Ich möchte euch gerne meine Geschichte "Einst in kalter Winternacht" vorstellen, die ich zum Anlass des Bisafans Wettbewerbs zum Pokémon Tastenabenteuer verfasst habe, und die mir den 3. Platz eingebracht hat.
Die Geschichte ist an einem einzigem Nachmittag entstanden und daher haben sich sicherlich einige Fehler eingeschlichen, wobei ich sehr froh wäre, wenn ihr mir diese - falls ihr sie findet - nennen könntet, ich habe sie außerdem eher für ein erwachseneres Publikum verfasst, weswegen jüngere Fans vielleicht nicht unbedingt Gefallen an ihr finden könnten, aber ich hoffe, dass sie bei euch ebenso gut ankommt wie bei der Jury. Viel Spaß :)
Einst in einer kalten Winternacht, als der Schneesturm vor dem gewaltigem Leuchtturm wie wild tobte und man das heulen in den Dielen hören konnte, klackte eine Schreibmaschine im Licht der fahlen Kerze. Sie wurde von einem etwa siebzehn Jahre altem Jungen bedient, dessen Finger so schnell über die Tasten flogen, sodass jeder erkannte, dass er diesem Handwerk wohl schon seit einiger Zeit nachging. Seine Hände waren eiskalt, was man auch daran erkennen konnte, dass er warme Wollhandschuhe trug, dennoch fröstelte es ihm. Sein silbernes Haar wehte im Wind, der durch die Ritzen des alten Leuchtturms wehte. Seine Augen waren müde und standen kurz vor dem zuzufallen. Auch wenn seine Schreibbewegungen schnell waren, so waren sie nicht energisch und energiegeladen, sondern müde und schwach. Viel hatte der Junge in den letzten Jahren durchgemacht, viel was ihm die schöne Erinnerung an eine Zeit nahm, in der es ihm besser ging. Eine Zeit, die mit wundervollen Wesen zu tun hatte. Jene wundervollen Wesen, die man Pokémon nannte, und die sich nun schon seit Monaten von ihm getrennt hatten. Er hatte sie verloren, sie als Freunde verloren, und als Partner. Seit diesem Tag, an dem ihn sein Schicksal dazu zwang die Pokémon loszulassen war sein Leben grau und trist geworden, die Farben waren vergangen und es war als verblasste alles um und ihn ihm langsam aber sicher.
Was er schrieb ist uns nicht überliefert, aber er schrieb von seinen Pokémon die er einst besaß, von seinen Reisen und Abenteuern. Anfangs schrieb er mit Tränen in den Augen, doch später trockneten die Tränen und er durchlebte noch einmal die Erinnerung an die Tage mit seinen Gefährten und es war, als ginge ein neues Licht in ihm auf. Sehr lange schon schrieb er an dem, was er schrieb, denn es war eine lange Geschichte, voller Emotion und Spannung, und er wollte für die Nachwelt festhalten, was ihm damals widerfahren war. Damals, als die Pokémon sein Leben noch bevölkerten.
