schlafe zufrieden,
träume von einer insel:
überall ketchup!
(Pika, pika!)
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Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“schlafe zufrieden,
träume von einer insel:
überall ketchup!
(Pika, pika!)
Bei der letzten Folge schreibe ich noch, dass ich hinsichtlich des Shippings wohl eher keine allzu großen Erwartungen haben sollte, aber dass das nach der bis hierhin wirklich schönen Hinführung jetzt doch so plump an Ash scheitert, ist dann doch ein bisschen traurig. Ein wenig Resthoffnung bleibt allerdings, dass seine Erinnerung nach und nach zurückkehren könnte, sodass das Shipping zum Ende hin dann doch etwas realistischer wird. Genug Folgen sind es ja noch, haha. Ansonsten liegt der Fokus in dieser Folge klar auf dem Rückkampf in der Arena und der ist meiner Meinung nach auch gut umgesetzt. Erneut lässt sich auf beiden Seiten eine klare Taktik erkennen; im Fall von Ash ist auch der Lerneffekt aus dem Training schnell wiederzufinden. Der Sieg ist entsprechend verdient und vor dem nächsten Kampf können dann auch die neuen Pokémon noch ein wenig mehr trainieren, damit nicht alles an Pikachu hängt. ^-^
(Leider habe ich kein Fluffeluff in dieser Folge entdeckt.)
Mit dem ersten Arenakampf in der neuen Region und dem zusätzlich ersten Aufeinandertreffen von Serena und der restlichen Gruppe hat die Folge inhaltlich relativ viel zu bieten, fühlt sich auch aufgrund der Überlappung beider Ereignisse aber dennoch nicht überfüllt an. Der Arenakampf selbst ist durchaus spannend gestaltet, da auf beiden Seiten eine gewisse Taktik zu erkennen ist. Dass Ash am Ende verliert, finde ich in Anbetracht der Tatsache, dass er Dartiri gerade erst gefangen hat, nachvollziehbar und im Sinne des Realismus auch durchaus sinnvoll. Die extremen Selbstzweifel zum Ende der Folge erscheinen mir dagegen ein bisschen übertrieben, einzig als Cliffhanger funktionieren sie natürlich ganz gut.
Dass sich ein erstes richtiges Gespräch zwischen Serena und Ash mehrfach andeutet, letztlich aber immer im letzten Moment verhindert wird, macht mich schon ein bisschen kirre. Das ist durchaus positiv gemeint, weil ich mich nicht daran erinnere, dass mir von Pokémon jemals so aufdringlich ein Shipping vorgesetzt wurde, dass ich da auf Anhieb mitgefiebert habe, haha. Ich bin zwar gespannt, wie es zwischen den beiden weitergeht, aber allzu große Erwartungen sollte ich wohl besser nicht haben, da es immer noch der Anime ist. (Aber für die nächste Runde Shipping-FFs bereite ich mich trotzdem schon langsam vor!)
Oh, und die Szene ganz am Anfang, in der sich Fynx an Serena orientiert und sich zu recken beginnt, finde ich auch sehr niedlich. Das gefällt mir auf jeden Fall gut, dass solche Elemente bisher in jeder Folge eingebaut worden sind! ^-^
Edit: Der Kuppelversuch von Heureka war auch dezent genial. :D
(Leider habe ich kein Fluffeluff in dieser Folge entdeckt.)
Nachdem Dedenne in der vorigen Folge bereits einen Moment hatte, in dem sein Gesicht besonders ausdrucksstark in Szene gesetzt worden ist, bestätigt sich die aus meiner Sicht gelungene Darstellung seiner Mimik in dieser Folge noch einmal ausdrücklich. Ich kann mich insofern der Mehrheitsmeinung hier anschließen, dass diese Folge insgesamt einfach sehr niedlich ist! (Und das finden nicht nur jüngere Zielgruppen toll, wie es oben irgendwo geschrieben wurde! :<) Besonders gelungen finde ich dabei die kurze Szene, in welcher Pikachu Dedenne jagt, bis die beiden gemeinsam in ein Tal purzeln. Für einen Moment fühlt sich die Szene gar nicht mehr wie ein Teil des Animes, sondern vielmehr wie ein eigener Kurzfilm an. Dass die Szene bis zum Auftauchen von Team Rocket nicht durch menschliche Sprache unterbrochen wird, stützt dieses Gefühl noch einmal. Fernab der eigentlichen Handlung bekommt auch Serena wieder ihre obligatorischen Szenen am Anfang und am Ende, sodass man sie bei der Wahl ihres ersten Pokémons begleiten kann. Die Wahl fällt schließlich auf Fynx, das man in einer kurzen Kampfszene auch direkt kennenlernen kann.
Insgesamt verstärkt die Folge meinen bisherigen Eindruck, dass in der Gruppendynamik doch eine sehr positive Grundstimmung vorliegt. Es gibt kein großes Gezicke und Gezanke, stattdessen sind die Folgen bisher alle von einer starken Wohlfühlatmosphäre durchzogen. Gefällt mir! ^-^
(Leider habe ich kein Fluffeluff in dieser Folge entdeckt.)
