Am Lehrermangel ist durchaus der Staat schuld und nicht die Universitäten, die Kinder oder Krankheiten. Einen gewissen Ausschuss gibt es in allen Berufen und der Lehrberuf ist nicht der einzige, der mit enormer psychischer und physischer Belastung einhergeht. Natürlich werden viele Lehrer frühpensioniertund einige fallen krankheitsbedingt für einige Zeit aus, aber das ist nicht die Ursache der Lehrermangels.
Ich studiere seit Oktober in München Gymnasiallehramt in den Fächern Deutsch und Geographie und bekomme nun ganz gut mit, wie der Hase läuft. Es fangen jedes Jahr tausende neue Lehramtstudenten an. Einige wechseln ihr Fach nach einigen Semstern, andere beschließen noch im Studium, doch die wissenschaftliche Laufbahn einzuschlagen und andere machen nie ihr Staatsexamen. Aber ein Großteil macht es, kommt ins Referendariat, kämpft sich da durch, macht das zweite Staatsexamen, ist damit ein fertig ausgebildeter und hochqualifizierter Lehrer und dann wird er nicht übernommen. Weil das Kultusministerium keine Stellen bewilligt und die Lehrer nicht bezahlt werden können. An meiner alten Schule gab es einen Mangel an Musiklehrern und Sekretärinnen. Unser Schulleiter hätte sofort jemanden eingestellt und es waren auch qualifizierte Menschen da, aber das Kultusministerium hat die Stellen nicht freigegeben. Das ist das Problem, ich weiß ja nicht, wie es in anderen Bundesländern ist, aber in Bayern ist das Kultusministerium einfach zu nichts zu gebrauchen und hindert die Schulen daran, ihre Schüler ordentlich und mit allen dafür bereitstehenden Mitteln auszubilden.
Dazu kommt, dass der Beruf der "mobilen Reserve", also Lehrer, die an keiner Schule fest angestellt sind, sondern immer da eingesetzt werden können, wo sie gerade gebraucht werden, extrem schlecht bezahlt ist. Kein Wunder, dass das kaum jemand macht und dass dann auch immer wieder einige Wochen ein Fach ausfällt, weil ein Lehrer krank ist.
Wollte mich hier nur mal einmischen, weil hier Sachen gesagt wurden, die so nicht ganz stimmen. Es sind Leute da, Lehramt ist im Studium so gefragt wie noch nie, aber eingestellt wird am Ende (zumindest aktuell) niemand.
