannohmann, eure Pokemon haben massiv viel Power", stellte Zoku fest, "doch könnt ihr auch bei meinem nächsten Pokemon mithalten? Resladero, komm zurück. Los, Gengar!"
    Ein lilanes Geistpokemon erschien und Zoku aktivierte direkt seine Megaentwicklung. Nun stand das lilane Pokemon auf drei rot glühenden Beinen und hatte ein rundes drittes Auge dazubekommen.
    "Gengar, Zauberschein auf Tandrak", befahl Zoku.
    "Was?", fragte Lana verblüfft, während Tandrak bereits in weißes Licht eingehüllt und in den See geschleudert wurde, wo es versank.
    "Tandrak", fragte Lana laut und lief an den Reling. Dort kräuselte sich bereits das Wasser und ein Strudel entstand. "Bitte nicht schon wieder", flehte Lana. Doch die Wassermassen rasten bereits nach oben und formten eine Windhose.
    "Gengar, nochmal Zauberschein", befahl Zoku.
    "Stopp", schrie Lana,
    "Tandrak wird sonst noch die ganze Stadt in Schutt und Asche legen!"
    "Aber wir müssen es aufhalten", erwiderte Lana.
    "Ja, da hast du allerdings recht", gab Lana zu und rannte den Steg entlang. Sie sprang in das tosende Wasser und ließ sich Richtung Windhose treiben.
    "Lana, nein, tu das nicht", schrie Shinja, doch sie wurde bereits in die Höhe gerissen. Während Lana immer höher stieg, bekam sie langsam Panik. Was hatte sie sich nur dabei gedacht? Doch jetzt gab es kein Zurück mehr, sodass Lana sich immer weiter hinauf treiben ließ, während die Windhose sich Fluxia näherte. Oben an der Spitze drehte sich Tandrak, voll mit blinder Wut.
    "Tandrak, bitte, hör auf damit", versuchte Lana gegen die Naturgewalten anzuschreien. Doch gegen das Brüllen des Sturmes war ihre Stimme nicht mehr als ein Flüstern. Ein Hauch, zerstört von der leichtesten Brise. Plötzlich schoss Lana über die Spitze hinaus. Auf einmal war sie außerhalb des Wassers und schoss auf die Stadt zu.
    "Hiiilfeeee", schrie sie panisch und hielt sich die Hände vor das Gesicht, während sie sich rasend schnell dem Boden näherte.

    Nach längerer Abwesenheit fahre ich nun mit dem nächsten Kapitel fohrt. Ich bitte
    um ein paar Kommmentare, damit die Geschichte nicht so sehr wie eine
    "Wall of Text" wirkt und damit ich mich weiter verbessern kann.


    Kapitel 9: Zygarde


    Lana führte Shinja immer weiter geradewegs nach Norden. Langsam wurde der Boden feuchter und matschiger. Immer mehr Bäume trugen keine Blätter. Nach einigem Fußmarsch erreichten sie einen großen Sumpf. Überall im Wasser wuchsen Gräser und verschiedene Pokemon waren zu sehen. Mehrere Geweiher flitzten über die Wasseroberfläche und auf dem schlammigen Grund krochen Schnuthelm umher. Dabei handelte es sich um Schnecken mit einem langen Mund und einem helmähnlichen Panzer.
    "Lass uns lieber drum herum gehen, ich möchte nicht, das ein Laukaps an meinen Beinen knabbert", bat Lana.
    "Ist aber ein großer Umweg", entgegnete Shinja und deutete in beide Richtungen, wo der See um eine Ecke ging. "Das ist es mir wert", sagte Lana und ging zurück in den Wald. Sie hielten sich am Rand des Sees, doch hier war alles zugewachsen, sodass sie sich durch dichtes Gebüsch kämpfen mussten. Lana und Shinja legten ihre gesamte Aufmerksamkeit auf das klettern durch die Büsche, sodass sie schon nach kurzer Zeit unabsichtlich den See aus den Augen verloren.
    "Verdammt, wo sind wir", fragte Lana und sah sich verwirrt um. Doch überall waren nur Bäume, aber keine Spur von dem Sumpf. Shinja lief voraus. Er verließ die Büsche und erreichte nun eine Fläche, die nur mit hohen Bäumen bewachsen war, welche bereits gelbe, rote und braune Blätter trugen. Manche Bäume waren bereits vollkommen kahl.
    "Wenigstens ist hier kein Gestrüpp mehr", sagte Shinja.
    "Na toll, und was jetzt", fragte Lana.
    "Wir gehen zurück", schlug Shinja vor und deutete auf die Schneise, die sie hinterlassen hatten. "Bitte nicht", bat Lana, "ich habe langsam genug von nervigen Ästen, die einem im Gesicht und in den Haaren hängen."
    Plötzlich sah sie jemanden.
    "Hallo", fragte Lana. In der Ferne hockte eine ältere Frau mit rotbraunen Haaren und einem dunkelgrünen Gewand.
    "Ah, Guten Tag", antwortete die Frau, "ich bin Martha. Heutzutage verirren sich nur wenige hierher. Aber wer seid ihr?"
    "Ich bin Lana und das ist Shinja. Wir sind auf dem Weg nach Romantia City", erklärte Lana. Martha lachte.
    "Da habt ihr euch aber ganz schön verlaufen, Kinder. Zumindest, wenn ihr von der großen Stadt aus kommt, wie die meisten, die sich hierher verirren. Vor Anbruch der Dunkelheit kommt ihr wahrscheinlich nicht mehr an und nachts verlauft ihr euch erst recht."
    "Trotzdem müssen wir es versuchen", meinte Shinja. "Ihr könnt auch in meiner Waldhütte übernachten, ich habe leider nur sehr selten Gäste", bat Martha an. "Wir kennen sie doch gar nicht." "Das stimmt, aber ich glaube, heute Nacht wird es ziemlich kalt. Außerdem werden heute Nacht ziemlich viele Geister hier ihr Unwesen treiben", entgegnete Martha, "es ist immerhin Halloween, Kinder."
    "OK, ist vermutlich besser, als wenn einem Geistpokemon um den Schlaf bringen", stimmte Lana zu. Martha führte sie quer durch den Wald. Irgendwie wirkten die Bäume hier älter und die Äste waren knorriger. Unter einer großen uralten Eiche stand schließlich Marthas Haus. Es war aus Holz gebaut und das Dach war mit Moos überdeckt. Neben dem Haus liefen mehrere Irrbis in einem eingezäunten Gelände umher. Irrbis waren kleine Kürbisse ähnlich Pflanzen-Geistpokemon. Sie hatten ein schwarzes Gesicht, während der Rest orange war.
    "Sie züchten Irrbis", fragte Shinja.
    "Oh ja", bestätigte Martha, "ist aber nur eine Nebentätigkeit, hauptsächlich stelle ich Kräutermedizin her und verkaufe sie in Romantia City. Ihr könnt mich ja morgen dorthin begleiten."
    Das Innere des Hauses bestand aus drei Räumen. Rechts war die Küche mit mehreren Schränken und einem großen Kessel. Ein Fennexis rührte gerade im Kessel herum und Shinja und Lana stieg der Geruch von verschiedenen Kräutern in die Nase. Bei Fennexis handelte es sich um die dritte Evolutionsstufe von Fynx. Das Pokemon hatte einen gelben Fuchskopf, zwei gelbe Arme und ein langes bauschiges dunkelrotes Kleid, aus dem ein langer Stock hervorlugte.
    "Ni, wir haben Gäste, mach doch bitte den Ofen an", bat Martha das Fennexis. Das Feuerpokemon begrüßte Lana und Shinja mit einem Knicks und ging an ihnen vorbei in den linken Raum, wo ein Kamin und ein Tisch mit mehreren Holzstühlen stand. Auch ein Sofa stand vor dem Kamin. Der dritte Raum, welcher vor ihnen lag musste Marthas Schlafzimmer sein.
    "Kommt, setzt euch doch", bat Martha, "ich hole eben ein paar Kekse aus der Küche." Lana und Shinja saßen nun da und beobachteten das Fennexis, welches Holz im Inneren des steinernden Kamins stapelte und den Stapel schließlich entzündete. Dann kam Martha auch schon wieder zurück und stellte eine kleine Holzschale mit verschiedenen Keksen auf dem Tisch ab. "Die habe ich kürzlich in Romantia City gekauft", erklärte sie, "wollt ihr eigentlich mit auf die Zeremonie heute Abend?" "Was genau ist das", fragte Shinja.
    "Der Ort der Zeremonie liegt etwas tiefer im älteren Teil des Waldes", erklärte Martha, "dort versammeln sich hauptsächlich Hexen wie ich. Aber auch viele wilde Pokemon. Was wir dort tun? Nun, lasst euch lieber überraschen."
    "Jetzt bin ich aber neugierig", beschwerte sich Lana.
    Martha lachte. "Dann wirst du dich wohl noch etwas gedulden müssen", sagte sie und aß einen Keks. Dann wandte sie sich ihrem Fennexis zu: "Ni, ich habe eben noch ein paar Heilkräuter gefunden. Bereite sie bitte mit den Vitalkräutern und Kraftwurzeln für morgen vor. Die Tränke für das Pokemoncenter sind hierbei am wichtigsten." Die Feuerfüchsin machte erneut einen Knicks, stieß einen zustimmenden Laut aus und verschwand in der Küche.
    "Ni und ich, wir kennen uns schon so lange, wie ich zurückdenken kann", erklärte Martha, "besonders jetzt ist sie mir eine große Hilfe. Ruht euch ein wenig aus, in ein paar Stunden gehen wir los."
    Wenige Stunden später standen sie draußen in der untergehenden Sonne, welche das Laub bereits golden färbte. Und auch das Laub am Boden wirkte beinahe golden. Die Luft war bereits sehr viel kühler geworden und Lana und Shinja waren froh darüber, dass sie nicht draußen schlafen mussten.


    Hinter dem Haus führte ein Weg in den dichten Wald. Je weiter sie kamen, desto dichter wurde der Baumbewuchs. Schon nach kurzer Zeit reihte sich Baumkrone an Baumkrone, sodass kaum noch Licht bis zum Boden gelangte. Ni erhellte den Weg mit einer Fackel und Lana bemerkte, dass der Boden unter den Blättern schwarz war.
    "Was ist mit dem Boden", fragte sie Martha.
    "Der Weg ist mit Asche gekennzeichnet. So finden wir den Weg hin und zurück. Und außerdem laufen die Bäume nicht über Asche. Ich denke, dass wäre für sie wie über Leichen zu gehen." "Moment, die Bäume laufen", fragte Lana ungläubig.
    Martha lachte: "Ja, dieser Teil des Waldes ist uralt. Hier leben viele Trombork. Das sind baumähnliche Pokemon, die die finsteren Teile der Wälder bevorzugen. Darum haben eben auch noch keine gesehen. Sie können andere Bäume kontrollieren und bewegen."
    "Klingt unheimlich. Ich meine, da haben sich doch bestimmt viele verirrt, oder", fragte Lana.
    "Ja, tatsächlich", bestätigte Martha, "aber dank dieses Aschepfades verirrt man sich weniger schnell." Inzwischen war der Wald so dicht, dass kein Lichtstrahl mehr durch die Baumkronen schien. Nur Nis Feuer erhellte noch den Weg. Und ihre Schatten tanzten an den Baumstämmen, welchen man das Alter bereits ansehen konnte. Die Baumrinde der Bäume war knorrig und von merkwürdigen Pflanzen bewachsen. Es gab leuchtende Pilze, welche aber nie höher waren als 10 Zentimeter. Nis Feuer erlosch, und man sah die von Blättern übersäte Asche in bläulichem Licht. Die Bäume schienen immer höher, breiter und älter zu sein. Inzwischen musste es Nacht geworden sein und die Pilze tauchten den Wald in blaues Licht.
    "Wahnsinn", hauchte Lana, "so etwas habe ich ja noch nie gesehen."
    Plötzlich knackte es in der Nähe und ein Schatten huschte zwischen den Bäumen umher. An einer anderen Stelle funkelten ihnen rot leuchtende Augen entgegen.
    "Keine Sorge, Kinder, die Trombork wagen sie nie auf die Asche", sagte Martha, "außerdem sind wir fast da."
    "Warum sind wir noch keinen anderen Hexen begegnet", fragte Shinja.
    "Ich wohne am nächsten dran, somit bin ich eigentlich immer die erste", erklärte Martha, "so, jetzt kommen wir zu einer Lichtung, die älter ist als der Wald selbst. Diese Lichtung stammt noch vor der Zeit der ersten Zerstörung."
    "Was für eine Zerstörung", fragte Shinja.
    "Oh, du kommst wohl nicht aus Kalos, oder", stellte Martha fest, "vor 3000 Jahren wütete ein schrecklicher Krieg im Land. Doch der Legende nach erhob sich ein Mann zum Boten der Zerstörung und setzte dem Krieg ein Ende. Damals soll dieser Ort als einziger überlebt haben. Die Pilze haben dem alles verschlingenden Feuer getrotzt. Ihre Magie hat diesen Ort am Leben erhalten. Und hier wurde ein legendäres Pokemon erschaffen um das Gleichgewicht zwischen Leben und Tod aufrecht zu erhalten." Inzwischen wurden die Pilze größer. Manche leuchteten in der Mitte leicht rosa. Irgendwann überragten die Pilze ihre Köpfe und an ihren Stämmen wuchsen weitere Pilze. Diese merkwürdigen Pflanzen hüllten alles in bläulich-rosanes Licht. Schließlich betraten sie die Lichtung. Ein Hundemon wartete bereits auf sie. Das Licht schimmerte auf der schwarzen Haut und den nach hinten gebogenen grauen Hörnern des Hundes.
    "Ah, die ersten Gäste sind wohl schon da", erkannte Martha, „die wilden Pokemon kommen oft schon sehr früh. Seit vorsichtig und kommt ihnen nicht zu nahe."
    Das Hundemon schaute ihnen nach, während sie die Lichtung betraten. Hier wuchsen mehrere Meter hohe Leuchtpilze und hüllten die Lichtung in ihren blauen Schein. Da das Licht nur sehr schwach war, konnte man oben den Neumond und die Sterne sehen. In der Mitte lag inmitten einer Grasfläche ein steinerner Hügel. Am Hügel führte ein Eingang in eine breite Höhle. Im Inneren erleuchteten grüne Steine den Gang. Der Gang war sehr breit und Wurzeln wuchsen durch die Decke. Es ging eine Treppe hinunter, bis der Weg in einen großen Raum mündete. Die Decke war voll mit grünen Steinen, zwischen denen sich die Wurzeln der Bäume hervorrankten. In der Mitte des Raumes lag ein runder Stein, auf welchem ein grün leuchtendes Z zu erkennen war.
    "Das ist ein Beschwörungsstein", erklärte Martha, "warten wir auf die anderen.
    " Wenig später war bereits Fußgetrappel zu vernehmen. Schließlich kamen mehrere Leute, vermutlich ebenfalls Hexen herein und begrüßten sie.
    "Wie passen Hexen an diesen Ort", fragte Shinja leise.
    "Wir sind Naturhexen. Nicht das, was du wahrscheinlich unter Hexe verstehst", erklärte Martha. Irgendwann kam eine auffällige Frau mittleren Alters herein. Sie trug einen lilanen Haarkranz und einen Mantel, der auf der einen Seite weiß war und auf der anderen Seite funkelnde Sterne hatte. "Das ist Astrid, die Arenaleiterin von Fluxia", erklärte Martha, "sie ist sozusagen unsere Mentorin." Was ist mit der Arenaleiterin von Romantia City", fragte Lana.
    "Sie scheint nicht viel für uns übrig zu haben", erklärte Martha leise. Astrid ging über den Stein und blickte in die Runde.
    "Mitglieder des Zirkels! Ich freue mich, euch dieses Jahr von neuem begrüßen zu dürfen. Wie ich sehe, haben wir heute zwei Gäste." Die Arenaleiterin deutete auf Lana und Shinja, welche sich kurz vorstellten.
    "Sie haben sich im Wald verirrt", erklärte Martha, "also habe ich ihnen vorgeschlagen, bei mir zu übernachten."
    "Es scheint, als seien sie eurer Einladung gefolgt", stellte Astrid fest, "wie auch immer, ich bin Astrid, die Arenaleiterin von Fluxia und Leiterin dieses Zirkels. Aber nun, lasst uns beginnen mit dem, weswegen wir hier sind.
    " Die Arenaleiterin holte vier Simsala aus ihren Pokebällen, welche sich um den Stein herum verteilten. Dann aktivierte sie mehrere Megasteine und ließ die Simsala die Megaentwicklung durchführen. Nun schwebten vier Mega-Simsala um das Portal herum. Mit jeweils zwei Löffeln in den Händen und fünf, die über ihnen schwebten. Die Pokemon hatten außerdem einen langen weißen Bart. Die Simsala ließen die Löffel um den Stein herum immer schnellere Kreise ziehen, sodass eine lilane Barriere entstand. Astrid selbst hob die Arme und ihr weißer Mantel wehte umher.
    "Ich rufe euch, Wächter der Wurzeln!" Das Innere begann grün zu glühen. "Ich rufe euch, Bewahrer des Gleichgewichts." Das Glühen wurde stärker und war irgendwann heller als das Licht der Psychobarriere.
    "Ich rufe euch, Zygarde!" Ein Schrei hallte durch die Höhlenwände und ließ sie erzittern. Kurze Zeit später entwich das grüne Licht zur Seite und gab den Blick auf ein schlangenartiges Pokemon frei, welches nun auf dem Stein erschienen war.
    "Das ist das Pokemon, das ich in der Höhle unter der Insel gesehen habe", flüsterte Lana Shinja zu. "Seltsam", hauchte dieser.
    "Zygarde, gewährt mir eure Macht", fuhr Astrid fort, "zeige mir, was die Zukunft bringt."
    Die Augen des legendären Pokemon leuchteten auf und es war, als würde zwischen ihm und Astrid eine Art Verbindung entstehen.
    "Ich sehe...", begann Astrid, "ich sehe den Untergang." Sie erstarrte und weitete die Augen.
    "Ich sehe die Blüte der Zerstörung in Flammen aufgehen. Yvetals Macht peitscht uns entgegen. Xerneas und Yvetal, beide sind gefangen und geben der Blüte Kraft. Die Kraft, die Welt zu vernichten, auf das eine neue aus ihrer Asche aufersteht. Noch ist ihre Kraft nicht vollständig. Aber bald wird es so weit sein. Wie bald, vermag ich nicht zu sagen." Astrid löste die Verbindung auf und brach erschöpft zusammen. Sie richtete sich auf, während Zygarde sich durch die Wand davon grub.
    "Das sind wohl keine guten Neuigkeiten", seufzte Astrid.
    "Wir müssen etwas tun", rief jemand aus der Menge.
    "Heißt das, die Welt wird untergehen", fragte ein anderer. Die Anwesenden unterhielten sich nun lautstark untereinander, bis Astrid wieder die Arme hob und rief: "Ruuuhe! Hört mir bitte zu. Wir machen heute früher Schluss als sonst. Ich muss mich darum kümmern.
    " Mit diesen Worten verließ Astrid die Höhle und verschwand im Wald.
    "Normalerweise feiern wir noch und unterhalten uns", erklärte Martha Lana und Shinja, "aber heute sind wohl alle zu schockiert von den Ereignissen."
    "Und ihr glaubt so etwas einfach so", fragte Lana.
    "Natürlich, es gibt keinen Grund dafür, es nicht zu tun", erklärte Martha, "die Prophezeiungen sind immer eingetreten. Auch wenn es dabei normalerweise um die Frage nach guter oder schlechter Ernte im nächsten Jahr geht. Einen Weltuntergang hatten wir noch nie." Die Gruppe machte sich mit den anderen Hexen auf den Rückweg. Als der Wald wieder offener wurde und man den Mond und die Sterne sehen konnte, trennten die drei sich von den anderen und gingen zurück zum Hexenhaus. Lana und Shinja schliefen im Wohnzimmer und wurden am nächsten Morgen von den ersten Sonnenstrahlen geweckt, welche ins Wohnzimmer fielen. Sie machten sich schon sehr früh auf den Weg. Die ersten Sonnenstrahlen lugten durch die Baumwipfel und ein kühler Wind strich durch den Wald. Irgendwo kündigten mehrere Dartiri mit lautem Zwitschern den neuen Tag an. Romantia City lag etwa 2 Stunden Fußmarsch entfernt, sodass Lana und Shinja sich fragten, warum Martha so weit außerhalb lebte.
    "Nur dort wachsen die meisten und besten Kräuter", erklärte die Hexe. Sie erreichten den Ort, dessen Häuser komplett aus Holz bestanden. Sie waren überall mit Moos übersät und hatten teilweise einen hellblauen Anstrich. Der Ort lag mitten im Herbstwald und ein kleiner Pfad führte nach Süden, Richtung Illumina City, während ein anderer nach Osten führte.
    Auffallend an Romantia City war ein besonders alter und hoher Baum im Stadtzentrum, unter dessen Baumkrone eine große Uhr hing. Vor dem Baum stand ein dreistöckiges Haus, welches ähnlich aussah wie die anderen Häuser, nur, dass es anstatt blau teilweise rosa angestrichen war.
    "Das muss die Arena sein", schloss Lana.
    "Genau", stimmte Martha zu, "ich muss mich nun leider verabschieden, ich hoffe, wir sehen uns bald mal wieder." "Bestimmt", sagte Lana und Shinja nickte. Martha winkte kurz, während sie mit Ni zwischen den Häusern der Stadt verschwand.
    "Brrr, es ist viel kälter geworden, seit wir losgezogen sind", stellte Lana fest, "ich gehe eben in das Boutique und kaufe mir eine Winterjacke." Lana deutete auf ein kleines Gebäude am Stadtrand, welches neben dem Pokemoncenter lag.
    "Ich warte so lange", schlug Shinja vor.
    "Wag es ja nicht, ohne mich in die Arena zu gehen", scherzte Lana, "bis gleich." Sie lief los und ließ Shinja alleine auf der Straße zurück. Gelangweilt ging Shinja die Straße entlang, bis er auf einen zerlumpten Mann stieß, welcher mit einem Netz hinter einem Pokemon herlief. Es war ein kleiner schwarzer Geist, welcher ziemlich müde wirkte und einen Baumstumpf mit zwei Ästen auf dem Kopf trug. Das Pokemon schwebte die Straße entlang, während der Mann immer wieder das Netz nach dem Geist warf.
    Shinja lief auf ihn zu und rief: "Hey, was machen sie da?"
    "Ich bin Geisterjäger", erklärte der Mann, "ich fange die Geister ein, welche gestern Nacht durch die Stadt schwebten und für Panik sorgten."
    "Und was machen sie mit ihnen", fragte Shinja.
    "Nun, äh, das ist ein Berufsgeheimnis", erklärte der Jäger und warf sein netzt nach dem Pokemon. "Ha, endlich habe ich das Paragoni", jubelte er, während der Geist zappelnd zu Boden ging, weiß zu glühen begann und auf über die doppelte Größe anwuchs.
    "Tja, jetzt haben sie ein Problem, würde ich sagen", stellte Shinja fest. Vor ihnen stand nun ein Trombork, welches wütend das Netz zerriss und brüllend mit seine vielen wurzelartigen Beinen auf den Geisterjäger zu rannte.
    "Verdammt, was...", begann der Mann, als er plötzlich von dem Baumpokemon gepackt wurde. "Hilfe!"
    "Los, Dartignis, Flammenwurf", rief Shinja. Sein Vogel verließ den Pokeball, schoss auf das Trombork zu und verpasste ihm eine Ladung Feuer an den Hinterkopf. Der Geist fuhr herum und schnappte nach Dartignis. Doch der Feuervogel war viel schneller und verpasste Trombork noch weitere Feuerstöße. Doch nach einer Weile des Herumzappelns verschwand Trombork augenblicklich. Dartignis schaute sich verwirrt um, während sich hinter ihm ein lilaner Schemen bildete.
    "Vorsicht, Dartignis", schrie Shinja seinem Pokemon entgegen. Doch es war schon zu spät. Aus dem Schemen heraus erschien Trombork, welcher den Vogel packte und ihn zu Boden schmetterte. Nun raste der Baumgeist direkt auf Dartignis zu, doch dieser schoss blitzschnell nach vorne, vollführte eine Kehrtwende und rammte Trombork mit Flammenblitz zur Seite. Das wilde Pokemon lag besiegt am Boden und Shinja fing es mit seinem Pokeball.
    "Du hast das Zeug zum Geisterjäger", meinte der zerlumpte Mann.
    "Ich glaube, solche Dinge tue ich nicht mehr", entgegnete Shinja.
    "Wenn du meinst", sagte der Mann und ging, ohne ein weiteres Wort zu sagen. Shinja ging zurück zum Boutique, wo Lana ihn bereits in einer braunen Winterjacke erwartete.
    "Ging schneller als ich dachte", bemerkte Lana, "und, was hast du so gemacht?"
    "Ich habe ein Trombork gefangen", verkündete Shinja und erzählte von seiner Begegnung mit dem Geisterjäger.
    "Ich verstehe", sagte Lana, "es gibt so einige verrückte Menschen, nicht wahr?"
    "Vermutlich", stimmte Shinja zu, "lass uns zur Arena gehen. Eigentlich wollten wir ja schon gestern dort gewesen sein." Lana nickte. Sie betraten das dreistöckige Haus und fanden sich in einem Raum wieder, welcher in weißen und rosanen Farben gehalten war.
    "Aaah, neue Herausforderer", rief plötzlich eine Stimme aus einem der Nebenräume. Eine junge Frau mit langen schwarzen Haaren und einem kurzen Kleid mit Flügelartigen Ärmeln kam herein.
    "Ich bin Valerie, die Arenaleiterin von Romantia City." Lana und Shinja stellten sich ebenfalls vor. "Ich hoffe, wir werden einen guten Kampf haben", sagte Valerie und zückte zwei Pokebälle.
    "Jeder von euch darf jeweils zwei Pokemon in den Kampf schicken", erklärte sie, "ich fairerweise vier, da ich ja nur eine Person bin. Nun denn, nochmals Willkommen in der Feen-Arena. Möge der Kampf beginnen!" Valerie begann mit Togekiss und Feelinara. Togekiss war ein breiter weißer Vogel. Feelinara eine weiße Katze mit großen roten Ohren und mehreren Schleifen am Körper. Shinja gab Dartignis einen Hypertrank, sodass es wieder fit war und kämpfen konnte. Dann flog der Vogel in den Ring. Lana schickte ihr Tandrak ins Rennen.


