Beiträge von QueFueMejor

    Das mit dem Krieg ist ja anders, weil es so gemeint ist, dass wenn es keinen Grund für den Krieg gäbe, würde er nicht das sein.

    Nun habe ich schon weiter oben festgestellt, dass Kriegsgründe letztlich nationalistische Mythen sind. Oder anders gesagt, würde Russland nicht das Märchen von der NATO-Erweiterung erzählen, würden sie stattdessen eben ein anderes Märchen erzählen. Russischstämmige Ukrainer, die wollen, dass ihr Wohnort zu Mütterchen Russland gehört, historische Zugehörigkeit zu einem beliebigen Zeitpunkt in der Geschichte, da kann man schon kreativ werden.

    Auch wenn ich die Bezeichnung als Vernichtungskrieg nicht teile, ist es doch eine hanebüchene Herleitung, dass man einfach nur den Casus Belli beseitigen müsse, weil Machthaber seit jeher neue Gründe erfinden, wenn ihr Anliegen die Erweiterung ihrer Einflusssphäre ist.

    Also spricht bisher nichts gegen das von mir gesagte.

    Ich frage mich ehrlich gesagt, was dein Punkt ist. Die ersten Pokemonspiele nach Release einer neuen Konsole waren Releases für die alte Konsole, ist das dein Punkt?

    Oder was genau versuchst du mit dem Einwand zu sagen?

    Egal ob das nun Nintendo, Tesla oä. betrifft: solch ein Konsument überlässt freiwillig einem Konzern Macht über sein Privateigentum, bzw. zahlt noch für einen Gegenstand, der nicht vollständig in seinem Besitz und seiner Kontrolle ist.

    Ich bin kein Freund dieser "der Kunde ist schuld"-Argumentationen, weil sie die Systematik verkennen, die dahinter steckt. Erinnern wir uns nur an den Carbon-Footprint, der die Schuld am Klimawandel den Konsumenten aufdrücken will, dabei ist es auch dort einfach Alternativlosigkeit, die zur Kaufentscheidung führt. Wenn man nicht unendlich viel Geld hat, muss man meist Abstriche in der Klimaverträglichkeit machen.

    So auch bei Videospielen, wir stellten ja schon fest, dass Nintendos Geschäftsgebahren keine Neuigkeit ist und entsprechend der Kunde, der Konsument kann halt zwischen verschiedenen schlechten Optionen wählen oder gar nicht mehr dem Hobby nachgehen (bzw keine neuen Spiele mehr spielen). Das Problem ist halt dieses:

    ein völlig unterregulierter Markt

    Der Markt muss stärker reguliert werden. Diese Geschäftspraktiken müssen vom Gesetzgeber unterbunden werden.

    Nennt mir einen anderen Bereich, in dem die Kunden sowas akzeptieren...

    Quasi die komplette Softwarebranche.

    Ich wollte kein Windows 11, aber Windows 10 wird bald zur wandelnden Sicherheitslücke. Ich könnte natürlich Schlangenöl alias Antivierenscanner und Co installieren, aber damit schaffe nur einen weiteren Angriffsvektor. Dafür bekomme ich jetzt unnützen KI-Müll und soll einen Rechner aussortieren, der technisch noch völlig in Ordnung ist.

    Regelmäßig fällt Ransomware in tausendundein Systeme und legt diese lahm und statt die Sicherheitslücken mal zu beseitigen, wird empfohlen noch eine Schicht Schlangenöl aufzutragen.

    Und wenn wir schon bei Schlangenöl sind: Vor nicht allzu langer Zeit hat ein Windowsupdate in Kombination mit Crowdstrike (wenn ich mich recht erinnere) Flughäfen lahmgelegt. Softwareproblem, kann man nichts machen. Sind dafür Köpfe bei Softwarefirmen gerollt? Müssen Manager, die Testabteilungen wegkürzen, ihren Hut nehmen? Müssen sie für kaputte Updates Schadensersatz an Kunden bezahlen? Nein? Schade, Softwareproblem, kann man nix machen. Müssen die Unternehmen dafür bezahlen, wenn mal wieder Millionen Nutzerdaten gestohlen werden? Ne, das war höchste kriminelle Energie diese bekannten Bugs auszunutzen, da kann man nix machen.

    Wir haben längst akzeptiert, dass wir verarscht werden, weil es bequemer ist die bekannte kaputte Software weiterzunutzen und hinzunehmen, dass es ist, wie es ist, als dass man ungewohnte Software benutzt.

