Beiträge von Rex Lapis

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“

    Danke für eure bisherigen Meldungen! Ich bin schon gespannt, was dabei herauskommt!


    Ich möchte noch etwas sagen, da die Frage bereits aufkam: Ihr könnt auch gern in Teams am Wettbewerb teilnehmen - das wurde im letzten Jahr auch schon gestattet. Ihr müsst das dann allerdings bei eurer Abgabe mit angeben und ich werde es im Votetopic notieren.

    Ich hoffe, ihr grübelt schon fleißig? Keksteigditto freut sich auch schon riesig auf eure Abgaben!



    So, ihr lieben - vielen Dank an die, die sich getraut haben, hier etwas Schönes für uns hinzuslamen!


    Als Belohnung gibt es einen wunderschönen Orden für eure Sammlung - sponsored by ELIM_inator und Keksdrache !




    Ich möchte mich bei denen bedanken, die teilgenommen haben - @Slimsala , Thrawn , ELIM_inator , ohne euch wäre diese Aktion leer gewesen. Vielen Dank und viel Spaß mit eurem Orden!


    Gewinner des letzten Wettbewerbes, Deoxys74


    Der "Klatsch alles Essbare zusammen, baue Fandom-Stuff daraus, mach ein Foto und iss es nachher auf"-Wettbewerb




    Anmeldung und Information | Vote und Ergebnisse



    Liebe Hobbyköche und Futterakrobaten,
    willkommen zu einer etwas anderen Version unserer alljährlichen Küchenschlacht! Hier könnt ihr mit ganz einfachen Mitteln etwas Köstliches zusammenbasteln und gestalten und uns zeigen, welches Fandom ihr zum Fressen gern habt!
    Natürlich werdet ihr auch dieses Jahr Preise für die ersten Plätze bekommen!



    Aufgabe
    Eure Aufgabe ist es, Essbares zu nehmen und daraus etwas zu formen, das einem Fandom eurer Wahl entstammt. Welche Zutaten ihr dabei verwendet, ob ihr kocht, backt oder eine ''kalte'' Skulptur kreiert, bleibt dabei ganz euch überlassen. Wichtig ist eigentlich nur, dass euer Werk als etwas Fandomspezifisches erkennbar ist und die Bestandteile essbar sind. Wie wäre es z.B. mit einem Keks in Form eines Symbols? Oder einem Käsebrot, das wie Jindujun aus Dragon Ball geschnitten ist? Oder ... möglicherweise ... eine mächtige Todessternnektarine? Oder steht euch mehr der Sinn nach angemalten Eiern, die wie Owei aussehen? Ihr entscheidet!


    Weiterhin findet ihr im Bereich Kunst und Handwerk ein Tutorial zur Gestaltung, das auf jeden Fall einen Blick wert ist: [Nahrungsmittel] Pokémonfiguren.



    Weiteres
    Ihr könnt gern eurer Begeisterung freien Lauf lassen, müsst euch aber nicht extra anmelden. Gebt einfach bis zum Stichtag eure Werke ab!
    Ihr dürft euer Werk vor und während des Wettbewerbs nicht anderweitig veröffentlichen!


    Die Abgabe geht so:
    1) Fotografiert eure Abgabe mindestens zwei Mal und schickt euer Werk an mich, @Sheogorath.
    2) Das erste Bild soll euer Werk zusammen mit einem Zettel zeigen, auf dem sowohl euer Username als auch der Zusatz ''BB-Wettbewerb'' zu sehen sind. Der Zettel soll sich dabei direkt neben/bei eurem Werk befinden, darf also nicht digital eingefügt worden sein.
    3) Weitere Bilder sollen nur die reine Abgabe zeigen. Ihr dürft zu diesem Zweck 1-3 Fotos mitschicken, die dann im Votetopic ausgestellt werden.
    4) Schickt eure Bilder in der Konversation bitte per Dateianhang mit.

    5) Gebt bitte das von euch angesprochene Fandom mit an. Das Mitschicken von Referenzbildern ist ebenfalls gestattet und gern gesehen!


    Außerdem dürft ihr, wie im letzten Jahr, auch als Teams teilnehmen. Dann müssen natürlich beide Usernamen auf das erste Abgabefoto und im Votetopic gibt es der Fairness halber einen entsprechenden Vermerk. Gerne dürft ihr eurem Werk auch einen ansprechenden Titel geben!


    Abgabefrist ist der 30. November 2018, um 23:59 Uhr!


    Der Vote beginnt dann im Laufe des Folgetages in einem gesonderten Topic.
    Fragen können natürlich hier gestellt werden, überlasst die Beantwortung aber bitte der Organisation, um Verwirrungen zu vermeiden.



    Wir wünschen euch allen viel Spaß und Erfolg beim Kreieren eures Fandomstuffs!



    Erfasse ... Daten

    Lade ... Kommentiersoftware

    Generiere ... Feedback




    Bis Soundwave seine Berechnungen abgeschlossen hat, kann ich ja erstmal ran.


    Schön, dass du dich eines Universums annimmst, von dem viele schonmal gehört haben, aber wenige wirklich wissen, worum es geht. Was der Stoff ist, aus dem diese Welt gestrickt ist. Allein deswegen wird es interessant sein, diese Geschichte zu lesen. Ich hoffe, dass man von der Welt (oder ... einer der Welten) von DnD etwas mitbekommt. Aber bei einer Reisegeschichte, auf die das hier hinauszulaufen scheint, sollte das denke ich von selbst kommen.


    Ich mag den simplen, aber effektiven Stil deines Layouts und Startposts. Nicht zu viel Schnickschnack, der das Ganze überläd, angenehme Farben - und trotzdem wirkt das Ganze nicht zu "leer". Du begrüßt deine Leser mit einer Beschreibung, die ihm sagt, was ihn erwartet. Man könnte erst denken, dass du schon zu viel im Klappentext verrätst, aber ich denke, dass dieses schwerwiegende Ereignis, der Verrat und die erwähnten Tode, letzten Endes nur der Anstoß für die eigentliche Geschichte sein werden. Aber da muss man sich einfach noch überraschen lassen!

    Es mag nicht notwendig sein, aber was ich noch nützlich fänd, wären zwei Dinge: Eine Karte und ein "Lexikon". Letztendlich sollte man aus dem Fließtext selbst erkennen können, was gemeint ist, und von Umgebung, Weg und Figuren eine gute Vorstellung gewinnen. Aber unterstützendes Zusatzmaterial kann gerade bei einem fremden Fandom sehr hilfreich sein. Eine Karte im Speziellen hilft, sich zu orientieren, ein besseres Gefühl für diese Welt zu bekommen - und vielleicht ist das auch ein Anreiz, das Ganze darüber hinaus kennenzulernen.

    Ähnliches gilt für ein "Lexikon": Wenn man bits and pieces nachlesen kann, wird man möglicherweise dazu motiviert, sich noch mehr mit der Lore auseinanderzusetzen. Der Gedanke eines Begriffsnachschlagewerks kam mir, als du die verschiedenen Rassen erwähnt hast, die zur Gruppe deiner Elfin gehören werden. Gut, ich habe mich vor ein paar Wochen schon weit genug eingelesen, dass ich in etwa eine Vorstellung von Tieflingen und Dragonborn' habe - aber ich schätze, eingen anderen könnte es anders gehen. Ich gehe zwar davon aus, dass du das in den Kapiteln wunderbar beschreiben wirst, aber wie gesagt: Es könnte helfen, in ein fremdes Fandom einzusteigen. Insbesondere mit kleinen Bildchen.

    Die Zitate, die du einstreust, sind toll gewählt und kreieren eine Erwartungshaltung, die gut auf das Kommende einstimmt. Es kann manchmal schwer sein, etwas passendes zu finden, aber behalte das ruhig bei!


    Zum Prolog: Das erste, was auffällt, ist, dass er einen Titel hat. Das ist ungewöhnlich, weil dieser Teil der Geschichte ja normalerweise nur "Prolog" ausweist - hast du die Entscheidung, das hier anders zu machen, bewusst getroffen, oder passte es einfach ganz gut?

    Der Prolog ist kurz und beinhaltet vor allem Gedanken über den Tod und das Sterben. Gleichzeitig kann das lyrische Ich aber nicht sterben ... oder sich an seine früheren Leben erinnern? Das habe ich ehrlich gesagt noch nicht ganz verstanden. Vielleicht kommt das auch, wenn man weiterliest, aber momentan hakt es da bei mir noch etwas.

