Depth Pearl-auch Wasser schlägt zurück

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  • Kapitel 20


    Mit Zucker versetzt


    19.3.2008
    Liebes Tagebuch, gestern habe ich endlich Panzerschrank wiederbekommen, du weißt schon, das Turtok, das ich vor so vielen Jahren einer anderen Trainerin ausgeliehen hatte. Abends war ich irgendwie extrem schläfrig, ich weiß nicht mehr viel von dem, was noch vorgefallen ist. Außerdem… naja, heute ist eben heute, mal sehen…


    „Klatsch!“
    Hä?
    Irgendein komisches Geräusch hatte mich geweckt. Blitzschnell fuhr ich hoch, merkte, dass ich in meinem Bett lag, und dass soeben ein Kissen an die Wand neben mir geklatscht war. Wer hatte denn so früh morgens schon Lust auf eine Kissenschlacht??
    „Ups, tschuldige!“ ein kurzes Wenden des Kopfes, und ich konnte Lucia im trüben Licht des neuen Tages ausmachen, die Sonne war wohl noch nicht aufgegangen. „Plinfa und ich hatten eben eine kleine Auseinandersetzung. Sag Entschuldigung, Plinfa!“ drängte sie den kleinen Pinguin. Dieser hob den Schnabel etwas höher, verschränkte die Flügel vor der Brust und schloss trotzig die Augen. Lucia seufzte tief. „Ach, vergiss es.“ Sie stand auf und holte sich ihr Kissen zurück. Dabei fiel ihr Blick auf die Kette, die seit einigen Stunden um meinen Hals hing, sie war mir wohl irgendwie aus dem Schlafanzug gerutscht. „Echt der Wahnsinn, dass ich so etwas mal sehen darf..:“ fand sie. Da musste ich ihr zustimmen, vorher hatte ich selbst derartige Kunst nie gesehen. Naja, was erwartete man auch anderes von einem legendären Schatz aus der Tiefsee…
    Jetzt würde ich sowieso nicht mehr einschlafen können, also setzte ich mich auf. Meine neue Freundin tat es mir nach, legte sich das Kissen auf den Schoß und sah aus dem Fenster. „Denkst du, Rocko findet uns überhaupt noch wieder?“ fragte sie dann. Die einzig mögliche Antwort wäre, dass ich es nicht weiß, aber natürlich hoffte ich darauf, dass er Lucia und Ash im Fernsehen gesehen hatte. So würde er wissen, wo wir waren… „Ich hoffe es.“ gab ich zurück. Dann sah sie mir in die Augen. „Was mir auch schon länger durch den Kopf spukt, ist… warum machst du das alles für mich? Du wolltest doch in die andere Richtung, damals, am Meer. Damit will ich nicht sagen, dass ich nicht dankbar wäre, nein, das bin ich sogar sehr, aber…“ hier unterbrach ich sie. „Weil ich das Gefühl hatte, dass du dringender Hilfe brauchtest als die Leute da, wo ich hinwollte. Außerdem ist deine Ausstrahlung anders als bei den meisten. Da ist etwas Besonderes an dir, ich weiß nicht…“ ich hielt inne. Wie sollte ich das erklären? Dass sie am ersten Tag ihrer Reise Vesprit begegnet war, hatte ich gespürt, wie, war mir selbst ein Rätsel. Als sie es mir dann später erzählt hatte, war ich auch nicht überrascht gewesen. Die drei Seengeister zeigen sich nicht einfach so, sie war anders. Dann merkte ich, dass sie mich weiter neugierig anschaute. Wie immer, wenn jemand mich länger anschaut, wurde ich rot. „Was genau…“ begann ich, sie winkte ab. „Schon okay! Oh, wie spät haben wir das eigentlich?“ ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es halb 7 Uhr morgens war. Na toll. Egal, gestern war nichts sonderlich Anstrengendes passiert, also hatte ich nicht so viel Schlaf nötig wie sonst. Also sah ich auch aus dem Fenster, um ein wenig nachzudenken. Phione schlief noch… ich stellte mir kurz vor, wie es wohl sein würde, wenn wir ins Meer gelangen konnten. Irgendwie musste es ja noch in seinen Tempel, und wenn er das Gebäude aus meiner Vision war, dann hatten wir eine lange Reise übers Wasser vor uns. Soweit konnte nicht mal ich schwimmen… ob die Tiefseeperle mich irgendwie teleportieren konnte oder sowas? Ich nahm den Anhänger in die Hand und betrachtete ihn. Er sah aus wie gestern, ein Tropfen hing an der Kette, der andere hing kopfüber wiederum am ersten. Wenn man den unteren drehen konnte, oder zumindest einmal um seine eigene Achse… mir kam ein Gedanke. Schnell nahm ich den unteren Tropfen mit Zeigefinger und Daumen, knickte ihn nach rechts, drehte dabei ein Stück und zog die nach unten weisende Spitze hinauf zum bauchigen Anfangsstück des oberen Tropfens. Wenn man sie so zusammenstecken konnte, würden sie das Yin-Yang-Zeichen bilden… nur ohne die Punkte im Inneren. Nach einigen Versuchen gab ich es auf. Die Blauhaarige hatte mir zugesehen, und fragte nun: „Was machst du da? Stimmt was damit nicht?“ – „Nein, alles bestens… ich schaffe es nur nicht, dieses untere Stück weiter zu drehen… nur ein kleines Stück…“ ach, das war ganz schön frustrierend. Der Diamant, an dem der obere Tropfen hing, war herzförmig, und die Spitze des Herzens blockierte die Spitze vom unteren Teil des Anhängers. Wenn der nur ein kleines Stück kleiner wäre… „Egal, ich schaffe es nicht.“ Lucia stand auf und kam zu mir herüber. „Was soll denn daraus werden?“ – „Sieh dir die Tropfen da mal an. Wenn man die zusammensetzen könnte, würde daraus dieses Yin-Yang-Ding entstehen… ich hatte fast gehofft, ich schaffe das und löse irgendwas aus…“ antwortete ich und schob die Kette wieder unter das Oberteil des Schlafanzugs. „Darf ich sie auch mal tragen?“ ich sah Lucia an. Sie biss sich auf die Unterlippe. „War nur so eine Idee, ich meine, ich würde so einen Schmuck auch gerne mal tragen!“ entschuldigte sie sich. Verdammt. Jeder normale, freundliche Mensch hätte ihr die Bitte gewährt. Also musste ich doch jemandem die Wahrheit sagen…
    „Das geht leider nicht.“ Sagte ich mit einigem Bedauern, und sie schien etwas enttäuscht zu sein. „Warum nicht?“ – „Schau dir meinen Hals an…“ und ich drehte mich herum, damit sie meinen Nacken sehen konnte. Dann keuchte sie erschrocken auf. „Was ist denn das?? Die Diamanten sind halb in deinem Hals drin…“ und sie stellte sich wieder vor mich. „Tut das nicht weh?“ war das etwa Mitleid in ihrer Stimme? Mann… naja, wie sollte sie auch reagieren… „Es hat ein wenig gezogen, aber schmerzhaft war es nicht so, nur weiß ich nicht, warum das passiert ist. Aber verrat das keinem, okay?“ Sagte ich, die Koordinatorin setzte sich wieder aufs Bett. „Natürlich! Versprochen. Hm.“ machte sie, und sah dann wieder ihr Plinfa an. Es lag mit dem Kopf zur Wand auf dem Bett und schlief tief und fest. Ich lächelte. „Den Schlaf kann ihm wohl niemand verderben…“ – „Da hast du recht!“ fand Lucia. Erneut sah sie mich an, und trug mir dann eine Idee vor, die sie bezüglich Ashs Kampf von heute hatte. Klang eigentlich ganz gut, ich hatte nichts dagegen, ihn ein wenig anzufeuern. Später am Tag würde ich bereuen, ja gesagt zu haben, aber das tut noch nichts zur Sache.
    Danach sahen wir beide lange aus dem Fenster, ich warf ab und zu einen Blick auf Lucias Frisur… ohne Mütze schimmerten ihre Haare irgendwie, ob meine das auch tun würden, wenn ich den Pferdeschwanz mal wegließ? Einen Versuch war es wert…
    „So, ich wird mich dann mal frisch machen!“ verkündete diese wiederum nach einer gewissen Zeit, langsam wurde es heller draußen. „Okay… sag Bescheid, wenn du fertig bist…“ antwortete ich. „Sicher doch!“
    Damit verschwand sie aus dem Schlafzimmer, wir hatten Glück, dass dieses Pokémoncenter so gut ausgestattet war. Schlafzimmer, Badezimmer, was gab es hier nicht alles… ich dachte kurz drüber nach, was wir ohne die Marina-Gruppe gemacht hätten. Naja, vielleicht wären wir viel langsamer gewesen, aber mehr auch nicht, oder? Und wie hätten wir uns dann rechtzeitig zum Turnier anmelden können? Es wäre alles anders gekommen… Schicksal oder Glück? Oder beides? Dann schüttelte ich den Kopf, was brachte es denn, sich darüber jetzt den Kopf zu zerbrechen? Ach, Maria… seufzte ich innerlich, dann fiel mir auf, dass mein kleines Wasserwesen immer noch tief schlief… ob Pokémon auch träumen konnten? Wie konnte man so etwas überhaupt herausfinden?
    „Wie lange willst du da noch rumsitzen? Ich habe gesagt, ich bin fertig!“ von ihrer Stimme aufgeschreckt, sah ich hoch. War Lucia so schnell gewesen oder hatte ich nicht auf die Zeit geachtet? „Oh…“ ups, ich war wieder in Gedanken versunken. Also stand ich schnell auf, strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und suchte mir die passenden Sachen heraus. Nun trug sie wieder ihre Mütze, ich würde dennoch meine Idee von vorhin durchziehen. 33 Minuten später hatte ich fertig geduscht und alles, war beim umziehen ab und zu etwas genervt, und trat dann wieder ins Schlafzimmer. „Wow! Willst du das so lassen?“ sie deutete auf meine Frisur, so offen musste ich komplett anders aussehen als sonst… nach kurzem Umschauen bemerkte ich jedoch das Fehlen von spiegelnden Oberflächen im Raum. Egal… dem Gefühl nach passte das so. „Ja, nur mal probeweise… allzu schlecht sehe ich nicht aus, wenn ich das mal aus deinem Wow schließen darf…“ -, was sie zum Lachen brachte. „Nein, keine Sorge! Lass ruhig. Am besten holen wir jetzt Ash ab und essen etwas…“ – „Ja, geh schon vor, ich hab noch was zu erledigen…“ unterbrach ich sie kurz, Lucia nickte und machte sich mit dem nunmehr etwas braveren Plinfa auf den Weg. Mein Rucksack stand am unteren Ende meines Bettes, schnell hatte ich ihn geöffnet und den roten Ball herausgezogen. Dann schloss ich die Augen. Wie erwartet, erfolgten die Antworten in meinem Kopf, darum schreibe ich sie hier auch anders als die Sätze, die ich sage.
    „Ich halte mein Versprechen.“
    „Es besteht momentan keine Gefahr in der Stadt!“
    „Das hoffe ich… es stört dich also nicht, wenn ich zuerst Phione helfe?“
    „Nein. Du bist keine von denen, die nur zu ihrem eigenen Wohl handeln. Wenn Alice dir vertraut, tue ich das auch.“
    „Danke. Du kommst zurecht?“
    „Immer.“
    Ich weiß, liebes Tagebuch, dass dir dieser ‚Dialog‘ eventuell etwas komisch vorkommt, aber du weißt auch, warum ich dieses Versprechen halten muss. Ich legte den Ball zurück, sah mich schnell im Zimmer um, und folgte Lucia. Phione schlief, ich brachte es nicht über mich, es zu wecken. Dafür nahm ich den Ball von Panzerschrank mit, dazu Bollterus und Plinfa, sie freuten sich immer über etwas zu essen. Galagladi meldete sich immer, wenn es Hunger hatte, jedenfalls war es so gewesen, als es noch ein Trasla gewesen war… da fiel mir ein, seine Essgewohnheiten hatten sich etwas normalisiert, nachdem es sich entwickelt hatte. Das stimmte mich schon froh, man freut sich eben, wenn man weiß, dass man nichts Falsches tat. Außerdem steckte ich drei Wasmelbeeren ein, ich dachte mir, Panzerschrank würde ziemlich große Beeren brauchen, um satt zu werden. Gut, dass ich so gerne Beeren sammelte…
    Oh… bei Panzerschrank musste ich erst herausfinden, welche Techniken er wohl mittlerweile draufhatte… aber das konnte bis nach dem Essen warten. Was war gestern Abend eigentlich gewesen… ich dachte, ich hätte das geträumt, aber nun bildete ich mir ein, dass es Realität war. War der Ball wirklich aufgegangen, und hatte kein Turtok raus gelassen? Hatte Ash wirklich danach erklärt, dass das Zimmer womöglich zu klein war? Hm… ich würde es merken.
    „Hey, guten Morgen, Ash…“ begrüßte ich ihn, Lucia hatte ich ja bereits gesehen. Er sah mich erstaunt an. „Morgen! Kein komisches Band in den Haaren heute?“ wollte er wissen. „Nö… wollte ich mal auslassen.“ Ich setzte mich ihm gegenüber, also neben Lucia. „Heute werde ich mal diesen Merlin suchen, ich weiß nicht, wer sonst wissen könnte, wo dieses Ding liegt, durch das ich ins Meer kann. Er meinte, ich finde ihn… oder nein, er findet mich.“ Ash und Lucia sahen sich an. „Also, wir dachten, wir könnten uns ja aufteilen. Nach den Kämpfen natürlich, dieser Schiedsrichter meinte gestern nach dem ersten Kampf, die, die gut waren, sind früher dran!“ das klang gut. So würden wir 3 Bereiche auf einmal absuchen können, wenn Merlin keine Infos parat hatte. „Gute Idee… so machen wir das, wenn keine neuen Offenbarungen auftauchen…“ nach dieser doch etwas kurzen Planung biss der Trainer aus Alabastia herzhaft in sein Marmeladenbrötchen. „Boah, was ich für Kohldampf hatte!“ – „Wen wundert’s.“ Gab Lucia leise zurück. „Ich frage mich, wo die ganzen anderen Trainer alle wohnen… ich meine, da sind ja Leute aus ganz Sinnoh unterwegs, oder?“ – „Ich hab gehört, von überall!“ warf die Koordinatorin ein. „Gestern hab ich gegen einen aus der Johto-Region gekämpft, stell dir vor!“ – „Also sogar noch mehr… und hier im Pokémoncenter ist nicht allzu viel los, also wohin verschwinden die alle?“ – „In dasch Hotell Idem du geschtern warscht?“ dieser Satz wurde leider durch ein großes Stück Brot verstümmelt, welches sich noch in Ashs Mund befand, während er uns seine Gedanken mitteilte. „Wie charmant…“ gab ich zurück, und Lucia hielt sich die Hand vors Gesicht. „Ach Ash, man redet nicht mit Essen im Mund!“ sagte sie dann. Anstatt einer Antwort hörten wir ein Schlucken. „Also, du hast ja gesagt, Merlin hat dich in so ein Hotel gebracht, vielleicht wohnen die ja da alle!“ das schien einleuchtend… Ewigenau war nicht gerade klein, und das Hotel zog bestimmt viele Leute an. Irgendwie wurde ich dennoch das Gefühl nicht los, dass mindestens 3 Trainer außer uns noch im Pokémoncenter wohnten… ich strich mir erneut eine Strähne aus dem Sichtfeld, das war schon ungewohnt…
