Hier haben drei (drei Einzelpersonen, und nicht etwa 3%) Fanatiker es geschafft, die Meinungs-, Kunst- und Pressefreiheit von mehreren Hunderten Millionen Menschen - überall dort, wo Muslime leben - faktisch auszuhebeln. Nicht etwa, weil diese Rechte formal abgeschafft worden wären und man für Karikaturen jetzt von Staats wegen verfolgt wird.
Ich gebe zu, in Anbetracht der Fülle an Informationen bin ich nicht was alles angeht auf dem neuesten Stand, aber welcher Staat hat nun damit begonnen Karikaturen zu verfolgen? Wäre das der Fall wären die ganzen aus Solidarität entstanden Zeichnungen von internationalen Karikaturisten garnicht möglich gewesen.
Nein, man hat dafür gesorgt, dass die Wahrnehmung dieser Rechte jetzt mit dem Preis der Todesangst bezahlt werden muss. Dies allein zeigt, dass die "Angst" der PEGIDA-Demonstranten vor einer Islamisierung kein Ausdruck irrationaler Gefühle ist und eben keineswegs pauschal als "dumm" abgestempelt werden kann.
Darf ich dann auch den NSU benutzen um meine Ablehnung der PEGIDA gegenüber zu rechtfertigen? Ich meine die waren ja rechts(extrem) und PEGIDA ist auch rechts ...
Gleiches kann man von den PEGIDA-Kritikern, die ebenjene Bewegung als verwerflich betrachten und entsprechende Demonstrationen mit aller Macht unterbinden wollen, nur um am nächsten Tag mit Charlie Hebdo zu sympathisieren und hier plötzlich Islamkritik unter Meinungsfreiheit einordnen, aber nicht behaupten.
Hier muss man zwischen drei Dingen unterscheiden:
1. Kritik am Islamismus, die wohl niemand kritisiert, dazu hat es noch nicht einmal die jüngsten Anschläge gebraucht, auch wenn über Tatmotiv bisher nur spekuliert werden kann.
2. Kritik am Islam, was so okay ist wie jede andere Religionskritik.
3. Dumpfer Islamhetze, die genauso menschenverachtend ist wie das was sie angeblich anprangert.
PEGIDA betreibt vorallem letzteres.
Wenn zwölf Menschen aus nichtigen Gründen auf bestialische Weise hingerichtet werden und der erste Gedanke dahin fällt, wie man denn verhindern könne, dass dieser Massenmord von der vermeintlich falschen Seite "instrumentalisiert" werde, damit das liebgewonnene, eigene Weltbild keine Risse bekommt, hat diejenige Person einfach gravierende, ethische Defizite.
Und das "Älabätsch, wir ham's euch doch gesagt!", sprich die Instrumantalisierung der Opfer für die eigenen Ziele, der Rechten ist besser?