Beiträge von Flocon

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    Thema: Wörterbuchweitwurf


    Haiku

    Wortakrobaten

    Spielerisch der Drahtseiltanz

    Nur ein falsches Wort …


    Wörterbuchweitwurf

    „55 Meter, das könnte glatt ein neuer Weltrekord sein!“, rief er jubelnd.

    Eine Dame blieb aus Neugier im Gang stehen. „Was machen Sie da?“

    „Ich werfe Wörterbücher.“

    „Das sehe ich.“

    „Wieso fragen Sie dann, was ich hier mache?“

    Erzürnt verschränkte die Bibliothekarin ihre Arme. „Räumen Sie die Bücher zurück und verlassen Sie umgehend das Gebäude!“



    Hintergrund:

    Beim Erstellen der Liste hatte ich die grobe Idee, evtl. ein bisschen durch verschiedene Wörterbücher zu blättern und daraus dann etwas zusammenzubasteln. Und jetzt habe ich kein Wörterbuch in meiner Nähe, uff. Stattdessen habe ich mich jetzt mal an 55 Fiction versucht. Dabei geht es darum, eine Kurzgeschichte in nicht mehr als 55 Wörtern zu erzählen. Da ich Drabbles schon liebe, war es ja mal einen Versuch wert. Kommentare nehme ich gerne an. :)


    Abschließende Worte:

    Wie in den letzten Wochen mehrfach erwähnt, hatte ich einige Ideen, wie ich im April weitermachen möchte. Da sich für die Kollaborationen und die wöchentlichen Listen niemand mehr gemeldet hat, habe ich die entsprechenden Ideen jetzt aber doch wieder verworfen. Ansonsten ist mir ja auch aufgefallen, dass das generelle Interesse hier im Vergleich zum Januar deutlich zurückgegangen ist, sodass ich mich wieder verstärkt meinem anderen Projekt widmen möchte. Trotzdem nochmal ein riesiges Danke an alle, die hier regelmäßig mitgelesen haben und ganz besonders an diejenigen, die mir gelegentlich auch Feedback gegeben haben! Das Projekt hat dadurch insgesamt deutlich länger überlebt, als ich das jemals für möglich gehalten hatte und rein von der Masse an entstandenen Rohfassungen war das auch definitiv die produktivste Phase in meinem Leben, haha. Insofern ja, einfach nochmal ein großes Danke an alle, die mich hier motiviert haben! :)

    Die Sammlung würde ich übrigens gerne offen lassen, falls in nächster Zeit noch jemand kommentieren möchte. Wie gesagt, da die Werke alle noch nicht so alt sind, freue ich mich bei jedem Werk über Rückmeldungen! Im Startpost ist auch ein kleines Inhaltsverzeichnis mit Empfehlungen. Evtl. folgen mit etwas Abstand auch noch ein paar kleinere Experimente in der Sammlung hier. ^-^


    Rekommis: -


    Thema: Das Fossil


    Dochte

    Zärtlich legt sich ganz allmählich sanfte Wärme übers Tal, während wir entschlossen, still vom Gipfel blicken; all das satte Grün ergraut und wir schau’n zu. Spürst du jäh die Dunkelheit im lodernd schönen Licht, so hell, bevor das Rot das Blau ergreift, das dumpfe Grau der Schwärze weicht und unser Licht erlischt? Was ist es, das von uns dann noch verbleibt? Bloß schwache Körper, die der Asche, die uns seelenruhig vom Schmerz befreit, verdanken, dass sie als Fossil verenden?

    Dein Blick, so gleichgültig, er sagt genug. Doch schließen wir die Augen nicht. Nein, wir schau’n zu. Wird’s dadurch gut?



