Beiträge von Rex Lapis

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    Hoothoot, Trainer Joshi !


    Dein Setting klingt ja sehr nach Mystery Dungeon. Das ist schon an sich ganz cool, weil man ganz andere Geschichten erzählen und sich über andere Arten von Abenteuern Gedanken machen kann! Mal schauen, was du dir so ausgedacht hast.


    Der Stil, in dem deine Geschichte gehalten ist, ist schonmal ungewöhnlich. Hat es einen bestimmten Grund, dass du drehbuchartig schreibst? Das ist interessant, versuch aber, zwischendurch die eine oder andere Beschreibung unterzubringen, damit die Geschichte griffiger wird. So wie bei Szenenbeschreibungen in Drehbüchern (gerade bei Szenenwechseln sehr nützlich, damit man sicher das 'Bühnenbild' gut vorstellen kann) oder Regieanweisungen (kichert, setzt ein ernstes Gesicht auf z.B.).

    Aber deine kleinen Helden sind ja mutig. Hatte keiner von ihnen Angst, sich den gefährlichen Verbrechern zu stellen? Und was ist mit Linda? Die ist ja recht schnell aus dem Ring geflogen, ist sie verletzt?

    Auf jeden Fall sind die freunde jetzt ins Forscherteam aufgenommen worden. Hattest du im Anschluss mehrere kleine Geschichten über ihre Abenteuer geplant oder gibt es da einen'größeren Zusammenhang' wie bei den PMD-Teilen?

    Und noch eine letzte Frage: Woher stammt denn die tolle Karte deiner Region?


    Ich wünsche dir (wieder) viel Spaß beim Schreiben!


    ~ Sheo

    Soooo, Kommi #2 für dich heute, Venelia - ich schulde dir ja noch einen zu deiner love story^^


    Zu allererst: Respekt, dass du die Geschichte zuende gebracht hast, das meine ich ernst. Wieviele tolle Ideen hat man im Laufe seines Lebens, gerade im Bereich des Schreibens, was für ein Bruchteil davon wird niedergeschrieben und wie verschwindend gering ist der Anteil davon, der auch tatsächlich zu einem Ende gebracht wird? In sofern, Glückwunsch an dieser Stelle, dass du das mit deiner ältesten Göttin geschafft hast!


    Ich muss leider sagen, dass mir das Strukturmuster der Geschichte nicht so gut gefällt - aber das liegt vielleicht auch am Genre und geht in Richtung Geschmackssache. Ich empfinde die Beziehung von Percy und Hestia immer noch als zu ... sagen wir "extrovertiert" in der zur Schaustellung ihrer Verliebtheit. Man sieht immer mal wieder die typischen frisch verliebten Pärchen und möchte in einer ähnlichen Situation sein Glück am Liebsten herausschreien - aber die ganzen Kosenamen, Zärtlichkeiten, in einer geschriebenen Geschichte sollte das Ganze imo ein wenig differenzierter sein. So liegt der Brennpunkt zu stark auf diesem Verhalten und es wirkt stellenweise etwas übertrieben.


    Gut finde ich aber, dass du ein Happy Ending geschrieben hast. man mag einwenden, dass das fast schon zwingend bei Liebesgeschichten ist, aber genau das ist in meinen Augen auch der Punkt: Wenn man sich dafür entscheidet, eine Liebesgeschichte zu schreiben, sollte sie auch ein befriedigendes, schönes Ende haben, ansonsten sollte man eher in Richtung Drama gehen. Für Percy und Hestia ist der Abschluss also schön gelungen!

    Ich hätte mir allerdings eine nicht so einseitige Darstellung von Zeus gewünscht. Er ist am Ende so ein richtiger Bad Guy, der trotz seiner langjährigen Herrschaft mit einem Fingerschnipsen demontiert wird. Ja ... vielleicht auch persönlicher Geschmack, ich weiß es nicht, aber es wirkt allgemein glaubwürdiger, wenn die Gegenspieler ihre eigenen Ziele und Motive haben, die zumindest in Teilen nachvollziehbar sind, und wenn der Held am Ende nicht so offensichtlich überlegen ist. Meiner Ansicht nach.


    Ansonsten: Love Storys sind nicht mein bevorzugtes Genre, aber ich habe "Die älteste Göttin und der Held" trotzdem bis zum Ende gelesen - das heißt schon was, glaub mir. Du entwickelst einen tollen, leichten und gut vorstellbaren Erzählstil, es fehlt nur noch so ein bisschen Character Design, was du bei Elaya aber auch schon ziemlich gut hinbekommst. Ich bin gespannt darauf, mehr von dir zu lesen!


    lg


    ~ Sheo


    P.S.: Auch, wenn mich persönlich diese Geschichte nicht so angesprochen hat, lass dich nicht davon entmutigen, weiter in dem Genre zu schreiben. Es gibt immer Shipping-Fans und ich bin sicher, dass du noch weitere, echt coole Geschichten schreiben kannst! :)

    Hey, Yasha Wolf Seki und Alaiya !


    ich möchte mich auch nochmal zum letzten regulären Kapitel des ersten AHaW-Bandes zu Wort melden!


    Aber erstmal Glückwunsch, dass ihr ein Verlagsangebot bekommen habt. Hat sich da bereits etwas getan?


    Jedenfalls, ich fand das Kapitel als conclusion sehr schön. Es hat ein bisschen was von "Aufatmen", sich nach den spannenden Vorkapiteln und der ganzen Aufregung, die passiert ist, zurückzulehnen und die ganzen Geschehnisse des Buches Revue passieren zu lassen. Aus ähnlichen gründen finde ich es gut, dass der Abschluss kleine Rückblicke enthält, etwa in den Erinnerungsszenen oder bei der Befragung Kyras durch die Zwillinge. Dadurch erinnert sich der Leser selbst nochmal an das Geschehene und bekommt noch stärker das Gefühl, auf einen Abschluss geführt zu werden.

    Der Hinweis auf den beginnenden Magieunterricht ist ebenfalls schön. Einerseits ist es kein deutlicher Cliffhanger, was für mich persönlich am Ende eines ersten Bandes ein no-go ist. Lose Enden vielleicht schon, aber nichts, was einen verwirrt zurücklässt, wenn man den Folgeband nicht gelesen hat oder noch nicht lesen kann. Innerhalb eines Buches funktioniert das, aber am Ende des Werkes weniger. Wenigstens der erste Band einer Reihe sollte meiner Ansicht nach in sich geschlossen sein, da er ja auch ein Einstieg ist und kein spannungsgeladenes Ende braucht. Sorry für den Exkurs, aber um den Bogen zurück zu schlagen: Das habt ihr hier genau richtig gemacht, finde ich.

    Mir sind hier und da noch kleine Verschreiber aufgefallen, die sind aber nicht allzu schlimm, denke ich.


    Insgesamt eine gut durchdachte Geschichte mit dem richtigen Mix aus Spannung und ruhigeren Kapiteln zum Runterkommen. Für mich persönlich vielleicht ein wenig zu ruhig stellenweise, aber das ist der Charakter eines Einführungsbandes: Man muss die Welt ja erstmal kennenlernen können, in der man sich bewegt.


    ich wünsch euch viel Erfolg!


    ~ Sheo

    Markttag


    In dieser Szene kommt jemand etwas ausführlicher zu Tode.



    Mit einem zufriedenen Grunzen betrachtete Garna sein Werk. Die kleine Holzfigur, die er gerade geschnitzt hatte, war fabelhaft gelungen, fand er.

    Der haarige, aschhäutige Troll schlug seinem Jungen, der hinter dem Marktstand gesessen und gespielt hatte, grob gegen den Hinterkopf und warf ihm das bearbeitete Stück Holz in den Schoß.

    "Bist ja dumm wie Brot", murmelte er kopfschüttelnd vor sich hin, "aber mit dem Pinsel biste ganz ordentlich, Kleiner."

    Sein Sohn reagierte, wie üblich, nicht. Er griff nach seinen Farben und seinem Pinsel und machte sich sofort daran, dem Holzsoldaten mit konzentrierten Strichen Leben einzuhauchen.

    Garna schüttelte den Kopf und wandte sich wieder seiner Auslage zu, um sie zu arrangieren und die verschiedenen Spielzeuge gewinnbringend zu präsentieren.

    Seine Frau hatte immer gut mit dem Kind umgehen können, das weder sprach noch irgendwelche besonderen Talente zu besitzen schien. Wann man vom Malen absah - das war wohl das einzige, wozu der Knabe sich motivieren ließ. Er selbst dagegen ... wusste oft einfach nicht, was er mit ihm anfangen sollte. Also tat er das, was er für sinnvoll hielt: Er ließ das Kind gemäß seinen Fähigkeiten beim Geschäft mithelfen.

    Wenn es denn ein Geschäft zu machen gab. Der heutige Markttag war zwar, wie immer, sehr gut besucht. Es waren nicht nur Menschen unterwegs, die das nötigste für ihren Lebensunterhalt besorgen mussten, auch gut gekleidete Leute mit eindeutig größeren Brieftaschen flanierten zwischen den Ständen.

    Es gab nur ein Problem. Garna war es gewohnt und gelehrt worden, potentiellen Kunden gegenüber ein höfliches Lächeln zu zeigen, sie freundlich zu bedienen, um ihnen ein gutes Gefühl zu geben. Anscheinend war ein freundlicher, zuvorkommender Troll für die fleischfarbenen Zweibeiner aber etwas absolut Unverständliches und geradezu grotesk oder furchteinflößend. Deshalb setzte er eine betont grimmige Miene auf und gab auf dem Menschenmarkt das perfekte Bild des grobschlächtigen, übellaunigen Trolles - was den Marktbesuchern offenbar mehr Sicherheit gab und sie seinen Stand in Augenschein nehmen ließ.

    'Verstehe einer dieses Pack', dachte Garna und unterdrückte ein tiefes Seufzen. 'Unhöfliches Gesindel ...'

    Eine junge Frau in einem rüschenbesetzten Kleid blieb stehen und betrachtete Garnas kunstvoll geschnitzte Spielzeuge. Sie nahm ein schlafendes Eichhörnchen in die Hand, drehte es nach allen Seiten und legte es unentschlossen wieder zur Seite.

