Fanfiction-Magazin: Ausgabe 2

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

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    [tabmenu][tab=Inhaltsverzeichnis]
    Vorwort


    Über den FF-Bereich

    • Ausgang des Finales
    • Interview: Ich muss mir kaum noch Bücher kaufen!
    • Hinter den Kulissen: Der Ablauf eines Wettbewerbs


    Über das Schreiben allgemein

    • Interview: Selbst schreiben vs. Kommentieren
    • Brainstorming, Plotting und die ewige Leier der Motivation
    • Glosse: Gut vs. Böse


    Extras

    • Fanfiction-Rätsel
    • Autoren-Horoskope


    [tab=Vorwort]
    Liebe Leser!


    Nachdem sich auch diesmal unsere - teils altbekannten, teils dazugestoßenen - Redakteure @Chess, @Flocon, @I~Weltall und @Yuno. zusammen mit unseren diesmaligen "Gastredakteuren" aus dem Fanfiction-Komitee, @Caroit, @Rusalka und @Sakul, zusammengesetzt haben, dürfen wir euch nun die zweite Ausgabe des Fanfiction-Magazins präsentieren! Neben einem Zusatz zu der ersten Ausgabe, in dem wir euch den Ausgang des Saisonfinales näherbringen möchten, liegt der Schwerpunkt dieser Ausgabe mehr auf unseren Autoren und dem Schreiben allgemein.


    Bis auf weiteres wird diese Ausgabe hier die letzte sein und die Frage, ob es das Fanfiction-Magazin auch künftig zu bestimmten Anlässen geben wird, machen wir davon abhängig, wie diese Aktion bei euch Usern angekommen ist. Deshalb würden wir uns über jede Form von Rückmeldung und Feedback freuen. Bis dahin wünschen wir euch viel Spaß beim Lesen!


    @Yuno. im Namen des Redaktionsteams


    [tab=Über den FF-Bereich]
    [subtab=Saisonfinale 2014: Die Siegerehrung]


    Saisonfinale 2014


    Die Siegerehrung


    Alles hat ein Ende; so auch die Wettbewerbssaison 2014. Nach unzähligen talentierten Teilnehmern, atemberaubenden Abgaben, Votes und letzten Endes einem Finale, in dem die "zehn besten" unter den Autoren aufeinander trafen, konnte am 16. Dezember 2014 endlich die Siegerin gekürt werden. Dabei handelte es sich um niemanden geringeren als @Paya, die, wie in der ersten Ausgabe des Magazins bereits erwähnt, auch den ersten Platz auf der diesjährigen Saisontabelle für sich beanspruchen durfte. Mit 47,07 Gesamtpunkten konnte sie die restlichen Teilnehmer übertrumpfen - vor allem die 18,89 Punkte, die sie in Runde 2 sammelte, können sich hierbei sehen lassen. Wir gratulieren Paya herzlich zu ihrem Sieg und wünschen ihr auch für kommende Wettbewerbe viel Glück!


    Payas Abgabe der jeweiligen Runde





    Aber nicht nur Paya konnte eine beachtliche Punktzahl erreichen. Auch @Alyson mit 44,37 Punkten und @Wollust mit 41,52 Punkten konnten die Voter überzeugen und haben sich einen Treppchenplatz erkämpft. Die restlichen Teilnehmer und ihre Gesamtpunktzahl sind in diesem Topic einsehbar. Hoffentlich wird es auch noch in den kommenden Saisons noch etwas von diesen Autoren zu sehen geben!


    Geschrieben von @Yuno.


    [subtab=Interview: Ich muss mir kaum noch Bücher kaufen!]

    Ich muss mir kaum noch Bücher kaufen!


    Die uneingeschränkte Saisonherrscherin 2014 @Paya spricht über das vergangene Jahr und auch allgemeine Erfahrungen in den Fanfictions


    Und wieder ist eine lange Wettbewerbssaison vorbei und entschieden. Was liegt da näher, als mit genau der Person, die das Bild mehr als alle anderen geprägt hat, ein wenig darüber zu reden? Tatsächlich habe ich sehr ausführliche Antworten zu an und für sich eher schwammigen Fragen (die berühmt-berüchtigte nach dem sogenannten Erfolgsrezept ist natürlich auch dabei) bekommen. Da ich allerdings immer noch schlecht in Einleitungen bin… fangen wir doch einfach mal an, oder?


    Hallo Paya. Zunächst mal sei Dir zu einer rundum erfolgreichen Fanfiction-Saison 2014 gratuliert.


    Dankeschön. :) Ich bin furchtbar schlecht im Beantworten von Fragen und schreibe grundsätzlich viel zu viel. Nur, um schon einmal vorzuwarnen ;)


    Fangen wir vielleicht mal "chronologisch" an. Seit wann bist Du in unserem Fanfiction-Bereich aktiv, seit wann bei den Wettbewerben? Was hat Dich jeweils motiviert, dort anzufangen und dann auch zu bleiben?


    Verrückterweise habe ich mich tatsächlich wegen eines Wettbewerbes hier im Forum angemeldet. Ich hatte schon sehr lange mit dem BisaBoard (und natürlich vor allem mit dem Fanfiction-Bereich) geliebäugelt. Das war im September 2011. Zufällig bin ich auf den 16. Wettbewerb mit dem Thema „Nur ein Zitat“ gestoßen. Ich fand das Thema so unglaublich spannend, dass ich mir dachte, dass es nun endlich Zeit wurde, sich auf dem BisaBoard anzumelden. Also habe ich meine erste Abgabe verfasst und überraschenderweise mit dieser gleich den ersten Platz belegt. Das aber auch nur, weil so unglaublich wenig Leute mitgemacht haben. Es gab nur 4 Abgaben! Dabei war das Thema so toll. :( Umso mehr freut es mich natürlich, dass die Beteiligung an den Wettbewerben inzwischen wirklich hoch ist.
    Nichtsdestotrotz war dieser erste Platz natürlich sehr motivierend. Viel interessanter fand ich aber noch die ganzen Fanfictions der anderen User. Ich konnte einfach nicht anders, als selber eine zu verfassen, deren Idee mir zu dieser Zeit schon seit fast 7 Jahren im Kopf rumschwirrte. Dann kam das erste Feedback und ich habe gemerkt, wie unglaublich hilfreich das ist und wie gut ich mich auf diese Weise verbessern kann. Um auch anderen dabei zu helfen, habe ich selbst angefangen Kommentare zu schreiben, was ich inzwischen leider vollkommen vernachlässige. Beim Verfassen dieser ist mir wiederum aufgefallen, wie sehr mir dieses Schreiben von Kritiken eigentlich selber hilft, Probleme mit meinen Werken zu erkennen. Im Zuge dessen fiel mir dann auch auf, dass ich mich eigentlich nie mit anderen Themen beschäftigt habe als diesem überdramatisch traurig grausamen Zeug, dem ich mich bis heute allerdings immer noch am liebsten widme. ;) Also habe ich versucht, an möglichst vielen Wettbewerben teilzunehmen. So war ich gezwungen, mich mit anderen Themen zu beschäftigen und zugleich waren mir vollkommen unvoreingenommene Kritiken sicher. Ich konnte lesen, was die Leser über meine Werke denken und was sie in ihnen sehen oder eben auch nicht. Das hat mir sehr weitergeholfen, mich zu verbessern. Gerade meine Gedichte – auch wenn das Schreiben dieser immer noch eine der Disziplinen ist, in der ich wirklich nicht gut bin – wirken nun etwas sicherer. Zumindest bin ich inzwischen in der Lage, Metren einigermaßen zu erkennen. :)
    Unter anderem fesselt mich also die Möglichkeit, mich stetig zu verbessern, an den Fanfiction-Bereich und vor allen Dingen an die Wettbewerbe. Für mich selbst ist es allerdings noch schöner, all die Geschichten wirklich talentierter, angehender Autoren und Autorinnen zu lesen. Die Qualität haut mich manchmal nahezu um und ich muss mir kaum noch Bücher kaufen. Besonders, dass ich aus den meisten dieser Werke so unglaublich viel Herzblut heraus lesen kann. So etwas finde ich in kommerziellen Büchern nur noch selten und das raubt mir nicht selten die Lust an ebendiesen Romanen. Um mitzuhalten versuche ich, irgendwie mit meiner eigenen Fanfiction voran zu kommen, was sich zumeist leider als recht schwierig herausstellt. ^^’’