    Die eingestreuten Fragen regen auf jedenfalls dazu an, sie sich selbst zu stellen. Und da man die Namen, die in dem ZUsammenhang auftauchen, noch nicht zuordnen kann, baut sich ein ... ja, ein wenig gutes Gefühl auf. Für mich entsteht am Ende ein wenig das Feeling einer Gedenktafel für Gefallene. Gerade, weil es um den Tod geht und die Fragen so wirken, als wären sie an die Leere addressiert, weil die Personen selbst nicht mehr da sind, um sie zu hören ... ja, die Erwartung ist schon mal nicht positiv, im Sinne der Handlung, aber das muss (im Sinne der Geschichtsqualität) nichts Schlechtes sein. Du solltest aber darauf achten, da nicht zu stark vorzugehen - Dramatik und Schmerz gehören zu einer Geschichte genauso wie Freude und Zusammenhalt, aber der Grundcharakter sollte imo nicht zu deprimierend sein. Ich weiß, ich weiß, man kann über die Geschichte ja noch nicht viel sagen. Aber ich wollte meine Gedanken dazu schonmal loswerden xD"

    Generell hätte ich mir für den Prolog aber noch gewünscht, nicht nur diese interessanten Gedanken und Reflexionen zu lesen, sondern auch schonmal einen kleinen Blick auf die Welt werfen zu können, in die du uns eintauchen lässt. Eine Alltagsszene z.B., oder einen Tagebucheintrag vom Start der Reise Tinúviels, vielleicht auch eine Szene aus der Sicht einer unbedeutenden Person, deren Weg sich kurz mit dem der Elfe kreuzt - oder einfach eine Beschreibung der Gegend und SItuation, die für das Ganze den Anstoß gibt, du verstehst schon. Gerade im Kontrast zu den Gedanken hätte das den Effekt, als würde man in die Handlung reinzoomen und sich dem Geschehen stilistisch wie handlungstechnisch nähern.



    Freuen wir uns auf die Welt der Verliese und Drachen und seien wir gespannt, was du noch mit uns vorhast! :)


    Lg


    ~ Sheo (auch mir macht es große Freude, mit dir zu schreiben. oder zu fangirlen ♥)



    ... oh, ich glaube, Soundwave hat gebootet und will dir auch noch seine Meinung kundtun:


    Also sowas! Na ich will jedenfalls so einen coolen Orden für meine Sammlung - wer noch? :'D


    Entdeckung

    Da stehe ich nun, am Rande eines gähnenden Abgrunds, und starre in die Tiefe. Die Alten Dwemer hatten wahrlich eigentümliche und faszinierende Dinge geschaffen, doch keines war wie dieses.

    Vorsichtig spähe ich über den Rand des tiefen Loches und entdecke in tödlichen Tiefen ein goldenes oder kupfernes Funkeln. Wo es genau herrührt, kann ich nicht erkennen, doch ich fühle mich sogleich an jenes Material erinnert, das dieses rätselhafte Volk so gern benutzte.

    Welchem Zweck hatte dieser Ort einmal gedient - welche erstaunlichen Geheimnisse liegen hier verborgen? Mein Herz zerspringt vor Freude! Bei meiner Ehre, ich werde dieses Geheimnis lüften!

    - Neramo


    Ansonsten gibt es hierzu nicht viel anzumerken - es ist, wie unschwer zu erkennen, ein tagebuchartiges Drabble (100+1). Wer mag, kann ja raten, was der gute Neramo da gefunden hat - aber nur, wenn ihr gleichzeitig ein eigenes Werk postet!




    Quelle



    We got a real jam goin' down


    Welcome to the Poetry Slam!



    Wer kennt sie nicht: Die berühmt-berüchtigten Veranstaltungen, bei denen Hobbyautoren ihre Werke einem interessierten Publikum präsentieren dürfen? Diesen Monat darf das Forum eure Bühne sein - willkommen zum Poetry Slam!



    Thema: Keine Vorgabe. Lasst euer Künstlerherz sprechen und schreibt frei von der Seele weg!


    Form: Keine Vorgabe und keine Einschränkungen. Präsentiert euer Werk so, wie ihr es möchtet! Tipp: Falls ihr euer Werk vertonen möchtet, um so direkt zu eurem Publikum zu sprechen, holt euch doch bei den Kollegen im Audio- und Videobereich Rat und Inspiration!


    Abgabe: Eure Werke könnt ihr ohne Anmeldung hier im Topic posten.


    Preise: Eure Teilnahme an dieser Aktion wird mit einem liebevoll gestalteten Orden belohnt, den ELIM_inator freundlicherweise designen wird. Vielen Dank schon einmal dafür!


    Daten: Die Aktion läuft bis 31.10.2018, kann bei großem Interesse aber verlängert werden.


    Inspiration: Ein paar random Stichworte, um euch erste Denkanstöße zu geben:

    Tagebuch, Werbung, Erlebnisse, Beobachtung, Perspektivenwechsel, Unerzählte Geschichten, Musik, Natur, Mythen, Jahreszeiten, Briefwechsel, Butterkäse



    Dann bleibt weiter nichts, als viel Spaß zu wünschen - it's time to S L A M now!

    Hallo, Frau Keks!


    Ich habe es versprochen, und das halte ich auch. Ob dir das hilft, weiß ich nicht, aber ich hoffe mal das Beste!




    Mir gefiel der Humor in diesem Kapitel besonders gut, aber auch die ... 'Rätseleinlagen'. Gut, streng genommen sind die Beschreibungen von Menschendingen aus SIcht eines Pokémon nicht wirklich Rätsel, aber es ist toll, das Vertraute aus einer ganz anderen Perspektive zu sehen und gleichzeitig zu raten versuchen, mit was man das in Verbindung bringen kann.


    Ich hoffe, du bewahrst dir deine Motivation. Halte den Spaß am Schreiben!


    ~Sheo


    P.S.: Wenn du magst, kannst du ja bei mir auch mal vorbeischauen.

    Kapitel 6: Nachtmusik





    Unter dem dichten Dach aus Laub und Zweigen war es schon früh dunkel geworden und zu den Melodien der zartesten Ärmchen der Bäume gesellten sich die Geräusche allerlei nachtaktiver Waldbewohner. Wenn der Mond heute Nacht am Himmel erschienen war, so ließ er in der flachen Senke, in der Samu und Giulia ihr Lager aufgeschlagen hatten, wenig von sich sehen. So würde der kleine Tümpel in der Mitte auch glänzen wie geschwärztes Eisen, wenn er nicht von einer Schicht aus Blättern und Algen fast vollständig bedeckt worden wäre. Zwei Bäume flankierten ihn wie stumme, einsame Wächter: Eine schmale Blutbirke, deren weinfarbene Flecken in der Dunkelheit schwarz wirkten, und eine alte Eiche, die aussah, als hätte ihr ein Blitz vor langer Zeit das Leben aus dem Stamm geschmettert. Zwischen ihren knorrigen und ächzenden Ästen hockte eine kleine Sumpfohreule, die von Zeit zu Zeit ein abgehacktes, stotterndes huhuhuhuhu hören lies. Die beiden Menschen, die sich zu Füßen ihres Rastplatzes niedergelassen hatten, schienen sie nicht übermäßig zu stören.

    Samu stocherte in den schwach brennenden Ästen herum, die er zu einem Häufchen aufgeschichtet hatte. Er bemühte sich, die glühenden Gerippe gleichmäßig in der steinernen Abgrenzung des Lagerfeuers zu verteilen. Eigentlich hatte er gehofft, diese stumpfe Tätigkeit würde ihn auf andere Gedanken bringen – was in etwa so wirkungsvoll war, als würde man versuchen, einer Kuh die Flecken vom Leib zu bürsten.

    Sie waren den ganzen Rest des Tages gelaufen, hatten nur inne gehalten, um sich der Laufrichtung zu vergewissern. Wenn sie gut vorankämen, würden sie spätestens zur Mittagsstunde am übernächsten Tag die Stadtgrenzen Thengens erreichen – und diesen Wald und seine merkwürdigen Geschehnisse hinter sich lassen, die ihn an seinem Verstand zweifeln ließen.

    Eine kuriose Villa aus Stein inmitten eines Sumpfes, das eine sprechende Holzpuppe mit einem ominöser „Meister“ beherbergte, von dem sie keine Spur gesehen hatten … all diese Dinge wirkten wie Bruchstücke eines Märchens oder einer der surrealistischen Geschichten, die gerade in Mode waren. Und doch war das Ganze erschreckend real gewesen …

    Er nahm das Schwert mit der schmalen Klinge auf, dass er aus der Villa hatte mitgehen lassen, und betrachtete die glühenden Reflexionen, die auf seiner Schneide tanzten. ‚Noch ein Rätsel‘, dachte er und drehte die Waffe mit zusammengekniffenen Brauen von einer Seite zur anderen. Sie war den Degen aus Meradée an der Westküste des Kontinents nicht unähnlich, aber soweit er wusste, waren diese zu reinen Sportzwecken konzipierten Schwerter biegsame Stichwaffen, mit denen man vielleicht weiches Fleisch durchstoßen, aber sicher nichts festeres durchschneiden konnte.

