Disappear - Ich rettete die Welt

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

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    [tab='two months ago']
    Gwah... Das ist ja schon wieder zwei Monate her!?
    Na ja, die Zeit geht so schnell an einem jeden vorbei. Verzeiht mir diese Zeitspanne. Doch jetzt ist es ja wieder soweit, nachdem ich die Kommentare beantwortet habe, gibt es dann auch noch ein frisches Kapitel, nämlich das vierte im Bunde! Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen. :)

    [tab='Lia']


    [tab='Cynda']


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  • K A P I T E L 4
    Tautropfen


    ____________________________________"Wenn man sich im Kreis dreht..."


    „Wo ist dieser Feigling?“, blaffte Jikan voller Zorn in der Stimme. Immer wieder drehte sich das Absolweibchen nervös, doch suchend, um, als würde das Reptain noch irgendwo hier im Gebüsch sitzen und darauf lauern, dass sie einen Moment lang unaufmerksam sein würde. Doch hier war nur Kasai; das kleine Feurigel hatte sie während des Kampfes dort versteckt, weil es nicht in die Schusslinie der beiden Kontrahenten fallen wollte, was sich im Nachhinein als sehr gute Entscheidung erwies.
    „Er ist nicht mehr hier“, gab Kasai kleinlaut von sich und kroch mit gesenktem Kopf aus dem Sinelstrauch heraus, in dem es bis eben noch wie gespannt auf irgendeine Reaktion seitens des Absol gewartet hatte. Als dann nichts passiert war, hatte sich die Feuermaus überlegt, was sie nun tun sollte und es für schlauer empfunden sich zu stellen; das war besser als bei der unauffälligen Flucht entdeckt und verdächtigt zu werden. Zwar hatte er große Angst vor dem Absol, geschweige denn vor Reptain, und es kostete einiges an Überwindung dies zu tun, doch letztendlich schien sich ihm keine andere Möglichkeit zu bieten.
    „Woher willst du das wissen?“, fauchte Jikan ihn an - doch er hielt stand, blickte dem Weibchen in die Augen. Die rubinroten, juwelenartigen Seelenspiegel des Katastrophenpokémon schienen in gar zu hypnotisieren; unglaublich was das Absolweibchen alles mit ihm anrichten konnte – und das nur mit einem einfachen Blick.
    „Es ist einfach verschwunden, nicht weggerannt. Wie als könnte es sich einfach teleportieren, gleich einem kleinem, ängstlichem Abra“, entgegnete die Feuermaus mit belegter Stimme.
    „Pah!“, zischte Jikan und lief in Richtung des Brunnens, „Wenn Reptain davon gekommen ist… Dann haben wir ein ernstes Problem!“ Erneut blickte Kasai das weiße Pokémon vor sich an, er sah ihr direkt in die Augen – erwartete Hass und Wut. Doch was er sah überraschte ihn… dort lag die blanke Furcht!


    ~


    „Wir haben wichtige Dinge zu bereden, mein Freund. Doch zunächst… erklär mir, was mit dir passiert ist. Du siehst aus, als hätte dich eine gewaltige Horde Rattfratz überrascht und zerfetzt, bis nur noch einzelne Haufetzten und deine ungenießbaren Knochenüberreste verblieben waren“, meinte das schwebende Psychopokémon über ihm trocken und blickte ihn durch dringlich an, „So war es nicht, richtig?“ Ein leichtes Schmunzeln entfuhr dem Psychopokémon noch, bevor es seinen Gegenüber reden ließ.
    „Es war ein Dieb… Selfe, ich wurde angegriffen.“
    Das Seenpokémon antwortete nicht. Es runzelte lediglich die Stirn, sodass sich ein paar Falten bildeten. Angespannt schien es über seine Aussage nachzudenken, um auf Teufel komm raus eine plausible Erklärung zu finden, für das - was auch immer es war - was hier geschehen ist.
    „Du bist doch sonst nicht so schwach, Lee?“, murmelte Selfe, fast schon ein Wenig herablassend, was er jedoch anscheinend nicht gewollt hatte. Als Antwort bekam er nur ein tiefes Schweigen.
    Eine ganze Weile gaben weder Selfe, noch das Serpifeu – welches offenbar auf den Namen Lee hörte – einen Laut von sich, beide lauschten sie nur in die völlige Stille hinein. Es ging kein Wind. Der Sturm war bereits da.
    „Selfe, was ist vorgefallen? Was bringt dich in mein Revier?“
    „Es ist wichtiger, als du dir vorstellen kannst“, begann das Psychopokémon – fast schon ein Wenig unheilvoll - zu reden und neigte den Kopf zu Lee herab, der sich mittlerweile aufgerichtet hatte. Seine Verletzungen waren klar erkennbar, eine große, tiefe Wunde direkt auf dem Kopf, eine kürzere, aber langwierigere Narbe am Bauch. Selfe hingegen schien sich für diese eher weniger zu interessieren; er war aus einem anderen Grund hier.
    „Das Zahnrad der Zeit des Nebelsees galt von Tag eins an, als ungreifbar. Man konnte es einfach nicht stehlen. Das Geheimnis mit Groudons Staute, der schwere Aufstieg zu mir hoch, das Groudon, welches ich mit meinen Gedanken erschaffe… und letztendlich meine Wenigkeit. All diese Faktoren machten einen Diebstahl seit je her unmöglich.“
    „Aber?“, führte Lee den Satz fort, dessen Bedeutung bereits bewusst.
    „Aber dieser Bann wurde gebrochen.“
    „Heißt das?“, fragte das Serpifeu zögerlich.
    „Ja“, meinte Selfe mit einer düsteren, verheißungsvollen Stimmlage, „Das Zahrand der Zeit vom Nebelsee… Es wurde gestohlen!“


    ~


    „Ich… höre Pokémon!“, wisperte Jikan plötzlich, nachdem sie ein paar Minuten – oder auch mehr, vor Angst hatte Kasai sämtliches Zeitgefühl verloren – pausenlos geschwiegen hatte. Es kam ihm vor, als hätte sie nachgedacht. Nur… worüber?
    „Sie kommen näher. Ich verschwinde von hier!“, zischte das Absolweibchen bedacht ruhig, „Du… Du hast mich nicht gesehen – genau so wenig wie Reptain!“ Die letzten Sätze fauchte sie mit scharfer Stimme, sodass Kasai wie von selbst einen Schritt zurück machte. Jikans durchbohrender Blick schien ihm ihre Worte alle ins Gedächtnis zu brennen. Die Schmerzen, die das Feuer im Kopf normal auslösen sollte, blieben ihm nicht erspart.
    „Haben wir uns verstanden!?“, blaffte das Absol, fast schon ein wenig zu laut. Trotz allem, sie benahm sich so oder so untypisch für ein Weibchen, welche doch normal eher zurückhaltend waren.
    Kasai nickte eingeschüchtert, die Angst in seinem Körper war bis in seinen Kopf gestiegen. Mit jeder Faser seines Körpers hoffte er, dass dieses Pokémon – am besten für immer – aus seinem Leben verschwinden würde. Als wäre dem nicht genug bohrte sich dazu auch noch eine unwiederbringliche Stimme in seinen Kopf, die kontinuierlich dasselbe von sich gab. ‚Renn weg und komm nie wieder!‘ Es hieß doch immer man sollte auf sein eigenes Gewissen hören… - Nun, in diesem Moment war der Rat mehr als nur nutzlos.
    Ein letzter strafender Blick traf das Feurigel, bis sich Jikan auf den Weg macht. Mit einem unglaublichen Tempo rannte sie in Richtung Strand. Perplex, überrascht aber fröhlich, starrte Kasai ihr hinterher. Lief sie… über das Wasser? … Nein, das war sich er nur eine Einbildung. Oder? Verwirrt schüttelte Kasai den Kopf. „Ich muss mich konzentrieren… Wo soll ich denn jetzt hin?“, fragte sich das kleine Feurigel in Gedanken.
    Ohne wirklich zu wissen was er tat lief Kasai los, er lief einfach nur der Nase nach. So hatte es ihm seine Mutter auch beigebracht – „Du wirst schon etwas finden.“ Also marschierte er über die Kreuzung, am Wasserspender nach rechts in Richtung des großen Waldes. „Vielleicht finde ich dort ein Zuhause…“, murmelte die Feuermaus, bis er sich schließlich in Gedanken verlor.


    „Das ist kein richtiger Ort um zu reden, Lee? Lass uns das verschieben, in Ordnung?“
    „Aber Selfe…“ Das Serpifeu zögerte, bevor es noch einmal den Arm hochhob, es wollte das Psychopokémon aufhalten zu gehen, „Selfe ich bin verletzt und was du erzählt hast ist… gravierend! Wie kannst du nur so ruhig bleiben?!“
    Es war nur ein leises Brummen zu hören, bis Selfe sich genauso schnell in Luft auflöste, wie es auch aufgetaucht war. Doch ein weiteres Geräusch, Lee bis dato gänzlich unbekannt, erhob sich nun und durchbrach die vorübergehende Stille im Schemengehölz. Doch es kümmerte ihn wenig, solche unwichtigen Dinge waren in diesem Moment nicht von Bedeutung. Viel wichtiger war… was war mit dem Zahnrad der Zeit hier passiert?


    ~


    Erneut baute sich Knuddeluff, assistiert von Plaudagei, vor der versammelten Gilde auf. Sie alle standen in Reih‘ und Glied vor ihrem Gildenmeister und warteten auf weitere Befehle. Vor ein paar Minuten waren sie am Schemengehölz angekommen und hatten sich auf ihre folgende Expedition vorbereitet. Bald würde es losgehen, nachdem Knuddeluff seine Ansprache gehalten hatte, würden sie sofort alle losstürmen. Losstürmen ins Ungewisse…
    „Nun liebe Gilde, wir haben den Zielort vorerst erreicht! Es gilt jetzt euch zu unterrichten, was dort auf euch warten wird; schließlich sind wir nicht umsonst hier. Es hat diesen folgenden Grund: Im Schemengehölz – und nun erschreckt euch nicht, es ist die volle Wahrheit – ist… ist die Zeit stehen geblieben.“ Knuddeluff machte eine Pause, wohl um das Gesprochene deutlicher zu machen und stärker zu untermalen. Das Gekreische seiner Mitglieder und deren aufgeregtes, teilweise gar ängstliches, Auftreten schien er voll und ganz zu ignorieren. Stattdessen trat er einen Schritt zurück und schien seiner rechten Hand – Plaudagei – das Reden zu überlassen. Dieser verstand natürlich sofort und hob symbolisierend den Flügel. Mit einem ruhigen aber bedachten „Kusch“ konnte er die Pokémon letztendlich ruhig stellen.
    „Es ist wichtig, dass ihr Bescheid wisst, welche Gefahren auf euch lauern. Die Zeit im Schemengehölz läuft nicht mehr, warum ist bisher ungeklärt. Es weht kein Wind… Tautropfen fallen nicht mehr von den Pflanzen… Alles ist in einer endlosen Dunkelheit der grauen Farbe gefangen. Seid euch diesen Tatsachen bewusst und handelt nicht unüberlegt; es könnte einen jeden von euch ins Verderben stürzen.
    Aber nun kommt ihr ins Spiel, denn die Aufgabe besteht darin Informationen zu finden. Diese sollen uns letzten Endes natürlich erklären, was mit der Zeit geschehen ist. Warum diese angehalten hat. Also: Findet heraus was es mit diesem Mysterium auf sich hat!“, beendete der Vogel die Rede seines Vorgesetzten und trat ebenfalls einen Schritt zurück. Für gewöhnlich würde der Gildenmeister nun den Startruf, sein gewohntes „Luu Fii“, ausrufen, doch niemand – wirklich niemand – schien in einer entsprechenden Stimmung zu sein, auch nicht Knuddeluff. So hob dieser nur die Hand und drehte sich um. Er schien etwas mit Plaudagei zu besprechen, während sich die meisten der Gildenmitglieder in Richtung Wald begaben.


    „Digdri, Digda!“, rief das Pokémon, welches just in diesem Moment aufgeregt auf die beiden Bodenpokémon zu kam, „Ähm… Könnte ich euch vielleicht begleiten? Was Plaudagei und Knuddeluff gesagt haben macht mir ehrlich gesagt etwas Angst und daher… Ich…“ Bidiza vermochte seinen Satz nicht zu beenden, doch Vater und Sohn hatten verstanden. Digda nickte dem Bieberpokémon zu und gemeinsam gingen die Drei los.
    Das erste was sie sahen, erschreckte und benebelte sie auf sowohl positive, als auch negative Weise.
    Ein Tautropfen… Er… er schwebte in der Luft. Wenige Zentimeter unter einem gräulichen Blatt aber doch noch ein gutes Stück vom Untergrund entfernt. Er schwebte dort einfach nur, oder… Nein, das war kein Schweben. Der Tautropfen war… erstarrt. Erstarrt?
    „Was… Was ist das?“, fragte Bidiza. Angst lag in seiner Stimme, sie war einfach nicht zu überhören.
    „Das ist… das ist…“, versuchte Digda ihm zu antworten, doch das noch recht junge Pokémon brachte keine weiteren Worte für diese Szene hervor.
    „Es ist die Zeit. Sie ist stehen geblieben, genau wie Knuddeluff es gesagt hat“, mischte sich nun auch Digdri ein. Seine Worte schienen genau ins Schwarze zu treffen, ein jeder der dabei war; ob Digda oder Bidiza, es erging ihnen beiden gleich; spürte in diesem Moment einen stechenden Schmerz in der Brust. Das war schrecklich, gar fatal!
    „Schlimmer kann es nicht kommen“, wisperte das erwachsene Bodenpokémon verheißungsvoll, als er just in diesem Moment jäh unterbrochen wurde.
    „Und ihr seid?“


    ~


    Feuer, Explosionen, Blitze, Lawinen aus Steinen… Das alles zusammen. Ein Turm. Eine Insel. Ein Stein. Es fehlt etwas. Wir brauchen etwas. Ich… brauche etwas. Ich brauche es. Ich brauche ihn. Gebt mir was verlangt wird. Findet es. Erfahrt was es damit auf sich hat. Rettet mich. Bitte; rettet mich!
    NEIN!