    Damit zu dieser irgendwie übermenschlichen Saison 2014. Ein Blick auf die Punktetabelle zeigt: 19 aus 20 möglichen Teilnahmen, darunter 12 Treppchenplätze und 5 Siege – und in nahezu logischer Konsequenz dann auch noch die Krone im Finale. Ich weiß, das ist eine absolut leidige Frage und von einer allzu hilfreichen Antwort ist kaum auszugehen, aber so gut wie jeder fragt sich dennoch: Was ist Dein Erfolgsrezept?


    „Übermenschlich“, was für eine viel zu hoch gegriffene Formulierung! :blush:
    Ich fürchte, dass ich, wie vermutlich schon erwartet, leider kein wirkliches Erfolgsrezept nennen kann. Vielleicht hilft es daher mehr, wenn ich ein paar meiner Probleme aufzähle und sage, wie ich mit diesen umgehe. (Auch wenn ich das Gefühl habe, dass ich viel zu viel von mir selbst rede…)


    (Keine Sorge. Wenn es falsch wäre, dass Du (viel) über Dich selbst redest, dann hätten wir Dich doch gar nicht erst gefragt!)


    So gab es in dieser Saison natürlich immer mal wieder Themen, mit denen ich eigentlich überhaupt nicht zurechtkomme. Dennoch habe ich versucht, auch zu diesen Abgaben zu schreiben. Je öfter ich das gemacht habe, desto leichter fiel es mir, so auch in folgenden Wettbewerben vorzugehen. Ich hatte ja auch wenig zu verlieren: Wenn ich eine schlechte Platzierung machte, wunderte mich dies nicht. Dafür freute ich mich umso mehr, wenn meine Geschichte besser aufgenommen wurde, als ich gedacht hätte.


    Wenn mir einmal absolut keine Idee kam, habe ich mich einfach hingesetzt und drauf los geschrieben. Das ist tatsächlich etwas, was ich in den meisten Fällen tue. Ich bin kein Mensch, der plottet. Dafür bin ich wohl einfach nicht ordentlich genug.
    In diesem Fall lasse ich also einfach meiner Hand selbst freien Lauf. Manchmal geht das gut aus und manchmal nicht – ich kann da nur gänzlich auf meine Fantasie vertrauen. Ich denke durchaus, dass es manchmal gut sein kann, einfach nicht zu viel nachzudenken. Gute Geschichten kommen vor allen Dingen aus dem Herzen und nicht ausschließlich aus einem oftmals viel zu scharf kalkulierenden Gehirn. ;)
    Wenn ich allerdings von mir aus bereits eine Idee im Kopf habe, dann liegt es meist an den Charakteren, die mit dieser zu tun haben. Das mag verrückt – und vor allen Dingen wohl auch vollkommen romantisiert – klingen, aber in solchen Fällen erzählen mir die Charaktere selbst ihre Geschichte. Das ist manchmal problematisch, da mich einige von ihnen weniger mögen als andere und dementsprechend schweigsamer sind. xD
    Im Allgemeinen habe ich demnach selten das Gefühl, wirklich bewusst etwas mit meinen Werken zu tun zu haben. Manchmal kommt es mir eher so vor, als sei ich ein Vermittler zwischen meinen Charakteren und der Welt. Wenn sie mir nichts erzählen, bin ich selbst ziemlich aufgeschmissen, auch wenn mein Unterbewusstsein die Situation meist recht gut retten kann.


    Ein sehr großes Problem stellt für mich immer wieder die bei Wettbewerben übliche Beschränkung auf höchstens 1500 Wörter dar. Es ist nicht selten so, dass ich an die 3000 Wörter schreibe und dann irgendwie versuchen muss, dies wieder zu korrigieren. In diesem Fall hilft es mir, oft über den Text zu lesen, um auf eventuelle Logikfehler aufmerksam zu werden, die durch das Kürzen zustande kommen. Aber auch das klappt natürlich nicht immer so, wie es soll.
    Dennoch kann ich persönlich nur empfehlen, die eigene Abgabe nicht zu oft zu verbessern. Dann sieht man irgendwann Fehler, die eigentlich keine sind, aber zu diesen werden, wenn man sie ausbessert. Das ist mir zum Beispiel in der ersten Runde dieses Saisonfinales passiert, in der eine Strophe meiner Ballade plötzlich vollkommen verkrüppelt war. O.o


    Das ist dann auch schon eine gute Überleitung: Gehen wir vielleicht mal etwas spezifischer auf die Erfahrungen des Jahres ein. Welche von Deinen vielen Wettbewerbsabgaben, würdest Du sagen, ist die beste? Inwiefern hat sich das im Ergebnis widergespiegelt?