schwinge die flügel
in feuersanftem nebel
abendlich, so sacht
Mir gefällt es bis hierhin wirklich sehr gut, dass Serenas Erzählstrang bisher eher behutsam aufgebaut wird, gleichzeitig aber auch immer wieder enorm präsent in den einzelnen Folgen ist. Neben ihrer inzwischen fast schon obligatorischen Eröffnungsszene hat Serena in dieser Folge zusätzlich auch einen kleinen Cliffhanger am Ende abbekommen. Das deutet doch alles schon ein wenig mehr darauf hin, dass sich die Gruppe bald finden wird! Auch fernab davon dient diese Folge wohl in erster Linie dazu, die Handlung möglichst schnell in Gang zu bringen, fangen mit Ash und James doch gleich zwei wichtige Charaktere jeweils ein neues Pokémon. Ansonsten bietet die Folge wieder einige witzige Momente, etwa den Kampf von Woingenau gegen Iscalar. Auch die Darstellung des traurigen Dedennes (das ich bisher anscheinend konsequent falsch ausgesprochen habe, Schande über mich!) ist wirklich niedlich und gelungen! Froxys Darstellung als rechtschaffenes, aber eben oft auch etwas übermütiges Pokémon wird auch immer deutlicher. Ash scheint da aber auch bereits recht schnell einen Zugang zu seinem Pokémon gefunden zu haben, insofern bin ich gespannt, wie sich der Charakter von Froxy möglicherweise noch verändern wird. ^-^
(Leider habe ich kein Fluffeluff in dieser Folge entdeckt. Die Tatsache, dass Knuddeluff als fester Bestandteil im Pokémon Center eingeführt wird, lässt mich aber zumindest hoffen, dass irgendwann mal ein kleines Fluffeluff durchs Bild hüpft!)
Mir gefällt es sehr gut, dass die zweite Folge der Staffel quasi nahtlos an die vorherige Folge anschließt, sodass sich die Handlung mit dem Höhepunkt auf dem Turm bisher tatsächlich wie ein kurzer Film anfühlt. Bei den Charakteren erhält allen voran Citro ein immer klareres Profil, indem er so ein wenig als liebevoller Technik-Geek dargestellt wird. Gleichzeitig wird seine Unsportlichkeit immer mehr als Eigenschaft etabliert, die ihn schnell sehr menschlich wirken lässt. Auch die Dynamik mit seiner kleinen Schwester scheint bisher auf jeden Fall zu stimmen. Bei dem durchaus stichelnden Vergleich langsam wie ein Flegmon musste ich zum Beispiel schon ein wenig lachen, an sich helfen die beiden sich aber schon gegenseitig, wie man es dann auch an der Turmszene erkennen kann. Die positive Grundstimmung überwiegt bisher auf jeden Fall, was mir doch sehr zusagt. Serena hat in dieser Folge jetzt auch ein bisschen mehr Screen-time abbekommen, im direkten Vergleich aber immer noch deutlich weniger als die anderen Figuren. Auf diese Weise wird auf jeden Fall Spannung für das erste Aufeinandertreffen aufgebaut, dahingehend bleibe ich also gespannt. Ansonsten möchte ich noch hervorheben, dass ich den Blick von Froxy am Ende einfach wirklich gelungen finde. :D
(Leider habe ich kein Fluffeluff in dieser Folge entdeckt.)
Ich hatte schon länger mit dem Gedanken gespielt, wieder in den Anime einzusteigen und infolge des letzten BisaWatches habe ich jetzt auch endlich die entsprechende Motivation gefunden. (Danke dafür!) Konkret möchte ich in der nächsten Zeit die Kalos-Staffeln kennenlernen, zu denen ich bisher noch überhaupt keinen Hintergrund habe – auch nicht aus den Spielen. Insofern bin ich einfach mal komplett gespannt, was mich erwarten wird! ^-^
Beim Opening Song musste ich auf Anhieb erstmal ein wenig schmunzeln, handelt es sich dabei doch um eine abgewandelte Version des Intros der ersten Staffel. Das ist quasi genau die Portion Nostalgie, die ich mir eigentlich erst vom Rest der Folge erhofft hatte, haha. Tatsächlich hat mir das als Einstieg auch sehr gut gefallen! Ansonsten begleitet man Ash im Rahmen dieser Folge in erster Linie dabei, wie er die neue Region ein wenig erkundet. Der aus meiner Sicht etwas überharte Rauswurf aus der Arena hat mich ein wenig irritiert, da er im Rahmen der Folge leider auch nicht weiter erklärt wird. Aber gut, vielleicht folgt die Erklärung dazu dann im weiteren Verlauf der Staffel bzw. spätestens wohl dann, wenn Ash noch einmal in der Arena antreten möchte. Ansonsten bietet die Folge eine erste Chance, die Hauptcharaktere alle ein wenig kennenzulernen, wobei Serena hier zunächst vergleichsweise wenig Zeit abbekommt, dafür in der ersten Szene aber sehr prominent platziert wird. Zu den einzelnen Charakteren werde ich dann erst mit den kommenden Folgen etwas schreiben, wenn ich die Dynamik zwischen den Figuren besser einschätzen kann. Bisher hat das aus meiner Sicht aber alles Potenzial! :3
(Leider habe ich kein Fluffeluff in dieser Folge entdeckt.)
Erlaubtes Gedicht
Darf nicht verfolgt werden, ha!
Hurra Kunstfreiheit!
Auf königlichen
Erlass muss dieses Haiku
beschlagnahmt werden.
sitze wortlos, zag
und dein letztes lächeln ist
wieder so lang her
[haiku]
Funke
Scheues Knistern
Leuchtet heimlich, still
Erlischt alsbald im Dunkel
Bleibt.
[elfchen]
weiches massiv im
akazienschatten, fern
sanfter koaklang
es hat geregnet:
perfekt am abend, himmel
vor zehn minuten.
leiser sonnenschein,
für einen kurzen moment
wirkt stadtchaos fern –
dann auftritt: ein mann.
er zieht brot aus der tasche
und füttert ein schild.
So viele Kommis.
Fühle mich absolut tot.
Sonntag dann wieder.
Ähm, ja … es ist ein wenig ausgeufert. x:
Haiku. - Gesundheit!
Oh, das war gar kein Niesen?
Kein Plan von Lyrik.