    "Guter ... Mann", bagann sie unsicher, und Garna musste sich zwingen, nicht mit den Augen zu rollen. "Hätten Sie ... Frösche? Mein Edwin liebt ... Frösche."

    Der Troll rieb sich grob über die knollige Nase. 'Komischen Eindruck macht die', dachte er stirnrunzelnd, 'aber dem Armenhaus scheint die auch nicht entsprungen zu sein. Da sollte man was holen können ...'

    "Sicher", erwiderte er betont grob und bückte sich unter den Tresen. "Ich hab hier n schönes Exemplar. Richtige Schönheit."

    Die Frau nahm die dicke, unbemalte Figur in die behandschuhten Hände und befühlte sie genau. Eigentlich handelte es sich ja um eine Kröte, mit kleinen groben Warzen und allem, aber Garna bezweifelte, dass die gute Dame den Unterschied bemerken würde.

    "Wenn sie wollen", ergänzte der Troll, "kann das Tier jede Farbe kriegen, die Ihrem Jungen gefällt!" Ungewollt war er wieder in den höflichen, geschäftsmäßigen Ton verfallen, den er favorisierte, aber seine aktuelle Kundin schien es nicht zu kümmern, ob er den stereotypen Troll gab oder nicht.

    Als sie aufsah, hätte Garna allerdings schwören können, etwas Hartes in ihrem Blick aufblitzen zu sehen. Doch bevor er sich darüber nähere Gedanken machen konnte, sprach sie erneut: "Rot. Rot ist eine schöne Farbe."

    Sie reichte ihm die Kröte mit wieder gesenktem Blick zurück, und der flüchtige Eindruck stechender Kälte war verschwunden.

    Garna zögerte einen Moment, dann nahm er die Holzfigur mit einer seiner großen Hände, die noch immer in einem der ledernen Arbeitshandschuhe steckte, auf. Er beugte sich hinunter, und setzte sie vor seinem Sohn ab, der gerade den noch feuchten Soldaten fertig angemalt und auf einer dünnen Schicht Stroh zum Trocknen abgestellt hatte.

    "Rot", instruierte Garna knapp und richtete sich wieder auf, um der Dame den Preis zu nennen - doch der Platz vor seinem Stand wurde nur noch von ein paar neugierigen Kindern bevölkert.

    Er fluchte in seiner Muttersprache Nervan, wovon er hoffte, dass es niemand in Hörweite verstehen konnte, und schaute nun ernsthaft grimmig drein.

    Doch bevor er weitere Verwünschungen wegen des verpassten Geschäftes ausstoßen konnte, hörte er ein grauenhaftes, kehliges Röcheln neben sich.

    Alarmiert wirbelte er herum - und sah, wie sein Sohn mit weit aufgerissenen Augen auf dem boden herumrollte und sich verzweifelt an den hals griff.

    Garna brüllte erschrocken auf und stürzte zu seinem Kind, dessen Gesicht bereits bläulich anlief.

    Verzweifelt rüttelte er das immer schwächer werdende Kind, rief immer wieder seinen Namen. Irgendjemand schrie entsetzt auf - vielleicht er, vielleicht einer der Schaulustigen, er konnte es später nicht mehr sagen.

    Gelblicher Schaum sammelte sich auf den Lippen des kleinen Trolls, die Krämpfe wurden heftiger - dann zuckte er noch ein letztes Mal, und plötzlich lag er still.

    Garnas hoher, verzweifelter Schrei war weit über den Marktplatz zu hören.




    Heeey, Venelia ! Sorry, dass wir uns so lang nicht gelesen haben x3


    Erstmal:


    ich brauchte nämlich etwas Distanz zu der FF-Szene :)

    Was meinst du denn damit? Hoffentlich nicht, dass du deine Geschichte nicht weiter schreibst. Die nimmt ja jetzt erst richtig schön Fahrt auf!


    Denn vor allem im letzten veröffentlichten Kapitel passiert ja so einiges. Vor allem hat mir gefallen, dass Elaya nicht wirklich bereut, dass sie einen Menschen getötet hat (sie zweifelt zwar an der Richtigkeit, aber schlaflose Nächte wird ihr das auch nicht bereiten), aber ihr Handeln reflektiert. Wenn sie sich vollkommen sicher wäre, immer das richtige zu tun, wäre das ja auch irgendwie seltsam. Dieses Zweifeln findet man ja auch wieder, als sie über die Frau aus ihren Träumen nachdenkt. Der festen Überzeugung zu sein, mit klarem Willen diesen Dingen auf den grund zu gehen, ist zwar nachvollziehbar. Ich finde es aber im Allgemeinen differenzierter und glaubwürdiger, wenn die Handlungsträger nicht immer pfeilgerade in ihren Gedanken und Handlungen sind.

    Ich finde auch, dass deine Beschreibungen immer lebendiger werden. Du führst immer ausführlicher in die Situationen ein bzw. so, dass es nicht übertrieben wirkt, und konzentrierst dich wenn nötig auch stärker auf die Handlung. Super!

    Zu der Szene mit dem Fuchs möchte ich auch noch etwas sagen. Ist das jetzt eigentlich sowas wie ihr Spirit Animal oder gibt es diese eigenartige Rasse in ihrer Gegend 'tatsächlich'? Elaya scheint in der Szene in diesem Kapitel nicht automatisch davon auszugehen, dass es sich um das gleiche Tier handelt, also scheint sie es für möglich zu halten, dass es diese Tiere so auch tatsächlich gibt?

    In der gleichen Szene erwähnst du, dass sie reflexartig ihren Bogen spannt. Ich stelle mir das ehrlich gesagt recht schwer vor, wenn du im grunde noch gar nicht so trainiert bist. Sie mag früher gejagt haben, hat den Bogen bisher ja aber nie als treuen Weggefährten und Beschützer, wenn man so will, gesehen: Sie hat ihn nach der Jagd wieder an seinen Platz gestellt und dieses instinktive Ziehen eigentlich noch gar nicht verinnerlichen können. Versteht man, was ich sagen will? xD" Ich persönlich fänds da nachvollziehbarer, wenn sie einen Dolch (sie muss ja einen haben, schon zwecks ausweiden der erlegten Beute) gezogen hätte. Einen Bogen muss man ziehen, spannen, einen Pfeil auflegen, einen Dolch nur ziehen, um ihn 'gebrauchsfertig' zu haben. Würde ich persönlich vorziehen, solange sie noch nicht eine halbe Ewigkeit gereist und quasi mit dem Bogen verwachsen ist, dass sie da eine ähnliche Schnelligkeit entwickelt oder weiß, wie sie damit umgehen muss, dass sie ihn schnell einsatzbereit hat.

    Am Ende hast du nochmal diese Zeile, die den Personenwechsel beschreibt - diese POV-Sache. Das haut einen doch ein wenig raus, und das musst du auch nicht haben/machen. Schon durch die Perspektive und deine Beschreibungen wird ja schon deutlich, dass es hier um jemand anderen geht, das musst du nicht extra dazusagen. Nebenbei, interessante Szene - das dürfte wohl die Person sein, die Elaya in ihren Träumen sieht. Dann tritt sie vielleicht bald richtig in Erscheinung, was? Ich habe aber irgendwie das Gefühl, dass sie keine besonders guten Absichten hat ...


    Ich wünsche dir viel Spaß beim Schreiben. Komm bald zurück!


    lg


    ~ Sheo









    3. Person PoV

    Kapitel 2: Schmetterlingseffekt



    Hinweis: Im letzten Abschnitt spielt Gewalt eine zentrale Rolle.



    Müde und angespannt schleppte Giulia sich durch die Gassen. Bei jedem Geräusch zuckte sie zusammen, fürchtete, von irgendjemandem erkannt und gefasst zu werden.

    Ihre Lage wurde zunehmend düsterer. Auch, wenn man den heutigen Morgen eigentlich als gegenteiliges Omen deuten könnte.


    Sie hatte die Gelegenheit zur Flucht sofort erkannt und keinen Moment gezögert. Instinktiv war sie aufgesprungen und auf das offene Fenster zugerannt. Noch bevor die Anhängerin des Rosenordens nach den Wachen rufen konnte, war Giulia auch schon aus dem Fenster gesprungen. Die Landung war zwar sehr unsanft gewesen, aber da sich die Wachstube des Gefängnisses nur gut einen Meter über dem Boden befand, hatte sie das in Kauf genommen und durch geschicktes Abrollen ihren Schwung genutzt, um im richtigen Moment wieder auf die Beine zu springen. So schnell sie konnte war sie in dem Labyrinth aus Gassen und Abzweigungen verschwunden, das Thengen wie ein feines Netz durchzog.


    Die Ausweglosigkeit ihrer Situation war nach der anfänglichen Euphorie mit aller Macht auf sie eingestürzt.

    Sie schuldete beinahe jeder Untergrundbande der Stadt Geld, hatte sie bestohlen oder anderweitig verärgert. Außerdem war klar, dass der Orden, der sie offenbar für irgendeine dubiose Aufgabe hatte anheuern wollen, sie nun bestimmt nicht mehr freikaufen würde.

    Feinde an allen möglichen Ecken, niemand, der ihr Schutz bieten würde, nur das bisschen Proviant und Geld, das sie auf dem Markt gestohlen hatte - wie hatte bloß so vieles so furchtbar schiefgehen können?

    Verzweiflung drohte sie zu übermannen. Ihr Atem ging stockend und sie musste sich an einer Mauer abstützen, um nicht zusammenzubrechen.

    „Eine Möglichkeit habe ich noch“, flüsterte sie leise. Immer wieder, wie ein Mantra, wie einen Zauberspruch, um sich Mut zu machen.

    Ganz langsam beruhigte sich ihr Herzschlag, bis sie ihren Weg fortsetzen konnte.

    Ja, eine Möglichkeit gab es noch: Sie musste unbedingt jemanden finden, der ihr half, aus der Stadt zu fliehen. Und es gab eine Person, die sicherlich großes Interesse an ihrem Verschwinden hatte.

    Ein paar letzte, aufgeplatzte Stufen stieg die hinunter, dann befand sie sich in einem alten, vergessenen und verwilderten Hinterhof. Ein Ort, der ihr so vertraut war, als wäre sie erst kürzlich hier gewesen - obwohl tatsächlich fast zwei Jahre seit dem letzten Mal vergangen waren.