    Hintergrund:

    Fast ein wenig bezeichnend, dass ich ausgerechnet zum Ende der Themenlisten wieder den Weg ins Licht suche und damit den Kreis zur letzten Sammlung schließe, haha. Eigentlich hatte ich bei dem heutigen Thema überlegt, jemanden ein Fossil auffinden zu lassen und mich dann evtl. noch mit der individuellen Geschichte des Fossils zu befassen. Über das Bild eines Waldes, der von Asche begraben ist, bin ich dann aber zum genau umgekehrten Prozess übergegangen, also dem Fossilwerden. Ich denke trotzdem mal, dass man in dem Drabble einiges lesen kann, deswegen sage ich da gar nicht mehr groß etwas dazu. Insgesamt bin ich persönlich aber endlich mal wieder wirklich zufrieden mit einem Werk hier. Vielleicht möchte ja jemand seine Gedanken dazu mitteilen. :)


    Rekommis: -


    Fussball 17

    Basketball 15

    Handball 4

    Hockey 17

    Eishockey 13

    Tennis 12

    Badminton 9

    Baseball 15

    Minigolf 15

    Squash 13

    Völkerball 18

    Wasserball 17

    Thema: Weiß


    morgenstunden im märz

    einsame flecken auf eisernem glas,

    gehalten in unbunten farben.

    sie schwinden, verblassen und

    strahlen beim malen so hell, dass

    sie leuchten. dynamisch und kräftig,

    so zärtlich, zerbrechliche flocken

    aus schnee.



    Hintergrund:

    Not gonna lie, den Kommentar habe ich heute leider nicht mehr geschafft, weil ich kein Werk zum Kommentieren gefunden habe. Um jeden Preis erzwingen will ich es ja auch nicht, wenn mir zu einem Werk nichts einfällt. Aber generell fand ich die Kommi-Sonntage in diesem Monat wirklich schön, um überhaupt mal einen Rhythmus zu entwickeln; das werde ich auf jeden Fall versuchen beizubehalten! ^-^

    Das Gedicht ist entstanden, weil es heute morgen so völlig aus dem Nichts geschneit hat. Ich bin nicht wirklich zufrieden mit dem Gedicht, aber die Zeit wurde knapp. Ich gucke morgen nochmal rüber. ^^'


    Rekommis: -


    Thema: Monopoly


    Haiku

    Monopoly; ein

    Treiben in die Insolvenz.

    Geh nicht über Los.


    Elfchen

    Monopoly:

    Ein Spiel

    mit zwei Varianten.

    Muss Geld immer siegen?

    Freiland.



    Hintergrund:

    Mehr als ein Haiku und ein Elfchen habe ich heute leider nicht geschafft, mh. Die Idee mit dem Treiben in die Insolvenz habe ich dem Wikipedia-Artikel zu Monopoly entnommen. Auch das Elfchen basiert auf den Infos aus dem Artikel. Näher beschäftigt habe ich mich mit dem dort vorgestellten System allerdings nicht, also bitte nicht überbewerten. Ansonsten ein letztes Mal die Einladung an alle, dass morgen Kommi-Sonntag ist, auch wenn es gar nicht mehr so viele unkommentierte aktive Sammlungen gibt. Vielleicht weite ich es mal auf andere Bereiche aus, haha. ^^'


    Rekommis: -


    Thema: Eintritt in die Realität


    Real, die Wahrnehmung

    Herzlich Willkommen! Treten Sie aus

    der Wahrnehmung heraus und lassen

    Sie sich ein auf eine Welt, in der der

    Schein nicht mehr zu dominieren

    scheint, bloß wellenförmige Gedanken,

    die wie Asche blass, fast nass und

    durchsichtig in Ihrem Herzen schnei'n,

    doch existiert es nicht, die Asche schon.



    Hintergrund:

    Je mehr ich zum Begriff der Realität recherchiert habe, desto verwirrter war ich, also habe ich versucht, genau dieses Gefühl festzuhalten, haha. Rein formal bin ich ganz zufrieden, inhaltlich kann ich das Ganze noch nicht ganz verorten. x)

    Ansonsten habe ich inzwischen ein paar grobe Ideen im Kopf, wie ich nach den Listen (also im April) weitermachen möchte. Unter anderem könnte ich mir auch kleinere Kollaborationen vorstellen (wie ich es etwa hier schon einmal in einem größeren Rahmen getan habe). Falls daran jemand Interesse hat, würde ich mich über eine kurze Rückmeldung freuen; egal ob hier im Topic, per Konvi, discord oder wo auch immer. Übrigens auch gerne Nicht-FF'ler; hier soll es ja einfach darum gehen, generell kreative Anstöße zu finden. ^-^


    Rekommis: -


    Thema: Viele Kissen


    Geteiltes Bett ist halbes Leid.