Bei diesem Haiku muss ich immer wieder schmunzeln. Ich mag vor allem die Art, wie gezielt der Humor in diesem Haiku etabliert wird. Der zugrundeliegende Witz wird bereits im ersten Vers sehr pointiert zum Ausdruck gebracht. Die lautliche Ähnlichkeit zwischen einem Niesen und dem Wort Haiku wird genutzt, um einen kurzen Dialog zu schaffen, in welchem die Unwissenheit einer der beiden Personen hinsichtlich der lyrischen Form klar erkennbar wird. Dass das in insgesamt nur zwei Worten geschieht, finde ich wirklich beeindruckend! Die beiden nachfolgenden Verse erklären den Witz dann quasi noch einmal auf eine lockere Art, die mir wirklich sehr gut gefällt! ^-^
Jenes Versprechen,
du konntest es nicht halten.
Es sollte nicht sein.
Dieses Haiku bleibt gewissermaßen im Vagen, da für Außenstehende nicht erkennbar ist, um welches Versprechen oder auch nur um welche Art von Versprechen es sich inhaltlich handeln mag. Durch die Verwendung des Pronomens jenes entsteht jedoch dennoch eine vertraute Atmosphäre, sodass man sich der gezeichneten Situation irgendwie verbunden fühlt. Insbesondere der dritte Vers deutet darauf hin, dass das Ich dem Nichteinhalten des Versprechens gegenüber (inzwischen) eine gewisse Akzeptanz aufgebaut hat; das Haiku nimmt zum Ende hin also eine durchaus überraschend positive Wendung. Die generelle Stimmung gefällt mir gut! ^-^
Tiefe Verachtung
in deinen hübschen Augen.
Das schmerzt mich zutiefst.
Ich war beim ersten Lesen sehr beeindruckt von diesem Haiku, da hier mit einer enormen Sprunghaftigkeit zwischen äußerst unterschiedlichen Assoziationen gewechselt wird. Der erste Vers gibt eine klar negative Konnotation vor, da von einer Verachtung die Rede ist, welche mithilfe des Adjektivs tief sogar noch einmal zusätzlich verstärkt wird. Im zweiten Vers folgt sodann ein drastischer Bruch mit dieser negativen Atmosphäre; plötzlich ist von hübschen Augen die Rede. Der abschließende Vers führt diese beiden Extrempole schließlich zusammen, indem die Verbindung aus Schönheit und Verachtung zu einem (erneut verstärkten) Ausdruck von Schmerz beim Ich führt. Dass hier insbesondere die Augen im Fokus stehen, finde ich sehr gelungen, da sie es letztlich auch sind, über welche sowohl die Schönheit, als auch die Verachtung wahrgenommen werden. Es entsteht eine bedrückende Atmosphäre, die aber durchaus sehr zu überzeugen weiß!
Zitternde stimme,
dein unruhiger Atem,
unglaublich niedlich.
Auch dieses Haiku geht in eine ähnliche Richtung, kommt das niedlich am Ende insgesamt doch etwas unerwartet, nachdem zuvor vor allem negativ konnotierte Adjektive (zitternd, unruhig) verwendet werden. Gerade dieser unerwartete Abschluss ist es aber auch, der dafür sorgt, dass das Haiku ein wenig länger im Gedächtnis bleibt. Das Haiku hat mir entsprechend gut gefallen! Ansonsten noch kurz die Nachfrage, ob die Kleinschreibung von stimme im ersten Vers beabsichtigt ist. Inhaltlich kann ich mir das gerade nicht so richtig erklären, außer damit soll das Zittern bildlich dargestellt werden. ^^'
Poch
Klopfende Herzen
schlagen heftig im Einklang ,
verliebtes Pärchen.
Mir gefällt hier sehr, auf wie viele Arten der Herzschlag zum Ausdruck gebracht wird. Im Titel ist von einem Pochen die Rede, im Text folgen noch das Klopfen und das Schlagen der Herzen. Diese Vielfalt mag auf die gegenseitige Neugier verweisen, die bei einer frischen Liebe mitklingt. Man möchte alle Seiten der anderen Person kennenlernen, alle Variationen des Herzschlags spüren. Der dritte Vers rundet das Haiku schön ab, indem es die Szene in einen Kontext einordnet. Das hat mir insgesamt auch wieder gut gefallen! Im zweiten Vers hat sich übrigens ein Leerzeichen vor dem Komma eingeschlichen.
Null Orientierung,
ich wandere stets weiter,
doch weiß nicht, wohin.
Dieses Haiku zeugt von einer gewissen Beharrlichkeit, einem steten Weiterwandern, wenngleich kein Ziel zu bestehen scheint. Dabei klingt einerseits eine Enttäuschung mit, denn das Ich scheint durchaus den Wunsch zu pflegen, einen Anhaltspunkt oder zumindest ein Ziel zu finden. Andererseits sehe ich in dem Haiku aber auch die grundsätzlich positive Aussage, dass sich das Ich trotz fehlenden Ziels nicht aufgibt. Vielleicht findet es auf seinem Weg ja doch irgendwann einen Wegweiser oder eine Person, die beim Orientieren hilft. Ich mag jedenfalls diese leicht mysteriöse und endlos wirkende Stimmung, die vor allem im letzten Vers zur Geltung kommt. ^-^
Weiße Schneeflöckchen
purzeln frech vom Himmelzelt
auf unsere Welt.
Hier gefällt mir besonders die Wortwahl, allen voran das Bild der purzelnden Schneeflöckchen. Sowohl die Verniedlichung der Flocken als auch das Wort frech geben dem Haiku dabei einen lockeren, fast kindlichen Ton, der zum Lesen sehr angenehm ist. Auch die Tatsache, dass der zweite und der dritte Vers über einen Reim miteinander verbunden sind, trägt zu diesem angenehmen Ton bei. Beim Himmelszelt fehlt in der Mitte übrigens ein s, ansonsten gefällt mir auch dieses Haiku sehr gut! ^-^
Wattewölkchen, zart,
eine Sammlung von Schäfchen
friedlich am Himmel.