    Eine Zeit lang hing ich meinen Gedanken nach, Bollterus und Plinfa hatten sich neben Pikachu und Lucias Plinfa niedergelassen und aßen ebenfalls etwas. „So, Zeit für dein Frühstück, Panzerschrank!“ sagte ich dann und holte erneut meinen ältesten Pokéball hervor. Damals hatte ich ein großes Herz mit einem schwarzen Filzstift auf die weiße Seite gemalt, weil es wie gesagt ein Geburtstagsgeschenk gewesen war. Ich sah schnell nach, einige Striche waren sogar noch drauf! Ich lächelte und warf den Ball in die Luft. Im nächsten Moment wünschte ich, ich hätte mich zuerst nach draußen begeben. Meine Gedanken rasten. Ich hätte zuerst Platz schaffen sollen, wo war ich wieder mit meinem Kopf…
    „TOK!“ etliche Tische wurden umgestoßen, Stühle zurückgeschoben, ein Pärchen, was einige Reihen hinter uns saß, schrie erschrocken auf. Lucia hielt sich am Tisch fest, ich sprang mit einem Rückwärtssalto aus dem Weg, wunderte mich, wie ich sowas fertiggebracht hatte, und fing meinen Ball auf. Ash war noch halb beim essen, doch als er merkte, dass der Platz eng wurde, stand er auf und stolperte einige Schritte zurück. Dann war es vorbei, ein ziemlich großes Turtok kniete auf dem Parkettboden. Stehen konnte es nicht, die Decke war zu niedrig. Kein Wunder, dass es gestern nicht ins Schlafzimmer gepasst hatte, das war eins der größten Turtok, die ich je gesehen hatte. Schnell richtete ich, so gut es ging, einige Tische wieder auf, dann drehte ich mich zu Panzerschrank um. „Na, Panzerschrank? Erkennst du mich noch?“
    Damals war ich … jung gewesen, doch einen Pferdeschwanz hatte ich damals nicht gehabt. Vielleicht war das einer der Faktoren, die Turtok halfen, sich zu erinnern, denn schon nach einigen Sekunden schloss es die Augen und entspannte sich. „Ach, Panzerschrank… ich habe dich vermisst, geht es dir gut? Ach, was frag ich denn, ich sehe es ja… wenn ich nur wüsste, was du alles erlebt hast…“ ich legte ihm die drei Wasmelbeeren hin. Wasmelbeeren sind ziemlich groß, ich wette, jeder, der mein Tagebuch liest, weiß das. Eine davon macht ein Lapras satt, zwei davon stillen den Hunger von Mampfaxo, und nun hoffte ich, dass diese drei für Panzerschrank reichen würden. Dann ging ich einmal um Panzerschrank herum und betrachtete ihn. Ich hatte ja ganz vergessen, dass es eine Kerbe links am Panzer hatte… da war einmal, als ich 8 war, ein wildes Ibitak im Sturzflug angerast, und Panzerschrank hatte mich beschützt, obwohl es noch ein Schiggy gewesen war. Nun war die Kerbe extrem geschrumpft, aber dennoch sichtbar. Kurz strich ich mit der Hand darüber. Ich hörte ein metallisches Klicken, Ash hatte seinen Pokédex rausgeholt. „Turtok. Das Panzertier-Pokémon. Wenn es einen Wasserstrahl abfeuert, ist es in der Lage, Stahlmauern zu durchbrechen.“, gefolgt von einem „Krass!“, ausgestoßen von Ash. „Schau seine Attacken nach!“ bat ich ihn, einige Pieptöne später hörte ich die sonore Stimme des Lexikons erneut. „Dieses Turtok beherrscht Schädelwumme, Aquahaubitze, Eisenabwehr und Surfer.“ Genial. Diese Attacken würden mir zu 98% den Sieg im Turnier bringen… „Stärk dich erst einmal, Panzerschrank… wir haben einiges zu tun heute…“
    Als er fertig war, rief ich ihn in seinen Ball zurück, und beruhigte Schwester Joy, die dachte, ein mittleres Erdbeben hätte ihren Speisesaal verheert. Sämtliche Stühle und Tische standen etwas später wieder auf den gewohnten Plätzen, ich holte das mittlerweile wache Phione ab (Ich mochte einfach nicht mehr auf Phione verzichten… irgendwie wurde unsere Bindung stärker) und wir drei machten uns auf den Weg zum Turnier.
    Unterwegs dorthin sah ich ab und zu einen einzelnen oder eine Gruppe Trainer, die aus verschiedenen Richtungen zur Turnierhalle gingen. Hm… vielleicht waren doch nicht alle nur im Hotel untergebracht… an verschiedenen Stellen der Stadt gab es logistische Unterkünfte, so musste es sein. Ash unterhielt sich mit Lucia über die Art und Weisen, wie er sein Team in den Sieg führen würde, und Lucia sah die ganze Zeit über ziemlich nachdenklich aus. Er aber schien das nicht zu bemerken, und ich dachte auch nicht daran, ihn aufzuklären. Wenn Lucia wollte, dass man sie in Ruhe ließ, würde sie es sagen. Was ich auch zu bedenken hatte, war, dass heute Tag 3 des Turniers war, das heißt, ich durfte 3 meiner Partner einsetzen. Tag 6 dürfte der einzige werden, der problematisch sein könnte, denn 6 Pokémon hatte ich nicht zur Verfügung. Entweder ich müsste wieder einige von Professor Eibe geschickt bekommen oder ich kämpfte nur mit denen, die ich hatte, und hoffte, dass sie ausreichen mögen. Bollterus hielt einiges aus, darauf konnte ich mich verlassen. Plinfa durfte nicht getroffen werden, aber wozu hatte ich denn das ganze Geschwindigkeitstraining mit ihm gemacht. Galagladi war viel zu wendig, nach seiner Entwicklung war es kaum möglich, dass es verlor. Stärke und Abwehr bildeten eine ideale Kombination bei ihm. Dann… der rote Ball. Den durfte ich nicht benutzen… oder ich wollte es nicht, weil ich sonst das Versprechen nicht halten konnte… redete ich mir zumindest ein. Panzerschrank war sozusagen das Rückgrat meines Teams. Wenn alles nichts half, verließ ich mich eben auf seine riesige Kraft. Und, wer weiß, vielleicht wurde sie, kombiniert mit meinen Plänen, noch um ein Vielfaches gefährlicher. Das waren bis jetzt… 4. Phione befand sich nicht in einem Ball, darum konnte ich es nicht dazu zählen. Kämpfen lassen würde ich es auch nicht. Ein Platz war also frei… ich ging blitzschnell die Typen meines Teams durch. Stein-Stahl, Kampf-Psycho, Wasser, Wasser… Womöglich würden Pflanzen und Geist-Typen schwierig werden, ich musste also etwas vom Professor holen, was von den beiden nicht gut getroffen wurde. Ich hatte eine Idee. Gut, so konnte es gehen…
    Den Rest des Weges verbrachte ich damit, mir den Himmel anzuschauen, von welchem wieder einmal die Sonne knallte. „Komisch…“ murmelte ich. Ash hielt inne und sah mich an, meine Freundin aus Sandgemme ebenso. „Was ist komisch?“ – „Naja, es hat lange nicht mehr geregnet… seit ich dich getroffen habe… ach, vergesst es, ist wahrscheinlich unwichtig…“ aber die andauernde Hitze machte mir schon zu schaffen. Lucia riss die Augen auf. „Aber…“ sie stockte. Ich verspürte Hoffnung. Wusste sie etwas darüber? Und wenn ja, woher? „Wusstest du das nicht? Die Wolken haben doch Urlaub!“ ließ sie die Bombe platzen. Ich konnte nicht anders, ich prustete laut los. „Die… was??“ lachte ich. Sie grinste mich an. Viel besser gelaunt, kamen wir bei der Turnierhalle an. Wie an den Tagen zuvor war die Halle gut besucht, wir waren lange nicht die ersten, die ankamen. Ganz so viele Trainer wie zur Hauptkampfzeit waren nicht da, denn es war immer so geregelt, dass die besseren Trainer früh dran sind. Lucia, Ash und ich begaben uns zum Schalter, mehrere Frauen waren damit beschäftigt, Fragen zu beantworten, den Trainern ihre Zeiten anzusagen und … ich kenne mich mit Empfangsdamen nicht aus, bestimmt taten sie eben das, was Empfangsdamen so tun, wenn sie bei einem Turnier dieser Größenordnung angestellt sind. Der einen von ihnen reichte ich meine ID-Card, damit die Veranstalter wussten, dass ich da war. Meine beiden Freunde stallten sich neben mich, und beanspruchten jeweils eine andere nette Dame. „Hier, bitte sehr! Es sieht so aus, als wärst du gleich schon dran!“ sie reichte mir die Karte zurück, ich steckte sie ein. Ash sprach mich an. „Ich bin um 11:55 dran, und du?“ – „10:45…“, was in ungefähr 9 Minuten war. Gut, dann hatte ich den Kampf also schnell hinter mir… Bollterus, Galagladi und Plinfa würden das schon schaffen. „Lucia?“ – „Oh, ist schon okay. Ihr habt eben noch nichts verloren… ich muss bis 15:35 warten. Wenn alles glattläuft.“ Ich fand es angebracht, sie ein wenig zu trösten, sollte sie über ihre Niederlage gegen Conway traurig sein. „Sowas passiert jedem, außerdem bist du eigentlich Koordinatorin. Ich bin sicher, heute machst du deine Sache gut!“ worauf sie schon wieder fröhlicher aussah. Okay… Kampffeld 3 heute… „Leute, ich gehe dann mal… mein Kampf beginnt gleich…ich weiß gar nicht…“ ich wurde abrupt unterbrochen. „Ich weiß auch nichts, ich weiß nur eins: Dass meine Seele allein und verlassen über die Erde wandelt, immer in Tränen aufgelöst, wenn ich deine süße Stimme nicht hören kann! Sag nur ein Wort, und…“ hä?? Blitzschnell drehte ich mich um, ziemlich erschrocken zog ich die Sprite aus der Hosentasche und mein Gegenüber bekam eine relativ große Menge ins Gesicht. Wer quatscht mich denn da so von hinten an? Lucia und Ash sahen aus, als hätten sie einen Geist gesehen. Langsam sah ich runter, sah ein ziemlich beleidigt aussehendes Glibunkel, einige verschreckt aussehende Trainer und…
    „Rocko!!“
    Ich streckte ihm die Hand hin, er nahm sie und ich zog ihn hoch. „Entschuldige, wusste nicht, dass du das bist…“ murmelte ich. Er hatte ein Handtuch aus seinem Rucksack gezogen und trocknete sich ab. „Was ist das? Das klebt ja wie verrückt!“ bemerkte er, dann sah er hoch und lächelte. „Mit Zucker versetzt…“ begann ich, anschließend hielt ich die Klappe, weil die drei sich bestimmt begrüßen wollten. „Hey, Rocko! Wir haben uns enorm Sorgen gemacht!“ die Blauhaarige strahlte über das ganze Gesicht. „Tut gut, dich wiederzusehen, was ist mit dir passiert?“ wollte dann der Trainer aus Alabastia wissen. Rocko richtete sich auf, er war ein wenig ernster geworden. „Also, ich weiß noch, dass wir unterwegs waren. Dann kam dieser Lichtblitz oder was das war, und ich…“ er machte eine dramatische Pause. „Jaaa?“ fragten wir drei ihn im Chor. „Bin ich in einer total merkwürdigen Welt gelandet, ich kann euch gar nicht erklären, wie merkwürdig das alles war. Ab und zu habe ich euch gesehen, dich, Lucia, zum Beispiel. Es schwebten überall Eiszapfen herum, da drin bist du manchmal aufgetaucht.“ Ich fiel ihm ins Wort. „Das kann nicht sein, sie war die ganze Zeit bei mir…“ worauf er wieder auf einem Bein kniete und meine Hand hielt. Waren seine Haare irgendwie anders? Und ich bildete mir ein, dass in seinen Augen auf einmal so ein Funkeln aufgetaucht war. „Ja, und ich danke dem Schicksal dafür, dass es diesen Lichtblitz gesandt hat! Es war vorgesehen, dass wir uns treffen!“ etwas unangenehm berührt blickte ich mich um. Was tat man in so einer Situation? „Glibunkel!“ das Giftpokémon wusste offenbar ganz genau, was man tat. Ein Gifthieb und Rocko war im Land der Träume versunken. Ash und Lucia lächelten sich an. „Wie immer, was?“ fragte Pikachus Trainer. „Wie immer!“ bestätigte sie. Für die beiden war der Tag in der Tat mit Zucker versetzt… Das Leben ist wie ein Apfel, manchmal hat man den sauren Teil in der Hand, doch heute hatten die beiden Glück. Ich natürlich auch, das Versprechen, das ich Lucia gegeben hatte, hatte ich gehalten.
    „Äh, ich würde gerne hören, was Rocko zu berichten hat, aber ich muss zum Kampf… bis gleich!“ – „Bis gleich, wir feuern dich an!“ rief Lucia mir hinterher. Kampffeld 3 war… direkt links von mir. Kurze Zeit später hatte ich es erreicht und wunderte mich über die Ausstattung. Das Feld war mit Löchern ausgestattet, welche mit einem Geflecht aus Erde und Laub bedeckt waren. Im Grunde war das ganze Feld mit Laub bedeckt, aber ich konnte die Umrisse gut ausmachen.. Meiner Truppe brachte dies allerdings nichts… ich hoffte, dass der Gegner auch keinen Grund zu Freude haben würde. Was passierte wohl, wenn da drin wer gefangen ist und ich eine starke Wasserattacke hinein pustete? … das dürfte interessant werden. Neben mir am Rand des Feldes baute sich ein Schiedsrichter auf. „Liebe Gäste, liebe Trainer!“ oh nein. Das war wieder der Trottel aus der Sprecherkabine. Bloß gut, dass die an der Außenwand der Halle… „Wir beginnen mit dem ersten Kampf des Tages, Maria aus…“ oder auch nicht. Ich überlegte. Der erste?? War ich echt so gut dabei? Nein, bestimmt hatten schon viele ihre ersten beiden Kämpfe gewonnen und ich war nur rein zufällig als Erste dran. Was solls… „kämpft gegen Sam aus Laubwechselfeld!“ Sam? Noch nie gehört… ein breit grinsender Trainer trat aus der Menge und stellte sich an den Platz mir gegenüber. „Ach wie niedlich, ein kleines Mädchen will den großen bösen Sam besiegen? Ich freu mich schon drauf!“ ich stand auf; mein Schnürsenkel war aufgegangen und ich hatte ihn zugebunden. Im stehen war ich größer als er, und ich lächelte ihn an. „Ein kleines Mädchen, ja?“ fragte ich. Er wurde rot. Hinter ihm auf der Tribüne saßen wohl seine Freunde, 2 oder 3 Trainer die sich permanent unterhielten. Es waren dieselben, neben denen er eben noch gesessen hatte, soweit ich mich erinnerte. Der Schiedsrichter hob die Flagge. „Es dürfen von beiden Kontrahenten 3 Pokémon benutzt werden, möge der Kampf beginnen!“ Sam sah nun etwas irritiert aus, als wüsste er nicht, wie er reagieren solle. Die Kette wurde warm. Wieso mussten mich immer alle unterschätzen? Wussten die nicht, wie das ist, wenn man im Kampf nie Favorit ist? Wie das ist, wenn man immer angesehen wird, als wüsste der Gegner, dass er das Freilos gezogen hat? Ich bemerkte ein Leuchten unter meinem Shirt, die Kette reagierte auf Gefühle? Nur Theorie, aber nicht unmöglich…