    Puh, das ist eine schwierige Frage. Ich persönlich mag meine Abgabe zu dem 3. Wettbewerb dieser Saison recht gern. „Sei ein Bösewicht“ hieß das Thema und daran habe ich mich ziemlich genau gehalten. Eigentlich war die Geschichte sehr platt. Der Protagonist dieses Werkes ist so ein furchtbarer eindimensionaler Klischee-Bösewicht und dann kommt auch noch ein viel zu kitschiges, unpassendes Ende hinzu. Auch technisch ist sie nicht gerade ein Meisterwerk. Nicht nur wegen der Rechtschreibfehler, sondern sicher auch wegen der Formulierung und den oft zu plötzlichen Sprüngen in der Handlung, sowie einigen Logikfehlern, die vor allen Dingen dadurch zustande kamen, dass ich auch diese Abgabe kürzen musste. Trotzdem gefällt mir die Geschichte irgendwie gut. Ich kann nicht einmal genau sagen, warum. (Anm. I: Vielleicht das „Müll“-Evoli? Diese widerlichen Umschreibungen für eines der beliebtesten und auch süßesten Pokémon aller Zeiten vergess ich jedenfalls nie mehr…) Vielleicht lag es daran, dass sie mir so wunderbar von der Hand ging. Ich konnte meine Finger nicht eine Sekunde von der Tastatur heben. Vielleicht kommt auch hinzu dass dies eben eine dieser Geschichten war, die der Protagonist selbst mir erzählt hat. Selbst ich als Autor fand den ziemlich eklig und in diesem Fall habe ich gehofft, dass es den Lesern auch so ergehen würde. Zwar hätte ich gedacht, dass gerade dies mir Punkte rauben könnte, aber ich wollte eben die Wettbewerbsaufgabe möglichst gut erfüllen und in den Lesern negative Gefühle wecken.
    Für mich selbst etwas überraschend habe ich damit tatsächlich meinen ersten Sieg dieser Saison errungen. Ich hätte eher damit gerechnet, dass man den Protagonisten zwar als Bösewicht erkennt, ihn aber als zu eindimensional empfindet und daher an Punkten spart. Anscheinend hat es den meisten ja doch gefallen!


    Und die andere Seite: Könntest Du auch behaupten, das eine oder andere mal etwas zu gut abgeschnitten zu haben?


    Oft. Manchmal habe ich mich wirklich gewundert, warum ich so gut abgeschnitten habe, wo viele andere Abgaben doch so viel besser waren als meine. Ich hatte nicht selten das Gefühl, dass die anderen Teilnehmer viel mehr Mühe und Planung in ihre Werke gesteckt haben als ich. :(
    Ganz vorne bei den, meiner Meinung nach, zu guten Platzierungen ist wohl das von mir verfasste Möchtegern-Haiku „Machtgefälle“. Das war nämlich gar kein Haiku, weil ich Depp mich verzählt hatte. Denkbar schlecht in einem Wettbewerb in dem die Aufgabe war, ein Haiku zu schreiben. Dennoch habe ich den dritten Platz bekommen. Das tat mir so leid für die Teilnehmer, die etwas Ordentliches zustande bekommen hatten, dass ich im Boden hätte versinken können.


    Haha, das ist ja mal wieder schön (un)glücklich – je nachdem von welcher Seite man es sieht. Wenn mir dieser Kommentar erlaubt sei, bestätigt mich das allerdings nur einmal mehr in der Ansicht, dass man sich bei Gedichten nicht mehr als unbedingt notwendig auf irgendwelche starren Formen versteifen sollte. Am Ende des Tages sollte es nicht um die Mathematik, sondern um die Magie (kitschig, ich weiß, aber wollte ein M-Wort!) hinter den Worten gehen. (Und dass man Haikus in der eigentlich komplett falschen Sprache schreibt, das mag in diesem konkreten Fall auch noch ein Faktor sein…) …Ich fürchte, nun rede ich zu viel. Gab es noch mehr?


    Ja, auch mein Reizwortgedicht hat, meiner Meinung nach, viel zu gut abgeschnitten. Ernsthaft, die Wettbewerbe, in denen es die Aufgabe ist Gedichte, welcher Art auch immer, zu schreiben bringen immer so unglaublich beeindruckende Werke hervor. Das war in diesem Fall nicht anders. Während andere also wunderbare, tiefsinnige und allein durch ihre Wortwahl unglaublich mitreißende Gedichte geschrieben haben, habe ich mich an einem durchgängigen Haufenreim versucht, der nicht selten ziemlich holprig zu lesen war. Hinzu kam, dass mein Gedicht nicht einmal eine sonderlich überraschende Handlung aufweisen konnte. Der Tod eines Trainers, der von einem Pokémon betrauert wird, ist nicht wirklich neu und auch wenn ich persönlich diese Thematik sehr mag, waren so viele Gedichte in diesem Wettbewerb so viel besser als meins. Der zweite Platz war schlichtweg nicht verdient.


    Zuletzt möchte ich noch meine Abgabe zum „Original Character“-Wettbewerb erwähnen, die den dritten Platz belegt hat. Ich hatte furchtbare Probleme beim Verfassen dieser Geschichte, obwohl das Thema eigentlich prädestiniert ist, etwas Wunderbares zustande zu bringen. Immerhin ist man da als Autor vollkommen in seinem Element. Aber ich habe es einfach nicht hinbekommen. Ich musste an die tausend Worte irgendwie wieder heraus nehmen und das merkt man auch. Des Weiteren wirkt das Ganze auf mich irgendwie seltsam steril. Es fehlt einfach an Gefühl.


    Bekanntlich sind Fanfiction-Saisonsieger üblicherweise kurz nach ihrem Triumph mitten in der Versenkung verschwunden. Wie sieht es aus, bleibst wenigstens Du uns hoffentlich erhalten? Was sind Deine Pläne?


    Ich denke, dass ich dennoch weiterhin an den Wettbewerben teilnehmen möchte. Die Thematiken reizen mich einfach immer wieder ungemein. Ja, selbst diese von mir verhasste Wortobergrenze hat ihr gutes: Ich floskel einfach viel zu viel. Was andere in einen Satz packen, führe ich in zwanzig aus. Das ist doch ein wenig zu viel des Guten.
    Außerdem würde ich das als besonderen Ansporn nehmen, endlich intensiver an meiner Fanfiction weiterzuschreiben. Irgendwie möchte ich immerhin zeigen, dass ich nicht nur Kurzgeschichten und kurze Gedichte schreiben kann, sondern auch längere Geschichten. Außerdem hänge ich doch sehr an meiner Fanfiction und schenke ihr viel weniger Aufmerksamkeit als ich sollte.


    Das ging jetzt vielleicht etwas unter, aber was machst Du außerhalb der Wettbewerbe so im Bereich?


    Wenn ich mich mal dazu aufraffen kann, schreibe ich an meiner Fanfiction weiter und versuche, endlich einen passenden Titel zu finden und den Startpost zu verbessern.
    Früher habe ich häufig Kommentare zu den Werken anderer Autoren geschrieben, aber inzwischen mache ich das unglaublich selten. Obwohl es so viele Geschichten gibt, zu denen ich unglaublich gerne etwas schreiben würde. Allein schon um dem Schreiber zu zeigen, dass ich mitlese. Im Allgemeinen bin ich nämlich genau das: der stumme Leser, der sich heimlich durch den Bereich schleicht. Meinen Mangel an ausführlichen Kommentaren versuche ich dadurch auszugleichen, dass ich zumindest versuche häufig in den Wettbewerben zu voten, was mir dank des tollen, neuen prozentbasierten Systems nun viel leichter fällt.


