Kurzum: Das ist keine subjektive Wahrnehmung, das ist objektive Realität. In Deutschland hängt dein Schulerfolg und vor allem dein Studienerfolg (oder ob du überhaupt auf die Uni gehst) stärker von deiner Herkunft und deinem Geschlecht ab, als in den meisten anderen EU-Ländern. Deutschland steht deswegen international in der Kritik und vor allem auch innerhalb der EU, da schlicht und ergreifend von einem so wirtschaftsstarken Land wie Deutschland erwartet wird, dass es mehr in das Bildungssystem investiert, um so mehr Chancen zu schaffen.
Du und Antiheld, ihr habt natürlich recht mit der Aussage, dass es stark von der Herkunft abhängt wie der weitere Bildungsweg aussieht und wenn ich ehrlich bin, wäre es auch sehr komisch wenn es anders aussehen würde.
ABER (und ich habe das an einer anderen Stelle schon einmal geschrieben):
Gerade bei uns in Österreich ist es lächerlich einfach im nachhinein etwas für seine Bildung zu tun. Damit meine ich jetzt nicht Kurs xyz im Wifi.
Ich bin ja quasi so etwas wie das Paradebeispiel. Meine Mutter ist gelernte Floristin, arbeitet aber als Putzfrau da sie am Samstag nicht arbeiten will.
Mein Vater hat nie eine Lehre abgeschlossen. Meine ältere Schwester hat dann tatsächlich mal Matura gemacht, allerdings in einer Modeschule. Das Resultat davon ist, dass sie sich heute nicht mal einen Reissverschluss annähen kann - Matura ohne Interesse im Fach. Bei der Verwandtschaft von meinem Vater sieht es ähnlich aus wie bei ihm, viele Kinder, maximal Lehre.
Bei meiner Mutter gab es weitschichtig sogar 2 Studierte.
Ich bin 9 Jahre jünger als meine Schwester und habe letzten endes auch nur eine Lehre gemacht. MIR war dies aber zu wenig und aus dem Grund habe ich mich vor 2 Jahren erkundigt, was denn potenzielle Möglichkeiten wären.
Kurz und prägnant: Zumindest in Österreich steht dir die Welt offen.
Ich habe in einem Jahr die Studienberechtigungsprüfung auf der JKU absolviert und Studiere nun im zweiten Semester. Da ich die 4 Arbeitsjahre zusammen habe (da zählt sogar Zivil- und Präsenzdienst) bekomme ich seit der Berechtigungsprüfung ca. 700€ im Monat. Ich muss mir zwar keine Wohnung leisten, aber mit Auto, Bausparer und Pendeln brauche ich allein dafür im Monat über 300€ - das kostet in etwa auch das Studentenheim. Essen, Luxus, etc bezahle ich auch alles selbst und ich kann nur sagen, dass ich noch nie so einfach mit meinem Geld ausgekommen bin wie jetzt.
So was soll das ganze Blablah nun? Ich kann zwar nur für Österreich sprechen, weil ich von dem Deutschen System nichts weiß, aber die einzige Person die einem Steine in den Weg legt, ist hier zu Lande man selbst.
Ich verstehe das Gejammere nicht, das man jetzt für alles Quoten braucht? Es ist doch nur logisch, dass Herkunft ein wichtiger Teil der Weiterbildung ist. Wenn die Eltern Akademische Grade besitzten, oder einfach viel Geld haben, ist nun mal eine ganz andere Ausgangssituation vorhanden. Ich kann aber nur aus Erfahrung sagen, dass das auch nicht immer von Vorteil ist.
Das Schulsystem ist keinesfalls irgendwo perfekt, geht auch kaum.
Aber warum so viele Leute der Meinung sind, dass dies der Ort sei den Umgang mit Miete, Steuern, Finanzen, Computern und Sex zu sein, kann ich beim besten Willen nicht verstehen.
Das Leben ist eigentlich recht selbsterklärend. Wenn ich im Monat 1000€ verdiene, wirds vermutlich nicht die Villa am Stand in Miami. Essen braucht man idr auch, ab und zu neue Klamotten, Haushaltsartikel und ein bisschen was auf der Seite zu haben schadet nie. Ich frage mich immer, was für Überraschungen da kommen?
Es wurde ja schon oft erwähnt, wenn es um die Freizeit geht ist die Selbstinitiative sich zu informieren doch auch enorm, wo ist das Problem wenn es um das Leben geht? Auch Eltern sollen ab und zu ganz nützliche Tipps haben, immerhin haben sie schon ein paar Jahre mehr auf dem Buckel und leben auch noch (wobei das ja immer ein relatives Beispiel ist).