    Und ich nehme mich nicht aus, wie gesagt, ich nutze Windows 11, ich werde mir sicher auch die Switch 2 holen.

    Oh Boris Pistorius mit der Warnung, dass die Wehrpflicht wieder zurückkehrt wenn sich nicht mehr Leute freiwillig melden. Werden die wenigsten tun auch nach der Warnung, wüsste auch nicht warum?

    Ole Nymoen hat das wunderbare Buch "Warum ich niemals für mein Land kämpfen würde" geschrieben und schon recht früh gibt er dort Umfragen wieder zur Wehrpflicht: es gibt eine Mehrheit für eine Wehrpflicht in der Bevölkerung. Die Ironie der Sache ist, dass diese Mehrheit gleich wieder verschwindet, wenn man sich auf die junge Bevölkerung bis 30 Jahre beschränkt, also diejenigen, die die Wehrpflicht tatsächlich beträfe. Dann sind plötzlich nur noch etwa ein Drittel der Menschen für eine Wehrpflicht. Fragt man dann, wer tatsächlich für Deutschland kämpfen würde, sind es nur noch 20%, wenn man optimistischen Umfragen glaubt, kaum 5% laut weniger optimistischen Umfragen. Nymoen schreibt im weiteren Verlauf von den Gründen für die titelgebende Position, entkräftet bei der Gelegenheit gleich mal das "Aber Hitler!!!"-Argument, das natürlich von Wehrpflichtbefürwortern vorgebracht wird.


    Pistorius steht nun vor genau dem oben beschriebenen Problem, zwar gibt es eine gewisse Pro-Kriegsstimmung im Land, vor allem von rechter Seite (auch wenn sie gern auf "Friedensdemos" so tun, als wäre das nicht so. Wers nicht glaubt, darf sich gern mal Zustimmung zur Wehrpflicht nach Wahlverhalten anschauen), allerdings sind die meisten Leute halt der Meinung, die Verteidigung ihres ach so geliebten Landes möge doch bitte jemand anderes übernehmen.

    Das lässt sich sogar international beobachten, wenn in Deutschland die Wehrpflicht abgelehnt wird, aber Ukrainer mögen doch bitte im eigenen Land gegen Russland kämpfen, weil Wehrpflicht und so.

    Aber Putin selbst blufft, was denkt ihr?

    Also siehst du Russland im Moment doch in einer kriegsüberlegenen Situation? Ich mein, wenn die Ukraine jetzt auf Putin zugeht, kann er bei Friedensverhandlungen gewinnen, wenn er sich in einer Situation sieht, in der er langfristig keine Fortschritte erzielen kann. Sieht er sich dagegen in einer Position der Stärke, in der Russland bald mehr herausschlagen kann, ist eine Verzögerung der Verhandlungen sinnvoll. Umgekehrt ergibt es wenig Sinn mit Friedensverhandlungen abzuwarten, bis für jeden offensichtlich wird, dass Russland den Krieg verlieren würde.

    Es ist aber auch einfach, die Leute, die Themen differenzierter bis hin zu unkritisch sehen, als "Fanboys" abzutun. Einfacher als sich mit möglichen Argumenten oder auch nur den ausgehaltenen Dissonanzen beschäftigen.

    Da musst du einfach hier im Forum mal in die Threads zu den Spielen an Gen 8 schauen.

    Ich halte SwSh für sehr gute Spiele, BDSP sind sicherlich miserable Spiele, aber wenn doch wer Spaß dran hat, seis gegönnt. Was ist das Argument? Dass Gen8 seine Fans hat, ist doch okay, die Kritik an den Spielen kann man teilen, muss man aber auch nicht.

    Die Leute, die es verteidigen wird es geben, in welchem Maße sie aber den Ton der Diskussion angeben ist hier das entscheidende.

    Zumal ja durchaus die Frage ist, ob und wie argumentiert wird. Ich teile zum Beispiel nicht die Ansichten zum vermeintlichen Schaden durch Raubkopien, aber deshalb darf man das auch anders sehen. Das schließt ein, dass man sehr fragwürdige Maßnahmen gegen die Umgehung von Kopierschutzmaßnahmen gut finden darf. Das macht die Person noch nicht zum Fanboy.

    Selbst viele der Leute, die empört über den Preis reagiert und verschiedene Entscheidungen kritisiert haben, werden sich anscheinend eine Konsole zum Release, oder bald daraufhin eine, kaufen.

