Im Endeffekt ist aber die Auszeichnung an sich ein Witz, zumindest was die Bedeutung angeht, weil ein Spieler allein keine Turniere gewinnt. Diese märchenhafte Aussagen von wegen "Spieler X hat das Spiel gewonnen" sind vollkommener Stuss und entsprechen nie der Realität.
Naja, man meint damit aber im Normalfall nicht, dass der Spieler allein gewonnen hätte, sondern lediglich, dass er der entscheidende Unterschiedsspieler war. Es gibt in so manchen Teams Spieler, die ohne Qualitätsverlust nicht ersetzbar sind. Keiner kann ernsthaft behaupten, ein Spieler allein hätte ein Spiel gewonnen. Das schafft kein Messi, kein Ronaldo, kein Neymar und auch kein Müller, Schweinsteiger usw usf. Jedoch werden die zugehörigen Teams beim Fehlen eines solchen Spielers schon deutlich geschwächt. Ob das für Messi und Argentinien zutrifft, soll sich jeder selbst beantworten, ich bin der Meinung, dass es
Genauso sollte ein Weltfußballer nicht wie ein Fußballgott angesehen werden, weil auch Ronaldo mal einen schlechten Tag hat und bei einem Turnier schlecht spielen kann.
Er kann quasi nach dem Titelerhalt die ganze Zeit Schrott spielen, der Titel wurde ihm ja für bisherige und nicht für kommende Leistungen verliehen. Natürlich mag es enttäuschend sein, wenn man den amtierenden Weltfußballer vor sich hat und der Mist spielt, trotzdem heißt das nicht, dass der Titel zu Unrecht verliehen wurde.
Wie glaubst du muss Messi sich fühlen? Hast du dir mal den Shitstorm angesehen nach der Auszeichnung? Messi muss im Endeffekt ohne Ende Häme und Spott ertragen, kaum jemand wird ihm diese Auszeichnung je anerkennen und dabei spielte er keinen schlechten Fußball. Die ganzen Ronaldo-Fanboys freuen sich gerade einen Keks, weil sogar selbsternannte Messi-Fans wie Maradona diese Auszeichnung kritisieren.
Er selbst kann nichts dafür, dass die FIFA so bescheuert handelt. Der "große" Messi von Argentinien verlor das WM-Finale, und jetzt muss er auch noch diese stumpfen Beleidigungen ertragen, selbst auf Profis kann sich so etwas negativ auswirken, ich könnte hierfür mehr als genug Beispiele nennen. Das soll jetzt gar kein Pro-Messi Mitleidsgelaber sein, es soll einfach zeigen, dass diese Auszeichnung mehr Negatives als Positives bewirkt, egal aus welcher Perspektive man das betrachtet. Messi wird diese Trophäe jedenfalls nicht glücklich begutachten.
Zu Spott und Häme kommt noch, dass er Weltmeister werden wollte. Nicht Spieler des Turniers. Noch demütigender als Verlieren ist wohl Mitleid zu erhalten. Und der Titel war offenbar nur ein Mitleidstitel. Selbst dann, wenn er ihn womöglich verdient hat.
Und übrigens: Die "Teams des Jahres" sind theoretisch wesentlich sinnvoller als einzelne individuelle Auszeichnungen, weil bei einem Team jede Position berücksichtigt wird und man schon eher zu einer fairen Auszeichnung kommt, wo jeder herausragende Spieler einer bestimmten Position eine Chance hat.
Damit hättest du elf individuelle Auszeichnungen, solang du nicht alle aus dem gleichen Team wählst. Sonst könntest du wieder fragen, warum ein Verteidiger A dem Verteidiger B bevorzugt wurde. Ob das Team dann so funktionieren würde, kann man auch anzweifeln. Dass das Problem nur verlagert wird, zeigt doch die Torwartposition, die bereits ausgelagert wird: Bei der WM hätte manch einer gern Navas oder Ochoa statt Neuer gesehen. Wer hat jetzt Recht?
Besser ist vermutlich, man lässt solche Auszeichnungen bleiben, denn "objektive" Kriterien zu finden, dürfte schwierig werden. Neuer beispielsweise hatte andere Herausforderungen zu meistern als Navas. Man könnte es bei Torschützenkönig und wenigste Tore (pro Zeit) kassiert/meiste Spiele ohne Gegentor belassen, die sind objektiv zählbar.