    „Du bist auch einer von denen, die glauben, sie hätten leichtes Spiel mit mir?“ wollte ich wissen, meine Stimme bebte. Er hielt schon einen Pokéball in der Hand und sah sich hilfesuchend um. Hilfe wirst du im Kampf gegen mich nicht bekommen, dachte ich, irgendwie wurde ich immer wütender. Ich warf meinen Plan, Bollterus zuerst zu benutzen um die Stärken des Gegners auszukundschaften, über Bord. „Los, Galagladi!“ rief ich, der Schwertkämpfer erschien vor mir. „Los, Pixie!“ hatte er wieder Mut gefasst? Mir war das egal. In Pixie sah ich nur noch ein gutes Ziel für Galagladis Nahkampf.
    Liebes Tagebuch, ich weiß nicht, was während dieses Kampfes passiert ist, aber ich werde den genauen Kampfverlauf nicht aufschreiben. Galagladi hat alle seine drei Pokémon besiegt, mir war danach nur noch schwindelig. Ich hoffe inständig, dass ich mir das eingebildet hatte, doch irgendwie hatte Sam nach unserem Kampf so einen entsetzten Gesichtsausdruck…
    „Maria?“ – „Ja…“ ich war gerade vom Kampffeld gekommen, fühlte mich irgendwie schwach, und holte Phione ab, welches ich den Kampf über bei Lucia gelassen hatte. Sie sah mich beunruhigt an. „Alles klar?“ – „Tut mir leid, ich weiß nicht, was mit mir los war…ich war total sauer…“ schnell setzte ich mich auf eine naheliegende Bank. „Wo sind die anderen?“ – „Rocko ist schon vor deinem Kampf aus der Halle gegangen, er holt sich ein Zimmer im Pokémoncenter. Ash kommt gleich, ich bin früher aufgestanden als er.“ – „Achso.“ Sie hielt keinen Abstand mehr zu mir, vielleicht dachte sie etwas Ähnliches wie ich. War die Tiefseeperle eine Art Gefühlsverstärker? Nein… dann würde ich andauernd überreagieren, bei Trauer in Heulkrämpfe ausbrechen und was weiß ich nicht alles. Aber dennoch; irgendwas hatte sie damit zu tun. Wann würde ich das herausfinden? Ich fand, es war an der Zeit, dass mir einige Dinge gelingen mögen…
    „So, Zimmer 19 ist meins!“ ein ziemlich außer Puste geratener Rocko blieb vor uns stehen, richtete sich auf und sah uns an. Lucia schlug vor, dass sie und Rocko sich auch auf die Bank setzen konnten, so würde es bequemer sein, die Geschichten auszutauschen. Gesagt, getan; dann fragte er… „Und wie bist du in den Himmel gekommen?“ – „Was? Ich war gar nicht im Himmel!“ – „Wo hast du sonst diesen Engel her??“ er verstummte und sah unter die Bank, wo sein Glibunkel mit erhobener Pfote hockte und offenbar auf irgendwas wartete. Ich wurde schon wieder rot. Mist, immer diese Komplimente… zum Glück hielt sein Glibunkel ihn etwas im Zaum… „Äh… ich heiße Maria, und … ach, nein, das weißt du ja bestimmt aus dem Fernsehen… ich habe Lucia vor einigen Tagen in einem Wald getroffen, ich war unterwegs und sie schien Hilfe zu brauchen… als sie gefragt hat, ob ich ihr vielleicht helfen möchte, hab ich zugestimmt.“, die Koordinatorin ergänzte: „Sie ist ein Fan von Wettbewerben, aber kämpfen kann sie auch sehr gut. Das hättest du erleben sollen, als uns Team Rocket ihr Phione abnehmen wollte!“ Rockos „Was, sie hat ein Phione?“ sah sie als Anlass, unsere Geschichte weiter zu erzählen. Wie ich sie getroffen hatte, wie Phione am Strand aufgetaucht war, mein Problem mit dem Wasser, unsere Reise mit Lizabeth und ihren Eltern, das Phantom, und die Idee, Rocko mithilfe der Kameraaufnahmen des Turniers Bescheid zu geben, wo wir waren, weil er aus irgendeinem Grund kein Pokémoncenter aufsuchte. Ich fügte die kleine Zeitreisegeschichte hinzu, die ihn weniger zu überraschen schien. „Und, Rocko, dann erzähl mal, was du erlebt hast!“ forderte Ash ihn auf, der während Lucias Bericht hinzu gekommen war. „Okay, wie bei euch beiden hab ich zuerst einen Lichtblitz gesehen, dann wart ihr auf einmal weg. Um mich herum schwebten überall Häuser, mal richtig herum, aber auch auf dem Kopf. So ein Ort war mir bisher total unbekannt, ich konnte auch ab und zu über eins der Häuser rüber springen, weil an manchen Stellen die Schwerkraft ausgeschaltet war. Fragt mich nicht, wie das geht, das hat mich schon irgendwie fertig gemacht. Dort lebte auch niemand. Ich hatte Glück, dass mein Proviant ausgereicht hat, sonst weiß ich nicht, was passiert wäre. Keine Menschen, keine anderen Lebewesen. Zeitgefühl hatte ich nach einigen Stunden auch keins mehr, das einzige, was mich daran erinnerte, wie spät es war, war meine Uhr. Tag und Nachtwechsel waren nicht vorhanden, aber nach 53 Stunden hatte ich riesige Eiszapfen gefunden, in denen ich Menschen sehen konnte. Später hab ich gemerkt, dass es nur Bilder davon waren, was woanders geschah, das eine Mal, als ich dich gesehen habe, Lucia, gehörte dazu. Maria, …“ er warf einen Blick auf Glibunkel und riss sich zusammen, „…du warst auch dabei, aber dann bist du auf einmal verschwunden.“ Ich dachte mir, da waren wir bestimmt schon in der Turnierhalle gewesen. „Maria sah ich kurze Zeit später noch einmal, und zwar in einem engen Raum, und dann ist etwas passiert, was mich ziemlich erstaunt hat. Ein anderer Eiszapfen hat mir nämlich auch Lucia gezeigt, allerdings warst du wieder dabei.“ Er sah mir in die Augen. „Also hab genauer hingesehen, mich weiter vorgelehnt, und um nicht abzustürzen hab ich mich auf beiden Eiszapfen abgestützt. Sie fühlten sich eiskalt an, aber irgendwie haben sie angefangen zu leuchten, und du bist ebenfalls im zweiten aufgetaucht.“ Er erzählte weiter, aber ich hörte nicht mehr zu. Rocko hatte bewirkt, dass ich mit meinem zukünftigen Ich aufeinandertraf. Diese Eiszapfen oder was das auch immer waren, hatten den Teleport beeinflusst. Rocko musste sich an einem Ort befunden haben, an dem Zeit und Raum keine Rolle spielen, womöglich in einer komplett anderen Welt. Was wiederum bedeuten musste, dass die Kraft, die Ash, Rocko und Lucia auseinander gebracht hatte, extrem mächtig war. Mal sehen… Lucia war bei mir gelandet, Ash wo ganz anders, und Rocko sogar in einer anderen Welt. Was sagte uns das? Richtig, die Raum-Zeit-Krise, von der mir Tonio erzählt hatte, war zwar aus Alamos verschwunden, aber nie und nimmer hatte sie Sinnoh verlassen. Meine drei neuen Freunde waren in Alamos beteiligt gewesen, vielleicht hatte das irgendwas damit zu tun. Ash stand auf, um zu seinem Kampffeld zu gehen, es war also nicht viel Zeit vergangen. Die Blauhaarige schreckte auf. „Oh, lass uns Ash anfeuern!“ sprach sie mich an. „Äh, gut, aber wieso bist du denn so nervös deswegen…“ – „Ach was, wer ist denn schon nervös, ich hoffe nur, dass er gewinnt!“ und sie lief ihm nach, in ihrem Rucksack wühlend. „Was…“ murmelte ich, Rocko ahnte wohl, was mich beschäftigte. „Sie hat in Ashs Arenakämpfen ab und zu diese Cheerleader-Puschel dabei, vielleicht kramt sie die gerade hervor.“ Meinte er und stand ebenfalls auf. „Gut, meine Geschichte hast du gehört. Habt ihr schon irgendwelche Ansätze? Der Plan ist doch durch diese Trophäe da ans Meer zu kommen, von da aus willst du Phione helfen, seinen Tempel zu finden. Richtig?“ – „Ja… nur habe ich kein Schiff, und so weit kann ich nicht schwimmen…“ – er überlegte kurz und zeigte dann auf die Kette. „Nach eurer Erzählung habe ich das Gefühl, dass dir die Perle helfen kann.“ – „Ja, denke ich auch, nur ich weiß nicht, wie… ziemlich frustrierend…“ ich wartete auf eine Bemerkung seinerseits, dass ich doch einfach meine Flügel benutzen könne, da kam mir eine Idee. Merlin hatte gesagt, dass Phione den erwählt, der ihm helfen soll. Oder die, in meinem Fall. Die Kette hatte sich später mit meiner Haut verbunden, also im Grunde auch gewählt. Was wäre nun, wenn die Tiefseeperle enger mit Phione verkoppelt war, als ich bisher gedacht hatte? Wie konnte ich diese Theorie denn belegen… ich hatte doch im Grunde keine Ahnung. „So, wollen wir uns dann Ashs Kampf ansehen?“ wie beiläufig bot er mir seinen Arm an. Eins musste man Rocko lassen, er war ein echter Gentleman. Als ich jedoch wiederum meinen Arm ausstreckte, traf der zweite Gifthieb. „Argh, nein, Glibunkel…“ ich musste schmunzeln. Oh, Sekunde, wie weckte man Rocko jetzt wieder auf? Hektisch sah ich mich um. Ein kleines Mädchen war erschrocken davon gerannt, als sie gesehen hatte, was Rocko passiert war, einige andere Trainer standen um uns herum und schienen nicht so recht zu wissen, was denn das für eine Show sei. „Am besten klatschst du ihm kaltes Wasser aufs Gesicht, oder?“ ich drehte mich um. Vor mir stand der Blonde von gestern, den ich kurz vor dem Pokémoncenter getroffen hatte. Oder eher, IM Pokémoncenter, ich war ja quasi drin gewesen. Kurz dachte ich darüber nach, kaltes Wasser wirkt sehr belebend. Dann neigte ich den Kopf nach links. „Gute Idee!“ „Glibunkel…“ der Giftfrosch war schon dabei, seinen Trainer davon zu schleifen, ich stellte mich vor ihn. „Da lang!“ und zeigte auf die Toiletten. Es sah mich an, setzte einen etwas finstereren Blick auf und gehorchte. Ich lief ihm hinterher und drehte mich einmal kurz um. Der Blonde sah mir für den Bruchteil einer Sekunde nach und verschwand dann aus meinem Sichtfeld. Kur darauf wurde ich vor eine schon schwierige Wahl gestellt: brachte ich Rocko in den Jungs- oder Mädchenraum? Hm, die Reaktion, wenn ich auf der Jungstoilette erschien würden nicht so heftig ausfallen wie das eventuelle empörte Gekreische, was folgen konnte, wenn man Rocko in der anderen sehen würde. Okay… ich atmete tief durch und zeigte Glibunkel, wo es lang musste. Schneller… ich wollte Lucia und Ash nicht im Stich lassen. Rocko schien völlig weggetreten zu sein, naja, gleich würde er sein Wasser haben. „Chrrr…“ dieses Geräusch zeigt einem an, dass das Phione, das man auf seinem Kopf hat, schläft. Wie schaffte es das nur? Immer, wenn ich irgendwas schräges erlebte, schlief Phione ein. Aber wirklich böse konnte ich ihm nicht sein, inzwischen mochte ich es einfach zu sehr. Dann fiel mir ein, dass ich auch Plinfas Blubbstrahl benutzen konnte, um Rocko zu wecken. Panzerschrank würde es mit dem Wasser sicher übertreiben… egal, ich war eh gleich am Wasserhahn, die paar Sekunden machten es auch nicht mehr schlimmer. Ich sah mich schnell um, ob mich jemand beobachtete, Dann schlüpfte ich hinter Glibunkel durch die Tür. Ein wutschnaubender Trainer kam mir entgegen, beachtete mich gar nicht, stürmte aus der Toilette und war verschwunden. Komisch… gelinde gesagt. Erstens, wieso hatte er mich nicht gesehen, zweitens, wer ist denn wütend, weil er auf dem Klo gewesen war?? Was solls…
    Im Raum selber war außer Rocko, Glibunkel und mir niemand mehr… ich schrak zusammen, als ich einen sich bewegenden Schatten in einer Ecke ausmachte. Oh, es war nur ein Aquana… hatte der Trainer es zurückgelassen? „Oh, hallo…“ sagte ich zu ihm, es sah mich mit großen Augen an. Ob er es freigelassen hatte? Oder hatte er es hier sitzen lassen, um es für irgendwas zu bestrafen? „Aquana!“ antwortete es. Naja, wenn ich mit allen Wasserpokémon reden könnte, hätte ich das schon lange herausgefunden.
    „Quak!“ aus den Augenwinkeln sah ich, wie Rockos Glibunkel wieder in seinem Ball verschwand. Es hatte Rocko genau mit dem Gesicht unter der Kante des Waschbeckens abgelegt, welches wie der Boden in hübschen beigefarbenen Fliesen gehalten war. Ich hielt inne. Ein riesiger Berg Papier, welchen das Pokémon wohl aus dem Papierspender zum Abtrocknen der Hände genommen hatte, war dabei, über die Kante zu rutschen. Er war mit Wasser durchtränkt, und ich irgendwie wusste ich ganz genau, dass dieses Wasser eiskalt sein musste. Wenn das ganze Papier runterfiel… mein Blick zuckte zu Rocko, er lag auch noch auf dem Rücken. Oh, verdammt. „Aquana!“ - huch? Ich warf nur einen Blick zurück, es sah mich immer noch an. „Ich muss nur eben das Papier da wegnehmen, dann sehe ich mal, ob du verletzt bist oder so…“ sagte ich. Aber ich konnte den Blick nicht von seinen Augen wenden. Sie schienen immer größer zu werden, ich wurde quasi davon eingesogen… was war denn jetzt wieder los? Warum passierte sowas psychomäßiges immer nur mir? Die Tiefseeperle wurde wärmer, meine Beine gaben unter mir nach, ich sackte auf den Boden. Eine tiefe Stimme erklang in meinem Kopf, ich bekam regelrecht Schmerzen davon. „Geist oder Körper…“ fragte sie, das Echo danach raubte mir fast den Verstand. Warum musste das auch noch so laut sein… was sollte die Frage? Verlor ich das, was ich wählte? Oder behielt ich es? Was war denn das für eine Frage? „Wenn du nicht antwortest, wähle ich für dich…“ – „Was…“ brachte ich noch heraus, dann wurde es dunkel um mich herum. „Dein Geist ist zu kostbar… ich habe gewählt…“ also bezog sich die Frage darauf, was man behalten wollte? Hatte diese schreckliche Stimme jetzt den Geist gewählt? Ich würde meinen Geist behalten, aber was zum Geier… mehr konnte ich nicht denken.
    Ich weiß auch nicht, wie viel Zeit vergangen war, wie lange ich da rumlag, aber als ich wieder einigermaßen zu mir kam, hing dieser Papierstapel immer noch über Rockos Gesicht, Aquana war jedoch verschwunden. Die Kette an meinem Hals war wieder auf Körpertemperatur abgekühlt.Phione war bei meinem Sturz erwacht, es hatte sich auf das Armaturenbrett gesetzt. Ich streckte eine Hand nach dem Papierstapel aus… ich wollte ihn wegschieben…
    Er fiel. Und fiel. Und eine Hand fing ihn auf. Schnell wandte ich den Kopf, Merlin sah mir verärgert und spöttisch ins Gesicht. „Jetzt sitzen wir richtig tief in der Tinte, was?“