    Geschweige denn einen hölzernen Schädel von seinem Körper trennen.

    Trotz des Schwermuts, der ihn überkam, konnte er nicht verhindern, dass sich ein wehmütiges Lächeln auf seine Lippen stahl.

    Julika hätte gewaltigen Spaß an der ganzen Situation gehabt‘, dachte er.


    Seine Gedanken wanderten zurück zu der Zeit, in der sie sich kennengelernt hatten. Er war, müde, hungrig und verletzt, an den Grenzen der Farm von Julikas Eltern zusammengebrochen. Das damals gerade erblühende Mädchen hatte ihn gefunden und zunächst in einer alten Scheune versteckt. Dort, am Rande der Großen Steppen, war man Fremden gegenüber äußerst misstrauisch und sie hatte befürchtet, dass ihre Eltern ihm nicht gerade freundlich gesonnen sein würden, wie sie ihm später gestanden hatte. Doch die Pereschkas hatten sich entgegen aller Sorge als äußerst zuvorkommend erwiesen und ihn letztlich bei sich aufgenommen.

    Er half, die schuppigen, massigen Dreispitzechsen zu versorgen, die den Steppenländern Fleisch und Leder für Kleidung lieferten oder die Eier der kljiuveeinzusammeln, die wie anderorts Hühner in kleinen Verschlägen gehalten wurden. Die kleinen Reptilien mit den ledrigen Flügeln, deren Name übersetzt so viel wie „Schnäbel“ bedeutete, hatten Samu immer an große, nackte Fledermäuse erinnert und ihm nicht nur einmal gewaltiges Gelächter seiner Gastgeber eingebracht, wenn er vor diesen fremdartigen Tieren zurückgeschreckt war.


    Ein anderer kurioser Ort, zu einer anderen, verrückten Zeit – wenn man es harmlos ausdrücken wollte. Doch im Gegensatz zu den Ereignissen hier, in Navalis, in einem großen Wald im Süden des Mittelgebirges, war er sich am Rand der Großen Steppe stets bewusst gewesen, dass er sich bloß in einem anderen Land, in einer anderen Kultur befand. Was für ihn entgeisternd und fremd war, war für die Bewohner am Rand der Steppen etwas ganz Alltägliches, keine Auswüchse eines wilden Fiebertraums, die man sich mit Logik und Vernunft allein nicht erklären konnte.

    Und es gab noch einen weiteren, gravierenden Unterschied zu Samus jetziger Situation: Damals war Julika noch am Leben gewesen.

    Das stotternde Heulen der Eule im Geäst über ihm riss ihn aus seinen schmerzhaften Erinnerungen. Die Verbitterung, die sich zu einem schweren Klumpen in seinem Magen verdichtet hatte, blieb.

    Hätte ich sie doch niemals mitgenommen‘, dachte er zum wiederholten Mal. Auch, wenn er im Inneren wusste, dass er nichts von alldem hätte verhindern können.

    Als er von der Farm fortgezogen war, hatte Julika ihn unbedingt begleiten wollen, war ihm im Laufe der Zeit zu einer mehr als treuen Gefährtin geworden, sie hatten gekämpft, gelacht, geweint, gezittert, sich in einsamen und kalten Nächten gegenseitig gewärmt und gemeinsam die Einsamkeit aus ihren Herzen getrieben.

    Und nun lag ihr zerfallender Körper irgendwo in diesem Wald, fern der Sterne ihrer Heimat, wurde von fremdem Getier zerrissen. Er hatte ihren Schrei als einen von wenigen nicht gehört, als die mörderische Holzpuppe seine Truppe niedergemetzelt hatte. Doch er war sich sicher, dass dieses verdammte Wesen niemanden lebend zurückgelassen hatte.

    Er schluckte den Kloß hinunter, der ihm schwer im Hals steckte, und atmete tief durch. Das Trauern musste warten – er würde noch genug Zeit haben, in Kummer und Schmerz zu ertrinken, wenn seine Aufgabe erledigt war.

    Er hob den Blick und betrachtete seine ‚Beute‘, die er mit ein paar stabilen Schlingfarnen an die Birke gebunden hatte. Sein Herzschlag beruhigte sich langsam, als er die entspannten Züge der Schlafenden betrachtete. Er schnaubte leise und lies den Blick über die leicht eingefallenen Wangen und völlig entspannten Gesichtszüge gleiten, um schließlich an ihren schmalen, leicht geöffneten Lippen hängen zu bleiben. Er ließ ihren Namen wie einen flüchtigen Geist durch seinen Kopf schweben.

    Giulia‘. Ein Name, der dem seiner vertrauten Julika so ähnlich war, doch trotz dieser ‚Verwandtschaft‘ hätten die beiden Frauen unterschiedlicher nicht sein können.

    Julika hätte niemals im Angesicht eines Feindes auch nur ein Auge zugetan, geschweige denn so friedlich und arglos geschlafen wie dieses naive Ding neben ihm. Wo sie sich zitternd in eine Ecke verdrückte, schob Julika trotzig das Kinn vor und lachte ihrem Gegenüber im Angesicht der Gefahr ins Gesicht. Die eine war naiv und zurückhaltend, die andere heißblütig und wagemutig. Während das Mädchen hier von einer Feindschaft in die nächste schlidderte und wie eine dreibeinige Gans durch die Gegend stolperte, ging Julika klug und methodisch vor und würde es den Schrecken der Stadt Thengen niemals gestatten, ihrer habhaft zu werden.

    Oder hätte es.

    Samu sog scharf die Luft ein und schüttelte den Kopf. Er versuchte, den erneut aufkeimenden Schmerz in Entschlossenheit umzulenken. Immerhin war dieses Mädchen, so unschuldig sie erscheinen mochte, der Grund für seinen Auftrag gewesen. Der Grund dafür, dass er und die seinen sich an ihre Fersen geheftet hatten, in diesen verfluchten Wald gelaufen waren – und nun Futter für Würmer und Käfer sein würden.

    Doch irgendwie gelang es ihm nicht.

    Er schloss die Augen und lehnte sich an den Stamm der toten Eiche. So groß die Unterschiede zu Julika waren – in manchen, blendenden Momenten waren sie sich auch sehr ähnlich. Ein schwaches Lächeln kroch auf seine Lippen und er stellte sich vor, dass sie zu dritt aus dem Haus im Sumpf geflohen wären. Während Giulia in einem Anfall spontanen Tatendrangs das Gemäuer in Brand gesteckt hatte, hätte Julika sie angefeuert und wäre nur unter Protest dazu bewegen gewesen, nicht ebenfalls zur nächstbesten Fackel zu greifen. Dann wären sie über den Steg zum Wald gerannt und während sie sich keuchend ins Laub fallen ließen, hätte Julika gelacht und Giulia dafür getadelt, dass sie das Feuer viel großflächiger hätte anlegen müssen.

    Ein leises Rascheln ließ ihn erneut aufschauen.

    Giulia bewegte sich unruhig in ihren provisorischen Fesseln. Mit zusammengekniffenen Augen streckte sie sich gegen den Baum in ihrem Rücken und glitt langsam wieder in die Länder der Wachen und Lebenden zurück.

    Samu beeilte sich, eine lässigere Haltung einzunehmen und seine Lippen zu einem spöttischen Lächeln zu zwingen.

    „So etwas Argloses trifft man wirklich nicht alle Tage. Ich in deiner Situation hätte jedenfalls nicht so seelenruhig schlafen können“, kommentierte er, als sein Gegenüber erfolglos versuchte, den Schlaf aus den Augen zu blinzeln.

    Giulia grummelte etwas Unverständliches und warf ihm einen kurzen, aber unverhohlen feindseligen Blick zu. Ein paar Fetzen trockenen Laubes hatten sich in ihren kurzen Haaren verfangen und ließen sie ein bisschen wie einen verschlafenen Waldschrat aussehen. Einen kleinen, harmlosen Waldschrat, der mit seinem bohrenden Blick eher etwas ungewollt Komisches an sich hatte, als wirklich bedrohlich auszusehen.