    Nach „letzten Worten“ in Interviews zu fragen geziemt sich nicht – wir wollen Dich ja nicht ermorden. Gibt es dennoch etwas, das Du den Lesern zum Schluss gern sagen würdest?


    Ziemlich lange „letzte Worte“, fürchte ich. :saint:


    Zu erst einmal möchte ich mich für das Interview bedanken. Ich habe mich sehr darüber gefreut, auch wenn ich etwas überrascht war, dass es mir angeboten wurde und es mich fast schon ein wenig verlegen macht (und ich so etwas doch gar nicht gut kann).
    Dann würde ich mich noch gerne an all die vielen Leute wenden, die an den Wettbewerben teilhaben. An die Teilnehmer, die Voter, aber natürlich auch an das Komitee. Wenn auch nur eine dieser Gruppen fehlen würde, würde immerhin kein einziger Wettbewerb funktionieren. Ich denke, das Komitee bekommt manchmal etwas zu wenig Dank. Daher möchte ich nun ganz offiziell danke sagen. Für die viele Arbeit und Planung, die Ihr ganz freiwillig auf Euch nehmt. Für die vielen tollen Ideen und dafür, dass Ihr ständig darüber nachdenkt, wie ihr das Wettbewerbssystem weiter optimieren könnt. Danke!
    Auch den Votern gebührt mein Dank. Ich weiß selber, wie schwierig es sein kann, sich durch viele Abgaben zu kämpfen und die wenigen Punkte so zu verteilen, dass man sich damit gut fühlt. Wenn man dann noch so verrückt ist, sich für jedes Werk etwas Zeit zu nehmen und einen Kommentar zu verfassen, sitzt man an so einem Vote schon einmal Stunden. Auch Ihr bekommt nichts dafür, aber genau von Euch leben die Wettbewerbe. Ohne Euch wäre es „nur“ eine Ansammlung von Geschichten oder Gedichten zu einem bestimmten Thema und kein Wettbewerb. Also bleibt bitte so fleißig, auch wenn es manchmal anstrengend ist. Ich hoffe, dass Ihr vor allen Dingen den Spaß am Lesen der vielen Abgaben nicht verliert.
    Und zuletzt natürlich noch ein Wort an die „Konkurrenz“: Wow. Ich lese hier Sachen, die mich immer wieder überraschen. Ich lese Geschichten einer Qualität, die ich möglicherweise nicht einmal in zehn Jahren aufweisen werden kann. Da regnet es Herzblut von allen Seiten. Ich hoffe, dass Ihr den Spaß am Schreiben nicht verliert und nicht zu enttäuscht seid, wenn Ihr mal keinen so guten Platz bekommt wie Ihr erwartet habt. Immerhin hängt der Erfolg einer Abgabe auch davon ab, wie gut man den Geschmack der Leserschaft trifft. Bleibt trotzdem immer Ihr selbst. Denkt nicht zu viel darüber nach, was den anderen gefallen könnte. Jede Eurer Geschichten steckt doch in Euch und genau diese solltet Ihr auch aufschreiben – keine angepasste.
    Wo wir dabei sind und auch wenn ich ein schlechtes Gefühl dabei habe, schon wieder so viel von mir zu schreiben: Ich habe in keiner Weise das Gefühl, irgendwie talentierter zu sein als irgendjemand hier. Ich schreibe schon seit einigen Jahren, das hat schlichtweg meinen Wortschatz geschult. Ich habe keine sonderlich außergewöhnlichen Ideen und keinen überdurchschnittlichen Stil. Es gibt nur einen Grundsatz, dem ich beim Schreiben folge und den ich recht oft erwähne, sodass einige von Euch diesen vielleicht schon ein paar Mal gelesen haben. Dennoch möchte ich noch einmal erwähnen, dass mich manche Geschichten nicht berühren, so perfekt sie technisch und stilistisch auch geschrieben sein mögen. Das, was ein Werk wirklich gut macht, ist meiner Meinung nach das Herzblut des Autors, das darin steckt. Wenn mir dies aus den Zeilen geradezu entgegen fließt weiß ich, dass ich einen großartigen Text vor mir liegen habe und ich hoffe, dass ich noch sehr viel mehr davon auch in der nächsten Saison lesen werde.


    Das hört man doch gern. Vielen Dank für das Interview!


    Interview geführt von @I~Weltall.


    [subtab=Hinter den Kulissen: Der Ablauf eines Wettbewerbs]


    Hinter den Kulissen


    Der Ablauf eines Wettbewerbs


    Mit dem neuen Jahr startet auch die neue Saison im Wettbewerbsbereich und so gibt es für die Teilnehmer erneut die Möglichkeit, sich untereinander zu messen. Doch blenden wir den Herausforderungscharakter einmal aus und konzentrieren uns auf dessen Grundlage. Sicherlich hat sich jeder schon einmal folgende Frage gestellt: Wie läuft eigentlich die Planung eines solchen Wettbewerbs im Hintergrund ab?


    Keine große Sache eigentlich, falls das jemand dachte und so gibt es einige Dinge, die sowohl im Vordergrund als auch im Hintergrund beständig bei jedem neuen Wettbewerb ablaufen und das beginnt meist schon bei der Vorbereitung. Angefangen bei einer Umfrage, um Userwünsche für Themen zu filtern, wird für einige Wettbewerbe im Voraus die Aufgabenstellung wie auch der Leiter bestimmt und notiert, um einen Überblick zu wahren. Einige Tage vor Beginn postet der Leiter einen Entwurf des Topics wie auch die Aufgabenstellung intern, damit noch einmal reflektiert werden kann, ob die Information auch wirklich alles Nötige beinhaltet und Fragen somit möglichst gering ausfallen.


    Schließlich folgt der große Tag, die Eröffnung des neuen Wettbewerbs am Sonntag und somit ein neuer Abschnitt in der Saison. Ab diesem Zeitpunkt geht vor allen Dingen die Fragenausarbeitung vor, die innerhalb der zweiwöchigen Frist gestellt werden. Hier werden spezielle Fragen, die meist gewisse Sonderfälle beinhalten, intern mit allen Komiteemitgliedern an- und abgesprochen, während durch die Aufgabenstellung bereits genannte Dinge meist selbstständig beantwortet werden können, da der Bezug gegeben ist.
    In dieser Zeit wird bereits über den nächsten Wettbewerb der Saison diskutiert, wobei der Ablauf hier wieder wie oben beschrieben im zweiwöchigen Rhythmus erfolgt.