    das ist kapitel 20, viel spaß damit...:D ich hoffe, es erklärt einiges. nuja... ich werde weiterhin versuchen, jedes wochenende ein neues kapitel rauszubringen.
    mfg
    DoD

  • nach längerer pause kommt jetzt mal wieder n kommentarpost von mir :D hab in letzter zeit viele fanstories gelesen,aber bei den meisten ists halt so das der plot leider nicht mein geschmack ist..ich werd vllt noch fündig aber objektiv ist dein werk bisher für mich das beste
    zu kap. 19 erstmal : gute idee das ein informant dazukommt,die übergabe und erklärung der tiefseeperle gibt nicht nur dem titel hier einen sinn!
    endlich wissen wir warum das phantom hinter phione her ist,er glaubt wahrscheinlich noch das die perle im tempel zu finden ist XD armer trottel
    dann noch einige der fähigkeiten phiones,abgesehen von einigen attacken manaphys^^ muss nochma kap. 2 lesen dann weiß ich wohl wieder welche genau das waren


    punkt 2 : ash und lucia
    deine story ist im pearlshipping bereich,und hier kommt ansatzweise raus,wieso :D
    und anders als manch andrer autor hast du hier klugerweise das alter der protagonisten,wie auch den zeitpunkt in der wahren story komplett im dunkeln gelassen,beides ein guter ausgangspunkt für eine ,offensichtlich angestrebte ash-lucia romanze XDD
    der arme ash hat da echt einiges mitzumachen,wie hieß es da bei dir? *das wesen,das beladen mit taschen zur tür hereinkeuchte* ? zumindest so ähnlich XD ich finds genial


    trotz einiger geheimnisse die hier aufgedeckt werden,bekommen wir glaub ich,einige neue zu gesicht :
    erstmal den alten mann,der offenbar sehr agil und informiert ist
    dazu das mädchen auf der parkbank,wobei die eher nebenbei erwähnt wurde,bei dir weiß man das im voraus halt nicht ^^
    und der panzerschrank!! ich war begeistert vom 1ten film,und der name gefiel mir auch echt gut XD bin gespannt was das für ein auftrag war...
    der einschneident ist natürlich das maria nun ne ziemliche bürde am hals hat,die perle lässt sich nicht entfernen Oo sehr unpraktisch,auch wenn sie eher gelassen damit umgeht


    zum schreibstil:
    sehr flüssig,quasi keine wiederholungen,nur etwas oft werden hier gedankengänge unterbrochen,die etwas über marias vergangenheit erzählen könnten,man fühlt sich immer so : oh,da hab ich jetzt was verpasst Q.Q
    das ganze ist marias tagebuch,das heißt ihre gedanken kommen extrem deutlich zum tragen(achja,gut fand ich bei einem der früheren kaps. den zettel von tonio^^ das gibt dem ganzen würze)
    und der humor dabei ist echt einzigartig -> pluspunkt :D
    rechtschreibung: besser als in vielen anderen stories,ich hab da zB. im misceanellous bereich was auf die augen bekommen,das ging nicht mehr klar XD ich verlass mich auf dein textverarbeitungsprogramm,die latte hängt hoch ! -> gut zu lesen,pluspunkt


    ok,soviel zu 19,jetzt les ich erstmal die 20 :D kommentar wird dann reineditiert
    mfg Pay
    achja..nach dem gruß fällt mir ein,ich vermisse da wen XD

    "I said: Ryan, Jedi don´t give up. Then again, I´m thinking oldschool. This is a new generation."