Einst an einem warmen Frühlings Morgen schritt ein Junge mit silbernem Haar durch das Gras, seine Haare wehten im Wind und sein Tauboga, welches ihn seit seiner jüngsten Kindheit begleitete flankierte ihn. Der Junge beschleunigte seinen Schritt und das Tauboge folgte ihm weiter, bis es ihn schließlich überholte und mit einer Geschwindigkeit durch die Luft schoss, die man sich in kühnsten Träumen kaum vorzustellen vermochte. Lachend sah der Junge dem Pokémon hinterher. "Flieg mein Freund! Und bring mir ein Stück Himmel mit!" Und sein Tauboga flog, bis er es nicht mehr sehen konnte, denn es war zu weit in der Luft. Schließlich schoss es mit einem gewaltigem Tempo wieder gen Boden und der Junge strahle über das ganze Gesicht, als sein Gefährte wenige Meter über ihm einen Bogen schlug und einlenkte, sodass es bis kurz über die Grashalme hinab stach und noch einige lose Gräser aufwirbelte. "Das war super!", rief der Junge lachend. Er kniete neben sein Tauboga und kraulte es ein wenig im Nacken. "Das war wirklich super Woge." Woge schien das Kraulen seines Trainers zu genießen und ließ ein entzücktes Murren vernehmen. "Wir müssen noch ein paar Beeren sammeln und uns dann auf den Heimweg machen, Mutter wartet sicher schon." Es schien als würde Woge seinem Herrchen zustimmen, also machte der Junge einen Satz nach hinten um dem Pokémon die Möglichkeit zu geben sich in die Lüfte zu erheben, was es wenig später auch tat. Die Suche nach den Beeren gestaltete sich als kurz und problemlos. Schon sehr schnell fanden sie viele verschiedene Beeren, welche vermutlich einen Angenehm süßlichen Geschmack entfalten würden, wenn sie daraus ihren geplanten Tee kochen würden. Lachend tollte der Junge durch das hochgewachsene Gras, während sein Tauboga vorne weg flog. Er konnte nicht älter als zehn oder elf Jahre sein, hatte also noch nicht viel Erfahrung als Trainer - und doch konnte man spüren, dass er und sein Tauboga zusammengehörten wie Fleisch und Blut. Die zwei erreichten die kleine Steinhütte, in welcher die Eltern des Jungen lebten erst nach Sonnenuntergang. Gemeinsam mit seiner Mutter bereitete der Trainer den Tee zu und berichtete ihr eifrig, was ihm heute widerfahren war. "Und dann, als wir fast genug Beeren zusammen hatten, kam ein listiges Bibor und hat uns alle unsere Beeren geklaut! Naja, also fast geklaut... Eigentlich haben wir sie mit ganzem Mut verteidigt! Ja, das haben wir! Und dann haben wir das Bibor verjagt! Naja, Woge hat es verjagt, ich hab' mehr zugesehen... Aber wir haben es verjagt, ja ja!" Schallend lachte die Mutter des Jungen und wuselte ihm durch das silberne Haar. "Da bist du aber ein tapferer Trainer geworden." Und die Augen des Jungen strahlte, denn er war nun, was er immer sein wollte: Ein tapferer Trainer. Nun, ein Jahr nach seinem zehnten Geburtstag.
Einst, an einem sonnigem Sommertag tollte ein Junge gemeinsam mit seiner Woge durch ein Blumenbeet und starrte auf das Meer, welches sich hinter den Klippen, auf denen sich das Blumenbeet befand ausbreitete. "Schau nur Woge! Wir sind am Jademeer! Das heißt Jadyth-City kann nicht mehr weit entfernt sein!" Woge stieß ein frögliches Boga! aus, um seine Zustimmung zu verkünden, ehe die beiden ihren Weg zu den Klippen fortsetzten. Der Junge setzte sich auf die felsige Kante der Klippen und starrte auf das weite Meer hinaus. "Was meinst du, gibt es jenseits von unserem Horizont noch mehr wundersame Welten?" Woge schien die Antwort nicht zu kennen. "Hmm... Meinst du, die Leute hinter dem Horizont kennen auch Pokémon? Ich meine, für uns gehört ihr einfach dazu, aber glaubst du das ist bei allen Leuten so?" Wieder schien Woge sich nicht ganz sicher zu sein, aber es wirkte, als wäre er grundsätzlich der Meinung, dass es auch anderswo Pokémon gab. Er war schließlich selbst eines. "Meinst du denn, dass die Leute die Pokémon auch überall als solche erkennen? Ich meine; wir kämpfen mit euch, wir trainieren euch und bringen euch faszinierende Techniken bei, aber wir benutzen euch auch zum Ziehen von Lasten, um uns zu tragen oder sonst wie