Rose hat gezeigt, dass er Spieler auch besser machen kann zB ein Bensebaini war nicht ansatzweise so gut in Frankreich.
Finde das ein bisschen verkürzt, zu betonen, dass Bensebaini in Frankreich nicht so gut war. Der Junge war 23 und hat damit natürlich noch Entwicklungspotenzial. Dennoch war er bei Rennes und in der algerischen Nationalmannschaft schon Stammspieler, es war also recht ersichtlich, wo seine Reise hingehen wird. Das gleiche bei Zakaria, der bereits unter Hecking schon die nötigen Schritte gemacht hat, bei Neuhaus ebenfalls, der in Düsseldorf und bei 1860 schon gezeigt hat, was er konnte und bei Elvedi, der auch nur noch recht viel Erfahrung sammeln musste. Gleiches gilt für Thuram, der noch jung war und Embolo, der noch jung war und endlich mal ohne große Verletzungspausen durchspielen konnte.
Manche Spieler entwickeln sich eben einfach, weil sie an Erfahrung dazu gewinnen und ich glaube, man wird den Spielern nicht gerecht, wenn man verkennt, dass sie sich einfach nur stark weiterentwickelt haben, weil sie ein paar Jahre älter geworden sind. Natürlich trägt Rose da auch seinen Beitrag zu bei, indem er Neuhaus zum Beispiel auf die Sechs gezogen hat oder Hofmann auf anderen Positionen spielen lässt, aber das ist ein Anteil, den ich persönlich nicht als zu groß anrechnen würde.
Glaube auch du hast die Spiele zwischen Donezk und Real/Inter nicht wirklich gesehen. Der Grund wieso Gladbach die zweimal aus dem Stadion geschossen hat, war weil Donezk Gladbach offensiv unterschätzt hat und selber das Spiel machen wollte, was nach hinten los ging. Gegen Real und Inter haben sie sich hinten eingekesselt und keine Räume zugelassen und dann mit ihren schnellen dribbelstarken Spieler wie Solomon und Tete gekontert. Das CL Achtelfinale ist zu einem großen Anteil Rose zuzuteilen.
Ja aber da erklärst du doch selber, warum das gegen Donezk so gut funktioniert hat ?_? Sie haben Inter und Real den Ball überlassen, hatten in den Spielen gegen den beiden Mannschaften stets zwischen 41 und 44% Ballbesitz, sich hinten reingestellt und dann ausgekontert (wobei das auch nur auf Real zutrifft, gegen Inter haben sie beide Male 0:0 gespielt), während sie gegen Gladbach in den beiden Spielen um die 55% Ballbesitz hatten und gezwungen waren, das Spiel zu machen. Dadurch konnten sie weniger kontern - das liegt dann aber auch zu nem großen Teil an der individuellen Klasse von Inter und Real verglichen mit der individuellen Klasse von Gladbach, dass es in der Natur liegt, dass Inter und Real lieber den Ball haben. Wie Rose da Donezk ausgecoacht haben soll, kann ich, wenn ich ehrlich bin, nicht sehen.
Und ja, wie ich gesagt habe: Rose trifft da auch seinen Anteil. Man hatte aber auch einfach Glück mit der Gruppenkonstellation, dass man mit Donezk eine Mannschaft hatte, die gut gegen die anderen beiden Gegner funktioniert haben und schlecht gegen Gladbach und man hatte grundlegend Glück damit, in Schwächephasen von Real und Inter reinzustoßen, wo es auch in der Liga weniger für sie lief. Genauso hatte man einfach auch Spieler, die Bock auf Champions League hatten, einen Plea, der in Topform war und ja - vielleicht hatte man aber auch ein bisschen Rose. Rose hier aber einen "großen Anteil" zuzusprechen, blendet meiner Meinung nach viel zu viele Aspekte aus.
Kader ist auch nicht so breit wie ihn du darstellst. Lazaro permanent verletzt, Defensive keinen wirklichen Backup, zentrale Mittelfeld auch nicht wirklich. Nur die Offensive kann man als breit betiteln.
Jantschke ist in der Defensive ein guter und zuverlässiger Backup, der eigentlich nie Fehler macht, Wendt ist ein erfahrener Backup, der immer reingeschmissen werden kann, mit Jordan Beyer hat man noch ein super Talent hinten drin. Wenn man mit einem Dreier-Zentralen Mittelfeld spielt hat man Kramer, Neuhaus, Zakaria als Normalbesetzung, Hofmann, Hermann und Stindl können da aber auch reinrücken, vor allem Hofmann ist gelernter Achter und Stindl hat da viele Spiele drauf gespielt. Für die Offensive hat man die eben schon genannten Hofmann, Hermann, Stindl zusätzlich zu Thuram, Embolo, Plea, Wolf, Lazaro, in der Theorie noch Traore wenns ganz hart kommt. Sprich von der breit besetztenden Offensive können immer mal wieder Spieler ins zentrale Mittelfeld ziehen, die Defensive hat eigentlich durchaus gute Back-Ups.
Fazit: Doch, der Kader ist verdammt breit besetzt für Gladbach-Verhältnisse. Aktuell ist auch niemand verletzt außer Rocco Reitz, der eh nur Ergänzungsspieler ist und wenn aktuell niemand verletzt ist, kann man Verletzungspech auch nicht als Ausrede für die aktuell schwachen Leistungen nehmen. Wenn man dazu mal vergleicht, wer 2014 / 2015 gespielt hat, sieht man am 18. Spieltag in der Startaufstellung Spieler wie Hrgota, Korb und Johnson und auf der Bank sieht man nen 18-Jährigen Dahoud, nen 21-Jährigen Hazard, Nordtveit, Brouwers, Dominguez und als einzigen, der damals wirklich Tiefe in den Kader gebracht hat, Raffael. Normalerweise hast du Raffael von Anfang an gebracht anstelle von Hrgota und hattest dann auf der Bank nominell einen dauerverletzten Dominguez, einen Dahoud, der nur Ergänzungsspieler war, für Hazard gilt das gleiche, Brouwers war alt, Hrgota ist nachweislich nicht bundesligatauglich, Nordtveit war gut und das wars dann auch. Das war kein besonders hervorzuhebener Kader, da war die Tiefe wirklich nur auf 11, 12 Spieler begrenzt, die die ganze Saison weitestgehend durchgespielt haben. Wenn man das mal mit 2020 / 2021 vergleicht, sieht man schon, wie unglaublich tief der Kader ist. Vielleicht ist der nicht so tief wie von den Spitzenmannschaften wie Leipzig, Dortmund und Bayern, aber schon auf einem Niveau mit Mannschaften wie Leverkusen, man ist besser als Wolfsburg (die aber keine Dreifachbelastung haben) und für Gladbachs Ansprüche ist das dann halt schon sehr tief.