  • Hey!


    Na, du warst ja mit diesem Kapitel relativ schnell...


    Zitat

    Wenn Alice dir vertraut, tue ich das auch.

    Darkrai?? 8o


    Zitat

    Hatte Ash wirklich danach erklärt, dass das Zimmer womöglich zu klein war?

    lol, dann war mein Kommentar diesbezüglich wohl volkommen falsch :D


    Zitat

    Kein komisches Band in den Haaren heute?

    :patsch:


    Zitat

    Irgendwie wurde ich dennoch das Gefühl nicht los, dass mindestens 3 Trainer außer uns noch im Pokémoncenter wohnten…

    Care to explain wie du auf genau diese Zahl kommst??


    Zitat

    Wasmelbeeren sind ziemlich groß, ich wette, jeder, der mein Tagebuch liest, weiß das.

    Und wie genau hat Maria die die ganze Zeit mit sich herum geschleppt??


    Zitat

    Die Wolken haben doch Urlaub!

    :thumbsup: Sehr witzig! Das kam völlig unerwartet... Aber meine Reaktion glich so ziemlich der von Maria, auch wenn ich den Spruch ja schon kannte xD


    Zitat

    ziemlich erschrocken zog ich die Sprite aus der Hosentasche und mein Gegenüber bekam eine relativ große Menge ins Gesicht

    Na endlich verstehe ich, was du in Marias Steckbrief meintest, als du geschrieben hast, dass sie ihre Sprite auch mal als "Waffe" benutzt :)


    Zitat

    Maria aus…“

    Tust du mir einen Gefallen und könntest solche Sätze bitte zu ende schreiben bzw sprechen lassen??


    Zitat

    mein Problem mit dem Wasser

    Nett formuliert... Klingt zumindest besser als wenn du "mein kleines wässriges Problem" geschrieben hättest...


    Das Aquana macht mir irgendwie Angst... Das ist gruselig, aber vielleicht war das auch nur Konfusion oder Horrorblick oder so :wacko:


    Zitat

    „Jetzt sitzen wir richtig tief in der Tinte, was?“

    Hi Merl, versuch bloß nicht, in verständlichen Sätzen zu reden, ja??
    Warum sitzen sie jetzt in der Tinte?? Ach so und; auf was für ein Armaturenbrett hat sich Phione da gesetzt??



    Gut...
    Ich finde es wirklich angenehm, dass du so sehr auf die Rechtschreibung achtest. Das macht das ganze um einiges einfacher zu lesen... 8-)
    Auch habe ich mich sehr über die Abwesenheitserklärung für die Wolken gefreut :D
    Was mich allerdings ein bisschen stört ist, dass Lucia und Ash es für so selbstverständlich nehmen, dass beide so wenig über Maria wissen. Lucia erzählt zwar mehr, aber vielleicht kann Rocko sich im nächsten Kapitel noch etwas "vollständiger" vorstellen.


    Ich habe noch mal eine Frage:
    Du kannst genial schreiben. Kannst du evtl auch noch zeichnen und/oder hast irgendwo noch mal ein Bild von Maria herum liegen?? Ich weiß, dass es falsch ist, aber in meiner Fantasie sieht sie immer aus wie Lyra...


    Hoffe es klappt weiterhin mit dem regelmäßigen Updaten und dann bis nächstes Wochenende


    WellJustMe


    P.S.
    Also ich hätte folgende Ideen für die Perle: 1.) Maria kann unterwasser atmen; 2.) Ihre Wunden heilen schneller; 3.) Kraftvolle Emotionen (Wut / Glück) sowie die Sinne (Sehen / hören / etc) werden verstärkt. Über die Emotionen hat Maria dann aber keine Kontrolle mehr bzw kann sie nicht unterdrücken...

  • also... erstmal zu payfire...
    du hast eigentlich alles selbst erklärt was dir aufgefallen ist, dass man sich immer irgendwie hintergangen fühlt wenn es um marias vergangenheit geht ist beabsichtigt... nichts für ungut, aber es ist extrem schwer, sich eine komplett neue protagonistin auszudenken, und dann in den richtigen momenten sich an alles zu erinnern, was sie macht, wo sie herkommt (darum das "Maria aus...") und und und... ich müsste mir mal ein thesenpapier machen, wo die wichtigsten punkte draufstehen, denn bisher hab ich alles im kopf gemacht.
    dann welljustme, oder lieber svea, der abkürzung halber...
    bei dir find ich das nett dass du immer absatz für absatz durchgehst dann komm ich nicht durcheinander...
    1: mist, das hätte ich lassen sollen... egal, es gibt eh nur einen roten ball (den jubelball) darum ist das bestimmt schon aufgefallen... darkrai spielt allerdings bisher noch keine rolle, und ich weiß auch nicht, ob es eine spielen wird...
    2: geht so, haben wir ja beim digda-dilemma gesehen, dass pokémon nicht aus dem ball kommen, wenn sie es unbedingt vermeiden wollen ;)
    3: okay, typisch ash, kein kommentar xD
    4: naja, dabei hab ich mir eigentlich nichts gedacht... marias vorliebe für details kennt ihr ja sicher schon :P obwohl... eine idee hätte ich da schon...
    5:das ist interessant, ich hatte erst überlegt, dass ich einen kleinen vortrag über pokéballtechnologie in rucksäcken einfließen lasse... wenn ihr wollt, ändere ich das noch^^ nuja, hatte eigentlich gedacht keiner fragt danach...
    8: hab ich oben erklärt, ich vermeide gerne bestimmte infos, in den vorigen kapitel fällt das bestimmt auch auf :P
    9: mit formulierungen kenne ich mich zwar nicht gut aus, aber ich achte darauf, was gut klingt... mein wässriges problem wäre etwas zweideutig xD
    und zum abschluss...
    hm, phione sitzt auf... ihr kennt das doch, in hotels sind in den toiletten immer so 3 waschbecken in einem großen tisch, das um die waschbecken herum nenne ich "armatur", keine ahnung ob das so richtig ist, bin halt ausm norden :D dann... lucia kennt maria ja ein bisschen besser, und sie weiß, dass maria nicht besonders extrovertiert ist... darum versuchen die beiden, sich aufeinander abzustimmen, und ash ist ja mehr an kämpfen interessiert... ich bräuchte mehr zeit, um die beziehungen genau darzustellen, ich hoffe, das stört nicht... und was rocko angeht, ja, der erholt sich von glibunkels attacke relativ schnell und hat ... seht ihr dann. aber erst habe ich eine frage, ich will niemanden irgendwie enttäuschen was die kraft der tiefseeperle angeht... was genau denkt ihr, was die so kann? dachte, ich bringe ein klein wenig miscellaneous ein oder wie das heißt...danke für die kommentare... PS: maria könnte ich malen, nur wird das bild ihr wahrscheinlich nicht gerecht... ein versuch ist es wert. Nein, wie lyra sieht sie nicht aus ;)
    mfg
    DoD

  • also,ich denk mal die ganze angelegenheit wird jetzt noch komplizierter XD
    also,first of all: gute rechtschreibung,zum x-ten mal ,aber man muss es heutzutage auch echt erwähnen
    dann zum titel, man merkt schon dass du immer versuchst dem auch gerecht zu werden,auch wenn das diesmal ein wenig spät beginnt^^ mit zucker versetzt ist allgemein ein guter name bei diesem part,auch wenn man sich die ereignisse nach dem kampf gegen *den großen bösen sam* ansieht-im kampf ist die ja mal richtig böse Oo aber anschaulich dargestellt
    ein teil ist süß, im nächsten ,dem mit dem aquana, hat sie die saure hälfte
    achja, was ich auch gut finde,ist das jemand der sich der große böse sam nennt mit nem pixi ankommt (mädchenpokemon?) XDD auch n lachfaktor
    das gespräch mit dem ball,der schon so oft hervorgehoben wurde,das es n jubelball ist war schon klar,aber hier geht es offenbar direkt um das darkrai aus alamos,was die geschichte mit der zeitreise noch interessanter macht
    das verprechen,das früher mal gegeben wurde galt also dem darkrai,ich nehme mal an,den sehn wir auch noch
    eins muss man dir zum shcluss noch echt lassen,die spannung hälst du hoch! man liest grade vor sich hin,und auch einmal ist die sache vorbei und merlins letzter satz gibt erneut rätsel auf
    gute strategie eigentlich :D


    soweit von mir,hab ich was übersehen? bis demnächst
    achja, edit: die protagonistin stell ich mir vor wie die neue in b/w passt das?

    "I said: Ryan, Jedi don´t give up. Then again, I´m thinking oldschool. This is a new generation."

    Einmal editiert, zuletzt von Scorchwood ()

  • so... bitte steinigt mich nicht weils ein wenig wirr wird, ich werde alles auflösen, sobald die story es vorsieht... wer außerdem eine gute idee hat, wie man so ein relikt am strand finden kann sagt bescheid :D ... viel spaß sonst...


