Lichtbringer schrieb:
Ich denke mal, dass man auch nur die guten Taten verehren kann.
Dein Beispiel mit dem Mörder hat absolut nichts mit dem Gott-Problem zu tun. Du verehrst den Mörder nicht, weil er das Kind gerettet hat. Du fängst (so hoffe ich zumindest) nicht an, einen Kult um diesen Mörder zu errichten, der auch den Mord, den er begangen hat, als etwas gutes, sinnvolles darstellt und als "Er hatte keine andere Wahl" oder "Das Opfer hat es nicht besser verdient, denn es hat gesündigt" darzustellen.
Fast alle großen Kriegsherren und Diktatoren haben der Welt auch etwas gutes gebracht - teilweise tatsächlich aus Selbstlosigkeit, teilweise, weil es ihre eigene Agenda gestärkt hat. Das ändert jedoch nichts daran, dass sie tausende und teilweise sogar Millionen Menschenleben auf dem Gewissen haben. Würde jemand zu dir ankommen und dir erzählen, dass er Hitler verehrt, weil er immerhin solche nützlichen Sachen wie Kindergelt und Kriegswitwen-Founds für Deutschland eingeführt und außerdem Autobahnen gebaut hat, dann würdest du ihm auch den Vogel zeigen, oder?
Ich denke mal, dass du mich hier falsch verstehst. Ich sagte, dass man nur die TATEN verehren kann, die man selbst gut findet. Deshalb hat mein Vergleich durchaus seine Daseinsberechtigung, weil man die TAT, dass er ein Kind gerettet hat verehren kann, nicht den Mörder an sich oder seinen begangenen Mord. Vor allem die Eltern werden die TAT verehren, da verhindert wurde, dass ihnen ihr Kind genommen wurde. Das Beispiel ist natürlich nur im kleinen Rahmen. So ist das denke ich mit dem Glaube auch. Nehmen wir mal an, jemand glaubt daran, dass Jesus Wunderheilungen vollbracht hat. Das ist jetzt ein dummes Beispiel, da davon auszugehen ist, dass es nicht stimmt, aber das ist jetzt nicht das Thema. Er kann doch diese GUTE TAT verherrlichen wenn er möchte, damit findet er ja nicht gleich ALLE TATEN die Jesus begangen hat gut. Dein Hitler-Beispiel ist damit hinfällig, da du damit trotzdem auf die Verehrung von der ganzen Person eingehst und ich das nicht meinte.
Lichtbringer schrieb:
Wenn du beim Lesen meines Beitrags im Hirn nicht den Leerlauf eingelegt hättest, hättest du mitbekommen, dass ich die Bibel nicht gelesen habe.
Das habe ich durchaus mitbekommen, allerdings erwarte ich dann doch von jedem Deutschen, dass er zumindest so viel über das alte Testament weiß, dass es da so eine Sinnflut gab, die Gott heraufbeschworen hat, um alle zu töten, oder dass es da diese unschöne Sache in Ägypten mit den erstgeborenen gab, da diese Sache nicht nur im Religionsunterricht angesprochen werden, sondern auch in den Medien bis zum Erbrechen breitgetreten werden. Und ja, diese beiden Geschichten wähle ich mit Absicht als Beispiel, da sie nicht nur die beiden mit den meisten Verfilmungen sind, sondern beide dieses Jahr Filmreleases hervorgebracht hatten, die - selbst wenn sie nicht besonders akkurat waren - den grundlegenden Inhalt (inklusive der Morde) durchaus vermittelt haben.
Aha? Du willst also, dass jeder Deutsche sich mit der Bibel auskennt? Widerspicht sich das nicht etwas? Ist das Risiko nicht viel zu groß, dem "Wahn" der Religion zu verfallen? Damit würdest du sogar die Kirche unterstützen, da z. B. ältere Menschen evtl. kein Internet haben und sich die Bibel somit im Buchladen besorgen müssten.
Lichtbringer schrieb:
Hasst du eigentlich auch Soldaten? Sind im Endeffekt auch Massenmörder, die einfach ihren Job machen und auf Befehl töten müssen.
Soldaten haben keine Wahl sondern stehen selbst unter dem Befehl zu töten. Ich hasse keine Soldaten, wohl aber diejenigen, die den Mord an unschuldigen Zivilisten befehlen und dafür Soldaten einsetzen, sowie auch den Krieg als solchen.
Soldaten haben sehr wohl eine Wahl. Diese nennt sich Berufswahl. Keiner zwingt sie dazu, Soldaten zu werden, das ist ihr freier Wille und sie sind sich denke ich bewusst, dass sie nur Figuren auf einem Schachbrett sind.
Lichtbringer schrieb:
Ich glaube nicht, dass der moderne Christ die Bibel liest. Eine Bibel steht eigentlich in den meisten Haushalten nur rum und wird nie angerührt, wenn denn überhaupt eine im Haus ist. Ein moderner Christ glaubt meiner Meinung nach einfach daran, dass der Tod nicht das Ende ist. Er glaubt auch nicht an Luzifer oder eine Hölle, sondern einfach an etwas nach dem Sterben. Das mit dem Glauben an die guten Taten habe ich ja nach dem ersten Zitat schon anhand eines Beispiels erläutert.