    Sie bewegte sich langsam auf die kleine Mauer zu, die ganz unscheinbar am anderen Ende des Innenhofes entlanglief und hockte sich nieder. Das gesamte Mauerwerk, das in der späten Abendsonne wie in Flammen getaucht zu sein schien, war von Schlingpflanzen im Laufe der Zeit so stark überwuchert worden, was die darunter liegenden Steine kaum noch erkennbar waren. Geschweige denn das schmiedeeiserne Tor, das genau in der Mitte eingelassen war.

    Giulia tastete hinter den Ranken nach dem schmalen Loch, das sich direkt neben dem verborgenen Tor befand, und steckte ihre Hand hindurch. Mit geübten Fingern formte sie das komplexe Erkennungszeichen, dann wartete sie.

    Ganz deutlich konnte sie das Blut in ihren Ohren rauschen hören, wie die Wellen des Meeres, die sich an einer unnachgiebigen Steilküste brachen.

    Plötzlich erklang ein leises, metallisches Klimpern, und Giulia stieß erleichtert die Luft aus.

    Schnell schlüpfte sie durch den schmalen Spalt, der sich zwischen den Ranken aufgetan hatte und fast lautlos wieder hinter ihr schloss.

    Hinter dem natürlichen, grünen Vorhang war es finster und angenehm kühl. Kein Lichtstrahl schien durch die Schlingpflanzen zu dringen, doch für Giulia war das keineswegs furchterregend. Es war eher ein vertrautes Gefühl, das sie beruhigte und ihr eine Form von Sicherheit gab, wie sie sie lange nicht gespürt hatte.

    Eine plötzliche Bewegung zu ihrer Linken ließ sie unwillkürlich zusammenzucken. Aus einer Öffnung in der Wand kam ein wahrer Hüne von einem Mann, über dessen Handfläche eine kleine, leuchtende Kugel schwebte. Giulia musste ihre Augen mit dem Arm abschirmen, um mehr erkennen zu können. Der Mann trug eine alte Weste, die aus verschiedenen Tierfellen zusammengenäht war, und die Muskeln unter seiner gräulich schimmernden Haut ließen keinen Zweifel daran, dass man sich mit ihm nicht anlegen sollte. Was an ihm aber am meisten hervorstach, war, dass er nur ein Auge besaß. Es prangte in der Mitte der Stirn und blickte mit ernstem Blick auf Giulia hinab.

    „Danke Sam“, stieß sie mit einem leichten Seufzer hervor, „aber du hättest mich fast zu Tode erschreckt!“

    Der Angesprochene schnaubte. „Dank mir nicht zu früh, kleine dessa“, erwiderte er mit besorgtem Unterton in der Stimme. Dessa, ‚Gänseblümchen‘ in der Muttersprache des Zyklopen ... Giulia musste lächeln. So hatte er sie früher auch immer genannt.

    Als er das Licht etwas dimmte, nahm sie den Arm runter und legte ihn in einer, wie sie hoffte, beruhigenden Geste auf den des Torwächters.

    „Ich hätte mir auch gewünscht, dich unter besseren Umständen wiederzusehen“, entgegnete sie mit mattem Lächeln, „aber es ist leider ... kompliziert.“

    Sam nickte langsam. Natürlich hatte er von dem gehört, was ihr widerfahren war, seit sie die Bande der Falter hatte verlassen müssen.

    „Dann bleibt mir nichts anderes übrig, als dir viel Glück zu wünschen, Kleines.“ Sein Gesicht hatte einen sehr ernsten Ausdruck angenommen und die Falten über seinem Auge sich bedenklich vertieft.

    Ich hätte nicht gedacht, dass meine Chancen so schlecht stehen‘, dachte sie. Doch es gab jetzt kein zurück mehr.

    Giulia drückte noch einmal den Arm den Zyklopen und wandte sich schnell ab, damit Sam die Tränen in ihren Augen nicht sah.

    „Es wird schon“, sagte sie leise. Sie wusste nicht, wen sie damit beruhigen wollte: Ihn oder sich selbst.


    Es war erstaunlich, dass die meisten Thengener nichts von dem Wunder ahnten, das sich direkt unter ihren Füßen befand.

    Als vor hunderten von Jahren die Raubritterkriege im Reich gewütet hatten, hatte es hier noch keine größere Siedlung gegeben. Dennoch waren die umliegenden Dörfer des Tales bei herannahenden Armeen und anderen Gefahren in das damalige Dorf Thengenheim geströmt. Denn dieser kleine Ort barg ein Geheimnis - eine Stadt, verborgen unter tiefen Schichten aus Erde und Gestein. Ein komplexes Geflecht aus Tunneln und zahlreichen Hohlräumen erstreckte sich auf mehreren Ebenen unterhalb der Erde. Bereits vor Ankunft der ersten Siedler war die weitläufige Anlage in den weichen Stein gehauen worden und diente seit ihrer Entdeckung den Dörflern als Zufluchtsstädte. Wer oder was diese unterirdische Stadt geschaffen hatte, wusste niemand. Vielleicht handelte es sich um eine verlassene Siedlung der sagenhaften Erdvölker - oder etwas vollkommen anderes. So oder so, im Laufe der Jahre war das alles in Vergessenheit geraten und nur noch Teile der thengener Unterwelt wussten von der Existenz des Tunnelsystems.

    Giulia seufzte und massierte sich den Nacken. Es war nicht überraschend, dass Missani sie warten ließ. Es war auch nicht überraschend, dass sie nicht in den ausladenden Raum mit dem beeindruckenden Steinthron geführt worden war, den der Anführer der Bande für den Empfang wichtiger Gäste nutzte. Aber allmählich machte sie das Warten nervöser, als ihr lieb war. Die Tatsache, dass das bevorstehende Wiedersehen mit dem Anführer der Falter ihr verräterisches Herz schneller schlagen ließ, machte es nicht besser. Und sich in der Geschichte dieses Verstecks, das einmal auch ihr Zuhause gewesen war, zu verlieren, schien ebenfalls nicht zu helfen.

    Giulia schloss die Augen. Sie erinnerte sich noch gut an die Nacht, die alles verändert und dazu geführt hatte, dass sie aus der Bande geworfen worden war - obwohl sie wohl dankbar sein sollte, dass es dabei geblieben war. Jene Nacht, in der die Mutter von Missanis kleinem Sohn Milano zu Tode gekommen war. Sie verfolgte sie oft bis in die Träume, in einsamen, kalten Nächten, wenn sie schreiend aufwachte, wie ein gehetzter Steinbock durch die Straßen rannte, bis sie an irgendeiner Mauer erschöpft in sich zusammensackte und endlich ihren Tränen freien Lauf ließ-

    „Giuuuuu!“

    Der plötzliche, hohe Schrei riss Giulia so abrupt aus den Gedanken, dass sie sich beinahe beim Luftholen verschluckt hätte.

    Ein kleiner Junge, vielleicht sechs oder sieben Jahre alt, rannte mit einem strahlenden Lächeln auf sie zu.

    Die haselnussbraune Haut des Kleinen schimmerte im Licht der Fackeln und sein schwarzer Lockenkopf wippte aufgeregt auf und ab, als er ihr auch schon in die Arme fiel - oder eher Giulias Beine fest umklammerte.

    „Giulia, wo warst du, wo warst du?“, rief er halb aufgeregt, halb vorwurfsvoll. „Papa hat gesagt, du wärst weggegangen!“

    Giulia beugte sich zu dem kleinen Jungen hinab, der sich nur widerstrebend von ihr löste.

    „Es tut mir Leid, mein kleiner-“, begann sie, doch als sie sah, wie sich sein Blick verfinsterte, korrigierte sie sich schnell. „Mein großer Freund“, berichtigte sie sich mit ernster Stimme und strich ihm behutsam durchs Haar. „Es tut mir Leid ... ich habe dich auch sehr vermisst.“

    Bei dem Gedanken, dass sie Milano, den sie bereits nach kurzer Zeit ins Herz geschlossen hatte, nie wieder sehen würde, schien ihr Herz in tausend Stücke zu zerspringen.

    Sie wollte ihm sagen, dass sie sich bald wohl gar nicht mehr sehen würden, doch die Worte blieben ihr in der Kehle stecken.

    Sie überlegte angestrengt, was sie erwidern könnte, als Milano schon weiterplapperte: „Ich habe so viele tolle Ideen, Giulia! Papa hält sie für Kinderträume, obwohl ich doch schon groß bin, und will mir gar nicht zuhören, aber dir muss ich alles erzählen! Guck Mal!“ Er zog ein zerknitterten Stück Papier aus der Hosentasche, das wohl einmal ein Plakat gewesen sein musste, und reichte es ihr. „Das habe ich für dich gemacht!“, rief er mit glitzernden Augen und deutete auf die Zeichnung, die er mit einem Stück Kohle auf die Rückseite gemalt hatte. Sie zeigte etwas, das man am Besten als Ball mit Armen und Klauen beschreiben könnte. Ein rundes Objekt, an dessen Seiten kleine Striche nach außen liefen und in tödlich aussehenden Krallen endeten.

    „Das“, raunte Milano verschwörerisch, „wird meine erste große Erfindung, wenn ich mal groß- noch größer bin! Ein automatischer Diener, oder so, der Name steht noch nicht fest! Ich werde ihn aus Holz und Metall und Glas und Stein und ganz harten Sachen bauen, damit er alle beschützen kann und uns hilft - ist das nicht toll?“

    Giulia betrachtete das Bild mit einem traurigen Lächeln. „Eine wundervolle Idee“, erwiderte sie. „Du wirst bestimmt einmal ein großartiger Erfinder sein.“

    Der vor Freude fast platzende Junge wollte offensichtlich noch etwas hinzufügen, doch er kam nicht dazu.

    „Wie ich sehe, müssen wir ein ernstes Wort zum Thema Gehorsam wechseln, junger Mann“, sagte eine tiefe, ruhige Stimme unvermittelt. Eine Stimme, die Giulia heiße und kalte Schauer über den Rücken jagte.

    Mit zitterndem Atem hob Giulia den Blick.

