Sehr wohl beweisbar ist aber, dass die Erde nicht 6000 Jahre alt ist, wie die Bibel es behauptet. Sehr wohl beweisbar ist auch, dass die Evolution stattgefunden hat. Sehr wohl Beweisbar ist auch, dass es keine Weltweite Flut gab, nachder sich erst einmal Inzestuös vermehrt wurde. Sehr wohl beweisbar ist ebenso, dass gute 80% des alten Testaments - das sich zu großen Teilen alle der israelitischen Religionen teilen - rein historisch gesehen ziemlicher Bullshit sind.
Was die meisten Gläubigen auch so anerkennen. Deshalb wird selbst von Instutionen üblicherweise der Symbolcharakter der Geschichten betont. Das wiederrum bringt eine Interpretierbarkeit ihrer Bedeutung und dementsprechend verschiedene Regelauslegungen mit sich. Hier scheiden sich nun die Geister. Die Interpretationen sind tatsächlich gelegentlich ziemlich dumm. Und trotzdem sind sie nichts, auf das man nicht ohne das Buch kommen könnte.
Und Religion ist nun einmal eins der am häufigsten verwendeten Werkzeuge, um andere Menschen zu unterdrücken. Und das war sie auch schon immer. Egal welche Religion.
Für viele Werkzeuge (sowohl im übertragenen als auch im eigentlichen Sinn) kann man sowohl positive als auch negative Zwecke eingesetzt werden. Ich kann das gleiche Messer zum Schneiden von Zwiebeln und zum Erstechen eines Menschen verwenden.
Wie können Leute sagen, dass sie an den Inhalt eines solchen Textes glauben, wenn sie ja doch offenbar einzelne Punkte ausschließen? Um nicht zu sagen eine ganze Menge. Um nicht zu sagen das meiste.
Und wenn sie ja doch nicht an 80% des Textes glauben - wozu dann überhaupt der Religion angehören?
Zunächst mal revidiert ja Jesus einiges aus dem alten Testament. Das macht schon was aus, der ganze "Auge um Auge"-Quatsch und so fällt schonmal weg. Letztlich ist es allerdings oft eher so, dass sich halt das genommen wird, was zur eigenen Einstellung passt.
Du machst hier einen Fehler: Du schließt davon, dass man sich selbst besser, als andere Menschen hält - und hier zweifle ich gar nicht an, dass viele Atheisten (und hier schließe ich micht selbst mit ein) schon ein wenig abwärts schielen, wenn sie auf Religionen schauen - deswegen gleich diese Menschen unterdrückt, tötet oder ihnen sonst irgendwie Gewalt antut.
Aus Atheismus lassen sich keine Handlungsregeln ableiten, daher kann er schlecht zur Begründung einer Tat herangezogen werden. Ebenso lassen sich aus der Tatsache, dass jemand Theist ist, keine Handlungsregeln ableiten, da der Glaube an einen Gott noch nichts darüber aussagt, ob und welchen Willen dieser Gott nun hat.
Wie gesagt: Es gibt in unserer Modernen Post-WWII-Gesellschaft sehr, sehr wenig atheistisch motivierte Gewalt.
Wie auch, wenn keine Regeln abgeleitet werden können. Wenn ich als Atheist auf die Idee komme, dass die Juden an allem Schuld sind, dann wird meine Gewalt als antisemitisch motiviert bewertet. Selbst wenn mein Gedankengang atheistisch gewesen wäre.
Die meisten Atheisten - zumindest die meisten mir bekannten Atheisten - sind gleichzeitig auch Humanisten und leben gleichzeitig in einer nicht selten buddhistischen Lebensweise (inklusive Vegetarismus) nach dem Motto "Lebe so, wie es den geringsten Schaden verursacht". Sprich: Es gibt keinen Grund, jemanden anzugreifen, sehr wohl aber, sich (und andere) zu verteidigen.
Ah, hier treffen wir auf einen interessanten Punkt: Atheismus und Religion sind keine grundsätzlichen Gegensätze. Buddhismus ist das Beispiel für eine atheistische Religion. Und du scheinst diese Religion ja recht gut zu finden, entsprechend scheint es also auch sehr positive Religionseinflüsse zu geben.
Ich bin absolut davon überzeugt: Religionen müssen nicht verboten werden.
Einfach Religionen nicht mehr zu fördern und ihnen gewisse Freiheiten nicht mehr zu lassen
Bis hierhin geh ich mit, ich denke aber, Religionen würden trotzdem erhalten bleiben.
Die wissenschfftlichen Prizipien verlangen, dass eine Behauptung belegt wird.
Eine Tatsachenbehauptung muss bewiesen werden. "Es gibt einen Gott" muss bewiesen werden. "Ich glaube an einen Gott, der [...] will" ist keine Tatsachenbehauptung und somit auch nichts, was bewiesen werden müsste. Wenn mir oder dir jemand dann sagt "Du musst dich genauso verhalten", dann kannst steht es uns frei zu glauben oder zu hinterfragen.
Die Behauptung hier ist, dass ein Gott existiert.
"Ich glaube an Gott" - "Es gibt keinen Gott!"
Na, welche von beiden ist eine Tatsachenbehauptung? ;)
Wenn jemand tatsächlich sagt "Es gibt einen Gott", dann ist das tatsächlich eine Behauptung, die zu beweisen gehört. Wenn ich an Gott glaube, aber zugebe, dass ich seine Existenz nicht beweisen kann, niemand mir aber seine Nichtexistenz aufgrund getroffener Annahmen über seine Eigenschaften beweisen kann, sind weder ich noch die anderen dumm. Im Unterschied zu Nessi und Co, die aufgrund ihrer Eigenschaften widerlegt werden können.
So gesehen kann man Atheismuss schlecht mit Christentum und co. gleichsetzen, da es nunmal keine Religion ist, auch wenn viele es so darstellen, um überhaupt eine Diskusionsgrundlage zu haben.
Und es gibt durchaus Studien, die belegen, dass Leute mit einer besseren Bildung und mit höherer Interligenz öffters zum Atheismuss neigen...
Ja.
Atheismus ist nur keine Ideologie. Entsprechend kann man darauf keine Folgerung wie alle gläubigen Menschen müssen getötet werden aufbauen.
Sowohl aus Theismus als auch aus Atheismus lässt sich pauschal eine solche Ideologie nicht herrleiten. Wenn ich glaube, dass Gott will, dass wir alle einander unabhängig von Hautfarben, Religionen, Sexualität und dergleichen lieben, dann bietet mir der Glaube keine Grundlage irgendwem Leid zuzufügen. Wenn ich glaube, dass Gott überhaupt nichts will, dass Gott einfach manchmal Langeweile hat und deshalb willkürlich Menschen tötet, dann bietet mir das ebenfalls keine Grundlage irgendjemanden zu töten. In letzterem Fall wäre es nur so, dass es Gott eben völlig wurscht wäre, was ich tue, weshalb ich mich (quasi wie ein Atheist) weder mit ihm rechtfertigen kann noch vor ihm rechtfertigen muss.