Vorsicht, der Unterschied zwischen Bayern und den Anderen genannten ist, dass die Münchner sich das Geld über Jahre verdient haben, da steht kein Investor im Hintergrund der die Fäden zieht und den Verantwortlichen auf die Finger schaut. Außerdem sind sie bei weitem nicht so hoch verschuldet wie bspw. der FC Barcelona oder Real, nur mal so zur Info. ;)
Von dem Begriff "Tradition" habe ich in diesem Zusammenhang sowieso nie gesprochen, das war als Überbegriff zu verstehen. Dynamo Dresden oder Hansa Rostock sind auch Traditionsvereine, nur wäre es schade, wenn anstelle eines solches Vereins ein Investorenverein spielen würde. Mal ganz davon abgesehen, Chelsea mag früher halbwegs erfolgreich gewesen sein, aber Manchester City? 8|
Auch PSG war, wenn man mal das Vorjahr ignoriert, das letzte mal vor 20 Jahren französischer Meister, Monaco war vor einem Jahr noch in Spielklasse 2 - Wenn Ibrahimovic inzwischen schon von einem "Projekt" spricht, bei dem er mitwirkt, dann läuft da irgendetwas gehörig schief.
Es ist ja kein Problem, wenn ein Scheich oder eine anderweitig reich gewordene Person sich einen Club kauft, aber diese geben dann im Jahr ~200 Mio. Euronen für Transfers aus und das ist einfach zu viel. (Ich könnte diesbezüglich etwas voreingenommen sein da mich große Transfersummen mehr schockieren als freuen, von daher)
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So oder so sind diese Vereine nicht erst MIT dem Investor entstanden, sondern haben vorher mindestens schon mal in der jeweils höchsten Spielklasse gespielt und hatten durchaus auch vorher schon eine relativ stabile Anhängerschaft. Natürlich, dass Geld und sportlicher Erfolg da Hand in Hand gingen, streite ich nicht ab, aber die Fankultur (die du diesen Fans ja in einem Satz mit RB Salzburg abprichst) existierte eben doch.
Und dass es bei Bayern keine Investoren gibt, muss ich doch jetzt nicht wirklich anhand von Beispielen widerlegen? Erst letzte Woche ist Allianz da doch mit eingestiegen. Und jeder der Anteilseigner bringt natürlich seine Interessen mit ein. Dass die Bayern als erster Verein damit angefangen haben, vernünftig zu wirtschaften und aus Existenzgründen auf Fremdmittel angewiesen waren, nehme ich hin, aber dass sie komplett OHNE fremde Beteiligung da stünden, wo sie heute sind, bestreite ich.
Diese ganze Diskussion über Tradition, Finanzen und Retortenvereine finde ich echt unsinnig. Tradition ist für mich immer nur der Name, den man dem verzweifelten Versuch gibt, im Fußball nicht mit der Zeit gehen zu müssen. Besonders gut sieht man es jetzt beim HSV. Da wird von einigen wenigen dagegen an gegangen, dass die Profiabteilung ausgegliedert wird, nur um die "Tradition" zu wahren... ich frage mich, welche Tradition da gemeint ist. Die Tradition, seit 30 Jahren nichts gewonnen zu haben? Die Tradition, jedes Jahr zu den Abstiegskandidaten zu zählen?
Die Tradition als BuLi-Dino kann es nicht sein, denn die wird gerade durch die unsinnige Ewiggestrigkeit enorm gefährdet.
Da beneide ich Hoffenheim, Leverkusen und die Bayern um die Unkompliziertheit, mit der Erfolg ermöglicht wird.
Aber mir wird hier ja sowieso vorgeworfen, dass ich kein Fan bin (was ich selber auch nicht sein will angesichts dessen, was sich so "Fan" nennt), weshalb ich vermutlich gar nicht verstehen kann, dass es beim Fußball nicht darum geht, Erfolg zu haben, sondern eher, so knapp wie möglich dem Scheitern zu entgehen, Stichwort Emotionen...