    Massani war noch immer so atemberaubend, wie sie ihn in Erinnerung hatte. Seine Haut war dunkler als Milanos, wie glatt gestrichener, bitter-süßer Kakao, der im Schein der Fackeln verführerisch glänzte. Sein Haar, das noch wilder gelockt war als das seines Sohnes, fiel ihm in Wellen auf die Schultern.

    Heiße Schauer jagten durch Giulias Körper und ließen ihr Herz wild in ihrem Brustkorb galloppieren. Sie hatte gedacht, sie hätte mit der Zeit gelernt, den Mann zu vergessen, den sie heiß und innig geliebt hatte, ihn aus ihrem Herzen verbannt zu haben. Offensichtlich war das ein Irrtum gewesen.

    Der Blick seiner bernsteinfarben Augen hatte etwas Hartes, Unnachgiebiges, das das höfliche Lächeln, mit dem er sich an seinen Sohn wandte, falsch erscheinen ließ.

    „Milano“, sagte er sanft, „Giulia und ich müssen etwas Wichtiges besprechen.“ Als er die enttäuschte Miene seines Sohnes sah, beugte er sich hinab und wuschelte ihm durchs Haar. „Du kannst ja schauen, was unser guter Schmied so macht. Vielleicht darfst du wieder helfen?“

    Milanos Augen leuchteten und Giulia musste unwillkürlich lächeln, als er auf und ab hüpfte und ganz schnell den Raum verließ. Die Begeisterungsfähigkeit des Jungen war immer noch so herzerwärmend, wie sie in Erinnerung hatte.

    Als Milanos fröhliches Lachen im Gang verhallt war, wandte Missani sich zu Giulia um. Einen Moment schwiegen beide, dann schnaubte er und schüttelte den Kopf.

    „Du musst wirklich verzweifelt sein, wenn du wieder hier auftauchst“, sagte er und verschränkte demonstrativ die Arme vor der Brust.

    Verzweiflung brodelte langsam immer stärker in Giulias Innerem. Früher hatten die Augen des Schmetterlingskönigs vor Leidenschaft und Zuneigung geglüht, wenn er sie angesehen hatte. Jetzt lagen nur noch Kälte und Verachtung in seinem Blick.

    „Dir ist hoffentlich bewusst, dass Milano der einzige Grund ist, warum du überhaupt hier stehst?“

    Ein weiterer Stich, doch sie zwang sich, die Schultern zu straffen und ihren ehemaligen Geliebten gerade heraus anzusehen.

    „Ja“, erwiderte sie und konnte nur mühsam das Zittern in ihrer Stimme unterdrücken. „Und ich weiß auch, dass du ... mich lieber heute als morgen aus der Stadt verschwinden sehen willst. Wenn du mir hilfst, erfüllt sich dieser Wunsch vielleicht.“

    Ausdruckslos starrte Missani sie an und mahlte angestrengt mit den Kiefern. Der Gedanke, Giulia einen Gefallen zu erweisen, schien ihm nicht gerade Freude zu bereiten.

    Nach einer gefühlten Ewigkeit nickte er schließlich doch.

    „Na schön. Um Milanos Willen - ich möchte nicht, dass er irgendwann deiner Hinrichtung beiwohnen muss oder mitbekommt, dass deine Leiche in irgendeiner Gosse gefunden wurde. Ich werde dir helfen, aus der Stadt zu verschwinden, und du wirst nie wieder zurückkommen.“ Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: „Von Milano wirst du dich nicht verabschieden. Er hätte dich hier erst gar nicht sehen dürfen.“

    Er setzte sich ohne weitere Worte in Bewegung und bedeutete ihr mit einem knappen Kopfnicken, ihm zu folgen.

    Ich habe erreicht, was ich wollte, ich kann die Stadt verlassen und hingehen, wo mich niemand kennt‘, dachte Giulia und folgte Missani wie in Trance durch die Gänge des Verstecks.

    Warum fühlte es sich nur so an, als würde sie innerlich zerreißen?


    In der fernen Hauptstadt Rasenna blickte Magister Di Caie missbilligend auf das kleine, leblose Wesen auf seinem Seziertisch. Die vier zarten, zerbrechlich wirkenden Flügel waren entweder zerrissen oder mit kleinen Nägeln auf dem hölzernen Tisch festgemacht worden. Der feingliedrige, an einen Menschen erinnernde Körper war übel zugerichtet, die Haut zerfetzt von zahlreichen Stichen und Schnitten.

    Wieder schüttelte der Gelehrte den Kopf und wandte sich schließlich mit kritischem Blick seinem Schüler zu, der abwartend neben der schweren Metalltür lehnte, die den Eingang zum Labor sicher verschloss.

    „Was hast du dir dabei gedacht, Lariś?“, fragte Di Caie herrisch und deutete auf das kleine Wesen, das kaum größer als ein Handteller war. „Weißt du, wie schwer es ist, Feen als Versuchsobjekte zu bekommen? Und du Stümper bringst eines der letzten Exemplare um, das wir hatten!“

    Schnaubend wanderte er zu den wenigen Glasröhren, die noch in einem Regal an der Wand aufbewahrt wurden. In zweien von ihnen hockten apathisch wirkende Feen auf dem Boden, als hätten sie sich bereits mit ihrem Schicksal abgefunden und erwarteten das Unvermeidliche. In der dritten befand sich ebenfalls eines der kleinen Zauberwesen, das sich allerdings nicht mehr rührte und in besonders desolatem Zustand zu sein schien.

    „Kein Sinn für den Umgang mit wichtigen Ressourcen“, murmelte der alte Mann und kritisierte seinen Assistenten damit nicht zum ersten Mal.

    Seit er den Jungen vor einigen Jahren bei sich aufgenommen hatte, hatte dieser enorme Fortschritte gemacht, blieb aber leider ein enttäuschendes Landei, ohne Visionen und den nötigen Sinn für die größeren Zusammenhänge. „Vielleicht sollte ich mich langsam nach einem neuen Mitstreiter für meine Forschung umsehen, nach jemandem, der-“

    Er kam nicht mehr dazu, seinen Satz zu beenden. Heißer, stechender Schmerz bohrte sich plötzlich zwischen seine Rippen und betäubte seine Gedanken mit einer Welle aus Ungläubigigkeit und Schmerz.

    Ein grauenhaftes Gurgeln und Röcheln entfloh Di Caies Kehle und etwas Feuchtes, Warmes rann sein Kinn hinab, während sein Blickfeld langsam verschwamm.

    Doch er fiel nicht zu Boden - noch nicht.

    „Du hast dich einmal zu oft wie ein hochnäsiger Arsch verhalten“, flüsterte sein Assistent mit Genugtuung in das Ohr seines ehemaligen Meisters. Es war das letzte, was dieser je hören sollte. „Ab jetzt werden sich hier einige Dinge ändern. Ich werde Erfolg haben, wo du schon viel zu lange im Nebel stocherst. Ich werde Siegen, wo du gescheitert bist, alter Narr.“

    Er wartete, bis der alte Mann nur noch leblos in seinen Armen ging, dann ließ er ihn achtlos fallen und wischte den Dolch an dessen hellroter Tunika ab. Dann spuckte er mit aller Verachtung, die er aufbringen konnte, auf den leblosen Körper.

    Ein befreiender Seufzer entschlüpfte den Lippen des Lehrlings. „Jetzt bin ich am Zug“, flüsterte er lächelnd und dachte an den alten, schon etwas muffigen Filzhut, den er vor langer Zeit in seiner Kammer versteckt hatte. Sein Lächeln vertiefte sich. „Ich sollte meine neue Freiheit nutzen, um ein paar alte Rechnungen zu begleichen.“




    Mwahahahaha, eine MM-Story? Die muss man sich doch zu Gemüte führen! :D


    Die ersten Punkte sind weniger inhaltlicher als eher optischer Natur. Ich finde die Gestaltung deiner FF sehr angenehm: Die Farben unterscheiden sich deutlich genug voneinander, stehen (zumindest mit dunklem Stil) aber nicht zu sehr in die Augen, das macht das Ganze sehr angenehm zu lesen. Außerdem ist der allgemeine Stil, diese Mischung aus Chatverlauf und "Kommentar aus dem wahren Leben", sehr gut gelungen und schön aufeinander abgestimmt. Gut, bei MM bietet sich das an, aber man könnte auch verschiedene andere Varianten durchspielen, nicht wahr? Ist auf jeden Fall optisch sehr gut geworden!

    Mir gefallen auch die 01-Überschriften sehr. Es ist nicht nur etwas anderes, es fügt sich zusammen mit der Schriftart sehr gut ins Layout und stellt sogar einen thematischen Bezug (irgendwie, nicht?) her. Tolle Idee!

    Zu den Chatverläufen hätte ich noch eine Anregung: Könntest du das, was du übernommen hast, nicht irgendwie kenntlich machen? Nicht unbedingt im Text, das stört den "Flow" dann doch ein wenig zu sehr, aber vielleicht in einem Spoiler unterhalb des Kapitels? Selbst, wenn man das gespielt hat, hat man ja nicht mehr alles genau im Kopf (zumal wenn man den Prolog ab dem zweiten Mal geskippt hat *hust*) und verpasst so vielleicht tolle eigene Gedanken, die du dir gemacht und eingearbeitet hast.


    Inhaltlich befinden wir uns ja noch nicht an den kritischen Punkten (bin gespannt, wie du das darstellt, wenn es zu der ... sagen wir mal Überraschung in Rikas Appartment kommt), aber das macht ja nichts. Du hast das Geschehen locker und zugleich nachvollziehbar beschrieben, das lässt einen die Geschichte schön nachvollziehen und auch die Chatverläufe fügen sich gut in den Textfluss mit ein. Ich fands auch gut, dass du eigene, persönlichere Noten wie etwa den Stiefvater der MC mit eingebracht hast und die Figur so greifbarer machst. Ich hab den Eindruck gewonnen, dass du sehr genaue Vorstellungen vom Drumherum hast, deswegen bin ich besonders gespannt, wie du bestimmte Punkte anpacken wirst (warum genau sie jetzt beispielsweise in Rikas Appartment bleibt - bzw., warum sie es irgendwie nie wirklich verlässt/verlassen muss) und ob du noch andere interessante Details abseits der Story einbaust. Ich hab mich z.B., immer gefragt, ob die MC eigentlich nie neugierig geworden ist oder zufällig etwas Interessantes entdeckt hat. Irgendwelche Hinweise eben.