    Samus Mundwinkel zuckten leicht und für einen Moment traten die trüben Nebel seiner Gedanken zurück. „Ich habe dich nicht verstanden“, bemerkte er und legte mit übertriebener Geste die Hand ans Ohr.

    „Ich sagte“, erwiderte Giulia hörbar gereizt, „dass du ein widerlicher Verräter bist, du … Mistkerl!“

    Ob seine Nerven einfach überreizt waren, die Situation eine eigene, unfreiwillige Komik besaß oder eine Mischung aus allem, konnte er später nicht mit Sicherheit sagen. Aber plötzlich fing der Kopfgeldjäger laut zu lachen an und schaffte es erst, sich wieder zu beruhigen, als er sich verschluckte und in einem wilden Hustenanfall schüttelte.

    „Da du leider doch nicht erstickt bist“, presste Giulia mühsam hervor, als Samu zwischen Keuchen und Lachen wieder zu Atem kam, „kannst du mir vielleicht verraten, was so irrsinnig komisch ist!“

    Samu nahm einen tiefen Schluck aus seiner Feldflasche und dankte den nicht existenten Göttern dafür, dass der hölzerne Mörder ihm seine Tasche nicht abgenommen hatte. Nachdem er sich wieder einigermaßen beruhigt hatte, wischte er sich mit dem Handrücken über den Mund und blickte Giulia direkt in die Augen.

    „Weißt du, meine Liebe … mit so einer harmlosen, naiven Ausstrahlung, solltest du nicht-“, er hustete noch einmal kurz, „ich meine, wenn du jemanden wirklich beleidigen und bedrohlich wirken willst, solltest du dringend an deinem Wortschatz arbeiten. Mistkerl steht nicht gerade weit oben auf der Provokationsskala.“

    Wenn Blicke töten könnten, wäre Samu vermutlich auf jede erdenkliche Art gestorben, die ein Sterblicher ersinnen kann. Doch trotz der brodelnden Spannung in der Luft fühlte er sich … beinahe befreit. Zumindest gelang es ihm, seine Gedanken in andere Bahnen zu lenken.

    Giulia schnaubte und wandte demonstrativ den Kopf ab. Das Feuer war inzwischen weiter heruntergebrannt und knackte ungerührt vor sich hin, während es beinahe gespenstische, scharfe Schatten auf die Gesichtszüge der jungen Frau malte. Ihre schwach olivfarbene Haut wirkte an manchen Stellen wie Asche, die man auf ein karges Feld gestreut hatte. Doch Samu erinnerte sich gut an daran, wie sie bei Tageslicht aussah, und wunderte sich nicht zum ersten Mal darüber.

    Wenn man als Kopfgeldjäger erfolgreich sein wollte, waren Details und Informationen der Anfang und das Ende des Liedes. Auch über Giulia hatten il procione und seine Leute ausführlich recherchiert, doch trotz der Tatsache, dass die gesamte Thengener Unterwelt sie auf die eine oder andere Weise kannte und sehr kreativer Vorstellungen entwickelt hatte, um sie umzubringen, hatten sie sehr wenig über die Vergangenheit und Herkunft der jungen Frau herausfinden können. Es war anscheinend nur bekannt, dass sie vor einigen Jahren wie aus dem Nichts in der Stadt aufgetaucht war und sich schnell einen Namen gemacht hatte, doch darüber hinaus hatte ihnen niemand Auskunft erteilen können. Sie sprach nicht mit dem für die Region typischen Dialekt und auch ihre Haut hatte einen anderen, helleren Farbton als der der Einheimischen. Doch was genau das bedeutete, war für Samu nach wie vor ein Rätsel.

    „Sag mal“, fragte er schließlich nach einigen Momenten des Schweigens, „woher kommst du eigentlich?“

    Etwas zu finden, auf das er sich konzentrieren konnte, kam ihm im Moment sehr gelegen.

    „Hah“, stieß Giulia aus und verengte die Augen zu Schlitzen, blickte aber immer noch zur Seite. „Was kümmert es dich? Für dich mieses … Dreckstück mit dem Ehrgefühl einer Mistgabel zählt doch eh nichts als dein Profit!“

    Samu hob die Augenbrauen. Einen Moment wusste er nicht, was er sagen sollte. ‚Ganz schön … lernwillig‘, dachte er. Ihre Beleidigungskünste waren zwar noch immer ausbaufähig, aber der Wille war durchaus vorhanden.

    Ohne direkt darauf einzugehen, erwiderte er: „Aber, aber, Schätzchen. Dir hätte klar sein sollen, dass ich einen Job zu tun habe. Was wird denn aus meinem guten Ruf, wenn ich mich mit meiner Beute anfreunden würde?“

    Oder aus den Angehörigen meiner Leute, wenn ich ihnen nichts von der Belohnung als schwachen Trost anbieten kann‘ fügte er in Gedanken hinzu. Doch das musste sie nicht unbedingt wissen.

    Schnell sprach er weiter. „Nun, dass du nicht von hier kommst, ist jedenfalls offensichtlich. Den Waschbären kannst du da nicht zu täuschen hoffen, Teuerste. Ich denke, dass du irgendwo aus dem Norden kommst. Aus irgendeinem Dorf oder einer Provinzstadt vielleicht? Oder kommst du doch eher von der Küste? Von den Klippenländern? Den Schratinseln? Oder bist du-“

    „… hör auf damit“, brachte sie mit zittriger Stimme hervor. Sie schluckte schwer und versuchte, ihren Kopf noch weiter aus seinem Blickfeld zu drehen.

    „Weinst du etwa?“, entgegnete Samu verwundert und lauschte ihrem schweren Atmen. Ein Hauch Bedauern flackerte in seinem Innern auf – er war sich zwar nicht bewusst, was genau er getan hatte, aber es war nicht seine Absicht gewesen, ihr Schmerz zuzufügen.

    „Ich habe keine Ahnung, wo ich herkomme“, stieß Giulia mühsam hervor. „Ich erinnere mich nicht. Ich habe keine Ahnung, warum, was geschehen ist und was das zu bedeuten hat. Der Großteil meines Lebens besteht nur noch aus Fetzen, ich erinnere mich an Bilder, an meinen Namen, aber wer ich bin, was ich bin, wen ich mal gekannt, gehasst, geliebt habe-“

    Sie brach ab und schluckte erneut, kämpfte hörbar mit den aufkommenden Emotionen.

    Samu schwieg einen Moment. Für die Verhältnisse Giulias war das ein regelrechter Ausbruch an Gefühlen, mit denen er so nicht gerechnet oder dass er hier den Finger in eine sehr schmerzhafte Wunde gelegt hatte. Er widerstand dem Drang, zu ihr zu gehen, und wollte sich stattdessen aus sicherer Entfernung erkundigen, vielleicht sogar entschuldigen – doch er kam nicht mehr dazu.

    Ein kräftiges Rascheln drang vom gegenüberliegenden Rand der Senke, wo der Lichtschein ihres Feuers nicht hinreichte, und knisternde Schritte näherten sich gemächlich aus der Dunkelheit.

    Giulia drückte sich instinktiv enger an die Blutbirke, während Samu langsam nach dem Degen griff und angestrengt auf den Rand des Lichtkreises starrte.

    Ein kurzes Lachen ertönte aus der Dunkelheit, dann schritt eine vermummte Gestalt in den Schein des Feuers. „Immer mit der Ruhe, Junge“, sprach der Mann ruhig und mit beinahe belustigter Stimme, während er mit erhobenen Händen stehen blieb. „Ich habe bestimmt nicht vor, euch Ärger zu machen.“

    Die Sumpfohreule schrie drei Mal, als hieße sie den Eindringling in ihrem kleinen Kreis willkommen.

    Samu griff indes den Schwertgriff fester und stand auf.

    „Und mit wem haben wir das Vergnügen?“, entgegnete er trocken und versuchte, den Mann einzuschätzen.

    Dieser hob eine Hand an die sturmgraue Kapuze, bevor er sie mit einer leichten Bewegung vom Kopf streifte. „Ich bin nur … ein Forscher, gewissermaßen“, entgegnete er geheimnisvoll.

    Samu hörte, wie Giulia scharf die Luft einsog und ging kaum merklich einen Schritt auf sie zu, ohne den Fremden aus den Augen zu lassen. Wenn er ihre Reaktion für ein Zeichen der Angst gehalten hatte, hatte er sich allerdings getäuscht.