    Erschrocken fuhr Reptain hoch. Er blinzelte kurz, bevor er sich hastig umsah. Um ihn herum konnte er nicht mehr als grüne und blaue Lichtpunkte erkennen. Über ihm wurde es dunkler und rote Akzente schienen in sein Augenlicht eingefügt. Er schob seine Augenlieder noch einmal vor seine Seelenspiegel nur um sie im nächsten Moment wieder zu öffnen, in der Hoffnung nun etwas zu sehen. Es brauchte einen Moment, doch nachdem er ein paar Mal gezwinkert hatte, offenbarte ihm sich seine Umgebung. Langsam kristallisierte sich alles um ihn herum, und er fand sich auf einer Wiese an einer Klippe wieder, dessen Ende einen tiefen Weg in einen Abgrund zu weisen schien. Am Horizont konnte er deutlich das Meer erkennen, nur eine Hand breit darüber die Sonne. Es war wohl Mittag.
    Reptain sah über sich und konnte nur vage erkennen, dass sich das Blattwerkes eines Pfirisfbaumes über ihm neigte. Er war an dessen Stamm gelehnt und hatte wohl bis eben geschlafen. Oder war ohnmächtig? Nein, dann müsste ja etwas passiert sein. Oder war etwas passiert?
    Er blickte sich um und entdeckte links von sich das Kangama Lager, er war also in der Nähe von Schatzstadt… Auf einer Klippe. War das etwa die Tohaido Klippe? Reptain versuchte sich aufzurichten, doch es gelang ihm nicht. Unter Schmerzen – von einem erschöpften Stöhnen begleitet – sackte er, nachdem er sich mit seinen Armen noch oben gestemmt hatte, wieder in sich zusammen. Er musste sich wohl erstmal noch ein Wenig ausruhen. Doch warum war er denn so erschöpft? Hatte er gekämpft? …
    Gekämpft! Aber…
    „Oh bitte nicht…“, zischte Reptain, bevor er sich panisch aufrichtete und dabei fürchterlich aufschrie, „Gott steh‘ mir bei…“



  • Hallöle Sayi. ^^
    ein neues Update bedeutet einen neuen Kommi meinerseits, dieses Mal sogar relativ zeitnah - nun gut, mehr oder weniger.


    Tautropfen - ein simpler Titel, der für mich etwas zerbrechliches, unschuldiges und vergängliches beschreibt. Insofern eigentlich ein recht konkreter Titel, der etwas poetisches hat, irgendwie, aber vielleicht spielst du auch simpel auf den Tautropfen an, der bereits im letzten Kapitel vorkam.
    "Wenn man sich im Kreis dreht ..." <- ein interessantes Zitat, was entweder darauf anspielt, dass sich in dem Kapitel jemand im Kreis dreht oder dass sich in diesem Kapitel alles im Kreis dreht. Mal sehen was letztendlich zutrifft, ich fand es als Zitat etwas verwirrend, aber das war vielleicht beabsichtigt. ^^
    So wie ich das sehe, sind hier wieder mehrere Perspektivenwechsel drin, mal sehen bei welchen Charakteren wir starten werden.



    Wir starten also gleich bei Jikan und Kasai, nahtlos geht es anscheinend vom letzten Kapitel in dieses über. Ich bin ja ein sehr neugieriger Mensch und deshalb würde mich ungemein interessieren, welchen Grund Jikan hat so hinter Reptain herzusein. Das klingt fast manisch, wie sie sich hier umsieht, um ihn zu finden, doch er ist ja nicht da, wie wir im letzten Kapitel lesen konnten. Kasai ist von Jikan ziemlich eingeschüchtert, wäre ich vermutlich auch, immerhin scheint sie vor Gewalt nicht zurückzuschrecken und scheint allgemein bereit sein für ihre Ziele zu kämpfen. Was mich etwas verwundert ist die Art, wie die beiden miteinander umgehen. Sie scheint ziemlich stark auf Reptain fixiert zu sein, sagte aber in einem Kapitel zuvor, dass sie Kasais Schicksal wäre. Dafür verhält sie sich aber nicht gerade so, wie ich es erwartet hätte. Irgendwie hatte ich sie mehr wie einen Wächter erwartet, der Kasai vielleicht zur Seite steht oder ähnliches.
    Was auch immer Reptain getan hat oder vor hat zu tun, Jikan scheint stark beunruhigt deswegen zu sein, was Kasai wohl nicht so ganz versteht oder nachvollziehen kann. Kasai ist ziemlich passiv, sicherlich, er ist eingeschüchtert, aber ich hätte mehr Gedanken erwartet, mehr ... Fragen die ihm vielleicht durch den Kopf gehen. Stattdessen scheint er einfach nur herumzustehen und ängstlich dreinzuschauen. Etwas merkwürdig, aber vielleicht kommt da später noch mehr. Erstmal ist ja die Szene mit den beiden vorbei und du springst zu einem anderen Ort.
    Selfe ist ... weird. Ich weiß nicht, inwieweit du dich an dem Charakter in dem Spiel gehalten hast, das kann ich schwer beurteilen, weil ich das Spiel schon seit sehr langer Zeit nicht mehr gespielt habe. Irgendwie dachte ich, Selfe wäre etwas mitfühlender, aber gut, vielleicht hast du dich eher durch "wissende Wesen" zu einem emotionslosen Charakter hinreißen lassen. So richtig "Mister Spock" ist Selfe aber auch nicht, da fehlt einiges an Logik und überlegtem Handeln. *Außerdem würde Spock niemals einen so komischen Vergleich verwenden, das passt nicht zu ihm.* Jedenfalls ist der Witz nicht komisch und ich frage mich, was Selfe dazu hingerissen hat, ihn überhaupt zu machen, lol.
    Jetzt wirft Selfe ihm auch noch Schwäche vor? Lee ist - wenn man deine Beschreibungen ernst nimmt - halb tot und er reißt nicht nur einen schlechten Witz, sondern wirft ihm Schwäche vor. Irgendwie ist mir Selfe unsympathisch, seine ganze Art hat nichts verantwortungsbewusstest an sich, was ich EIGENTLICH von einem Legendären Pokémon - welches auch noch Wächter eines Gegenstandes ist - erwartet hätte. Aber gut, ich spreche hier ziemlich viel über Selfes Charakter, du wirst dir mit Sicherheit etwas dabei gedacht haben. *Obwohl mich ein etwaiges Vorbild sehr interessieren würde für Selfes Charakter. Aber wahrscheinlich gibt es gar kein Vorbild. ^^*
    Lee hat ein eigenes Revier? Okay, das wirft einige Fragen auf, hätte nicht gedacht, dass er da irgendwelchen Besitzanspruch machen würde. Allgemein finde ich die Unterhaltung aber etwas ... merkwürdig, widerspricht sich fast. Erstmal taucht Selfe plötzlich auf, macht einen komischen Witz, wirft Lee Schwäche vor und dann fragt Lee, was Selfe hier macht? Ist das denn nicht offensichtlich? o.o Ich meine, gut, nach Lee wird Selfe wohl nicht schauen, auch wenn das imo nett wäre, aber so scheint Selfe nicht zu sein. Irgendwie hatte ich Lee klug genug eingeschätzt, dass er weiß, was das Entwenden des Zahnrades der Zeit bewirkt, immerhin hat er ja den Dieb gesehen und was sollte der schon großartig stehlen außer diesen Gegenstand?
    Aber gut, scheint als müsste Selfe Lee aufklären, was hier gegen Ende einen Spannungshöhepunkt ergibt. Recht gut gemacht, hatten wir bei Jikan und Kasai ja auch schon, du hältst die Spannung allgemein recht hoch in diesem Kapitel scheint mir, viele Frage, wenig Antworten und alles ist sehr ... unheilvoll.
    An dieser Stelle will ich aber kurz darauf eingehen, welche Verletzungen Lee davon getragen hat. Die sehen nämlich schon recht schlimm aus, so wie du es beschrieben hast, da wundert es mich, dass er ohne zu Stöhnen oder zu Ächzen einfach aufsteht. SEHR merkwürdig ist im Übrigen, dass gar keine Verletzung in der Nähe der Brust ist, immerhin hast du ja davon geschrieben, dass Reptain direkt sein Herz getroffen hat. Am Bauch wird das Herz weniger liegen, andererseits kenne ich mich mit der Anatomie von Schlangen nicht aus und kann deshalb nicht sagen, WO sich das Herz befindet. Im Zweifelsfall gehe ich meist vom Menschen aus - gerade bei Pokémon die einigermaßen Humanoid sind. Ansonsten wird natürlich recherchiert, wo sich das Herz bei einem vierbeinigen Pokémon befindet, logisch. ^^ Hat mich hier etwas verblüfft, Lee scheint einfach so aufzustehen, es scheint ihm nicht weh zu tun, es scheint ihn nicht einmal zu stören. Er hält sich nicht einmal eine der schmerzenden Stellen mit der Hand zu. Ein Indianer kennt keinen Schmerz, weil ihm die Enzyme fehlen?


    Von Lee und Selfe gleich wieder zurück zu Jikan und Kasai. Jikan hört also plötzlich Pokémon und verschwindet einfach. Natürlich schärft sie dem eingeschüchterten Kasai zuvor noch ein, dass er NICHTS gesehen hat. Warum haut sie ab? Ist sie nicht sein Schicksal? Wie kann es ihm von der Seite weichen? Ich dachte gerade Charaktere die diese Aufgabe übernehmen bleiben bei dem anderen Charakter, um ihn zu begleiten, gegebenenfalls zu helfen oder einfach nur anzuleiten. Jikan haut bei dem ersten Anzeichen von weiteren Pokémon einfach ab und lässt Kasai - der ja ohnehin total verwirrt ist - einfach zurück. Nett.
    Renn weg und komm nie wieder ... König der Löwen? ;D
    So wirklich Inhalt hat der Abschnitt nicht, Jikan läuft weg - vermeintlich über das Wasser, äußerst interessant - und Kasai sucht immer noch nach einer Unterkunft, denn inzwischen dürfte ja doch langsam mal der Abend hereinbrechen und den wird er sicherlich nicht auf der Straße verbringen wollen.
    Danach machst du noch einmal einen kleinen Abstecher zu Lee und Selfe. Ich sehe hier eine gewisse Parallele zu der Situation von Kasai, war das gewollt? Auch er wird von einem Pokémon verlassen, was plötzlich aufgetaucht ist und von dem - zumindest ich als Leserin - gedacht habe, dass es sich um ihn kümmert. Letztendlich sind beide wieder allein, Kasai völlig orientierungslos und Lee verletzt. Grausame Welt, sie könnten beide jemanden brauchen, der ihnen hilft.