    Viel lässt sich inhaltlich wie gesagt noch nicht sagen, aber ich bin sehr gespannt darauf, wie du dieses wundervolle Spiel schriftstellerisch weiter gestaltest! Bin schon gespannt, wie deine Prota auf Sevens ersten Anruf reagiert, hahaha.


    lg


    ~ Sheo


    P.S.: Ein Gedanke: Hast du eiegntlich auch vor, Teile der anderen Storylines einzubauen? Zens Fan z.B. oder Yoosungs Lebensveränderungen. Das könnte zwar u.U. zu viel werden, aber es könnten auch interessante Details am Rande sein.

    Eine Kleinigkeit, die hier aber ganz gut hinpasst, finde ich: Ich finde es toll, dass die Termine/Kalendereinträge regelmäßig geführt werden. Es wäre schön, wenn wieder eine Verlinkung zum Wettbewerbstopic und eine kurze Beschreibung oder zumindest der Wettbewerbstitel eingefügt werden könnte - es ist finde ich einfach schöner, wenn man nicht nur weiß, dass etwas stattfindet, sondern auch eine grobe Vorstellung hat, worum es geht.

    Abgabe 1: 6,5/10

    Abgabe 2: 6/10

    Abgabe 3: 7/10

    Abgabe 4: 6,5/10

    Abgabe 5: 6/10

    Abgabe 6: 7,5/10


    Abgabe 1: Thematisch schön gestaltet und mit gutem mythischen Hintergrund. Meiner Meinung nach aber etwas zu holprig gedichtet. Der Bezug zum Bild ist sicher Ansichtssache, aber imo ist das Bild zu "kalt" und das Gedicht zu "warm" und passt nicht so schön zusammen, wie es könnte.


    Abgabe 2: Schöne erste Zeile, das "quiekt" durchbringt die ruhige Klangfarbe aber zu sehr meiner Meinung nach. Hat irgendwie etwas Urknallartiges und passt gut zum Bild.


    Abgabe 3: Schön dargestelltes Trennungsmotiv, das im Bild auch wiederzufinden ist. Außerdem sauber und stimmig gedichtet, sehr angenehm zu lesen.


    Abgabe 4: Ah, eine Einallsage - dabei aber schön versteckt, sodass das Gedicht auch ohne ´direkten Pokémonbezug les- und genießbar ist. Dynamischeres Reimschema hätte an manchen Stellen vielleicht noch besser gepasst.


    Abgabe 5: Interessante Interpretation des Bildes. Kann man tatsächlich ein wenig mit dem vergleichen, was man sich unter einem Drogenrausch vorstellt. An manchen Stellen etwas holprig gedichtet für meinen Geschmack.


    Abgabe 6: Ziemlich starke Abgabe imo. Greift thematisch die Dynamik des Bildes gut auf. Ist das God of War inspiriert?



    (ja, ich weiß, etwas unbefriedigend in den Statements, but well ... die Punkte sind am Wichtigsten, nicht wahr? Auch, wenn ich zugebe, dass ich da diesmal etwas geiziger war, Entschuldigung ...)

    Hallihallo, Rajani !


    Da sind wir also schon bei Prolog #2, der uns ein bisschen in Gladions Gedankenwelt und die Entstehungsgeschichte von Typ:Null führt.

    Vor allem wird hier deutlich, wie innerlich zerrissen Gladion ist. Einerseits quält ihn der Gedanke an das, was seine Mutter tut bzw. veranlasst, andererseits hält er (vermutlich aus Familientreue) trotzdem zu ihr. Vielleicht auch, weil er das Gefühl hat, dass es noch schlimmer wäre, wenn er ginge, hm ... es ist auf jeden Fall interessant, etwas mehr über den geheimnisvollen jungen Mann zu erfahren. Auch, dass er sich niemandem anvertrauen kann, ist ein guter Gedanke - das verstärkt seine Charakterzüge ja noch und erklärt, warum er so einen misstrauischen Eindruck macht und sich von anderen Menschen lieber zurückzieht, wenn man ihn in den Spielen trifft.

    Samantha ist ja die Initiantin des Ganzen, hat aber dennoch nicht auf alle Bereiche ihrer Einrichtung Zutritt. Denkt Gladio das vielleicht nur? Und wenn es doch so stimmt, woran liegt das bzw. kommt das später noch genauer vor? Weil man ja meinen sollte, dass sie alles unter ihrer Fuchtel haben will. Und noch etwas anderes: Ist "Shinou" Absicht bzw. die japanische Schreibweise von Sinnoh? Mich interessiert auf jeden Fall sehr, warum du dich/ihr euch für diese Abweichung der gebräuchlichen 'deutschen' Schreibweise entschieden hast/habt.


    Dieser Einstieg in die Arbeit der Aether-Foundation ist anders als in den Spielen und das ist gut so, weil man die verborgene Seite zuerst und das Ganze so aus einem anderen Blickwinkel kennenlernt. Dadurch wird der Kontrast später noch größer, wenn man vielleicht mal auf Bewohner Alolas trifft, die in ihr "das Gute" sehen.


    Bin gespannt, was passiert und wie der Haupthandlungsstrang wohl aussehen wird!


    Bis zum nächsten Mal!


    ~ Sheo

    Sag du nochmal, du weißt nicht, was du schreiben sollst, Onel !

    Hat mich sehr, sehr gefreut, dass du mich mit einem Kommi beehrt hast^///^


    Die ziehen so etwa mit 15 los. Sie bekommen eine gewisse Grunderziehung und werden intensiv auf dieses Jahr vorbereitet. Deswegen und weil davon ausgegangen wird, dass sie in der Regel sowieso nicht weit weggehen, ziehen sie in dem Alter los. Wobei früher auch möglich wäre, aber die Grunderziehung ist zumindest in Königstein wichtig, da sie theoretisch ja auch gar nicht mehr zurückkommen könnten.


    "Die beiden alten Herren", meinst du Nicolo und Matteo? Nicolo ist gar nicht so alt, vielleicht Ende 20 zum Zeitpunkt der Ausreise, evtl. auch etwas jünger. Aber die kommen bestimmt noch irgendwann wieder, nur liegt das nur bedingt in meiner Hand, haha xD


    Ich habe tatsächlich überlegt, ob ich mit den Kapiteln springe - also abwechselnd Gegenwart und Vergangenheit erzähle, so ähnlich, wie es in "Once upon a time" gemacht wird. Nur kam ich zu dem Schluss, dass man das in einer Fernsehserie wie Ouat durch den optischen Wechsel viel deutlicher machen kann, wobei selbst das schon manche Zuschauer verwirrt. In einer geschriebenen Geschichte wäre das auf Dauer glaube ich zu wirr und würde zu sehr rausreißen. Aber über die Zwischenzeit erfährt man an geeigneten Stellen bits and pieces, na klar :)


    Nein, eine weniger kinderfreundliche Variante gibt es nicht, aber es ist ja noch nicht bekannt, was zuvor alles passiert ist


    Haha, es freut mich total, dass dir die Geschichte so viel Spaß zu machen scheint und dir der Schrewibstil gefällt - ich bemühe mich auch, meine poetische Ader etwas zurückzuschrauben, damit der Fokus auf der Handlung liegt. Vielen, vielen Dank für diesen lieben Kommentar, ich hoffe, ich seh dich beim nächsten mal wieder!


    lg


    ~ Sheo


    P.S.: Für deinen ersten Kommentar in dieser Geschichte erhältst du die Ehre, die Würfelsets für den Wurf zu Kapitel 3 auszuwählen :3


    - Original

    - Actions

    - voyages

    - spurensuche

    - verzaubert

    - schrecken

    - animalia

    - Mythen

    - mittelalter

    - Intergalaktisch

    - Urzeit


    Die ersten drei Sets haben je 9 Würfel, die anderen je drei. Bitte wähle die Sets so, dass insgesamt mindestens 9 Würfel in den Wurf kommen. Hast du insgesamt mehr als 9 Würfel ausgewählt (z.B. voyages + Urzeit + spurensuche = 15 Würfel), kann es passieren, dass nicht aus jedem Set Würfel enthalten sind, weil die App die Würfel für den Wurf dann zufällig zusammenschmeißt.

    Na, mein Fürst?

    Richtig schlimm übrigens - du hast mir Lust auf eine eigene FF gemacht.

    Na dann mal los! Wenn du Würfel benutzen willst, stell ich mich gern fürs Werfen zur Verfügung :3


    Habe ich eigentlich schon mal erwähnt, wie lustig ich den FF-Namen finde? Liegt vermutlich daran, dass ich am Anfang "Alea intakt Rest" gelesen habe und mich gefragt habe, ob du auf der Tastatur ausgerutscht bist. *räusper* Aber die wirkliche Bedeutung finde ich ... Überraschung ... echt zur Geschichte passend. Immer diese böse, bösen Würfel. Was sie nur für die Charaktere bereithalten?

    Ne xD hast du nicht. Aber besser, als wenn du rektal oder so gelesen hättest *hust*

    Im Grunde ist der Titel ja total schlicht und ... vielleicht schon zu simpel. Zumal er zur Handlung nur am Rande passt, aber ich mochte ihn als Projekttitel


    Okay, bevor ich was zum Kapitel an sich sage: Was zum Teufel ...? xD


    Ich glaube, da ist irgendwas schief gelaufen, meine Liebe. Das Kapitel scheint doppelt drin zu sein und auch der Code am Ende will nicht so ganz, wie er sollte. Als ich das Kapitel gelesen habe war ich so: Hm, ja, ja ... warte, ist das nicht das gleiche Kapitel nochmal? Und ja. In der Tat. Scheinbar hast du irgendwie das Kapitel doppelt drin. *grins*

    ... ups. Ja, die Hälfte hab ich wieder rausgekratzt^^"

    Hast du immer noch Probleme mit dem Code? Bei mir war da nichts


    Ich liebe Guilia, lol.


    Ernsthaft. Ich mag ihre Charakterbeschreibung bisher total. Sie erscheint mir richtig sympathisch - zumindest so sympathisch, wie dir ein Charakter in einer solch missligen Lage erscheinen kann, haha.