    Nach der Abgabezeit folgt natürlich die Votezeit und hier erstellt der Leiter wiederum selbstständig das dafür vorgesehene Topic und ergänzt natürlich die eingereichten Texte. Die Anzahl der Abgaben stellt dabei die Basis für die zu vergebenden Punkte dar, die mit einer eigenen Formel errechnet werden. Und hier folgt nun der zweiwöchige Vote, der am Ende auch aufgelöst werden möchte. Dazu haben wir einen speziellen Voterechner, der die vergebenen Punkte auf einfache Weise berechnet und somit das Ergebnis in Kürze bereitstellt.


    Einfach, nicht wahr? Wer hätte gedacht, dass ein Wettbewerb so planmäßig ablaufen kann? Wobei hier natürlich auch die Routine eine Rolle spielt, die sich über die Jahre angeeignet hat und daher fällt die Herangehensweise somit leichter.


    Geschrieben von @Rusalka


    [tab=Über das Schreiben allgemein]
    [subtab=Interview: Selbst schreiben vs. Kommentieren]


    Selbst schreiben vs. Kommentieren


    Nett, freundlich und seit Jahren aktiv im Fanfiction-Bereichs, das ist @Cassandra. Besonders im Unterbereich Einzelwerke & Sammlungen trifft man häufig auf Kommentare von ihr und mit ihrem Topic .: Tropfsteinhöhle :. im Profi-Bereich zeigt sie, dass sie nicht nur gut Kommentieren, sondern auch schreiben kann.
    Für die zweite Ausgabe des FF-Magazins hat sie sich freundlicherweise bereit erklärt, sich zum Thema "Selbst schreiben vs. Kommentieren" interviewen zu lassen und liefert uns interessante Einblicke in ihre Auffassung von Kommentaren und deren Vergleichbarkeit mit Geschichten.


    Was macht für dich einen Kommentar aus?
    Nachvollziehbarkeit und Details. Positive Dinge hervorzuheben, gehört meiner Meinung nach immer dazu. Selbst wenn es Kleinigkeiten sind oder Dinge, die so gut wie jeder "richtig" macht. Schließlich ist auch Lob nichts anderes als Feedback, das aussagt "So solltest du weiter machen". Wenn man nicht weiß, was man gut macht, könnte das einem wieder verloren gehen. Auf der anderen Seite sollte ein Kommentar auch Dinge aufzeigen, die entweder objektiv gesehen falsch sind, oder einem persönlich nicht gefallen. Wichtig ist es in meinen Augen, dass man auch hier ins Detail geht und erklärt, wieso etwas negativ ist oder aufgefasst werden könnte. Dabei muss man nicht mal viel schreiben. Auch eine kurze Anmerkung kann sehr hilfreich sein. Die Hauptsache ist, dass der Autor den Kommentar nachvollziehen kann, unabhängig davon, ob er diesem zustimmt. Wenn ich nicht genau weiß, was gelobt oder kritisiert wurde, kann ich nicht auf diese Merkmale beim nächsten Mal Acht geben.


    Hast du dann auch eine bestimmte Zielsetzung und was ist deine Motivation beim Kommentieren?
    Ein Ziel ist es, einfach dem Autor zu zeigen, dass sich wer mit seinem Werk beschäftigt hat. Da ich selber schreibe, weiß ich, wie angenehm es ist, wenn sich jemand Gedanken zu deinen Texten macht. Natürlich will ich auch, dass mein Kommentar irgendwie hilfreich ist. Ob es Fehler sind, die man nächstes Mal vermeidet, oder einfach weiß, wie der Text auf jemand anderen wirkt. Ich denke, beides hilft. Neben der Motivation einem anderen Autor also diese Freude und Hilfe zu bereiten, macht es mir aber auch persönlich Spaß, mich mit "fremden Gedanken" auseinander zu setzen. Es ist immer eine kleine oder große Herausforderung; grad bei Gedichten oder symbolisch behafteten Erzählungen packt mich ein Ehrgeiz, ähnlich wie beim Lösen eines Rätsels. Am Ende ist man stolz, wenn man den Kommentar fertig hat und einiges rauslesen konnte.


    Du meintest grad, dass es auch eine große Herausforderung sein kann. Was für Schwierigkeiten genau sind es denn, die bei dir manchmal beim Kommentieren auftreten können?
    Ich finde gerade Interpretation und Wirkung nicht immer einfach zu umschreiben. Bei Interpretationen befürchtet man oft, dass man total daneben liegen könnte und das den Autor vielleicht enttäuscht. Oder man will nicht zu viel in etwas interpretieren. Bei der Wirkung versuche ich immer, nicht zu überzeugt von meinem persönlichen Eindruck zu klingen. Ich will keinem Autor weis machen, dass meine Wahrnehmung die einzig richtige ist, gleichzeitig will ich sie dennoch so gut es geht erklären. Dann gibt es auch Autoren, die noch am Anfang stehen und viele Kleinigkeiten falsch machen. Da komme ich mir immer so böse vor, alle aufzuzählen, aber auf der anderen Seite will ich nichts absichtlich auslassen. Und die Motivation ist wohl eines der größten Probleme. Wenn ich abgelenkt werde, kann es passieren, dass ich nicht mehr die Motivation habe, weiter zu kommentieren. Ich denke Mal, da gibt es einige, denen es genau so geht.


    Gibt es dann etwas, was du tun kannst, um dich wieder zum Kommentieren zu motivieren?
    Ich kommentiere für gewöhnlich Themen mit keinen oder wenigen Kommentaren. Da achte ich vorher wenig auf den Inhalt. Wenn ich aber mehr Motivation brauche, suche ich mir gezielt Werke aus, die mich persönlich stark ansprechen. Da fällt es oft auch einfacher, die richtigen Worte schnell zu finden. Oft abonniere ich auch Themen, die ich plane zu kommentieren, weil ich das dann immer vor Augen habe und die Abo-Liste "abarbeiten" will. Ansonsten motiviert es mich, wenn ich meine Ruhe habe und eine Tasse heißen Tee :3


    Glaubst du, dass es Ähnlichkeiten zwischen dem Schreiben von Kommentaren und dem von Geschichten gibt? Wenn ja welche, wenn nein, was macht den Unterschied aus?
    Ja, durchaus. Wenn ich ein Werk gelesen habe, habe ich ungefähre Ideen und Vorstellungen davon, was ich im Kommentar schreibe. Ähnlich geht es mir, wenn ich selber ein Werk verfasse. Doch auch wenn man alles genau durchplant und genau weiß, was man schreiben oder kommentieren will, ist es oft so, dass man währenddessen neue Ideen kriegt oder am Ende sogar ganz woanders landet als gedacht. Einen Unterschied sehe ich trotzdem. Beim Kommentieren sind mir gewisse Grenzen gesetzt durch das Werk, das ich lese. Wenn ich selber schreibe, bin ich diejenige, die anderen Grenzen setzt durch Wortwahl, Stilmittel oder Metaphern. Außerdem weiß ich genau, was ich ausdrücken soll und muss nur die richtigen Worte finden. Beim Kommentieren stehen die Worte da und ich versuche rauszufinden, was damit ausgedrückt werden soll. Ansonsten fallen einem beim Kommentieren oft (inhaltliche) Schwächen auf, die einem selten beim Schreiben auffallen. Nicht umsonst gibt es so etwas wie Beta-Leser, weil man im eigenen Werk oft schon so vertieft ist, dass man den Text vor lauter Wörtern nicht sieht.