    Nun wechselst du zu Knuddeluff und der restlichen Gilde. Die sind ja jetzt im Schemengehölz angekommen und werden ihre Erkundung bald beginnen. Das Verhalten von Knuddeluff ist merkwürdig, sehr merkwürdig, ich weiß nicht, mir fehlt da diese naive, leicht sorglose Art, die man aus dem Spiel kennt, hier scheint er schrecklich ernst und verklemmt. Weißt du, dass ist der Grund, warum ich persönlich ungerne mit Charakteren arbeite, die es bereits in den Spielen gibt. Man muss sich eigentlich immer daran halten, wie sie bereits gezeigt wurden und wie der Leser sie vielleicht schon kennt. Alles andere ist OOC - out of Character - und meist eher verwirrend als hilfreich. Deshalb verwende ich gerne OC - own characters - und zwar so viele wie möglich, weil man viel mehr Freiheiten hat. ^^ Ich glaube nämlich, dass du dadurch dir selbst ein wenig im Weg stehst, kam zumindest mir so vor. Aber gut, du zeichnest Knuddeluff so und auch wenn es ungewöhnlich ist, so ist er eben.
    Ich finde es interessant, wie viel Verantwortung Knuddeluff Plaudagei hier überträgt. Ich meine, wenn er NICHT da ist, okay, macht das Sinn, aber ich hätte mehr Initiative von Knuddeluff erwartet. Aber gut, Plaudagei macht das ja schon sehr lange, da ist wohl das Vertrauen sehr groß, dass er schon die richtigen Sachen sagen wird.
    Kurze - dumme - Zwischenfrage meinerseits: Wo genau sind die Gefahren, wenn die Zeit nicht mehr läuft? Ich meine, sie bewegen sich ja und sobald sie den Ort betreten scheinen sie auch nicht plötzlich in der Zeit eingefroren zu sein, also frag ich mich wo die Gefahren lauern sollen. Es bewegt sich ja nichts, alles ist ohne Zeitfluss. Ein Baum, der eventuell umgefallen wäre, kann es nicht, ein Tannenzapfen - blödes Beispiel, I know - der eventuell jemandem am Kopf hätte treffen können, schwebt einfach in der Luft. WO ist die Gefahr? ^^ Vielleicht bin ich auch einfach zu blöd, um die zu sehen, aber ich finde es irgendwie zu stark aufgespielt. Klar, Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste und nur weil die Zeit nicht läuft, sollte man sich nicht in Sicherheit wiegen, aber das wird mir hier zu stark aufgebauscht.
    *Die Sache mit dem "Lu-Fi" ist mir neu ... sollte ich das kennen?*
    Okay, die Gilde ist also "entlassen" und darf nun auf Erkundung gehen. Ich war recht glücklich, dass Bidiza jemanden gefunden hat, an den er sich dranhängen kann, ich kann seine Situation recht gut nachvollziehen und bin deshalb auch sehr glücklich über Diga und Digdris Bereitschaft ihn mitzunehmen. ^^ Verständlicherweise sind sie nun besonders vorsichtig und auch etwas verunsichert, immerhin hat Plaudagei das alles ehr dramatisch in Szene gesetzt.
    Ah! Der titelgebende Tautropfen ist hier also das Objekt der ... spontanen Aufmerksamkeit? Ja, so scheint es, gefällt mir aber richtig gut, etwas spontan und doch ziemlich bedeutungsvoll, auch wenn ich ehrlich gesagt leicht verwirrt um die plötzliche Aufmerksamkeit an einem Tautropfen bin. Klar, faszinierend ist es schon und ich hatte das Bild auch klar vor Augen, aber das diese Tatsache sie so sehr verschreckt ist schon etwas unverständlich. Wen du jetzt ausgeführt hättest, dass dieser Stillstand bei eventuellem Entwenden weiterer Zahnräder JEDEN Winkel der Welt treffen würde, DANN hätte ich die Bestürzung eher nachvollziehen können. Vor allem, öhm, Plaudagei hat doch von solchen Ereignissen berichtet? Es war doch irgendwie logisch, dass sie auf so etwas treffen würden. Die Bestürzung ist nicht so ganz erklärt worden, was grundsätzlich schade ist, weil es doch eine echt gute Szene war.
    Oh, ich glaube, welche Stimme da am Ende ist. ;D Das ist bestimmt Lee, der jetzt plötzlich auftaucht. Oder aber Selfe, der könnte es auch sein ... Spannend auch hier, dafür hast du wohl eine kleine Schwäche, was? ^^


    Den Schluss macht Reptain, der aus einem beängstigenden Traum aufwacht. Er ist also plötzlich an einem Ort, wo er sich vorher nicht befand und deshalb natürlich verwirrt. An den Kampf scheint er sich gar nicht mehr zu erinnern, dabei hat es ihn doch so mitgenommen, dass Jikan plötzlich vor ihm stand? Wie kann er diese Feindschaft denn auf einmal vergessen? Ist Reptain etwa ... schizophren? Hat er eine gespaltene Persönlichkeit? Oder hat irgendetwas über ihn Besitz ergriffen? Also irgendeinen Grund wird dieser Gedächtnisschwund ja haben und es interessiert mich brennend, denn es klingt stark nach einer gespaltenen Persönlichkeit. Als hätte seine "böse" Seite plötzlich die Macht an sich gerissen, während die "gute" Seite, jetzt hier aufgewacht ist und gar nichts mehr weiß.
    Blöd ... ich dachte man würde jetzt erfahren, wie er überhaupt verschwinden konnte, aber dem scheint nicht so zu sein. Jedenfalls auch hier ein spannendes Ende mit vielen Fragen.
    Allgemein ist dieses Kapitel voller Fragen und spannenden Enden. Die Spannung ist ziemlich hoch auch ... wenn ich mir zeitweise unsicher bin, ob das so klug ist. Ruhige Abschnitte geben einer FF manchmal eine gewisse Würze, ich jedenfalls mag die doch recht gerne, da ist man nicht ständig in Alarmbereitschaft, aber das scheinst du hier vom Leser zu wollen. An den Worten klebt man dann natürlich umso mehr, ist aber leicht frustriert, wenn es immer nur neue Fragen aber keine Antworten gibt.
    Okay, hört sich jetzt etwas negativ an, grundsätzlich hat mir das Kapitel aber gut gefallen. Die Interaktion zwischen den Charas ist schon mal recht gut, könnte sich aber noch etwas steigern. Gerade Kasai kommt mir recht passiv vor, da fehlt etwas das Leben, was er ausstrahlen sollte. Es ist doch SEINE Geschichte, er ist doch der Hauptchara! Gut, Lee gibt's dann auch noch, aber der ist zurzeit eher im Hintergrund und selbst er ist recht passiv. Aber vielleicht wird das alles noch und ich bin nur furchtbar ungeduldig. ^^ An deinen Beschreibungen gibt es auch kaum etwas zu meckern, aber die Umgebung tritt jetzt stark in den Hintergrund und auch die Charas werden vom Äußerlichen kaum noch beschrieben. Das darf man nicht vergessen. Gefühle könntest du auch etwas mehr und vor allem regelmäßig beschreiben. Bei dir ist das immer ein deutliches Zuspitzen einer Situation, die dann ein besonders starkes Gefühl hervorruft.
    Gefühle haben wir aber grundsätzlich ständig, insofern kannst du da auch mal ein paar Kleinigkeiten darstellen.
    Was mir nach wie vor sehr gut gefällt, ist dieses Wechseln der Perspektiven, ich mag das ja und mache das selbst gerne. Zwar wären mir zum Schreiben so viele verschiedene Perspektiven etwas zu viel, aber zum Lesen geht das doch ganz gut. Ich mag es, wenn man merkt, dass gewisse Dinge gleichzeitig ablaufen und die Fäden zusammen finden - aber ich glaube, das hab ich schon mal erwähnt. (:
    Jedenfalls bin ich gespannt, wie es weitergeht. ^^


    - Squeek-san Feurigel

  • K A P I T E L 5
    Kennenlernen


    ____________________________________"Bekanntschaften sie schnell geschaffen. Nur muss man aufpassen, mit wem."


    Vor den dreien baute sich ein Pokémon auf, schwebend und nicht allzu groß, doch ragte es durch seine Fähigkeit die es vom Boden trennte doch über die drei Erkunder hinaus. Auf dem Kopf trug das Pokémon einen gelben Turban, seine Augen waren geschlossen. Ein glühender Rubin zierte seine Stirn und seine kurzen Arme mündeten in einen etwas breiteren, aber im Vergleich zu anderen doch recht zierlichen, hellblauen Körper. Am Rücken konnte man eine Art gespaltenen Schweif erkennen, dessen beiden Seiten am Ende zusammengeführt wurden und in einem Dreizack endeten; auch dieser war hellblau, mit drei gelben Steinen besetzt.
    Das Pokémon starrte die Erkunder durchdringlich an und schien eine Antwort zu erwarten. Diese hingegen duckten sich verängstigt und warfen vorsichtige, flüchtige Blicke auf das Psychopokémon. Alle drei schienen mehr als nur eingeschüchtert von seiner bloßen Anwesenheit.
    „Ich wiederhole meine Frage nur ungern…“, meinte er bedacht, „Wer seid ihr?“
    Bidiza war der erste, der sich langsam wieder fassen konnte und nun vorsichtig seinen Kopf aufrichtete. Er wollte aus dem Blick des Pokémon lesen können, doch ihm zeigten sich nur zwei helle, purpurblaue Augenlieder, die seine Seelenspiegel verdeckten. Die übrig gebliebene Furcht in seinem Körper gewann wieder die Überhand und eingeschüchtert trat das Bieberpokémon einen Schritt zurück.
    „Wir sind Erkunder“, meldete sich nun Digda mit brüchiger Stimme. Es zitterte am ganzen Leib, wenn man von diesem auch nicht viel sehen könnte, da er größtenteils eingegraben war, und sah den Schwebenden ebenfalls ehrfürchtig an.
    „Ach ja? Dann verratet mir doch eins“, hob er die Stimme und drehte sich zu dem jungen Bodenpokémon. Ohne es sehen zu können, fühlte es sich dennoch so an, als könnte das Psychopokémon durch seine Augenlieder gucken und Digda mit einem nie da gewesenen Blick durchlöchern. Die Luft schien zu knistern, gespannt warteten, wenn auch ängstlich, erwarteten die drei Gildenmitglieder, dass das Pokémon vor ihnen seinen Satz zu Ende brachte und sagen würde, was es zu sagen vermochte.
    Warum sie alle so wirklich Angst vor ihm hatten, verstand keiner der dreien so recht. In ihnen allen ging der infantile Plan vor, ihn anzugreifen und die Schockstarre zu überwinden, doch wollte daraus wohl nichts werden. Was auch immer es war, es hinderte sowohl Bidiza, als auch Digdri und seinen Sohn Digda, daran, so zu handeln wie sie wollten. Es fühlte sich fast so an als wären sie… hypnotisiert.
    „Sagt mir doch bitte, was hier passiert ist!“, fauchte der Schwebende nun etwas schärfer, der Dreizack an der Spitze seines Schweifes leuchtete unheilvoll auf und man konnte deutlich vernehmen, wie sich die Brust des Pokémon immer schnell hob und senkte; es atmete schwer… Wieso das?
    „Was zum… Wir wissen gar nicht was…“, versuchte Digdri das Psychopokémon vor ihnen zu besänftigen, doch wurde er rau unterbrochen.
    „Leugnet es nicht! Ihr wart es, die das Zahnrad der Zeit gestohlen haben. Gebt es zu und nehmt euren letzten Atemzug, ihr Banditen!“, spie das Pokémon vor ihnen, nun begann auch der Rubin auf seiner Stirn zu glühen. Man konnte förmlich spüren, wie die Wut in ihm immer weiter und weiter anstieg, bis ins unermessliche hoch.
    „Aber wir haben doch nicht…“, warf Bidiza nun ein, Tränen standen ihm in den Augen und auch er zitterte am ganzen Körper. Eingeschüchtert wich er einen Schritt zurück und tat es somit seinen Erkundungspartner gleich, doch boten sich den Dreien nicht viele Fluchtmöglichkeiten. Eine riesige, wahrscheinlich Jahrhunderte alte Eiche verbot es ihnen, einfach nach hinten zu flüchten. Zu ihrer Linken erstreckte sich ein Fluss, doch war dessen Strom stehen geblieben. Unsicher ob man dort nun ertrinken konnte oder nicht, bot sich den Erkundern nur noch die Flucht gen Westen, wo der Wald dichter wurde und seine endlosen Weiten aus Bäumen und Gestrüpp sie schon aus der Entfernung zu verschlucken drohte.
    „Schweig!“, schnitt ihm das schwebende Pokémon das Wort ab und hob plötzlich die Hände vor seinem recht rundlichen Bauch gen Himmel. Es musste sich ein bisschen strecken, damit sich die Fingerspitzen gegenseitig berühren konnten, doch es funktionierte und binnen weniger Sekunden erleuchtete eine grelle, fast schon flammende, rote Kugel zwischen seinen Händen. Er breitete sie aus, ließ sie wachsen, als würde sie sich von seinem Zorn ernähren, bis sie fast die Größe seines Kopfes erreicht hatte.
    „Sagt Lebwohl!“, raunte das Pokémon ein letztes Mal und schickte den Flammenball auf die drei Erkunder los.


    ~


    Schmerzen durchfuhren seinen Leib, als er versuchte einen Schritt zu laufen. Lee war nach wie vor sehr mitgenommen von dem Kampf, doch wollte er sich vor Selfe nichts anmerken lassen. Das war sein Revier, sein Platz, hier hatte er das sagen. Doch nein, dieses zynische Pokémon musste überall seine Nase reinstecken.
    Was hatte er gesagt? Das Zahnrad der Zeit? … Vom Nebelsee. Die Zeit am Nebelsee… dann… ist die Zeit also nicht nur hier stehen geblieben. Was hatte das nun wieder zu bedeuten? Und wo war Selfe überhaupt? Es war, als hätte Lee nur für einen Moment die Augen geschlossen und im nächsten war er fort. Unglaublich wie ihn dieses Pokémon strapazieren konnte.
    Immer wieder stach ein Schmerz durch seine Brust, doch auch seine Bauchgegend schien nicht unbetroffen zu sein, sobald er einen Schritt nach vorne tat. Er lief für seine Verhältnisse recht langsam, da er den Schmerz sonst wohl nicht aushalten würde. Wie ein Messer drückte ihm alle paar Wimpernschläge etwas auf den Bauch und auf die Brust und löste in ihm ungeahnte Gefühle aus. Es war eine Mischung aus Trauer und Wut, die sich in ihm anstaute, gewilligt sich ihren Weg an die Freiheit zu erkämpfen, mit welchen Mitteln auch immer. Lee war sich nicht ganz sicher, wie er nun handeln sollte, was er tun sollte.
    Er war überfallen worden, die Zeit in seinem Revier war stehen geblieben und er hatte versagt. Mit diesem Gedanken übermannte ihn die Trauer und die Wut trat einen Schritt zurück, überließ seinem Partner nun die Kontrolle. Er hatte eine Katastrophe ausgelöst! Nun war es vollbracht, die Zeit war stehen geblieben, doch nicht nur hier, sondern auch am Nebelsee. Wenn dies so weitergehen würde, wäre ihre einst so schöne Welt bald nicht mehr wieder zu erkennen.