    Kapitel 21
    Die Suche beginnt
    19.3.2008


    „Jetzt sitzen wir richtig tief in der Tinte, was?“
    „Was?“
    Hatte er mit angesehen, was mir passiert war? Warum war ich so sicher, dass überhaupt etwas passiert war? „Jeder normale Mensch hätte Körper gesagt, nur, um wenigstens IRGENDWAS zu sagen, aber nein, du lässt natürlich alles geschehen, was irgendwelche Ketten dir zuflüstern! Ich hatte ja vorher keine Zweifel, aber mittlerweile glaube ich nicht mehr, dass du auch nur ansatzweise fähig bist, Phione zu helfen! Obwohl… es hat dich ausgewählt. Echt typisch, also sowas…“ – „Was soll das denn heißen? Die Tiefseeperle kann sprechen? Was sollte die Frage denn? Lassen Sie das, ich kann selber laufen!“ er versuchte, mich unter den Achseln mit seinen Händen zu stützen. Du weißt schon, wie beim Erste-Hilfe- Schwimmen, und wollte mich in das Wickelzimmer ziehen, welches an die Toilettenräume grenzte. „Das glaube ich weniger! So zahlt man den Preis für seine Dummheit, ich habe es ja immer gewusst. Früher, da hatte ich jemanden, der ähnlich war, nie hat er auf meine Ratschläge gehört. Nicht, dass ich ihn gehasst hätte, im Gegenteil, aber… nein, das geht dich eh nichts an. Hm, wenigstens hattest du genug Grips, die Männertoiletten aufzusuchen, hier kommt selten jemand in den Wickelraum. So, was machen wir jetzt mit dir?“ er hatte mich auf den Wickeltisch gesetzt, ich war, als ich bemerkt hatte, wieso ich nicht laufen konnte, und wieso er so wütend war, einfach zu geschockt gewesen. Auch jetzt noch brachte ich kein Wort heraus, sondern starrte nur auf meine Beine. Nur, dass es keine Beine mehr waren. Stattdessen hatte ich unterhalb der Taille nun einen relativ langen Fischschwanz mit dazugehöriger Flosse. Der Rest von mir war normal geblieben… ich versuchte in Gedanken, mir Gründe dafür auszudenken, einer unwahrscheinlicher als der nächste. Aber eines stand fest: die Tiefseeperle war schuld.
    „Wie zum Geier…“ wiederholte ich die Worte, die ich vorhin nicht aussprechen konnte. „Tja, die Kraft der Tiefseeperle. Ich wette, die Augen dieses Aquanas waren für dich so unglaublich…“ das nächste Wort sprach er mit unverhohlenem Sarkasmus- „Süß, dass du kaum den Blick abwenden konntest. Die Kette lässt ihre Macht erwachen, was genau willst du mit diesem Aquana erreichen? Hier kommt die Frage, die dich so aus der Fassung gebracht hat. Geist oder Körper? Ich habe immer Körper genommen, ich bleibe gerne so, wie ich bin. Auch wenn das Alter mir ab und zu übel mitspielt.“ Ich wusste mittlerweile ganz genau, dass seine vorgetäuschte Senilität nur als Ablenkung vorgesehen war. Er musterte jeden Raum, in den er sich begab, äußerst genau, dazu hatten mir meine Beobachtungen im Hotel und eben gereicht. Außerdem klang seine Stimme immer noch so, wie sie wohl vor 20 Jahren geklungen hatte, und seine Bewegungen waren durchdacht und immer genau. „Wie, Sie hatten Körper genommen? Woher wussten Sie, was passieren würde? Und wie…“ er unterbrach mich. „Naja, im Gegensatz zu dir fand ich es ganz nützlich, mich erst einmal davon zu überzeugen, was die Perle draufhat, bevor ich mir sie um den Hals gehängt habe. Es gibt viele Ketten, die nett aussehen, die man sich aber auf keinen Fall umhängen sollte. Ich hatte da mal eine, die…“ ich räusperte mich vernehmlich. Er wollte wieder abschweifen. „Ist ja gut! Hör auf, mich zu irritieren. Diesen netten Nebeneffekt da hatte ich allerdings auch noch nicht.“ Er zog ein wenig an der Kette, die Verbindungsstelle an meinem Hals schmerzte davon. „Aua! Lassen Sie…“… ich versuche, ihn festzuhalten und mich zu rächen, doch er trat einen Schritt zurück. „Kommen Sie zurück!“ verlangte ich wütend, er lachte mich aus. „Na komm doch! Ohne Beine schlecht, was?“ ich pustete mir erneut Haare aus der Stirn, meine Frisur war mittlerweile ein wenig mitgenommen. Dann stützte ich meine Arme auf dem Tisch ab. „Keine Sorge, ich mach nur Spaß. Also, Körper oder Geist? Diese Frage stellt im Grunde sicher, dass du eines der beiden behältst. Wenn ich Körper sage, behalte ich den Körper, und rate mal, was mit dem Geist passiert.“ – „Er verschwindet.“ – „Richtig! Du bist ja doch zu was nütze. Aber er verschwindet nicht im geläufigen Sinne, nein, nur der Geist, wie du ihn kennst, verschwindet.“ – „Und ich habe Geist gesagt… oder eher, die Kette hat für mich entschieden. Dann ist mein Körper, wie ich ihn kenne, verschwunden… aber wie lange hält das an? Und warum bin ich kein ganzes Aquana?“ wollte ich wissen. Mein Fischschwanz war blau, ich hatte also zum Teil Aquanas Körper übernommen… wo war es eigentlich hin? Uh… meine Gedanken drehten sich im Kreis… Es kostete kaum Energie, die Flosse zu bewegen. Ich ertappte mich dabei, dass ich spielerisch mit der Flosse umging, es viel mir immer leichter. Dann kam mir ein extrem erschreckender Gedanke.
    „Darum will das Phantom mein Phione.“
    Merlin schien erstaunt und erfreut zu sein, er nickte. „Genau. Diese dunklen Gestalten oder Kräfte, von denen ich sprach, haben nur diese Funktion der Kette im Kopf: Sie wollen Pokémon kontrollieren. Die Kraft von zahllosen Kreaturen auf der ganzen Erde würde ihnen gehören! Und genau deswegen darf die Tiefseeperle ihnen auf keinen Fall in die Hände fallen. Mit anderen Worten: DU darfst ihnen auf keinen Fall in die Hände geraten.“ Mir drehte sich der Kopf. So viele Dinge, auf die ich achten musste… „Und was dich, kleine Meerjungfrau, angeht: keine Ahnung.“ Als Reaktion auf diesen Satz protestierte ich. „Ich bin keine…“, aber dann sah ich an mir herunter. Was bin ich denn sonst gerade? Verdammt… „Stör mich nicht! Wo war ich? Ach ja, so lange, wie die Macht der Tiefseeperle eben anhält. Da fällt mir ein, wenn ich dich so ansehe: ich würde niemals blauen Fisch essen.“ Er sah mir tief in die Augen. „Iss niemals blauen Fisch, hörst du?“ – „Hören Sie auf damit. Sie wollten mir sagen, was…“ – „Immer diese jungen Leute! Nie kann man sich mit ihnen ordentlich unterhalten. Du bist besser als der Rest, du hast wenigstens ein bisschen Verstand. Wo war ich? Ach ja.“ Er kam außergewöhnlich oft vom Thema ab… aber war das eventuell Absicht? „Wie lange kann das sein? Tage? Wochen? Jahre? Ich weiß es nicht. Vielleicht auch nur eine Stunde, wie bei der Gedankenkontrolle.“ Er überlegte kurz. „Warum du nur die Schwanzflosse übernommen hast, weiß ich leider auch nicht.“ Es schien ihn ziemlich zu ärgern, als wäre eine Wissenslücke inakzeptabel für ihn. „Wahrscheinlich wird man nie ganz zum Pokémon, du kannst es ja mal ausprobieren. An einem Enton, so wie du dich verhältst.“ Bevor ich beleidigt dreinschauen konnte, tätschelte er meine Schulter. „Nimm es mit Humor. Das hilft. Außer, wenn dich 400 schottische Einwanderer umzingelt haben, dann solltest du am besten irgendeinen Zauber anwenden, um dich zu verdrücken. Nicht, dass DU zaubern könntest, aber… ach, egal.“
    Er legte meine Schuhe neben mich. Danach die Kleidung, die ich unterhalb der Taille getragen hatte. „Alles kaputt?“ ich war diesmal nicht geschockt, denn der Verlust der Kleidung war relativ gering, ich hatte zum Glück noch Reserven eingepackt. Dazu musste ich ins… Pokémoncenter. Großartig. In dem Zustand nicht eben leicht zu bewerkstelligen… ich brauchte mein Galagladi. Hey! Ein Lichtblick kam mir in den Sinn. SO konnte ich Phione leicht zum Tempel bringen! Dazu musste ich nur, sobald wir am Strand waren, ein Pokémon wie Aquana oder Saganabyss auftreiben. Jugong tat es auch… oder … ich malte mir aus, was für Riesenspaß ich mit den Kräften der Perle haben könnte, doch Merlin sah mir offenbar an, dass ich in Tagträumen schwelgte. „Hey! Du siehst ja so fröhlich aus, was ist passiert? Hast du entdeckt, dass du ein Hirn hast?“ – „Das auch…“ gab ich zurück, und er verstummte. Ich lächelte. „Was denn?“ unschuldig tun konnte ich auch noch, meine gute Laune kam zurück. Was machte denn mein Zustand aus? Mir würde sicher etwas einfallen, wie ich wieder normal werden konnte. Zum ersten Mal seit Minuten atmete ich aus. Interessant… ich konnte länger die Luft anhalten als sonst. Merlin brummte irgendwas Abfälliges in seinen Bart. Dann straffte er sich. „So, ich habe lange genug Babysitter gespielt. Dein Freund da wacht gerade auf, viel Spaß noch!“ –ich rief ihm verzweifelt hinterher: „Moment, Sie heißen doch Merlin! Verwandeln Sie mich zurück oder sowas!“, worauf er mich ungläubig ansah und die Stirn runzelte. „Hm… keine Lust. Bis dann!“ und er ging aus der Toilette heraus. Irgendwie fand ich das komisch. Ein Magier würde sich anders verhalten… oder? Wozu war er eigentlich imstande? Hätte er mich wirklich verwandeln können? Verdammt! In der ganzen Aufregung hatte ich vergessen, ihn zu fragen, wo der Zugang zum Meer lag. Warum war Merlin auch so überraschend hergekommen…
    Ich rutschte vom Wickeltisch, fing meinen Sturz mit den Händen ab. Plötzlich kam ein kleiner Junge in den Wickelraum getapst und sah mich an. Verdammt. Mit kleinen Kindern komme ich nie klar…Zuerst war ich erstarrt, dann lächelte ich ihn an und winkte ihm zu. Blitzschnell entwarf ich einen Plan. „Hi!“ – hoffentlich denkt er jetzt, dass er träumt oder so… aber er sah mich nur stumm an. „Ähm, du musst doch zu deinem Meisterschaftskampf!“ improvisierte ich. „Ich bin zu klein für Pokémon.“ Antwortete er nach einer langen und peinlichen Pause. „Das ist ein Traum, also geht das.“ - widersprach ich. Wie hatte Merlin mich genannt? „Hallo!? Schau doch mal, ich bin eine Meerjungfrau, die gibt’s gar nicht. Du träumst. Los jetzt, dein Kampf wartet!“ Endlich hatte ich ihn überzeugt, in seinem Gesicht erschien ein strahlendes Grinsen. „Juhu, ich darf kämpfen!“ und er stürmte hinaus. Puh… gut, dass er nicht gefragt hatte, wo denn seine Pokébälle seien. Ich krabbelte in Reichweite der Tür und spähte in den angrenzenden Raum, Rocko hielt sich den Kopf, er stand langsam auf. „Immer dieses Glibunkel…“ murmelte er. Mir kam eine Idee. „Rocko, bringst du mir schnell meinen Rucksack? Ich brauche dringend was daraus…“ fragte ich ihn. Er sah irritiert zum Wickelraum rüber. „Maria? Was ist, geht’s dir nicht gut?“ – gute Ausrede! Danke, Rocko! „Äh, genau… ich brauch meinen Rucksack…“ – „Bin gleich wieder da, ich hol schnell ein paar Medikamente!“ oh. Das war wieder keine gute Idee, das bedeutete, er wollte nach mir sehen. Daran musste ich ihn nur noch irgendwie hindern… ich hatte Zeit, um mir was einfallen zu lassen.