    "Feelinara, Nebelfeld", befahl Valerie, " und Togekiss, Aquawelle auf Dartignis!"
    "Dartignis, ausweichen und mit Stahlflügel auf Feelinara", rief Shinja.
    "Tandrak, Giftschweif auf Feelinara", rief Lana.
    "Immer alle auf einen", seufzte Valerie, aber ihr werdet euch noch wundern."


    Feelinara erzeugte einen weißlichen Nebel, welcher den gesamten Raum in milchiges Licht tauchte. Dartignis wich unterdessen Togekiss Aquawelle aus und stürzte hinab Richtung Feelinara. Doch die Katze war nicht mehr dort. Kurz bevor Dartignis sie im nebligen weiß erspähte, rief Valerie: "Feelinara, Doppeltem!" Nun standen zwei Feelinara vor Dartignis und rannten auf den Vogel zu. Dartignis raste mit silbern glänzenden Flügeln in eines der Pokemon hinein, doch es war nur ein Trugbild. Das echte Feelinara raste in den dichten Nebel hinein und verschwand außerhalb von Dartignis Sicht. Der Vogel wollte gerade nach oben fliegen, als eine Aquawelle ihn zu Boden drückte. Togekiss war in dem weiß praktisch nicht zu sehen.


    Unterdessen sprang Tandrak durch den Nebel und suchte seine Gegner im dichten Nebel. Das Riesenseepferdchen hörte von überallher Geräusche und sah ab und zu Schemen aufblitzen, doch es konnte einfach kein Angriffsziel ausmachen. Tandrak fuchtelte mit Giftschweif in der Luft herum, ehe eine große Katze ihn von hinten mit Mondgewalt traf.
    Der Giftdrache erhob sich ächzend, und sah wieder nichts und niemanden. Ein Schemen huschte vorbei und die zunehmende Hilfslosigkeit machte Tandrak wütend. Das Pokemon begann sich immer schneller zu drehen und erzeugte einen Tornado aus Nebel und Wind. Es spuckte eine Hydropumpe aus und formte einen Zyklon, welcher schnell an Größe gewann.
    Irgendwo schrie jemand auf und Tandrak hörte zwischen schreien und krachen eine Stimme. Seine Trainerin. Beinahe flehend klang sie.
    "Bitte, Tandrak, hör auf!" Der Giftdrache gehorchte. Er legte die selbst geschaffene Naturgewalt nieder und sah, wie der Nebel sich verflüchtigte. Die Arena lag in Schutt und Asche. Holzbretter lagen auf der Straße und die Uhr lag in einem Haus. Von den anderen Pokemon fehlte jede Spur. Nur Lana stand noch da, an einem Türpfeiler festgeklammert und von Kratzern übersät.
    "Bitte, Tandrak", bat sie, "hör auf damit."
    Tandraks Wut wich Frustration. Der Wut wich Trauer und Scham über das, was er angerichtet hatte. Der Giftdrache stieß ein klagendes Gebrüll aus und sprang mit großen Sprüngen davon.
    "Tandrak, warte", schrie Lana aus voller Kehle, doch das Pokemon sprang immer weiter, bis es hinter den Häusern verschwunden war.
    "Nein, Tandrak, bleib hier“, rief Lana und rannte los. Hinter ihr erhoben sich Shinja und Valerie aus den Trümmern. "Mannohmann, ich habe noch nie so eine kräftige Attacke gesehen", sagte Valerie und weitete im nächsten Moment entsetzt die Augen, als sie das wahre Ausmaß der Katastrophe erkannte. Sprachlos blickte Valerie auf den Trümmerhaufen, der einst eine Arena gewesen war. Die Wände und die Decke waren von Tandrak gegen die umliegenden Häuser geflogen, wo sie weitere Schäden angerichtet hatten.
    „Entschuldige, ich weiß nicht, wie das passiert ist", bedauerte Shinja.
    „Hier, nehmt die Orden und verschwindet", sagte Valerie wütend, "in nächster Zeit werden keine Arenakämpfe mehr stattfinden.
    „Aber, ich kann doch nicht einfach...", begann Shinja.
    "Verschwinde", schrie Valerie ihn an. Shinja lief davon und ließ die Arenaleiterin in den Trümmern ihrer Arena zurück. Dartignis kam ihm entgegengeflogen. Offenbar war der Vogel weit davongeflogen. Shinja nahm ihn zurück in seinen Pokeball und folgte Lana nach Osten.

    Kapitel 8: Team Flare


    Am nächsten Morgen machten sich Lana und Shinja früh auf den Weg. Doch schon hinter dem Ausgang gab es ein Problem. Dort floss ein reißender Fluss ins Meer hinein. Und es gab keine Brücke, auf der man den Fluss hätte überqueren können.
    "Also, wir können entweder schwimmen, oder ich frage Tandrak", schlug Lana vor.
    "Denkst du, es gehorcht dir schon genug", fragte Shinja bedenklich.
    "Ich will es hoffen", sagte Lana und ließ das Riesenseepferdchen aus seinem Pokeball. Tandrak hüpfte direkt in den Fluss hinein, schwamm vergnügt umher und kam dann neugierig Richtung Ufer geschwommen.
    "Tandrak, wir müssen auf die andere Seite", erklärte Lana ihrem Pokemon. Das Tandrak drehte sich um und nickte. Lana bestieg den Rücken des Pokemon, wobei sie halb im Wasser versank. Das Riesenseepferdchen raste sofort los und brachte Lana auf die andere Seite. Doch dann weigerte es sich zurückzukommen.
    "Hey, und was ist mit mir", fragte Shinja empört. Das Tandrak schnaubte verächtlich. "Offenbar mag es dich nicht", vermutete Lana, "Tandrak, hol Shinja sofort hier rüber!" Doch ihr Pokemon schüttelte den Kopf.
    "Jetzt sei nicht so eitel", schimpfte Lana.
    "Dann schwimme ich eben", sagte Shinja und sprang ins Wasser. Währenddessen holte Lana ihr Pokemon zurück in seinen Pokeball.
    "Na toll, im Gegensatz zu dir bin ich jetzt komplett durchnässt", meckerte Shinja.
    "Ich auch zur Hälfte", sagte Lana, "aber es geht nicht, das Tandrak dich nicht mag. Das müssen wir ändern.“
    „ Und wie machen wir das", fragte Shinja.
    "Uns wird schon etwas einfallen, aber gehen wir erstmal weiter", antwortete Lana. Die Route führte sie an einer Mähikel-Farm vorbei. Mähikel waren kleine braune ziegenartige Pflanzenpokemon. Sie hatten kurze zur Seite gebogene schwarze Hörner und einen Rückenkamm aus Blättern. Die Pokemon grasten auf einer großen Weide. Manche von ihnen hielten ein Nickerchen. Hinter der Farm lag bereits Tempera City. Ein kleiner Ort mit wenigen Häusern und einem kleinen Markt. Dafür hatte die Stadt einen großen Hafen an dem viele kleine Boote vor Anker lagen. Es waren hauptsächlich Yachten, aber auch ein paar Fischerboote tummelten sich dazwischen. Eine Magnetbahn führte die Klippen hinauf. Oben war es deutlich wärmer, und hier lagen auch das Pokemoncenter und die Arena. Im Inneren der Arena stand ein hoher weißer Baum, welcher aus der Arena heraus in den Himmel ragte.
    "Wusstest du, dass dieser Baum aus dem weißen Wald in Einall stammt", fragte Lana.
    "Nein", antwortete Shinja. Von dort oben hat man sicherlich eine gute Aussicht", bemerkte Lana und deutete auf eine Plattform, welche direkt unterhalb der Baumkrone lag.
    "An den Seilen dort kommen wir bestimmt hinauf", schloss Shinja und ging hinüber.
    "Och nö, schon wieder klettern", maulte Lana, "warum ist hier eigentlich niemand. Plötzlich lachte jemand. Neben den Seilen, welche vom Baum herunterhingen öffnete sich eine Tür im Stamm. Ein alter Mann mit weißen Haaren und weißem Bart kam heraus. Er trug grüne Kleidung und stützte sich auf einer Art überdimensionalen Gartenschere.
    "Hallo, ich bin Amaro, der Arenaleiter von Tempera City", stellte er sich vor. Lana und Shinja stellten sich ebenfalls vor.
    "Kommt, lasst uns hinauffahren. Keine Sorge, die Seile werden meistens nur für den Abstieg benutzt. Aber nicht von mir, ich bin schon zu alt für so etwas", erklärte Amaro und lachte. Dann bestiegen sie zu dritt den Aufzug und fuhren damit nach oben. Dort angekommen sahen sie eine Kampffläche, welche an einem Balkon mit einem Geländer aus braunem Holz endete. Neben dem Aufzug stand ein Schreibtisch mit mehreren Regalen voller Bücher.
    "Ich schreibe viel, wisst ihr", erzählte Amaro, "aber ihr kommt vermutlich lieber gleich zur Sache, nicht wahr. Die Jugend von heute wird immer unruhiger und zappeliger. Wie auch immer, fangen wir an", sagte Amaro und zog zwei Pokebälle aus seiner grünen Jacke hervor.
    "Da ihr zu zweit seid, kämpfen wir im Doppelkampf", erklärte Amaro, "insgesamt dürfen auf jeder Seite drei Pokemon kämpfen, sprecht euch also gut ab." Amaro begann mit Chevrumm und Gewaldro. Bei Chevrumm handelte es sich um die nächste Entwicklungsstufe von Mähikel. Es war ebenfalls eine Ziege. Nur waren die Hörner nach hinten gebogen und das Pokemon war etwa größer. Gewaldro war eine grüne Riesenechse, dessen Basisstufe in einer fernen Region als Starterpokemon vergeben wird. "Wir wollen es euch doch nicht zu einfach machen", meinte der Arenaleiter. Während Shinja Dartignis in den Kampf schickte, begann Lana mit Panpyro.
    "Pan, beginne Flammenwurf", befahl Lana.
    "Dartignis, dasselbe", rief Shinja. Panpyro schoss Flammen auf Gewaldro zu, doch die Riesenechse wich aus und konterte mit Aero-Ass. Panpyro sprang zur Seite und traf Gewaldro mit Flammenwurf. Doch im selben Augenblick wurde der Feueraffe von Chevrumm zur Seite gerammt. Während Dartignis die Ziege mit Flammenwurf nachsetzte, rammte Panpyro das Chevrumm mit Feuerfaust. Der Affe flitzte blitzschnell weiter zu Gewaldro, welches ihn mit Aero-Ass zu Fall brachte. Während Gewaldro auf Dartignis zuhielt und Chevrumm zurück in seinen Pokeball geholt wurde, richtete Panpyro sich ächzend wieder auf. Gewaldro holte Dartignis mit einer Laubklinge vom Himmel, wurde allerdings im nächsten Augenblick von Panpyros Flammenwurf getroffen und war ebenfalls besiegt.


    "Wie schon gesagt, ich werde es euch nicht zu einfach machen", sagte Amaro, "Los Kappalores, Hydropumpe!" Kurz nachdem Amaros drittes Pokemon aus seinem Pokeball erschienen war, griff es auch schon an und traf das verdutzte Panpyro, welches sich kurze Zeit vorher noch siegessicher gefühlt hatte.
    "Dartignis, Aero- Ass", rief Shinja, während Panpyro in seinem Pokeball verschwand. Dartignis flog los, traf Kappalores, welches zurückwich, sich drehte und Dartignis mit einer weiteren Hydropumpe gegen die Wand schmetterte. Der Vogel war nun ebenfalls besiegt und kehrte in seinen Pokeball zurück.
    "Ich glaube, jetzt kommt nur noch dein Giftdrache in Frage", sagte Shinja zu Lana.
    Diese seufzte und antwortete: "Und was ist, wenn er mir nicht gehorcht?" Inzwischen sollte er es wohl tun. Außerdem, sind wir schon gefährlichere Risiken eingegangen, wenn ich dich an das Feld erinnern darf", entgegnete Shinja im Flüsterton.
    "Ja, du hast recht", schloss Lana, "Los, Tandrak!" Der Giftdrache sprang förmlich aus seinem Pokeball und landete wie immer auf seiner Schwanzflosse. Tandrak schnaubte und blickte Kappalores entgegen. Beide Pokemon schienen bereit zu sein.
    "Ok, das könnte doch härter werden als erwartet", gab Amaro zu, "Kappalores, Blizzard!" "Tandrak, Giftschweif", befahl Lana.


