Da genau 3 grafische Werke abgegeben wurden und zwei Texte, werden alle auf der Hauptseite abgebildet werden.
Normifin hat sich übrigens sehr über eure Aufmerksamkeit gefreut.
All Blue
Die Finnen durchstachen das ruhige Meer. Aus allen Ecken der Welt sammelten sich fremde wie Artgenossen an dem hellsten Punkt des riesigen Archipels. Wo eine Grotte im Osten und ein kleines Dorf im Westen den Gezeiten trotzten. Amelie lauschte den Geschichten ihres Opas und hielt die Füße ins warme Wasser an diesem Spätabend. Wie er von den Relicanth sprach, die als erstes ihren Weg hierher fanden, und nach und nach folgten die anderen Pokémon. Selbst Wailord sammelten sich am Horizont, während Wingull auf ihnen landeten und sich putzten. Das Wasser wurde blauer an den letzten Tagen im Juli und die Natur schien sich einig zu sein, dass sich alle an einem Ort sammeln sollten. Die Fügung hinterfragte sie nicht. Sie war noch immer traurig über den Verlust einer Freundin letzten Sommers und diese Gefühle würde sie am liebsten über die Wellen forttragen. Einfach verwaschen und verlieren. Nur die schönen Erinnerungen behalten, das wäre es. Plötzlich hob sich ihr Fuß von alleine. Der Schweif eines Normifin, den sie an dem Ring hinten erkannte. Dieses glitschige Gefühl beim Anfassen mochte sie als Kind nicht, aber jetzt fand sie es witzig und genoss das glitschige Kühl. Das Normifin sprang mit einem Satz hoch. Ihr Großvater lachte und deutete auf die ganze Gruppe. Selbst eines in lila war zu sehen, statt dem üblichen Blau. Ein kleines Normifin schwamm bis auf den sandigen Strand rauf.
„Was hast du denn da?“, sagte sie. Das Normifin schob eine Kette mit blasgrüner Muschel heran.
„Aber das ist doch-“
Ihr Großvater lachte. „Angeblich können sie die Gefühle anderer spüren. Vielleicht hast du sie hergelockt mit den Erinnerungen an deine Freundin.“
Amelie drückte die Kette fest an die Brust. „Danke“, sagte sie, auch wenn es kaum mehr als ein Schluchzen war. Das Normifin robbte vom Sand zurück ins Wasser und zog seine Kreise um ein planschendes Enton, dass noch den Halt suchte, denn es stand unwissentlich auf einem dösenden Muschas. Noch bis an den Abend, wo ein Sternschauer sich über den Himmel erstreckte, beobachtete sie die Pokémon. Die Normifin spielten mit einem Ball, den sie ihnen schenkte, was besonders den Kleinen gefiel. Und je breiter sie lächelte, desto mehr bekam sie das Gefühl, dass auch die Delfin-Pokémon sich freuten. Einer der speziellen Tage, an denen kein Himmel der Schönheit des Meeres trotzen konnte.
Wellenritt
Mit hohem Tempo schwamm Normifin durch das Wasser und trug auf seinem Rücken ein Menschenkind. Obwohl dieses zuerst noch verängstigt war, so weit abgetrieben worden zu sein, fing es bald zu lachen und jubeln an. Das weite Meer war dank seines freundlichen Retters längst nicht mehr so angsteinflößend!
Normifin war die Nähe von Menschen nicht gewöhnt. Es hatte allerdings gespürt, dass es helfen könnte und machte nun einen großen Satz in die Luft. Mit einem Platschen tauchte es ins Nass ein und kam kurz darauf wieder an die Oberfläche. Die Freude des Kindes war ungetrübt und ließ Normifins Herz erwärmen.