    Ich weiß ehrlich gesagt noch nicht so ganz genau, wo ich mit ihr hin will. Aber sie hat im Laufe der Jahre gelernt, zu tun, was nötig ist, um ihr überleben zu sichern. Schön, dass sie dir bis jetzt gefällt!


    Ich muss sagen, dass der Break bzw. Zeitsprung von 12 Jahren doch schon recht unerwartet kam. Ohnehin hat das Kapitel sehr unvermittelt angefangen. Man wusste im ersten Moment gar nicht, was überhaupt los ist. Nur, dass ganz schön viele Dinge falsch gelaufen sind.

    Der Zeitsprung hängt einerseits mit dem Wurf zusammen - Knast bot sich bei den Bildern irgendwie an und sie z.B. direkt in der Küstenstadt einlochen zu lassen, das wäre irgendwie ... mh, das hätte denke ich nicht so gut gepasst. Außerdem wollte ich bewusst in eine ganz andere Situation hineinwerfen - einfach, weil das Folgende wichtig sein und das, was dazwischen passiert ist, eher HIntergrundzeugs sein soll.


    Also da war dieses Amulett, was sie geklaut hat. Warum? Keine Ahnung. Für wen? Ebenfalls kein Plan. Scheinbar war das eine dieser dummen Ideen, die man im Leben trifft. Ich frage mich, ob man dazu noch mehr erfahren wird. Immerhin ist das ja der Grund, warum die Gute im Gefängnis saß.

    Das Warum und für wen ist eigentlich (noch?) nicht entscheidend - du hast recht, es ist eine dieser "Entscheidungen", die sie in ihrem Fall aus Notwendigkeit getroffen hat. Sie hat ... diverse Probleme in der Stadt und wollte sie schnellstmöglich verlassen, aber dazu braucht sie genug Kohle.

    Hat ja nun nicht so reibungslos geklappt, haha


    Und überhaupt: Wo ist Marco? Tot? Irgendwo anders? Verloren gegangen? Da interessierts mich auch noch immens, was der eigentlich macht.

    hast du eigentlich an Mannimarco gedacht, als du den Typ gelesen hast? ich nicht, mir fiel es nur gerade so auf xD

    Kann ich mir denken - auf jeden fall ist er nicht mehr mit Giulia unterwegs. So viel sei verraten :3


    Orden der Rose ... ernsthaft? xD'' Meine Gedanken brauch ich dir wohl nicht mitteilen an der Stelle, haha.

    DAS WAR KEINE ABSICHT xDDDDDD Da war wohl irgendein Prinz in meinem Kopf, haha. Nein keine Ahnung, warum Rosen eigentlich ... das ergab sich so beim Schreiben. Ursprünglich sollte da ja ein Mitglied so einer stadtbekannten Bande sitzen, aber das kam mir dann irgendwie merkwürdiger vor.


    Vor allem nicht in der Kombination mit der komischen betrunkenen Wache. Urgh. Der war mir unsympathisch. Der hat mich irgendwie an einen richtig schmierigen Typen erinnert, dem man nicht über den Weg laufen will. Vor allem der Popograbscher. Ich glaube, ich wäre auch innerlich an die Decke gegangen.

    Ich habe fast die Befürchtung, der riecht zu sehr nach Klischee. Aber dann habe ich mir gedacht: Naja, der ist halt so. Der hat so viel durch, dem ist sein Verhalten einfach pupsegal.


    Okay, die komische Frau ist ... komisch. Wobei ich sie auch sehr interessant finde. Was sie wohl von Guilia will? Dieses "Wir holen dich aus dem Gefängnis raus und dafür machst du xy" ist meistens kein gutes Zeichen. Wobei da mitunter auch sehr unterhaltsame Dinge passieren, aber nun gut. Ich werde wohl noch dahinter kommen, was es damit auf sich hat. Mit den Gartenblumen, jaja.

    Jah, die versucht son bisschen auf hart zu machen, hatten aber einen ganz soften Kern. Naja, teilweise wenigstens. Die Situation an sich ist ja klassisch, wenn nicht zu sagen klischeehaft, aber hier hat das nichts mit Auserwähltendasein oder so zu tun. Auf die Aufgabe, die sie erledigen sollte, kommen wir später irgendwann zurück (hoffe ich jedenfalls), aber Giulia selbst war/ist dafür relativ austauschbar.


    Uff, ja. Ich mochte das Kapitel. :3

    Das freut mich. ich bin gespannt, was bei dem rauskommt, was du gewürfelt hast ... :'D

    Bis zum nächsten mal. Und geh mal deine Weinberge löschen, die kokeln noch son bisschen.

    Hoothoot!


    Gladi hat nicht am ganzen Körper eine Stahlhaut. Nur Klingen und Rüstung bestehen bei ihr aus Metall, also das Gesicht zB ist ganz normal organisch. Hielt ich für selbstverständlich, deshalb wurde das auch nicht beschrieben.

    Für mich war das immer ein Komplettpaket aus Metall. Gut, dass dus sachst, dann versteh ich den Zusammenhang besser!


    Ich mag Klikk ja auch, aber häng dich nicht zu sehr an es. Es wird nicht ewig dabeibleiben. xD

    :((((( kriegen wir dann sowas wie einen Special-Corner? "Klick erklärt die Welt"/"Klicks Kommentar zum Kapitel" oder sowas? Das wär ziemlich cool!



    Aber zum aktuellen Kapitel: Mir gefiel gut, wie du das Vitalkraut beschrieben und eingebettet hast. Das war sehr nachvollziehbar und man konnte es sich gut wie eine echte Pflanze vorstellen. Ich hab nur nicht so ganz verstanden, warum Resharp 'einfach so' aus der Pfütze trinkt, wenn die doch viel ekliger ausgesehen hat als diese Pflanze - irgendwas von modrig und so.

    An sich ein eher ruhiges Kapitel, aber dafür werden wir an die Mysterien herangeführt, die für die Geschichte eine Rolle spielen. Das ist schön, man möchte ja auch mit etwas Hintergrundwissen gefüttert werden (wenn auch angedeutet) und die Bemerkung am Ende, so harmlos sie auch ist, hat etwas ganz besonders Bedrohliches. Vielleicht ein Trainer, der durch die Höhle schleicht und so ein Vogelmonster dabei hat? Wer weiß, wer weiß ...


    Ihm war beinahe, als spürte es den leisen Ruf eines fernen Zeitalters in sich, das stumm schreiend an ihm vorbeigezogen war.

    Das fand ich übrigens wunderschön - sehr poetisch und erzeugt gleichzeitig ein geisterhaftes Bild, das gut zur Situation passt. Sehr gut gemacht, Keks! :D



    Sodale, bis zum nächsten mal!


    ~ Sheo

    Kapitel 1: Widrige Umstände





    Wenn sie nicht vor Erschöpfung zusammenbrechen würde, ließe der Gestank sie wahrscheinlich in Ohnmacht fallen. Aber sich in diesem Rattenloch auf dem Boden niederzulassen, war eine derart grauenvolle Vorstellung, dass ihr Wille sie aufrecht hielt.

    Noch.

    Giulia rieb sich energisch über die Augen und fragte sich, ab wann genau die Dinge aus dem Ruder gelaufen waren. Als sie sich dafür entschieden hatte, diesen dubiosen Auftrag anzunehmen und das Königsamulett zu stehlen? Oder doch erst, als sie vom Dach gesprungen und direkt in die Arme einer Stadtwache gelaufen war? Vielleicht auch schon, als sie vor gut zwölf Jahren zu ihrer Ausreise aufgebrochen war?

    Die junge Frau lächelte matt und strich sich gedankenverloren eine Strähne ihres kinnlangen, braunen Haares hinters Ohr. Ja, vielleicht hätte sie gleich nach der Ortsgrenze wieder kehrtmachen sollen. Dann wäre so vieles von dem, was sie erlebt hatte, nie geschehen.

    Sie schüttelte sich und verdrängte die aufkeimenden Erinnerungen, so gut es ging. Die Vergangenheit noch einmal zu durchleben würde ihr jetzt auch nicht helfen.

    Seufzend sah sie sich in ihrer Zelle um, wie schon etliche Male zuvor. Und wie bei jeder erneuten Betrachtung kam sie zu demselben Schluss: An Flucht war nicht zu denken. So schäbig es hier auch aussehen mochte, sie konnte keine Risse in den Mauern oder dem Mörtel und keine losen Steine entdecken, der Boden war gepflastert. Nur der allgegenwärtigen Gestank nach längst getrocknetem Urin, vergammeltem Stroh und etwas Undefinierbarem, das sie lieber nicht genauer untersuchen wollte, stach hervor, was ihr aber wenig nützte. Ein paar Fackeln leckten mit hungrigen Flammen über die Wände innerhalb der Gefängnismauern und warfen zitternde Schatten an die Wände. Ansonsten gab es keine Lichtquelle in den Kerkern von Thengen.

    Wut kochte in Giulia hoch. Ob auf sich selbst oder die Autoritäten oder ihren Auftraggeber, wusste sie nicht genau. Wahrscheinlich eine Mischung aus allem.

    Ein Rasseln sammelte sich in ihrem Brustkorb und entlud sich in einem Hustenanfall, der schnell zu einem krampfhaften Keuchen wurde und sie heftig würgen ließ.

    ,Verdammt‘, dachte sie, als sie langsam zur Ruhe kam, und schnappte mühsam nach Luft. ‚Das wird ja immer schlimmer …

    Wenn sie nicht schnell eine Möglichkeit fand, sich aus dieser misslichen Lage zu befreien, sah ihre Zukunft verdammt düster aus. Der Lungennebel, unter dem sie litt, war nämlich nur eines ihrer Probleme.

    Mit dem missglückten Diebstahl hatte sie einen sehr einflussreichen Adligen sehr wütend gemacht. Der in Gold gefasste Rubin, den sie hatte stehlen sollen, war ein Geschenk für dessen Verlobte gewesen und sei angeblich seinerzeit vom Königshaus selbst in die Hände der Familie gegeben worden.

    Und nun forderte der zeternde Besitzer des Schmuckstücks ihren Kopf. Normalerweise keine Strafe für Diebstahl, aber da die Stadtherren keine Gelegenheit ausließen, um Leuten wie ihm den Bauch zu Pinseln ...