    Tandrak sprang nach vorne, doch ein wahrer Eissturm wirbelte das Riesenseepferdchen zurück. Tandrak erschuf einen Wirbelwind und ließ ihn nach vorne sausen, sodass Lana zur Seite flüchten musste, um nicht selbst von der Attacke getroffen zu werden. Der Blizzard wurde zurückgedrängt und als die Luftwirbel Kappalores beinahe erreicht hatten, schoss Tandrak daraus hervor und rammte Kappalores mit vergifteter Flosse nach hinten, wo es auf dem Boden aufschlug. Doch Kappalores stand wieder auf und versuchte es mit Eisstrahl.
    "Tandrak, kontere mit Hydropumpe", befahl Lana. Tandraks Wassermassen prallten auf die gegnerische Attacke und drängten diese zurück.
    "Jetzt, Tandrak, Giftschweif", rief Lana. Das Kappalores war bereits zu erschöpft von seiner Attacke, als das es den nächsten Angriff hätte blocken können. Kappalores ging besiegt zu Boden und kehrte in seinen Pokeball zurück.
    "Mannohmann, dein Tandrak hat ganz schön viel Power", bemerkte Amaro erstaunt und überreichte Shinja und Lana jeweils einen Orden.
    "Danke", sagte Lana und bedankte sich auch bei ihrem Pokemon, welches nun wieder in seinem Pokeball verschwand. Lana und Shinja rutschten die Seile herunter und verließen die Arena.


    "Und, wohin geht es als nächstes", fragte Shinja.
    "Durch die Illumina-Steppe nach Illumina City", erklärte Lana. "Wie kann es hier eine Steppe geben", fragte Shinja.
    "Es handelt sich um ein unfruchtbares Stück Land", erklärte Lana, "dort steht übrigens auch das Kraftwerk, vielleicht erfahren wir dort mehr über den Stromausfall." Sie verließen Tempera City und betraten die trostlose Steinebene. Rechts von ihnen lag das Kraftwerk. Es war nur über eine Brücke zu erreichen, welche eine breite Schlucht überbrückte. Auf der Brücke stand ein Mann im roten Anzug, mit gleichfarbiger Sonnenbrille und Haaren. Dazu trug er einen Haarschopf, der dem von Xeros ähnelte. Shinja zückte seinen Kampfstab und ging auf den Mann zu.
    "Hey, wer bist du", fragte Shinja.
    "Ich bin ein Mitglied von Team Flare. Und du machst besser nen Abgang", antwortete Shinja.
    "Kennst du jemanden namens Xeros", fragte Shinja weiter.
    "Ich wüsste nicht, warum ich dir Auskünfte darüber erteilen sollte", sagte der Mann. Doch das reichte Shinja nicht. Er rammte ihm blitzschnell den Stab in den Magen, sodass dieser zusammensackte. Dann schlug er ihm auf den Rücken und warf sich auf ihn. Der Mann stöhnte und verzerrte sein Gesicht vor Schmerz.
    "Nochmal, kennst du jemanden namens Xeros", fuhr Shinja ihn an.
    "Du hast eine sehr ungepflegte Art zu handeln", entgegnete der Flarerüpel. Shinja gab ihm eine schallende Ohrfeige, und der orange gekleidete Mann zuckte zusammen
    "Ja, ich kenne ihn!" Shinja fand in seiner Tasche einen Pass, der vermutlich zum Kraftwerk gehörte. Er schlug die Wache von Team Flare ohnmächtig und rannte zum Eingang des Kraftwerkes. "Komm, Lana, ich will wissen, was hier los ist", sagte Shinja.
    "Du kannst ganz schön grob sein", bemerkte Lana und folgte ihm.
    "Sei froh, dass ich dich damals nicht so grob überfallen habe", entgegnete Shinja.
    "Das mit Zack war schon schlimm genug", bemerkte Lana. Shinja lachte.
    "Ja, Zack kann wirklich furchterregend sein." Hinter dem Eingang führte ein langer Gang ins Innere des Gebäudes. "Schhh", machte Shinja und schlich auf einen weiteren Wachposten von Team Flare zu. Nach einem gezielten Schlag auf den Kopf brach die Wache bewusstlos zusammen. Daneben lag eine Tür, welche Shinja mit dem Pass entriegelte und öffnete. Dahinter saßen eine Gruppe Arbeiter gefesselt auf dem Boden und starrten sie an. "Danke, sie halten uns hier schon seit Tagen gefangen", erzählte ein Arbeiter.
    "Lana, du bleibst hier, ich kümmere mich um den Rest", bat Shinja.
    "Gut, aber lass dir nicht zu viel Zeit", entgegnete Lana.
    "Fessel doch solange alle Wachen von diesem Team Flare", schlug Shinja vor und huschte in den Flur. Der Gang führte zu einem größeren runden Raum in dessen Mitte eine Säule stand, an der Lichtbögen hochflitzten. Überall knisterte Energie und um die Säule herum hing ein Rundweg, von dem eine kleine Brücke zur Mitte führte. Mehrere Rüpel patrouillierten auf dem Weg und machten ein ungesehenes durchkommen unmöglich. An der mittleren Säule stand eine junge Frau mit hellbraunen Haaren und einem roten Kleid. Daneben stand ein glatzköpfiger Mann im weißen Anzug. Shinja lief über den Rundweg zur Mitte hin. Die patrouillierenden Mitglieder bemerkten ihn zuerst und kamen auf ihn zu. Die Frau im roten Rock drehte sich um.
    "Nanu, wer bist du denn", fragte sie.
    "Ich bin Shinja. Ehemaliges Mitglied des Finsttrios", stellte Shinja sich vor.
    "Ach wirklich", sagte die Frau erstaunt, "ich dachte, Xeros hätte sich bereits darum gekümmert. Wie auch immer, ich bin Adriana und gehöre zum Vorstand von Team Flare."
    "Was macht ihr hier", fragte Shinja.
    "Du kommst hier rein, störst mich bei der Arbeit und fragst mich, was wir machen", bemerkte Adriana wütend. Shinja sprang nach vorne und legte seinen Stab um Adrianas Hals.
    "Ganz genau", sagte er.
    "Ok, kein Grund zum Übertreiben", beteuerte Adriana, "wir zapfen Energie ab, zufrieden? Und wir wollten nicht, das Team Plasma uns im Weg steht."
    "Ich verstehe, gut das Team Plasma nicht mehr existiert", sagte Shinja und lockerte den Griff. "Kommt, wir verschwinden, inzwischen sollten wir genug Energie besitzen", befahl Adriana und verließ die mittlere Plattform.
    "Oder wolltest du noch etwas", fragte sie.
    "Ja, sagt Xeros, er soll mich gefälligst in Ruhe lassen", antwortete Shinja.
    "Gut, solange du uns nicht im Weg stehst. Andernfalls wird er dich weiter jagen", erklärte Adriana und folgte ihren Kollegen. Shinja kehrte zu Lana zurück und ließ die Gefangenen von Team Flare laufen. Auf Lanas merkwürdigen Gesichtsausdruck erzählte er von seiner Vereinbarung mit Adriana. Da der Strom nun wieder nach Illumina City geleitet wurde, machten sich Shinja und Lana auf Richtung Stadt. Sie folgten der Steppe, bis sie vor einem baumhohen Mann haltmachen. Dieser hatte lange weise Haare und trug abgetragene Klamotten.
    "Das Blumenpokemon...das Blumenpokemon, dem das ewige Leben geschenkt wurde...", murmelte er vor sich hin.
    "Was um alles in der Welt...", entfuhr es Shinja.
    "Hey, wer sind sie", fragte Lana, doch der Mann war bereits über eine Schlucht gesprungen und verschwand hinter den Hügeln in der Ferne. "Das hab ich jetzt nicht geträumt, oder", fragte Shinja. "Nein, ich habe ihn auch gesehen", stimmte Lana zu. "Und was für ein Blumenpokemon", fragte Shinja, "da gibt es schließlich viele."
    "Wie auch immer, gehen wir erstmal in die Stadt", schlug Lana vor.
    "Dort werde ich gesucht", entgegnete Shinja.
    "Du glaubst doch selber nicht, dass du keine Begnadigung erhältst, oder", fragte Lana.
    "Damit bin ich lieber vorsichtig", erklärte Shinja und betrat Illumina City.
    Diesmal erreichten sie die Stadt von Nordwesten aus. Der Weg führte in beide Richtungen um den äußeren Stadtring. Geradeaus führte ein Fluss Richtung Prismaturm. Man konnte an beiden Seiten entlanggehen. Der Fluss floss am Ende der Straße wieder in die Kanalisation, woher er gekommen war. Zum Glück war das Wasser bereits gereinigt und stank nicht. Trotzdem wollten Lana und Shinja es nicht berühren. Im Stadtzentrum lag ein großer Platz, wo die Straßen in alle Richtungen abgingen. In der Mitte stand der Prismaturm. Er war aus weiß gestrichenem Stahl gebaut und leuchtete vom Eingang bis zur Spitze.
    "Nachts sieht das bestimmt spektakulär aus", meinte Shinja. Lana nickte nur. Der Turm hatte vier Eingänge, welche in alle vier Himmelsrichtungen ausgerichtet waren. Über jedem Eingang hing je ein leuchtendes Symbol der Pokemonliga. Die Wände im Inneren bestanden aus Grün und Blau leuchtenden Streifen. In der Mitte stand ein Aufzug.
    "Also dann", sagte Shinja und bestieg den Aufzug.
    "Warte", entgegnete Lana und hielt Shinja zurück. Plötzlich kam der Detektiv LeBelle ins Innere des Turmes.
    "Verstehe", meinte Shinja und unterdrückte den Reflex, einfach abzuhauen.
    "Shinja, Mitglied des Finsttrios, ihr seid hiermit verhaftet", sagte LeBelle.
    "Ich werde mich meinem Schicksal fügen, doch hört mir vorher bitte zu", bat Shinja. LeBelle nickte. Dann erzählte Shinja alles, was er erlebt hatte und hoffte, dass seine Strafe nicht allzu schlimm sein würde.
    "Im Grunde geht es mir immer darum aus schlechten Menschen gute zu machen", erklärte LeBelle, "und was nützen Geld- oder Gefängnisstrafen, wenn du dich bereits auf dem Weg der Besserung befindest. Deine Freunde zu verraten war bestimmt nicht leicht. Und für die Auflösung der Geiselnahme im Kraftwerk, hast du dir eigentlich sogar eine Belohnung verdient."
    "Und das heißt", fragte Shinja.
    "Das heißt, dass eine Begnadigung Belohnung genug ist. Aber bei der kleinsten Rückfälligkeit landest du im Knast, verstanden", sagte LeBelle mahnend. Shinja bedankte sich lächelnd. Ihm war, als wäre ihm eine große Last von den Schultern genommen worden.
    "Viel Glück", wünschte LeBelle und verschwand wieder.
    "Das hätte nicht besser laufen können", freute sich Lana.
    "Ja, allerdings", bestätigte Shinja. Sie betraten den Aufzug und fuhren zur Spitze des Turms. Ganz oben war ein nach oben hin ein spitz zulaufender Raum, dessen Wände in verschiedenen Farben leuchteten. In der Mitte stand eine Kampffläche, welche von Seilen umgeben war wie bei einer Boxkampfarena. Ein blonder Junge mit blauem Anzug hantierte gerade an einer Maschine, während seine kleine Schwester zuschaute. Sie hatte ebenfalls blonde Haare und trug ein braunes T-Shirt und dazu einen weißen Minirock. Das Mädchen bemerkte Shinja und Lana zuerst und rief: "Hey, Bruder, du hast neue Herausforderer.“
    "Mensch, Heureka, schrei mir bitte nicht so ins Ohr", bat der Junge, drehte sich um und begrüßte die Herausforderer: "Hi, ich bin Citro, der Arenaleiter von Illumina City, wie ihr euch sicher denken könnt."
    "Ja, und erst voll stark", warf Heureka ein.
    "Heureka, hör bitte auf mich andauernd zu unterbrechen", bat Citro, "also, ich bin leidenschaftlicher Erfinder und kämpfe mit Elektropokemon." Lana und Shinja stellten sich ebenfalls vor.
    "Oh mein Gott, das ist Lana Starwood", stellte Heureka erstaunt fest.
    "Ja", bestätigte Citro, "und da sie zu zweit sind, darfst du heute mitkämpfen." Heureka kreischte laut auf
    "Wirklich, ich darf gegen Lana Starwood kämpfen“, fragte Heureka erstaunt. Citro warf ihr durch seine kugelrunde Brille einen vielsagenden Blick zu.
    "Oh, natürlich, ich musste mich nur wieder einkriegen", erklärte Heureka.
    "Nun, dann lasst uns am besten gleich beginnen", schlug Citro vor. Lana fürchtete, Heureka könnte jeden Moment wieder loskreischen, doch sie überlegte allen Anschein nach lediglich, welches Pokemon sie zuerst nehmen sollte. Heureka fummelte an ihrem Gürtel herum, bis sie schließlich einen Pokeball abnahm.
    "Schön, dass du dich entschieden hast", sagte Citro, " jeder darf zwei Pokemon einsetzen." Heureka begann mit Dedenne, einer kleinen orangenen Maus, welche etwa die Größe eines Pichu hatte und neben dem Elektrotyp auch den Typ Fee besaß. Citro hingegen begann mit Emolga, gelben Flugmaus mit schwarzen Gleitflügeln an den Armen. Shinja schickte Dartignis ins Rennen, während Lana auf Brigaron setzte. Dieser schaute sofort verwirrt umher, als er feststellte, das keines der anderen Pokemon auch nur halb so groß waren wie er selbst. Heureka kicherte.
    "Das Brigaron schaut lustig drein."
    "Sei nicht so frech", mahnte Citro, "Emolga, Donnerblitz auf Dartignis!"
    "Dartignis, ausweichen und mit Flammenwurf kontern", befahl Shinja.
    "Iga, Holzhammer auf Dedenne", rief Lana.
    "Dedenne, äh, Donnerschock", rief Heureka.


    Emolga startete, indem es elektrische Energie in seinem Körper lud, sich dabei nach oben treiben ließ und das fokussierte Bündel Blitze abschoss. Dartignis wartete auf den richtigen Augenblick, flitzte im letzten Moment, ehe der Blitz ihn erreichte zur Seite, sammelte Feuer in seinem Rachen und schoss einen heißen Flammenstrahl Richtung Emolga. Doch das Elektropokemon war extrem wendig. Es wich den Flammen aus, schlug mehrere Haken und kam Dartignis gefährlich nahe.


    "Jetzt, Aero-Ass", befahl Citro.
    "Dartignis, Sturzflug und dann Richtungswechsel mit Stahlflügel", rief Shinja.


    Dartignis schoss wie ein Pfeil nach unten, Emolga sauste mit blau leuchtenden Flügeln hinterher. Doch wenige Zentimeter über dem Boden weitete Dartignis seine Flügel, ließ sie silbern aufleuchten und jagte wieder steil nach oben. Doch das Emolga war bereits abgedreht und lud im Flug neue elektrische Energie.


    Unterdessen versuchte Brigaron Dedenne mit grünlich leuchtenden Faustschlägen zu erwischen. Doch die Elektromaus hüpfte gekonnt hin und her. Sie ließ ab und zu ein paar Blitze nach oben zucken. Doch da das Dedenne zu sehr mit ausweichen beschäftigt war, waren diese nicht besonders stark. Irgendwann war Brigaron so erschöpft, das es ihm reichte und er hoch sprang, um mit seinem gesamten Körpergewicht auf den Boden zu krachen und den gesamten Turm zum Zittern zu bringen. "Wow,wow,wow", sagte Citro erschrocken, "lass bloß den Turm stehen." "Dedenne", kreischte Heureka und lief auf Brigaron zu. Das Pflanzenpokemon erhob sich und unter ihm lag die offenbar besiegte Elektromaus.
    "Dedenne, nein", kreischte Heureka traurig.
    "Keine Sorge, wenn es sich ausgeruht hat, wird es ihr wieder besser gehen", beruhigte Citro Heureka. "Na gut", sagte das blonde Mädchen, "dann kommt hier mein nächstes Pokemon." Aus Heurekas nächstem Pokeball kam ein Zapplarang. Der dunkelblaue Zitteraal besaß einen runden Mund mit vier Zähnen und zwei lange Arme mit ebenfalls runden Händen an denen mehrere Klauen steckten. Das Zapplarang schwebte nun vor Brigaron und wartete auf seinen Einsatz.
    "Dieses Pokemon hat keine Schwächen", erklärte Heureka, "Zapplarang Flammenwurf!"


    Dartignis jagte immer noch mit silbern schimmernden Flügeln Emolga nach. Die Elektromaus schlug urplötzlich einen Haken und schoss einen Blitz ab. Dartignis wich aus und schmetterte dem Emolga seinen Stahlflügel in den Bauch. Das Elektropokemon schrie auf und fiel Richtung Boden. Doch als es sich knapp über der Oberfläche wieder fing und gerade wieder aufsteigen wollte, wurde Emolga von Dartignis Sturzflugattacke erwischt und zu Boden gerammt. Da beide Pokemon bereits erschöpft waren, gab es ein DoppelK.O.
    "Volltreffer", meinte Shinja und rief sein Pokemon zurück. Als nächstes schickte er Lucario in den Kampf. Citro hingegen entschied sich für Elevoltek. "Das wird ein guter Kampf", bemerkte Citro. "Allerdings", stimmte Shinja zu und aktivierte den Lucarionit. Lucario hüllte sich in rosanes Licht und vollzog die Megaentwicklung.
    "Lucario, beginne mit Knochenhatz", befahl Shinja. "Elevoltek, Donnerschlag", rief Citro.


    Unterdessen feuerte Zapplarang den Flammenwurf ab. Brigaron konnte zwar die Schutzstacheln aktivieren, war aber bereits zu erschöpft, um diese lange aufrecht halten zu können. So wurde das Pflanzenpokemon von der Wucht der Flammen getroffen, nach hinten geschleudert und war besiegt. "Gut gemacht, Iga", sagte Lana, "Los Panpyro!" Panpyro ging sofort mit Tempohieb auf das Zapplarang los. Es drosch mit der Faust auf den Körper des Elektropokemon ein, rammte es zu Boden, wurde aber im nächsten Augenblick von einer Ladung Strom zurückgeworfen. "Hey, nicht so überstürzt, Pan", mahnte Lana ihr Pokemon.


    Unterdessen erschuf Lucario die Illusion eines Knochens und rannte nach vorne. Es wich dem Donnerschlag aus und rammte Elevoltek den Knochen in den Rücken. Dieses schrie laut auf, fuhr herum und blockte den nächsten Schlag. Dann rammte es Lucario einen Donnerschlag in den Bauch. Dieses sprang sich den Bauch haltend zurück, lud eine Aurasphäre und feuerte die Energiekugel ab. Elevotek sprang zur Seite, erzeugte mit der Landung ein Erdbeben und riss Lucario von den Füßen. Dieser sprang direkt wieder auf, formte erneut einen Knochen und raste auf Elevoltek zu.


    Panpyro wich mehreren Blitzen aus, ehe er das Zapplarang mit Flammenwurf traf. Direkt danach hüllte er sich selbst in Flammen und rast in Zapplarang hinein. Panpyro raste weiter, bis Zapplarang gegen die Arenawand knallte und zu Boden ging. Panpyro sprang hoch, wollte gerade auf Zapplarang niedersausen, als der Affe von einem mächtigen Donnerschock weit nach hinten geschleudert wurde. Panpyro erhob sich ächzend, und machte sich bereit. Der Zitteraal schoss bereits auf ihn zu. Panpyro wich einem weiteren Blitz aus, sprang hoch und traf das heranrasende Zapplarang mit Flammenwurf. Dieses ging zu Boden und Panpyro rammte dem Elektropokemon mit Tempohieb seine Faust in den Körper. Zapplarang war besiegt.
    "Tut mir leid, dass ich verloren habe", sagte Heureka.
    "Macht nichts, zu verlieren ist keine Schande", antwortete Citro, während sein Elevoltek von Lucarios Knochenhatzangriffen getroffen wurde und in die Knie ging.
    "Das war ein guter Kampf", sagte Citro und überreichte Lana und Shinja jeweils einen Ampereorden. Sie bedankten sich und bestaunten ihren neuen Orden.
    "Besucht uns doch mal wieder", schlug Heureka vor.
    "Bestimmt", sagte Lana. Dann verabschiedeten sie sich und verließen die Arena.
    "Mann, war das ein Kampf", stellte Shinja fest, während sie die Straße betraten.
    "Ja, wir bilden ein gutes Team", stimmte Lana zu.
    "Als nächstes geht es nach Romantia City", erklärte Lana, "das liegt weit im Norden hinter einem großen Sumpfgebiet."
    "Wie lange werden wir bis dorthin brauchen", fragte Shinja.
    "Wenn wir uns beeilen, müssten wir heute Abend da sein", antwortete Lana.
    "Gut, dann nichts wie los", schlug Shinja vor. Sie verließen Illumina City durch das Nordtor und betraten einen dichten herbstlichen Wald, dessen Bäume an manchen Orten im Sumpf standen. Sie kamen gut voran, doch Romantia City würden sie so schnell noch nicht erreichen.

