Resident Evil: The Darkside Chronicles

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    Was verbirgt sich hinter der dunklen Kulisse des Horrors?


    Vor rund zwei Jahren präsentierte uns Capcom auf Nintendos Wii mit „Resident Evil: The Umbrella Chronicles“ eines der ersten Rail-Shooter dieser Konsolen-Generation und belebte damit das totgegelaubte Genre. Zwar war das Spiel für Deutschland etwas zu brutal – okay, in meinen Augen ist das aktuelle Drakside Chronicles, das wir auch in Deutschland völlig unzensiert genießen dürfen, das brutalere Spiel, aber wir wollen hier nicht die Kompetenz der USK (Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle) in Frage stellen - sodass es hierzulande nie erschienen ist, doch konnte es internationl sehr solide Wertungen abstauben und war auch kommerziell, mit mehr als einer Million verkauften Einheiten, ein voller Erfolg. Nun schickt uns Capcom mit dem direkten Nachfolger „The Darkside Chronicles“ erneut auf Schienen durch die Resident Evil Geschichte, doch haben die Japaner aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt? Einfaches Fanproduckt, oder steckt mehr dahinter?


    Dunkle Erinnerungen aus der Vergangenheit


    Um es gleich kurz und bündig vorweg zu sagen: Darkside Chronicles lebt größtenteils von der Story. Aus einem neuen Blickwinkel erlebt man erstmal als Leon S. Kennedy die Geschichte des Klassikers „Resident Evil 2“ und „Resident Evil: Code Verconica“ nochmal neu. Nein, ihr habt euch weder verlesen, noch habe ich mich geirrt und Leon kommt im Code Verconica Abschnitt tatsächlich nicht, oder zumindest nur namentlich, vor. Die Story beginnt im Jahre 2002 (nach den Vorfällen von „Resident Evil 2“ und „Resident Evil: Code Veronica“) irgendwo in Südamerkia. Leon S. Kennedy soll im Aufrag der US-Regierung einen Mann namens Javier Hidalgo, der für das mysteriöse Verschwinden einheimischer Mädchen verantortlich gemacht wird und im Besitz gefährlicher biologischer Waffen sein soll, die – wie könnte es anders sein – mit dem Pharmaunternehmen Umbrella in Verbindung stehen, festnehmen. Als tatkräftige Unterstützung steht ihm bei dieser Aufgabe Jack Krauser zur Seite. Ja, genau DER Krauser. Spieler von „Resident Evil 4“ werden sich sicherlich öfters gefragt haben, woher sich Leon und Krauser denn kennen – Darkside Chronicles liefert die Antwort! Doch leider nicht in der Form, wie man es vielleicht hätte erwarten können. Tatsächlich ist Krauser ein unwichtiger Nebencharakter, der völlig in den Hintergrund rückt. Das Scheinwerferlicht hat Capcom, aus mir völlig unverständlichen Gründen, auf ein Mädchen namens Manuella gerichtet. Man erfährt zwar die Beweggründe Krauser's in „Resident Evil 4“, allerdings nur in einem Bonuskapitel. Die eigentliche Hauptstory beantwortet nur eine Frage: „Woher kennen sie sich“ und das gleich in den ersten Sekunden.


    Hauptsächlich besteht das Spiel aus diesem Südamerkia-Szenario. Auf Krauser's Anfrage hin erzählt ihm Leon alles was er in der Vergangenheit erlebt hat, sprich von den Vorfällen in Raccoon City. Man spielt also eine Art Flasback und ballert sich durch die hervorragende „Resident Evil 2“ Story durch – jedoch in stark gekürzter Form. Doch auch an Claire's Höllentrip in Rockfort Island erinnert er sich im Laufe des Spiel – deswegen schrieb ich weiter oben, dass man die Geschichte aus Leon's Blickwinkel erlebt – diese Erinnerungen werden ebenfalls in Form eines Flashbacks erzählt – klasse Idee von Capcom. Doch leider ist auch das Code Verconica Szenario sehr stark gekürzt.


    Insgesammt lässt sich für die Story damit folgendes festhalten: Neulinge werden sie aufgrund der starken Kürzungen und deren Komplexität kaum oder nur schwer verstehen, Serienveteranen fallen die massiven Sory-Kürzungen sofort auf und werden dementsprechend enttäuscht sein und die neuen Story-Elemente werden bei selbigen einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen, da sie doch etwas konstruiert wirken. Da frag ich mich doch: An welche Zielgruppe richten sich denn die Herren und Damen von Capcom? Die Story ist bei Gott keine Katastrophe, sie kann gut unterhalten, es wäre aber deutlich mehr drin gewesen.