    Immer weiter und weiter lief Lee gedankenverloren, vor allem jedoch ohne eine Idee, wo er überhaupt hinwollte, durch das Schemengehölz, ein je nach Gebiet sehr stark bewachsenes und so recht tiefes Waldstück, in dem man sich leicht verirren konnte. Schon viele Pokémon, ob einfache Fremde oder wahre Erkunder mussten schon ihre Erfahrung mit diesem Wald machen; es waren keine schöne Erinnerungen.
    Plötzlich hörte er ein Rascheln, dort waren Pokémon! Nicht schon wieder, schoss es ihm zunächst in den Kopf, doch als zweites kam ein weitaus sinnvollerer Gedanke; vielleicht konnten diese Pokémon ihm helfen, vielleicht wussten sie wo dieses Pokémon war. Lee kniff die Augen zusammen; es war sehr dunkel an dieser Stelle des Waldes, da die Baumkronen so eng zueinander gewachsen waren, dass kaum noch Sonnenlicht durchdringen konnte und die Pflanzen am Boden mit seinen wärmenden Strahlen versorgen konnte.
    Das erste der dreien, welches Lee erkennen konnte, schien eine Art Bieber zu sein, jedoch noch ein recht kleinwüchsiger. Über seinen zwei großen Nagezähnen, die hell-weiß aufblitzen, schimmerten zwei gelbliche Augen, welche die Umgebung absuchten. Sein braunes Fell war leicht zerfetzt und an Teilen seines Körpers hingen Stücke von Dornen oder Blättern, die das Pokémon ohne Rücksicht auf Verluste beim Durchqueren des Waldes mitgenommen hatte. Das Pokémon das dem Bidiza folgte, war noch kleiner, ebenfalls braun, doch schien es eher eine Art Haut zu haben. Einen wirklichen Körperbau konnte Lee nicht sehen, so auch keine Arme oder Beine. Das Oberteil des Digda sah einfach nur aus der Erde heraus, während sein Unterkörper im Untergrund arbeitet, um vorwärts zu kommen. Seine zwei kleinen schwarzen Schlitzaugen schienen ebenfalls die Umgebung zu überprüfen. Das dritte und letzte Pokémon der Gruppe, die scheinbar ein Erkundungsteam bildete, schien dasselbe zu sein, wie das zweite, nur drei Mal. „Digdri“, zischte Lee kurz; dieses Pokémon kannte er gut. Er hatte mal einen Kampf mit einem Pokémon dieser Art gehabt und verloren. Doch es war nicht das gleiche wie damals… Ein Glück.
    „Was… was ist das?“, stotterte der Bieber sprachlos, von Angst untermalt, als er mit seinen Blick plötzlich einen etwas weiter weg entfernten Punkt fixierte und dort interessiert, doch verwundert, hängen blieb.
    „Das ist… das ist…“, raunte nun das kleinste Pokémon – das Digda – doch schien es sich auch nicht sicher zu sein, was es sagen sollte. Nun war auch Lees Aufmerksamkeit geweckt; also wand auch das Serpifeu seinen Blick gen der Richtung, in die die beiden Erkunder ungläubig starrten. Offenbar hatte auch das dritte Pokémon der Gruppe entdeckt was dort war auch und nun verstand auch Lee deren Angst, Verblüfftheit und vor allem Ehrfurcht. Zwar wusste er, warum und vor allem was sich dort abspielte, aber dennoch war solch ein derartiger Anblick erneut ein Schock, doch Schönheit. Der Tautropfen; er schwebte. Er schwebte mitten in der Luft, sein gräulicher Ton ergänzte sich zwar perfekt mit seinem Hintergrund, doch trat er durch seine Einzigartigkeit deutlich hervor. Selbst wenn Lee den Anblick einer solchen Ausnahmesituation bereits kannte – er war nicht umsonst in den Inhalt der heiligen Schriften eingeweiht – überwältigte sie einen jeden, und so auch ihn, jedes mal aufs Neue mit ihrem Effekt und ihrer Schönheit.
    „Es ist die Zeit, sie ist stehen geblieben, genau wie Knuddeluff es gesagt hat“, hauchte nun der Dritte der Gruppe, das Digdri, und betrachte diesen fatalen doch wunderschönen Anblick noch kurz. Alle drei starrten sie weiterhin wie gebannt auf den Tautropfen als hätte dieser sie hypnotisiert.
    „Pah“, schnaufte ich betont leise, „Das ist es nicht wert. Die sind neu hier, haben keine Ahnung. Der Wald wird sich schon um sie kümmern.“ Er legte die drei Erkunder in seinen Gedanken beiseite und pirschte sich nun langsam wieder von der kleinen Lichtung weg, auf der sich dieses Szenario soeben abgespielt hatte.


    ~


    Was zur Hölle war das!?, schoss es ihm durch den Kopf, als er einen lauten Knall hörte, von einer Druckwelle hinterlegt und einem leichten Aufflammen in nicht allzu weiter Entfernung bestätigt. Dort schien ganz offensichtlich ein Kampf oder etwas vorzugehen… Also waren dort auch Pokémon. Kasai schöpfte Hoffnung, als er diesen Gedanken in seinem Kopf erwischte und zur Geltung kommen ließ. „Vielleicht finde ich dort jemanden, der mir sagt wo ich bleiben kann“, murmelte das Feuerpokémon zu sich selbst und drehte sich wieder in Richtung der Druckwelle, welche nun langsam abebbte und ihre letzte Kraft vergab. Der Wald schien in diese Richtung immer dichter zu werden, doch dem Feurigel blieb tatsächlich keine andere Wahl. Wenn schon die Chance bestand, sollte er sie auch nutzen. Und so machte Kasai sich auf, lief los und bemerkte nicht, dass er plötzlich in eine ganz andere Richtung lief. Nachdem die leichten Flammen verschwunden waren, sah wieder jeder Winkel dieses Waldes gleich aus und so wusste Kasai nicht, wo nun der Platz war, an dem offenbar Pokémon kämpften. Er irrte nur – mehr oder weniger ziellos – durch den Wald.
    Das Feurigel brauchte etwas, doch dann bemerkte er, dass irgendwas nicht stimmte.
    „Diesen seltsamen Baum habe ich schon mal gesehen“, murmelte er gedankenverloren, während er einen Baum beäugte, dessen Wurzel scheinbar auf der Erdoberfläche und nicht im Untergrund zu wachsen schienen. Erschöpft setze sich die Feuermaus hin, sie starrte den Baum an und dachte nach. Mit dem langsam Einkehren der Dämmerung und dem Untergehen der Sonne, fielen fast parallel zu letzterem seine Augenlieder zu und ehe er sich versah, war Kasai in einen tiefen, doch unruhigen Schlaf gefallen, aus dem er bald – wie sich herausstellen wird – wieder erwachen musste…



    Lee taumelte immer weiter zurück, die Druckwelle hatte ihm ordentlich zugesetzt. Doch war dies nun das kleinere Übel. Es wurde dunkel, die Nacht kehrte ein und er war meilenweit von einem Bau entfernt, sodass er nicht mehr dorthin laufen könnte, um zur Ruhe zu kommen. Heute würde er in der Wildnis schlafen müssen; was im Schemengehölz, wie man sich in der Zivilisation erzählte, keine allzu gute Idee war. Zumindest, wenn man sich nicht auskannte. Das Serpifeu jedoch wohnte seit Tag eins hier, er wusste wo es sicher war und wo nicht. Ihm war klar, wer ein Feind und wer ein Freund war; er war der Herr über diesen Wald, wenn auch ungekrönt und unbekannt. Damals hatte man ihm die Macht verliehen, diesen Wald zu verstehen und gleichzeitig die Aufgabe, sein Innerstes zu bewachen. Nicht etwa den größten Baum von dem all das Leben ausging; nein mit derartigen Kindergeschichten hatte die Grasschlange nichts am Hut. Es handelte sich hierbei um etwas weitaus wichtigeres, dem er sich vor exakt dreizehn Jahren gewidmet hatte. Doch nun war dies alles zerstört… Er hatte versagt und was übrig geblieben war; ein Versagen der Zeit und Finsternis im ganzen Wald. Doch war sich Lee den Konsequenzen seiner Fehler bewusst; er hatte bereits erkannt, welchen Ausmaß es nehmen würde. Da nun auch noch das Zahnrad der Zeit vom Nebelsee gestohlen war, konnte man der Katastrophe schon ins Auge blicken; sie stand unmittelbar bevor. Der Wind war schon lange gesät worden… Nun würde man den Sturm ernten; die Pokémon der ganzen Welt würden für ihre Taten bezahlen. Die endgültige Paralyse des Lebenszyklus.
    Zuvor hatte Lee sich noch abgeschirmt, doch jetzt überkamen ihn langsam die Schuldgefühle, wenn auch noch nicht viel passiert war. Dennoch wusste er, was er angerichtet hatte und das sein Fehler nicht mehr zu bereinigen war – oder kaum – und so holten ihn langsam die negativen Gefühle ein. Die Grasschlange war ein starkes Pokémon, er würde den sandigen Untergrund auf dem er sich im Moment befand nicht mit seinen Tränen gießen, doch trauerte er innerlich; denn er wusste, dass ihm der Tod bevorstand. Und nicht nur ihm, die ganze Welt sollte unter seinem Fehler leiden. Je mehr er darüber nachdachte, desto schlimmer wurde es; es war ein stechender, seelischer Schmerz, welcher ihn nun einholte und so schnell, binnen weniger Sekunden, übernehmen konnte. Er konnte förmlich spüren, wie das Gefühl des Todes – beim Namen genannt, Schuld – seinen Körper durchfloss, sein Unterbewusstsein betäubte und ihn vollkommen ausschaltete. Das war einer der Moment in seinem Leben, in denen er sich wünschte nie auf dieser Welt geboren zu sein…
    Benebelt irrte die Grasschlange weiter und weiter durch das Schemengehölz, mittlerweile wusste auch er nicht mehr, wo er war. Zwar hatte er einen außerordentlichen Orientierungssinn und kannte diesen Wald besser als jedes andere Pokémon dieses Planten, doch war es stockfinster, sodass er nicht mal die Hand vor Augen sah. Von einem Mond, geschweige denn irgendwelchen Sternen war keine Spur zu sehen und so konnte Lee nur weiter verzweifelt durch das Gestrüpp wandern, bis er vielleicht eine geeignete Bleibe finden würde. Egal wo hin er sah, sowohl recht als auch links, nur Bäume. Eng beieinander stehende, bedrohliche Bäume. Sie schienen ihn einzusperren und gefangen halten zu wollen, bis er an dem Druck den sie ihm machten ersticken würde. Es war eine einfache Qual das zu durchleben, was das Serpifeu durchmachte. Es war eine Qual…
    Weiter und weiter irrte Lee durch das Schemengehölz. Die Augen hätte er auch genauso gut schließen können, selbst mit seinem geschärften Sehsinn erkannte er weniger als nichts. Dagegen war Schwarz nichts. Dies war mehr als nur ein Schwarz, es war dunkel, tief und erdrückend. Man konnte nicht sehen, er musste sich voll und ganz auf seine Ohren verlassen; was nicht so einfach war beim dem Krach den die Hoothoot und Noctuh veranstalteten. Zudem waren alle seine Sinne nach wie vor benebelt; geplagt von der Trauer, Verzweiflung und den an ihm nagenden Schuldgefühlen die ihn jedes Mal aufs Neue einholten und ihm teilweise sogar Tränen in die Augen beförderten. Als hätte er nicht daran gedacht; es hier und jetzt auf der Stelle zu beenden. Das Rauschen des Flusses war nichtmehr allzu weit entfernt und mit seiner epischen Angst vor Wasser, würde es sicherlich nicht lange dauern, bis der Strom ihm die Beine wegziehen und die Massen an Wasser seine Lugen füllen würden, sodass er lautlos und einsam ersticken würde. Ertrinken… Selbstmord… War es dafür noch zu früh? Lee schüttelte den Kopf und lief weiter, einfach der Nase nach. Oft stieß er gegen Bäume, doch macht er sich nichts daraus. Er fiel hin, stand auf, schüttelte sich und lief unbeirrt, wenn auch mehr als verwirrt, weiter. Vielleicht war es Zufall, doch könnte es auch Schicksal sein, dass er in dieser Nacht ganz zufällig noch gegen etwas anderes, als einen Baum stieß. Die Hoffnung auf Orientierung gänzlich verloren, ist Lee einfach geradeaus gerannt, bis er auf einmal gegen etwas gestoßen war, das wohl ein Lebewesen zu sein schien.
    „Was zum…?“, wollte Lee schon fluchen, als sich das Pokémon regte. Es war ein Feuerpokémon, leise und schwach, aber dennoch sichtbar konnte man eine Flamme auf dem Rücken des Wesens erkennen, die der Umgebung genug Licht spendete um die Umrisse aller Dinge zu erkennen. Vor ihm saß eine Art Maus mit Feuer auf dem Rücken, welches nun – da er offenbar aufgewacht war – etwas stärker wurde. Er hatte eine große Schnauze und kleine Schlitzaugen, soweit Lee das erkennen konnte. Es hatte offenbar geschlafen; sehr naiv sich hier einfach zur Ruhe zu legen.
    „Wer bist du denn?“, fauchte Lee, etwas schärfer als gewollt, doch erschien es ihm trotzdem ein passend gewählter Ton.
    „Ich… was?“, stotterte das Feurigel zu seinen Füßen ängstlich, „Bitte tu mir nichts…“
    „Was soll denn das? Ich tue dir doch nichts…“, murmelte Lee vernehmbar genug. Dankbar atmete das Feurigel aus und blickte dem Serpifeu daraufhin fragend in die Augen, welche nach wie vor leicht gelblich leuchteten und das Feuer auf dem Rücken des anderen Pokémon interessant wiederspiegelte. „Ich möchte nur wissen, wer du bist und was du hier willst!“
    „Ich heiße Kasai… Ich suche eine Unterkunft für die Nacht; ich bin von zuhause abgehauen. Zwar kann man dies nicht als zuhause bezeichnen, aber ich habe dort gewohnt. Aber ich will dir jetzt nicht alle Umstände erklären“, atmete Kasai erleichtert aus, „Ich wollte dich nicht stören…“
    „Geht in Ordnung“, meinte die Grasschlange kurz angebunden, „Ich bin Lee. Du suchst also ein neues zuhause?“
    Betrübt nickte die Feuermaus.
    „Ich habe meinen Bau ebenfalls, wenn auch ungewollt verlassen“, Kasais Pupillen weiteten sich interessiert, „doch werde ich nicht erzählen wieso. Aber gut… komm einfach mit mir, Kasai. Ich kenne mich im Schemengehölz gut aus. Ich suche uns beiden eine Bleibe für diese Nacht; was meinst du?“ Lee war sich nicht ganz sicher, doch er fühlte eine starke Sympathie gegenüber diesem Pokémon, auch wenn er die Feuermaus noch nie zuvor gesehen hatte und sie anbei wohl ein sehr ängstliches Wesen zu seien schien. Er passte eigentlich gar nicht zu dem Pflanzenpokémon, letzterer war ein Draufgänger und nicht so weich. Zwar zeigte er auch Gefühle, doch meistens konnte er sie gut verstecken und ließ sie nur an die Oberfläche, wenn er sich sicher sein konnte, dass ihn niemand dabei beobachtete.
    „D… danke“, hauchte Kasai. Er schien erfreut über Lees Entscheidung zu sein. So gingen die beiden los, das Serpifeu führte und das Feurigel lief stur hinterher. Stilles Schweigen war ihr Begleiter heute Nacht.