    Du?“, fragte sie ungläubig und starrte den Mann an. „Wo kommst du denn plötzlich her?“

    Der Fremde strich sich lächelnd über das stopplige Kinn. „Von hier und dort und nirgendwo, kleines Reh“, erwiderte er kryptisch und zwinkerte ihr zu. Sein Blick glitt zu Samus Degen und er winkte belustigt ab. „Nun nimm das Ding schon runter“, sagte er. „Das wirst du nicht brauchen.“

    Samu schüttelte seine Verwunderung darüber ab, dass seine Beute und der Mann vor ihm sich offenbar nicht unbekannt waren, und spannte sich wieder an. „Erst, wenn du mir verrätst, was du von uns willst“, sprach er mit leiser, aber fester Stimme.

    „Immer diese schrecklich irrelevanten Fragen. Ihr seid euch verdammt ähnlich“, kommentierte sein Gegenüber seufzend. „Aber zu eurem Glück bin ich in gehobener Stimmung und vergebe euch.“

    Er ließ Samus darauf folgendes Schnauben unkommentiert stehen und verneigte sich mit ausladender Handbewegung. „Der Einfachheit halber“, meinte er mit einem erneuten Augenzwinkern in Giulias Richtung, „kannst du mich ebenfalls Runkel nennen.“




    Dateien gibt es dieses Mal nicht, habe ich mir überlegt, weil ... naja, es sind letztlich Bilder, die im mobilen Format möglicherweise nur verzerrt und verfälscht werden würden. Wenn ihr euch das doch wünscht, z.B. als PDF, dann meldet euch bitte bei mir.


    ... na, wenn ich schonmal da bin, kann ich auch Punkte dalassen


    Abgabe 1 - Nicht nur Form und Einbindung ins Gesamte, auch die Wirkung des Handschriftstils ist sehr gelungen.


    Abgabe 2 - Gut, dass ichs vorher gesehen habe ... beim Antworten verzerrt sich alles irgendwie und das "Fakt(en)" verabschiedet sich in die Leere. Eine Abgabe als Bilddatei wäre sinnvoller gewesen und es hätte vielleicht noch einen besonderen Nebeneffekt, wenn man ein einzelnes anderes Wort in dem Haufen versteckt hätte, aber die Abgabe hat dennoch einen gewissen Reiz.


    Abgabe 3 - Nette Idee, auch, wenn es am Kreuzungspunkt etwas chaotisch wirkt. Es wurde auch schön auf eine gewisse Wortsymmetrie geachtet, sodass z.B. "Unendlichkeit" und "seinesgleichen", die sich spiegelverkehrt gegenüberliegen, ähnlich lang sind und das Bild stimmig machen. Schön auch, dass man theoretisch überall an den Satzanfängen oder "Unendlichkeit" beginnen und theoretisch "unendlich" weiterlesen kann.


    Abgabe 4 - Es wäre cooler gewesen, wenn man über transparente Schriftfarbe irgendetwas im Spoiler versteckt hätte. Titel und Inhalt sind zwar deckungsgleich, aber das macht das Ganze auch gehaltlos. Ja, schon klar, das ist auch Sinn der Sache, aber es wäre effektvoller, in dem Konzept irgendetwas zu verstecken oder es auf andere Weise reizvoll zu machen. So gibt es hier buchstäblich "nichts". Trotzdem ein paar Punkte für den Gedanken, den ich durchaus verfolgenswert finde.


    Abgabe 5 - Von wem das wohl stammt? Ich habe mich für die Krone entschieden, aber ist alles nice. Anyway, ist das ganz unten das Gesamtstück der zusammengefügten Splitter? Ansonsten sehr guter Job, dass Ganze bildlich darzustellen. Sehr schönes Gesamtkunstwerk, dennoch keine volle Punktzahl, weil das Verständnis für Uneingeweihte etwas schwierig sein könnte. Teilweise wurde ja ein wenig innerhalb der Artefakte "erzählt" (wobei man hier wieder über Poesie dann streiten kann though), aber man hätte da imo noch etwas mehr Anfängerwissen verarbeiten können. Oder mit geläufigeren Begriffen wie "Zwergen" arbeiten, um den Zugang zu erleichtern.




    Abgabe 1: 9/10

    Abgabe 2: 7,5/10

    Abgabe 3: 7,5/10

    Abgabe 4: 5/10

    Abgabe 5: 9,5/10

    Dann konntest du vielleicht Kuchen nehmen - da kann man ja alle möglichen Zutaten verarbeiten, die du auf unterhaltsame Weise besorgen lassen kannst.

    Oder so eine Art süßen Auflauf mit allerlei Merkwürdigkeiten drin. Schokolade von einem liebestollen Kakaobaum wär auch nicht schlecht

    Wenn es nichts sein muss, das unbedingt an reales Essen angelehnt ist, könntest du dir einen Pudding oder ein Gebäck überlegen, bei dem es nicht nur auf die Zutaten, sondern auch darauf ankommt, wie man es zubereitet. Wie bei Kugelfisch vielleicht.


    Ansonsten coole Hintergrundidee. Könnte mir auch irgendein Gericht vorstellen, bei dem einfach nur ne harmlose Zutat mit etwas Giftigem verwechselt wurde

    (Das erinnert mich aber an eine ähnliche Situation, bei der Sheogorathunseren Feind auch als die heilige Maria angesehen hat. Ich mein, wie können wir ihn nur angreifen? Er hat die Wahrheit gesagt! Zumindest laut den Würfeln.)

    Nanana. Der war doch wohl voll glaubwürdig! Es ist ja nicht so, dass er gerade zuvor versucht hat, uns umzubringen, zu verstümmeln, zu verfluchen oder sowas!


    Wenn ich hier schon so nett getaggt werde: Das Abenteuer aus Das Schwarze Auge, auf das hier angespielt wird, war tatsächlich meine erste Erfahrung in dem Spielfeld. Der Anfang ist sehr anstrengend, weil einem das Regelwerk zunächst wahnsinnig groß und komplex erscheint. Wenn man wie durch Peryite hervorragend angeleitet wird, ist es aber machbar und kann sehr viel Spaß machen. Man sollte sich also nicht per se von Regelwerken abschrecken lassen, die etwas Einarbeitung erfordern.

    Kapitel 5: Heil in der Flucht?





    ,Das kann doch niemals funktionieren‘, dachte Giulia und versuchte gleichzeitig, ihre Atmung so flach wie möglich zu halten und keine verräterische Bewegung zu machen.

    Im Grunde war der Plan des Kopfgeldjägers denkbar einfach. Einer von beiden täuschte einen Schwächeanfall vor, während der andere versuchte, das seltsame Wächterwesen zu überzeugen, den Käfig herunterzulassen. Der „Geschwächte“ sollte aufspringen, sobald die Tür sich öffnete, und den Mann aus Holz überwältigen.

    „Nun beeil dich, siehst du denn nicht, dass sie fast hinüber ist? Wenn sie verreckt, wird dein Meister sehr unzufrieden sein und ich nie etwas von meinem Lohn sehen!“, rief Samu gerade mit gespielter Hektik in der Stimme. Eins musste man ihm lassen: Schauspielern konnte er gar nicht so schlecht.

    Trotzdem zweifelte etwas in Giulia daran, ob das Ganze funktionieren würde. Andererseits … es bestand immerhin eine gewisse Möglichkeit, dass dieser absurde Plan funktionieren könnte. Und solange das der Fall war … Andererseits befanden sie sich nicht gerade in der Position, besondere Ansprüche an ihre Fluchtpläne zu stellen.

    Giulia lauschte angestrengt. Der Holzmann antwortete nicht, doch dem mühsam unterdrückten Lachen im Käfig neben ihr entnahm sie, dass alles nach Plan verlief. Ein kräftiger Ruck, der sie kaum merklich zusammenzucken ließ, und der Käfig begann sich leise knarrend auf den Weg nach unten zu machen.

    Ihr Herz schlug heftig in ihren Ohren und ihre Kehle fühlte sich rau wie der Sand der fernen Wüsten an. Sollte es tatsächlich funktionieren? Jetzt kam es nur noch auf das richtige Timing an. Giulia konzentrierte sich, versuchte zu schätzen, wie lange das Ablassen des Käfigs noch dauern würde. Wenige Augenblicke später kam sie mitsamt ihres Käfigs unter lautem Poltern und kräftigem Ruckeln auf dem Boden auf, als der Käfig auf dem Boden der Halle aufsetzte.

    Schritte näherten sich. Dumpfe, wie sie nun wusste hölzerne, Schritte, begleitet vom leisen, fast schon zarten Klimpern eines Schlüsselbundes.

    Der würzige Geruch von Tannenzweigen und Kiefernnadeln stieg ihr in die Nase. Ob er von ihrem Gefängniswärter stammte?