    Und was sagt uns das, außer dass Nintendos Kritiker abwägen, ob sie trotz fragwürdiger Maßnahmen Nintendos bereit sind die Konsole zu kaufen. Ich zum Beispiel finde hohe Spielepreise zwar blöd, aber auch nicht fatal. Wenn Spiele nur noch etwas für Reiche sind, ist das unschön, aber nicht überlebenswichtig. Die Hersteller tarieren eben raus, wie hoch der Preis sein kann, um eine höchstmögliche Gewinnmarge zu haben, so funktioniert Kapitalismus.

    Dass Leute für sich abwägen, ob sie teure Spiele und fragwürdige Kopierschutzmaßnahmen in Kauf nehmen, ist in meinen Augen nachvollziehbar. Niemand muss die Ansicht teilen, man müsse Nintendo (oder im wesentlichen alle Konsolenhersteller) boykottieren müsse. Selbst dann nicht, wenn man die Prämisse, dass die selbsteingeräumte Möglichkeit die verkaufte Konsole unter bestimmten Bedingungen unbrauchbar zu machen seitens Nintendo (und anderen) nicht okay ist und illegal sein sollte.

    Sprich: Ja, ich teile die Ansicht, dass Nintendos Geschäftspraktiken beschissen sind, aber ich werde mir wohl trotzdem die Switch 2 holen. Manchmal fehlt da auch einfach die Alternative. Bei Computern zum Beispiel kann ich abwägen, ob ich im Spitzensegment Intel oder AMD bzw Nvidia oder AMD kaufe. Will ich auf vollkommen legalem Weg aktuelle Pokemon spielen, bleiben mir Nintendokonsolen, sonst nichts. Da ich auch weiterhin gern neue Pokemonspiele spiele, ist die Frage für mich, ob die Probleme so fatal sind, dass ich nicht mehr von Nintendo kaufen möchte. Aktuell ist das noch nicht der Fall.

    Pokemon Schild

    Ich habe mir als kleines Gimmick überlegt, dass ich Hop in keinem Kampf Pokemon zeige, die er bereits in einem vorangegangenen Kampf gesehen hat. Das gilt ebenso für gemeinsame Kämpfe. Dadurch durchmischt sich das Team wunderbar. Aktuell sieht das Team folgendermaßen aus:

    Resladero Lvl 50

    Alola-Vulnona Lvl 50

    Branawarz Lvl 50

    Castellith Lvl 50

    Gengar Lvl 50

    Schlapfel Lvl 50

    Gengar und Schlapfel hat Hop im letzten Kampf nicht gesehen, sie blieben also im Team, der Rest ist neu und wird demnächst siebten Orden kämpfen.

    Ich muss feststellen, es ist ein tolles, unterschätztes Pokemonspiel. Der Soundtrack ist ein echter Banger, allen voran natürlich das Arenaleitertheme, dass ich oft einfach nur laufen lasse, weils gut ins Ohr geht.

    Merz hat ja auch im Interview gesagt, dass er AfD Wähler überzeugen möchtet mit seiner Politik. Er will die AfD Wähler mit seiner Politik zurückholen.

    Er wollte die AfD auch halbieren und 40% für die Union holen. Ich denke, ich weiß schon, wie gut das mit dem "zurückholen" der AfD-Wähler klappen wird: Wie immer werden die Wähler die Partei bevorzugen, die vor der Union bereits Forderungen nach rechtsextremer Politik stellte. Ich befürchte, Merz bereitet, ob bewusst oder versehentlich, eine Blau-Schwarze Koalition unter blauer Führung. Und ich gehe nicht davon aus, dass diese Union irgendwas unternehmen wird, um Institutionen, die abgesichert sein sollten, tatsächlich abzusichern. Ich denke da an Verfassungsgerichte und den Verfassungsschutz. Ich mein, was meint ihr, der Verfassungsschutz ist dem Innenministerium unterstellt, was meint ihr, ermittelt der wohl gegen eine Regierungspartei, insbesondere wenn ihr das Innenministerium unterstellt ist? Und was meint ihr, wie wichtig wird einer AfD wohl das Innenministerium sein? Was meint ihr, wie lang dauert es, bis die AfD den Verfassungsschutz Grüne, Linke und vielleicht noch die SPD wegen "Linksextremismus" beobachten lässt?

    Ich fürchte, wir werden noch vorgeführt bekommen, wie stabil diese Demokratie tatsächlich ist.

