Beiträge von peddantisch

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    PLUSQUAMPERFEKTION Mir gings jetzt nicht speziell um Hausaufgaben und die Verbindung zur Universität, sondern dass man unabhängig von der Institution oft mit etwas konfrontiert wird, auf das man nicht soo Lust hat und deswegen die Motivation alleine nicht ausreicht, um sich damit außerhalb der Unterrichtszeit zu beschäftigten. Wie gesagt, das erfordert extrem viel Selbstregulation und das muss man sich früher oder später aneignen, weswegen ich es eigentlich super finde, dass/wenn da bereits in der Schule ein Fokus darauf gelegt wird.

    Ob das über Hausaufgaben geht, ist eine andere Frage, aber darum gings mir wie gesagt nicht, weil deren Nutzen etwas schwierig zu bestimmen ist, wenn Länge, Inhalt und Alter da eine große Rolle spielen.


    Du sprichst aber auch zwei Kategorien an, die in der Studie in meinem vorherigen Beitrag von großer Bedeutung sind und gar nicht so viel mit Hausaufgaben an sich zu tun haben, auch wenn es vielleicht am Anfang so erscheint:

    Hausaufgaben sollten mit relativ leichten Übungen zu Hause helfen, den gelernten Stoff im Unterricht zu festigen, nicht 3 Seiten Mathebuch, für welches man 2 Stunden braucht, was am Ende dann nicht mal besprochen wird.

    Die Wichtigkeit von aussagekräftigem Feedback und

    Ich hatte ein einziges mal einen Lehrer, der nur kontrolliert hat, ob man Hausaufgaben versucht hat, nicht ob man sie gemacht hat. Und der hat dann am Anfang der Stunde die Aufgaben, die der Großteil der Klasse nicht konnte mit allen gemacht.

    der Lehrperson selbst. Man wird sich jetzt denken "Ach was", aber letzten Endes hängt es logischerweise von der Lehrkraft ab, wie viel tatsächlich gelernt wird. Da ist dann das Problem nicht die Hausaufgabe, sondern ob diese auch tatsächlich einen Sinn hat und damit gearbeitet wird, während bei dir wohl öfter einfach die eigentliche Unterrichtszeit auf den Nachmittag/Abend abgewälzt wurde.



    Gäbe ja auch Systeme, in denen es beispielsweise drei, vier Stunden Frontalunterricht am Tag abgehalten wird, und der Rest auf freies Lernen ausgelegt ist.

    Vier Stunden Frontalunterricht klingt aber auch nicht wirklich schüler:innenzentriert bzw. ist guter Unterricht in der Hinsicht abwechslungsreich hinsichtlich Methoden, Sozialformen und Themen - was auch theoretisch an einer staatlichen Schule möglich ist. Habe z.B. mal an einer HAK eine Unterrichtsintervention gestaltet, bei der es auch Pilotprojekte und Workshops zum selbstgesteuerten Lernen gab.

    Auch eine Mittelschule an der ich mal war hat für neurodivergente Schüler:innen extra Hörschutz oder eigene Arbeitsflächen zur Verfügung gestellt und der einzige Leistungsdruck lag im Abschluss der letzten Klasse - wie gesagt, halt sehr komplexes System, wo jede Schule unterschiedlich rangeht.

    Im Allgemeinen geht dir Idee in den Fachdidaktiken ziemlich von reinem Frontalunterricht weg und hin zu Differenzierung. Ist natürlich alleine durch die fehlenden Ressourcen (Geld, Zeit, Personal) nicht leicht, das gut umzusetzen und mit den diversen Klassenzimmern, immer wachsenderen Aufgaben und fehlender Unterstützung stehen viele Lehrkräfte dem leider auch eher resignierend gegenüber.

    Hm. Habe lange mit dem Beitrag gehadert, weil ich eigentlich zu viel etwas sagen will, teilweise es dann aber auch zu viel ist. Wie bei jedem schulischen Thema haben wir hier das Problem, dass jeder mit eigenen, sehr unterschiedlichen Erfahrungen an die Thematik rangeht (weil Lernen ein sehr individueller Prozess ist) und in der Diskussion auch mehr oder weniger Hausaufgaben, selbstständige Aneignung von Stoff und Übungsroutinen miteinander vermischt werden - Schule und Unterricht sind als Systeme wahnsinnig komplex, divers und deren Akteure (sowohl Lehrkräfte als auch Schüler:innen und Eltern) sind konstant Spielball von politischen und gesellschaftlichen Diskussionen und Reformen, weshalb ein "Königsweg" selten bis gar nicht möglich ist.