    Hi,
    ich klickte mich gerade durch verschiedene Geschichten durch, als ich dachte, ich müsste mal irgendwo einen Kommentar schreiben. Da ich den Klappentext und das Coverbild dieser Fanfiction interessant finde, beginne ich einfach mal mit dieser.


    Titel
    Der Titel ist ein wenig schlicht. Er klingt mehr nach einem Tagebucheintrag oder einer Biographie. Er erzeugt nur wenig Spannung und sagt nicht besonders viel aus. Denn, ist nicht jede Geschichte eine Reise durch einen Lebensabschnitt einer Person?


    Startpost
    Der Klappentext hingegen überzeugt mich schon mehr. Er erzeugt Spannung und wirft Fragen auf. Man weiß nicht, ob es zu einer Zeitreise kommt, oder Maike aus einem anderen Grund "bei null anfangen muss." Auch das Startbild ist gut gewählt. Es passt gut zum Klappentext. Ich hoffe, es passt auch zum Rest der Geschichte. Nun, ich werde es sehen. Die Charakterbeschreibungen enthalten alles Wichtige und sind so sehr gut gemacht. Ansonsten ist alles drin, kommen wir also zum Prolog.


    Prolog
    Hmm... der Prolog erzeugt meiner Meinung nach nicht besonders viel Spannung. Außerdem fehlt ein Titel, welcher durchaus zusätzliche Spannung erzeugen kann. Es geht um eine Person, die die Welt beherrschen möchte. Das ist leider nicht viel Neues und kommt in vielen Geschichten vor. Vielleicht hättest du eine spannendere Stelle auswählen sollen. Beispiele wären ein Schicksalsschlag oder ein Kampf mit ungewissem Ausgang. Ich verwende ja gerne Teile des Finales. Aber das muss jeder selbst entscheiden. Natürlich müssen nachher Fragen offen bleiben. Dies ist zwar auch hier der Fall, aber wie gesagt, es ist nichts Neues. Natürlich nicht böse gemeint.


    Kapitel 1
    Auch hier fehlt ein Titel. Dies ist zwar keine Pflicht, aber ein aussagekräftiger und spannender Titel kann viel bewirken. Die Geschichte beginnt offenbar in der Zukunft und springt dann zurück in die Vergangenheit. Hier will ein fremder Junge bei Maikes Familie wohnen. Da muss ja bereits ein festes Vertrauensverhältnis bestehen, denn ich glaube kaum, dass jemand irgendeinen dahergelaufenen Jungen einfach so bei sich wohnen lassen würde. Und in der nächsten Zeile wohnt er plötzlich bei der Nachbarin? Ich bin ehrlich gesagt ein wenig verwirrt. Das nächste was mich verwirrt ist, dass du erst sagst, dass Maike dem Jungen an der Tür begegnet. Danach schreibst du aber, dass sie ihn erst im Wohnzimmer trifft. Einen Satz würde ich gerne zitieren, da er vermutlich anders gemeint ist, als er geschrieben wurde:
    "Mein Vater hatte damals Einladungen an berühmte Koordinatoren verschickt, um ein Event zu planen, mit dem er das Jubiläum der Gründung von Blütenburg City feiern wollte, hatte aber nicht gewusst, dass ich seit fast vier Jahren in ihn verliebt war."
    Ehrlich gesagt, als ich diesen Satz las musste ich lachen. Denn das "verliebt sein" bezieht sich in diesem Satz auf den Vater. Ich denken nicht, dass du schreiben wolltest, dass Maike auf ihren eigenen Vater steht, oder? Noch eine Kleinigkeit dazu: Es klingt, als seien die Koordinatoren zum Planen eingeladen worden. Und dann war im Pokemoncenter kein Platz mehr? Ist ein Pokemoncenter nicht mehr eine Art Tierklinik?
    Im nächsten Teil des Kapitels komme ich zu der Vermutung, dass der offenbar gar nicht so wildfremde Junge Drew ist. Wieder eine Ungereimtheit. Oben sagst du, es sei ein wildfremder Junge. Unten sagst du, dass sie sich bereits seit vier Jahren kennen. Und als nächstes schreibst du, dass Drew Maike verlässt, weil sie in Alltagsklamotten ins Wohnzimmer kommt? Erstens finde ich das ein ziemlich merkwürdiges Verhalten, was natürlich so sein kann. Und zweitens dachte ich, sie hätte ihn zum ersten Mal gesehen. Außerdem erwähnst du die Namen Paul und Max. Es weiß unter Umständen nicht jeder, wer damit gemeint ist. Da ich nicht weiß, warum man jemanden wegen Alltagsklamotten verlassen sollte, macht der nächste Teil des Kapitels für mich leider wenig Sinn. Und nachher kommen zufälligerweise Dialga und Palkia vorbei, als hätten sie nichts Besseres zu tun als wildfremde Leute durch Raum und Zeit zu werfen? Nun, vielleicht. Den Grund dafür hätte man gut als Inhalt für den Prolog nehmen können. Außerdem beschreibst du zum Schluss eine Art Raum. Den hättest du mehr beschreiben können, denn ich wüsste wirklich gerne, wie sie dahin gekommen ist, und vor allem wohin. Das ist mir etwas zu plötzlich. Zu Kapitel 1 würde ich dir raten, Charaktere und die Umgebung mehr beschreiben und alles in eine vernünftige Reihenfolge zu bringen, wenngleich ich die Wortwahl und die Länge der Sätze schon sehr passend fand. Also nach dem Lesen war ich ein wenig verwirrt. Man muss erst darüber nachdenken, wie alles zusammenpassen könnte, was schade ist, da das erste Kapitel eher eine Einleitung ist, in der Charaktere und alles weitere vorgestellt werden. Zumindest mehr oder weniger.
    Dazu hätte ich einen guten Tipp:
    Teile jedes Kapitel in mehrere Szenen auf, fasse jede Szene in der Spalte daneben grob zusammen und überlege vielleicht noch, wie viele Wörter du pro Szene mindestens verwenden möchtest. So zwingt man sich selbst, so lange diese eine Szene zu beschreiben, bis man die Mindestwortanzahl erreicht hat. Am besten beginnst du mit 100 bis 500 Wörtern pro Szene. Kann natürlich auch mehr sein.


    Kapitel 2
    Dieses Kapitel hat mich anfangs positiv überrascht, auch wenn es wieder keinen Titel hat, was mich ein wenig stört, da man ja eine grobe Ahnung haben möchte, was einen erwartet. Maikes Verwirrung kam gut rüber. Der Anfang war sehr gut, doch zur Mitte hin bin ich ein wenig enttäuscht. Du beschreibst die Charaktere nicht und tust beinahe so, als müsse der Leser alles schon wissen. Du solltest lieber davon ausgehen, dass der Leser keine Ahnung von Pokemon hat. Ich kenne zwar die Charaktere, Pokemon und Orte, aber das muss nicht für jeden gelten. Die Handlung ist weiterhin gut beschrieben, bis auf oben genanntes. Allerdings schwindet die Spannung, die am Anfang des Kapitels noch da war, weil du sagst, dass Maike ja sowieso schon weiß, was passieren wird. Das ist zwar an sich logisch, aber wie gesagt nicht besonders spannend. Ich hoffe, die nächsten Kapitel werden spannender, denn ich denke, deine Geschichte hat an sich durchaus ein gewisses Potenzial und ist somit grundsätzlich eine gute Idee.


    Kapitel 3
    Hier gibt es eigentlich nur eine Kleinigkeit, die ein bisschen unlogisch ist. Im zweiten Kapitel schien die Reise von Blütenburg City nach Wurzelheim ziemlich schnell zu gehen. Und der Rückweg dauerte mehrere Tage? Ansonsten sind zumindest Maikes Gefühl- und Gedankenbeschreibungen gut beschrieben. Leider erfährt man nicht, wie die Umgebung und die einzelnen Personen aussehen.


    Was die Rechtschreibung angeht, so fand ich ein paar Groß-/Kleinschreibfehler, aber ansonsten nichts Dramatisches.


    Natürlich ist nichts von dem was ich schrieb böse gemeint. Ich denke, von Kritik lernt man am besten. Vielleicht kommentiere ich in ein paar Wochen mal wieder. Damit war’s das erstmal von mir, ich hoffe, du schaffst es, die Geschichte spannender zu machen.

    Nun kommen wir zum nächste Kapitel. Ich würde mich sehr über
    Kommentare freuen, damit ich mich verbessern kann, oder ob die Geschichte
    bereits gut ist.


    Kapitel 7: ESPRIT


    Nachdem Shinja mehrere Minuten lang nur da gesessen hatte, entschloss er sich, auszubrechen. Er ließ das Schloss von seinem Fermicula zerbeißen und schlüpfte durch die Tür.
    "Gut gemacht, Zack", lobte er die Ameise. Shinja lief auf leisen Sohlen einen langen Gang entlang. Zum Glück trug er immer noch den schwarzen Anzug. Die Schwerter wollte er allerdings nicht mehr anfassen, also ließ er sie liegen. In einem Raum fand Shinja seine Tasche. Am Ende des Ganges stand ein Aufzug, mit dem Shinja nach oben fuhr. Währenddessen zog er sich im Handumdrehen um und verließ den Aufzug. Doch der Gang vor ihm endete mit einer Wand. Shinja klopfte dagegen und hörte ein hohles Pochen.
    "Eindeutig ein Hohlraum", dachte er. Shinja drückte gegen die Wand, welche tatsächlich nach hinten aufging.
    "Ein Geheingang", schloss er. Shinja stand in einem leeren dunklen Cafe. Von draußen fiel nur das Licht einer Straßenlaterne herein. Die Wand war in Wirklichkeit ein leerer Schrank. Shinja ließ Zack das Schloss der Vordertür knacken und schlich auf die Straße. Doch was nun? Shinja ging die leergefegten nächtlichen Straßen entlang. Überall brannte noch Licht, doch es waren nur wenige Menschen unterwegs. Hier und da schliefen ein paar Mähikel. Plötzlich sah Shinja in einer Bar die noch geöffnet hatte einen Fernseher an einer Wand hängen in dem die Spätnachrichten liefen. Die Nachrichtensprecherin machte gerade mehrere interessante Berichte.
    Shinja betrat das Lokal und hörte wie die meisten der wenigen Menschen die hier waren zu: "Im Laufe des Abends kam es im Südosten der Region zu einem großen Waldbrand. Zeugen berichten von mehreren Flugzeugen, welche Feuer gespuckt haben sollen. Manche sagen sogar, sie hätten ein rot glühendes Ypsilon am Himmel gesehen. Die Zeugen werden gerade vernommen, mehr dazu gibt es frühestens morgen. Die Westküste wird gerade von einer Flutwelle heimgesucht. Mehrere Kollegen waren zufällig vor Ort."
    Shinja sah auf den folgenden Bildern, wie mehrere Wasserpokemon versuchten, das Wasser zurückzuhalten, doch einige Häuser waren bereits zerstört. Er verließ das Lokal wieder, bevor ihn noch jemand erkannte. Er beschloss, erstmal Abstand zu diesem Xeros zu gewinnen, denn wenn er ihn anzeigen würde, würde er wohl eher selbst im Gefängnis landen, wo Xeros ihn womöglich aufspüren und töten könnte. Oder was auch immer.
    Shinja verließ Illumina City, ging den Skaterpark entlang bis nach Vanitea und an der Allee vorbei zur Geolinkhöhle. Diese war nicht besonders lang. Hier und da schwirrten ein paar Zubat umher und auch mehrere Fleknoil ließen sich blicken. Auf der anderen Seite lag Reliviera City. Shinja sah nun die mehrere Meter hohe Flutwelle, welche gerade vor der Küste langsam in sich zusammenschrumpfte. Davor standen mehrere Pokemonranger mit ihren Wasserpokemon. Einige Häuser hatten tatsächlich Schäden davon getragen, doch der größte Teil der Stadt war noch komplett intakt zu sein. Hinter der Welle erschien bereits die Morgensonne. Mehrere Schiffe näherten sich langsam der Küste. Shinja lief durch die Straßen und fand ein Hotel im Norden der Stadt. Plötzlich wurde ihm bewusst, wie müde er war. Shinja nahm sich ein Zimmer und schlief sofort ein.


    Lana schlug die Augen auf und blickte einer weißen Decke entgegen. Sie schaute sich um und sah, dass sie sich in einem Krankenhaus befinden musste. Sie war an eine Maschine angeschlossen, welche ihr Blut austauschte. Lana hatte so etwas schon mal im Fernsehen gesehen. Die Maschine nahm Blut ab, reinigte es vom Gift und gab es wieder zurück. Nach kurzer Zeit kam eine Ärztin herein und begrüßte sie.
    "Du hast Glück, das dich rechtzeitig jemand gefunden hat", sagte sie.
    "Wo bin ich", fragte Lana. "Im Krankenhaus von Reliviera City. Du hast dir eine ziemlich starke Blutvergiftung zugezogen. Ein Glück, dass du rechtzeitig hierher kamst", erzählte Lana.
    "Was ist dir überhaupt passiert", fragte die Ärztin neugierig. "Das glauben sie mir nie", antwortete Lana. Doch sie erzählte trotzdem die ganze Geschichte. Sie begann bei der Entführung durch Team Plasma und endete am Strand von Kalos. Die Ärztin hob erstaunt die Augenbrauen.
    "Du wurdest tatsächlich von Quabbel und Apoquallyp angegriffen, erkennbar an den unterschiedlich großen Einstichen auf deinem ganzen Körper. Aber der Rest klingt sehr unglaubwürdig."
    "Moment, welche Einstiche", fragte Lana, doch als sie an sich hinunterblickte, erkannte sie hunderte winziger Punkte überall auf ihrer Haut. Erschrocken schrie sie auf und starrte sich weiterhin entgeistert an.
    "Die habe ich noch gar nicht bemerkt", stammelte Lana.
    "Kein Wunder, sie werden erst später sichtbar, genauso wie die Auswirkungen des Giftes erst spürbar werden, wenn es sich ausreichend verteilt hat. Dieser Vorgang kann durchaus mehrere Stunden in Anspruch nehmen", erklärte die Ärztin.
    "Das Gift ist übrigens fast komplett wieder abgesaugt, in etwa einer Stunde kannst du wieder gehen", fügte sie hinzu. Nachdem die Stunde abgelaufen war und Lana einem Polizisten nochmal alles geschildert hatte, stand sie vor dem Eingang des Krankenhauses und blickte der Sonne entgegen und genoss den angenehm kühlen Herbstwind.
    "Willkommen zurück", jubelte sie und lachte laut. Mehrere Leute schauten sie kurz komisch an, doch dieses Mal machte es Lana nichts aus. Sie fühlte sich wieder fit und ausgeruht. Und das wichtigste war: Sie war endlich in Reliviera City angekommen. Sie beschloss den Arenaleiter herauszufordern. Lana sah die Arena bereits auf einem Hügel stehen. Sie ging darauf zu und genoss die kühle Luft, als sie plötzlich eine Stimme hörte: "Hey, Lana!" Lana drehte sich und sah Shinja näherkommen.
    "Was ist mit dir passiert", fragte Lana. Shinja wirkte traurig und mitgenommen. Sie tauschten sich untereinander aus und erzählten, was ihnen seit dem Kampf im Feld passiert war. Lana kam es so vor, als läge dieser bereits eine Ewigkeit zurück, dabei war es erst gestern in der frühen Nacht.
    "Und, was hast du jetzt vor", fragte Lana.
    "Abstand gewinnen von diesem Verrückten", antwortete Shinja, "vielleicht finde ich später heraus, wer er ist. Außerdem muss ich noch stärkere Pokemon haben, um gegen ESPRIT gewinnen zu können."
    "Warum kämpfen wir nicht gegeneinander", fragte Lana.
    "Meine Pokemon sind nicht besonders stark", entgenete Shinja.
    "Ach, das wird schon gehen", erwiederte Lana.
    "Du schaffst es irgendwie immer mich zu überzeugen", sagte Shinja und grinste zum ersten Mal seit sie ihm begegnet war.
    "Du hast ein schönes Gesicht", bemerkte Lana.
    "Danke, du auch", antwortete Shinja.
    "Okay, fangen wir an", schlug Lana vor. Sie gingen an den Strand, wo gestern noch der Tsunami gewesen war und warfen beide einen Pokeball. Shinja schickte sein Dartiri in den Kampf und Lana ihr Brigaron.


    "Dartiri, Glut", befahl Shinja.
    "Iga, Schutzstacheln", rief Lana. Dartiri flog hoch und schoss einen Glutbrocken ab. Doch dieser prallte an Brigarons Schild ab.
    "Jetzt Dartiri, Windschnitt", sagte Shinja laut. Während Brigarons Schild verblasste, sauste Dartiri unter ihm hindurch und schnitt das Pflanzenpokemon mit Luft. Dieses krümmte sich vor Schmerz, drehte sich um und versuchte den Vogel mit einem Rankenhieb vom Himmel zu peitschen. Doch Dartiri wich aus, drehte sich und spuckte Brigaron einen Glutbrocken ins Gesicht und jagte in seinen Bauch hinein, ehe es Zeit genug hatte, die Schutzstacheln erneut zu aktivieren. Brigaron hielt sich den Bauch und stolperte zurück. Dartiri flog hoch und entwickelte sich zu einem Dartignis.
    "Auch das noch", seufzte Lana. Nun war der Vogel größer und hatte schwarze Flügel mit gelber Unterseite. Das Dartignis schoss herunter, warf mehrere Glutbrocken ab, wurde aber diesmal von Brigarons Ranke zu Boden geschmettert. Den Glutbrocken konnte das Pflanzenpokemon ausweichen und rollte im nächsten Moment mit Walzer über den Vogel hinweg. Dartignis war besiegt. Shinja holte es zurück in seinen Pokeball und bedankte sich bei seinem Pokemon.
    "Mannohmann, das war wirklich ein guter Anfang", sagte Shinja, "doch jetzt geht es erst richtig los. Du bist dran, Zack!"
    "Da muss ich dir recht geben", stimmte Lana zu, "Iga, Walzer!" Brigaron rollte aus die Ameise zu, welche ihn mit Flammenwurf einheizte. Kurz bevor Brigaron Fermicula erreichte, grub sich der Käfer in den Sand, sodass das Pflanzenpokemon in die Leere rollte. Brigaron erhob sich, wurde aber direkt mit Flammenwurf attackiert. Brigaron drehte sich um, doch es war bereits zu erschöpft für weitere Aktionen und fiel zu Boden.
    "Mist", fluchte Lana, "du hast gut gekämpft Iga. Los, Tandrak!" Als der imposante Giftdrache vor Shinja auftauchte, traute dieser seinen Augen kaum.
    "Whoa, so ein Pokemon habe ich ja noch nie gesehen. Du hast es zwar erwähnt, aber es sieht anders aus als ich erwartet hatte", sagte Shinja. Tandrak setzte direkt Hydropumpe ein. Zack konnte zwar mehrmals ausweichen, doch schließlich wurde er getroffen und war besiegt.
    "Gut Zack, komm zurück", sagte Shinja und schickte Amphizel in den Kampf.
    "Ich hab doch noch gar keine Befehle gegeben", schimpfte Lana, "trotzdem, gut gemacht Tandrak." Doch Tandrak ließ nur ein schnaufen hören.
    "Was hast du, Tandrak", fragte Lana besorgt.
    "Ich glaube, es gehorcht dir noch nicht", vermutete Shinja, "du brauchst mehr Orden um deine Stärke zu beweisen."
    "Dann setzen wir den Kampf wohl lieber später fort", schlug Lana vor und schickte Tandrak zurück in den Taucherball. Shinja rief Amphizel zurück und sie gingen beide zum Pokemoncenter um ihre Pokemon zu heilen. Danach ging es zur Arena. Im Inneren befand sich ein hoher Felsen, dessen Spitze nur über ein Klettergerüst erreichbar war. Sie wurden von einem dunkelhäutigen Jungen empfangen. "Hi, ich bin Lino, der Arenaleiter", begrüßte er sie.
    "Wir würden sie gerne zum Kampf herausfordern", sagte Lana. "Gut, die Kampffläche ist dort oben", antwortete Lino", hier ist eure Kletterausrüstung."
    Lana war noch nie klettern gewesen, sodass sie am langsamsten war. Shinja schien bereits ein wenig Erfahrung zu haben, denn er kletterte etwa einen Meter über ihr. Lino war am schnellsten. Selbst Shinja konnte nicht mit seinem Tempo mithalten. Als sie oben ankamen sagte Lana: "Puuh, geschafft."
    "Gut, fangen wir an", schlug Lino vor, "los Monargoras und Amagargas!" Monargoras war ein brauner Dino mit den Typen Gestein und Drache. Amagargas besaß die Typen Gestein und Eis. Es war ein hellblauer Dino mit einem langen Hals an dem zwei blau-gelbe Mähnen wuchsen. Lana schickte Brigaron und Shinja Fermicula in den Kampf.
    "Fermicula, Flammenwurf auf Amagarga", befahl Shinja.
    "Iga, Rankenhieb auf Monargoras", rief Lana.
    "Amagarga, ausweichen und Eisstrahl aus Brigaron! Monargoras, auch ausweichen und Stampfer auf Fermicula", befahl Lino.