Der Vergleich von Schafen und Wolken ist sicherlich nicht besonders innovativ, aber irgendwie verfange ich mich doch jedes Mal aufs Neue darin. Neben dem generell ansprechenden Bild mag ich hier vor allem die lautliche Ebene, die aufgrund der wortinternen Alliteration bei Wattewölkchen und aufgrund der Vermeidung dunkler Vokale (o, u) insgesamt sehr wohlklingend ist! Auch die positive Konnotation bei Adjektiven wie zart oder friedlich trägt zu einem insgesamt äußerst stimmigen Bild bei! Das hat mir insgesamt sehr gut gefallen! ^-^
Pika Pi Pika
Pi Pika Pi Pikachu
Pika Pikachu
♥
Heut auf der Arbeit
unglaubliches ist passiert
ich hatte kein frei :(
Heut auf der Arbeit
unglaubliches ist passiert
Kaffee ist alle :(
Ich finde es interessant, dass du in den beiden Haiku einen absolut identischen Aufbau verwendest, bei welchem sogar der traurige Smiley erhalten bleibt. Generell kann die Wiederholung der gesamten Form auf eine Art Monotonie im Arbeitsalltag verweisen. Es passiert einfach immer dasselbe, also wird das auch genauso im Haiku zum Ausdruck gebracht. Gleichzeitig gibt es auch immer wieder diese kleinen Dinge im Alltag, die das Ich scheinbar schwer treffen. Der Witz entsteht dabei natürlich in erster Linie dadurch, dass im zweiten Vers etwas Unglaubliches angekündigt wird, bevor im dritten Vers dann doch 'nur' eine Banalität genannt wird. Trotzdem bekommt man durch die generell bedrückte Stimmung irgendwie auch ein wenig Mitleid mit dem Ich. Ich wünsche dem Ich jedenfalls einen freien Tag und eine zusätzliche Tasse Kaffee! ^-^
Sternschnuppenschweifkind
Unter einem Meer aus Licht
Bist du geboren
Irgendwie vermittelt mir dieses Haiku einen wunderbar malerischen Eindruck von einem Kind, das in einer tiefdunklen Nacht friedlich zwischen seinen Eltern unter einem mit bunten Lichtern erfüllten Sternenhimmel liegt. Der bildliche Eindruck geht dabei in erster Linie schon vom ersten Wort aus, das erstaunlich viele Assoziationen wecken kann. Der beiden folgenden Verse prägen das Bild letztlich nur noch in eine ganz bestimmte Richtung, stellen damit gewissermaßen die Verfeinerung dar. Das Haiku hat mir auf jeden Fall gut gefallen! ^-^
Silberfeiner Glanz
Inmitten einer Wüste
Zwischen Touristen
Ehrlicherweise habe ich inhaltlich keine wirkliche Vermutung, worum es in diesem Haiku eigentlich geht; der Klang und die Wortwahl haben mich aber überzeugt, das Haiku erstmal einfach hier mit aufzunehmen und dann im Rahmen meines Kommentars zu versuchen, zu einer Deutung zu kommen. Der Begriff der Wüste kann sich ja auf sehr unterschiedliche Gegenden beziehen, von der klassischen Sandwüste à la Sahara bis ganz hinüber zur endlos wirkenden Eiswüste der Antarktis. Den silberfeinen Glanz würde ich dabei auf Anhieb eher mit dem Bild der Eiswüste verbinden, da vom gefrorenen Nass in meinem Kopf gerade eher eine Reflexion ausgeht, die ich als Glanz beschrieben würde. Allerdings sind Touristen in einer Eiswüste eher nicht so häufig anzutreffen, was mich doch eher zu den Pyramiden der Sandwüste führt. Letztlich ist das vielleicht auch ein gesetztes Stilmittel, dass hier eben nicht klar erwähnt wird, um welche Art von Wüste es sich handelt. Die Suche nach einer Antwort macht auf jeden Fall Spaß, weshalb mir dieses Haiku insgesamt sehr gut gefällt! ^-^
Nimm meinen Geist ein
Auf dass wir untrennbar sind
Seelenzwillinge
Auch in diesem Haiku taucht wieder eine wunderbar wohlklingende Personenbezeichnung mit fünf Silben auf, dieses Mal allerdings erst im dritten Vers. Entsprechend umgekehrt ist auch der Aufbau: Während beim Sternschnuppenschweifkind viele Assoziationen vom ersten Vers ausgingen, die dann in den nachfolgenden Versen verfeinert wurden, bilden die ersten beiden Verse hier nun gewissermaßen eine vorsichtige Hinleitung zum dritten Vers, in welchem die Assoziationen schließlich gipfeln. Ich finde es spannend und beeindruckend zugleich, wie unterschiedlich du deine Haiku aufbauen kannst! ^-^
Alles anzeigenPichu-Picknick
Am WochenendeMit bunten Ballons hinauf
Denn wir sind nun frei
Durch die Luft schwebenKramurx ein Brötchen geben
Schnell durch die Wolken
Immer mit dem WindRichtung nächstes Abenteuer
Himmelsnascherei
Aww, die Idee, eine Haikukette zu einem Bild zu schreiben, finde ich richtig toll! Bild und Inhalt passen dabei wunderbar zusammen; beides vermittelt den Eindruck von Freude, Spaß und Aufbruchstimmung. Allen voran der verspielte Ton, welcher sich in einer Alliteration wie bunten Ballons oder im abschließenden Wort Himmelsnascherei zeigt, fängt die bildlich dargestellte Stimmung auch in Worten einfach sehr gut ein! Einzig im vorletzten Vers ist eine Silbe zu viel vorhanden; ich weiß allerdings nicht, ob das in irgendeiner Form beabsichtigt ist. Die generelle Idee mag ich auf jeden Fall sehr. Und weil ich weiß, dass du eh ständig nach Bildern suchst, darfst du hier gerne öfter Haiku zu Bildern posten! ^-^
Die Nacht gehört uns
Sie ist ein Meer an Träumen
Ich kann nur staunen
Oh, ich liebe die Metaphorik im zweiten Vers! Insgesamt wird hier ein Wortfeld eröffnet, das wohl doch sehr häufig zur Beschreibung von Fernweh und Sehnsucht oder einfach zur Beschreibung von Freiheit verwendet wird. Die Nacht, das Meer, Träume – alles davon wirkt so endlos, so fern, wodurch immer wieder die Lust auf das Neue und Unbekannte geweckt wird. In diesem Fall ist es im Speziellen die Nacht, welche die Fantasie eines Ichs weckt. Der letzte Vers bringt das schön auf den Punkt und vermittelt dabei so ein leicht kindliches Gefühl von Naivität und Vorfreude, das einem im Alltag gefühlt zu oft abhanden kommt. Gefällt mir sehr gut! ^-^
Musik zum Träumen
Die Suche nach der Wahrheit
Lass uns aufwachen!