    Ich dachte an das Phantom und lehnte mich mit dem Rücken an die Wand. Was er mit der Kette anstellen würde… nicht auszudenken. Wesen wie Ursaring, Relaxo, Impergator, Knakrack und so weiter würden unter seiner Kontrolle stehen… er war nicht der Typ, der sich mit Unterentwicklungen zufrieden gab. Trainer würden keine Chance haben, ihre Pokémon würde er ebenfalls übernehmen. Nein, das konnte hart werden… aber wie wollte er, wenn er mich in die Finger bekam, die Kette von meinem Hals bekommen? Beim Gedanken daran rieb ich mir den Nacken. Lieber nicht vorstellen. Dann betrachtete ich die Schwanzflosse wieder. Spannte die Muskeln an, die normalerweise dafür sorgten, dass ich aufstehen konnte. Sie bog sich ein Stück nach oben. Hm…ich ließ sie wieder sinken und berührte eine Stelle. Aquana waren normalerweise von winzigen Schuppen bedeckt, dass war es wohl, was den kleinen Jungen an der (Ich konnte kaum „meine“ denken, es war einfach zu unglaublich…) Flosse überzeugt hatte… irgendwie musste ich doch eine Rückverwandlung herbeiführen können… aber wenn das passierte, wollte ich nicht unbedingt ohne Hose hier rumsitzen. Also zog meine Rote Jacke aus, band sie mir um die Taille und überlegte. Die Perle hatte reagiert, als meine Aufmerksamkeit dem Aquana galt… ich versuchte, mich so stark wie möglich an meine eigentliche Gestalt zu erinnern. ‚Mach, dass ich wieder normal werde…‘ dachte ich. Auf einmal leuchtete etwas auf, ich schlug die Augen auf. Die beiden Tropfenförmigen Anhänger hatten begonnen, eine Art schwaches Schimmern in die Umgebung abzusondern. Nach kurzer Überlegung hob ich eine Hand und berührte die Kette. Dann ließ ich den Arm sinken, die Hoffnung verließ mich wieder. So leicht gab ich mich nichts geschlagen, ich fokussierte meine gesamte mentale Kraft auf meinen richtigen Körper. Ich stelle mir jedes Gehirn wie eine kleine Welt vor; bei mir kommt es mir oft so vor, als ob mein Kopf „bewölkt“ ist. Dauernd zucken Blitze hin und her, das sind meine Ideen. Die Wolken fliegen halt so rum, wie es Wolken auch sonst tun, doch wenn ich wollte, konnte sich ein richtiges Gewitter entwickeln. Meine Gedanken ballten sich auf mein Ziel, wie sich gewaltige Wolkenmassen zu einem regelrechten Sturm auftürmen. Ich will jetzt nicht angeben, aber ich strengte mich zum ersten Mal seit Jahren wieder mental an. Ganze 7 Sekunden lang. Auf einmal geschah etwas, was mich wieder aufmerken ließ.
    Die Tiefseeperle kühlte rapide ab, ich spürte ein heißes Ziehen von der Taille abwärts. Vor Schmerz kniff ich die Augen zusammen. Sollte ich es geschafft haben, wieder normal zu werden? Kurze Zeit später wusste ich die Antwort. Ja! Perfekt, eine Sorge weniger. Ich war echt noch nie so froh gewesen, meine Beine wieder zu sehen. Logisch, sie waren auch bisher immer dagewesen… was man nicht hat, das fängt man an, zu vermissen. Gut, dass ich die Jacke als behelfsmäßigen Rock umgebunden hatte. „Phione, ich habe es geschafft!“ flüsterte ich begeistert. „Was war denn das?“ wollte es wissen. Offenbar hatte es diese Ereignisse noch nicht verarbeitet. „Die Tiefseeperle war das, sie hat mehr drauf, als ich dachte…“ Danach wartete ich auf Rocko. Naja, er war schnell.
    „So, bin wieder da!“ seine Stimme ließ mich aufatmen. Puh. „Danke, ich bin hier drin!“ rief ich. Dann stand ich wirklich auf – juhu!- und trat mit einem schnellen Schritt neben die Tür, winkte mit einer Hand raus. „Gib ihn mir bitte, ich komme gleich wieder!“ -er drückte mir den Rucksack in die Hand und wollte reinkommen. „Nein, bleib da!“ bat ich den Züchter. „Ich habe hier schmerzstillende Mittel, Kopfschmerztabletten, und…“ doktormäßig zählte er einige Sachen auf, die mir helfen sollten. Ich flüsterte: „Galagladi, los…“ – worauf der Schwertkämpfer erschien und mich still ansah. „Keine, Sorge, mir geht’s wieder gut!“ beruhigte ich ihn, er hatte den Kampf von vorhin sicher noch nicht vergessen. „Du musst mich ins Pokémoncenter bringen, genau in unser Zimmer! Okay?“ ich meinte mich zu erinnern, dass ich mir einen Rock eingepackt hatte, wenn mich mein Gedächtnis nicht täuschte…
    „Gal!“ – „Maria?“ tönte Rockos Stimme von nebenan. „Äh, ich hab… mein Medikament auf dem Zimmer, bin gleich wieder da!“ wiederholte ich, schnappte mir meine zerrissenen Sachen und die Schuhe, und hielt Galagladis Arm fest. „Los, Teleport!“ – und zu Phione gewandt fuhr ich fort: „Warte eben hier, bin gleich wieder da!“ - „Okay!“ das gewohnte Kribbeln überkam mich, eine Sekunde später war ich genau in meinem Zimmer gelandet. „Puh, danke, Galagladi…“ ich stieß einen Stoßseufzer der Erleichterung aus. Als ich dort saß, hatte ich schon daran gedacht, wie ich … es schüttelte mich im Nachhinein. Als Meerjungfrau hätte ich nicht mal aus der Halle gekonnt, ohne zur Medienattraktion zu werden. Was ich alles erlebte! Ich weiß, was du denkst, liebes Tagebuch, aber ich bin nicht verrückt geworden. Sicher, es ist schon merkwürdig, was mir alles in den letzten Tagen passiert ist, doch ich konnte mich schnell mit Dingen abfinden, sobald sie passiert waren. Ob das auch anderen so ergangen wäre?
    Meinen Rucksack legte ich aufs Bett, dann sah ich mir die Überreste meiner Kleidung an. Damit ließ sich nichts mehr anfangen… die konnten weg. Dann suchte ich schnell neue Kleider raus, diesmal zog ich jedoch den Rock statt der sonst üblichen Trainingshose an. Wenn mir sowas nochmal passieren sollte, war ein Rock praktischer… denn „Körper“ würde ich niemals wählen, wenn mich die Kette fragte, allein schon aus Prinzip. Pokémon sollten einen freien Willen haben, und nicht herum geschubst werden. Was war eigentlich aus dem Aquana geworden? Ich hatte erwartet, dass es nach meiner Rückverwandlung wieder auftauchte, aber es war weiterhin verschwunden geblieben. Wahrscheinlich hatte es gar nichts mit der Verwandlung zu tun, sondern war nur der Auslöser gewesen...was solls, ich suchte mir noch ein Paar Sandalen raus, zu einem Rock würde ich keine Turnschuhe tragen. So neu ausgestattet lief ich wieder ins Schlafzimmer zu Galagladi, sagte ihm unser neues Ziel und schloss die Augen.
    „Oh… danke vielmals…“ sagte ich, als wir genau vor Rocko wieder auftauchten. „Da bist du wieder. Ist wieder alles klar?“ ich schnipste hastig eine übriggebliebene Schuppe von meinem Knie und bejahte. „Alles bestens!“ – „Gut, dann sollten wir die anderen suchen.“ Er schien erleichtert zu sein, dass mir nichts passiert war, doch er hatte nicht vergessen, wie schnell Glibunkel wieder erscheinen konnte, also hielt er sich zurück. Lucia erwartete uns neben Kampffeld 2, ich musste nicht lange suchen, um sie zu finden. „Da seid ihr ja endlich! Ihr habt den Kampf von Ash verpasst, es war unglaublich! Natürlich hat er gewonnen!“ antwortete sie, als ich fragend eine Augenbraue hob. „Gut… äh, ich war unpässlich, und Rocko hatte einen Unfall wegen Glibunkel…“ – „Achso… naja, schade ist das schon.“ Fand sie. Neben uns Stand eine Mutter mit Kind, ich bekam durch Zufall mit, was sie beredeten. „Ich habe es dir doch gesagt: eine Meerjungfrau! Sie meint, ich darf kämpfen!“ – „Das hast du bestimmt geträumt.“- beruhigte sie ihren Sohn. Ich musste lächeln. Er entdeckte mich nicht, also wandte ich mich wieder Lucia zu. „Aber ich hab nachgedacht, vielleicht hat die Tiefseeperle Kräfte, von denen wir noch nichts ahnen…“ begann ich. Wie sollte ich denn glaubwürdig verkaufen, dass ich selber noch keine Ahnung hatte? Oder sollte ich von meinem kleinen Abenteuer erzählen? Wenn, dann erst später… hier war mir zu viel los. „So, wie war ich?“ ein ziemlich zufrieden aussehender Ash trat zu uns. Die Koordinatorin holte Luft, um ihre Beobachtungen seines Kampfes zu erzählen, da fiel ihr Rocko ins Wort. „Es freut mich, zu sehen, dass ihr euch nicht habt unterkriegen lassen. Dein Kampf war erfolgreich, wie ich gehört habe, leider konnte ich nicht zusehen.“ – „Oh, warum nicht?“ – worauf Rocko wieder zu dem Giftfrosch sah. Dem Trainer aus Alabastia genügte der Blick, um zu verstehen, was los gewesen war, und er grinste. „Ach, da war wohl jemand wieder enorm gutaussehend, was?“ – der Züchter schien gut gelaunt zu sein, er erwiderte aber nichts darauf. „Der letzte Kampf für heute, der uns interessiert, ist deiner, Lucia…“ sagte ich, sie nickte ernst. Heute wollte sie wieder gewinnen, das stand ihr deutlich ins Gesicht geschrieben. Mir fiel etwas ein. „Sag mal, Rocko, wie bist du aus dieser komischen Welt eigentlich rausgekommen?“ – „Hab ich doch vorhin erzählt, eines Tages tat sich eine Art Strudel auf, durch den ich gegangen bin. Auf der anderen Seite kam ich in Herzhofen raus, danach musste ich nur noch hierherkommen.“ Achso. Da hatte ich wohl kurz nicht aufgepasst… peinlich, peinlich…
    „Hallo, Lucia…“ perfekt. Der fehlte noch. „Ich habe gehört, du kämpft nachher… ich hoffe, du gewinnst, wäre doch schade, wenn du nicht unter den besten 10 wärst, ha ha ha…“ richtig geraten: Conway stand genau hinter ihr und zog wieder eine seiner gruseligen Shows ab. Die Blauhaarige fuhr herum. „Schleich dich doch nicht immer so an! Und was die ersten 10 betrifft, da bin ich ganz bestimmt nicht mehr dabei…“ – „Dann sollte ich mich vielleicht auf deine Freundin da konzentrieren, ich freue mich auf eine Herausforderung, ha ha ha… gehabt euch wohl…“ normalerweise verschwand er ja auf irgendeine komische Art, diesmal ging er jedoch normal davon. Trotzdem unheimlich… ein anderer Trainer näherte sich unserer Gruppe, während Rocko Conway hinterher sah. „Ach, den hatte ich ja total vergessen, ist der also auch hier.“ – „Ja, und ich mag ihn nicht besonders…“ gab ich zurück.
    „Na, wenn das nicht Loosie ist! Wie kommst du denn nach Ewigenau?“ schnell sah ich zu ihr hin, ihre Augen hatte sie geschlossen, ihre Brauen senkten sich genervt. Gleichzeitig aber entspannten sich ihre Bauchmuskeln, entweder war sie soeben Bauchschmerzen losgeworden oder sie kannte und mochte den Neuankömmling. Ich tippte auf zweiteres. „Maria, sag mir bitte, wer mich da so nervt!“ sagte sie dann. Hm… okay. „Äh, relativ klein, hat ein Pokémon des Typs Wasser dabei, Schwächen liegen bei Pflanze und Elektro, Siegchance bei einem Kampf ungefähr 36 %, grünes Shirt, beigefarbene Hose und braune Haare. Außerdem steigt sein Endorphingehalt, das heißt, er ist dir nicht feindlich gesonnen, und…“ sie unterbrach mich lachend. „Das reicht, danke, das ist Kenny!“ Dann drehte sie sich um, Kenny sah mich extrem irritiert an. „Wieso nur 36 %?“ fragte er unsicher. „Kämpf gegen mich und ich kann es dir zeigen…“ antwortete ich. „Typisch Kenny. Hab ich dir nicht schon X-mal gesagt, du sollst mich nicht Loosie nennen?“ wollte die mit „Loosie“ Angesprochene wissen. Rocko tat auffällig so, als würde er nichts hören, Ash hatte sich hingekniet und beschäftigte sich auf einmal eingehend mit Pikachu, und ich wusste nicht, was genau das alles sollte. Das Mädchen mit der weißen Mütze drehte sich zu mir um. „Gestatten: das ist Kenny, ein Freund aus meiner Kindheit. Kenny, das ist Maria, und kämpfen würde ich gegen sie nicht.“ Er streckte mir die Hand hin, ich nahm sie und drückte sie kurz. Dabei musterte ich ihn neugierig und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. Hm… er hatte ein Pliprin dabei, die Weiterentwicklung von Plinfa. Mein Plinfa hatte sich vor langer Zeit einmal entwickeln wollen, doch wir hatten uns abgemacht, so zu bleiben, wie wir waren. Naja…