    Sie schlang den dünnen Mantel, den man ihr zum Glück noch gelassen hatte, enger um sich. Sie fröstelte jedoch nicht nur wegen der Kälte, die hier im Bauch der Erde ihren Atem wie Gespensterhauch vor ihrem Gesicht tanzen ließ.

    Erneut schüttelte sie ein krampfhafter Hustenanfall durch, bis kleine Funken vor ihren Augen tanzten. Sie kam nur schwer wieder zu Atem, daher nahm sie das Stimmgewirr auch erst war, als der Tonfall lauter und gereizter wurde.

    Sie wusste, dass die Wachen ein Stück weiter den Gang hinunter einen Aufenthaltsraum hatten, und wenn sie sich nicht täuschte, kamen die streitenden Stimmen auch von dort. Sie konnte den Inhalt der Auseinandersetzung nicht genau verstehen und nur einzelne Worte wie „Dieb“, „Meister“ und „Hai“ ausmachen. Vielleicht auch „Tief“, „meistens“ und „Ei“. An diesen merkwürdigen Akzent im Südosten des navalisischen Reiches hatte sie sich noch immer nicht gewöhnt.

    Guilia ging auf das Gitter zu, das den einzigen Weg aus ihrer Zelle markierte, und lauschte angestrengt. Wenn es eines gab, das sie in all den Jahren gelernt hatte, dann, dass Informationen äußerst wertvoll sein konnten – egal, um was genau es ging.

    Bevor sie mehr in Erfahrung bringen konnte, hörte sie jedoch bereits ein paar schwerfällige Schritte näherkommen, begleitet von unverständlichem Knurren und Murren.

    Augenblicke später sah sie den Trunkenen Tancredi den Gang entlangschlurfen. Manchmal dachte sie, der Mann war irgendein Günstling, dass man ihn bei derartiger Unfähigkeit im Dienst beließ. Seine dunkle Uniformjacke saß etwas schief und man hätte meinen können, er sei schon ein alter Mann, so dürr und eingefallen wirkte er. Tatsächlich war er wohl aber nur wenige Jahre älter als sie selbst.

    Er suchte angestrengt nach dem richtigen Schlüssel und schien nicht gerade bester Laune zu sein.

    In der Stimmung sollte man sich nicht mit ihm anlegen – darum verschwendete Guilia auch keine Zeit und wich hastig in eine der hinteren Ecken zurück, wo sie sich in schmerzhafter Erinnerung die rechte Seite rieb. Wenn sie sich unauffällig verhielt, würde er sie vielleicht nicht bemerken und einfach weitergehen.

    Genau vor ihrer Zelle blieb er stehen.

    „Keine Ahnung, wie de das gemacht ‘ast“, schnaufte er, während er sie mit finsterem Blick von oben bis unten musterte und sich über die gerötete Nase rieb, „aber sieht so aus, als müsstse jeman ‘eeeeeerzlich dankbar sein!“ Sein breites Grinsen reichte von einem Ohr zum anderen.

    Guilia musste unwillkürlich schlucken, rührte sich aber nicht vom Fleck.

    Tancredi runzelte die Stirn und nickte ihr herrisch zu.

    „Schwer von Begriff, Kleene? Du kommst ‘ier raus!“

    Guilia öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch ihr fielen nicht die richtigen Worte ein, um annähernd auszudrücken, was ihr gerade durch den Kopf ging.

    Der Wärter seufzte schwer und fügte gelangweilt hinzu: „Näherkomm, umdrehn, ‘ände auf den ‘intern.“

    Irgendetwas stimmte hier nicht. Ganz und gar nicht, davon war Giulia fest überzeugt. Weshalb sollte sich jemand darum scheren, was mit ihr geschah, und sie vor dem Henker bewahren? Ihre Instinkte schrien Alarm und sie überlegte fieberhaft, was sie tun sollte. Tancredi würde sie holen kommen, daran bestand kein Zweifel. Und selbst, wenn er es doch nicht tat, würde sie definitiv hier vor sich hinvegetieren, bis man sie zum Schafott führte. Vielleicht könnte sie ihn in Sicherheit wiegen und dann überwältigen … das konnte nicht so schwer sein!

    Ihre Gedanken überschlugen sich, doch schließlich kam sie zu dem einzigen Schluss, der im Moment sinnvoll erschien. Langsam, argwöhnisch, näherte sie sich den Metallstangen. Selbst, wenn sie sich gegen den Säufer behaupten konnte, gab es immer noch die andere Wache im Wachraum, die sie nicht so leicht würde überrumpeln können. Vielleicht ergab sich ja später eine Gelegenheit zur Flucht.

    Hatte sie denn überhaupt eine große Wahl?

    Sie wandte dem Wärter den Rücken zu, drehte die Hände auf den Rücken und wartete, bis er Handgelenke und Daumen verschnürt hatte. Natürlich nicht, ohne wie zufällig über ihren Allerwertesten zu streichen und dabei zufrieden zu glucksen.

    Dieser …! ‘, dachte Guilia wütend und biss die Zähne zusammen, um nicht laut zu fluchen. Angestrengt wartete sie, bis das metallische Knacken und Knarren in ihrem Rücken ihr verrieten, dass die Tür zur Freiheit nun offenstand. Theoretisch zumindest.

    Tancredi packte sie am Arm und zog sie mit sich in Richtung Wachstube. Unauffällig drehte die junge Frau ihre Handgelenke.

    Selbstverständlich hatte sie kein Glück.

    Man konnte dem Mann vorwerfen, was man wollte, aber Fesseln und Knoten gehörten offenbar zu den wenigen Dingen, von denen der perverse Sack etwas verstand. Sie wollte lieber nicht darüber nachdenken, warum das so war.

    Als sie den Aufenthaltsraum erreichten, trafen sie Tancredis Kollege bereits vor der Tür an. Zu Guilias Verwunderung bugsierten die beiden sie bloß in den Raum hinein, ohne ihr zu folgen, und verschlossen sofort die Tür.

    Der Raum war klein, aber sauber, seine Einrichtung – eigentlich achtete Guilia nicht besonders darauf, wie das Innere genau aussah. Etwas anderes, weitaus Wesentlicheres hatte ihre Aufmerksamkeit in Anspruch genommen.

    In die gegenüberliegende Wand war ein schmales Fenster eingelassen, das den Raum mit Licht flutete. Da es geöffnet war, wehte sogar eine wenig angenehm duftende, dennoch seltsam erfrischende Luft durch das Zimmer. Sie hätte das Streicheln des Windes auf ihrer Haut sicher genossen – wäre da nicht die Person gewesen, die mit dem Rücken zu ihr vor dem geöffneten Fenster stand und sich nun langsam zu ihr umdrehte.

    Giulia hatte diese Frau noch nie zuvor gesehen. Sie schien um die vierzig Jahre alt zu sein, schätzte sie, auch, wenn der harte Gesichtsausdruck und die deutlich sichtbaren Furchen um ihre Mundwinkel sie älter aussehen ließen. Die weißen Haare, die an den Wurzeln einen ganz feinen Grad braun erkennen ließen, waren von der Stirn bis zum hinteren Ende des Kopfes in einem schmalen Streifen wegrasiert worden. Die blassrote Robe, in die sie gehüllt war, war ein weiteres Indiz dafür, in wessen Auftrag sie hier war.

    Eine Anhängerin des Rosenordens‘, dachte Giulia verwundert. Die Blumenpriester, wie sie auf der Straße abfällig bezeichnet wurden, verehrten keine Götter oder Wald- und Flussgeister. Sie huldigten der Natur selbst als allumgebende Kraft und fanden immer mehr Zulauf aus allen möglichen Schichten der Gesellschaft.

    Die entscheidende Frage war nur: Was führte einen ihrer Anhänger ausgerechnet hierher?

    Plötzlich schüttelte ihr Gegenüber den Kopf und stemmte die Hände in die Hüften.

    „Nicht ideal, aber wir müssen wohl mit dem arbeiten, was wir zur Verfügung haben.“

    Für einen Moment vergaß Giulia die prekäre Lage, in der sie sich befand. ‚Was fällt ihr ein? ‘, dachte sie erhitzt. ‚Die will doch was von mir, dann soll sie sich auch nicht so aufspielen!

    Am liebsten hätte sie die Priesterin angekeift oder sich wie eine Furie auf die Frau gestürzt. Doch leider fehlte ihr trotz all der Jahre auf den Straßen und in der Wildnis, trotz allem, was sie erlebt hatte, noch immer etwas Entscheidendes: Der Mut zu direkten Konfrontationen. Also brodelte es weiter in ihrem Innern, doch sie schwieg und presste die Zähne so fest aufeinander, dass es beinahe schmerzte.

    „Mein Name ist Basile“, verkündete die mysteriöse Frau schließlich in einem Tonfall, der keinen Zweifel daran ließ, wer hier das Sagen hatte. Gemessenen Schrittes ging sie auf Giulia zu. Diese machte sich nicht die Mühe, die Freundlichkeit zu erwidern - vermutlich wusste Madame Gewürzrose ohnehin, wer sie war.

    Direkt vor Giulia blieb sie stehen, umfasste ihr Kinn und drehte den Kopf unsanft von einer Seite zur anderen, hob mit ihrer behandschuhten Hand einzelne Haarsträhnen hoch und betrachtete aufmerksam die Kopfhaut. Diese Inspektion wie auf einem Viehmarkt zehrte schwer an Giulias Nerven und Geduld, und als Basile geräuschvoll an ihrem Nacken schnüffelte, war selbst für sie die Grenze des Ertragbaren überschritten.

    Wütend holte sie tief Luft, um der Priesterin die Meinung zu sagen, doch genau das entpuppte sich als Fehler. Erneut wurde sie von heftigen Hustenkrämpfen geschüttelt und spürte das vertraute Rasseln gefährlich schwer in ihrer Brust.

    Basile packte die junge Frau am Arm und drückte sie schnell auf einen nahestehenden Stuhl. Sie wuchtete einen kleinen Korb auf den Tisch und entleerte den gesamten Inhalt achtlos auf dem Esstisch. Neben ein paar Schriftrollen und einer Ledermappe plumpsten ein Stück Käse, ein Kanten Brot und ein bauchiges Bündel auf den Tisch, das dem köstlichen Duft nach zu urteilen gebratene Hammelkeule enthalten müsste.