    Wacklige Zombiejagt!


    Genug zur Story, kommen wir nun zum Gameplay. Es ist ein Rail-Shooter ohne jede spielerische Innovation oder Abwechslung. Folglich dürfte jeder, der irgendwann mal irgendein Rail-Shooter irgendwie gespielt hat, wissen was ihn ertwartet. Für alle anderen: Das Prinzip eines Rail-Shooters lässt sich sehr einfach erklären, ihr habt keinerlei Kontrolle über den Charakter, er bewegt sich lediglich über vorgefertigte Bahnen durch die Levels, keine Rätsel, keine Erkundungsmöglichkeiten, nur ballern, ballern bis zum umfallen. Ihr müsst wirklich nichts weiter tun, nur ballern – das ist die Welt der Rail-Shooter. Hört sich zwar schlicht und öde an, es macht aber höllisch Spaß.


    Darkside Chronicles hebt sich aber dennoch von der Masse ab. Und zwar durch die Wackelkamera. Ihr seht sets das, was auch die Charaktere im Spiel sehen, rennen die Charaktere, wackelt der gesamte Bildschirm wie verrückt, ihr habt keinerlei Kontrolle über die Kamera. Das sorgt für ein unvergleichlich intensives Spielgefühl und einer verdammt dichten Atmosphäre. Doch was ein Segen ist, ist zugleich leider auch ein Fluch. Die wacklige Kamera erschwert das Ziehlen nämlich ungemein, was für einige Frustmomente sorgen dürfte, vorallem bei den Bosskämpfen, solange man nicht auf leicht spielt, sind auch Kopftreffer kaum zu schaffen.


    Die Bosskämpfe sind eigentlich bombastisch inszeniert, spielerisch aber eine Zumutung. Zwar hat jeder Bossgegner einen Lebensbalken, von dem man ablesen können sollte, wann das Vieh in die Knie geht. Doch mehr als Dekoration sind diese Lebensbalken nicht. Nicht nur dass sich eure Widersacher andauernd, ohne jegliches nachvollziehbares System, regenerieren, es kommt auch öfters vor, dass eure Waffen eine zeitlang keinen Schaden mehr anrichten können. Da sind Frustmomente vorprogrammiert. Warum diese Spielchen mit der Lebensanzeige, Capcom? Für mehr Horror sorgt das jedenfalls nicht. Da haben mir die Bosskämpfe bei Umbrealla Chronicles deutlich mehr Spaß gemacht.


    Lobenswert ist hingegen die neue Verwaltung des Inventars. Anders als im Vorgänger, wo man zu Beginn jedes Kapitels festlegen musste, mit welcher Waffe man das enstprechende Kapitel spielen will, kann man nun mit allen erworbenen Waffen jedes Kapitel bestreiten, ohne dabei auf eine verzichten zu müssen. Zudem wird der Spieler durch Kräuter nicht automatisch geheilt, da sämtliche Kräuter im Inventar gelagert werden. Der Spieler hat somit die Wahl, wann und ob er sich heilen will. Heilsprays funktionieren aber weiterhin wie beim Vorgänger, sie sind also quasi ein zweites Leben – beißt der Spieler ins Gras, wird er automatisch vollständig geiheilt. Die Möglichkeit Waffen aufzuwerten besteht auch in Darkside Chronicles, jedoch ohne nennenswerten Neuerungen. Geändert hat sich im Grunde nur die Art der Bezahlung. Für das Verbessern der Waffen benötigt ihr diesmal Gold, welches man in zerstörten Gegenständen findet. Der folgende Trailer vermittelt einen ganz guten Eindruck von der Atmosphäre des Spiels:


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    Resident Evil 5 auf Wii?


    Vielleicht kann sich der ein oder andere an folgende Aussage von Capcom erinnern:


    At Resident Evil 5’s launch it was announced that a Wii version was not technically possible. But after some of the work that Cavia has done (with Resident Evil: Darkside Chronicles), the producers of Resident Evil 5 over in Japan now think it is possible.”


