Kann ich das so auffassen wie etwa eine Art Dialekt, nur dass es als eigene Sprache akzeptiert wird? So hört sich das nämlich gerade für mich an, finde die Art und Weise, wie du dazu kamst, aber sehr interessant. Das zeigt wieder mal, dass man nur einen kleinen Anstoß für solche Dinge benötigt. Generell gibt es so viele Sprachen auf der Welt, dass theoretisch jede einzelne davon interessant zu lernen wäre. Vor einigen Jahren habe ich auch einmal Finnisch für mich entdeckt, aber das zu lernen würde wohl an die Unmöglichkeit grenzen, weil die Sprache wie Ungarisch ziemlich kompliziert ist. Aber ich mag den Sprachlaut und die exotisch klingenden Begriffe sehr gern und das macht viel aus!
Ich dachte auch erst, dass es einfach nur ein Dialekt mit einem sehr hohen Prestige ist, der deshalb dann in der Schriftsprache Verwendung findet. Heute weiß ich aber, auch weil ich Sprachwissenschaft mit romanischem Schwerpunkt studiere, dass Katalanisch zwar mit dem Spanischen verwandt ist, allerdings mindestens so alt ist wie Spanisch und Strukturen aufweist, die es definitiv zu einer eigenen Sprache machen. Katalanisch hat in gewisser Weise das Pech, in keinem Staat außer Andorra Amtssprache zu sein, weshalb man es gern einfach als spanischen Dialekt abtut, während Portugiesisch, was ähnlich verwandt ist mit Spanisch, eben auf jeder politischen Karte eindeutig Portugal zugeordnet werden kann. Da kommt dann niemand auf die Idee es einen Dialekt zu nennen.
Ich habe es halt sehr oft bei mir erlebt, dass mich die großen Sprachen gar nicht so sehr reizen. Ich bin zwar froh Englisch in der Schule gelernt zu haben und damals, als ich noch nicht so wirklich Interesse an Sprachen hatte, gefiel mir Englisch auch noch wesentlich besser, heute würde ich es aber eher nicht mehr lernen, da ich die Sprache doch recht langweilig finde. Exotischere Sprachen sprechen mich da mehr an, darunter auch Finnisch. Und wenn man mal eine auf dem ersten Blick kompliziertere Sprache lernt, hilft es meiner Meinung nach sich vor allem Ähnlichkeiten zur Muttersprache zu suchen und sich dann einzureden, dass die Sprache doch recht ähnlich funktioniert. Das wirkt nicht so demotivierend ;)
Das Lesen von Rechts nach links ist eigentlich nur Gewöhnungssache. Im Japanischen wird in Medien normalerweise auch von oben nach unten geschrieben (man sieht es ja an Mangas, die für uns von hinten nach vorne gelesen werden), aber es geht auch gewöhnlich von links nach rechts. So, wie es dann eben am besten passt. Das einzige Problem, dass sich dann womöglich noch in den Weg stellt, ist die Schrift auch entziffern zu können, was bei Hebräisch bedeutend einfacher sein dürfte, wenn man einmal die Regeln kennt.
Hast du auch schon Erfahrungen mit der Grammatik oder vorerst nur mit einzelnen Wörtern gesammelt?
Klar ist das eine Gewöhnungssache, aber wenn man sein ganzes Leben in lateinischer Schrift verbracht und immer schön von links nach rechts gelesen hat, dann ist das doch schon ziemlich anstrengend sich an was neues zu gewöhnen. Anfangs fühlte sich das auch richtig unbequem an, so als würde ich mit meiner rechten Hand zeichnen (ich bin Linkshänder)... Aber mittlerweile hab ich es verinnerlicht.
Ich habe auch schon ein bisschen hebräische Grammatik in mich hineingesogen, aber ich muss ehrlich sagen, dass ich da eher enttäuscht wurde. Die Grammatik ist schon sehr europäisch und nicht so exotisch wie ich mir erhofft habe.