Aber woran genau macht man das fest, bei zwei Spielen, die vom Grundkonzept her so unterschiedlich sind? Im einen steuert man einen einzelnen Charakter in einer Open World und metzelt sich durch Reihen von Robotern, im anderen kommandiert man eine Armee vielseitiger Charaktere, die man individuell ausrüsten und trainieren kann. Ein direkter Vergleich ist bei so etwas sehr schwer und höchstens bei den RPG-Elementen wie das Ausrüsten von Waffen wirklich möglich - und in der Hinsicht geben sich die beiden Spiele nicht viel und bieten innerhalb ihrer jeweiligen Mechaniken genug Auswahlmöglichkeiten.
Ansonsten ist ein Aspekt, den man vergleichen kann, wie ich schon in meinem vorherigen Beitrag geschrieben habe, die Grafik. Dass FEA diesbezüglich etwas hinterher hinkt, sollte klar sein, aber das liegt zum einen daran, dass es früher rausgekommen ist, und zum anderen daran, dass es für den 3DS ist. Nier: Automata würde auf dem 3DS auch nicht annähernd so gut aussehen. Darüber hinaus finde ich Awakening sehr schön gestaltet, auch was Charakterdesign und ähnliches angeht (was nicht heißen soll, dass Nier: Automata diesbezüglich schlecht ist).
An gewissen, den meisten Spielen gemeinen Schnittstellen.
Story - (Dass NieR die bessere Story hat, hat würde denke ich niemand anzweifeln und auch wenn ein Klassiker, wie du es erwähntest nichts schlechtes ist, so ist es doch eine mit vielen Stereotypen und repetetiven Elementen behaftete Erfahrung, gerade wenn das nicht das erste FE ist)
Charakter - (Die Charaktere Awakenings sind nicht durchweg schlecht aber auch nicht gut, die besseren können nur aus der Masse übertünchen, dass 70%+ absolut vergesslich und bleibenden Eindruck sind außer vielleicht einen lustigen Quirk, der quasi ihr kompletter Charakter ohen Entwicklung und Tiefgang ist. Vielleicht ist es auch an der Stelle ziemlich unfair, ein Spiel mit unter 10 relevanten Charakteren an einem Armeebasierten Spiel zu messen, aber selbst die "tiefgründigsten" und am besten beleuchteten Chars in Awakening haben generös gesagt wenig Tiefgang, keine relevante Characterentwicklung oder Persönlichkeiten, welche den absoluten Standard überschreiten. Gerade Chars wie Chrom und der Ava [dieser jedoch bewusst, daher kein Vorwurf] sind vollkommen farblos. Aber man kann Charakterqualität nicht ansatzweise vergleichen)
Grafik - (Ja, muss man nichts zu sagen)
Sound - (Kann man sich streiten was hier die überhand hat, mMn NieR aufgrund der orchestralen Umsetzung und qualitativen Voiceactings, das ich hier mal einbeziehe, aber nimmt sich nicht viel)
Gameplay (Hier hingegen kann man mMn keinen Vergleich ziehen, da das Gameplay zu unterschiedlich ist und beide in ihrem Genre ein supersolides Gameplay haben, daher kann Gameplay dahinstehen)
Dasselbe habe ich mir mit Tetris und PMD Erkundungsteam Himmel gedacht, und jetzt sehe man sich einmal an, was daraus geworden ist... Objektivität ist letztlich halt eine sehr subjektive Sache.
Ich bin ja ohnehin der Meinung, dass Menschen niemals in der Lage sein werden, wirklich objektiv zu urteilen, solange sie über Emotionen verfügen.
Naja das ist ein doofes Beispiel, kein Retrogame war in dem Sinne objektiv gut wie es Spiele heute sind. Was ich nur meine ist das einfach Awakening nichts hat, was es auszeichnet, es ist ein ultrasolides basic game, aber hat nichts, was es wirklich ein Spiel für Generationen macht, es ist kein Spiel dass in 5 Jahren noch jemand als in irgendeiner Form bezeichnend für sein Genre, Erscheinungsjahr oder ähnliches sehen wird. Es ist nur ein solides game in einer Reihe von ähnlichen Spielen, von denen es nur in wenigen Aspekten variiert und wenig eigene Identität und Mechaniken für sich hat.
Nier hingegen setzt allein von der Qualität der Story, der Charactere und der Grafik Maßstäbe, die über "nette Erinnerung an Klassiker" hinausgehen und tatsächlich Impact hatten, sowohl an die (eigentlich damals nicht existente Fanbase), als auch an die gaming community in der Summe. Halte es daher einfach für das objektiv hochwertigere Spiel. Ich werte allerdings bei sowas das Kriterim personal enjoyment nicht, was natürlich für viele deutlich mehr wiegt als alle möglichst objektiv gehaltenen Kriterien.