Und genau das ist das Problem: Sie bezeichnen sich als Christen, sind es aber nicht, sondern haben ihre eigene Friede-Freude-Eierkuchen Religion, zahlen aber willig Steuern für die Kirche, verteidigen kirchliche Einrichtungen (die oftmals Diskriminieren) und spenden dann auch gerne bevorzugt ihr Geld and christliche Organisationen (weil sie mit Christentum ihren eigenen Friede-Freude-Eierkuchen-Glauben verbinden), die dann in Länder wie Uganda gehen und dort den Leuten verbieten Kondome zu benutzen.
Zudem lassen sich Leute unter einem Glauben sehr leicht manipulieren, was ein weiterer Grund ist, warum die Religion an sich schädlich ist.
Ich verstehe dich nicht. Sei doch froh, dass sie ihre Friede-Freude-Eierkuchen-Religion haben, diese könnte theoretisch auch die richtige sein. Wäre es dir lieber, wenn sich jeder Christ eins zu eins an die Bibel halten würde und dementsprechend "ungläubige" Menschen auf offener Straße steinigt oder "Hexen" verbrennt? Was Menschen mit ihrem Geld machen, müssen sie selbst wissen. Wenn man sich Klamotten kauft, kann man auch sicher sein, dass irgendwo in den armen Länder ein Mensch für einen Hungerlohn dein T-Shirt schneidert, damit unterstützen wir alle Diskriminierung. Ich hoffe, dass du deine Kleidung selbst strickst oder genau überprüfst, also durch Recherche vor Ort, wie viel Geld der Schneider für deine Kleidungsstücke bekommt. Sag nicht, dass du als Student ausschließlich teure Klamotten aus Deutschland kaufst, denn als Student ist man finanziell meist nicht so gut dabei, außer, man hat reiche Eltern. Wenn du diese hast, stell dir vor, was du machen würdest, wenn du knapp bei Kasse wärst. Würdest du immer noch teure Klamotten aus dem eigenen Land kaufen, die nicht mit Blut befleckt sind?
Verbot der Verhütung ist natürlich nicht gut, da muss man dir zustimmen und kann nicht darüber diskutieren.
Ich denke aber, dass Menschen nicht nur durch Religion manipuliert werden. Guck dir doch mal die Regierungen einiger Staaten an, da wird die gesamte Bevölkerung manipuliert. Dass Politiker Marionetten sind, sollte auch klar sein und jemand im Hintergrund die Fäden zieht. Zudem ist auch zu erwähnen, dass die Wissenschaft, auf die du dich so oft beziehst, mit Sicherheit auch nicht immer die Wahrheit sagt. Ich wette mit dir, dass z. B. Pharmakonzerne schon bessere Medikamente hätten, aber diese nicht so rentabel wären, was den finanziellen Aspekt angeht.
Ach ja, und ich denke, dass man als Gläubiger nicht alle Ansichten einer Konfession vertreten muss, um ein Teil von ihr zu sein. Ich muss auch nicht mit allen vergangenen und zukünftigen Entscheidungen einer Partei einverstanden sein, um bei dieser Partei Mitglied zu sein.
Lichtbringer schrieb:
Im Christentum wird man doch, was Speisen angeht, überhaupt nicht eingeschränkt, man wird eigentlich generell nicht eingeschränkt, es sei denn, man ist Hardcore-Christ.
Äh... Nun, kommt drauf an auf wen du hörst... *hüstel* Also in einem Evangelium (ich glaub es ist Johannes) ruft Jesus seine Anhänger dazu auf, Pescetarier zu werden ^^"
Ruft dazu auf, zwingt aber nicht, ein entscheidender Unterschied meiner Meinung nach. Pescetarier ist dabei nicht einmal schlecht, weil Vegetarier sich eigentlich bewusster ernähren. Ja, Pescetarier essen noch Fisch, aber das war es dann auch.
Auf die Antworten zu meinen völlig ernst gemeinten Fragen (hust, hust) werde ich jetzt nicht eingehen, da diese eher eine Parodie zu deinen Fragen sein sollten. ^^
Ideal wäre es natürlich, wenn die Religionen sterben, denn sie halten uns als Menschheit nur zurück. Und wenn nur noch die Hardcore-Christen übrig bleiben, dann wird man diese als die Geisteskranken erkennen, die sie nun einmal sind.
Und wie stellst du dir das vor? Wie würdest du den Glauben auslöschen wollen? Solange es noch unerklärbare Phänomene gibt, die es meiner Meinung nach immer geben wird, wird es Religionen und den Glauben geben. Diesen Glauben kannst du auch keinem Menschen nehmen oder ihn auslöschen, selbst wenn du als Staatsoberhaupt sagst, dass Religionen ab nun verboten seien. Wie willst du in ihre Köpfe hineinsehen? Selbst wenn du ihre Existenzen auslöscht, wird es immer wieder jemanden geben, der sich unerklärbare Phänomene mit einer höheren Macht erklärt. Religion wird in dieser Welt denke ich nie gänzlich verdrängt werden.
Meinen letzten Absatz sehe ich als einen schönen Schluss an, damit ist für mich diese Diskussion auch beendet.
LG,
Lichtbringer