    „Kann ich dich was fragen?“, unterbrach Kasai die Stille vorsichtig, „Was ist hier passiert? Alles ist so grau und … alles scheint stehen geblieben. Es geht kein Wind, Gras bewegt sich keinen Zentimeter und der Bach scheint auch nur schwach zu laufen; als wäre alles eingefroren… Was ist hier los, Lee?“
    Einen Moment schwieg die Grasschlange, doch dann drehte sie sich um und sah seinem neuen Begleiter tief in die Augen. „Die Zeit ist stehen geblieben.“

  • Hallöle Sayi. (:
    Da bin ich wieder. Das neue Kapitel kam ja genau richtig, da kann ich gleich weiterlesen. So, let's start.


    Kennenlernen. Ich denke solche Kapitel braucht jeder, was? In dem die Charas sich bissl näher kennenlernen und so auch der Leser bisschen was erfährt. Habe ich bei EgA ja auch, hat mir auch sehr viel Spaß gemacht. Beim Zitat glaube ich, hast du einen Rechtschreibfehler drin, zumindest macht es so, wie es dasteht wenig Sinn mit dem "sie" drin. ^^ Ansonsten kann ich das Zitat so unterschreiben, auch wenn ich jemand bin, der ja nicht so schnell Bekanntschaften knüpft, obwohl das ohnehin verschiedene Stufen hat. Ob man jemanden lediglich "kennt" - so nach dem Motto, man weiß, dass diese Person existiert - oder ob man jemanden wirklich kennt, seine Eigenheiten und ähnliches ist schon ein Unterschied. Aber ja, man muss darauf achten, mit wem. Du spielst damit bestimmt auf etwas an. Ob einer der Charas ein falsches Spiel spielt?
    Ich finde, so schnell sind Bekanntschaften gar nicht geschaffen, weil da schon viel mehr dazu gehört, aber gut, vielleicht finde ich heraus, was du damit gemeint hast.

    So im Nachhinein passt der Titel weniger zu dem Kapitel, als ich gedacht hatte. Kennenlernen ist ein Prozess, eine Sache, die man nicht einfach in wenigen Minuten hat, man erfährt nämlich etwas voneinander. Das was du durchweg beschrieben hast, war lediglich ein Treffen nicht mehr und nicht weniger. Ich hatte mir da irgendwie mehr erwartet, zwar war das schön verschleiernd, aber in diesem Fall absolut irreführend. ^^
    Ah, Selfe trifft also auf die drei, irgendwie hatte ich im ersten Moment Lee erwartet. Aber auch nicht verkehrt, Selfe macht sogar irgendwie mehr Sinn. Selfe ist aber ziemlich wütend, was ja nur zu verständlich ist, immerhin wurde das Zahnrad der Zeit gestohlen. Aber warte mal ... warum verlässt Selfe eigentlich den Nebelsee einfach so? Was geht ihn denn das Zahnrad der Zeit im Schemengehölz an? Und welchen Diebstahl wirft er den drei jetzt vor? Den vom Zahnrad des Schemengehölzes oder dem vom Nebelsee? Also irgendwie verwirrt mich das ziemlich. Vor allem, die drei müssen ja doch ziemlich öhm, harmlos aussehen. Aber gut, Selfe scheint ziemlich in Rage zu sein und greift die drei also an, die - das hast du sehr eindringlich fast schon zu oft erwähnt - vor Angst kaum stehen können und es auch keine Fluchtmöglichkeit gibt. Mich würde ja die Attacke interessieren, die Selfe einsetzt ... irgendwie kann ich mir keinen Reim darauf machen, aber ich hab mir jetzt auch nicht die Mühe gemacht, das zu recherchieren muss ich gestehen. ^^"
    Danach machst du einen Sprung zu Lee, der sich wohl ziemlich durch den Wald schleppt. Würde mich ja interessieren wohin eigentlich, ich meine, nachdem ihn Selfe einfach so hat stehen lassen haben wir nicht wirklich mitbekommen wohin Lee jetzt eigentlich will. Ah, okay, er weiß es selbst auch nicht, sehr beruhigend, ich dachte schon, ich hätte etwas stark überlesen. ^^ Die Gefühle hast du ziemlich gut dargestellt, hat mir gefallen, wenn sich auch einiges oft wiederholt hat. Bin mir da aber auch unsicher, wie man das besser lösen könnte, muss ich gestehen. Vielleicht überdenkst du das selbst mal, es macht eigentlich nämlich mehr Sinn, wenn du nicht zwischen Gedanken und Gefühlen springst, sondern wenn du schon die Gefühle beschreibst, ist es sinniger, wenn die Gedanken dann dahinein greifen. Bei dir springt es manchmal, sodass die Gefühle doppelt in gleicher Weise beschrieben werden. Aber grundsätzlich mag ich deine Gefühlsbeschreibungen schon. (:
    Okay, was mir jetzt schon öfter aufgefallen ist, ist, dass du die Pokémon wohl irgendwie aus dem Kopf heraus beschreibst. Das ist grundsätzlich nicht verkehrt, aber das kann einen ganz schön täuschen, ist mir selbst auch schon einige Male passiert. Es lohnt sich also und erspart einem selbst und den Leser einiges an Verwirrung, wenn man sich die Mühe macht nebenbei Pokéwiki aufzuhaben oder sich eines der Lösungsbücher zu schnappen - wenn man lieber offline schreibt. Man kann einfach viel besser beschreiben und eine Referenz zu haben ist keine Schande. ^^ Ich selbst habe bei meiner Beschreibung der Pokémon Pokewiki offen, als ich Banette damals beschrieb war sogar das Lösungsbuch von Diamant und Perl daneben gelegen - daran erinnere ich mich noch gut, wie oft ich das Bild angeschaut habe, um Myrrh so gut wie möglich äußerlich beschreiben zu können.
    Mach es ruhig, lohnt sich, weil bei Bidiza ist dir auch ein Fehler bei den Augen unterlaufen.
    Ah! Hier ist also der Szenenwechsel, der auch in der Zeit springt. An sich keine schlechte Idee und gefällt mir hier auch gut, weil es eine bessere Einordnung in die Geschehnisse bietet. Zuerst denkt man bei Szenenwechseln ja, dass sie möglichst im selben Augenblick stattfinden, dem ist natürlich nicht so. Ich selbst habe Szenenwechsel, die einige Tage auseinander sein können, bei dir waren es jetzt gerade mal einige Stunden - sag ich einfach mal.
    Mal wieder der Tautropfen, der hier im Mittelpunkt steht. Etwas verwirrend empfand ich die Tatsache, dass Lee wohl mit dem Anblick keine Probleme hat, dabei ist das doch ein eher erschreckendes Phänomen. Da hat mich die Sache mit den Heiligen Schriften dann verwirrt, mir war nicht klar, dass Pokémon ebenfalls Bücher haben. Oder besser gesagt, dass es außer mir noch andere Leute gibt, die den Pokémon die Möglichkeit geben, Bücher zu lesen. Von der Vorstellung, dass die Pokémon eine eigene Kultur und somit eine eigene Schrift und Bücher haben, bin ich nämlich gar nicht abgeneigt und spiele schon mit dem Gedanken, wie ich das einbinden könnte. Bei EgA weniger möglich, auch wenn die Kultur schon eine Rolle spielt, aber da sind die Pokémon nicht so anthropomorph, wie sie in PMD grundsätzlich dargestellt werden - und wie ich auch vorhabe sie darzustellen. EgA orientiert sich mehr an dem Verhalten von Tieren in unserer Welt. ^^
    Aber das mit den Schriften war äußerst interessant, bin gespannt, ob wir da noch mehr erfahren werden. Die Szene hinterlässt mich aber ansonsten ziemlich ratlos. Welchen Nutzen hatte es jetzt, dass Lee die drei beobachtet hatte? Grundsätzlich doch irgendwie keinen, immerhin geht er nicht auf sie zu und beobachtet sie lediglich. Er hilft ihnen nicht und hat auch nicht vor weiter über sie nachzudenken, wie es aus dem letzten Satz hervorkommt. Sicher, die Information, dass sich noch mehr im Wald befinden ist nicht schlecht, aber da waren mir zu wenige Gedanken von Lee drin. Er wundert sich ja nicht mal, was die drei da machen und so oft wird er ein solches Gespann wohl auch noch nicht gesehen haben. Oder etwa doch?
    Hey, Kasai ist ja wieder da! Schön, dass er auch wieder einen Auftritt hat, hab mich schon gefragt, wo er so ist. Aber ... was macht er denn im Schemengehölz? o.o Ich meine, wollte er sich nicht eine Unterkunft für die Nacht suchen und war noch in Schatzstadt? Was hat ihn denn dazu gebracht, jetzt im Schemengehölz herumzusteigen, er hat doch gar nicht mitbekommen, wie der Rest dorthin aufgebrochen ist. Sehr merkwürdig, verwirrt mich ehrlich gesagt sehr stark.
    Aber wir wissen wenigstens in welcher Zeitlinie er gekommen ist, er hat die Auswirkungen der Attacke von Selfe mitbekommen. Leider ist sein Orientierungssinn nicht der beste und so weiß er gar nicht wo er hinläuft und verläuft sich natürlich prompt. Der arme ... er ist so erschöpft, dass er einfach einschläft - in so einer doch recht gefährlichen Umgebung nicht unbedingt klug.
    Ah, erneut ein kleiner Sprung, dieses Mal zu Lee, der die Druckwelle von Selfes Attacke also auch mitbekommen hat. Die muss ja gewaltig gewesen sein, auch wenn man natürlich nicht weiß, wie weit alle voneinander entfernt sind, denke ich mir doch, dass da einige Kräfte freigesetzt wurden. Aber was erwartet man auch anderes von Selfe?
    Lee wohnte schon immer hier? Wow, hätte ich jetzt nicht gedacht, muss ich gestehen, er scheint ja doch eine recht wichtige Aufgabe zu haben. Komisch, ich dachte nur die Legendären bewachen die Zahnräder der Zeit oder bin ich da falsch informiert? Jedenfalls ist Lee in keiner besonders guten Situation wenn es in seiner Verantwortung lag, das Zahnrad zu beschützen, auch wenn ich sagen muss, dass es kein wirklich fairer Kampf war, denn Reptain war ja doch um einiges stärker. Warte mal ... Hä?! Jetzt bin ich verwirrt, wie kann sich Lee vor 13 Jahren einer Aufgabe gewidmet haben, wenn er doch ein Mensch ist und aus der Zukunft kommt? So lange wird Reptain doch noch nicht nach ihm suchen oder doch? Also irgendwie ... ja, ich komm nicht mehr mit, tut mir leid. ^^"
    Der Tod steht Lee bevor? Wie das? Wird man von den Legendären so hart bestraft? Ich meine, klar, die Paralyse des Lebenszyklus ist schon eine gravierende Sache, aber noch ist ja nicht alles verloren.
    Lee tut mir wirklich leid, wie er sich da durchschleppt, nicht nur, dass er körperliche Schmerzen hat, nein, er scheint auch von seinen Gefühlen ziemlich geschlagen zu werden. Ich würde mir für ihn etwas Ruhe wünschen ...
    Dir gefällt das Zitat "Wer Wind sät wird Sturm ernten", was? ^^
    Oha, jetzt stolpert Lee doch glatt über Kasai. Aber gut, Kasai liegt mit Sicherheit ziemlich im Weg rum, wenn ich mir das so vorstelle, auch wenn ich gar nicht so konkret weiß, wie ich mir das vorstellen soll, weil die Umgebung recht wenig beschrieben wird. Gut, in der Dunkelheit, wenn man eh kaum etwas sieht, ist es klar, aber auch als es noch nicht dunkel war, hast du wenig die Umgebung beschrieben. Da fällt mir ein, wie kann der Fluss rauschen, wenn er stehen geblieben ist? Was mir auch abgeht - falls das nicht auch verschwunden ist - ist der Geruch. Irgendwie schreibst du über den gar nichts und wir befinden uns in einem Wald, der hat ja doch seinen ganz eigenen Geruch. ^^
    Okay, man merkt schon gleich einen krassen Unterschied der beiden Persönlichkeiten. Kasai ist der freundliche Naivling, während Lee der kühle Einzelgänger ist. Ein eher merkwürdiges Gespann, muss ich sagen, aber wohl klassisch, ich hab das in EgA ja auch. xD Auch wenn bei mir noch ein drittes Pokémon im Bunde ist - ich hab quasi "Three Amigos". *thanks to TVTropes, weiß ich auch, warum ich das so gemacht habe. xD*
    Wow, die beiden sind aber schnell mit dem Kennenlernen. Ich weiß nicht, keiner erzählt dem anderen viel über sich, eigentlich gar nichts und doch werden sie wohl den Weg jetzt gemeinsam gehen, um sich eine Unterkunft zu suchen. Viele Gedanken macht sich Lee auch nicht und Kasai ... nun ja, aus dessen Sicht wird hier ja nicht geschrieben, insofern bekommt der Leser nicht mit, ob er sich Gedanken macht oder nicht. Obwohl dir die Erzählerperspektive die Möglichkeit geben würde, auch Kasais Gedanken anzuschneiden, gehst du hier nicht darauf ein.
    Okay, also langsam sollten es dann wohl alle wichtigen Charas mitbekommen haben, dass die Zeit stehen geblieben ist. ^.-