behilflich zu sein. Meinst du die Menschen hinter dem Horizont machen das auch?" Nun schien Woge sichtlich überfordert zu sein, denn er stieß sich mit einem Ruck die Klippen hinunter und blieb bis kurz über dem Wasserspiegel auch eng an der Klippenwand, ehe er die Flügel ausweitete und das Wasser unter ihm mit zwei drei Flügelschlägen aufwirbelte, sodass es wie eine kristalline Spiegelung im Sonnenuntergang war, was sich dem Jungen darbot. Und die Miene des Jungen, der um die zwölf Jahre alt sein musste erfüllte sich mit Stolz. Mit Stolz auf sein Pokémon, auf seinen Woge, der ihn seit Anbeginn seines Lebens begleitet hatte. Und er liebte ihn. Er liebte ihn wirklich von ganzem Herzen, denn es gab niemandem sonst, dem er so vertrauen konnte wie ihm. Und Woge flog bis weit aufs Meer hinaus, um nach wenigen Minuten wieder zu seinem Trainer zurück zu fliegen, welcher den Arm ausstreckte, damit Woge landen konnte. Als er nun auf seinem Arm hockte, sein geschmücktes Federkleid ausgebreitet kramte der Junge einen Pokériegel aus seiner Tasche und fütterte sein Tauboga damit. Das Pokémon begann zufrieden zu schnurren. "Ach Woge, diese Reise ist einfach wundervoll! Seit wir von Zuhause aufgebrochen sind, haben wir so viele wundervolle Dinge gesehen! Erinnerst du dich noch an die gewaltigen Wasserfälle, wo wir das Starmie gerettet haben?" Woge gab einen zustimmenden Laut von sich. "Oder unsere Reise nach Kanto? Wo wir so vielen alten Freunden begegnet sind?" Wieder johlte Woge vor Freude. "Ja, das waren schöne Erlebnisse... Und es liegt noch so viel wundervolles vor uns! Ach Woge, ich wünschte diese Zeit hält für immer an..." Nun bemerkte Woge die Sorge seines Trainers und schmiegte sich etwas näher an ihn heran. Der Junge nahm das Pokémon in den Arm und streichelte ihm über die weichen Federn. Woge war ihm so sehr ans Herz gewachsen wie noch niemand zuvor. Ihre Zeit als gemeinsame Weggefährten hielt noch sehr lange an, und der Sommer dieses Jahres sollte für den Jungen einer der erfolgreichsten seines Lebens werden, denn er konnte endlich die Orden seiner Heimatregion vollständig sammeln. Es war eine sehr glückliche Zeit - und er hatte viele gute Freunde gefunden, sogar zwei Gefährten, die ihn neben Woge dauerhaft begleiteten - menschliche Gefährten. Auch hatte er viele Pokémon gefangen, die ihm Freunde geworden waren und ihn auf Schritt und Tritt folgten, seine Reisen mit ihm bestritten, ebenso wie seine Kämpfe. Er hatte legendäre Pokémon gesehen und die Welt bereist. Er hatte den Traum eines jeden zehnjährigen Jungen realisiert und war wie eine Leitfigur für alle die ihm folgen sollten. Doch wie jedes Jahr ging auch dieses Jahr zu Ende und es folgte ein weiteres Jahr ehe die Geschichte sich fortsetzt. Denn es begab sich, was nun zu überliefern ist.
Einst an einem stillem Herbstabend saß der Junge mit seinen zwei Gefährten und Woge auf zwei Holzbänken um einen Tisch inmitten eines gewaltigen Waldes. Sie redeten, doch sie lachten nicht. Denn was nun erzählt wird begab sich nach Silvas Entdeckung, denn die Gefährten hatten hinter den Horizont geblickt. Und es gab eine Welt, die ihrer nicht entsprach. Sie hatten die Grausamkeit der Menschen gesehen, und wie sie ihre Welt verheerten und vernichteten. Sie hatten die Pokémon aus ihrer Erinnerung gelöscht, sind blind für sie geworden und können nicht sehen, was sich in der Pokémon Welt offenbarte. Es war eine triste Welt, eine sehr unglückliche, und die vier haben versucht den Menschen die Augen zu öffnen. Doch man entgegnete ihnen mit Verachtung, hielt sie für wahnsinnig, denn sie redeten mit Pokémon. Nur wenige der Menschen glaubten, was sie sagten - und diese waren die Gefahr. Denn sie, welche von den Gefährten nur "die Wissenden" genannt wurden, waren ihnen gefolgt. Zurück in das Diesseits des Horizontes, zurück in die Welt die ihnen bekannt war. Doch sie wurden gejagt, sie waren Zielscheibe der "Wissenden", denn diese Menschen sahen die Kenntnis über die Existenz der Pokémon als Gefahr für ihre schöne neue Welt zu sehen. Ihre schöne neue