    Liebe zeigt sich stets auf andre Weise;

    heimlich, still und leise halten Seeotter

    beim Schlafen ihre Hände, um ein

    Auseinandertreiben auf dem Wasser zu

    verhindern. Wir hingegen führen vor

    dem Schlafengehen Krieg. Gestern erst

    verlor ich jenen Kampf, der als die

    Schlacht vom Kopfkissenbereich in die

    Geschichte eingetragen ist, mit federnen

    Verlusten in der fünften Kissenkompanie.

    Doch unterschätz mich nicht, rühmst

    du dich ganz gemütlich noch im Sieg,

    liegst leicht verträumt in deiner Decke,

    die du als Trophäe in dein Reich der

    Träume mitgenommen hast, such ich mir

    zärtlich schon die Waffen für den Aufstand,

    der wie immer gleich am Morgen folgt.



    Hintergrund:

    Heute war das mal eine relativ spontane Idee, für die ich keine große Recherche gebraucht habe. Ich muss mal schauen, ob ich das noch leicht verändere, groß überarbeitet ist es noch nicht. Auch beim Titel bin ich nicht ganz sicher; aber eigentlich sollte er so schon ganz gut zu der Idee passen. Wie immer freue ich mich über Feedback. :)


    Rekommis: -


    Thema: Beobachten der Augenbraue


    franky

    leuchtend, strahlend braun die iris deiner

    augen, zierlich lockend ziehst du anmaßend

    den linken mundwinkel zu ihnen hoch,

    doch heute blasst dein bild in tristem grau.

    so wählerisch schaust du im spiegel, spielst

    die wut, dann angst und zorn und freude,

    übst kontrolle über feine brauen, die das tor

    zu deiner seele sind. all das schauspiel nur

    versuche, es zu schließen, leis und unbemerkt.



    Hintergrund:

    Kurz vorweg: Einschließlich des heutigen Themas sind es noch sieben Themen, bis ich das Projekt in der aktuellen Form für mich wie vor einiger Zeit schon angekündigt beenden möchte. Falls noch jemand eines der Themen selbst umsetzen möchte, wäre jetzt also der ideale Zeitpunkt dafür! Wie ich danach weitermache, habe ich noch nicht endgültig entschieden. Mal gucken, ob das mit den wöchentlichen Listen noch was wird, mh.

    Zum Gedicht: Man nehme ein schwarz-weiß Foto mit emotionslosem Blick und denke sich die Augenbrauen weg. Fand ich tatsächlich ganz inspirierend. ^^' Die Idee kam mir, nachdem ich bei meiner Recherche gelesen hatte, dass die Emotionen sehr viel stärker an den Augenbrauen abzulesen seien als etwa an den Augen oder dem Mund. Mit dem Gedicht bin ich Stand jetzt doch ganz zufrieden. ^-^


    Rekommis: -


    Thema: Sinkendes Schiff


    Der Kapitän

    Ritterlich bleibt bis zum Schluss

    der Kapitän auf seinem Schiff, auch

    wenn es sinkt und ihm alsbald

    der abgrund schwarz entgegenwinkt;

    denn Recht basiert auf Ehre,

    draußen auf dem Meere.



    Hintergrund:

    Meine Recherche hat mich heute relativ schnell zu der bekannten Regel geführt, dass ein Kapitän sein Schiff im Falle eines drohenden Untergangs als letzter verlassen müsse. Wenn ich Wikipedia vertrauen kann, scheint das deutsche Recht diese Regel bei Weitem nicht ganz so streng auszulegen, wie es wohl an anderen Orten der Fall ist und persönlich kann ich mit der Regel auch nicht viel anfangen, aber well, für ein kurzes spontanes Gedicht hat es gereicht.