    Joa, ich bin etwas gespalten über die Meinung zu dem Kapitel. Einerseits empfinde ich es als recht gut, andererseits passen Titel und Inhalt nicht wirklich zusammen und ich glaube langsam stolperst du was die Logik betrifft. Man erfährt wenig über die Motive einiger Pokémon, manche Szenen wirken dadurch etwas willkürlich und unlogisch. Gut, vielleicht ist es auch nur ein Tick von mir, dass ich gerne viel erkläre und deshalb zwar meinen Lesern Fragen aufgebe, aber gleichzeitig auch wieder einige beantworte. Ich war hier jedenfalls oft verwirrt, wenn auch nicht sofort aber im Nachhinein dachte ich mir ein paar mal: "Öhm ... da ist doch was krumm oder nicht?"
    Vielleicht solltest du da noch mal konkreter über die Ziele deiner Charaktere nachdenken. Was ich gut finde, ist, dass sich Kasai und Lee jetzt getroffen haben - allgemein, dass Kasai wieder dabei ist, immerhin ist es schon komisch, wenn der Hauptchara so lange abwesend ist und das schon zu Beginn der Story. Bissl später empfände ich es als nicht so schlimm, aber hier hat man kaum Gelegenheit Kasai wirklich kennenzulernen. Was aber auch etwas an seiner Passivität liegen könnte. ^^


    Anyway, ich bin gespannt, wie du das nächste Kapitel gestalten wirst. (:
    - Squeek-san Feurigel

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    Oh je, das ist ja mal wieder ewig her... Ich brauche aber auch wirklich lange. x:
    Tut mir wirklich Leid, dass ihr so lange warten musstet, aber bevor es morgen Abend auf Klassenfahrt geht musste ich euch jetzt einfach noch das neuste Kapitel hier lassen! Doch zunächst, der Re-Kommi an Cynda. :)
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    Hello today und wirklich vielen, vielen Dank für deinen schon wieder so unglaublich ausführlichen Kommentar! <3

    Zitat

    Aber warte mal ... warum verlässt Selfe eigentlich den Nebelsee einfach so? Was geht ihn denn das Zahnrad der Zeit im Schemengehölz an? Und welchen Diebstahl wirft er den drei jetzt vor? Den vom Zahnrad des Schemengehölzes oder dem vom Nebelsee? Also irgendwie verwirrt mich das ziemlich.

    Das Zahnrad der Zeit vom Nebelsee ist ja ebenfalls gestohlen worden, deshalb kann Selfe einfach weggehen. Es kommt zum Schemengehölz weil:
    1. Er möchte schauen, ob andere Zahnräder der Zeit auch Weg sind.
    2. (Les das Kapitel, dann verstehst du es. Will jetzt nicht spoilern^^)


    Zitat

    Mich würde ja die Attacke interessieren, die Selfe einsetzt ... irgendwie kann ich mir keinen Reim darauf machen, aber ich hab mir jetzt auch nicht die Mühe gemacht, das zu recherchieren muss ich gestehen. ^^"

    Hyperstahl, oder was in der Richtung. o/


    Zitat

    Die Gefühle hast du ziemlich gut dargestellt, hat mir gefallen, wenn sich auch einiges oft wiederholt hat. Bin mir da aber auch unsicher, wie man das besser lösen könnte, muss ich gestehen. Vielleicht überdenkst du das selbst mal, es macht eigentlich nämlich mehr Sinn, wenn du nicht zwischen Gedanken und Gefühlen springst, sondern wenn du schon die Gefühle beschreibst, ist es sinniger, wenn die Gedanken dann dahinein greifen. Bei dir springt es manchmal, sodass die Gefühle doppelt in gleicher Weise beschrieben werden. Aber grundsätzlich mag ich deine Gefühlsbeschreibungen schon. (:

    Danke :)
    Ja, das Problem ist mir auch schon aufgefallen, ich versuche das mal etwas zu trennen; aber ich finde uach irgendwie dass gefühle und Gedanken zusammen gehören... das ist echt eine verzwickte Sache :o


    Zitat

    Okay, was mir jetzt schon öfter aufgefallen ist, ist, dass du die Pokémon wohl irgendwie aus dem Kopf heraus beschreibst. Das ist grundsätzlich nicht verkehrt, aber das kann einen ganz schön täuschen, ist mir selbst auch schon einige Male passiert. Es lohnt sich also und erspart einem selbst und den Leser einiges an Verwirrung, wenn man sich die Mühe macht nebenbei Pokéwiki aufzuhaben oder sich eines der Lösungsbücher zu schnappen

    Ich bin immer so schrecklich faul Nein, aber du hast recht. Danke für den Tipp ^^'


    Zitat

    Mal wieder der Tautropfen, der hier im Mittelpunkt steht. Etwas verwirrend empfand ich die Tatsache, dass Lee wohl mit dem Anblick keine Probleme hat, dabei ist das doch ein eher erschreckendes Phänomen.

    Das erkläre ich jetzt einfach mal, weil ich mehr oder weniger dachte, dass man das soweit versteht, habe ich es im Kapitel nicht beschrieben: Da es Lees Aufgabe ist, das ZdZ zu beschützen wurde er zuvor sozusagen "unterrichtet" und hat dabei auch gelernt was die Konsequenzen sind, wenn sowas wie hier passiert. Daher weiß er wie das ist, und seine Überraschung hält sich eher in Grenzen.


    Zitat

    Hey, Kasai ist ja wieder da! Schön, dass er auch wieder einen Auftritt hat, hab mich schon gefragt, wo er so ist. Aber ... was macht er denn im Schemengehölz? o.o Ich meine, wollte er sich nicht eine Unterkunft für die Nacht suchen und war noch in Schatzstadt? Was hat ihn denn dazu gebracht, jetzt im Schemengehölz herumzusteigen, er hat doch gar nicht mitbekommen, wie der Rest dorthin aufgebrochen ist. Sehr merkwürdig, verwirrt mich ehrlich gesagt sehr stark.

    Du sagst es ja eigentlich schon^^ Er hat nicht bemerkt, wie der Rest ins Schemengehölz geht, also wollte er nicht in Schatzstadt bleiben, weil die Leute der Gilde ihn da sicher bald finden würden, also ist er losgelaufen. Dass er auf dieser Route beim Schemengehölz rauskam soltle der Zufall bestimmen :D


    Zitat

    Lee wohnte schon immer hier?

    War in Kapitel 5 etwas schwammig formuliert, aber das wird alles im neuen Kapitel geklärt. Ja, Lee wohnt seit er sich wieder an sein Leben erinnert mehr oder weniger dort. (Diese Thematik ist btw eines der Hauptthemen von Chap 6, von daher les einfach, haha ;D)


    Zitat

    Der Tod steht Lee bevor? Wie das? Wird man von den Legendären so hart bestraft? Ich meine, klar, die Paralyse des Lebenszyklus ist schon eine gravierende Sache, aber noch ist ja nicht alles verloren.

    Ja, das war n bissel zu hart :o *hat das jetzt in kapitel 6 versucht wieder gerade zu biegen*


    Zitat

    Lee tut mir wirklich leid, wie er sich da durchschleppt, nicht nur, dass er körperliche Schmerzen hat, nein, er scheint auch von seinen Gefühlen ziemlich geschlagen zu werden. Ich würde mir für ihn etwas Ruhe wünschen ...
    Dir gefällt das Zitat "Wer Wind sät wird Sturm ernten", was? ^^

    Da wird er sich leider noch 1-2 Kapitel'sche gedulden müssen ^^'
    Ja, klar. Immerhin baut der Prolog darauf auf o/


    Zitat

    Da fällt mir ein, wie kann der Fluss rauschen, wenn er stehen geblieben ist?

    Magie! :o *headmeetsdesk* Kann er natürlich nicht, da war ich wohl etwas neben der Spur... x:


    Also wie gesagt, danke für deinen Kommentar :3 Viele Fragen die du angebracht hast klären sich eben auch jetzt im Kapitel, daher fiel der Re-Kommi etwas kleiner aus ^^'
    lG - Chess :3
    [/tabmenu]