Der dritte Vers hatte mich zunächst eine gute Zeit lang irritiert, da sich mir nicht erschließen wollte, wieso man aus den traumhaften Klängen der Musik erwachen wollen würde. Oft kann Musik ja etwas Rauschhaftes darstellen, durchaus im positiven Sinn gemeint, dem man sich voll und ganz hingeben kann und möchte. Genau dieses Bild vermittelt mir zunächst der erste Vers. Letztlich ist es dann insbesondere der zweite Vers, der zwischen meinen anfänglichen Erwartungen (Vers 1) und dem damit einhergehenden Bruch (Vers 3) ein wenig vermitteln kann. Es geht um eine Suche nach der Wahrheit, also möglicherweise um etwas, das über das einzelne Lied hinausgeht. Ich blicke deshalb auf den Liedtext. Vielleicht wurde das Ich von einer einladenden Melodie eingenommen und hat sich anschließend in mehr oder weniger versteckten Botschaften verfangen. Dass Musik "catchy" ist, also buchstäblich Personen für politische Positionen einfangen kann, ist ja keine Seltenheit. So etwas in einem Haiku festzuhalten, finde ich durchaus spannend. Möglicherweise folgt auch das Haiku einem ähnlichen Muster, sodass man sich gezielt im ersten Vers verfängt, bevor man über den zweiten Vers schließlich zur Erkenntnis, also zum Aufwachen, im dritten Vers gelangt. Das Haiku hat mir jedenfalls sehr gut gefallen! ^-^
Naturerwachen
Freundschaftsverabredungen
Nachtschwärmereien
Hach, die deutsche Wortbildung. ♥ In diesem Haiku ist jedem Vers ein einzelnes Wort gewidmet, wobei die einzelnen Worte auf den ersten Blick gar nicht so sehr zusammenhängen. Trotzdem erzeugen sie zusammen eine angenehme, natürliche Stimmung. Ich kann mir das Haiku gut als eine Art szenenhaften Blick durch eine Stadt vorstellen. Man sieht erst das zaghafte Erblühen verschiedener Pflanzen an genau jenem Straßenrand, an dem sich eine Gruppe Freunde trifft, die sich lange nicht mehr gesehen hat. Schließlich gehen sie abends dann etwas essen oder gemeinsam feiern. Das Haiku kann damit auch eine kurze Geschichte erzählen, was bei nur drei Wörtern umso beeindruckender ist! Die einzelnen Worte klingen für sich auf jeden Fall sehr schön und gemeinsam als Haiku gefallen sie mir sehr gut! ^-^
Stille. Nur lauschen.
Fokus. Lieder der Natur.
Ruhe. Entspannung.
Die einzelnen Verse werden jeweils durch ein einzelnes Wort und einen Punkt eingeleitet; die einzelnen Worte werden im restlichen Vers dann wiederum jeweils näher beschrieben. Diesen Aufbau finde ich sehr gelungen, weil durch die vielen Punkte tatsächlich auch beim Lesen eine Ruhe einsetzt; man stoppt häufiger und muss entsprechend alles ein wenig entschleunigt lesen. Gleichzeitig spiegelt der Aufbau des Haikus letztlich auch den Fokus wieder, von dem im zweiten Vers die Rede ist. Die beschriebene Szene vermittelt insgesamt einen gelungenen Zugang zu einer kurzen Momentaufnahme und weiß damit durchaus zu überzeugen! ^-^
Alles anzeigenEinen Schneeball zu
formen ist einfacher als
einen zu schreiben
Manche Versuchekommen nicht über dieses
Stadium hinaus.
Was wohl aus ihnenwird, im Reich des Vergessens?
Niemand wird sie seh'n.
Ich finde es spannend, dass dich eine völlig andere Anregung zu dieser Haikukette inspiriert hat! Vor allem das letzte der drei Haiku gefällt mir mit seinem melancholischen Blick auf den Umgang mit verworfenen Rohfassungen aber auch ohne den zugrundeliegenden Kontext sehr gut. Die gewählten Begriffe wie Reich des Vergessens und niemand, aber auch das gewählte Tempus im dritten Vers, deuten dabei eine Endgültigkeit an, welche die konstante Melancholie im Haiku noch einmal deutlich unterstreicht. Gleichzeitig bildet das Haiku im Rahmen der gesamten Kette einen plausiblen Abschluss, nachdem die Rohfassungen in der zweiten Strophe als geformter Schneeball, was einer Papierkugel entsprechen mag, wohl im Mülleimer gelandet sind. Insgesamt hat mir das gut gefallen, über den Schneeball würde ich mich aber auch noch freuen! ^-^
Alles anzeigenWinterwunder
Schau!Dort oben!