Welt, die vor Dreck und Industrie stank und in der kein Platz für lachende kleine Wesen war. Es begann leicht zu rieseln. Die drei berieten sich gerade, wie sie auf ihrer Flucht weiter vorgehen wollten, wohin sie gehen wollten und was sie zu tun gedachten. Woge betrachtete die drei bei ihrer Planung und blickte traurig in die Leere. Vor wenigen Tagen hatten die "Wissenden" die Eltern der drei entführt und jenseits des Horizontes verschleppt, denn ihnen hatten die drei als erstes von ihren Entdeckungen erzählt. "Sie werden uns auch verfolgen, egal was wir tun, denn wir wissen von der Existenz der Pokémon.", der Vorschlag kam von der langjährigen Gefährtin des Jungen, der mittlerweile sein siebzehntes Lebensjahr erreicht hatte. "Es ist ausweglos." Der Junge erhob traurig den Blick und schaute den beiden nacheinander in die Augen, dann betrachtete er Woge. "Es ist nie ausweglos." Eine Träne kullerte seine Wange herunter und er nahm das Pokémon in die Arme, drückte es ganz eng an sich und begann langsam zu weinen. "Sie werden uns unsere Erinnerung nehmen. Unsere Erinnerung an die Pokémon, und sie werden uns in ihre Welt bringen. Wir werden denken, dass wir immer dort waren, dass wir nie etwas anderes kannten. Es ist zu spät für uns. Ich glaube, dass wir nicht die ersten sind, die gesehen haben, was hinter dem Horizont liegt. Viele vor uns müssen schon auf die Idee gekommen sein, dass es noch andere Völker gibt, die diese Welt bewohnen." Allgemeine Zustimmung wurde ihm entgegengebracht. "Habt ihr euch nie gefragt, was aus ihnen geworden ist?" Die Gefährten schwiegen. "Ich kann es mir denken, ich kann mir denken, wie sie nun ein Leben in dieser grauen Welt leben, ohne Erinnerung an ihr Leben hier bei den Pokémon. Zumindest fast ohne Erinnerung, denn in manchen Augen sehe ich noch den Funken der Erinnerung. Manche glauben noch an das, was sie hier gesehen haben. Ich weiß es." Der Junge erhob sich. "Vermutlich wird sich niemand von uns mehr an das heute erinnern, sobald er hinter dem Horizont lebt, aber ich bitte euch, nehmt euch etwas von eurem Pokémon, was euch immer an es erinnern wird und legt es euch unter die Zunge. Dort wird niemand suchen. Tut das, wenn ihr die Erinnerung nicht verlieren wollt. Ihr werdet nie wieder glücklich leben können, doch werdet ihr die Erinnerung an das, was ihr jetzt liebt immer im Herzen tragen. Wenn ihr wieder glücklich sein wollt, so nehmt euch nichts mit." Und seine Gefährtin nahm eine Knospe ihres Bisaknosp und legte sie sich unter die Zunge. Sein Gefährte jedoch blickte sein Turtuk nur traurig an und begann hemmungslos zu weinen. Der Junge ging wie gelähmt zu seinem Woge und nahm eine Feder aus seinem wundervollem Kleid. Er legte sie sich unter die Zunge, öffnete seine Halskette und hing sie dem Tauboga um den Hals. Ein gewaltiger Klos steckte in seinem Hals und er schluchzte als er unter Tränen sagte: "Ich werd' dich vermissen Kumpel... Du bist alles was ich hab, alles was ich liebe, aber ich habe keine Wahl." Dann umarmte er seinen alten Freund und brachte nur mit einem berstendem Herzen die letzten Worte heraus: "Flieg, Woge, flieg frei! Ich lasse dich frei! Ab heute sollst du keinem Trainer mehr gehorchen und deinen Weg in der Welt der Pokémon alleine finden!" Mit einem traurigen Jaulen erhob sich Woge in die Lüfte, denn er würde nie die Befehle seines Trainers missachten, und dieser letzte Befehl war wohl der schwierigste von allen. "Wenn dich mein Herz ruft, flieg in Richtung der Kette!", rief er Woge zu, doch er war sich nicht sicher ob das Pokémon ihn noch wahr nahm, ebenso wenig wie er daran glaubte, dass Woge jemals den Weg hinter den Horizont finden würde. Dann brach er unter Tränen zusammen und kauerte winselnd auf dem Boden und alles um ihn herum wurde schwarz, völlige Schwärze umfing ihn. Seine beiden Gefährten hatten ihre Pokémon ebenfalls nur unter gewaltigem Herzschmerz freigelassen, auch sie waren am trauern. Die drei nahmen so taub wie sie durch den Schmerz waren kaum wahr, wie sich im Dunkel Männer in Uniform näherten und sie mitnahmen.