    Tatsächlich bekomme ich es aber auch bei Kommiliton:innen mit Lehrverpflichtung mit, dass diese öfter keine HA benutzen, weil der Nutzen relativ überschaubar ist. Und ich denke, gerade bei Hausaufgaben sind wir uns implizit bewusst: Zu effektiv erledigten Hausaufgaben gehört wahnsinnig viel Selbstregulation, die man aber gerade in jüngeren Stufen nicht hat. Auch die unterschiedlichen Voraussetzungen (Unterstützung des Elternhauses, Umgebung, man weiß als LK nicht, wie und vom wem die HA gemacht wird etc.) wurden schon angesprochen. Andererseits muss das Gelernte (Vokabeln, Kopfrechnen, Schreiben) eben häufig eingeübt werden, gerade wenn es sich um elementare Skills handelt - eine Konsequenz (auch aus der aktuellen Entwicklung mit AI) wäre, so viel wie möglich in den Unterrichtsstunden selbst zu machen, was aber alleine zeitlich oft nicht hinhaut.


    Ein paar Ergebnisse aus der Hattie-Studie* ("Visible Learning" ursprünglich von 2009, aber vor ein paar Jahren noch einmal neu veröffentlicht) zur Auswirkung von Hausaufgaben (HA) auf Lernerfolg: (Hab ich von hier, bei Interesse zu ähnlichen Faktoren)

    • Die Effektstärke für HA unterscheidet sich je nach Altersstufe.
    • In den Anfangsklassen haben HA kaum Einfluss auf das fachliche Lernen, können aber allmählich an das selbstgesteuerte Lernen heranführen. Auf höheren Stufen können HA maßgeblich zum fachlichen Lernen beitragen.
    • Je länger die HA dauern, desto geringer ist der durch die Zusatzzeit erzielbare Lernzuwachs.

    Das heißt also, dass Hausaufgaben einen (kleinen) positiven Effekt haben (Likely to have positive impact), aber - wie hier schon festgestellt wurde - auch nicht zu lange dauern sollten und es auch stark vom Alter abhängt, wie viel man damit lernt. Gerade wenn man die elementaren Dinge drauf hat, ist es also wichtig, das nochmal stärker selbstreguliert einzuüben. Wichtig ist übrigens auch (aussagekräftiges) Feedback zu den Übungen, sowohl von Lehrkraft, Peers als auch in der Selbstevaluation. Gerade die Aussage zum selbstgesteuerten Lernen fand ich interessant, weil Schüler:innen daran erst einmal gewöhnt werden müssen und man auch hier Strategien erlernen muss, die aber durch die Selbstverständlichkeit von Hausaufgaben quasi vorausgesetzt werden.


    *Eine sehr einflussreiche Meta-Metastudie (2.100 Meta-Studien wurden verglichen, die wiederum jeweils 132.000 Studien zu Lernerfolg miteinander verglichen haben), die verschiedene Einflussfaktoren und deren Relevanz identifizieren soll. Alle Pädagogik-Studierenden haben davon vermutlich nicht nur einmal gehört.

    Ich weiß dass es auch "höherwertigen" Geschichtsunterricht geben soll. Wenn man das in Oberstufe hat und mehr Bezüge zur Gegenwart gezogen werden.

    Das ist nicht exklusiv für höhere Stufen, moderner (Geschichst)Unterricht ist kompetenzorientiert (z.B. wie interpretiere, deute und hinterfrage ich geschichtspolitische Zeugnisse aus meinem heutigen Standpunkt) und nicht mehr an stumpfes Auswendiglernen gekoppelt. In dem Sinne dient die Schule nicht nur der Ausbildung von Arbeitnehmer:innen (wie Bastet das beschrieben hat), sondern soll auch weitergehende, analytische Ideen zu Gesellschaft und Persönlichkeitsfindung vermitteln.

    (Übrigens auch ein Grund, warum alt-right Parteien ein Problem mit dieser Art der Wissensvermittlung und Geisteswissenschaften allgemein haben.)


    Außerdem lebt gerade Schulmathematik von der Wiederholung und der Automatisierung. [...]

    Ersteres ist ohnehin eine Sache, die seit Ewigkeiten kritsiert wird, da diese Wiederholung und Automatisierung eben einfach nur dafür sorgt, dass man das für den Test oder die Arbeit schnell ins Gedächtnis prügelt und danach wieder vergisst.

    Wenn man es danach wieder vergisst, hat aber auch keine Automatisierung stattgefunden. (Definition von Lernen = langfristige Verhaltensänderung) Komplexere Tätigkeiten (egal ob jetzt Integrale rechnen, Sprechen, Gehen, Autofahren oder auch Pokémon spielen) funktionieren nur effektiv, wenn die einfacheren Teile automatisch ablaufen und man sich nicht jedes Mal aktiv daran erinnern muss, mit welcher Taste man einen NPC anspricht. Und ich würde auch argumentieren, dass regelmäßiges Üben hier eine enorm wichtige Rolle spielt - wie und wo man das genau umsetzt, ist eine andere Frage.

    Im Studium selber fokussiert man sich allerdings erstens auf eine Sache, die man wirklich mag und lernen will und das gesamte System ist darauf ausgelegt sich Dinge selbst zu Hause beizubringen.