    Wenn man sich im Bereich so umguckt, sieht man, dass generell viel geschrieben und im Vergleich dazu wenig kommentiert wird. Woran denkst du könnte es liegen, dass lieber selbst geschrieben wird, als zu kommentieren?
    Man muss ja bedenken, dass die User meist in den Bereich kommen, weil sie selber etwas verfasst haben, das sie zeigen möchten. Das primäre Ziel wird wohl das selber Schreiben sein, weniger das Kommentieren. Wenn einen außerdem die Muse packt, dann schreibt man recht gerne und fast automatisch. Schreiben ist ja oft ein Ventil für Emotionen und Ideen. Beim Kommentieren ist es wohl etwas mehr Motivationsaufwand, weil der Drang nicht von innen kommt. Wenn man die Kommentare bei uns anschaut, merkt man auch, dass viele von Freunden für Freunde sind oder der Autor jemanden direkt um ein Kommentar gebeten hat. Das motiviert dann auch mehr, als spontan und "ohne Grund" zu kommentieren.


    So, dann wären wir nun auch beim Ende dieses kleinen Interviews angekommen. Gibt es noch etwas, was du generell gerne zu dem Thema sagen möchtest?
    Danke erst einmal für das schöne Interview-Thema :3 Ansonsten bleibt wohl allen fleißigen Schreiberlingen zu sagen, dass man sich nicht scheuen sollte, auch mal kürzere Kommentare zu verfassen, wenn einem an einem Werk etwas auffällt. Und auch als Anfänger kann man sich ruhig ranwagen, weil man beim Kommentieren sehr viel lernen kann, das einem selber hilft. Ansonsten ein Dankeschön an alle aktiven User im Bereich sowohl für die Werke als auch für die Kommentare.


    Vielen lieben Dank für das Interview, es hat mir wirklich sehr viel Spaß gemacht =3


    Geschrieben von @Caroit


    [subtab='Brainstorming, Plotting und die ewige Leier der Motivation']


    Brainstorming, Plotting und die ewige Leier der Motivation


    Jeder kennt das Problem der Motivation, manche öfter, mache seltener. Sicher kennt jeder, der bereits eine Fanfiction, (Kurz)Geschichte o.ä. angefangen hat, das Gefühl des absoluten „Hypes“. Das eigene Meisterwerk ist noch in einer frühen Phase, in der besonders viel „gebrainstormt“ und „geplottet“ wird … Dem Werk stehen noch alle Türen offen, es kann sich in jeder Richtung entwickeln und bis auf einen groben Handlungsstrang (wenn überhaupt!) ist schlichtweg nichts vorgegeben, es wurden keine Handlungen erzwungen und man hat als Autor noch die vollkommene Entscheidungskraft. Ich glaube, dass man als Autor irgendwann ein bisschen seine Macht verliert, etwas frei zu entscheiden. Sicher kennen viele von euch dieses blöde Gefühl, sich „verschrieben“ zu haben. Also auf etwas hingeschrieben zu haben, dass man gar nicht wollte … Was glaubt ihr, warum Romeo und Julia am Ende der Geschichte sterben?


    Aber was ist mit „brainstormen“ und „plotten“ überhaupt gemeint und woran liegt das nun genau, dass man am Anfang eines Werkes meist am Motiviertesten ist. Gleich vorweg: Ich als freier Schreiber teile hier lediglich meine Erfahrungen, bin allerdings sicher, dass der ein oder andere sich beim Lesen dieses Artikels an eigene Erfahrungen erinnert fühlen wird.
    Als „Brainstorming“ bezeichnet man die Überlegung zu verschiedenen Elementen einer Erzählung, bspw. Handlung, Charaktere o.ä.. Meist ist ein Brainstorming allerdings noch relativ durcheinander, d.h. nichts wird wirklich strukturiert, es werden nur erste Ideen gesammelt und man fängt an sich langsam einen roten Faden zu bilden. Natürlich kann man aber noch viel mehr „brainstormen“. Viele Autoren machen sich schon in einem derart frühen Stadium ihres Werkes (oft sogar als aller erstes) darüber Gedanken, wem sie das Werk widmen (was eng mit Motivation zusammenhängt), was sie mit dem Werk ausdrücken wollen, aus welcher Perspektive sie das Werk schreiben wollen oder welche Emotionen sie herüberbringen möchten. Diese Gehirnstürme haben wir tagtäglich in allen möglichen Situationen unseren ach so normalen Lebens, man muss sie nur ordnen!
    „Plotting“ wiederrum ist im Grunde nichts, als das Ordnen der vorher ausgedachten Handlungsstränge, Charaktere, Orte, Emotionen, usw. zu einem (hoffentlich) sinnvollem Ganzen. Dieses Ganze nennen wir mal ganz salopp „Plot“! Der Plot hilft einem Autor dabei, beim Schreiben eines Werkes nicht vom Weg abzukommen. Und was soll das jetzt schon wieder heißen?


    Ich hatte bereits aufgegriffen, dass es mir bereits passiert ist, dass sich eines meiner Werke mehr oder weniger von selbst, bzw. wäre unbewusst das bessere Wort dafür, in eine Richtung bewegt hat, die mich im Grunde dazu gezwungen hat bestimme Dinge passieren zu lassen. Entweder, um das Geschehene auszugleichen bzw. zu negieren, oder um schlichtweg den Handlungsverlauf sinnvoll weiterzuführen.


    Wir wenden uns nun erneut Shakespeare zu und stellen uns vor, Romeo wäre im Kampf mit Tybalt gestorben. Shakespeare hat sich doch vielleicht gedacht, dass der Tybalt ein ganzschön starker Bursche ist und Romeo eher weniger. Nun heiratet Julia jemand anderen und Shakespeare fällt auf: Seine Geschichte entwickelt sich plötzlich ganz anders als er es geplant hatte, denn Romeo ist tot.