Einst in kalter Winternacht schrieb nun ein Junge mit silbernen Haaren an einer Schreibmaschine. Er schrieb eine Geschichte von einer wundersamen Welt, von wundersamen Wesen und einem traurigem Abschied. Nachdem er hinter den Horizont gebracht wurde, hatte er zunächst seine Erinnerung verloren. Nein, verloren war nicht richtig, sie wurde ihm ersetzt. Er glaubte immer in diesem Umfeld aufgewachsen zu sein, doch etwas schien ihm immer Fremd, bis er eines Tages hustete und eine Feder aus seinem Mund schwebte. Diese Feder brachte ihm zurück, was er gesucht hatte. Und sie brachte den Schmerz, den endlosen Schmerz, den er nicht verarbeiten konnte. Er saß nur hier und schrieb seine Geschichte, schrieb seinen Schmerz von der Seele und wünschte sich zurück zu seinem Woge. Und während er diese Geschichte schrieb, hatte er den leisen Eindruck, als würde er wieder ein wenig zurück in seine alte Welt kommen. Er hatte das Gefühl, als würde sich jenseits des Horizontes etwas nähern, etwas warmes, was ihm Trost brachte. Und eine wage Erinnerung kam in seinem Kopf auf, doch er konnte sie nicht fassen. Der letzte Absatz war gesetzt und nach einigen Anschlägen war die Geschichte vollendet. Müde erhob er sich von seinem Schreibpult und marschierte in Richtung des nächsten Fensters. Er blickte auf die Klippen, die vor ihm steil abfielen. Das Weiß des Winters war mit Raureif bedeckt und weitete sich über die gesamten Klippen aus. Es war ein trostloser Anblick, ebenso wie ihm alles andere an dieser Welt trostlos erschien. Bald würde er zurückkehren zum Haus seiner Eltern. Mit Absicht bezeichnete er es nicht als sein Zuhause, denn sein Zuhause lag woanders. Hinter dem Horizont. Bei Woge. Schmerz kam in ihm auf, doch eine für ihn nicht greifbare Erinnerung spendete etwas Trost. Morgen würde alles wieder losgehen. Die Schule fing an und das, was ihn an dieser Welt abschreckte würde ihn wieder mit voller Wucht treffen. Graues, tristes, scheinbar sinnloses Tun ohne Liebe und echte Freundschaft. Lediglich seine Gefährtin verstand ihn, denn sie hatte auch eine blasse Erinnerung an die Pokémon Welt. Auch sie spürte eine wage Erinnerung, aber für sie war sie noch unfassbarer. Der Junge machte auf dem Absatz kehrt, nahm seine Geschichte aus der Schreibmaschine und begab sich auf den Weg zurück. Irgendwann würde er genau an diesen Ort hier zurückkehren, doch noch wusste er nichts davon, denn die Erinnerung war immer noch schwach und ungreifbar. Nachdem er den Turm verlassen hatte begann es sanft zu schneien. Seine Schritte hinterließen Spuren im Schnee, als er sich den Klippen näherte. Weißer Schnee fiel auf das Meer und im weißen Schein des Mondes wirkte das Meer wie grüne Jade. Und irgendwo hinter dem Horizont kam eine Erinnerung auf ihn zu, doch er konnte sie noch nicht sehen, denn sie war zu weit entfernt. Und seine Erinnerung trug ein Bündel, was eigentlich viel zu schwer für sie sein müsste, doch etwas verlieh ihr Kraft und trug sie über die ewige grüne Jade. Und im Auge des Jungen bildete sich eine Träne, denn er hatte erkannt, was auf ihn zukam. All das begab sich einst. Einst, in kalter Winternacht.