Siehst du sie?
Ist es nicht wunderschön,
wie sie zu Boden schwebt?
Ich fange sie auf,
doch da schmilzt
meine kleine
Schneeflocke.
(Ich musste etwas cheaten, hab es rund gemacht,
Sonst gibt's damit keine Schneeballschlacht!)
Ich finde die unterschiedlich gewählte Schriftgröße durchaus passend, da der Zustand der Schneeflocke dadurch wunderbar bildlich festgehalten wird. Während sie noch ganz fern ist und kaum erkannt werden kann, wird sie besonders klein dargestellt, ebenso kurz bevor sie endgültig geschmolzen ist. Gleichzeitig wird sie gerade dann besonders groß dargestellt, wenn sie dem Ich besonders nah ist, nämlich im Moment des Fangens. Insofern ist das definitiv kein cheaten gewesen, sondern eine effektive Nutzung der gestalterischen Möglichkeiten! ^-^ Inhaltlich wurde die Form meiner Meinung nach ideal genutzt; sie bietet sich ja doch geradezu an, um genau solche Prozesse zu beschreiben. Dennoch finde ich die Umsetzung insgesamt sehr kreativ! ^-^
Verführung
Hörst du die leisenFlüsterstimmen, wie sie aus
dem Nebel klingen?
Inhaltlich scheint es sich in diesem Haiku um Sirenen zu handeln, die den Lesenden in ihren Bann ziehen möchten. Dies gelingt ihnen einerseits über den generellen Aufbau des Haikus, das nämlich als Frage formuliert ist. Man wird direkt angesprochen und buchstäblich verführt, eine Antwort auf die Frage zu suchen, sodass man auf Anhieb mit dem kurzen Gedicht interagiert. Andererseits bietet das Haiku auch klangliche Anreize zur Verführung, etwa durch den angedeuteten Reim von Flüsterstimmen und klingen. Der Reim versteckt sich zwar ein wenig im Gedicht, da zumindest eines der beiden Worte nicht am Versende steht und da der Reim insgesamt auch nicht ganz rein ist, aber er ist eben dennoch vorhanden und verführt des Lesenden damit auf eine subtile Art. Den Sirenen gelingt es damit definitiv, mich einzufangen!
Alles anzeigen
Ein Absurdarium ist leicht:Ich muss nur Comic Sans verwenden,
Ich muss nur Comic Sans verschwenden.
... Hat das reimen schon gereicht?
Nein, denn an Vers eins bemessen,
brauch ich davon ganze elf.
Oh, fast hätte ich vergessen,
einen in Schriftgröße zwölf.
Wie viele Verse fehlen? Zwei!
Ich muss nur Comic Sans beenden.
Schon ist das Scherzgedicht vorbei.
Dass das bisher mit Abstand mein liebstes Absurdarium ist, habe ich dir ja bereits mitgeteilt. Ich mag hier einfach diese Metaebene, die bereits im ersten Vers geöffnet wird. Das Absurdarium an sich wird zum Thema gemacht und da es das längste Wort im ersten Vers ist, richtet sich auch das gesamte Gedicht nach ihm. Die Verse in Schriftgröße 8 wirken wie gut platzierte Kommentare, welche den Übergang zum nächsten Kriterium ermöglichen, was mir insbesondere im Übergang zum Vers "einen in Schriftgröße zwölf" sehr gut gefällt! Auch dass die Comic-Sans-Verse alle demselben Aufbau folgen und sich einzig im Reimwort unterscheiden, welches jeweils immer auch das einzige Wort mit einem E im Vers ist, finde ich sehr gelungen, weil dadurch gleich zwei Kriterien stark beleuchtet werden. Insofern ja, es hat mir definitiv Spaß gemacht, dieses Metagedicht zur Form des Absurdariums zu lesen! ^-^
Paartherapie
Wir verstehen uns.Immer! Meistens! Ab und zu?
Eigentlich gar nicht.
Ich mag hier die Art, wie im Haiku eine Art verlaufender Kontrast aufgebaut wird, sodass man das Ich und das Du quasi über die Verse hinweg dabei beobachten kann, wie sie allmählich herausfinden, wie sie zueinander stehen. Besonders gelungen finde ich in diesem Kontext auch das Fragezeichen am Ende des zweiten Verses, da es nach all der als sicher geglaubten Einschätzungen zum ersten Mal andeutet, dass die eigene Position tatsächlich ein wenig hinterfragt wird. Kaum geschieht dies, gelangen die beiden auch tatsächlich zu der Einsicht, welche am Ende auch stehen bleibt, nämlich diejenige, dass die beiden sich eigentlich nicht mögen. Das hat ein bisschen etwas von einem Sketch, funktioniert aber auch als Haiku sehr gut!
Alles anzeigenKreislauf
Wassertropfen.Schneeweißer Himmel.
Bitterkalte Winde wehen.
Eiszapfen entstehen langsam überall.
Welch faszinierendes Schauspiel der Natur!
Erste Sonnenstrahlen am Himmel.
Lauwarme Winde wehen.
Eiszapfen schmelzen.
Wassertropfen.