    Ich musste in meinem Studium unter anderem Latein nachlernen* und auch in meinen "eigentlichen" Fächern gab es genug Dinge, die mich weniger interessiert haben und für die ich absolut keine Motivation hatte. Das ist relativ normal beim Studieren und hat wenig mit den Methoden selbst zu tun, da man auch da irgendwann einen thematischen Fokus entwickelt, mit dem man sich dann (im Idealfall) in der Masterarbeit beschäftigen möchte. Ich hatte auch (sowohl in Deutschland als auch Österreich) genug Veranstaltungen, die durch eher schwierige Themen etwas verschulter waren und sich damit systematisch nicht so groß unterschieden haben.

    Die Vorbereitung auf ein Universitätsstudium ist deswegen ein expliziter Bestandteil in den Lehrplänen des Gymnasiums bzw. BHS in Österreich, weshalb man dort auch eine wissenschaftliche Arbeit schreibt, mit der man genau diese Recherchetechniken erlernen soll. Und wie o.g. haben Hausaufgaben bei älternen Schüler:innen auch einen beobachtbar positiven Einfluss.


    *Was ohne Hausaufgaben nie funktioniert hätte, aber da hatte ich auch die nötige Selbstregulation, die zu machen.

    Der Lehrende muss den Unterricht interessant gestalten.

    Das klingt immer so toll, aber es funktioniert halt in der Realität nicht. Einer findet Filme toll, der andere Gruppenarbeit, der nächste Frontalunterricht und dann findet einer TicToc auf dem Handy viel relevanter. Was für den einen interessant ist, ist für den anderen stink langweilig. Ich hab z.B. aus Frontalunterricht deutlich mehr mitgenommen als aus jeder Gruppenarbeit.

    Stimme dir zu, dass "interessant gestalten" immer schwierig ist, aber man kann durch Abwechslung in Methoden und inhaltlichem Fokus auch viel erreichen. Vor allem so etwas wie Sprachenunterricht lebt stark von Gruppenarbeiten, da viele Schüler:innen auch sozial Lernen und dies auch ein essentieller Teil des späteren Lebens ist (auch wenn man es da vermutlich nicht so wahrnimmt).

    Du hast halt eine komplett ideologieverblendete Sicht auf Schule... Persönlichkeitsentwicklung und Erziehung ist nicht Aufgabe der Schule, sondern des Elternhauses.

    Nein. Wichtige Aufgabe der Schule ist es auch, "Die jungen Menschen [...] bei der Entwicklung zu eigenverantwortlichen Persönlichkeiten sowie in ihrer Sozialität zu fördern" (AHS*-Lehrplan), weshalb Methoden und Inhalt in gewisser Weise auch darauf auszurichten sind. Auch Erziehung ist davon ein Teil, das Wort befindet sich alleine 170 mal in dem Lehrplan. Als Sozialisationsinstanz mit verschiedensten Menschen geht das natürlich nicht an der Entwicklung vorbei, wenn man den halben Tag in der Schule ist. Es ist aber in der Tat so, dass Unterrichten (ich weiß nicht, ob das Wort "heutzutage" hier Sinn macht) gerade in niederigeren Stufen mehr Erziehungsarbeit als fachliches Vermitteln ist, was ich von Kommiliton:innen höre und man gerade in der Mittelschule selbst erlebt.

    In dem Sinne ist jede Sicht auf Schule "ideologieverblendet", weil wir individuell sehr normative Ansprüche haben, was sie denn nun genau lehren soll. Und damit schließe ich den Bogen zum Anfang eines viel zu langen Beitrags, perfekt.


    *österreichisches Gymnasium

    Gruppe A

    Blau - Rot & Blau

    Gladio - Sonne & Mond

    Partner - PMD: Erkundungsteam Zeit & Dunkelheit

    Silber - Gold & Silber

    Volo - Pokémon-Legenden: Arceus



    Gruppe B

    D. Queen - Colosseum & XD

    Hana - Karmesin & Purpur

    James - Gelb

    Mary - Schwert & Schild



    Gruppe C

    Hin - Schwarz & Weiß

    LeBelle - Platin

    Pepper - Karmesin & Purpur

    Samantha - Sonne & Mond

    Sania - Schwert & Schild


    Gruppe D

    Azett - X & Y

    Cynthia - Diamant & Perl

    Kosma - Colosseum

    N - Schwarz & Weiß

    Zwirrfinst - PMD: Erkundungsteam Zeit & Dunkelheit



    Gruppe E

    Amalia - Omega Rubin & Alpha Saphir

    Bromley - Sonne & Mond

    Knuddeluff - PMD: Erkundungsteam Zeit & Dunkelheit

    Meisterdetektiv Pikachu - Meisterdetektiv Pikachu

    Professor Kukui - Sonne & Mond


    Gruppe F

    Bianka - Gold & Silber

    Enigmara - Karmesin & Purpur

    Heiko - Rubin & Saphir

    Jo - Karmesin & Purpur

    Reptain - PMD: Erkundungsteam Zeit & Dunkelheit