    Wenn man sich ansieht, wie Traditionelle starke Rennstrecken mit guten Überholmöglichkeiten aber Reihenweise aus dem Rennkalender fliegen, oder in die Rotation gehen wie z.B. Spa, in Hockenheim wird nicht mehr gefahren, Spenag, Istanbul. Alles grandiose Strecken. Stattdessen gehts 3x in die USA, zu den Saudis oder der Top Strecke in Quatar

    Kann man an sich so sehen, aber wie gesagt, das erklärt mir nicht diese enorme Abneigung gegen Miami, das eines der unterhaltsamsten Rennen bisher und das nicht nur wegen Ferraris Comedyshow.

    Angesichts der Fläche der USA verstehe ich, dass dort drei Rennen stattfinden. Miami genießt, wie ich feststelle, einen miserablen Ruf, ich verstehe nur weiterhin nicht, wieso. Gestrichene Rennstrecken sind bedauerlich, mehrere Rennen in den USA und auf der arabischen Halbinsel muss man nicht gut finden. Aber nichts davon ist ein Argument gegen (oder auch für) Miami. Mir ist die Tradition irgendwelcher Strecken ziemlich egal, eine Strecke ist nicht besser, weil berühmte Fahrer drauf gefahren oder gar gestorben sind. Ich sehe gern interessante Rennen und stach Miami heraus. Natürlich kann keiner garantieren, dass das alle Jahre wieder so sein wird, aber das war vielversprechend und da seh ich gern mehr von.

    aber kein einziges mal im Kontinent Afrika unterwegs sein?

    Ruanda soll doch einen Grand Prix bekommen. Passt schon irgendwie ins Bild.

    Ich weiß nicht so recht, was alle gegen Miami haben, ich fand das Rennen sehr unterhaltsam. Viele Überholmanöver, viel Action auf der Strecke, aber selbst taktisch glückliche und unglückliche Manöver rund um Boxenstopps, da war alles dabei. In Suzuka war doch genau das der Grund für enorme Langeweile. Wenn ich die Wahl habe zwischen Rennstrecken wie Suzuka und Stadtkursen wie Miami, dann nehme ich liebend gern Miami.

    Dazu kam natürlich noch köstliche Unterhaltung von Ferrari, die, wie so oft, Ferrari-Dinge tun. In dieser Ausgabe war es die zögerliche Entscheidung Hamilton auf den Mediums vorzulassen, damit er auf Antonelli aufschließen könnte. Stattdessen durfte er sich mehrere Runden lang die Reifen in der Dirty Air zerstören, bevor er vorbei durfte. Als die Aufholjagd zu scheitern schien dann erneute Anweisung zum Platztausch, was Hamilton erstmal gekonnt ignorierte. Das Grande Finale dann nach dem Platztausch, als Hamilton die Zeit zu Sainz hinter ihm gesagt bekommt und er sarkastisch nachfragt, ob er ihn auch durchlassen solle. Das war schon große Comedy.

    Selbst das Fernduell zwischen Hadjar und Tsunoda, der aufgrund einer 5-Sekunden-Strafe noch um den letzten Punkterang bangen musste, hat mir großen Spaß gemacht. Das war bis zum Schluss ein Blick auf den Abstand und meine Güte war das knapp.


    Und um nochmal drauf zurückzukommen: Ich verstehe dieses festhalten an Traditionsstrecken nicht. Das Suzukarennen wurde völlig zurecht für die brechende Langeweile mangels Überholmanöver kritisiert. Auch Monaco gehört seit Jahren zu den langweiligsten Strecken überhaupt, letztes Jahr kamen nach der Red Flag in Runde 1 halt einfach mal die ersten zehn Autos genau in der Reihenfolge ins Ziel, wie sie gestartet waren. Die vorgeschlagene Lösung waren Zwangsboxenstopps und noch weichere Reifen, damit wir genußvoll Taktieren ohne Überholmanöver auf der Strecke genießen können. Wenn ich dann noch höre, dass es nicht die Strecken, sondern die Autos seien, in Suzuka wars die Dirty Air, in Monaco zu große Autos, dann frag ich mich, warum in Miami Dirty Air und große Autos kein unüberwindbares Problem waren. Ich habe da diesen Verdacht, dass Suzuka und Monaco vielleicht doch einfach beschissene Strecken sind, auf denen sich kaum überholen lässt.

    Auf der Tagesschau-Seite wird erwähnt, dass die Einstufung früher hätte erfolgen können, aber der Verfassungsschutz die Chancengleichheit im Wahlkampf nicht gefährden wollte. Gut zu wissen, dass der Verfassungsschutz die Chancengleichheit einer gesichert rechtsextremen Partei als wichtiger erachtet als den Schutz der Verfassung vor ebendieser Partei.