    Sie hörte, wie ein Schlüssel ins Schloss des Käfigs geschoben wurde, und spannte sich an.

    Gleich …

    Als die Tür mit einem ächzenden Knarren aufschwang und auf der anderen Seite wieder gegen die Gitterstäbe prallte, sprang Giulia auf und warf sich in Richtung des Geräusches. Mit einem lauten Stöhnen prallte sie gegen den Holzmann, der ein überraschtes Quietschen von sich gab, und riss ihn mit sich zu Boden.

    „Betrug! Strafe!“, brüllte er mit laut klappernden Mundstücken und versuchte, Giulia abzuwerfen. Verbissen hielt sie sich auf der Marionette und bemühte sich nach Leibeskräften, deren Arme und Beine mit ihrem eigenen Gewicht irgendwie festzunageln.

    Doch ihr Gegner war stärker. Unter lautem Raspeln, das wie das Knurren eines wilden Tieres klang, warf er sich zur Seite und Giulia gegen ein nahestehendes Podest. Sie zischte, als ihr Rücken gegen den harten Stein prallte, und konnte gerade noch rechtzeitig ausweichen, bevor die tönerne Figur eines galoppierenden Pferdes direkt neben ihrem Kopf auf dem Boden aufschlug.

    Mit zusammengekniffenen Augen blickte sie auf und wollte sich gerade aufrichten, da stand der Mann aus Holz schon mit unheimlich ausdruckslosem Gesicht über ihr.

    „Mensch klug. Nicht klug genug für Radicchio!“, sprach er und ließ sein rasselndes Lachen hören.

    Plötzlich erstarrte das Wesen mitten in seinem Tun. Eine schmale, glänzende Klinge bohrte sich mitten durch den hölzernen Hals. Knackend brach das beanspruchte Holz an dieser Stelle immer mehr.

    „Un … er.. wartet …“, krächzte der Holzmann überrascht.

    Samu war wie aus der Leeren Weite hinter ‚Radicchio‘ aufgetaucht. Er hatte mit seinen Fähigkeiten als Schlossknacker offenbar nicht bloß angegeben, stellte Giulia erstaunt fest, wenn er sich so schnell aus dem Käfig hatte befreien können. Woher er das seltsame Schwert mit der langen, dünnen Klinge genommen hatte, das nun im Hals des Holzmannes steckte, war ihr allerdings schleierhaft.

    Auf den überraschten Ausruf Radicchios hin lachte Samu kurz auf. „Du hast es ja auch mit mir zu tun bekommen, du modriges Stück Treibgut! Aber mit einem solchen Namen kann man auch kein ernstzunehmender Gegner sein. Radicchio, wie ein verkümmertes, zweitklassiges Gemüse!“, rief er halb triumphierend, halb prustend vor Belustigung.

    Radicchio fuchtelte mit den Armen, konnte seinen Angreifer jedoch nicht erreichen, der sich immer wieder so geschickt hinter ihn stellte, dass er ihnen ausweichen konnte. Schließlich wollte der Holzmann nach der Klingenspitze greifen, die seinen Hals durchstochen hatte, doch Samu reagierte schnell. Er drehte die Klinge weiter und weiter, immer mehr splitterndes Holz, bis der Kopf mit fürchterlichem Knacken zur Seite knickte, den Gesetzen der Schwerkraft folgend abriss und nach dumpfem Aufschlagen über den Boden kullerte.

    Der Torso bewegte sich immer noch und irrte mit wild fuchtelnden Armen umher, schien jedoch seine Orientierungsfähigkeit eingebüßt zu haben. Samu winkte Giulia lautlos zu, die daraufhin vorsichtig aus der Stolperbahn ihres ehemaligen Wärters kroch und gemeinsam mit dem Kopfgeldjäger auf die hohen Flügeltüren zuschlich, die sich am Kopfende der Halle abzeichneten. Auf dem Weg nach draußen hielt sie kurz inne und griff nach einer der Fackeln, die in Griffhöhe an der Wand hingen.

    „Was tust du da?“, zischte Samu ungeduldig und blieb in der Tür stehen, die er bereits einen Spalt geöffnet hatte und durch die helles Tageslicht hereinblinzelte.

    „Dafür sorgen, dass er uns nicht folgen kann“, erwiderte Giulia flüsternd. Sie wusste zwar nicht, ob Radicchio sie noch hören konnte, aber riskieren wollte sie lieber nichts.

    Sie hielt die knisternden Flammen an den nächstbesten Vorhang, ließ die warmen Feuerzungen über den staubigen Stoff lecken, bis sie darauf übergegriffen hatten. Dann ließ sie die Fackel fallen und folgte Samu so schnell sie konnte ins Freie.

    Sie hatte kaum Zeit, sich darüber zu wundern, dass sie direkt auf einen breiten Holzsteg rannten, der über eine schlammige Lichtung führte. Die Hitze in ihrem Rücken wurde immer stärker – das Feuer musste deutlich schneller wachsen, als sie angenommen hatte! Doch sie ließ sich keine Zeit, sich umzudrehen. Sie folgte dem hektisch hin und her peitschenden Haar Samus durch hochgewachsenes Schilf und an mächtigen Findlingen vorbei, bis sie den Rand der Lichtung erreicht und wieder festen Boden unter den Füßen hatten. Erst jetzt, abgestützt an einer verkümmerten Birke und mühsam nach Atem ringend, gestattete sie sich, einen Blick zurück zu werfen.

    Die weitgehend freie, von zurückweichenden Bäumen eingerahmte Ebene wirkte unnatürlich rund und schlammig, und der hölzerne Stegschien der einzige wirklich sichere Weg zu sein, wenn man nicht in der blubbernden braunen Masse versinken wollte.

    Und inmitten dieser sumpfigen Fläche, die nur vereinzelt von Pflanzen und Steinen durchbrochen wurde, stand das merkwürdigste Gebäude, dass Giulia je gesehen hatte.

    Es war hoch wie ein Baum, was einer Stadt noch üblich gewesen wäre, hier im Wald aber sehr merkwürdig anmutete. Noch seltsamer war, dass die Mauern komplett aus Stämmen zu bestehen schienen – erst recht, wenn man die mit durchsichtigem Stein verkleideten Fenster betrachtete. Als Dach fungierte ein Geflecht aus Ästen und Blättern, das sie irgendwie an die Fallgrube denken ließ, die ihr zum Verhängnis geworden war. Das Gebäude hatte deutlich Schrägseite, als würde es langsam im Boden versinken – wäre es nicht gerade dabei, von wild tosenden Flammen verschlungen zu werden.

    Die Flammen zerfraßen bereits die Bedeckung des Dachs und hatten längst die eigentümlichen Fenster mit lautem Klirren zum Bersten gebracht.

    Schweigend beobachteten die beiden unfreiwilligen Gefährten das Schauspiel.

    Giulias Gedanken rasten. Ihr Verstand schien kaum verarbeiten zu können, was in den letzten Stunden geschehen war, wo sie gelandet war, was das alles zu bedeuten hatte. „Das war …“, stieß sie mühsam hervor, fand jedoch nicht die richtigen Worte, um ihre Gefühle in Worte zu fassen.

    „… reichlich unüberlegt?“, beendete Samu den Satz und blickte sie von der Seite an.

    Giulia blinzelte und starrte ihn an, als würde sie erst jetzt realisieren, dass er noch immer da war. „Warum das?“

    „Du hättest den halben Wald in Brand stecken können, meinst du nicht?“, erwiderte er seufzend und schüttelte den Kopf, als spräche er mit einem kleinen Kind, das eine Kerze umgestoßen hatte.

    Giulia sog scharf die Luft ein. „Offensichtlich nicht!“, entgegnete sie und drehte ihren Kopf demonstrativ in Richtung des winzigen Sumpfes vor ihnen, der das Feuer glücklicherweise daran hinderte, sich auszubreiten.

    „Und woher konntest du das wissen? Ach, weißt du was? Lass gut sein.“ Er seufzte erneut. „Das Ergebnis ist das, was letztendlich zählt.“ Er hievte sich hoch, klopfte den Dreck von seiner Kleidung und band die langen, blonden Haare am Hinterkopf zu einem Knoten zusammen. „Wir sollten hier verschwinden, so oder so. Wer weiß, wann dieser ominöse Meister zurückkehrt.“

    Schweigend stimmte Giulia ihm zu, hielt jedoch einen gewissen Abstand zu ihm. Zielstrebig entfernten sie sich vom Ort des Geschehens, bewegten sich vorsichtig über den feuchten, laubbedeckten Boden und lauschten auf jedes Geräusch, das einen möglichen Verfolger verraten könnte.