    Brgaron stürzte mit seiner Rankenpeitsche voran, verfehlte Monargoras und wurde von Amagargas Eisstrahl zurückgeworfen. Der Eisdino wurde dadurch von Fermiculas Flammenwurf knapp erwischt und schrie auf. Monargoras sprang auf Fermicula zu, doch dieses hatte sich bereits unter die Erde gegraben, und tauchte hinter Amagargas auf, wo es ihm Feuer unter den Hintern machte. Das Eispokemon fuhr herum und traf Fermicula mit Eisstrahl. Die Ameise flog ein Stück weit zurück, grub sich dann aber wieder in der Erde ein. Unterdessen ging Brigaron wieder auf Monargoras los. Diesmal traf er es mit seiner Ranke im Gesicht und hinterließ einen blutigen Kratzer. Der Gesteinsdrache brüllte laut aus und stürzte sich auf Brigaron. Die beiden Pokemon prallten aufeinander und versuchten sich gegenseitig wegzudrücken.
    "Schnell, Amagargas, Eisstrahl", rief Lino. "Vorsicht, Iga", warnte Lana, "Schutzstacheln, schnell!" Brigaron erschuf das grüne Schutzschild und rammte damit Monargoras weg. Er fuhr herum und wehrte im letzten Moment Amagargas Eisstrahlattacke ab. Hinter dem Eisdino tauchte wieder Fermicula auf und röstete ihn mit Flammenwurf. Doch im nächsten Moment wurde die Ameise vom zurücktaumelnden Monargoras plattgestampft. Fermicula schaffte es, sich wieder aufzurichten, kletterte am Bein des Gesteinsdrachen hoch und sprang auf Amagargas zu. Dieses setzte es mit einem weiteren Flammenwurf außer Gefecht. Im selben Moment krachte Brigaron wieder gegen Monargoras, und sie stürzten beide über den Rand des Felsplateaus. Hinter dem Felsen war ein Wasserfall, welcher in einen See floss. Dort erhoben sich nun die beiden Pokemon stöhnend und machten sich bereit.
    "Monargoras, Flammenbiss", rief Lino.
    "Iga, ausweichen und Rankenhieb", befahl Lana laut. Monargoras stürzte mit brennenden Zähnen voran und Brigaron zückte die Rankenpeitsche. Das Pflanzenpokemon schaffte es knapp, dem Flammenbiss auszuweichen, schlug mit der Peitsche zu und rammte Monargoras in den Wasserfall hinein, wo es besiegt liegenblieb. "Bravo, Iga", lobte Lana ihr Pokemon. "Du warst super, Zack", sagte Shinja zu seinem Fermicula. "Gut gemacht, Monargoras und Amagarga", lobte Lino seine Pokemon, "und nun zu euch zwei. Den Orden habt ihr euch redlich verdient. Das war ein sehr guter Kampf." Lana und Shinja verabschiedeten sich und verließen die Arena.
    "Die nächste Arena liegt in Yantara City. Das liegt hinter Cromlexia, der Stadt der Steine", erklärte Lana. "Warum heißt Cromlexia Stadt der Steine", fragte Shinja.
    „ Das wirst du gleich sehen", antwortete Lana. Sie verließen Reliviera City nach Norden und folgten der Route nach Cromlexia.
    Tatsächlich nahm hier die Anzahl der Steine zu. Hier war Flachland, und doch schauten überall Steine aus dem Boden. Sie wurden immer größer, und schließlich waren es über zwei Meter große Steinmonolithe.
    "Was hat es damit nur auf sich", fragte Shinja.
    "Das weiß niemand", antwortete Lana. Plötzlich hörten beide einen Schrei. Ehe Shinja etwas sagen konnte, sauste ein rot-weißer Vogel gegen seine Stirn und rammte ihn zu Boden. "Verdammt, was...", mehr brachte er nicht heraus
    .“Das ist ein Resladero", erklärte Lana, "Hier leben viele dieser Vögel."
    "Ganz recht", antwortete plötzlich eine Stimme. Lana fuhr herum und sah zwei Gestalten, welche auf jeweils einem Monolithen standen. Sie sprangen herunter und landeten direkt vor Lana. "Ihr", bemerkte sie und erkannte Lokin und Zoku.
    "Dieses Mal mache ich es euch nicht so leicht", schimpfte Lana und holte einen Pokeball hervor. "Ruhig Blut", sagte Lokin, "wir wollen euch nichts Böses."
    "Wo ist C-Gis", fragte Shinja und erhob sich langsam.
    "Wahrscheinlich tot", antwortete Zoku. "Und selbst, wenn er noch lebt, er ist nur noch ein alter Mann, mehr nicht", sagte Lokin.
    "Wir brechen hiermit unseren Schwur und suchen uns ein neues Ziel", fuhr er fort. "Erinnerst du dich noch, warum wir C-Gis damals gesucht habe", fragte Zoku", weil wir nichts waren. Und wir glaubten, nur so jemand sein zu können. Unser Wunsch ist niemals ganz in Erfüllung gegangen."
    "Wunsch und Wirklichkeit, Shinja. Wunsch und Wirklichkeit", ergänzte Lokin.
    "Ich kann euch nicht verzeihen, noch nicht", sagte Shinja, "bitte, geht eures Weges. Aber trotzdem, vielen Dank."
    "Nein, wir müssen dir danken, dass du uns geholfen hast, die Wahrheit zu erkennen", sagte Lokin. "Wir sehen uns in der Pokemonliga“, verabschiedete sich Zoku, holte Resladero zurück in seinen Pokeball und verschwand mit Lokin. Sie gingen nach Norden zu den Klippen, wo zwei Mega-Garados auf sie warteten.
    "Na, die haben aber weit vorausgeplant", stellte Lana fest.
    "Schon möglich, aber ich glaube an sie. Vielleicht kann ich ihnen irgendwann all das verzeihen", sagte Shinja. Sie betraten Cromlexia. Es war ein kleiner Ort, welcher auf einer Ebene inmitten der Steine gebaut war. Die meisten Häuser waren aus Holz, bis auf das Pokemoncenter, welches sehr modern wirkte. In der Mitte des Ortes standen drei große Steinsäulen, welche irgendwie unnatürlich wirkten. Genau wie die anderen Steine. Es wirkte, als gehörten sie hier nicht hin. Lana und Shinja verließen den Ort direkt wieder und betraten die hinter der Stadt liegende Spiegelhöhle. Die Höhle war tatsächlich überall mit Glas übersät. Hier waren viele Fackeln, daher konnte man hier gut sehen. "Ist schon interessant mit diesen ganzen Spiegeln", bemerkte Shinja. "Ja, tatsächlich", antwortete Lana. Nach einer Weile Fußmarsch, huschte plötzlich ein Schatten über die Spiegel. Er blitzte nur kurz auf und war sofort wieder weg.
    "Was war das", fragte Shinja und sah sich um.
    "ZIEL ERFASST", ertönte plötzlich eine mechanische Stimme.
    "Kann man hier nie ein paar Schritte gehen ohne aufgehalten zu werden", fragte Lana.
    "Offenbar nicht", antwortete Shinja und zog seinen Kampfstab. Dann holte er Fermicula aus seinem Pokeball und machte sich bereit.
    „Komm raus ESPRIT, dieses Mal werde ich nicht verlieren. Aus den Augenwinkeln bemerkte er eine Aurasphäre. Shinja wich zur Seite aus und die Energiekugel krachte in eine Spiegelwand, welche klirrend in tausend Scherben zerbrach. Shinja hob eine größere Scherbe auf und rannte auf ESPRIT zu. Der Kampfroboter kam mit seinen zwei Schwertern auf ihn zu. Während Fermicula ihn mit Flammenwurf ablenkte, huschte Shinja an ESPRIT vorbei und rammte der Maschine die Scherbe in den Hinterkopf. Er zog sie nach oben und riss den Helm ab.
    "MISSION FEHLGE...KRKS...KRKS...", sagte ESPRIT, bevor die Stimme endgültig erstarb. Der Helm viel herunter und Shinja sah das blaue Gesicht eine Lucario. Er half dem Pokemon aus dem Anzug, als es erschöpft zusammenbrach.
    "Keine Sorge, alles wird gut", sagte Shinja leise.
    "Wir brauchen einen Arzt", fügte er an Lana gewandt hinzu.
    "Der Ausgang ist nicht mehr weit", meinte sie. Lana und Shinja rannten mit Lucario im Gepäck aus der Höhle hinaus. Dahinter lag direkt Yantara City und das Pokemoncenter war bereits in Sichtweite.



    Sie gaben Lucario bei Schwester Joy im Pokemoncenter ab.
    "Was hat es", fragte sie.
    "Äh, wir haben es so in der Spiegelhöhle gefunden. Vielleicht wurde es von seinem Trainer schlecht behandelt", behauptete Shinja.
    "Aber die ganzen Einstiche. Noch dazu ausschließlich an speziellen Muskel- und Nervenpunkten", rätselte Joy", es scheint fast, als habe sich jemand an der Akupunktur versucht." Inzwischen war Lucario ohnmächtig geworden und sein Puls hatte sich verlangsamt. Es schien ernsthaft krank zu sein.
    "Seht ihr das hier", bemerkte Schwester Jay und deutete auf ein Stück grünliche Flüssigkeit.
    "Sieht auf den ersten Blick wie ein Nervengift aus", erklärte sie.
    "Ohrdoch, bereite dich vor. Wir haben es hier mit einem starken Gift zu tun", befahl Joy einem Pokemon, welches neben ihr wartete.
    "Und ihr ruft bitte die Polizei", bat sie,
    "Dummerweise sind meine Kollegen momentan nicht hier." Joy legte das verletzte Lucario auf eine Trage und schob es ins Hinterzimmer. Lana und Shinja gingen ins Wartezimmer, welches momentan leer war. Ein paar Hefte lagen lieblos auf einem Tische verteilt und an jeder Wand standen fünf Stühle.
    "Warum sollte dieser Xeros Lucario vergiften", fragte Lana.
    "Ich denke, er wollte verhindern, dass Lucario uns zu seinem Versteck führt", vermutete Shinja. "Grausam, aber auch genial", meinte Lana.
    "Genie und Wahnsinn liegen oft nah beieinander. Das war schon bei C-Gis so", erzählte Shinja.
    "Ich rufe eben die Polizei", schlug Lana vor und zog ihr Holo-Log aus der Tasche. "Nein, die kennen doch mein Gesicht. Sie werden mich verhaften", entgegnete Shinja.
    "Du kannst doch nicht ewig weglaufen, Shinja. Irgendwann kriegen die dich sowieso", erklärte Lana. "Du meinst, ich sollte mich ihnen stellen", fragte Shinja.
    "Vielleicht begnadigen sie dich, wie die anderen Mitglieder, die ausgetreten sind", vermutete Lana. "Ach, ich weiß nicht...", begann Shinja. Doch Lana rief bereits bei der Polizei an. Zwei Minuten später hörten sie bereits Sirenen vor dem Pokemoncenter. Lana erzählte ihnen, dass ein Forscher das Lucario in der Höhle abgelegt hatte. Shinja beschrieb ihn so, dass die Beschreibung auf Xeros zutraf. Mehr verrieten sie nicht. Die Polizisten würden ohnehin nicht alles glauben. Shinja lief bereits der Schweiß von der Stirn. Er fürchtete, dass der Polizist ihn erkennen konnte. Er hatte Angst davor, im Gefängnis zu landen. Shinja musste sich zurückhalten, um nicht zu flüchten. Doch der Polizist erkannte ihn nicht. Er machte sich Notizen und warf einen Blick auf das im OP-Saal liegende Lucario, ehe er verschwand. Shinja rutschte vor Erleichterung fast das Herz in die Hose.
    "Offenbar wird noch nicht groß nach dir gefandet", vermutete Lana.
    "Oder der Polizist war zu blöd zum gucken", ergänzte Shinja. Etwa eine halbe Stunde später kam Schwester Joy aus dem Op-Saal und verkündete mit einem Lächeln im Gesicht: "Lucarios Körper ist vom Gift bereinigt. Er wird schon sehr bald wieder aufwachen und sollte dann wieder topfit sein." "Danke", sagten Shinja und Lana. Sie wurden zum Aufwachraum geführt, wo Lucario in einem Bett lag.
    Shinja beugte sich vorsichtig über das Pokemon und fragte leise: "Hey, Lucario, wie geht es dir." Lucario blinzelte und gab ein zufrieden klingendes Geräusch von sich. Shinja klopfte ihm auf die Schulter und das Pokemon begann zu lächeln.
    "Sieht aus, als hättest du einen neuen Freund gefunden", bemerkte Lana.
    "Ja, offenbar", antwortete Shinja. Sie gaben dem Lucario noch ein paar Stunden Zeit, ehe Shinja es mit einem von Lanas Pokebällen einfing.
    "Willkommen im Team Lucario", sagte Shinja und freute sich über seinen neuen Kameraden. Shinja und Lana gingen zum Empfangsschalter, wo Schwester Joy mit ihrem Ohrdoch auf sie wartete.
    "Viel Glück", wünschte sie ihnen. Sie verabschiedeten sich und verließen das Pokemoncenter. Die Sonne ging bereits wieder unter. Shinja und Lana standen nun an einem Geländer, von wo aus man auf den Strand und auf den dahinter liegenden Turm der Erkenntnis blicken konnte. Über dem Turm leuchtete die Sonne, welche das Gebäude schwarz wirken ließ.
    "Manchmal frage ich mich, wer du wirklich bist, Shinja", sagte Lana, "bist du wirklich der Verbrecher, der du zu sein vorgibst, oder steckt in dir doch noch jemand anderes."
    "Weißt du", sagte Shinja, "ich habe schon immer davon geträumt, jemand zu sein. Vielleicht jemand berühmtes. Ich wusste nicht, was ich wirklich will. Auch jetzt laufe ich ziellos umher. Vielleicht bin ich einfach noch niemand. Außerdem, schau mich an. Was ich angerichtet habe war falsch. Ich kann einfach kein guter Mensch sein."
    "Doch", wiedersprach Lana, "du bist ein guter Mensch, trotz deiner kriminellen Vergangenheit. Vielleicht warst du wie deine Freunde Lokin und Zoku einfach nur verwirrt. Ich meine, du hast doch selber mehrere Pokemon, die du gerne hast. Und für Lucario hast du alles gegeben um ihn zu retten. Also bist du schon jemand. Zumindest mehr, als manch anderer von sich behaupten kann." "Vielleicht", vermutete Shinja. Sie sahen noch eine Weile aufs Meer hinaus, ehe sie sich zur Arena aufmachten. Im Inneren war ein Skaterpark aufgebaut. In der Mitte war eine Kampffläche eingerichtet. Eine Gruppe Jugendlicher führten sich gerade gegenseitig ihre Tricks vor.
    "Hey, Connie", rief einer von ihnen, "ich glaube, du hast zwei Herausforderer."
    "Oh", rief jemand zurück. Ein blondes Mädchen fuhr auf Rollerskates aus der Menge heraus. Sie trug rot-weiße Sportkleidung, gleichfarbige Rollerskates und einen weißen Helm.
    "Hi, ich bin Connie", stellte sie sich vor.
    "Ich trainiere gerade mit meinen Freunden. Eigentlich habe ich um diese Uhrzeit nicht mehr mit Herausforderern gerechnet."
    "Hi, ich bin La...", begann Lana, als jemand rief: "Oh mein Gott, das ist Lana Starwood!"
    "Das sehe ich auch, du Dummkopf", beschwerte sich Connie.
    "Kommt, wenn ihr wollt, kämpfen wir eine Runde", schlug sie vor.
    "Gut, aber ich verteile keine Autogramme", erklärte Lana und erntete enttäuschte Blicke.
    "Ich steh auf dich, Lana", rief irgendwer aus der Menge heraus. Lana wurde rot und sagte zu Shinja: "Ich glaube, wir kommen lieber morgen wieder."
    "Nein, das geht schon", beschwichtigte sie Connie.
    "Und ihr geht bitte nach Hause, wir üben morgen weiter", bat sie ihre Freunde.
    "Viele Jungs stehen auf Leute wie dich, Lana, aber das weißt du vermutlich schon länger, nehme ich an", sagte Connie, "aber keine Sorge, von mir aus kann unser Kampf beginnen."
    Connie schickte Resladero und Maschock in den Kampf. Lana wählte Brigaron und Shinja Dartignis. "Okay, fangen wir an", sagte Connie, "Resladero, Flying Press aus Brigaron und Maschock, Geowurf auf Brigaron!"
    "Hey, doch nicht alle auf mich", beschwerte sich Lana, "Iga, Schutzstacheln und dann Walzer auf Resladero.
    „Dartignis, Aero-Ass auf Maschock", befahl Shinja.


    Connies Resladero schoss steil nach unten und stürzte sich mit dem Bauch voran auf Brigaron. Dieser konnte zwar rechtzeitig sein Schutzstachelschild aktivieren, wurde aber trotzdem zu Boden gedrückt. Brigaron machte das nichts aus, doch der Kampfvogel schrie laut auf und flog davon. Brigaron riss das Schild nach vorne, doch Maschock war bereits dahinter, riss das Pflanzenpokemon hoch und warf es über seinen Rücken auf den Boden. Dann sprang es hoch und wollte gerade auf Brigaron landeten, als ein heftiger Windstoß ihn zur Seite wirbelte. "Volltreffer, Dartignis", jubelte Shinja. "Resladero, schnapp dir den Vogel und Maschock Erdbeben", befahl Connie. Während Brigaron sich noch erhob, bebte die Erde unter seinen Füßen und Brigaron fiel auf den Rücken. "Iga, Schutzstacheln", rief Lana, als Maschock auf das Pokemon zusprang. "Maschock, Durchbruch", befahl Connie laut. Das Kampf-Pokemon zerbrach dass Schutzschild und rammte Brigaron mit seinem ganzen Gewicht in den Bauch.