    Pures Marketing oder steckt doch etwas mehr dahinter? Darkside Chronicles sieht tatsächlich verdammt gut aus, es gibt zwar hier und da einige matschige Texturen, aber dennoch für Wii-Verhältnisse mindestens gehobener Durchschnitt. Vorallem das „Resident Evil 2“ Szenario konnte mich in den ersten Kapiteln mit bombastischen Effekten, die ich so bisher auf der Wii nicht für möglich gehalten habe, absolut begeistern. Wie so einiges bei dem Spiel, fällt es aber schwer etwas zu loben ohne es gleichzeitig zu kritisieren. Ich weiß nicht ob es an meiner alten Röhre liegt, aber gerade in sonnigen Abschintten flimmert das Bild wie sonst was, fast schon unerträglich möchte man meinen. Das dämpft den sonst hervorragenden Eindruck doch gewaltig.


    Soundtechnisch wird man dafür aber wirklich verwöhnt. Schöne klassische, aber neu aufgesetzte, „Resident Evil“ Melodien sorgen für schöne Nostalgie Stimmung. Und auch die neuen Melodien sind durchweg gelungen, ebenso wie die tolle (englische) Sprachausgabe. Lediglich über die Waffensounds könnte man etwas meckern, insgesammt hat Capcom aber wirklich gute Arbeit geleistet.


    Wie nötig ist Unnötiges?


    Zwar hat Darkside Chronicles sehr viele Extras und bietet vieles zum Freischalten, sogar die von der Xbox360 bzw. der PS3 bekannten Erfolge bzw. Throphen und selbst Bestenlisten sind diesmal vorhanden. Nichtsdestotrotz ist der Wiederspielwert eher gering, die Extras motivieren nur bedingt. Was bringt es zum Beispiel, wenn ich neue Kostüme für Leon oder Claire freischalte, wenn ich diese kaum zu Gesicht bekomme? Auch nicht in den Zwischenszenen, da diese nicht in Echtzeit berechnet werden. Genau so unnötig sind die Bestenlisten, es wird lediglich die Top 30 angezeigt und das auch noch nach einer schier unerträglichen Ladezeit. Selbst der Tofu-Modus (ein Bonusspiel sozusagen, bekommt man wenn man das Spiel auf dem Schwiergkeitsgrad „Normal“ durchspielt) wirkt eher lieblos und unmotivierend. Das einzige, was dazu verleitet das Spiel nach dem ersten Durchgang nochmal zu spielen, ist der Koop-Modus. Entschludigt an dieser Stelle, dass ich nicht näher auf diesen eingehe, da ich selber noch keine Erfahrung damit gesammelt habe. Ich kann nur sagen, dass man, im Gegensatz zu anderen Spielen, einem laufenden Spiel als Koop-Partner nicht beitreten kann.

    Fazit
    Was habe ich mich als großer Resident Evil Fan auf dieses Spiel gefreut! Jede einzelne News und jeder neue Trailer zu Darkside Chronicles habe ich förmlich verschlungen. Das Ergebnis ist aber ernüchternd, mehr als das, enttäsuchend. Wieso nur Capcom, wieso nur habt ihr sovieles von der hervorragenden „Resident Evil 2“ und „Code Veronica“ Story weggelassen? Und wieso wurde Krauser dermaßen vernachlässigt? Und was um alles in der Welt habt ihr euch bei den schrecklichen Bosskämpfen gedacht? Dass ich von Darkside Chronicles enttäuscht bin, bedeutet nicht, dass es ein schlechtes Spiel ist. Es ist ein guter Rail-Shooter und es hat mich auch gut unterhalten. Es ist aber kein „Must-Have“, auch nicht für Fans. Mit „Resident Evil: The Darkside Chronicles“ erwaret euch letztlich ein solider Rail-Shooter mit einem Resident Evil Bonus, mehr ist leider nicht draus geworden. Da wurde viel Potenzial verschenkt. Das nächste mal bitte wieder in gewohnter Qualität, Capcom.


    Pro / Contra


    + Unglaublich dichte Atmospähre dank der Wackelkamera / - nerviges Kantenflimmern
    + tolle Soundkulisse / - stark gekürzte und teilweise konstruierte Story
    + grafisch auf hohem Niveau / - einige Gameplayschwächen (Bosskämpfe)
    + einfache Steuerung / - kein Online-Modus
    + Koop-Modus / - kurze Spieldauer (5 bis 6 Stunden)
    + abwechslungsreiche Schauplätze / - geringer Wiederspielwert
    + Resident Evil