    Natürlich ist das sehr weit her gegriffen und man muss auch immer zwischen Fanfictions und Literatur die (als Buch) veröffentlicht wird unterscheiden. Hat man bspw. bei einer Fanfiction in Kapitel 1 bereits jemanden hat sterben lassen, den man später doch gebraucht hätte, das aber erst beim Schreiben des 5. Kapitels merkt, hat man mehr oder weniger die Chance vertan, diesen Fehler in Kapitel 1 auszugleichen. Die Handlung ist bereits fortgeschritten, die Gefühle der Charaktere verändern sich (Trauer über den Tod, Vor-/Nachteile aus dem Tod bspw. gesellschaftlich, Schuldgefühle, Mordanklagen, o.ä.) und das alles umzuschreiben käme dem Aufwand eines gänzlich neuen Werkes gleich. Dass Charakter B (tot) jedoch in Kapitel 5 plötzlich von den Toten aufersteht ist zwar keine elegante, aber immerhin überhaupt eine Lösung für ein solches Problem. Ihr seht: Man ist also gezwungen entweder seltsame(re) Dinge zu schreiben oder eben mit dem Fehler leben zu lernen und die Geschichte anders fortzusetzen. Nun ist also nicht Charakter B (tot) sondern Charakter A der Trauzeuge von Julia und ihrem Mann. War Charakter B etwa Romeo?


    Zurück zur Motivation! Solche Fehler können einem ziemlich die Motivation verderben, aber allgemein ist Motivation wirklich relativ wie ich finde. Wie genau definiert man überhaupt Motivation zum Schreiben? Meiner Meinung nach ist Motivation lediglich ein Produkt des menschlichen Verstandes und wie wir wissen ist dieser ziemlich beeinfluss- und manipulierbar. Was wenn Julia ihren künftigen Mann (wir taufen ihn auf den Namen Charakter C, für (baldiger) Capulet natürlich!) viel lieber mag als Romeo? Was wenn die beiden glücklich bis ans Ende ihrer Tage gelebt hätten?


    Motivation hängt davon ab, wie man die Dinge sieht und vor allem auch wie viel Stress man sich selbst macht. Die Begriffe „Nicht-Plotter“ (d.h. kein fester Handlungsstrang vorhanden) und „Plotter“ (d.h. jemand der „nach Plan“ schreibt) fallen immer wieder und genauso kommt immer wieder die Diskussion auf, welche Art zu Schreiben nun besser ist – mit oder ohne Plot? Letzten Endes ist das etwas, das so oder so jeder einzelne für sich selbst entscheiden sollte, aber vielleicht hat man es als Nicht-Plotter manchmal einfacher … Denn genau diesen Stress hat man als Nicht-Plotter selten. Schafft man es allerdings eine Geschichte strukturiert zu planen und dann zu schreiben ist das ebenfalls viel wert!


    Letztendlich bleibt nur zu sagen, dass man sich Motivation jederzeit holen kann und das keinesfalls eine Gabe Gottes ist. Möchte man seine Augen für neue Ideen öffnen sollte man vielleicht rausgehen, rumlaufen, Menschen, Tiere oder Pflanzen beobachten; man kommt dann von ganz alleine auf die tollsten Ideen! Das so genannte KreaTief kennt wohl jeder, allerdings kommt man genauso leicht hinaus, wie man hineingekommen ist.


    Geschrieben von @Chess


    [subtab=Glosse: Gut vs. Böse]

    Zitat

    Gut vs. Böse - die Gewinner schreiben die Geschichte?


    "Unrecht Gut gedeihet nicht", wie es uns schon von früh an beigebracht wurde. Und wenn wir Geschichten vorgelesen bekamen, waren es am Ende immer die bösen Hexen, Zauberer, Dämonen, ... kurzum: die Verkörperung des Bösen, die den kürzeren zog. Der hinterlistige Bowser entführt Prinzessin Peach und es ist unsere Aufgabe, sie zurückzuholen. Das durchtriebene Team Rocket versucht, Ash sein geliebtes Pikachu so entwenden und wir trauern mit dem Helden mit, bis er am Ende der Geschichte den Bösen das Handwerk legt und das Gute siegen lässt. Doch was, wenn der Bösewicht beim finalen Angriff des Helden zugrunde geht? Gerne wird dann übersehen, dass der "Schurke" selbst Verwandtschaft und Freunde hat, die um ihn trauern würden, wäre die beschriebene Geschichte wahr. Und auch der Fakt, dass es genau genommen reine Ansichtssache ist, ob der Antagonist nun "gut" oder "böse" gehandelt habe. Zwar wird uns Bowser als ein feuerspeiendes Ungeheuer dargestellt, das Mario gerne am Spieß grillen würde, doch was ist daran, ein einziges Stück Torte von einer Prinzessin haben zu wollen, verwerflich? Nun, das ist noch ein recht simples Beispiel, wenn es darum geht, "gut" von "böse" zu trennen. Immer mehr Autoren trauen sich, ihre Geschichte von dem "Antagonisten" erzählen zu lassen, unabhängig davon, ob dieser am Ende siegt oder nicht. Dadurch, dass man als Leser einen tieferen Einblick in die Psyche des Charakters bekommt und hinter einem - beispielsweise - feuerspeienden Ungeheuer einen liebenden Familienvater zu sehen bekommt, stellt sich erst hier die große moralische Frage, ob dieser Antagonist denn überhaupt einer ist; und sollte ihn letzten Endes doch das Zeitliche segnen, wird nur in wenigen Fällen mit dem "Guten" mitgefeiert. Eher trauert man um die Hinterbliebenden des "Bösen" oder um die Person selbst, die aus einem simplen Grund starb, wie etwa, dass sie ein Stück Torte wollte.


    Geschrieben von Yuno.


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    1. Profi-Fanfiction im Bereich Allgemein [_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _]


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    Geschrieben von @Sakul


    [subtab=Autoren-Horoskope]

    Autoren-Horoskope


    Steinbock
    Inspiration: Sie geben alles für Ihre Werke und können sich häufig stundenlang ununterbrochen für das Schreiben begeistern. Insgesamt strahlen Ihre Werke ein große Ruhe aus, 'Liebe' spielt dafür häufig eine wichtige Rolle.
    Tipp: Suchen Sie gezielt nach Feedback zu Ihren Werken und freuen Sie sich über positive Rückmeldungen.
    Persönliches Werkzeug: Feder


    Wassermann
    Inspiration: Freundschaft spielt für einen Wassermann eine enorm wichtige Rolle und dient somit aus als Hauptthema in Ihren Werken. Sie nutzen Personen aus Ihrem direkten Umfeld als ungefähre Vorlage für Ihre Charaktere und machen diesen mit Ihren Werken eine Freude.
    Tipp: Legen Sie sich nicht auf ein Genre fest, sondern bleiben Sie flexibel!
    Persönliches Werkzeug: Pinsel


    Fische
    Inspiration: KreaTief? Nicht mit Ihnen! Setzen Sie sich in einer ruhigen Phase an Ihr Werk und nehmen Sie sich die Zeit, die Sie benötigen, um ihre Gefühle auszudrücken.
    Tipp: Als emotionaler Fisch fällt es Ihnen leicht, anderen Menschen zu helfen. Nutzen Sie diese natürliche Begabung und versuchen Sie, für andere da zu sein.
    Persönliches Werkzeug: Buntstift


