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Du hättest gerne eine Welt, in der täglich Menschen sterben und gegeneinander kämpfen? Eine Welt, wo Krieg und Hass existieren, Tiere gequält werden und Arten aussterben, Raub an der Tagesordnung steht? Das hättest du gerne?
Ich denke, die Macht des Menschen ist für so eine gewaltige Vorstellung doch zu klein. Sie kann keine Wirkung auf so viel existierendes erzielen. Wie können wir uns Dinge vorstellen, die wir nicht wissen? Omniszienz trägt niemand in sich. Das ganze Wissen, was du nicht begreifen kannst, würde somit nicht existieren. Tut es irgendwie trotzdem.
Wenn das tatsächlich so wäre, könntest du dir vermutlich diese Frage nicht stellen, weil du keinen eigenen Willen besitzen würdest. Wir sind Tiere und verlassen uns auf unsere Instinkte, sogar unbewusst. Das dürfte uns sicher genug vorkommen, dass wir existieren und fühlen. Unsere Welt ist nicht perfekt, wir denken stet's weiter und viele Menschen hätten einiges anders, falls es in unserer Hand liegen würde. Wie verlorene Haustiere, Freunde, Familienmitglieder, Gegenstände ... die Vorstellung, sie nur mit unserem Willen zurückholen zu können, klingt natürlich schön.
Wir wissen, wie diese Welt ist, weil wir ständig damit konfrontiert werden. Unsere Erfahrungen basieren nicht auf einer Illusion, sondern Fakten und Tatsachen, denen wir uns nicht entziehen können. Es gibt Gesetze, an die wir uns halten. Sei es unser Universum mit seinen Gesetzen, denen wir uns automatisch beugen müssen, oder auch das Recht innerhalb der Menschheit. Man kommt gewöhnlicherweise in's Gefängnis, wenn man eine schwere Straftat begeht. Jetzt müsste man vor dieser entkommen können, weil man sich alles aufbaut, wie man es gerne hätte, laut deiner Idee. Nur wird das nicht funktionieren. (;
Ich bin der Meinung, dass wir eine Aktion und Reaktion sind. Alle Ereignisse, die auf dieser Welt und diesem Universum sind, sind darin inbegriffen. Die Frage ist nur, aus welchem Grund das überhaupt erfolgt ist. Es könnte willkürlich oder auch geplant sein.
Teil 1
Vielleicht ist die "wache Welt" noch schlimmer und das ist das Ideal?
Vielleicht reflektiert diese Scheinwelt unser "wahres Leben"?
Die Macht des Menschen ist zu klein? Wir könnten doch oftmals schwören, dass wir gefühlsecht von einer Höhe gefallen sind und dann zum Glück merkten, dass wir lediglich im Bett lagen und die Fantasie des Menschen ist grenzenlos..
Teil 2
Was sichert dir deinen eigenen Willen zu und was spricht Tieren den eigenen Willen ab?
Vielleicht denken Tiere sogar, fühlen wie wir, haben aber jedoch andere Sitten, andere Verhaltensideale, eine andere Moral..
Nur weil wir diese wirre Stimme im Kopf haben, die einige "Gedanken" nennen (kann man natürlich auch auf 10000 Ebenen anzweifeln, aber ich bleib mal bei dieser Formulierung und Sichtweise), bedeutet es, dass ich Herr über mich bin und keine übernatürliche Macht seine Hand im Spiel hat, die mich wie eine Marionette steuert und mein Blickfeld nie nach oben richtet?
Selbst unsere Gedanken könnten unecht sein und lediglich aus etwas anderem resultieren...
Teil 3
Wenn wir wüssten, was die Welt ist, dann hätten wir sie längst unter Kontrolle, aber nein, wir leben mit den unbekannten Aspekten dieser Welt so als wären sie typisch und hinterfragen oft nichts..
Das Universum und seine Gesetze? Sind es denn Gesetze?
Ich meine, können wir denn überhaupt die Schwerkraft beweisen? Nein, sie lässt sich _nur_ widerlegen..
Ich bezweifle, dass Isaac Newton jeden einzelnen Körper, ja jedes Atom auf dieser Erde, fallengelassen hat, um zu prüfen, ob es auch wirklich gleich beschleunigt..
Die menschlichen Gesetze? Lediglich Einigungen einer Gruppe Menschen, denen man sich vielleicht beugen sollte, wenn man in seiner Existenz hier nicht eingeschränkt werden möchte..
Doch egal, was das ist, wahre Existenz, ein Traum, ein Spiel, eine Vorstellung, eine Luftblase im Aquarium - ich denke, dass ich und auch alle anderen, mögen sie sein, was sie wollen, ob leerer Computer oder wirklich gleicher Mensch wie ich, ein Leben in Freiheit voneinander genießen sollten...
Solang man hier "gefangen" ist, sollte man sich auf das Hier und Jetzt konzentrieren
Friedrich Nietzsche sagte einst
„Es ist wahr, es könnte eine metaphysische Welt geben; die absolute Möglichkeit davon ist kaum zu bekämpfen. […] aber Alles, was […] bisher metaphysische Annahmen werthvoll, schreckenvoll, lustvoll gemacht, was sie erzeugt hat, ist Leidenschaft, Irrthum und Selbstbetrug; die allerschlechtesten Methoden der Erkenntniss, nicht die allerbesten, haben daran glauben lehren. Wenn man diese Methoden, als das Fundament aller vorhandenen Religionen und Metaphysiken, aufgedeckt hat, hat man sie widerlegt. Dann bleibt immer noch jene Möglichkeit übrig; aber mit ihr kann man gar Nichts anfangen, geschweige denn, dass man Glück, Heil und Leben von den Spinnenfäden einer solchen Möglichkeit abhängen lassen dürfte. – Denn man könnte von der metaphysischen Welt gar Nichts aussagen, als ein Anderssein, ein uns unzugängliches, unbegreifliches Anderssein; es wäre ein Ding mit negativen Eigenschaften. – Wäre die Existenz einer solchen Welt noch so gut bewiesen, so stünde doch fest, dass die gleichgültigste aller Erkenntnisse eben ihre Erkenntniss wäre […]“