Auch hier wird die Form des Schneeballgedichts wieder effektiv genutzt, um einen zeitlichen Verlauf darzustellen. Der Wassertropfen steht dabei sowohl am Anfang als auch am Ende des Gedichts, wodurch die Annahme eines zyklischen Ablaufs naheliegend erscheint. Auch die beiden Verse, in denen die Winde thematisiert werden, fügen sich gut in die gewählte Form ein. Die einzelnen Elemente der Natur bleiben gewissermaßen unverändert, einzig die Temperatur bzw. in diesem Fall möglicherweise die wahrgenommene Temperatur verändern sich, was den Wechsel des Wassertropfens zum Eiszapfen überhaupt erst begründet. Die Umsetzung finde ich deshalb wirklich gelungen! :3
Alles anzeigenZeit darf nicht leben
Daher geht's immer darum
Sie totzuschlagen
Raum darf nicht frei seinDaher geht's immer darum
Ihn einzunehmen
Bei diesen beiden Haiku musste ich auch wieder auf Anhieb schmunzeln, weil sie von einem äußerst kreativen Umgang mit Sprache zeugen. Der parallele Aufbau der beiden Haiku verdeutlicht, wie bewusst hier mit den Redewendungen, die den einzelnen Gedichten zugrunde liegen, gespielt wird. Auf einer abstrakten Ebene mag der jeweils erste Vers möglicherweise auch dazu anregen, insgesamt bewusster über den Gebrauch von Sprache nachzudenken. Wenngleich es sich bei Zeit und Raum um abstrakte Kategorien handelt, mag es auch andere, weniger abstrakte Fälle geben, in denen bestimmten Begriffen die Freiheit eingeschränkt wird. Insofern laden die Haiku auf jeden Fall dazu ein, ein wenig über den Sprachgebrauch nachzudenken, das gefällt mir!
Ich hasse Tage
Kommen und gehen einfach
Ganz ohne Rücksicht
Auch dieses Haiku geht wieder in eine ähnliche Richtung, indem bewusst mit einer bestimmten Redewendung gespielt wird. Die einzelnen Tage werden als besonders egoistisch dargestellt, da sie ihrem Rhythmus unverfroren nachgehen. Das Ich selbst nimmt dabei wiederum keine Rücksicht auf den Hintergrund, wie der Ablauf der Tage überhaupt zustande kommt, weshalb der früh im ersten Vers ausgedrückte Hass aus einer betrachtenden Sicht doch sehr überzogen wirkt. Eventuell mag dies als Diskurskritik zu verstehen sein, da in gegenwärtigen Diskursen häufig zu beobachten ist, dass die 'Gegenseite' erst einmal diskreditiert wird, ohne dass sich Gedanken über den Hintergrund der jeweiligen Positionen gemacht werden. Vielleicht interpretiere ich da jetzt aber auch einfach zu viel hinein, weil das ein Haiku von Thrawn ist weil ich schon seit Stunden an diesem Kommentar sitze. x3
Alles anzeigenabsurdes Elfchen $&§
Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung
kollosale Versicherungsvertreter
Verlustigkeit wird verhindert
Doch ich bekomme nichts
nur weil wer das will
Weil der Titel das Werk als Elfchen betitelt, wollte ich kurz darauf aufmerksam machen, dass Elfchen im letzten Vers in der Regel nur aus einem Wort bestehen, damit es insgesamt elf Wörter sind (also 1-2-3-4-1). Fernab davon finde ich es aber durchaus spannend, wie du hier bewusst mit langen Worten spielst, damit der eigentlich kürzeste Vers am längsten wirkt und umgekehrt. ^^'
Fluss der Zeit
Was morgen wird sein,Der Tag wird es uns zeigen,
Die Zeit nie verweilt
Fluss der Zeit ist sowohl klanglich als auch inhaltlich ein schöner und passender Titel für dieses Haiku. Mir gefällt auch, dass die farblichen Akzente im Titel die Botschaft der steten Veränderung sehr gut unterstützen. Das Haiku selbst ist klar strukturiert und bringt die Botschaft gut zum Ausdruck. Während die ersten beiden Verse jeweils noch mit einem Komma abgeschlossen werden, fehlt am Ende des dritten Verses ein Interpunktionszeichen. Ich finde es gelungen, dass an dieser Stelle bewusst kein Punkt gewählt worden ist, da dieser eine gewisse Abgeschlossenheit suggeriert hätte. Stattdessen bleibt das Haiku unabgeschlossen, was zur künftigen Veränderung passt. Außerdem möchte ich noch hervorheben, dass verweilen rein klanglich ein wundervolles Verb ist. ^-^
6 Uhr in der Früh':
Ich bin zu müde zum Denk-
- Noch mal umdrehen.
Bisher habe ich zu deinem Zahlenprojekt leider noch keinen wirklichen Zugang gefunden, hier erscheint mir die gewählte Zahl aber doch sehr gut eingebunden zu sein. 6 Uhr markiert typischerweise den Beginn des Morgens; die Zeit stellt also gewissermaßen den frühestmöglichen Zeitpunkt dar, um am Morgen aufzustehen, sofern man eben nicht bereits in der Nacht aufgestanden ist. Der eigentliche Witz kommt im zweiten bzw. im Übergang zum dritten Vers zur Geltung, da der Gedanke aufgrund der zu frühen Zeit buchstäblich abgebrochen wird, bevor sich das Ich wieder umdreht und weiterschläft. Ich konnte die Szene definitiv nachempfinden und musste auch ein wenig schmunzeln beim ersten Lesen. Hat mir also gut gefallen! ^-^
Eulenbären sind
wundervolle Wesen, die
missverstanden sind.