    Ich frag mich, was der Verfassungsschutz beruflich macht, die Verfassung schützen ja wohl nicht.

    Die Lösung wäre Tomb Raider 1-3 Remastered gewesen. Foxhound hat durchaus korrekt erkannt, dass Zopf und Top auf den ersten Teil hindeuten, das Remaster erlaubt den Wechsel der Grafik per Knopfdruck. Die Hand als Aktionshinweis war jedoch im Original nicht vorhanden, sondern kam im Remaster dazu.

    Keine Ahnung, ob keiner mitbekommen hat, dass es die Remaster gab, sie sind auf jeden Fall ein großartiger Weg nochmal zurückzukehren, auch mit neuer Grafik und moderner Steuerung.

    Langer Rede kurzer Sinn: jemand anderes darf.

    Und wo ist das Problem, immer noch?

    Wirklich nicht? Dann gehe ich ehrlich gesagt davon aus, dass du hier rumtrollen willst.

    Außerdem können auch kleinere Summen so investiert werden, dass man sie nicht (stark) versteuern muss.

    Wovon ich rede, ist die sogenannte "Verschonungsbedarfsprüfung", die beginnt, wenn mindestens 26Mio € vererbt werden. Was zum Teufel muss falsch laufen, dass man bei solchen Summen von der Erbschaftssteuer verschont werden muss? Bist du weniger reich, musst du zahlen. Das ist absurd.

    Edit: Übrigens tun nicht mal superreiche Erben so, als sei das eine Regelung, die für etwas anderes da, als superreichen Erben die Erbschaftssteuer zu ersparen. Die wissen selbst, dass sie die zahlen könnten, sie wollen nur nicht.

    Es gibt (mmn) immer noch keine Chancenungleichheit in Deutschland.

    MIt den oben angegebenen 26 Mio € kann man bei 25.000€ Mindestkapital 1000GmbHs gründen und mit allen pleite gehen und hat immernoch 1Mio € unversteuertes Erbe übrig. Jemand, der ohne diese Vorabfinanzspritze ins Rennen geht, muss Schulden machen oder andere beteiligen für eine Gesellschaft ohne persönliche Haftung oder man nimmt eine Unternehmensform mit persönlicher Haftung, muss dann eben aber mit Privatvermögen haften, wenn das Unternehmen pleite geht. Das ist Chancenungleichheit par Excellence. 1000 Chance ohne eigene Verschuldung vs eine Chance mit eigener Verschuldung. Wenn du das Chancengleichheit nennst, nennst du wahrscheinlich auch einen 100m Lauf zwischen einem Olympioniken und einem Säugling ein faires Rennen mit Chancengleichheit.

    Trotzdem sagst du doch selbst "ein bisschen Arbeitswille und Disziplin". Was passiert mit denen, die beides nicht haben und daheim irgendwie versumpfen, sich nen Scheiß um ihre Kinder kümmern und die dann genau so werden, wie im Post über dir beschrieben? Es ist halt schlicht nicht allein vom Geld abhängig, ob und wie du dich um deine Kinder kümmerst.

    Naja, wenn du arm bist, werden die Kinder vermutlich keine Chance haben, wenn du reich bist, lassen sich im Zweifelsfall halt Kindermädchen und Privatschule bezahlen.

    Genau so ist es mit erben. Wo ist das Problem, dass Reiche ihren Kindern ihren Reichtum vererben?

    Die Antwort kannst du dir selbst geben:

    Ich bin der Meinung, Kapitalismus ist gut, weil jeder für sein eigenes Glück verantwortlich ist und so soll es auch sein.

    Wer erbt, ist ab einer gewissen Summe nicht mehr für sein eigenes Glück verantwortlich. Im schlechtesten Fall ist er dann noch fürs eigene Unglück verantwortlich, wenn Millionen bis Milliarden verzockt werden. Spätestens ab dreistelligen, ich meine aber bereits bei zweistelligen Millionenbeträgen kann man problemlos von den Zinserträgen aus dem Vermögen leben, ohne auch nur eine Sekunde einer Arbeit nachzugehen.