    Irgendwann wurde der Boden immer fester und auch das Laub schien immer mehr dem knisternden, trockenen Belag zu weichen, den sie aus anderen Teilen des Waldes kannten.

    Giulia hing ihren Gedanken nach und versuchte, die Zeit zu nutzen, um so etwas wie Ordnung hineinzubekommen. Es gab so vieles, das sie nicht verstand und sich zu einem dunklen Klumpen in ihrer Körpermitte verdichtete. Was war das für ein eigenartiges Wesen, das sich selbst Radicchio nannte? Keine Magie der Welt konnte toten Gegenständen Leben einhauchen! Oder doch? Und was war das für ein merkwürdiges Haus, mitten auf sumpfigem Gelände in einem unbekannten Teil des Waldes? Wer war der ominöse Meister Radicchios, der es auf die beiden Flüchtigen abgesehen hatte?

    Ihre Gedanken drehten sich im Kreis und sie war im Grunde froh, dass ihr Begleiter zu wissen schien, wo es langging, und sie nicht blind durch die Gegend stolpern musste.

    Schließlich ertrug sie die Stille nicht mehr, die nur von den jagenden Gedanken in ihrem Kopf ausgefüllt wurde. „Du hast nicht zufällig eine Ahnung, was da eigentlich passiert ist?“, fragte sie an den Kopfgeldjäger gewandt.

    Ihr Gegenüber schüttelte ohne zu zögern den Kopf. „Nicht die geringste. Ich habe auch keine Ahnung, was das für ein Ding war oder wer auf die merkwürdige Idee kommt, in einem Zwergsumpf so ein … Haus zu bauen. So viel, wie ich weiß, könnte es ebenso gut das Versteck vom Nachtkater, dem Schlächter von Verdici oder Magister Magicus sein.“

    Giulia erkannte die Namen sofort und damit auch, dass es keine ernst gemeinten Vermutungen waren. Der Nachtkater war ein mythischer Dieb, der den Göttern ein paar Sterne gestohlen hatte und dessen Unterschlupf mit Fallen gespickt gewesen sein soll. Beim Schlächter von Verdici handelte es sich um den Mörder zahlreicher Menschen, den man nie hatte fassen können und von dem man nur wusste, dass er bevorzugt zur Zeit des großen Maskenballs der Stadt zuschlug. Und Magister Magicus war der verrückte Protagonist eines alten Kinderliedes, der mit seinen Experimenten Dinge zum Schweben bringen wollte und dabei versehentlich die Magie erschuf.

    „Egal, wer für unsere Entführung verantwortlich ist“, fuhr Samu schließlich fort, „ich weiß ungefähr, wo er uns hinbringen ließ und welchen Weg wir einschlagen müssen.“

    „Rechts von Baum und nördlich von nirgendwo, ja?“, erwiderte sie und sah sich demonstrativ um. Sie war Samu zwar ohne nachzudenken gefolgt, hatte aber angenommen, dass er einfach nur so viel Abstand zwischen sich und dem brennenden Haus bringen wollte wie möglich. Dass er sofort wusste, wo sie sich befanden, erschien ihr eher unwahrscheinlich.

    „Wie wenig ihr eure eigene Umgebung kennt, ist mal wieder erstaunlich. So beschränkte Horizonte“, seufzte er, und fuhr schneller fort, als Giulia dazwischenplatzen konnte. „So ein Zwergsumpf, wie der hinter uns, findet sich gelegentlich in den östlichen Teilen dieses Waldes. Zumindest stand das so auf der Karte, die wir vor unserem Jagdantritt studiert haben …“ Er brach ab und räusperte sich, bevor er fortfuhr. „Jedenfalls müssen wir uns ziemlich sicher nach Südwesten richten, um zurück nach Thengen zu kommen.“

    Abrupt blieb Giulia stehen und griff instinktiv nach ihrem Messer, dass sie bereits lange zuvor verloren hatte. „Vergiss es!“, knurrte sie. „Du wirst mich auf keinen Fall dorthin zurückbringen!“

    „Was du willst, und was nicht, spielt leider keine Rolle, meine Liebe. Ich bin einen Vertrag eingegangen, und den muss ich erfüllen.“ Mit lockerer Hand löste der Waschbär den Degen, den er vom Ort ihrer Gefangenschaft hatte mitgehen lassen, aus seinem Gürtel und richtete ihn gelassen auf Giulias Brust. „Ab nach Hause!“, fügte er lächelnd hinzu. „Oder meinst du, du könntest etwas gegen mich ausrichten?“




    Fallender Stern




    An diesem Tag schwebte das Licht wie feiner, nebliger Schleier zwischen den Baumriesen umher. Gleichzeitig schien es nur zäh durch die flatternden Kronen der stummen Hüter des Waldes zu tropfen, um dann wahllos an Büschen, Steinen und Zweigen kleben zu bleiben.

    Die seltsame Atmosphäre fiel dem Mann, der durch diesen Teil des Waldes hetzte, jedoch nicht auf. Das vertrocknete Laub, das den unebenen Boden wie ein Teppich bedeckte, wirbelte unter den flinken Echsenfüßen auf und segelte anschließend in paradoxer Ruhe wieder zur Erde.

    Stir allerdings hatte momentan auch für diese Details kein Auge, sondern konzentrierte sich auf das, was unmittelbar vor ihm lag. Als er einen umgestürzten Stamm auf seinem Weg ausmachte, sprintete er los und stieß sich mit seinem kräftigen Beinen vom Boden ab. Ein lächerlicher, umgestürzter Baum war für den reptilienhaften Trandoshaner kein Hindernis. Er landete sicher auf der anderen Seite und setzte seinen Weg fort, ohne anzuhalten. Als ein weites Dickicht aus Farnen ausmachte, das sich wie ein kleines Meer an den Boden einer Senke schmiegte, sprang er beherzt zwischen die rauschenden Blätter. Er kroch weit in diesen eigenen kleinen Wald hinein, sodass man ihn von außen unter den hüfthohen Pflanzen nicht mehr erkennen konnte. Dann rollte er sich auf den Rücken und stieß ein erschöpftes Zischeln aus.

    Trandoshaner waren eine reptiloide Spezies, die aufrecht ging und eigentlich auf dem Planeten Trandosha beheimatet war. Neben der kurzen, echsenhaften Schnauze und den spitzen Zähnen zeichnete sie vor allem ihre geschuppte, schlangenhaft weiche Haut aus.

    Zum Glück für den jungen Stir Onsosss trug seine die Farbe frischer Lärchennadeln, hier und da gescheckt mit kleinen und großen Flecken dunkleren Tannengrüns. Die perfekte Tarnfarbe.

    Stirs rasender Herzschlag erreichte allmählich wieder eine normale Frequenz, und auch sein Atem normalisierte sich langsam.

    Dann lachte er. Es war eigentlich nicht viel mehr als ein kurzes, abgehacktes Krächzen, das in seiner Situation eigentlich völlig unangebracht war. Aber vielleicht verlor er auch langsam den Verstand. Das hatten ihm seine Bekannten und Freunde jedenfalls schon bescheinigt, als er sich der Rebellion seinerzeit angeschlossen hatte.

    Er würde der Großen Zählerin keine Ehre erweisen, wenn er sich einem Haufen von Versagern anschloss, deren Unterfangen zum Scheitern verurteilt war, hieß es. Er solle lieber seinem natürlichen Jagdinstinkt fröhnen, so wie der berühmte Kopfgeldjäger Bossk es tat, hieß es. Das sei ein wahrer Trandoshaner, ein Vorbild für jedes Mitglied der T'doshok!

    Unbewusst sammelte sich ein tiefes Grollen in Stirs Kehle, als er an all die Kommentare dachte, die er hatte ertragen müssen. Aber es war ihm egal gewesen. Er hatte sich dem Aufstand gegen das Galaktische Imperium angeschlossen, weil er an die Sache der Rebellen geglaubt hatte. Weil er der festen Überzeugung gewesen war, dass er seinem Volk damit den größten Dienst erweisen würde - den Schatten des Imperium zurückzuwerfen, der irgendwann mit Sicherheit auch auf Trandosha fallen würde, dass er seine Leute vor Versklavung und Leid bewahren könnte und sie ihm eines Tages dankbar sein müssten. Und die Große Zählerin würde ihn, wenn er die Jagd auf das Imperium erfolgreich beendet hatte, für seinen Erfolg mit Ruhm und Anerkennung überhäufen!

