Also erstmal danke für den Beitrag, darauf kann man eingehen!^^ Auch vorne weg, ich versuche jetzt nicht deine Argumentationen zu zerpflücken, sondern meine Ansicht klarer zu machen.
Wie ich bereits gesagt habe, verweigere ich ja selbst zB WhatsApp und Steam. Darum kann ich dich auf der einen Seite sehr gut verstehen, muss auf der anderen aber irgendwo sagen, dass ich es für überzogen halte.
Kritik an einer Sache wie Facebook, oder ählichem, ist natürlich nicht nur richtig sondern auch vollkommen angebracht. Aber in Frage mich nunmal oft wie weit man das spinnen muss.
Auch ich bin nicht mit allem zufrieden, wie es heute ist.
Das heißt nicht, dass man es nicht ändern kann - ich finde es manchmal bemerkenswert, dass Eltern ihren Kindern sagen, dass sie mal alles in ihrem Leben werden/tun können, aber sich viele Menschen untereinander sagen, dass dann doch wieder einige Dinge in Stein gemeißelt und unveränderbar sind. Und wenn sich einer sagt, das akzeptiere ich nicht, dann belächelt man ihn und sagt, so ist das eben. ;)
Davon abgesehen hat man natürlich trotzdem die Wahl bzw. das Recht, sich dem Zwang zu widersetzen und man sollte aufpassen, dass sich das auch in Zukunft nicht ändert.
Gut, im Bezug auf das Arbeitsbeispiel kann ich mit der Aussage nicht gerade viel anfangen muss ich sagen. Jedoch ist es nicht so, dass gerade Querdenker oft sehr gute Chancen haben? Beispiele gibt es ja mehr als genug. Grundsätzlich ist dieses Verhalten das du beschreibst normal, das lässt sich schlecht ändern.
Ich find das Sprichwort da halt immer recht gut: "Alle sagten das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste und hat es einfach gemacht." (Ich hoffe wir haben da jetzt gerade nicht aneinander vorbei geredet?)
Das ist eigentlich eine andere Thematik - mein Bauch ist Teil meines Selbst. Wenn er mich zum Essen zwingt, dann zwinge ich mich selbst dazu. Damit kann ich auch ganz gut leben.
Abgesehen davon fordere ich zunächst keine komplette Aufhebung eines Zwangs, sondern vorerst nur das Bewusstmachen eines Zwangs.
Ganz genau das wollte ich mit diesem überzogenem Beispiel auch aufzeigen. Nicht jeder "Zwang" ist ein Zwang und ich denke man weiß selbst am besten, womit man leben kann / will und womit nicht.
So meine ich den gesellschaftlichen Zwang nicht, auch wenn das ebenfalls ein Aspekt ist (dass du dagegen immun bist, heißt ja nicht, dass es andere sind). Nein, ich rede davon, dass es für Vieles im Leben plötzlich unverzichtbar wird, obwohl viele Menschen auch ohne das leben könnten - wenn nicht nur plötzlich so viel darüber laufen würde. Wenn man es nur benutzt, weil man ansonsten im Strom der anderen unterzugehen droht (es aber sonst absolut nicht braucht), dann kann das so nicht richtig sein.
Ja aber das ist doch genau der Falsche weg und ich kann nicht verstehen warum man sich diesen Gründen unterwirft? Gut, vielleicht bin ich da einfach ein schlechtes Beispiel in dem Fall.
Aber man kommt auch sehr gut ohne Facebook, Alkohol, Rauchen, ... womöglich sogar ohne Computer aus. Eher letzteres würde ich schon eher als Zwang ansehen, wenn ich an die Zukunft denke. Aber je nach Job und Interessen, ist es derzeit noch möglich ohne auszukommen.
Ich hoffe nur, dass es nicht zu einem Monopol wird (falls es das nicht schon ist). Ein Monopol bedeutet Macht und zu viel Macht an einem Punkt konzentriert hat sich selten als sonderlich gut erwiesen. Was mich zum nächsten Punkt bringt:
Facebook ist definitiv kein Monopol und ich predicte (was isn da grad das deutsche Wort? oO) mal, das es das auch nie werden wird. Auch dieses Forum hier ist im Prinzip nichts anderes von der Grundmaterie.
Es stimmt das Facebook wohl sehr Mächtig ist, aber das sind andere auch. Da habe ich zum Beispiel Twitter oder WhatsApp im Kopf.
Facebook hat nunmal zu seiner Zeit vieles richtig gemacht und deswegen hat es so viele Nutzer. Das kann man auch mit Apple vergleichen: Während Nokia den Prozess der Tastenherstellung optimiert hat, sprich so billig und bei so gut wie möglich, hat Apple die Tasten einfach weggelassen. Den Erfolg spiegelt sich heute in überteuerten Produkten wieder, die trotzdem gekauft werden.
Prinzipiell ist es nicht schlimm - solange es die Informationen noch anderswo gibt bzw. man sie auch noch leicht genug finden kann (deswegen: bitte kein Monopol).
Um hier auf das Beispiel mit der Klassengemeinschaft zurück zu kommen: Wenn die Informationen über bestimmte Entscheidungen auf Facebook zu finden sind und ein wesentlicher Teil der Entscheidungsfindung auch dort abläuft (Diskussionen etc.; ist ja auch viel bequemer, vorm PC zu sitzen und zu lesen, als sich in der Freizeit/Pause in der Aula zusammenfinden zu müssen), dann ist man zum Teil gezwungen, sich auf Facebook zu registrieren, nur um daran teilhaben zu können. Klar, man kann seine Klassenkameraden fragen, worum es da jetzt gerade geht, aber das wäre dann einerseits auch nur eine indirekte Nutzung des Mediums (womit man aber vielleicht noch leben könnte), andererseits wird einem vielleicht auch irgendwann gesagt werden, dass man es doch einfach nachlesen könnte, wenn man sich nur endlich gefälligst mal registrieren würde (jeder andere tut es doch auch). Und sobald die Entscheidungen auch komplett dort gefällt werden, ist man erst recht gezwungen, sofern man noch irgendwie aktiv teilhaben möchte. Natürlich kann man auch von sich aus versuchen, ein alternatives Medium anzubieten (mit welchem man selber leben kann), sicher. Aber das müssen die anderen auch nutzen wollen und ob sie das wollen, wo Facebook doch viel bequemer ist und das die meisten ja schon haben dürften, ist fraglich. Womit wir eigentlich auch wieder beim Thema gesellschaftlicher Zwang wären.
Also ich kann da jetzt nur aus eigener Erfahrung sprechen, aber gerade auf der Uni sind die Leute eigentlich recht zuvorkommen was das angeht. Material wird auch so ausgetauscht, es wird sich am Campus zusammen gesetzt und wenn man Facebook boykottiert wird das akzeptiert und man bekommt gerne auch so Informationen mitgeteilt. Dazu muss man sich aber halt selbst engagieren und mit den Leuten reden. Wie gesagt, ich konnte damit bisher noch keine Probleme feststellen und gebe selbst auch so immer gerne Daten weiter.
Auch kann ich nicht bestätigen, dass die Leute alternativen ablehnen. Wir hatten zB durchaus schon mal extra ein Forum eingerichtet, weil es einem spaß gemacht hat. Den Vorschlag muss man halt bringen.
Ich bin halt bequem und finde es deswegen gerade so praktisch auf FB mit so einer Vielzahl an Leuten interagieren zu können. Das spricht zwar jetzt natürlich für deine Argumentation (welche ich ja nicht falsch finde!), aber wie so oft gibt es zu einem Contra auch hier ein Pro.