    Aber selbst, wenn wir von kleinerem Erbe reden, ist halt jeder Puffer, den man fürs eventuelle Scheitern im ersten Anlauf geschenkt bekommt ein Vorteil, den jemand ohne Erbe nicht hat. Zumal ja auch Schulden vererbt werden können. Ich weiß, man kann das Erbe ausschlagen, aber das tut man, wenn man entweder genauen Überblick über die Finanzen des Verstorbenen hat oder weiß, dass ohnehin niemand in der Familie etwas zu vererben hat. Die Geschichte von Großtante Birgit aus Luxemburg, die einem zufällig ein kleines Vermögen vererbt, findet man höchstens mal im Fernsehen.

    Die Wahrheit ist, dass Erben dem Erhalt bestehender Klassenstrukturen dient. Deshalb gibt es auch Verschonungsbedarfsprüfung bei Superreichen, weil die armen Superreichen leider auf ihr Milliardenerbe keine Steuern zahlen können, da das Geld ja in Unternehmen angelegt ist. So ein Pech. Wer dagegen kleinere Summen vererbt, kann sowas nicht nutzen.

    Ich würde auch nicht zu meinem Kind gehen und sagen, du ich habe dich enterbt, weil Fremde Menschen rumheulen, dass sie weniger Chancen haben als du und du dir gefälligst selbst alles erarbeiten sollst, übrigens liebe ich dich nicht, sonst wäre mir die Meinung anderer komplett egal und ich möchte nicht, dass du als mein Kind keine Probleme im Leben hast, weil guck mal anderen geht es ja so viel schlechter als dir und jetzt geh arbeiten lol. Sry, aber kein Elternteil, das sein Kind wirklich liebt macht so was. Und selbst, wenn das Geld "nur" vererbt ist, irgendwann in der Timeline hat jemand hart dafür gearbeitet, vllt sogar um seinen Nachkommen alles zu ermöglichen.

    Zunächst mal sollst du das nicht sagen, der Staat soll das sagen. Nimm dem Reichen halt einen großen Teil des Erbes ab, bezahl damit die Schulden, die ökonomisch Schwache angehäuft haben, damit deren Kinder nicht unter ihnen leiden müssen.

    Davon abgesehen: ab einer gewissen Vermögenssumme hat zumindest niemand in der Familie hart gearbeitet, weil man mehrere Millionen Euro mit "harter Arbeit" nicht mehr erreichbar. Milliarden gehen ohnehin nur, indem man andere Leute hart arbeiten lässt. Bastet sprach Kolonialismus an, aber Deutschland hat zudem sein ganz eigenes Kapitel mit Unternehmen, die von besonders "harter Arbeit" profitieren. Aber es wäre so ungerecht, wenn die Vermögen, die dank Zwangsarbeit in KZs aufgebaut wurden, nicht an die nächste Generation weitergegeben werden. Aber man ist ja nicht so, da werden dann vom Milliardenerbe mal eben eine oder zwei Millionen gespendet, dann ist ja alles wieder gut.

    Aber es ist nicht die Verantwortung von Reichen die Welt zu retten.

    Warum eigentlich nicht? Warum ist es legitim, dass Gewinne aus der Zerstörung der Umwelt und Ausbeutung armer Länder privatisiert werden, während man die Wiederherstellung der Umwelt und den Wiederaufbau der ausgebeuteten Länder dem Steuerzahler überlässt? Zumal Reiche selten die gewaltigen Steuern bezahlen, über die sie sich so lautstark beschweren.

    gesunder Kapitalismus

    Der war gut, den muss ich mir merken. :ugly:

    Aber braucht's dafür den Kommunismus?

    Zumindest etwas anderes als Kapitalismus. Kapitalismus produziert immer ein paar wenige Gewinner und ganz viele Verlierer. Es liegt also in der Natur des Kapitalismus, dass der Reichtum auf wenige konzentriert wird. Die sogenannte "soziale Marktwirtschaft" verhindert hierbei auch nicht, dass dem so ist, sie hält lediglich die Verlierer soweit ruhig, dass die Gewinner nicht gelyncht werden.

    Dazu beruhen Vorteile die sich solche Leute erhoffen ja nicht nur auf Aktienkursen sondern auf Steuervorteilen und auch bürokratischen Vorteilen wie dem Abbau der Steuerbehörde

    Das mag in manchen Fällen stimmen, aber weder für Tesla, noch für SpaceX, die massiv von Subventionen des Staates leben. Davon abgesehen kann kein Steuervorteil der Welt so viel bringen, wie die Verzwanzigfachung des Aktienkurses. Elon Musk handelt also ganz klar gegen seine Interessen. Aber sicher ist das Musks 4D-Schach und ich bin leider nicht klug genug seinen Masterplan zu durchschauen.