    Unterdessen lieferte sich Resladero eine Verfolgungsjagd mit Dartignis. Der Kampfvogel schickte mehrere starke Luftzüge voraus, denen Dartignis gekonnt auswich. Es flog steil nach oben, drehte sich auf der Stelle und schoss wie ein Pfeil nach unten. In Richtung des auf ihn zukommenden Resladero. Dieses wich im letzten Moment aus und kickte Dartignis zu Seite. Der Feuervogel spreizte seine schwarz-gelben Flügel um den Sturz abzubremsen und flog wieder nach oben. Resladero sauste zur Seite, doch Dartignis erhöhte sein Tempo mit Nitroladung und traf den Kampfvogel. Während sie Richtung Boden schossen, versuchte Resladero an Dartignis hochzuklettern um unter ihm wegzukommen, doch der Feuervogel spreizte die Flügel, rammte seinen Gegner mit Flügelschlag zu Boden, schaffte es aber nicht rechtzeitig abzudrehen, sodass beide Pokemon k.o. gingen. "Bravo Dartignis", lobte Shinja und holte sein Pokemon zurück. "Du warst gut, Resladero", sagte Connie und schickte ihr Pokemon ebenfalls zurück in den Pokeball.
    "Diesmal kämpfen wir mit drei Pokemon", erklärte Connie, "Los, Lucario!"
    "Ganz wie du willst", sagte Shinja", Los, Lucario!"
    "Oh, Lucario gegen Lucario, das wird interessant", bemerkte Connie und aktivierte einen Stein, welcher an ihrem Handschuh angebracht war.
    "Mega-Entwicklung und Steigerungshieb auf Lucario.", rief Connie. Der Stein und Connies Lucario begannen rosa zu leuchten. Als das Leuchten nachließ stand ein Mega-Lucario vor Connie. Es hatte mehr schwarze Streifen auf dem Körper und rote Hände und Füße, an denen mehrere spitze Stacheln wuchsen. Dazu kam noch ein hellbrauner breiter Schweif.
    "So funktioniert also die Mega-Entwicklung", stellte Shinja fest.
    "Ich mache dir einen Vorschlag", sagte Connie, "wenn du mein Lucario besiegst, dann gebe ich dir einen Mega-Ring und einen Lucarionit. Im Turm der Erkenntnis bewahrt mein Großvater Combre auch bekannt als Mr. Mega noch einen weiteren auf."
    "Ich nehme deinen Vorschlag an", antwortete Shinja,
    "Weich aus Lucario!" Das Mega-Lucario war bereits gefährlich nahe. Lucario wich im letzten Moment auf, lud eine Aurasphäre und feuerte sie ab.


    Inzwischen veranstalteten Maschock und Brigaron ein Kräftemessen. Sie drückten beide gegen die Hände des anderen. Maschock schaffte es, Brigaron zurückzudrängen, doch es wurde im nächsten Augenblick von Lucarios Aurasphäre getroffen. Das überraschte Maschock fiel zu Boden und Brigaron stolperte nach vorne. Das Pflanzenpokemon schlug direkt einen Haken zur Seite und sprang auf Maschock zu. Dieses rollte sich zur Seite, sodass Brigaron neben ihm zu Boden ging. Dann schüttelte Maschock. Lanas Starterpokemon mit Erdbeben durch. Doch Brigaron blieb standhaft. Es rollte sich zusammen und walzte das Maschock nieder, sodass es besiegt liegen blieb.
    "Gut, Maschock, komm zurück", rief Connie, "nun heißt es: Mega-Lucario gegen Brigaron und Lucario."


    Die beiden Lucario rannten aufeinander zu. Shinjas Lucario holte zum Steigerungshieb aus, während das Mega-Lucario einen Hechtsprung zur Seite machte und eine Aurasphäre lud. Als es diese abfeuerte, warf sich im letzten Moment Brigaron dazwischen und wehrte die Energiekugel mit seinem Schutzstachelschild ab. Dann rannte er nach vorne und versuchte es mit einem Faustschlag, doch das Mega Lucario wich aus und rammte Brigaron mit dem Steigerungshieb weg. Es blieb besiegt am Boden liegen. Lana holte ihr Pokemon zurück in ihren Pokeball und bedankte sie bei diesem. Lucario stürzte sich auf Mega- Lucario und traf es mit Steigerungshieb. Mega-Lucario wich zurück und lud eine Aurasphäre. Doch Shinjas Lucario war schneller und erwischte das Mega-Lucario erneut mit Steigerungshieb, bevor dieses seine Energiekugel abfeuern konnte. Das Mega-Lucario war nun ebenfalls besiegt.
    "Wahnsinn, das war wirklich ein spannender Kampf. Ihr zwei habt euch den Orden mehr als verdient", glückwünschte Connie. Dann holte sie ihr Mega-Lucario zurück in seinen Pokeball und sagte: "Kommt, gehen wir zum Turm."
    "Gut gemacht, Lucario", sagte Shinja und klopfte seinem neuen Pokemon auf die Schulter, bevor er es in seinen Pokeball zurückschickte. Lana und Shinja verließen die Arena und folgten Connie den Strand entlang bis zum Turm der Erkenntnis. Dieser hatte eine rote Farbe und war von einer roten Mauer umgeben. Dazwischen standen ein paar Häuser. Auf der Spitze des Turmes war eine Aussichtsplattform zu sehen, dahinter ragten mehrere Stahlskulpturen, die ein bisschen an eine Orgel erinnerten zum Himmel hinauf. Im Inneren thronte eine riesiege Mega-Lucariostatue, welche auf einem Sockel stand, der offenbar begehbar war. Um die Statue herum führte eine Wendelrampe nach oben. Auf dem Boden der Rampe selbst war eine DNA-Doppelhelix eingeritzt. Connie ging durch die Tür, wo Mr. Mega sich sofort erhob und Connie begrüßte.
    "Was gibt es, Connie", fragte er.
    "Ich möchte gerne einen Lucarionit plus Mega-Ring dieser Person überreichen", antwortete Connie", den Orden haben sie sich bereits verdient."
    "Gut, und wie heißt du", fragte Combre an Shinja gewandt. Dieser stellte sich vor und sie gingen zu viert auf die Aussichtsplattform. Inzwischen leuchtete der Mond am Himmel und viele Sterne funkelten dazwischen.
    "Hiermit überreiche ich euch beiden den Rauforden, ihr habt ihn euch redlich verdient", sagte Connie", obendrein werde ich mein Versprechen einhalten, dir Shinja, einen Mega-Ring plus Lucarionit zu überreichen. Mögest du ihn gut einsetzen."
    "Danke", sagte Shinja und legte den schwarzen Ring mit dem Mega-Stein in der Fassung um seinen linken Arm. Lana bedankte sich ebenfalls.
    "So, jetzt wollte ich mit meinen Freunden noch einen Film gucken", erklärte Connie, "hiermit muss ich mich leider von euch verabschieden. Viel Glück auf eurer Reise."
    "Danke, gleichfalls", sagten Lana und Shinja. Combre verabschiedete sich ebenfalls, sodass Lana und Shinja allein auf dem Turm zurückblieben.
    "Dies ist ein sehr schöne Nacht", bemerkte Lana. "Ja, ich werde sie so schnell nicht wieder vergessen", stimmte Shinja zu, "immerhin ist in den letzten Tagen so viel passiert."
    "Ja, es kommt mir so vor, als wäre ich schon wochenlang unterwegs", sagte Lana, "und was machen wir jetzt?"
    "Unten am Strand sagte ich, dass ich jemand sein möchte. Zumindest mehr als jetzt. Wir sollten versuchen alle Orden zu erlangen und die Pokemonliga zu erreichen. Genauso wie Zoku und Lokin", schlug Shinja vor, "wenn du mir soweit vertraust, kannst du ja mitkommen."
    "Ich sehe doch nicht tatenlos zu, wie du dich ohne mich zur Pokemonliga vorankämpfst. Natürlich komme ich mit", antwortete Lana. Sie lachten beide und gingen kurze Zeit später in ein Hotel zum Übernachten.

    Hier ist Kapitel 6.

    Kapitel 6: Tandrak und die Meeresgeister


    Shinja versuchte sich gegen die Kraft des Anzuges zu wehren, doch es gelang ihm nicht. Sein Magnayen Flint rannte bellend auf ihn zu. Offenbar erkannte es ihn nicht. Der Wolf sprang auf ihn zu und warf ihn nach hinten. Doch Shinjas Muskeln reagierten wie von selbst und schwangen die Schwerter Richtung Flint.
    "Bitte, Flint, hau ab", flehte Shinja gedanklich. Doch das Magnayen dachte gar nicht daran zu fliehen. Es knurrte und vergrub seine Zähne in Shinjas Bein. Shinja hätte vor Schmerz am liebsten laut aufgeschrien, doch sein Hals war immer noch taub. Flint riss Shinja zu Boden, doch dieser erhob unwillig seinen Oberkörper und rammte die Schwerter in den Wolf hinein. Diesmal schaffte Shinja es, vor Wut und Entsetzen laut zu schreien.
    Langsam gewann er die Kontrolle zurück. Sein Dartiri schoss mehrere Glutbrocken auf seinen Kopf ab, doch dies brachte nicht viel. Die Schwerter rasten auf Froxy zu, welcher dem ersten auswich und sich unter dem zweiten hinwegduckte. Es rannte durch Shinjas Beine, sprang weiß glühend an seinem Rücken hoch und landete als weitaus größerer Frosch auf seinem Kopf. Es hatte sich zu Amphizel weiterentwickelt. Durch das neugewonnene Gewicht fiel Shinja nach hinten und raste zu Boden. Amphizel drosch seinen Kopf so hart auf den Steinboden, dass er beinahe ohnmächtig wurde, trotz des Helms den er trug. Dieser zerbrach, sodass Shinja ihn mithilfe seines Pokemon abziehen konnte.
    "Danke, Amphizel", sagte Shinja, richtete sich auf und rannte zu Flint. Dieser lag in einer Blutlache am Boden und war offensichtlich tot.
    "Das wirst du büßen", schrie Shinja voller Zorn. Er hämmerte wild gegen die Tür, doch es passierte nichts. Niemand öffnete. Shinja brach zusammen und weinte um seinen verlorenen Freund.



    Als Lana die Augen aufschlug, stand die Sonne bereits hoch am Himmel. Um ihr Brett herum war weicher Sand. Lana richtete sich auf und sah vor sich einen Wald aus Palmen und Büschen.
    "Wo bin ich hier", fragte sie sich. Auf der anderen Seite war bis zum Horizont nichts als blaues Wasser und blauer Himmel zu sehen. Von der Crew der Plasmafregatte und von weiteren Trümmerteilen des Schiffes fehlte jede Spur. Lana stand auf und ging den Strand entlang. Doch nirgendwo fand sie auch nur ein Anzeichen von Zivilisation. Allmählich bekam Lana Hunger und ging in den Wald hinein.
    "Ich muss ziemlich weit weg von Kalos sein", schloss sie, als sie mehrere Bananenstauden entdeckte und ihr langsam immer heißer wurde. Die Sonne brannte inzwischen vom Himmel wie an einem heißen Sommertag. Zum Glück war es zwischen den Palmen schön schattig. Lana kletterte langsam eine schräg stehende Palme hinauf um an eine Bananenstaude zu gelangen. Die Bananen waren bereits alle gelb, doch viele hatten bereits braune Flecken. Sie griff nach einer gelben Banane, welche ihr sogleich wieder aus der Hand gerissen wurde.
    "Hey", entfuhr es Lana. Erschrocken wich sie zurück und sah an einem anderen Baum ein Panpyro. Der braune Feueraffe hatte sich mit seinem Schweif an einen dicken Ast geklammert. Mit den Händen öffnete er die Banane und aß sie.
    "Hey, das war meine", rief Lana. Das wilde Pokemon entgegnete Lanas Antwort mit mehreren Lauten, welche sich beinahe wie ein Lachen anhörte.
    "Lachst du mich etwa aus", fragte Lana. Das Panpyro hob kurz seine blauen Augenlider und starrte sie an, ehe es sich wieder seinem Futter zuwandte. Lana nahm sich eine weitere Banane und aß diese. Der Feueraffe starrte sie daraufhin wütend an. Er brüllte und trommelte auf seine Brust. Panpyro schwang sich auf den Ast und wollte auf Lana zuspringen, hielt aber inne, als diese die komplette Bananenstaude vom Ast entfernte und neben sich hielt.
    "Wenn du näher kommst, dann sind deine Bananen Matsche", warnte Lana. Das Panpyro schien zu verstehen und sah sie mit flehendem Blick an. Langsam verließ Lana die Palme und legte das Obst auf dem Boden ab. Der Affe schien nur darauf gewartet zu haben und stürzte sich wütend auf Lana. Diese rannte durch den Wald, doch das Feuerpokemon durch die Baumkronen und sprang von Ast zu Ast. Lana hingegen musste sich durch dichtes Gestrüpp kämpfen und war so viel langsamer als Panpyro. Der Affe sprang auf ihren Rücken, sodass Lana nach vorne fiel. Doch sie fiel nicht wie erwartet auf den Boden, sondern raste geradewegs in ein tiefes Loch, welches mitten im Gebüsch kaum zu sehen gewesen war. Lana und Panpyro schrien beide laut auf, ehe sie im Wasser landeten. Lana tauchte auf und sah, wie das Sonnenlicht von oben hereinschien.
    Sie war in einem unterirdischen See gelandet. Weiter über ihr war das Loch, in das sie gefallen waren. Die Höhle selbst war mit grünen Leuchtsteinen bestückt, welche Teile der Höhle leicht erhellten. Lana sah am Rand des Sees einen Eingang, welcher außerhalb des Wassers lag. Erleichtert schwamm sie darauf zu, bemerkte aber im nächsten Augenblick, dass Panpyro fehlte. Lana tauchte unter und griff den untergehenden Affen. Sie zerrte ihn nach oben und brachte ihn an Land. Panpyro hustete und schlug die Augen auf.
    "Alles in Ordnung", fragte Lana. Der Affe sprang auf die Beine und sah sie dankbar an. Dann sah er sich um, entzündete eine Flamme in seiner Hand und ging in die Höhle. Lana folgte dem Affen, welcher offenbar genauso neugierig war wie sie. Sie holte auch ihr Igastarnish aus seinem Pokeball, falls das wilde Pokemon sie hier irgendwo zurücklassen würde.
    "Warst du hier schon mal", fragte Lana Panpyro. Doch Panpyro schüttelte den Kopf. Inzwischen mussten sie sich unterhalb des Meeres befinden. Lana und Panpyro erreichten einen großen Raum. Im hinteren Teil war eine Öffnung zum Meer. Ein Wasserfall rauschte brüllend in die Tiefe. Davor saß ein schlangenartiges Wesen. Sein Körper war zum größten Teil schwarz, doch an manchen Stellen hatte es sechseckige grün leuchtende Schuppen.
    "Was ist das", fragte Lana leise. Das Wesen schlug die Augen auf, als hätte sie es geweckt. Es hatte Facettenaugen, die ebenfalls grün leuchteten. Plötzlich stieß das Pokemon einen ohrenbetäubenden Schrei aus, sodass Lana ihre Hände gegen die Ohren drückte und das Gesicht vor Schmerz verzog. Mehrere Tandrak rasten erschrocken den Wasserfall hinauf. Tandrak waren braune Riesenseepferdchen mit zwei Arm- und einer Schwanzflosse. Dem Schrei folgte ein Erdbeben. Lana rannte nach vorne, da hinter ihr bereits die Decke zusammenbrach. Das Beben riss sie von den Füßen, und ehe es sich versah, stolperte sie in den Wasserfall und stürzte in den Abgrund. Neben ihr schoss das grün-schwarze Pokemon ebenfalls hinab.
    "Igaaaa", schrie sie laut. Lana sah Igastarnish an ihr vorbeisausen und landete im Wasser. Sie blickte nach oben, wo Felsbrocken und grüne Steine auf sie zurasten. "Verdammt", dachte Lana. Sie tauchte unter, schnappte sich ihr Pokemon und schwamm los. Sie hielt den Atem an und schwamm immer tiefer. Mehrere Quallen folgten ihr.
    "Meeresgeister", schoss es Lana durch den Kopf. Es waren ganze Horden Quabbel und Apoquallyp. Panisch schwamm Lana nach oben. Ein Quabbel umschlang ihr Bein und riss sie hinunter. Lana bekam kaum noch Luft, während immer mehr Quallenarme sich um sie legten. Während bereits schwarze Punkte vor ihren Augen tanzten, hüllte sich ihr Igastarnish in weißes Licht. Dann verschwamm die Welt und sie verlor ihr Bewusstsein. Als Lana ihre Augen aufschlug, sah sie mehrere grüne Steine über ihr leuchten. In der Ferne rauschte der Wasserfall. Vor ihr floss ein leichter Strom daher und neben ihr stand ein Brigaron. Offenbar hatte sich Igastarnish schon wieder entwickelt. Ihr Pokemon war nun größer als sie und trug einen hellbraunen Panzer mit vier sehr langen Stacheln. Lana selbst lag an einem Felsvorsprung, auf dem mehrere grün leuchtende Steine. Neben ihr lag Panpyro und atmete schwer. Die Höhle war hier sehr flach und sie musste aufpassen, dass sie nicht an die Decke stieß. Lana nahm einen der leuchtenden Steine und steckte ihn in ihre Tasche.
    "Wo sind wir", fragte sie, doch selbst ihr Brigaron schaute ratlos drein. Plötzlich sah Lana in einer Ecke eine Pflanze wachsen.
    "Hey, das ist Seegesang. Damit kommen wir weiter", schloss Lana und steckte sich und den beiden Pokemon ein Stückchen in den Mund. Neben der Fähigkeit Wasserattacken zu verstärken hatte Seegesang auch die Fähigkeit Wasser aufzusaugen und Sauerstoff abzugeben. Somit konnte man es als Atemgerät verwenden.
    "Kommt Leute, schauen wir mal, wohin der Fluss führt", forderte Lana die Pokemon auf und sprang ins Wasser. Es war kalt und Lana begann schnell zu frieren. Brigaron schwamm hinter ihr her. Nach kurzer Zeit gelangten sie in einen großen unterirdischen Raum, welcher komplett mit Wasser gefüllt war. Hier standen haufenweise Algitt im Wasser. Es waren kleine braune Seepferdchen und die Vorentwicklung von Tandrak.
    "Das muss eine der Brutstätten sein", schloss Lana. Panpyro griff nach mehreren Algitt, welche erschrocken zurückwichen.
    "Hey, lass das", nuschelte Lana. Panpyro ließ nach, und ließ sich von Lana nach oben ziehen. Am oberen Ende der Höhle war ein breiter Riss. Hier tummelten sich viele Algitt, aber auch einige Seeper waren dabei. Brigaron schwamm an ihr vorbei und verscheuchte die Pokemon.
    "Bleib ruhig, Iga", mahnte Lana und schwamm weiter nach oben. Mehrere Seemon brachten ihre Kinder ins Innere des Risses. Lana sah haufenweise Höhleneingänge wo viele Seepferdchen ein- und ausschwammen. Weiter oben schwammen mehrere Seedraking und Tandrak umher. Lana musste aufpassen, keine falsche Bewegung zu machen, da diese Pokemon ziemlich gefährlich sein konnten, wenn man sie reizte. Sie schwamm über den Rand des Riffes und blickte über den Meeresgrund. In einiger Entfernung lagen untergegangene Schiffe. Die meisten waren aus Holz, doch Lana sah auch welche aus Metall. Neugierig schwamm sie auf den Haufen zu, Panpyro und Brigaron folgten ihr. Eine Art Eingang ließ sich zwischen den Schiffen erkennen. Als hätte jemand eine Höhle in den Berg aus Schiffen gebaut. Lana schwamm hinein, und merkte, wie es immer dunkler wurde. Sie holte ihren grünen Stein hervor und sah mehrere Gänge abzweigen. Die Wände waren aus Holz und Metall. "Wer baut so etwas", fragte sie sich. Plötzlich huschte etwas an ihr vorbei. Sie sah sich um und merkte, dass ihre Pokemon verschwunden waren.
    "Iga, Panpyro", rief sie und verschluckte sich beinahe am Seegesang. Wieder huschte etwas an ihr vorbei und Lana war, als würde es plötzlich immer kälter werden. Als würde alle Wärme diesem Ort entweichen. "Hallo", fragte sie. Dann packten sie zwei blaue Tentakel und schoben sie nach hinten. Überrascht fuhr Lana herum und sah ein Quabbel. Panisch ruderte sie umher, doch sie konnte dem festen Griff der Qualle nicht entkommen. Ein weiteres Quabbel kam zu Hilfe und gemeinsam zerrten sie Lana einen Gang entlang, immer tiefer in den Trümmerhaufen.
    "Hilfe", schrie Lana, doch ihr Ruf verhallte an den Wänden uralter Schiffe. Weit im Inneren dieses dunklen Ortes erblickte Lana Panpyro und Brigaron. Plötzlich wurde ein geisterhaftes lila Licht gezündet und erhellte einen großen Raum. Es sah aus wie ein riesiger Saal. Was von außen aussah wie ein Haufen Schiffe, war im Inneren ein umgebauter Palast. Weiter vorne schwebten ein blaues und ein rosanes Apoquallyp.
    "Das gibt es doch nicht", dachte Lana und traute ihren Augen kaum. Sie hatte in Pokedexeinträgen dieser Pokemon von solchen Palästen gelesen, aber nie wirklich daran geglaubt. Die beiden Apoquallyp weiter vorne waren größer als die anderen anwesenden Pokemon. Sie hoben ihre Arme und die anderen Quabbel und Apoquallyp wichen zurück. Lana wusste nicht, was die Pokemon vorhatten, aber Brigaron schaute bereits wütend drein. Er schlug mehrere Quabbel mit Rankenhieb zurück und schlang sich um Lana und Panpyro. Brigaron formte um sich herum eine Schutzstachelkugel und rollte Richtung Ausgang. Doch mehrere Quabbel versperrten ihnen den Weg und erzeugten eine Strömung, mit der sie die Kugel zurücktrieben. Die Quallen trieben sie in einen Seitengang, bis sie in einem Raum voller Gitter landeten. Überall waren mit Gittern Zellen hineingebaut. Die Zellwände waren aus rostfreiem Stahl, welches wohl mal der Reling eines Schiffes gewesen.
    "Es lebe die moderne Technik", seufzte Lana, während die Quabbel sie mit ihren Pokemon einsperrten. Im Inneren ihrer Zelle lag eine Menge Müll verstreut. In den Nachbarzellen waren mehrere Skelette von toten Menschen und Pokemon zu sehen.
    "Genau wie in den Pokedexeinträgen", schloss Lana, "sie saugen einem das Leben aus und ernähren sich davon. Lana fand zwischen alldem Müll einen rot-weißen Pokeball und mehrere blau-weiße Tauchbälle. Mit dem roten Ball fing sie Panpyro, welcher bereitwillig im Ball blieb. Brigaron versucht unterdessen die Gitterstäbe auseinander zu biegen. Doch diese waren extrem robust und gaben nicht nach. Lana schwamm in ihrer Zelle auf und ab. Plötzlich entdeckte sie in ihrer Nachbarzelle ein Tandrak. Es war mit Stahlstangen am Boden gefesselt und hatte offenbar bereits den Versuch aufgegeben, sich zu befreien. Lana fing es mit ihrem Tauchball, sodass es in ihrer Zelle landete. Doch das Tandrak brach aus und schnaubte laut. Es begann sich zu drehen und nun verstand Lana warum das Riesenseepferdchen gefesselt war. Es erzeugte einen verheerenden Strudel. Die Gitterstäbe der Zelle zerbarsten und Lana wurde mit Brigaron herumgewirbelt. Überall knackte und knirschte es, bis die Decke auseinanderbrach und ein Loch entstand.
    Das Loch fraß sich immer weiter nach oben. Holz- und Metallsplitter drehten sich darin. Als mehrere Quallen in den Zellenraum kamen, drehte Tandrak sich immer schneller und der alleszerstörende Strudel wurde breiter. Dann schoss das Tandrak nach oben. Lana bekam im letzten Moment die Schwanzflosse des Pokemon zu fassen und schickte Brigaron in seinen Pokeball. Dann zog Tandrak sie immer weiter hinauf. Um sie herum wirbelten Schiffsteile umher. Von unten kamen die Meeresgeister. Schließlich gelangte Tandrak durch den obersten Teil des Palastes ins Freie, und schwamm auf den Riff zu. Dort blickten die anderen Tandrak und Seedraking auf und griffen die Quallen sofort mit starken Strömungen an. Die Meeresgeister hatten keine Chance und flohen zurück in ihren Palast. Nun da sie frei war, wäre Lana beinahe erleichtert gewesen, wenn nicht eine Horde Riesenseepferdchen um sie herum bedrohlich nahe kam. Die meisten Tandrak waren mindestens zwei Köpfe größer als sie, und auch die Seedraking waren sehr groß. Das Tandrak, das Lana gerettet hatte, baute sich vor ihr auf und wedelte mit den Flossen. Lana bekam langsam Panik und griff nach ihrem Pokeball. Plötzlich entstand unter ihr eine Strömung und sie wurde nach oben getrieben. Panisch versuchte sie der Strömung zu entweichen, doch dann war ihr Kopf plötzlich über der Wasseroberfläche. Die Sonne ging bereits unter und Lana schwamm zurück an den Strand der Insel. Erschöpft ließ Lana sich in den Sand sinken und starrte aufs Wasser hinaus. Sie sah, wie Tandrak seinen Kopf aus dem Wasser steckte und auf sie zu schwamm. Lana stand auf, während das Pokemon aus dem Wasser sprang und auf seiner Schwanzflosse balancierte. Tandrak brachte sich in Kampfstellung und wartete.
    "Du willst kämpfen", fragte Lana und rief Brigaron aus seinem Pokeball. "Nun gut, Iga, beginne mit Rankenhieb", befahl sie.