    Rekommis: -


    Thema: Golf mit einem Wolf


    Der Politiker und der böse Wolf


    Es war einmal vor langer Zeit,

    als ich noch leise träumen konnt;

    so eifrig und voll Heiterkeit

    sah ich mein Ziel am Horizont.


    Doch Mutter warnte mich schon früh,

    als sie mir diese Kappe gab,

    die rot und nichts als rot versprüht,

    doch nähme ich sie mit ins Grab,


    wenn ich den Weg zum Ziel verlass

    und meine Träume je verkauf,

    wie ich es tat, oh schmerzend Hass

    lass nach. Es war der Wolf, „verlauf


    dich nicht im Feld der Politik,

    mein kleines Kind, komm lieber mit,

    ich führe dich zum ersten Sieg

    im Golf, das ist dein erster Schritt


    zu großem Geld, mein Kind, komm mit!“

    Und ich? Ich war naiv, ich glaubte

    ihm, dem bösen Wolf und ich kam mit.

    Doch er verließ mich bald, er raubte


    mir nicht bloß die Seele, nein,

    er nahm sich auch mein Ziel und fraß

    es hastig auf. Ja, kann das sein,

    ist alles hier bloß Schein; geschah's


    weil mich das Golfspiel einfach so

    sehr lockte, oder war's der Reiz,

    dem ich erlag, einfach nur froh,

    ein Teil zu sein von ihnen. Geiz


    mag eine Rolle spielen, doch

    es war der Weg den ich verließ,

    verlor mich selbst, fiel in ein Loch,

    in dem ich auf den Wolf so stieß.



    Hintergrund:

    Der Corona-Wahnsinn hat dich erreicht, wenn dich dein eigenes Schreibprojekt anfängt zu nerven, weil du dadurch die Staffel deiner neuen Lieblingsserie nicht mehr an diesem Tag beenden kannst. Ehrlicherweise bin ich jetzt zu faul, das ganze Gedicht noch einmal zu überarbeiten, aber da steckt auch so schon einiges an Zeit drin, also poste ich heute ausnahmsweise die wirklich komplett unbearbeitete Version; also das, was zu dem Zeitpunkt da war, als der letzte Vers geschrieben wurde. Weder ist die Idee völlig ausgearbeitet, noch ist das stilistisch auch nur ansatzweise nah an der Perfektion. Aber ursprünglich ging es hier ja einfach darum, überhaupt jeden Tag etwas zu schreiben und in der Hinsicht bin ich ganz zufrieden, weil ich zumindest eine Idee entwickelt habe, mit der ich demnächst wieder weiterarbeiten kann. Übrigens weiß ich, dass der Golf-Bezug vollkommen willkürlich wirkt und außerhalb des Themas werde ich ihn auch wieder aus dem Gedicht nehmen. (Seid also bitte gnädig, haha) ^-^


    Rekommi:

    _______________

    Thema: Rot


    Rot.

    ACHTUNG! bring das wasser nicht

    zum kochen gib dann eine rose zu:

    langsam erst nur eine blüte dann die

    zweite dritte vierte blüte bis zum

    schluss die dornen kommen nicht zu

    früh sonst wird das wasser blut und

    das symbol der liebe kocht in wut

    empor verlässt den kopf in dem es

    brodelt brodelt explodiert und wer es

    trinken will verliert die ACHTUNG

    dominanz lockt immer noch sie zieht

    uns magisch an und wir sind ROT vor

    scham.



    Hintergrund:

    Es ist zwar wieder Kommi-Sonntag, aber ich habe momentan ja eh nichts besseres zu tun, also habe ich mir für das heutige Thema trotzdem ausreichend Zeit nehmen können. Letztlich habe ich mich wieder auf die Symbolik der Farbe konzentriert und dann ist das dabei rausgekommen. Mit der Stimmung im Gedicht bin ich sogar ausnahmsweise relativ zufrieden. Über Gedanken, Feedback oder alles andere freue ich mich natürlich wie immer. ^-^


    Rekommis: -


    Huhu @Epimonandes !