    Er öffnete die Augen. Seine geschlitzten Pupillen verengten sich, als das flackernde Licht durch den Farnwald sickerte und den Reptilienmann sanft berührte. Das Rauschen des Windes in den Zweigen, das sanfte Wiegen des Laubes und der Sträucher … dieser Ort strahlte einen Frieden aus, wie ihn der Trandoshaner schon lange nicht mehr verspürt hatte. Er lauschte aufmerksam den Gesängen der Vögel im Geäst und den Bewegungen der Kleintiere im Unterholz.

    Denn natürlich wusste er, dass diese Ruhe nur eine Illusion war. Bald würde die Schlacht auch hier ankommen.

    Stir versuchte, den Gedanken an seine Kameraden zu verdrängen, die er auf dem Schlachtfeld zurückgelassen hatte. Ja, er hatte an die Sache geglaubt. Lange hatte er das. Hatte Kampf um Kampf bestritten, Seite an Seite mit seinen Gefährten Siege errungen und Niederlagen erlitten, war geflohen und hatte triumphiert und so manchen Becher Schnaps für diejenigen vergossen, die sie verlassen hatten s nd in der Ewigkeit weiterjagen würden.

    Ob es ein bestimmter Moment gewesen war, der alles geändert hatte, ob er irgendwann einfach des Krieges müde geworden war oder er zu viele Freunde hatte sterben sehen in einem Kampf, der immer aussichtsloser schien, ihn einfach die Ernüchterung übermannt hatte, die immer stärker werdende Angst vor dem endgültigen Sieg des Imperators … er wusste es nicht, wahrscheinlich war es eine Kombination aus allem. Er hatte es jedenfalls nicht bewusst kommen sehen. Es hatte sich angeschlichen wie ein geschicktes Raubtier, und selbst der geschulte Jäger in ihm hatte es erst bemerkt, als es seine eiskalten Klauen und Zähne in sein Fleisch versenkt hatte.

    Er hatte mitten auf dem Schlachtfeld gestanden, inmitten dieses riesigen Waldes, die brennend heißen Laserschüsse überall um ihn herumzischend, die Schreie der Getroffenen und Sterbenden wie eine grausame Melodie des Krieges in seinen Gehörgängen, den Geruch von verkohltem Metall und verbranntem Fleisch ekelhaft stechend in seinen Nüstern.

    Und plötzlich hatte etwas in ihm ausgesetzt.

    Er war nicht wie sonst todesmutig nach vorn gestürmt, hatte nicht mit dem festen Glauben an eine gerechtere Galaxis im Kopf dem nächsten imperialen Soldaten das Genick gebrochen und seine Klauen in die weiche Kehle eines anderen getrieben. Er war gerannt. Ohne nachzudenken, war er instinktiv Schüssen und Schlägen ausgewichen und nur gerannt. Und noch bevor seine Mitstreiter realisieren konnten, dass das nicht zu einem ausgefeilten Plan gehörte, dass er nicht wie üblich von einem günstigeren Winkel aus die Feinde ins Visier nehmen würde, war er schon weit vom Ort des Geschehens entfernt gewesen.

    Stiche in seinem Herzen machten ihm erste Anzeichen von Schuldgefühlen bewusst. Er schluckte schwer und vor seinem geistigen Auge tauchten die Gesichter der Männer und Frauen auf, mit denen er gesungen, gelacht, getanzt, geschrien und getötet hatte. Und wie in einem grausamen Fluch verwandelten sich die Bilder jedes einzelnen in entstellte Leichen oder langsam und qualvoll Sterbende.

    Hitze schoss erbarmungslos durch Stirs Rückgrat und und spülte die Erkenntnis der Realität gnadenlos in seinen Verstand.

    „Was habe ich getan …“, flüsterte er, als er vollständig realisierte, was passiert war.

    Stir Onsosss war nicht nur ein Unikat in den Reihen der Rebellen, nicht nur der hervorragende Fährtenleser und Kämpfer, geachtet unter Kameraden und gefürchtet unter Feinden – er war auch der Anführer seines Zuges gewesen. Ein Offizier. Verantwortlich für all die Seelen, die jetzt wie Vieh abgeschlachtet wurden, weil sie sich auf sein Führung und Stärke verlassen hatten!

    Ehre … Anerkennung … darauf konnte er kaum noch hoffen. Der Schock lähmte ihn, und nur am Rande registrierte er, dass die Gesänge verstummt waren und sich nichts mehr durchs Unterholz bewegte.

    Dann hörte er das Echo eines Baumes, der irgendwo in der Nähe krachend zu Boden ging.

    Ein Teil von ihm wollte aufspringen und kämpfen, alles tun, um seine kopflose Flucht wieder gut zu machen, wenigstens einen von denen retten, die er hatte schützen sollen.

    Doch ein größerer, schwererer Teil von ihm wusste auch, dass es bereits zu spät war. Dass er nichts tun konnte, um die Schlacht zu wenden oder seine Kameraden zu retten, die er im Stich gelassen hatte.

    Er umklammerte fest den Griff der Pistole, die er die ganze Zeit in der Hand gehalten hatte.

    Eines konnte er noch tun.



    Zitat

    Postet einfach etwas worauf ihr gerade Lust habt.


    Wenn ich richtig verstehe, ist es jetzt egal, was man sich aussucht, richtig(wenn nicht, bitte einfach löschen)? Dann ...




    ... nehme ich mal das. Es zeigt das hölzerne Spendenbecken eines kleinen Wolfsparks. Man kann Münzen in den Mund der Wolfsfigur werden, die am anderen Ende wieder rauskullern und ihre Kreise in der Schale ziehen, bis sie in das mittige Loch plumpsen. Irgendwie sehr cool, finde ich.



    Wie wäre es mit einem Bild, das ihr auf eurem letzten Ausflug/im letzten Urlaub/bei eurer letzten Unternehmung o.Ä. gemacht habt?

    Ursprünglich wollte ich dazu eigentlich weder hier noch an anderer Stelle etwas sagen, weil ich befürchtet habe, dass man es nur als "mimimi" einer Verschmähten lesen würde. Da die Diskussion aber unabhängig von mir auf den Weg gebracht wurde, habe ich mich entschieden, doch noch etwas anzubringen.


    Zunächst zum Punkt Aktivität/was ein Moderator tun und wie er sich zeigen sollte. Kurzgefasst: Niemand ist ein Rusalka (das ist im Positivsten Sinne gemeint), der trotz S-Modposten gefühlt jedes Update im Bereich kommentiert hatte. Und ich weiß aus eigener Erfahrung (ich meine, bei den Diskussionen letztes Jahr hatten wir das Thema auch schon durchgekaut), dass verdammt Vieles von dem, was die Organisation eines Bereiches ausmacht, unsichtbar für die Öffentlichkeit abläuft.

    Worum es hier eigentlich geht ist in meinen Augen aber, wie sich ein Moderator zu seiner Amtszeit verhalten soll, sondern, warum und mit welcher Begründung eine Einstellung erfolgte. Zumindest sind die Gründe für Rais Beförderung etwas, das sich meinem Verständnis auch entzieht. Nicht, weil ich finde, dass sie ein kein guter Mod sein kann, im Gegenteil: Ich hab sie live und in Farbe kennengelernt und auch, wenn ich nicht weiß, wie sie intern so arbeitet, so wirkt sie auf mich wie jemand, der sich gern um etwas kümmert und das auch liebevoll und leidenschaftlich tun kann.

    Das, was ich eben nicht so ganz verstanden habe, ist, was zu der Entscheidung geführt hat, sie zu diesem Zeitpunkt zum Moderator des Bereiches zu machen. Bei Creon war es ja so, dass sie innerhalb einer Bewerbungsphase unter den eingegangenen Schreiben ausgesucht wurde, bei Rai gab es so etwas nicht. Die Frage nach den Kriterien ist in Rais Fall also durchaus legitim, wenn es keine Ausschreibung gab und noch andere potentielle Kandidaten dagewesen wären.


    Ich möchte eigentlich nicht länger schwafeln: Eine nachvollziehbare Begründung wäre sehr nett. Es liegt mir fern, dir, Raichu-chan , den Beginn deiner Amtszeit schwer zu machen. Ich hoffe, du verstehst, dass sich gewisse Fragen einfach auftun und man dafür gern eine Erklärung hören möchte. Das hat nichts mit dem zu tun, was von dir in der Zukunft erwartet wird oder was man dir im Allgemeinen zutraut.


    Ich meine zumindest, dass die Posts von Flocon und Obscuritas ebenfalls in diese Richtung gehen, sprich Einstellungsbegründung.