    Brigaron rannte nach vorne, doch das Tandrak sprang nach oben und schoss eine Hydropumpe ab. Brigarons Ranke traf Tandrak leicht, während er selbst Brigaron selbst die Schutzstacheln aktivierte und den Wasserstrahl abblockte.
    "Jetzt, Iga, Samenbomben", rief Lana. Während Tandrak auf seiner Schwanzflosse landete, warf Brigaron mehrere große Samen ab, dessen Explosionen Tandrak nach hinten warfen. Das Riesenseepferdchen richtete sich wieder auf und sprang nach vorne. Es schoss einen Drachenpuls ab, dem Brigaron geschickt auswich und das Tandrak mit Hammerarm zu Boden rammte.


    Lana fing das Pokemon mit einem Tauchball. Nach mehreren Bewegungen blieb der Ball still liegen. "Willkommen im Team, Tandrak und Panpyro, ich danke euch beiden", sagte Lana. Mehrere Minuten später ritt sie auf Tandrak durch die Wellen. Während von Tandrak nur der Kopf aus dem Wasser schaute war Lana fast zur Hälfte außerhalb des Wasserspiegels. Sie surften mit Hochgeschwindigkeit durch die Wellen und je näher sie Kalos kamen, desto kälter wurde es. Irgendwann begann Lana zu frieren und der Wind wurde immer eisiger. Als sie den Strand von Kalos erreichten, brachte Lana Tandrak in seinen Pokeball und brach im Sand vor Erschöpfung zusammen. Sie begann stark zu zittern, und die Kälte lähmte ihren Körper. In der Ferne sah sie bereits die Lichter von Relievera City. Lana wollte um Hilfe rufen, doch ausgerechnet jetzt machten sich die Auswirkungen bemerkbar, die durch die Berührungen der Meeresgeister zustande kamen. Diese hatten sie allein durch das berühren stark vergiftet. Und dieses Gift breitete sich nun in ihr aus und lähmte sie immer mehr. Lana brachte noch einen abgehackten Schrei zustande, ehe sie das Bewusstsein verlor.

    Erstmals danke für den Kommentar, ich werde versuchen, auch etwas von den Tipps umzusetzen. Natürlich
    würde ich mich auch über jeden weiteren Kommentar freuen. Jetzt aber erstmal zu den nächsten Kapiteln.



    Kapitel 4: Spießrutenlauf

    Lana beschloss bis zum Einbruch der Nacht zu warten, ehe sie die Steine zurückholte. Während Lana nach Vanitea zurückging, entdeckte sie Shinja, welcher gerade mit Froxy und Dartiri trainierte.
    "Hi, Shinja", sagte sie vorsichtig. Shinja wirbelte herum, zog seinen Kampfstab und legte ihn Lana um den Hals. Im nächsten Moment lag sie auf dem Boden und Shinja saß auf ihr.
    "Was willst du", fragte er.
    "Verdammt", fluchte Lana, "ich möchte nur mit dir reden."
    "Schieß los", sagte Shinja. "Shakira hat die Mewtwonits gestohlen. Sie wohnt jetzt im Magnum-Opus-Palast", erklärte Lana. "Und jetzt willst du, dass ich die Steine zurückhole", schloss Shinja. "Ja", antwortete Lana, " du kannst so etwas bestimmt besser als ich."
    "Da hast du recht. Aber nur, wenn du mich nie wieder an die Polizei verrätst, verstanden", sagte Shinja.
    "Gut, und jetzt geh bitte von mir runter", bat Lana. Shinja stand auf und wich zurück. Lana erhob sich ebenfalls.
    "Erzähl mir alles, was du über den Palast weißt", verlangte Shinja, "dann werde ich sehen, was ich tun kann."
    "Meine Eltern waren früher oft auf Festen eingeladen", erzählte Lana, "aber ich war nur selten dort, da die Feste an sich ziemlich langweilig ist. Wir saßen immer auf dem Balkon im zweiten Stock. Von dort aus hatte man immer einen guten Blick auf den riesigen Labyrinthgarten."
    "Hast du Wachen gesehen oder irgendwelche Pokemon", fragte Shinja.
    "Nur das Coifwaff des Besitzers und ein paar wenige Wachleute", antwortete Lana.
    "Wie viele Bereiche des Palastes sind öffentlich zugänglich", fuhr Shinja fort. Das Erdgeschoss, der Palastgarten und der erste Stock", zählte Lana auf.
    "Gut, dann sind seine Schätze wahrscheinlich im Untergeschoss. Die wenigen Wachen lassen auf Lepumentaswächter schließen. Haben heutzutage viele Reiche, vor allem Banken", kombinierte Shinja.
    "Warum Lepumentas", fragte Lana.
    "Ganz einfach, diese Geistpokemon können in alle Richtungen sehen. Da die Räume in denen sie herumschweben meistens stockdunkel gehalten werden, kann man sie selbst nicht sehen. Außerdem können sie Licht spüren und geben beim kleinsten Lichtstrahl Alarm. Dazu kommt wie gesagt ihre Schwebefähigkeit. Man kann sie also auch nicht hören", erklärte Shinja.
    "Es gibt aber einen Trick, wie man sie umgehen kann ohne entdeckt zu werden", fügte er hinzu, "denn möchte ich aber nicht verraten, da er zu meinen Geheimtricks gehört."
    "Verstehe, solange du damit umgehen kannst, soll es wohl gehen", sagte Lana.
    "Und was mache ich", fragte sie.
    "Du wartest draußen und informierst mich per Headset über mögliche Gefahren", antwortete Shinja, "aber jetzt sehen wir uns den Palast erstmal genauer an."
    Sie gingen möglichst unauffällig die Allee entlang und erreichten schließlich den Vorhof des Anwesens. Vor dem goldenen Tor auf dem zwei Serpiroyal abgebildet waren lag eine Grasebene mit einzelnen Büschen und einem Weg. Neben dem Tor ging zu beiden Seiten eine Mauer ab, auf der sich ein Metallzaun erhob. Dadurch war die Mauer insgesamt größer als Shinja und Lana. Der Palast selbst war aus braunem Stein gehauen und hatte hohe Fenster, welche sich über zwei Stockwerke erstreckten. Zwischen dem Palast und der Mauer war ein freier Platz, welcher keinerlei Deckung bot. Shinja entdeckte unterhalb mehrerer Fenster kleine Kameras, welche man nur sah, wenn man darauf achtete. Dazu kamen mehrere Scheinwerfer und Bewegungssensoren, welche nachts wahrscheinlich auf Hochtouren liefen.
    "Hier ist eine Todeszone. Von vorne kommen wir nicht rein ohne Verdacht zu erregen", erklärte Shinja, "wir müssen in den Palastgarten."
    "Gut, aber möglichst unauffällig", bat Lana, "ich will nicht, dass mich jemand erkennt."
    "Schon klar", antwortete Shinja. Am Eingang bezahlten sie das Eintrittsgeld und betraten den Palast. Die Wände waren hauptsächlich rot und mit goldenen Verzierungen geschmückt. Auffällig waren auch die goldene Miloticstatue am Eingang und die gleichfarbigen Caesuriostatuen, welche sich in den Gängen zum rechten und zum linken Palastflügel säumten. Mehrere Meter hinter der Miloticstatue lag auch schon der Ausgang zum Palastgarten. Hinter dem Ausgang führte eine lange Brücke über einen großen Teich zu einem großen Platz, welche mit Buschlabyrinthen bedeckt war. Am Ende der Brücke stand eine weiße Reshiramstatue und am anderen Ende des Platzes stand eine schwarze Zekromstatue. Die beiden Statuen starrten einander entgegen, als wollten sie gegeneinander kämpfen. Außerdem waren an allen vier Enden graue Pokeballstatuen aufgestellt. Doch Shinja interessierte sich weniger für den hinteren Teil des Gartens. Seine Aufmerksamkeit galt dem Teich, welcher direkt am Palastrand lag. "Um diesen Teich sauber zu halten, braucht man bestimmt ziemlich große Pumpen", vermutete er und schaute über den Teich hinweg, dessen Wasser so klar war, dass man bis zum Grund schauen konnte. Dann ging er ein Stückchen weiter in den Labyrinthgarten, wo er erneut innehielt.
    "Nirgendwo gibt es Gullideckel, aber einen Abfluss für den Teich und den Palast muss es trotzdem geben", murmelte Shinja.
    "Komm", forderte Shinja Lana auf,
    "Wir haben viel zu tun." "
    Hast du eine Idee", fragte Lana.
    "Ja, ich arbeite nur noch an den Details", antwortete Shinja und ging zurück in den Palast.



    Während die Sonne unterging liefen Shinja und Lana zurück nach Illumina City. Shinja zog sich seinen schwarzen Kampfanzug an und ging im Schatten der Häuser zu einem Gullideckel. Er öffnete ihn und stieg hinab.
    "Du wartest hier auf mich", befahl Shinja.
    "Damit du mir mit den Steinen abhaust? Keine Chance", wiedersprach Lana. Shinja seufzte. "Na gut, aber verhalte dich ruhig." Lana nickte und stieg mit Shinja hinunter. Den Gullideckel verschlossen sie über sich. Sofort stieg ihnen ein Gestank entgegen, bei dem beiden beinahe schlecht wurde. Als nächstes schaltete Shinja eine Taschenlampe an und leuchtete in alle Richtungen.
    "Na wer sagst den. Die Richtung scheint zu stimmen", meinte er und deutete in den rechten Gang. Ein schmaler Pfad führte die Kanalisation entlang. Direkt neben ihm floss eine übelriechende undefinierbare Brühe an ihnen vorbei.
    "So langsam bekomme ich wirklich Respekt vor den Kanalarbeitern", sagte Lana und hielt sich die Nase zu. Mehrere Sleima schwommen durch den Dreck, sodass es aussah, als würde er Wellen werfen, wie das Meer. Ab und zu huschte ein Rattikarl vorbei. Nach mehreren Minuten laufen kamen sie vor einer verschlossenen Tür an.
    "M.O.P." hatte jemand feinsäuberlich darauf eingeritzt. Daneben floss die Brühe durch ein Gitter. "Es ist so eklig hier unten, so etwas mache ich kein zweites Mal", jammerte Lana.
    "Du hast es so gewollt", entgegnete Shinja und holte Fermicula aus seinem Pokemon. Die Ameise knabberte ein Loch in das Schloss und die Tür ging auf.
    "Nichts wie weg hier", sagte Shinja und lief voran. Schon nach kurzer Zeit erreichten sie eine Leiter. Shinja kletterte hinauf und entfernte einen Gullideckel. Er schaltete die Taschenlampe aus und setzte sein Nachtsichtgerät auf.
    "Ich hab nur eines, ab hier wirst du wohl warten müssen", sagte Shinja leise und grinste. Lana grummelte vor sich hin und stieg die Stufen wieder ab. Shinja hingegen schob sich in den über dem Deckel liegenden Raum. Der Raum war wie erwartet stockdunkel. Er war offenbar im Maschinenraum gelandet. Überall brummte und summte es leise und Stromkästen und diverse weitere Maschinen säumten die Wand. Shinja befestigte seine Tasche auf seinem Rücken und schlich zur Tür. Er ging hindurch, schloss sie leise wieder und legte sich auf den Bauch. Gerade rechtzeitig, denn schon schwebte tatsächlich ein Lepumentas heran. Shinja kroch voran, und robbte sich leise um die nächste Ecke. Er wartete, bis das Lepumentas neben ihm angekommen war und schlüpfte dann unter das schwebende Pokemon. Shinja hatte irgendwann herausgefunden, dass Lepumentas nur nach vorne schauen können, aber nicht nach unten oder oben. Also schob sich Shinja unter dem Pokemon einen langen Gang entlang, welcher durch das Nachtsichtgerät grünlich wirkte. Er kam an mehreren Lepumentaswachen vorbei, bis er vor einer Tresortür angelangt waren. Shinja setzte Zack davor aus, welcher bereits begann, sich durch den Stahl zu fressen. Da Shinja keine Versteckmöglichkeit sah, kroch er wieder mit dem über ihm schwebenden Lepumentas mit. Ein paar Minuten später war das patrouillierende Pokemon wieder bei der Tresortür. Diese stand nun einen Spalt breit offen. Shinja kroch hindurch und sah, das Zack die Steine bereits zwischen seinen Zähnen hatte.
    "Gut gemacht, Zack", ich glaube, nächstes Mal brauche ich nur dich." Shinja schickte Zack zurück in seinen Pokeball und steckte die Steine ein. Er schob sich durch die Tresortür und schloss diese wieder. Dann wartete er auf ein Lepumentas unter das er kriechen könnte um nicht gesehen zu werden, als plötzlich Lana sich in gebückter Position an den Wänden entlangtastete.
    "Runter", zischte Shinja ihr entgegen, doch ein Lepumentas kam bereits um die Ecke und gab Alarm. Nur Sekunden später leuchtete der Flur im hellen Licht und Shinja vernahm Fußgetrampel von der Richtung, aus der sie gekommen waren. Also blieb Shinja nichts anderes übrig, als geblendet in die andere Richtung zu laufen, ohne im ersten Moment zu sehen, wo er eigentlich war. "Entschuldige, ich wurde ungeduldig, weil es so lange dauerte", erklärte Lana und rannte hinterher. "Komm, verdammt", schimpfte Shinja. Er erreichte eine Tür und sah ein Treppenhaus.
    "Was für ein Glück", dachte er. Sie rannten nach oben, doch offenbar wurden sie bereits verfolgt. Die Wachen hatten das Treppenhaus ebenfalls erreicht und kamen immer näher.
    "Stehenbleiben", rief einer. Am oberen Ende stand eine verschlossene Tür, die Shinja mit Zacks Hilfe öffnete. Doch ehe sie aufs Dach hinaustraten, erreichten sie bereits die Wachen. Es waren 5 Leute, mit jeweils einer Pistole bewaffnet. Shinja schlug die Tür von außen zu und Zack verschmolz sie. Dann rannte er zur Dachkante und sah sich um. Inzwischen waren auch draußen mehrere Wachleute und Scheinwerfer, sowie Taschenlampen wurden von allen Seiten auf das Dach gerichtet.
    "Verdammt", rief Shinja, "das hätte so schön funktionieren können, wenn du einfach gewartet hättest!" Er übergab Lana die Steine und sah sich nach einem Ausweg um.
    "Tut mir leid", sagte Lana nur. Plötzlich zischten von allen Seiten jeweils zwei Flammenräder empor und enthüllten mehrere Panferno.
    "Na toll, auch das noch", sagte Shinja. Die Panferno hüllten sich in Flammen und schossen auf sie zu. Da kam Shinja eine Idee. Er lief auf einen der Feueraffen zu, welcher vom Palastgarten aus kam. Er packte das Pokemon mit seiner behandschuhten Hand am Arm und wurde nach hinten gerissen. Shinja packte Lana am Kragen und flog mit ihr über die Dachkante hinaus. Lana schrie überrascht aus, während das Panferno über den Zaun hinwegschoss und seine Kollegen wie ein Meteoritenhagel hinterherflog. Als sie kurz über dem Boden waren, ließ Shinja los und holte sie bei der Landung mehrere Schürfwunden am Rücken. Unterdessen schossen die Panferno ins hohe Gras und stießen dort zusammen, wo sie eine kleine Flammenexplosion auslösten und Teile des Grases wegbrannten. Shinja erhob sich und sah eine Schar Wachen mit verschiedenen Pokemon im Schlepptau auf sie zukommen. Er klopfte sich das Feuer von seinem Handschuh und sah Lana starr herumstehen und Richtung Allee starren.
    "Ins hohe Gras", rief er ihr zu, doch Lana zögerte. Nun sah Shinja, was los war. Durch das Alarmsignal waren sämtliche Gramokles aufgeschreckt und zischten durch das hohe Gras. Überall flogen Grashalme umher und die Allee war voll mit fliegenden Schwertern, welche ständig die Seiten wechselten, sodass ein lebendiges durchkommen beinahe unmöglich war.
    "Wenn wir da durchlaufen, sind wir nachher nur noch Hackfleisch", rief Lana.