    Ich weiß nicht, wie aktiv du hier noch bist, aber ich habe dich vor ein paar Tagen zumindest mal kurz im Chat gesehen, deswegen bekommst du heute einen kleinen Kommentar am Kommi-Sonntag von mir. :)


    Generell finde ich es interessant, wie du über deine drei Werke hinweg den Stillstand der Zeit zum Thema machst. In Reue ist das Thema stark individualistisch ausgelegt. Ein lyrisches Ich steht vor dem Tod und nimmt die Zeit nun besonders langsam wahr. Dabei stellt sich das Gefühl ein, etwas verpasst zu haben und sich die eigenen Träume nicht erfüllt zu haben. Auch wenn das ganze Gedicht damit insgesamt eine sehr dunkle Stimmung einnimmt, kann man zumindest den buchstäblichen Stillstand der Zeit im zweiten Vers ja so umdeuten, dass das lyrische Ich nun nahezu unendlich viel Zeit hat, um doch noch etwas davon umzusetzen. Zumindest lasse ich mir diesen leichten Lichtblick in meiner Interpretation nicht nehmen, haha.

    In Ein leidiges Thema äußert sich der Stillstand der Zeit dann auf eine ganz andere, nämlich eine sehr viel gesellschaftsbezogenere Weise. Obwohl die Wiedervereinigung schon lange zurück liegt, halten sich dem lyrischen Ich zufolge diverse Klischees und Vorurteile noch immer. Sie unterliegen also nicht der fortlaufenden Zeit und stehen damit still. Interessanterweise endet das Gedicht mit einem sehr viel positiveren Ausblick. Ganz spontan könnte man das im Zusammenhang mit dem ersten Gedicht so deuten, dass die Gesellschaft sich, entgegen der Idee vom Stillstand der Zeit, dennoch entwickelt oder zumindest entwickeln kann, während dieselben individuelle Probleme unabhängig von der Zeit immer wieder auftauchen werden. Aber ich denke mal, dass das zu weit geht, haha.

    Stilistisch ist mir zwar in beiden Gedichten, aber vermehrt im ersten Gedicht, aufgefallen, dass du manchmal einen etwas holprigen Rhythmus verwendest. Ich vermute mal, dass das teilweise damit zusammenhängt, dass die Reime passen sollen, worunter der Lesefluss aus meiner Sicht aber mehr leidet, als unter einem unreinen Reim. Aber da die beiden Gedichte auch schon etwas älter sind, merke ich es einfach nur mal an, falls du sie irgendwann nochmal überarbeiten möchtest. ^^'

    Der Geist der Leere, eine Kurzgeschichte geht das Thema des Zeitstillstandes noch einmal völlig anders an. Das zeigt sich schon formal, da es sich hierbei nicht um ein Gedicht handelt. Das scheint sogar so besonders zu sein, dass es im Titel erwähnt werden muss. Das fand ich schon irgendwie bemerkenswert und interessant! Zugegeben, inhaltlich stellen mich das Werk und insbesondere das Ende dann aber doch vor einige Rätsel. Handelt es sich tatsächlich um ein schwarzes Loch, das sich langsam der Erde nähert und alles ansaugt, bis der Erzähler schließlich in den Ereignishorizont gezerrt wird (was ich bei den Beschreibungen eigentlich nicht ausschließen möchte)? Oder ist das ganze eher als Beschreibung des Innenlebens eines Erzählers zu verstehen, der sich körperlos und leer fühlt? Persönlich tendiere ich dazu, den Text wieder mit dem ersten Gedicht in Verbindung zu setzen, insofern dass es sich beim Erzähler um das lyrische Ich handeln könnte, das nun eben verstorben ist. Stellen die ersten Bilder im Text vielleicht noch Phantasien kurz vor dem Tod dar, beschreibt die zweite Hälfte schließlich den Sterbeprozess selbst. Interessant bei der Verbindung zum Gedicht wäre hierbei dann, dass die Reue und die vielen kleinen Wünsche aus der Phase vor dem Tod am Ende völlig vergessen sind, sodass die Leere am Ende ja durchaus auch etwas Positives darstellen könnte.