  • K A P I T E L 6
    Graue Memoiren


    ____________________________________"Die Zeit kann alle Wunden heilen?"


    Unangenehm stockte Kasai der Atem, als er realisierte was Lee ihm soeben geantwortet hatte.
    „W… was?“, stotterte das Feurigel zitternd, plötzlich schien er die Kälte und die Dunkelheit um sich herum vollkommen vergessen zu haben; nur noch die Aussage seines aktuellen Begleiters interessierte ihn, „Und woher weißt du das?“
    „Hmpf“, schnaubte Lee kurz und schien sich daraufhin wieder von der Feuermaus wegzudrehen; wirklich erkennen konnte dieser es in der Finsternis dieser Nacht nicht. Überrascht blickte Kasai ihm nach. Warum gab er ihm keine Antwort? Wusste er etwas? Wollte er es nicht sagen? Warum nicht? Zu viele Fragen schossen ihm in diesem Moment durch den Kopf und schalteten sein klares Denken gänzlich aus. Ihn kümmerte es nicht mehr wo oder warum er dort war, oder wie er die nächsten Tage überleben sollte – ja oder gar, was mit der Gilde war… Nein, just in diesem Moment konnte er keinen anderen Gedanken mehr als diesen einen fassen… Wie konnte nur die Zeit stehen bleiben?
    Die zwei Pokémon liefen noch eine ganze Weile durch den Wald, Kasai folgte dem Serpifeu einfach ohne zu wissen, wo es lang gehen sollte, bis es langsam wieder heller wurde. Die Sonne bahnte sich ihren Weg an den Himmel und schob mit ihren sanften Strahlen die Decke aus Blättern und Ästen beiseite, sodass es nicht allzu lange dauerte bis die ersten Sonnenstrahlen des Tages auf Kasais und Lees Haut trafen.
    „Lee?“, begann das Feurigel vorsichtig, aber doch neugierig, eine Frage, „Was machst du hier?“
    Das Serpifeu hielt einen Moment inne, als dächte es nach. Sollte es wirklich diesem Pokémon die Geschichte anvertrauen, die so gut wie niemand kannte? Andererseits, hatte es auch schon seit gefühlten Jahrzehnten niemanden mehr getroffen wie Kasai… Er war etwas besonderes, das spürte das Serpifeu; obgleich er es nicht zugeben wollte. Nun, das war wohl eine seiner Eigenarten.
    „Ich… Ich bin der Wächter des hiesigen Waldes“, begann Lee zu erklären. Er kam nicht weit, denn sofort überhäufte ihn Kasai mit Fragen: „Was ist denn das für ein Wald? Worüber wachst du denn? Warum ausgerechnet du?“
    ‚Einfach ruhig bleiben…‘, dachte sich Lee und blickte dem tollpatschigen, eifrigen Pokémon in die Augen. Sein Blick war unverkennbar und Kasai kam nach einigen Sekunden zur Vernunft.
    „Dürfte ich bitte ausreden…“, fuhr das Serpifeu das Feuerpokémon vor sich an und schüttelte daraufhin herablassend den Kopf. Ein schwaches, trostlos „tut mir Leid“ schien aus Kasais Munde zu kommen, doch darauf achtete das Pflanzenpokémon schon gar nicht mehr.
    „Im Schemengehölz existiert etwas sehr Wichtiges… Etwas, das unser aller Existenz sichert. Und daher ist es wichtig, dass ich es mit allem beschütze was ich habe – Ja… Ich würde mein Leben dafür geben“, meinte Lee, gegen Ende wurde seine Stimme brüchiger und es machte den Anschein als würde er leicht melancholisch drein schauen. Im noch recht schwachen Sonnenschein konnte Kasai seine Gesichtszüge nicht allzu gut erkennen, da er seinen Kopf nach vorne geneigt hatte. „Damals…“
    „Was ist passiert?“, fragte Kasai mitfühlend, doch erntete dafür nur strafende, kalte Blicke seitens der Grasschlange.
    „Damals… Nun, ich kann mich an nichts erinnern. Man hat mir mein Gedächtnis genommen…“, flüsterte Lee dramatisch und lächelte dabei verzweifelt, „Ich kann mich an rein gar nichts erinnern…
    Dieses Gefühl… Du wirst es nicht kennen, aber es ist unglaublich schlimm. Dieses Gefühl einfach nicht zu wissen, was vor einem gewissen Punkt geschehen ist; es ist unglaublich. Man fühlt sich so leer im Kopf und alles ist einfach… nicht da.“
    Traurig sah Kasai das Serpifeu an. Das war ja schrecklich; er hatte wirklich etwas ganz schlimmes durchlebt. Kasai blickte hinab; er schien eine Weiterführung der Geschichte zu erwarten, was Lee mit traurigen Blick bemerkte.
    „Es war so… Ich bin aufgewacht, als ich von einem Pokémon namens Selfe gerade einen Vulkan herauf getragen wurde, zumindest dachte ich das. Es war eigentlich nur ein normaler Berg, auf dem dieses Pokémon lebte. Es hatte mich gefunden und wollte mir helfen. Es brachte mich hoch auf die Wipfel und sorgte dort einige Tage für mich. … Ich hatte das gar nicht verdient.
    Selfe erzählte mir, dass es mich etwas weiter entfernt an einem Fluss am Hornberg gefunden hatte. Ich lag dort, verletzt und blutend… Und neben mir… die Leiche meiner Mutter. Sie war für mich gestorben, hatten wir damals zusammen festgestellt.“
    Es war plötzlich ganz still… Als würde der ganze Wald seiner Geschichte lauschen. Nur das schrecklich leise Aufprallen einer Träne auf dem trockenen Boden fuhr durch das Unterholz und schien den gesamten Untergrund zu erschüttern. Trauer überkam Lee als er an das dachte, was er all die Jahre immer wieder verdrängt hatte; das nur weil die Erinnerung ihn daran so sehr schmerzte. Dieses Bild von der anmutigen Grasschlange, von verkrustetem Blut überzogen hatte seine Memoiren nie verlassen. Zwar hatte Selfe ihm nur davon berichtet, doch konnte er es sich genau so lebhaft vorstellen, als hätte er es mit den eigenen Augen gesehen hatte. Heute wusste er, dass Selfe es ihm damals mit seinen psychischen Fähigkeiten gezeigt hatte; nur deswegen konnte er sich so lebhaft vorstellen… Dennoch. Eine weitere Träne entwich seinen Augen und er fühlte den mitfühlenden, traurigen Blick des Feurigel auf seinem Haupt ruhen. Was damals geschehen ist wusste er selbst heute noch nicht… Er wusste nicht, welches kalte, herzlose Pokémon seine Mutter getötet hatte; erst recht nicht warum. Im Grunde konnte er sich – wie er auch erzählt hatte – an rein gar nichts erinnern, ab diesem Zeitpunkt. Was hatte er der Welt getan, dass dieses bedauernswerte Schicksal ausgerechnet ihn treffen musste? Seit diesem Tag sah er alles um ihn herum nicht mehr mit Freude und in Farbe, wie es sicherlich früher einst der Fall gewesen war, sondern in tristen, traurigen Grau…
    „Selfe hat lange auf mich aufgepasst, bis er mich eines Tages auf eine Reise mitgenommen hatte. Eine weite Reise bis zu diesem Wald. Und dann wurde ich mit dieser Aufgabe konfrontiert. Selfe wusste, was ich für Gedanken hatte. Ich wollte mir das Leben nehmen; das hatte das Psychopokémon bereits herausgefunden. Er meinte ich sei dieser Aufgabe gewachsen… Dieser lebenswichtigen Aufgabe…“
    „Und was ist es nun?“, fragte Kasai neugierig, als Lee einige Sekunden lang nicht weiter sprach. Offenar schmerzten ihn die Erinnerungen an diese Zeit mehr als alles andere; für das Feurigel mehr als nur verständlich. Er hatte eine schlimme Vergangenheit zu erzählen, das waren die Tränen auf jeden Fall wert.
    „In diesem Wald…“, begann das Serpifeu leise und langsam zu berichten, „befindet sich -“ Noch einen Moment zögerte er. Sollte er diesem fremden Pokémon wirklich anvertrauen, was so gut wie niemand wusste? Er hatte Pflichten und Aufgaben, allem voran allerdings hatte er es Geschworen…
    „Lee, ich hoffe dir ist klar, was für eine wichtige Aufgabe dir anvertraut wurde… Dafür musst du schwören, dass keine Seele dieses Planeten und kein anderes Lebewesen je aus deinem Munde erfahren wird, was du hier bewachst. Natürlich wissen viele Pokémon darüber Bescheid dass ‚sie‘ existieren, allerdings nicht wo. Niemand darf wissen, dass es hier ist… Das Zahnrad der Zeit.“
    „Ich schwöre es.“


    Doch er verwarf diesen Gedanken… Das Zahnrad war wahrscheinlich schon lange gestohlen worden, das war ihm klar. Warum auch sonst sollte die Zeit hier stehen bleiben? Dass dem so war hatte er bereits festgestellt… - was hatte er also zu verlieren? Er hatte auch übertrieben! Man würde ihn weniger töten als den Rattikarl zum Fraße vorwerfen.
    „Weißt du Kasai…“, stieg Lee in seine Erzählung ein; plötzlich klang er mitfühlender und nicht mehr so kalt wie vorher, was auch die Feuermaus mit großen Augen bemerkte, „Tief in diesem Wald… liegt eines der Zahnräder der Zeit. … Nein, es lag eines dort. Nun nicht mehr…“
    „Das heißt… du meinst die Zeit ist deswegen stehen geblieben? Weil es jemand gestohlen hat?“, fragte Kasai eingeschüchtert. Diese Geschichte die ihm Lee da erzählte erschien ihm mehr und mehr unglaubhafter und dennoch war es sich tief in seinem Inneren darüber bewusst, dass das Serpifeu auf keinen Fall log.
    „So ist es.“
    „Und was möchtest du jetzt machen?“, wollte das Feurigel wissen.
    „Ich werde Selfe suchen; er hält sich hier im Wald auf. Wir werden die anderen Wächter informieren und das Zahnrad der Zeit zurückholen. Es gibt nur ein Problem… Wie du vielleicht weißt, Kasai, gibt es fünf Zahnräder der Zeit in unserer Welt… Selfe bewacht ebenso eines. Und genau dieses wurde auch gestohlen.“
    Nachdenklich runzelte Lee die Stirn, währenddessen Kasai ihn nur zweifelnd ansah. Ergab das wirklich Sinn, was die Grasschlange dort von sich gab? Oder war er einfach nur verwirrt? Andererseits würde sich doch niemand so eine Geschichte ausdenken; das wäre doch verrückt…
    „Also, gehen wir!“, meinte Lee, als er sich aufrichtete. Er hatte seine Nase nach vorne gestreckt; offenbar versuchte er sich am Geruch zu orientieren. Etwas verwundert tat es ihm das Feurigel gleich, ungeachtet der Frage die ihm gestellt wurde, und erkannte einige ihm nicht allzu vertraute Gerüche. Es konnte ganz deutlich den Geruch von Rauch in seiner Nase spüren; es schien als würde dieser sich in seinem Geruchssinn festbeißen. Aber der Rauch wurde von vielen anderen Gerüchen gedeckt; Bäume und Wasser, obgleich beides wie alles andere auch in der Zeit stehen geblieben war, waren zu erkennen.
    „Ich habe dich etwas gefragt…“, murmelte Lee auffordernd und blickte Kasai an. Im Eifer des Riechens hatte er die Frage der Grasschlange gar nicht beachtet. „Willst du mich noch weiter so ungläubig anstarren?“
    Wollte er wirklich, dass Kasai mitkam? Oder hatte er nur Mitleid mit dem Feurigel?
    „Du meinst…“
    „Ja. Komm mit“, antwortete Lee ohne die Frage des Feurigels gehört zu haben. Offenbar schien er gewusst zu haben, was die Feuermaus sagen wollte. Er nickte dem Pflanzenpokémon zu – über das ganze Gesicht strahlend.
    ‚Wie kann man in einer derartigen Situation nur so glücklich sein…‘, fragte sich Lee heimlich in seinen Gedanken, ‚wenn er wüsste was passieren wird, wenn sie alle…‘


    Sie waren schon einige ganze Weile im wahrsten Sinne des Wortes der Nase nach durch den Wald gelaufen, an der Spitze das Serpifeu, dicht gefolgt von Kasai. Die Beiden schwiegen, obgleich das Feurigel nur nichts sagte, weil Lee es nicht tat. Schließlich brach er diesen Bann aber doch: „Was glaubst du, werden wir diesen Selfe bald finden?“
    „Sicher. Der Wald ist groß, aber man riecht ganz deutlich den Rauch. Das war Selfe; du hast es doch auch mitbekommen, oder?“
    „Ja, natürlich.“
    Der Boden des Waldes war mittlerweile gleich dem aus Schatzschatz. Gerade und flach, als hätte man ihn komplett glatt gewalzt. Natürlich fand dieses Phänomen seinen Ursprung nicht bei Walzen oder ähnlichem sondern schlicht weg bei der Zeit. Es gab nichts mehr, was sich bewegte; kein Laub das ging und einfach gar nichts – daher auch dieser seltsame Untergrund.
    „Lass uns weitergehen“, meinte Lee knapp und lief erneut los.
    Sie waren noch eine ganze Weile unterwegs, was bei beiden – ja, sogar bei Lee – für etwas Erschöpfung sorgte. Die zwei waren sehr geschlaucht; vor allem Kasai hatte kaum noch Kraft in den Beinen.
    „Wie wäre es wenn wir uns ausruhen?“, meinte Kasai hoffnungsvoll, jedoch erwartete er keine positive Antwort auf die Frage. Umso mehr überraschte ihn das erschöpfte Nicken seines Begleiters der noch kurz zischte und dann ebenso kraftlos an den Stamm eines Baums fiel. Er blieb dort sitzen und schloss für einen Moment die Augen; das Feurigel tat es ihm gleich. Er lauschte in den Wald hinein, doch hörte er absolut nichts. Da war einfach nichts; das Schemengehölz schien komplett verlassen zu sein. Aber Lee irrte sich, denn just in diesem Moment hörte er ein Rascheln und sprang sofort, begleitet von einem schwachen Stöhnen, auf.
    Das Geräusch schien wieder verstummt zu sein, doch die Schlange hörte genau den schweren Atem eines Pokémon, dass sie hier irgendwo versteckte. Es versteckte sie vor ihm. ‚Gut so‘, schmunzelte er innerlich. Lee pirschte auf einen Busch zu, langsam und leise, von dem er glaubte in ihm säße sein Opfer. Er machte einige Schritte vor diesem einen Satz und landete direkt darin und tauchte in das Meer aus Ästen und Blättern ein, welche energieverlassen zu Boden fielen. Als nächstes hörte der verwunderte Kasai, der sich mittlerweile auch wieder aufgerichtet hatte, einen grellen Schrei und darauf eine Art Schlaggeräusch.
    Im Moment darauf kam Lee aus dem Gebüsch herausgesprungen, fast schon geflogen, doch landete gekonnt auf den Hinterbeinen. Sofort richtete er sich erneut aus und nahm eine Kampfhaltung an. War dort ein Pokémon im Gebüsch? Wirklich angenehm war Kasai dieser Gedanke nicht; vielleicht war es gefährlich. Offenbar hatte es Lee angegriffen und das war kein gutes Zeichen. Ein Schauer von Angst überkam die Feuermaus bei dem Gedanken.
    „Na los, zeigt euch!“, fauchte Lee laut genug dass es alle Wesen im kleinere Umkreis hören könnten, „Ich weiß dass ihr die Diebe seid!“
    „Wir sind doch keine Diebe, wir…“, ertönte eine fiedele Stimme, gefolgt von einem größeren, rosa-weißem Pokémon, das aus dem Busch trat. Es hatte große, dünne Ohren und eine Art Haarbüschel auf dem Kopf. Natürlich erkannte die Feuermaus es sofort, und so wurde ihm klar, dass nur wenige Sekunden später auch der ständige Begleiter des rosa Pokémon auftauchen würde, und so war es. Ein Papagei mit blauen Flügeln und einer Note auf dem Kopf trat den Beiden gegenüber. ‚Knuddeluff und Plaudagei; was machen die beiden denn hier?‘, fragte sich Kasai, während er gebannt dem Gespräch von Lee und den Beiden lauschte; ihn selbst hatten sie offenbar nicht erkannt.
    „Ihr habt das Zahnrad der Zeit gestohlen, gebt es zu!“, fauchte Lee und sprang Knuddeluff entgegen; an seinen Armen formten sich bedrohlich die grell strahlenden Umrisse seiner Laubklingen.