    Widder
    Inspiration: Sie nehmen jede Herausforderung und somit auch jede Idee, die Ihnen in den Kopf schießt, an. Nichts ist für sie zu schwer. Und sollte es doch einmal zu schwer wirken, so nehmen Sie sich eine kurze Pause und arbeiten anschließend weiter daran.
    Tipp: Achten Sie darauf, dass der Stil nicht untere Ihrem Tatendrang leidet. Lesen Sie zur Korrektur lieber einmal zu viel als einmal zu viel als einmal zu wenig.
    Persönliches Werkzeug: Stifthalter


    Stier
    Inspiration: Sie gehen das Leben ruhig und gelassen an. Ebenso verhält es sich auch mit Ihren Werken. Nehmen Sie sich Ihre Zeit, um den Tag auf sich wirken zu lassen und anschließend die verarbeiteten Eindrücke in Ihre Werke einfließen zu lassen.
    Tipp: Versuchen Sie, an einem Ihnen sehr vertrauten Ort wie beispielsweise in Ihrem Bett zu schreiben.
    Persönliches Werkzeug: Füller


    Zwillinge
    Inspiration: Als wissbegieriger Zwilling suchen Sie ständig nach neuen Ideen, die sie umsetzen können. Konzentrieren Sie sich jedoch zunächst nur auf einige wenige, da Sie ansonsten die Übersicht verlieren. Ein vollendetes Werk verleiht Ihnen ein gutes Gefühl.
    Tipp: Versuchen Sie, ein Ihnen unbekanntes Genre auszuprobieren. Ob beim Lesen oder beim Schreiben, Sie lieben das Neue.
    Persönliches Werkzeug: Lesezeichen


    Krebs
    Inspiration: Als Krebs sind Sie ein sehr emotionsbeladener Mensch. Versuchen Sie diese Gefühle in Ihre Werke einzubinden, um Ihre Mitmenschen so an der Breite Ihrer Gefühle teilnehmen zu lassen. Auch Ihnen selbst kann das Schreiben in schwierigen Phasen helfen.
    Tipp: Werfen Sie einen Blick auf Ihre älteren Werke, vielleicht begeistert Sie die ein oder andere Idee erneut.
    Persönliches Werkzeug: Bleistift


    Löwe
    Inspiration: Als stolzer Löwe können Sie genau analysieren, was Sie an Ihren Werken noch verbessern können. Versteifen Sie sich hierbei jedoch nicht zu sehr auf einen konkreten Aspekt und bleiben stattdessen offen für alternative Ideen.
    Tipp: Nehmen Sie sich zwar Ihre Pausen, sorgen Sie gleichzeitig aber auch dafür, nicht in einen Zustand der Bequemlichkeit zu verfallen.
    Persönliches Werkzeug: Enzyklopädie


    Jungfrau
    Inspiration: Fortuna hilft Ihnen, neue Ideen zu entwickeln. Achten Sie in Ihrem Umfeld genau auf Situationen, die Sie für Ihre Werke verwenden können. Seien Sie immer bereit, plötzliche Gedankengänge festzuhalten, um sie später noch einmal durchzulesen.
    Tipp: Vermeiden Sie Unordnung und sorgen Sie stattdessen für eine gemütliche Atmosphäre.
    Persönliches Werkzeug: Notizblock


    Waage
    Inspiration: Als harmoniebedürftige Waage strahlen Ihre Werke eine positive Energie aus, welche eine breite Leserschaft anspricht. Diese Energie können Sie wunderbar in der Natur aufnehmen, also versuchen Sie sich möglichst oft dort aufzuhalten.
    Tipp: Lassen Sie sich ruhig etwas Zeit, bis eine Idee perfekt umgesetzt ist. In der Ruhe liegt die Kraft!
    Persönliches Werkzeug: Griffel


    Skorpion
    Inspiration: Als Skorpion verfügen Sie über ein großes Selbstvertrauen. Sie sind überzeugt von Ihren Ideen! Geben Sie Ihren Mitmenschen jedoch trotzdem die Chance, Ihnen bei der Umsetzung zu helfen. Sie wissen ja, vier Augen sehen mehr als zwei.
    Tipp: Seien Sie offen für Ideen, die Ihnen zunächst vielleicht abstrakt vorkommen.
    Persönliches Werkzeug: Kugelschreiber


    Schütze
    Inspiration: Als Schütze können Sie selbst zu banalen Themen relativ schnell eine Meinung kreieren und wollen diese auch mitteilen. Nutzen Sie diese Gedankengänge und schreiben Sie sie auf. Ob es nun um Ihre Weltanschauung oder nur um die Beschreibung eines Sandkornes geht, es wird Ihnen gelingen.
    Tipp: Suchen Sie sich neben dem Schreiben noch weitere Aktivitäten, um aktiv zu bleiben.
    Persönliches Werkzeug: Lustiger Stiftaufstecker


    [align=right]Geschrieben von @Flocon // Referenz


    [/tabmenu]

  • Moin,
    Wollte hier auf jeden Fall noch ein wenig Feedback hinterlegen, denn wenn ihr euch die Mühe schon macht, muss das auch gewürdigt werden, finde ich. Wird zwar nur kurz, aber seht mir das bitte nach, es liegt schon wieder so viel an, dass ich mir Sorgen mache, wie ich das alles unter einen Hut bringe. Wie auch beim letzten Mal finde ich die Idee des Magazins an sich hervorragend, und die Umsetzung ist sehr gut gelungen. Die üblichen Interviews (Ich habe immer großes Interesse daran, wie die anderen so arbeiten - gerade der Einblick in Payas Progress war spannend zu lesen, weil er mir persönlich die Unterschiede der Methoden aufzeigt, die man so hat) und Übersichten bilden dabei quasi den Übergang zwischen den beiden Saisons, und auch die Extras haben mich positiv überrascht. Ihr gebt sozusagen auch den Lesern noch die Möglichkeit, mit dem Magazin zu interagieren, was in Zukunft sicherlich die Lesefreude aufrecht erhalten, wenn nicht sogar steigern wird. Was vielleicht (Immerhin war Neujahr) noch eine interessante Idee gewesen wäre: Vorsätze der Redaktion. Was nehmt ihr euch für 2015 vor, sei es nun im BB, speziell im FF-Bereich, oder ganz allgemein. Ich kann mir vorstellen, dass es Autoren unter uns gibt, die das spannend fänden.
    Ansonsten habt ihr wieder eine tolle Arbeit abgeliefert - macht weiter so.


    mfg
    Wollust

  • Flocon

    Hat das Label Aktion hinzugefügt.
  • Flocon

    Hat das Label 2015 hinzugefügt.