    Insgesamt habe ich wahrscheinlich sehr weit ausgeholt, aber irgendwie fand ich es ganz interessant, die Werke mal in Bezug zueinander zu setzen. Ich würde mich auf jeden Fall freuen, wenn du uns mal wieder ein kleines Update präsentieren würdest! :)

    Thema: Goldener Schrank


    fassade

    wie ein goldner schrank, so

    schillernd,

    doch verschlossen hältst du

    all die worte und gedanken,

    die ein jeder von uns in sich

    trägt, ganz tief in deinen

    fächern, wo sie niemand fühlt,

    nur du.

    aus angst vorm bröckeln der

    fassade?

    ists das wert, das ganze gold,

    wenn es doch eigentlich nicht

    strahlen kann?



    Hintergrund:

    Uff, es gab mal Phasen, in denen ich zu vielen Themen schon im Voraus einige Ideen hatte; momentan ist das bei den meisten Themen vielmehr ein kleiner Kampf, überhaupt eine Idee zu entwickeln. Das Gedicht ist entstanden, nachdem mich meine Recherche nicht weitergebracht hat und ich mich dann einfach zu dem Satz "du bist ein Schrank" gezwungen habe, um damit ein wenig rumzuspielen. Gedanken dazu nehme ich trotzdem gerne an. :)

    Ohh, und morgen ist natürlich wieder Kommi-Sonntag, also alle schön kommentieren!


    Rekommis: -


    Thema: Herumalbern


    Der Witzbold


    Ein Blick nach links, ein Blick nach rechts

    und noch ein leises, freches Lachen, dann

    schon holt der Greis die gelbe Frucht aus

    seiner Tasche, schält sie und er isst sie auf.


    Ein Blick nach links, ein Blick nach rechts

    und ach, noch immer muss er lachen wie

    ein Kind, ja, wie ein Kind, so nimmt er rasch

    die Schale, wirft sie und er schaut hinauf.


    Ein Blick hinauf, ein Blick hinab und ach,

    die Schale liegt am Boden, wo nun gleich

    ein Knirps zum Opfer ihrer Kräfte werden

    soll, der Greis, er schaut und schaut darauf.


    Ein Blick nach links, ein Blick nach rechts,

    doch niemand scheint zu kommen, was den

    Greis nun traurig stimmen lässt, schon gestern

    kam kein Knirps, hat er wohl keinen Lauf.


    Ein Blick nach links, ein Blick nach rechts,

    dann nimmt er, ach, die Schale, packt sie

    wieder ein in die Tasche, doch er grinst

    dabei, sein freches Lachen hält er sich, er

    wird ja wiederkommen, schiebt den Witz

    nur auf.



    Hintergrund:

    Ich weiß mal wieder nicht, was ich da heute genau fabriziert habe, haha. Erst kam mir überhaupt keine Idee. Dann hatte ich ein kurzes Brainstorming mit Musicmelon und ich dachte mehrfach, dass ich kurz vor eine Idee stünde, aber so wirklich kamen mir dann doch keine Worte. Schließlich habe ich auf YouTube nach "alberner" Musik gesucht und mich davon dann einfach leiten lassen. Das Ergebnis ist ... das hier. x3

    Ansonsten habe ich im Startpost jetzt endlich alle bisherigen Werke in den Listen verlinkt und meine persönlichen Empfehlungen noch einmal gesondert aufgelistet. Falls also jemand noch einmal nach einem früheren Werk sucht, oder falls jemand sehen möchte, wie ich ein bestimmtes Thema umgesetzt habe, ist das jetzt auch möglich. Über Kommentare freue ich mich weiterhin zu allen Werken. Auch wenn wir schon auf der fünften Seite sind, ist hier ja kein Werk wirklich alt, haha. ^-^


    Rekommi:

    _______________

    Thema: In der Pyramide


    le sourire

    symbolisch breitet sie die flügel aus,

    doch hat sie keinen kopf, der ihre

    tränen zeigen könnt, die nike schaut

    zum floß, auf dem die menschen

    einer nach dem anderen verschwinden,

    bis bloß fünfzehn übrig sind, da fragt

    sie sich, ob sklaven sterben, wenn sie

    rebellieren, oder war sie selbst dazu

    verdammt, auf ewig sieg und ruhm zu

    demonstrieren, aufstand, aufstand,

    freiheit führt das volk, doch krieg

    bleibt krieg und niemand fragt sich,

    ob sie lächelt, lächeln würde, oder

    weinen, stumme nike, hängen alle

    doch am fernen ausdrucksschwachen

    mund.