  • Hallö Sayi. ^^


    6
    Graue Memoiren also, huh? Also graue Erinnerung - erinnert mich erstmal daran, dass die Zeit stehen geblieben ist und alles grau ist, aber darauf möchtest du vielleicht gar nicht hinaus mit diesem Titel. Grau ist eigentlich eine recht neutrale Farbe, also sind die Erinnerungen entweder dabei zu verblassen oder sie sind in irgendeiner Form traurig oder belastend, was soweit ich weiß mit der Farbe Grau assoziiert wird. Darunter dann das Zitat oder eher die Frage, dass die Zeit alle Wunden heilt. Dadurch, dass du es als Frage formuliert hast, merkt man, dass die Aussage infrage gestellt wird und an ihrem Wahrheitsgehalt gezweifelt wird. (Wenn ich mich dazu mal äußern darf: Zeit heilt nicht alle Wunden, aber man kann mit der Zeit lernen mit ihnen umzugehen oder sie verblassen. Es kommt immer darauf an, ob es sich um Wunden oder um Narben handelt. Erstere verheilen tatsächlich, letztere werden ja nur blasser. Zeit ist etwas, was man sich bei seelischen Wunden nehmen muss, man muss sich die Zeit nehmen zu verarbeiten, aber das heißt nicht, dass sie sie alle heilen kann. Man selbst ist immerhin auch für die Heilung verantwortlich. Nun ja, so viel zu meiner bescheidenen Meinung. ^^”)


    Okay, ich glaube ich habe jetzt verstanden worauf der Titel anspielt. Auf die Tatsache, dass Lees Vergangenheit recht düster ist, zumindest bis zu dem Punkt wo er sich erinnern kann und, dass er nachdem er von dem Tod seiner Mutter erfahren hat, alles für ihn grau und sinnlos wurde. Sehr geschickt gemacht. ;D


    Kasai ist wirklich recht naiv, ich meine, alles ist grau, kein Wind weht, nichts bewegt sich und er fragt noch, warum Lee weiß, dass die Zeit stehengeblieben ist. War so eine leichte facepalm Situation, kann jetzt nicht sagen, ob du diese Komik absichtlich eingebaut hast oder nicht. Ich meine, klar ist es ein Schock, dass die Zeit stehen bleibt, aber irgendwie, kommt es mir doch leicht offensichtlich vor, wenn alles nicht so ist, wie es sein sollte, oder nicht? Jedenfalls scheint Kasai sich der Sache auch nicht bewusst zu sein, sonst hätte er sich wohl für seine dumme Frage selbst innerlich gescholten oder es wäre ihm überhaupt aufgefallen, dass ja irgendwas passiert sein muss, wenn alles um ihn herum grau ist. Sein zweiter Gedankengang wie die Zeit stehen geblieben ist, machte da schon mehr Sinn - die Tatsache, dass es passiert ist, ist more or less obvious, aber wie das ist die Frage. (: Ich weiß nicht, mir gefällt die Abfolge der Gedankengänge von Kasai nicht so, aber gut, ist dein Chara, vielleicht ist er wirklich so naiv, dass er gar nicht wirklich realisiert hat, was eigentlich los ist. Da kann ich die Reaktion von Lee dann auch wieder verstehen - der denkt sich wohl, wie jemand so naiv sein kann.
    Sehr interessant ist die Frage von Kasai später, was Lee hier macht. Hatte so das Gefühl, als wäre das die entscheidende Frage des Kapitels überhaupt. Fast als wäre gerade dieser Moment besonders, den du auch etwas länger hast andauern lassen. Interessant finde ich, wie Lee gleich daran denkt Kasai alles offenzulegen - so schaut Lee eigentlich gar nicht aus, als würde er sich so einfach erklären. Ich hatte ja zuerst mit einer einfachen Antwort gerechnet, um Kasai zufriedenzustellen, was Lee ja auch so gemacht hat, aber dass er dann auf Kasais Fragen auch noch eingeht war schon interessant. Kasai ist irgendwie schon niedlich, wie er sich gleich so interessiert zeigt, auch wenn das dem Serpifeu ziemlich auf die Nerven geht. (Scheint nicht viel Kontakt mit anderen zu haben, wenn er so leicht genervt ist oder er ist einfach der typische Einzelgänger.)
    Was mir nicht ganz eingeht ist der Aufbau der Erzählung, zuerst geht es eindeutig um das Zahnrad der Zeit, aber ich verstehe den Zusammenhang zu der Vergangenheit von Lee nicht. Der Übergang ist total … unlogisch, wenn ich ehrlich bin. ^^” Ist ein ziemlicher Gedankensprung, den du hier machst, auch wenn logisch ist, dass Lee wohl erzählen wird, wie er zum Wächter wurde, so geht es ja erstmal nur um das was er bewacht und nicht wie er dazu wurde. (Da macht auch Kasais Frage „Was ist passiert?” keinen Sinn, weil er eigentlich fragen müsste, wie Lee zum Wächter wurde oder - noch logischer, nachdem wie Lee angefangen hat - was er eigentlich bewacht. Verstehst du was ich meine? Der Aufbau der Erzählung macht nicht besonders viel Sinn. ^^”) Ich denke mal, du wolltest hier die Erzählung an den Kapitelaufbau anpassen - grundsätzlich natürlich gut, aber dafür hätte Lee anders anfangen müssen oder Kasai hätte anders darauf eingehen müssen. (Also entweder spricht Lee zuerst davon, wie er Wächter wurde oder Kasai fragt konkret danach. Weil so ist es verwirrend.)
    Der arme Lee, hat keinerlei Erinnerung mehr daran. ._. Das ist schon ein starker Schock, Amnesie ist etwas furchtbares, weil uns unsere Erinnerungen ja auch prägen und … nun ja, wir brauchen sie einfach. Die Erzählung von ihm klingt schon recht traumatisch - auch wenn mich das jetzt nur noch mehr verwirrt, weil Reptain ja Lee sucht, also müsste Lee ja eigentlich ein Mensch sein wie … soll das dann funktionieren? Ach, wahrscheinlich löst sich alles in Wohlgefallen auf und ich denke zu viel. ^^” Zwar ist das eigentliche traumatische Erlebnis - der Tod seiner Mutter - nur durch Selfe wieder in Lees Kopf gekommen, aber plötzlich bei einem fremden Pokémon aufzuwachen ist schon ziemlich erschreckend. Ich meine, da frägt man sich schon, wie einen das Pokémon überhaupt gefunden hat und wenn man dann nicht mal weiß, was davor geschehen ist … Puh, nicht schön, Lee tut mir schon leid. ._.
    Lee ist schon ein interessanter Charakter - einerseits wirkt er ziemlich distanziert, kühl und andererseits denkt er, er hat es nicht verdient, dass man sich um ihn kümmert. Das ist schon … faszinierend, muss ich schon sagen. ^^ Normalerweise denkt man, dass derartige Charas sich wenig um andere scheren, zwar nehmen sie deshalb Hilfe nicht als selbstverständlich an, aber sich derart minderwertig zu fühlen, dass man Hilfe nicht verdient hat ergibt einen gewissen Bruch darin, wie ich ihn mir bisher vorgestellt habe.
    Kasai ist hier auch sehr passiv - macht sich wenig Gedanken, aber ich kann ihn verstehen, dass er vielleicht mit der Situation etwas überfordert ist. (Ich jedenfalls hätte mit so etwas Probleme, weil man ja doch nicht weiß, was man da jetzt sagen soll …) Trotzdem wenigstens Gedanken hätte er sich machen können, finde ich.
    Für Lee ist irgendwie eine Welt zusammengebrochen - schon interessant, dass er etwas nachtrauert, was er eigentlich gar nicht kennt, aber es ist wohl doch traumatisch genug, dass er an Suizid denkt. *Ziemlich harte Sache, also ich habe bis dato keinen Chara der derartig weit unten ist … Ist eine Sache, die man mit Fingerspitzengefühl behandeln muss, finde ich.* Selfe wollte wohl mit der Aufgabe Lee einen Sinn in seinem Leben geben und ihn mit der Verantwortung wohl davon abhalten sich etwas anzutun. Sehr geschickt gemacht.
    Oh, Interessenskonflikt! Einerseits scheint Lee Kasai die Sache irgendwie anvertrauen zu wollen, andererseits hat er ja einen Eid geleistet, es niemandem zu erzählen. Würde mich ja interessieren, ob das irgendwelche Auswirkungen hat, andererseits, hat nicht Selfe selbst im letzten Kapitel die Pokémon aus der Gilde als Diebe beschimpft und da hat er auch vom Zahnrad gesprochen? Hat er dann nicht selbst den Eid gebrochen? Anyway, bin auf jeden Fall sehr gespannt, denn nun, da Kasai davon weiß - ich meine, langsam müssten es echt alle wissen - sind die wichtigsten Charas informiert - würde ich mal sagen. ^^
    Kasai scheint das ganze nicht so recht glauben zu können - verwundert mich eigentlich, klar, klingt es etwas hochgegriffen, aber doch absolut logisch. Warum sollte sonst die Zeit stehen bleiben, wenn nicht ein Zahnrad der Zeit verschwunden ist? Ich verstehe nicht so recht, warum er jetzt noch Zweifel hegt - immerhin hat er auch keine bessere Erklärung zu liefern. Und Lee nimmt Kasai einfach so mit? Wow, hätte ich ihm gar nicht zugetraut, aber zumindest lässt er Kasai noch die Wahl, obwohl, der auch keine wirkliche Wahl hat, weil was soll er alleine in einem Wald in dem die Zeit stehen geblieben ist und er sich ohnehin nicht auskennt? Es läuft unweigerlich darauf hinaus. ^^
    Lee versucht nicht wirklich Kasai zu verstehen. Ich meine, klar, ist es komisch, wir sind in einer sehr dramatischen Situation, die Zukunft der ganzen Welt hängt davon ab und Kasai freut sich. Naja, ist doch logisch, er freut sich, dass er nicht mehr alleine ist und das seine Bekanntschaft ihn nicht einfach so stehen lässt. Also ich kann Kasai recht gut nachfühlen und freu mich für ihn. (Auch wenn ich unsicher bin, wie das mit den zwei funktionieren soll … die sind wie Tag und Nacht. Aber man rauft sich ja schon irgendwie zusammen, ne? ^^)
    Interessant finde ich, dass sie eigentlich total planlos sind, wohin, das einzige was ihnen hilft ist dieser Geruch. Und es wundert mich sehr, dass Lee so überzeugt davon ist, dass es Selfe war - andererseits werden sie sich doch wohl recht gut kennen und die Explosion hatten ja beide mitbekommen. Trotzdem scheinen sie ziemlich weit davon entfernt zu sein, wenn sie so einen langen Fußmarsch machen müssen. Die Erschöpfung kann ich da sehr gut nachvollziehen, wenn auch eher von Kasai als von Lee. (Andererseits wurde Lee attackiert und alles, kein Wunder, dass er komplett erschöpft ist. Grundsätzlich - unter normalen Bedingungen, wenn beide gesund sind - denke ich aber eher, dass Kasai schwächer ist in der Hinsicht. Ich weiß nicht, obwohl laut PokéDex Serpifeu schwerer und größer als Feurigel ist und eigentlich auch wesentlich kleinere Beine hat, traue ich einem Serpifeu eher Disziplin und Ausdauer zu als einem Feurigel. Frag mich nicht warum, aber vielleicht hab ich zu sehr Charas von mir im Kopf. ^^”)
    Dafür, dass er eigentlich fix und fertig ist, ist Lee aber trotzdem noch sehr wachsam, wenn er sich einfach so in das Gebüsch stürzt um festzustellen wer sich dort versteckt. Dass es Knuddeluff und Plaudagei sind, hätte ich jetzt nicht gedacht - aber die Gruppe muss ja irgendwann zusammentreffen. Kasai scheint dabei - wie immer scheint mir - komplett unterzugehen, während Lee denkt, er hätte die Diebe erwischt. (Müsste er es nicht besser wissen, er hat doch gegen Reptain gekämpft?) Er handelt hier in meinen Augen etwas kopflos, da ich so eine impulsive Art auch nicht von ihm erwartet hätte, aber ja, er greift direkt an und ich frage mich, ob Kasai ihn aufhält. Ob Kasai überhaupt etwas tut, ich meine, er kennt die beiden ja - gut, vielleicht mag er sie nicht so, aber kennen tut er sie und er müsste ja wissen, dass sie keine Zahnräder der Zeit stehlen würden. Denke ich mir.


    Sehr spannendes Ende an der Stelle, da bin ich schon sehr gespannt darauf, wie es im nächsten Kapitel weitergeht. (: Der Zitatespoiler ist ziemlich voll, ja ich war irgendwie besonders kritisch. ^^” Soll aber nicht heißen, dass ich das Kapitel nicht mag, aber es hat ein paar Ungereimtheiten, die sich weniger auf Rechtschreibung und Grammatik beziehen - was eine Steigerung ist, dass ich nicht so viele Fehler in der Richtung ausbessern musste (: - sondern eher inhaltlich. Ich find’s gut, dass du am Ball bleibst und freu mich schon auf das nächste Kapitel.


    P.S.: Kommi zu später Stunde gepostet, fertig geschrieben hatte ich es schon heute Nachmittag. (:


    - Squeek-san Feurigel