    "Ja, die Allee ist eine verdammte Falle", gab Shinja zu, "es scheint allerdings, als hätten wir keine andere Wahl." Shinja rannte ins hohe Gras, welches von Gramokles nur so niedergemäht wurde. Er zog seinen Kampfstab und wehrte ein Schwert nach dem anderen.
    "Ich muss verrückt sein", sagte Lana und lief los. Ein Gramokles schoss bereits auf sie zu. Lana schaffte es auszuweichen und sich direkt unter dem nächsten hinweg zu huschen. Hinter ihr konnte sie Scheinwerferlicht ausmachen. Lana lief nach vorne, ohne darauf zu achten, wohin sie lief. Ein Gramokles streifte ihr Bein. Lana stolperte und fiel zu Boden. Sie hielt sich die Wunde und stolperte sofort weiter. Metall blitzte auf. Lana sprang nach vorne, und ein weiteres Schwert sauste ihr am Rücken entlang.
    "Das war knapp", dachte sie. Irgendwann blieb Lana stehen. In allen Richtungen sah sie nur noch mindestens 2 Meter hohes Gras. Überall zischte und raschelte es, sodass Lana fürchtete, im nächsten Moment von einem Gramokles durchbohrt zu werden. Und überall war das allgegenwärtige Alarmsignal.
    "In Deckung", hörte sie plötzlich Shinjas Stimme. Lana drehte sich um, sah ein Schwert auf sie zurasen und wurde im nächsten Moment zur Seite geschleudert. Lana landete unsanft auf dem Boden, rappelte sich aber sofort wieder auf. "Danke", sagte sie und erblickte Shinja, welcher sie sofort weiter zog. Sie kamen auf eine breite Lichtung inmitten des Feldes. Von den Bäumen der Allee und dem Palast war weit und breit nichts mehr zu sehen. Selbst das Alarmsignal war kaum noch hörbar. Überall war nur noch Gras. Und ein schwarzer Roboter mit gelbem Visier.
    "Lana, lauf", schrie Shinja und machte kehrt.
    „ZIELPERSON ERFASST", sagte der Roboter und feuerte mit Hochgeschwindigkeit eine weiß-blaue Energiekugel ab. Lana wich zur Seite, wurde aber von einer ungeheuren Druckwelle erfasst und zur Seite geschleudert, wo sie ohnmächtig im Gras liegenblieb. Sie hörte noch Shinja kurz aufschreien, während sich ihr Blick trübte und ihr Körper erschlaffte. Als Lana erwachte war der Roboter und all die Geräusche verschwunden. Der Mond und die Sterne prangten bereits hoch am Himmel. Selbst die Gramokles schienen sich wieder beruhigt zu haben. Zumindest waren sie nirgends zu sehen. An der Stelle, wo die Energiekugel aufgeschlagen war, stieg eine kleine Rauchwolke auf.
    "Shinja", schoss es Lana durch den Kopf. Sie rannte ins Gras hinein, doch sie fand nur einen kleinen Krater, von verbrannten Grashalmen umgeben. Doch Shinja war nirgends zu sehen. "Shinja", rief Lana mehrfach, doch es kam keine Antwort. Lana suchte hektisch die Umgebung ab, doch sie konnte ihn nicht finden. Sie aktivierte ihr Holo-Log, doch das hatte keinen Empfang. "Verdammte Scheiße", fluchte Lana laut. Lana beschloss, das Feld zu verlassen, doch sie wusste nicht, in welche Richtung sie musste. Lana ging zur Lichtung zurück, sprang hoch um über die Gräser blicken zu können, doch diese schienen bis zum Horizont zu reichen.
    Sie entließ Igamaro aus ihrem Pokeball und fragte: "Was meinst du, in welche Richtung müssen wir?" Igamaro flitzte sofort los und verschwand im Gras.
    "Warte auf mich", rief Lana und lief ihm nach. Nach längerem Rennen erreichten sie tatsächlich den Ausgang. Sie standen nun am äußeren Ende der Allee. Am anderen Ende stand der Palast aus dem sie geflohen waren. Erschöpft ließ Lana sich zu Boden sinken.
    "Danke Iga", bedankte sie sich bei ihrem Pokemon und nahm es auf den Arm. Plötzlich hörte sie einen Motor brummen. Ein schwarzer Transporter hielt vor ihr. Heraus sprangen 2 weißhaariger Gestalten mit schwarzer Kleidung. Lana schätzte die beiden etwa auf Shinjas Alter.
    "Ich bin Lokin und das ist Zoku", sagte einer der beiden.
    "Ich glaube, Shinja hat dir bereits gesagt, was wir haben wollen", stellte der andere fest. "Allerdings", antwortete Lana und rappelte sich auf.
    "Wo ist Shinja", fragte Lokin.
    "Ein Roboter hat uns angegriffen. Wahrscheinlich hat er ihn verschleppt", erklärte Lana. Lokin und Zoku lachten.
    "Wohl kaum", rief Zoku aus. Beide warfen einen Pokeball und entließen je ein Caesurio.
    "Ich fürchte, wir müssen dich einer genaueren Befragung unterziehen", bemerkte Lokin.
    "Ich weiß nicht wo er ist", rief Lana, "Iga, Rankenhieb!" Igamaro sprang von Lanas Arm herunter und lief aus die Caesurio zu.
    "Das hatte ich befürchtet", sagte Zoku ruhig, "Caesurio, Zornklinge!"
    Caesurio wartete, bis das Igamaro auf ihn zu sprang. Dann peitschte es das Pokemon mit einer blitzschnellen Bewegung zurück zu Lana. Igamaro lag mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Boden.
    "Komm hoch, Iga", flehte Lana. Während Igamaro sich langsam erhob, begann es zu glühen, wurde breiter und größer und entwickelte sich zu einem Igastarnish.
    "Wow", entfuhr es Lana, "Iga, Walzer!" Igastarnish rollte auf ein Caesurio zu. Dieses versuchte mit Zornklinge zu blocken, doch diesmal war Igastarnish zu schwer, sodass das Caesurio nach hinten fiel.
    "Caesurio, Fußkick", befahl Lokin dem anderen Caesurio. Dieses kickte Igastarnish von seinem Kollegen herunter, welcher das Pflanzenpokemon direkt mit Zornklinge in den Boden rannte. "Komm schon, Iga, steh auf", flehte Lana, doch ihr Pokemon blieb liegen.
    Sie schickte es zurück in den Pokeball und sagte: "Danke, Iga, du hast gut gekämpft." Lana drehte sich um und wollte ins hohe Gras flüchten, doch die Caesurio waren schneller. Sie sprangen auf ihren Rücken und warfen sie zu Boden.
    "Aaah", rief Lana. Sie wurde von Lokin und Zoku hochgehoben und in den Transporter geworfen. "Ihr verdammten Mistkerle", schrie sie und hämmerte gegen die Tür. Doch es kam keine Antwort. Der Motor begann zu laufen und sie fuhren davon. Lana war im dunklen Teil des Wagens gefangen. Nach vorne zu Lokin und Zoku konnte sie nicht sehen. Lana hämmerte noch eine Weile gegen die Tür und schrie Flüche und Beschimpfungen aus, doch es blieb ohne Erfolg. Sie sank erschöpft zu Boden und starrte in die Dunkelheit, während der Transporter weiterhin ins Ungewisse fuhr.



    Kapitel 5: Overload


    Als Shinja erwachte, erblickte er eine Strahlend weiße Decke. Sein Rücken schmerzte, die Explosion hatte mit großer Wucht davon gewirbelt. Er spürte überall schmerzende Prellungen am ganzen Körper. Shinja wollte sich erheben, doch seine Hände und Füße waren mit Lederriemen an einen Tisch gefesselt, auf dem er lag. Shinja bemerkte, dass er einen schwarzen Anzug trug der aussah wie ESPRIT, der Roboter, der ihn nun schon zum zweiten Mal angegriffen hatte.
    "Ah, du bist wach", ertönte plötzlich eine Stimme. Ein breiter Mann mit roter Kleidung und blauen Handschuhen erschien neben ihm. Er hatte eine sehr blasse Haut und trug eine rote Brille und einen gleichfarbigen Haarzopf.
    "Ich bin Xeros", sagte der Mann.
    "Was wollen sie von mir", knurrte Shinja.
    "Die Organisation für die ich arbeite befürchtet, dass Team Plasma uns unseren Ruhm streitig machen könnte", erklärte Xeros, "daher müssen wir euch aus dem Weg schaffen."
    "Ich gehöre nicht zum Team Plasma", sagte Shinja.
    "Ich weiß wer du bist. Du bist ein Mitglied des Finsttrios", entgegnete Xeros.
    "Nein, nicht mehr", rief Shinja, doch Xeros klappte plötzlich ein orangenes Visier vor Shinjas Gesicht. Nun war er komplett in den Anzug eingehüllt.
    "Hey, was soll das werden", fragte Shinja nervös.
    "Ich frage mich, ob du auch auf jemanden losgehst, für den du Sympathien hegst", antwortete Xeros, "probieren wir es aus." An verschiedenen Stellen bohrten sich Nadeln in Shinjas Körper. Er schrie laut auf und merkte, wie seine Muskeln erschlafften.
    "SYCHRONISIERUNG LÄUFT", erklang eine mechanische Stimme direkt neben Shinjas Ohr. "EINLEITUNG DER TESTPHASE ESPRIT 2.0", ertönte die Stimme, "FÄHIGKEITEN: KOPIERT. MUSKELGRUPPEN: ANALYSIERT. EINLEITUNG ABGESCHLOSSEN."
    "Was passiert hier", schrie Shinja, während sein Körper sich wie von Geisterhand erhob und durch den weißen Raum ging. An der Tür lehnten 2 Schwerter. Shinja, oder viel mehr ESPRIT 2.0 nahm sie auf und ging in den Nachbarraum. Dort saßen Shinjas Pokemon, welche ihn offenbar nicht erkannte.
    "Nein, bitte nicht, das ist grausam", flehte Shinja, doch im nächsten Moment stach ihn etwas in den Hals, und er brachte keinen Laut mehr heraus. Dann griff er seine Pokemon an.



    Nach einer gefühlten Ewigkeit hielt der Transporter und jemand stieß die Seitentür auf. Lokin und Zoku holten Lana heraus. Sie hatte es bereits aufgegeben herumzubrüllen und war am Ende ihrer Kräfte angelangt. Widerstandslos ließ sie sich herausführen und sah mehrere Plasmarüpel vor sich stehen.
    "Ein Hoch auf das Finstduo", rief jemand.
    "Halt die Klappe", schnauzte Lokin. Lana sah, das sie sich auf der Plasmafregatte befanden. Sie hatte das Schiff bereits in den Nachrichten gesehen. Es war eine Waffe, mit der Team Plasma die Kräfte des legendären Pokemon Kyurem gestohlen und damit einen großen Teil von Einall eingefroren hatten. Die Fregatte selber lag in einer Grotte vor Anker. Auf der einen Seite konnte man das Meer sehen, auf der anderen führte ein Pfad in eine Höhle. Aufgrund der vielen in verschiedenen Farben leuchtenden Steine schloss Lana, dass es sich um die Leuchthöhle handeln musste. Sie wurde ins Innere des Schiffes gebracht und in einem kleinen Raum eingesperrt. Jemand nahm ihr ihre Tasche ab und verschloss die Tür hinter sich.
    "Der HoloLog", schoss es Lana durch den Kopf. Sie rammte eine Faust gegen die Tür, bis es schmerzte und verfluchte sich selbst dafür, dass sie nicht einfach die Notruftaste gedrückt hatte. Doch jetzt war er weg. Lana lief in ihrer Zelle auf und ab. Eine kleine Matte lag lieblos in einer Ecke und an der Wand war ein kleines Bullauge angebracht, durch das man einen Blick nach draußen auf die Höhlenwand hatte. Doch das Fenster war zu klein, als das man hätte hindurchklettern können. Plötzlich bewegte sich die Höhlenwand, die Plasmafregatte verließ die Grotte und fuhr aufs Meer hinaus.


    Lokin und Zoku gingen mit Lanas Tasche zur Kapitänskajüte, in der C-Gis auf sie wartete. Er saß an einem hölzernen Tisch und studierte gerade mehrere Bücher. Als das Finstduo eintrat, blickte er auf und begrüßte sie mit einem Lächeln auf den Lippen.
    "Und, wart ihr erfolgreich", fragte er.
    "Teilweise, Meister", antwortete Zoku.
    "Inwiefern", wollte C-Gis wissen. "Es war zu erwarten, dass Shinja uns irgendwann mehr oder weniger in die Hände laufen würde, doch irgendjemand ist uns zuvorgekommen", erklärte Lokin, "dafür haben wir Lana Starwood und die Mewtwonits X und Y.“
    Lokin holte Lanas Tasche hervor und legte die Megasteine auf den Tisch. C-Gis legte jeden in eine Fassung und gab einen Lokin und den anderen Zoku.
    "Ich frage mich, was passiert, wenn man beide gleichzeitig einsetzt", sagte C-Gis, "wie sagt man so schön: probieren geht über Studieren."
    Der Boss von Team Plasma erhob seinen schmächtigen Körper und verließ mit dem Finstduo die Kajüte. Lanas Tasche blieb auf dem Tisch liegen. In ihr lag allerlei Krimskrams, aber unter anderem auch ein Pokeball. Diesem entwich ein roter Schein und formte sich zu einem sehr breiten Pokemon. Das Pokemon nahm den Pokeball und sprang vom Tisch. Es handelte sich um Igastarnish, welcher nun die Kajüte verließ und sich neugierig umsah. Ein köstlicher Duft erreichte seine Nase und das rundliche Pflanzenpokemon folgte ihm bis zu einer weiteren Tür. Dahinter saßen mehrere Plasmarüpel und aßen. Dem Pokemon lief das Wasser im Munde zusammen, doch ein kleiner Teil seines Verstandes sagte ihm, dass es wichtigeres zu tun gab. Also machte das Igastarnish kehrt und lief weiter. Es rannte eine Treppe hinab und roch einen anderen Duft. Das Pokemon erkannte diesen Duft und folgte ihm zu einer verschlossenen Tür. Igastarnish nahm Anlauf und rammte mit Walzer eine Beule in die Tür.
    "Hallo", rief plötzlich eine vertraute Stimme von nebenan. Igastarnish wollte schon aufgeben, da ihm der Schädel dröhnte, doch er hatte das unwiderstehliche Gefühl die Person auf der anderen Seite erreichen zu müssen. Schließlich war es seine Trainerin, mit der er zu einer langen Reise aufgebrochen war, wie er es vorher noch nie erlebt hatte. Also rammte Igastarnish noch weitere Male die Tür. Und auch wenn seine Kopfschmerzen von Mal zu Mal schlimmer wurden, wollte es nicht aufgeben. Irgendwann splitterte der hölzerne Türrahmen und die Türangeln sprangen aus der Fassung, sodass die Tür nach hinten flog.
    "Iga", rief Lana begeistert und umarmte das erschöpfte Pokemon. Nach einer Weile ging Igastarnish zurück in seinen Pokeball und ruhte sich aus. Lana hingegen verließ ihre Zelle und schlich den Gang entlang.
    Da sie nicht wusste, wohin sie wollte, ging Lana immer tiefer ins Schiff hinein. Sie kam gerade rechtzeitig um ein Schauspiel zu beobachten, welches sie so schnell nicht vergessen würde. Zoku und Lokin aktivierten jeweils einen Megastein. Hinter ihnen stand C-Gis und vor ihnen schwebte in einer Glasröhre Mewtwo. Die Megasteine begannen zu leuchten und die Psychomaus reagierte ebenfalls auf dieselbe Weise.
    Doch etwas stimmte nicht. Das Mewtwo schrie laut auf und das Leuchten wurde zu einer gleißend hellen Energiekugel, welcher die Scheibe der Glasröhre zum Bersten brachte. Splitter flogen umher und die Energiekugel wuchs weiter an.
    "Weg hier", rief C-Gis, schaffte es aber nicht, die Schreie von Mewtwo zu übertönen. Die Kugel aus reiner Energie dehnte bereits die Wände auseinander und währen C-Gis, das Finstduo und Lana aufs Deck hinauf ins Freie rannten explodierte die Kugel mit einem lauten Knall. Die gesamte Plasmafregatte brach auseinander und alle Anwesenden wurden durch die Luft geschleudert.
    Lana landete im Wasser und sah über sich kurzzeitig ein Flammenmeer, ehe lauter Trümmerteile ins Wasser fielen. Lana schwamm nach oben und tauchte auf. Um sie herum schwammen lauter Holzbretter, Türen und Metallstangen. Lana klammerte sich an ein Holzbrett und versuchte sich über Wasser zu halten. Inzwischen war der nächste Tag angebrochen, die Sonne ging langsam auf, und in ihrem Schatten schwebte Mewtwo.
    Das Pokemon ließ die beiden Megasteine kurz über seiner Hand schweben, ehe es sie mit den Fingern umschloss und davonsauste. Lana hob ihren Arm und wollte das Mewtwo bitten sie mitzunehmen, doch der Horizont hatte es bereits verschluckt. Sie hievte sich vom kalten Wasser aus komplett aufs Brett und war so müde, dass der Schlaf sie übermannte und das Brett mit ihr seelenruhig über das Meer trieb, während die Morgensonne sie langsam wärmte.