    Hintergrund:

    Ich sage heute ausnahmsweise mal nichts zu dem Gedicht, vielleicht möchte ja jemand interpretieren. ^-^


    Rekommis: -


    Thema: Zufriedenstellendes Ende


    Abschluss

    Zufrieden betrachtet sie den Schmetterling. Ein kleines Loch ziert noch den bläulich schimmernden Flügel des ansonsten so anmutig strahlenden Tieres.

    Wochenlang hatte sie nun schon nach dem fehlenden letzten Teil gesucht, das wie vom Erdboden verschlungen schien. In ihrer Verzweiflung hatte sie beim Hersteller angerufen, um ein Nachsenden zu erbitten. Doch das Puzzle werde nicht mehr produziert und überhaupt sei es nicht möglich, ein einzelnes Teil nachzusenden.

    Als sie es gestern dann aber doch noch entdeckt hatte, war das alles egal.

    Nervös greift sie nun nach der blauen Schuppe; setzt diese in den Flügel ein. Alles passt. Das Mädchen lächelt.



    Hintergrund:

    Von der formalen Auslegung des Themas habe ich mich im Laufe des Abends immer mehr gelöst, da ich einfach keine Idee gesehen habe, die sich in kurzer Zeit hätte umsetzen lassen. Stattdessen habe ich das Thema nun inhaltlich ausgelegt und nach etwas gesucht, das sich beim Abschluss sehr zufriedenstellend anfühlt. Ganz zufrieden bin ich nicht, aber vielleicht erkennt sich ja zumindest jemand in dem Drabble wieder, haha. Kommentare nehme ich auch zu früheren Werken gerne weiter an. :)


    Rekommis: -


    Huhu! ^-^

    Meine Liste mit täglichen Schreibaufgaben hat mir heute das Thema "Zufriedenstellendes Ende" vorgegeben. Bei der Hintergrundrecherche bin ich dann eben auf eine Diskussion gestoßen, die sich damit beschäftigt, was genau ein zufriedenstellendes Ende überhaupt ausmacht. Fernab davon, dass ich noch überhaupt keine Idee habe, wie ich das Thema innerhalb eines kurzen Werks generell umsetzen könnte, fand ich die Diskussion eigentlich ganz interessant. Was für Erwartungen habt ihr bei kurzen Werken an ein Ende; gerade auch im Unterschied zu längeren Werken? Wann sind es zu viele, wann zu wenige Informationen? Wie geht ihr formal bei der Gestaltung ran? Wann droht das Ende negativ kitschig zu werden? Ich hoffe, die Fragen sind ohne Beispiel jetzt halbwegs nachvollziehbar; ich habe ja leider selbst noch nichts dazu geschrieben. ^^' Aber eure Gedanken dazu würden mich interessieren!


    (Oh, und an dieser Stelle auch nochmal Werbung für meine Sammlung; ich freue mich auch, wenn andere versuchen, die Themen umzusetzen! ^-^)

    Thema: Rundes Feld


    Ringen

    du ringst doch nicht mit

    der entscheidung, sondern

    nur mit dir, drei punkte

    für den schatten deiner

    selbst, steh auf und stell

    dich in die ecke, wie du

    es schon lange tust,

    oder komm und wirf den

    schatten um, im runden

    feld, ein griff, fünf punkte

    und du siegst nicht nur im

    spiel.



    Hintergrund:

    Minimal zu spät und ein sehr, sehr spontanes Gedicht, das eben in etwa fünf Minuten plus eine Kurzrecherche zum Ringen entstanden ist. Mehr Ideen hatte ich zu dem Thema leider über den ganzen Tag nicht. Ich gucke morgen nochmal, ob ich mit dem Rhythmus insgesamt wirklich so zufrieden bin. ^^'


    Rekommis: -