    Giulia schaffte es zwar nicht, richtigen Appetit zu entwickeln, doch die Konzentration auf das Essen und die Gerüche vor ihrer Nase halfen ein wenig. Schwer atmend lehnte sie sich im Stuhl zurück und bemühte sich, die Fassung wiederzugewinnen.

    Basile hatte inzwischen gefunden, was sie suchte, und entkorkte einen offensichtlich robusten, mit groben Schnüren umwickelten Flakon. Ein intensiver, erdiger Duft strömte daraus hervor und bevor die junge Frau protestieren könnte, hatte die Priesterin ihr den Kopf zurückgebogen und ihr das bittere Gebräu in den Mund gekippt.

    „Du wärest gut daran, das zu schlucken“, meinte sie streng, doch auch eine Spur Besorgnis war in ihrer Stimme zu hören. Zur Sicherheit beließ sie es nicht bei dem Ratschlag, sondern drückte Giulias Kopf noch weiter in den Nacken und zwang sie so, die bittere Flüssigkeit hinunterzuschlucken. Zufrieden nickte die Priesterin und verbarg jede Spur von Mitgefühl wieder sorgfältig hinter ihrer harten Maske. In nüchternen Ton stellte sie fest: „Du wirst wohl noch ein paar Tage behandelt werden müssen, bevor wir dich einsetzen können ... was soll's, darauf kommt es jetzt auch nicht mehr an.“ Sie bemerkte Giulias fragenden Blick und hob abwehrend die Hand. „Mir ist durchaus bewusst, dass du keine Ahnung hast, was hier vor sich geht - wie solltest du auch? Aber für ein mühsames Frage-Antwort-Spielchen ist weder jetzt noch hier der geeignete Ort oder die richtige Zeit. Im Ordenshaus wird man dir alles weitere erklären.“

    Offenbar brauchten diese Leute sie für irgendetwas. Vielleicht lag es an diesem Gedanken, vielleicht auch an den Medikamenten, aber ein kleiner rebellischer Funke glomm in Giulia auf. Also hob sie eine Augenbraue und fragte: „Und wenn ich mich weigere, mitzukommen?“

    Basile hob die entgegengesetzte Augenbraue. „Dann endest du wohl auf dem Schafott“, konterte sie gerade heraus und erhob sich.

    Giulia atmete tief ein und aus, was ihr jetzt deutlich weniger Probleme machte als zuvor. Ein flaues Gefühl sammelte sich in ihrem Magen, während sie die Priesterin dabei beobachtete, wie sie die verstreuten Habseligkeiten wieder einsammelte und in ihrem Korb verstaute.

    Ich hoffe, das läuft nicht auf eine dieser ‚lauf von A nach B und hol unter Lebensgefahr das Ding Z‘-Geschichten hinaus ‘, dachte sie und kaute nervös an ihrer Unterlippe. ‚Die konnte ich noch nie leiden.

    Dann fiel ihr Blick auf das noch immer geöffnete Fenster.




    Welche Spiele habt ihr denn so gespielt?

    Uff ... klingt komisch, aber das weiß ich gar nicht genau. Ok, vielleicht nicht allzu komisch, da in der Kindheit sowieso alles fließend ist.

    Eine meiner ersten Erinnerung ist so ein altes Amiga/Commodre Spiel mit Olympischen Winterspielen, generell gehen die meisten meiner ersten Erfahrungen wohl auf den guten alten 64 zurück. Monkey Island, Duck Tales (mit diesen bescheuerten Flugszenen ;_;), Lemmings, North & South, The Addams Family, Prehistoric, Maniac Mansion (der freakige Professor hat mir als Kind ganz schön Angst eingejagt xD") ... und sicher 1337fünfunddrölfzig Titel, die ich nicht mehr im Kopf habe. Damals, liebe Kinder, spielte man noch mit Disketten :D

    Später dann die alte Gameboyversion mit Pokémon und so diverse größere Konsolen.


    Würdet ihr sie gerne wieder spielen? Einfach für die Nostalgie?

    *gerade Emulatoren googlet* hm?



    Würdet ihr vielleicht sogar gerne eine Fortsetzung dafür sehen?

    Das kommt drauf an ... ich schätze, dass man anders begeistert werden kann, wenn man älter ist. Oder muss, eher gesagt. In sofern hängt es imo von der Umsetzung ab.

    (die Monkey Island-Ableger fand ich aber trotz Kritik cool. Murrrrrrray ♥)



    Welches Spiel denkt ihr, habt ihr gespielt, aber ihr gefühlt die einzige Person seid, die das kennt (übertrieben formuliert :P)

    Azure Dreams für den GBC ♥ so eins der coolsten Spiele, die ich je gespielt habe ... gut, das Prinzip ist bekannt: Man latscht mit seinen Monstern durch die Gegend und sammelt Neuzugänge für sein Team. Aber die Story war toll ... und das Setting, ein Monsterturm in der Wüste, von dem keiner weiß, wieso er da steht, war auch schön. Und ich liebe den Endboss, haha.

    Und Avalon Code für den DS kennt sicher auch kein Floink. Aber auch eines der tollsten Spiele, die ich kenne. Darin neigt die Welt sich dem Ende zu, und man findet ein seltsames Buch - ein Buch, in dem die Dinge festgehalten werden sollen, die mit in die nächste Welt genommen werden. So das 'Bau dir dein Genesis'-Feeling fand ich toll.

    Natürlich hängt sowas von der Persönlichkeit ab, aber manchmal hab ich das Gefühl, dass so einige Autoren halt Angst haben "Negatives" darzustellen, aka: Wird man ihn sofort als Arschloch ansehen, wenn er eifersüchtig ist und dem anderen eher feindselig begegnet?
    Sowas passiert eben oft und Menschen machen das halt so, I guess? Natürlich muss da nicht immer ein Zickenkrieg vom Feinsten ausbrechen, aber es wird sich auch nicht jeder mit "na dann halt nicht, Hauptsache freundlich aka vorbildlich bleiben :smile: " abfinden.

    Das ist finde ich ein generelles Problem, das wir beim Schreiben haben: Man neigt instinktiv dazu, die Figuren entweder an die eigenen Wertvorstellungen anzupassen, das genaue Gegenteil zu tun (d.h. sich so gewollt von den Idealen zu entfernen, dass es irreal wird) oder zumindest um gewisse Tabus herumzuschliddern. Wir neigen dazu, Geschichten so zu erzählen, wie wir uns wünschten, dass die Realität verlaufen würde - was das Ganze auf der Kehrseite weniger realistisch macht. Naja - ich hänge meinen Gedanken nach xD"


    Das sind auch zwei Paar Schuhe, genauso wie man gleichzeitig eine Person mögen, aber für eine andere Seite an ihm oder für die Situation, in die einen der andere bringt, dennoch zur selben Zeit auch Abneigung empfinden kann. "Ich mag dich, aber ich bin eifersüchtig / hasse dich trotzdem" ist überhaupt kein Widerspruch, auch wenn es ironisch klingt.

    Nein, das ist es nicht, es fällt uns nur selten auf. Es gibt ja sowieso kein schwarz-weiß und seine Figuren so divers zu zeigen macht sie imo auch glaubwürdiger.




    Mal was anderes: Woran denkt ihr liegt es, dass, abgesehen von der veränderten Klientel, so wenige Statements zu den Werken im FF-Bereich abgeben? Ich tendiere ja dazu, dass einige denken, sie müssten besondere Standards erfüllen und sich schlicht nicht 'trauen' oder diese Anforderungen auch an sich selbst stellen. Wie seht ihr das?

    Naja, aber auch nur, weil viele eigene Kinder haben wollen. Das ist etwas, was ich wiederrum nicht verstehe. Wieso um Biegen und Brechen Eigene?

    Biologischer Instinkt, schätze ich, wenn man das so bezeichnen kann. Ich denke, das hat weniger etwas mit zwischenmenschlicher Liebe/Zuneigung zum Kind zu tun, weil dann wärs egal, sondern damit, die eigenen Gene weiterzutragen und vielleicht dem Wunsch, jemanden als Teil von sich und aus sich selbst heraus zu erschaffen. Irgendwie so, es fühlt sich für viele vermutlich persönlicher an, wenn es die biologisch eigenen Kinder sind und man das Werden und Entstehen miterleben kann, von ganz Anfang an, sozusagen.


    Letztendlich ist die Art der Beziehung doch sowieso egal, ob mono, poly oder etwas anderes - die Beteiligten müssen sich nur darüber einig sein und bleiben. Wenn das jemand nicht mehr ist, muss darüber ... neu verhandelt werden, sozusagen.

    Ich würd diese "Besitzansprüche" auch eher als "Verbindung, die man nicht teilen möchte" bezeichnen, und das ist ja irgendwo auch verständlich. Ich meine, es ist zwar legitim, wenn jemand sagt, "ich liebe dich, aber ich möchte mich sexuell nicht festlegen". Das ist jedermanns eigene Entscheidung. Aber dass der andere das nicht so sieht, ist es ebenso.


    Wichtig fürs Schreiben finde ich eigentlich nur, dass es nicht zu solchen Pseudoentscheidungsbeziehungen a la Twilight kommt, die ja schon thematisiert wurden. Nicht aus der Natur der Beziehung heraus, sondern weil es einfach langweilig ist, wenn man schon im Voraus ahnen kann, dass der "Typ Jacob" bloß zur Deko da ist um einen nicht vorhandenen Spannungsbogen zu fördern. Kommt aber alles immer auf die genaue Umsetzung an imo.

    Ich hab ja mal ein Buch gelesen, da kämpften zwei Kerle um eine Frau - typisch, ja, ich weiß, aber der eine dann so like: '... ja, ok, du liebst sie, dann will ich euch nicht im Weg stehen.' Hängt natürlich auch von der Persönlichkeit ab, aber ich dachte nur so 'ok ... und warum genau gibst du jetzt einfach auf?' Finde ich schriftstellerisch nicht so schön, wenn so getan wird, dass sich der "Verlierer" einfach mit der Situation abfinden kann und noch alles Gute wünscht und so tut, als wär alles tutti und das der einzige mögliche Weg^^"