Den Begriff der Eulenbären kannte ich so zwar noch nicht, aber er wirkte immerhin faszinierend genug auf mich, dass ich ihn zumindest kurz gegoogelt habe. Wenngleich ich zu Pen & Paper keinen wirklichen Hintergrund habe, denke ich, dass das Haiku auch für sich ganz gut funktioniert. Generell gefällt mir zum einen die gelungene Wortwahl. Neben dem bereits erwähnten Begriff der Eulenbären möchte ich hier auch die Alliteration wundervolle Wesen im zweiten Vers positiv hervorheben. Zum anderen hat es mir vor allen auch der dritte Vers ein wenig angetan, da er nochmal einen komplett neuen Blick auf die beschriebenen Geschöpfe wirft. Ich habe langsam das Gefühl, dass sich der Relativsatz für den dritten Vers eines Haikus tatsächlich in vielen Fällen sehr gut anbietet, hier gefällt er mir auf jeden Fall sehr. ^-^
Wenn ich im Bett bin,
bricht eine neue Nacht an;
die Sterne fallen.
Irgendwie wirkt dieses Haiku bei längerer Betrachtung sehr düster auf mich. Das Ich legt sich ins Bett und scheint plötzlich nur noch von Dunkelheit umgeben zu sein, da es einerseits von der Nacht umgeben ist, die Sterne andererseits aber kein Licht liefern können, da sie fallen. Vielleicht zerdenke ich das Haiku gerade aber auch und es geht hier tatsächlich nur um das Einschlafen und die Reise in das Land der Träume. Auch dazu muss die Nacht natürlich erst einmal beginnen und generell ist Dunkelheit dazu natürlich förderlich. Fernab davon finde ich die Wortwahl hier sehr schön; Nacht und Sterne sind ja immer wieder gern verwendete Begriffe in Gedichten. ^-^
Ich denke an dich;
Wo bist du nun? Doch es bleibt
unbeantwortet.
Dieses Haiku wirkt sehr persönlich auf mich. Das Ich scheint den Verlust des Dus zu verarbeiten, das es direkt anspricht. Die Frage selbst bleibt aber unbeantwortet, vielleicht geht es also darum, dass das Du verstorben ist. Auch das kleine Wort nun lässt mich in eine ähnliche Richtung denken, da es andeutet, dass das Du vor noch nicht allzu langer Zeit beim Ich gewesen ist. Natürlich kann hier auch eine andere Form der Trennung thematisiert werden. In jedem Fall finde ich solche persönlichen Gedichte immer sehr ansprechend, deshalb Danke für dieses Haiku!
Verlassene Stadt,
Pflanzen überwuchern Häuser.
Natur kehrt zurück.
Bei diesem Haiku hat mich in erster Linie das Thema angesprochen. Die verlassene Stadt als solche bietet einen wunderbaren Zugang zu einer Momentaufnahme der Natur, die ohne menschliche Eingriffe einfach wuchern kann. Insgesamt mag ich es sehr, wie sich das Naturmotiv – ganz ähnlich wie auch in der verlassenen Stadt – durch alle drei Verse ziehen kann, als solches aber erst im letzten Vers tatsächlich benannt wird. Formal möchte ich noch anmerken, dass im zweiten Vers theoretisch eine Silbe zu viel verwendet worden ist. Ansonsten hat mir dieses Haiku aber auch sehr gut gefallen! ^-^
Alles anzeigenEin Schloss aus Bernstein
Viel zu lang vor mir versteckt
Mächtiges Fossil
Zufallsbegegnung?Oder hast du gerufen?
Zeit, aufzuwachen
Herrscher der Lüfte
Urzeiten im Stein versteckt
Oh, mir gefällt die Idee, einzelne Haiku bestimmten Pokémon mit fünf Silben zu widmen! Diese drei Haiku zu Aerodactyl finde ich dabei auch sehr gelungen, weil so kleine Details wie das Bernsteinfossil sehr gut eingearbeitet worden sind. Auch die finale Auflösung des gesuchten Pokémons im letzten Vers finde ich einen schönen Kniff. Ich bin gespannt, welche Pokémon noch alles fünf Silben aufweisen und wie du sie darstellen wirst! ^-^
Unsichtbar für euch
Der vergessene Eine
Ideeleeres Blatt
Der zweite Vers scheint sich hier bewusst auf dich selbst als Autoren zu beziehen, da du im Kommentar unter dem Haiku von einem Lebenszeichen deinerseits schreibst. Im dritten Vers steht wiederum das leere Blatt im Vordergrund, was auf eine mögliche Schreibblockade verweisen kann. Interessant ist erst in diesem Zusammenhang der erste Vers, da sowohl das Ich im zweiten Vers als auch das Blatt im dritten Vers als unsichtbar bezeichnet werden können. Im ersten Fall würde es darauf hinauslaufen, dass sich das Ich als Autor als ein unbeschriebenes Blatt betrachtet; im zweiten Fall würde es eher auf die verlorenen Rohfassungen hinauslaufen – also eher ein Ansatz, wie ich ihn bei Mandelev schon beobachten konnte. In jedem Fall regt das Haiku dazu an, über den Bezug der einzelnen Verse zueinander nachzudenken. Gerne mehr davon! ^-^
Urlaub endet nie,
ändert sich dein Schuhwerk nicht:
Sand ist immer da.
Und auch bei diesem Haiku möchte ich abschließend den gelungenen Aufbau noch einmal positiv hervorheben. Die Pointe im letzten Vers wird behutsam aufgebaut und kam für mich beim ersten Lesen auch durchaus unerwartet, was bei einem humorvollen Gedicht ja immer gut ist! Auch der Doppelpunkt am Ende des zweiten Verses gefällt mir gut, da er die Pointe effektiv ankündigt und in Szene setzen kann. Den ins Haus getragenen Sand mit dem Urlaubsstrand zu vergleichen, finde ich an sich übrigens auch sehr kreativ. Das hat mir gut gefallen! ^-^
j’entends le vert tendre.
on nage dans les couleurs
qui sont si fragiles.
Übersetzung:
höre sanftes grün.
wir schwimmen in farben, die
so zerbrechlich sind.
Lagomorphshipping:
Haspiror und Pikachu –
Schon cute zusammen!