Aus dem Weg ihr Unwürdigen, hier kommt ein Trve Metaler.
Okay, Spaß beiseite, ich war sicher früher ziemlich elitär unterwegs inzwischen sehe ich das wesentlich entspannter. Nennt euch Metaller, wenn ihr euch danach fühlt.
Wie seid ihr zum Metal gekommen? Seid ihr nur "Konsumenten" oder "Die-Hard-Fans"?
Weder noch, würde ich sagen. Um es mit Hartmut Rosa zu sagen, ich höre Metal schon des Risses wegen, um mich berühren zu lassen, nicht als Konsumprodukt, das out ist, sobald mal was neues angesagt ist. Gleichzeitig waren weder Konzerte noch Festivals je mein Ding, auch die typische Kutte habe ich nicht, die zwei Bandshirts, die ich im Schrank habe, sind nicht von Metalbands, eines gar von einer Band, die ich gar nicht mag, aber das Motiv fand ich gut und die Band kennt eh keiner.
Welche Genre und Bands hört ihr am liebsten? Seid ihr offen für jedes Genre oder beschränkt ihr euch auf eines?
Wie ich an anderer Stelle schonmal erwähnte, habe ich eine gewisse Vorliebe für Black Metal. Ich erinnere mich, dass Bastet mich damals fragte, ob es den nicht auch ohne Nazis und Nazikuschler geben muss. Stellt sich heraus, gibt es, wenn man den Begriff dafür kennt: Red&Anarchist Black Metal, kurz RABM. Eine Zeitschrift stellte ein paar Bands vor und es war definitiv eine der schönsten Entdeckungen für mich.
Bands wie Trespasser, Dawn Ray'd und Panopticon spielen wunderbar vielfältigen Black Metal und selbst wenn mich Texte auch weiterhin selten interessieren, ist es doch schön zu wissen, dass sich die Künstler klar links positionieren.
Ein aktueller Favorit ist die Band Vígljós, deren Album "Tome I: apidæ" thematisch von Bienen handelt.
Und für Freunde des rohen Black Metal sei die Leipziger Band Dolchstoß eine Empfehlung.
Zeigt ihr den Metal nach außen (durch Kleidung, lange Haare), wenn ja, wie und warum?
Die Kleidung ist, wenngleich Schwarz einen großen Teil ausmacht, entspricht nicht unbedingt "Metalstandards". Die Haare dann schon, obwohl die bereits da waren, als ich wirklich intensiv angefangen habe Metal zu hören. Ich mags, dass die Haare passen, aber das war nie der Grund sie wachsen zu lassen.
Aber Symphonic Metal ist ja kein Metal, schon gar nicht mit Frontfrauen, die nicht GROWLEN, hust.
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Über Symphonic Metal-Bands hab ich schon damals öfter gelesen und gehört "ja, das sind halt diese Frauenbands" oder "das ist kein 'richtiger' Metal." "Weibliche Leadsinger akzeptiere ich, wenn sie richtig growlen können, nicht wenn sie Opernsternchen sind." (Lmao)
Auch wenn ichs hoffentlich nie ausgesprochen habe, war ich früher einer dieser Idioten. Zwar fand ich allgemein auch Power Metal Bands mit männlichem Sänger doof, albern und dumm wars natürlich trotzdem. Was mir heute am Metal gefällt, ist die Vielfältigkeit. Da gehört opernhafter Gesang genauso dazu, wie Deathgrowls, melodisches Gefrickel, wie in Symphonic und Progressive Metal, genauso wie der rohe Klang klassischen Black Metals. das schleppende langsame Tempo des Drone Dooms genauso wie die temporeichen Blastbeats. Gatekeeping und elitäres Gehabe hindert am Ende doch nur daran die innovativen Ideen zu genießen. Als Metal Ende der 80er, Anfang der 90er für tot erklärt wurde, war es doch genau dieser Mangel an Innovation, der Stillstand des Genres, der dieses Urteil zustande kommen ließ. Ich bin froh, dass Musiker_innen und Fans das zu widerlegen schafften.