    „Rocko, Ash, ihr kennt ihn ja bereits.“ – „Ja, wie geht’s dir denn, Freund von Loosie?“ diesen Spaß konnte sich Ash wohl nicht verkneifen. „Ach, ganz gut. Konnte mir doch denken, dass ich euch hier auch sehe…“ weiter kam er nicht. Lucia funkelte Ash an und versuchte, ihn in den Schwitzkasten zu nehmen, er war allerdings größer als sie und konnte entkommen. Lachend zog er sich hinter einen kleinen Zierbusch zurück, welcher in Reichweite stand. Ich sah mich kurz in der Halle um, während Rocko und Kenny versuchten, den Frieden wiederherzustellen. Auf Feld 1 gab es eine Explosion, danach wurde ein Sieger ausgerufen… doof, ich konnte den Namen nicht verstehen. Irgendwie flog hier andauernd was in die Luft, ich fragte mich, wer dafür verantwortlich war…
    „Entschuldigt mich kurz…“ sagte ich, Lucia sah mich überrascht an. „Ich gehe nur eben an diese Tafel da vorne, will nur mal schnell schauen, wie es so steht…“ – „Ich komme mit!“ entschied sie, die anderen wollten offenbar lieber warten. Ich nickte freudig.
    An der Tafel angekommen sah ich das, was ich auch vor einigen Tagen schon einmal gesehen hatte; nur waren die Trainer anders gestaffelt als vorher. Es gab momentan welche, die 3-mal gewonnen hatten, dann 2-mal, 1-mal und 0-mal. Das heißt, die Tafel war viergeteilt. Ich fand mich zu meiner Freude oben links wieder, wo die aufgeführt waren, welche 3 Siege zu verbuchen hatten. Außer mir waren aber bestimmt noch 40 weitere so gut, also konnte ich noch nicht ausmachen, wer der getarnte Galaktiker sein sollte. „Oh, schau mal! Ich bin erste aus Block 2!“ die Koordinatorin schien sich zu freuen. 2 Siege waren aber auch nicht schlecht, sagte ich ihr, und das steigerte ihre Laune noch etwas. Über mir waren 3 andere Trainer, das heißt, sie hatten insgesamt schneller gewonnen als ich… vielleicht hatte ich gegen Stella ein bisschen zu lang gebraucht… den Rekord für Tag eins und 3 hielt ich dennoch, Galagladi war vorhin extrem schnell gewesen. Feld eins… am heutigen Tag… mein Blick fiel auf den Sieger von besagtem Kampfplatz, er hatte auf dem Treibsandfeld gekämpft. Rote Haare, siegesgewisses Grinsen… Pay. So war doch sein Name, oder? Dann war er das mit der Explosion gewesen, kein Zweifel. Ich würde mich hüten müssen, wenn ich gegen ihn rankam. Sein Knarksel kannte ich ja bereits… wenn er nun auch noch mit der gestohlenen Rakete eine Technik entwickelt hatte, konnte es ungemütlich werden. „Okay… mehr wollte ich nicht wissen…“ sagte ich, wir gingen zu den anderen zurück. Die hatten sich mittlerweile an unseren Stammplatz im Café gesetzt, wir zogen zwei Tische zusammen und unterhielten uns eine Weile. „Tja, was soll ich sagen?“ fragte Rocko, als ich ihn genauer ausfragen wollte. „Ich wollte immer schon der Top-Züchter werden. Eigentlich komme ich aus Marmoria City, mein Vater vertritt mich, solange ich weg bin. Richtig gehört, ich bin der Arenaleiter. Spezialisiert habe ich mich auf Gestein-Typen, aber als Ash mich damals besiegt hat und meinen Vater fand, habe ich mich entschieden, ihn zu begleiten. Ich muss gestehen…“ er lehnte sich auf einen Ellbogen und sah mich an. „Dass ich nicht besonders gut darin bin, gewissen Reizen zu widerstehen, und…“ – „Tja, Rocko ist auf der Suche nach der großen Liebe!“ schloss Lucia für ihn. Er schien sich zu sammeln und setzte sich wieder gerade hin. Naja, das war doch irgendwie jeder, oder? Meerblaue Augen…
    „Du bist dran, wie genau passt du ins Schema?“ wollte Kenny wissen, der sich mir ebenfalls vorgestellt hatte. Ich sah schnell auf die Uhr; bis Lucia kämpfen musste blieb noch viel Zeit. Ich atmete tief durch. „Also, mein Name ist Maria, ich komme ursprünglich aus Schleiede. Als ich Trainerin wurde, habe ich mir Plinfa als Partner ausgesucht, weil ich einen Hang zum Wasser habe, hatte und immer haben werde, aber…“ ich wurde rot und räusperte mich. „Das tut hier nichts zur Sache… hm, ich war bereits in Kanto unterwegs, in Johto war ich vergleichsweise kurz, und nun wollte ich endlich mal die Orden meiner Heimatregion sammeln…“ ich zog ein kleines Kästchen aus meinem Rucksack, darin befanden sich die Orden von Veit und Adam. „Außerdem bin ich extrem schüchtern und ein Fan von Wettbewerben… ich mach auch ganz gerne mal bei einem mit, und wenn ich Lucia im Fernsehen sehe dann bin ich auch immer für sie…“ die Blauhaarige lächelte geschmeichelt. „Hm… naja, wie ich sie getroffen habe, wisst ihr ja bereits…“ ich bezog mich auf die Erzählung, die Lucia den andern schon gemacht hatte- „… und momentan versuche ich in diesem Turnier, die Trophäe zu gewinnen, damit ich Phione ins Meer zurückbringen kann.“ Ich wies auf das kleine Wasserpokémon. Dass ich mit ihm reden konnte, war auch schon bei den anderen bekannt. „Was hast du für ein Ziel?“ hakte Kenny nach. Daraufhin überlegte ich eine Weile… hatte ich ein Ziel? Ja, das hatte ich. „Ich will die beste Wasserpokémontrainerin werden, die es gibt…“ wieso sagte ich das? Es gab bestimmt hunderte, die besser waren als ich. Aber irgendwie hatte ich in dem Moment das Gefühl, es schaffen zu können. Ash und Rocko sahen sich an. „Da kennen wir doch noch wen!“ sagte der Züchter dann. Lucia wollte wissen, wen. „Hä? Meint ihr diese Misty, von der ihr mir erzählt habt?“ – „Jap! Sie ist bisher die beste reine Wassertrainerin, die ich kenne.“ Bestätigte der Trainer aus Alabastia. „Hm… war nur so daher gesagt…“ nuschelte ich, Lucia schüttelte den Kopf. „Warum? Du kannst das doch gut schaffen. Ihr müsst wissen,“ sie wandte sich an die anderen drei, speziell an Rocko und Kenny. „…sie kämpft auf eine sehr taktische Weise, außerdem denkt sie immer 4 Schritte oder so voraus, mindestens! Dagegen kann man nicht so leicht gewinnen, oder, Ash?“ – er sah unangenehm berührt aus. „Hm, war schon ziemlich schwer!“, die Koordinatorin nickte und bestellte einen Becher Vanilleeis bei einer vorbei kommenden Bedienung.
    „Das klingt gut, sogar sehr gut!“ meinte Rocko. „Bei einem Kampf kommt es eigentlich auf das Verhältnis zwischen Taktik und Kraft an. Viele Trainer vergessen das und setzen nur auf die Stärke ihrer Pokémon.“ Ich wurde rot und senkte den Kopf… Als ich vorhin ausgerastet war, war ich auch so gewesen. Nie wieder! -Schwor ich mir. „Wir hatten dich ja gar nicht gesehen in den letzten Tagen!“ wandte sich Lucia in diesem Moment an Kenny. Dieser nickte. „Ist auch nicht schwer, hier ist so dermaßen viel los, dass man einen Trainer auch die ganze Woche lang übersehen könnte. Sogar Paul.“ Wer war denn das? „Wer ist Paul?“ wollte ich wissen. „Auch ein Trainer aus Schleiede, nur mit wesentlich heftigeren Methoden als gewöhnlich. Du hast gehört, was Rocko eben gesagt hat; Paul ist einer von denen, die nur auf Kraft setzen.“ Antwortete er. Hm, gegen den zu gewinnen würde nicht allzu schwer sein… nur mit Kraft riss man gegen mich nichts. Okay, das Pikachu von Ash hatte dies geschafft, doch ich bezweifelte, dass Paul etwas in dieser Größenordnung würde aufweisen können. Ein kurzer Blick auf die Uhr verriet mir, dass Lucia erst in 3 Stunden würde kämpfen müssen. Wenn alles nach Plan lief. Ob Kenny wohl auch schon gewonnen hatte? „Hey, Kenny, wie stehst du eigentlich gerade im Turnier?“ wollte ich wissen. Der Trainer schämte sich offenbar ein wenig. „Mhm… ich habe erst 2 mal gewonnen…“ – „Ha, nur so oft wie ich, und ich bin eigentlich Koordinatorin!“ jubelte Lucia. „Ich doch auch, Loosie!“ revanchierte er sich. „Light up, light up… as if you haaave a choice…“sang ich, keine Ahnung, warum… er wurde ruhiger und entschuldigte sich. „Danke.” Ich sah ihn ernst an. Mir kam immer diese Musik in den Kopf… naja. „Und du?“ fragte er mich, ich hielt drei Finger in die Luft. „Dann hattest du Glück mit den Gegnern. Ich musste gestern gegen so einen total Irren kämpfen, der seinen Pokémon keine Befehle gibt und die trotzdem alles machen was genau in die Situation passt, das hätte ich auch mit drei Endentwicklungen nicht geschafft.“ Er meinte wohl, er müsse sich für sein Versagen entschuldigen… was nicht der Fall war. Ich ahnte, wer sein Gegner gewesen war. Verdammt, das hörte sich übel an. Mein Glück war, dass Pay eine Schwäche für Drachen- und Feuertypen hatte, das hieß für mich, dass Plinfa und Panzerschrank ihre Auftritte haben würden, sollte er mir je gegenüberstehen.
    Die Bedienung kam zurück und brachte das Eis, Lucia schien sich riesig zu freuen und begann, zu essen. „Du nicht?“ fragte ich Ash. Erstaunlich, dass er nichts aß, während er Essen in seiner Reichweite hatte. „Wasch?“ okay, hatte mich getäuscht. Er hatte ein großes Sandwich vor sich auf einem kleinen Teller liegen und hatte soeben abgebissen. Wie man nur so viel essen konnte… ein Rätsel. Was solls, er musste wahrscheinlich Energie tanken. Wie konnte ich am effizientesten die Stelle an der Küste finden, welche den Zugang barg? Bestimmt konnte die Tiefseeperle eine Vision schicken, doch ich wusste nicht, wie. An- und ausschalten wie so eine Visionenmaschine konnte ich sie auch nicht… also musste ich Merlin finden oder wenigstens einen Hinweis, welcher mir zeigte, in welcher Himmelsrichtung sich der Tempel befand. Ich schloss die Augen. Ob die anderen mich ansahen, wusste ich nicht, aber ich glaubte es auch nicht. Rocko und Kenny hatten ein Gespräch angefangen, in dem es sich hauptsächlich um die richtige Portionierung von Pokémon-Futter ging, Lucia und Ash hatten beide noch mit dem Essen zu tun. Mir blieb dadurch endlich meine Ruhe… nicht, dass ich nicht gerne unter Menschen war, doch ich konnte nicht leben, ohne pausenlos nachzudenken. Über Phione, über mein Team, über mein Versprechen… über das Meer, blau, wunderschön und kühl… ach, ich tat es schon wieder. Mir war es zum ersten Mal gleich, ich wusste, dass es mit dem Wasserpokémon zusammenhing. Die Vergangenheit… die Gegenwart. Phione hatte sich an der Westküste von Sinnoh an mich gehängt, also musste der Palast auch irgendwo in dieser Richtung liegen. Aber wo war dieses Ding, was ich mit der Trophäe aufschließen musste? Oder war *Schlüssel* metaphorisch gemeint? Das hing davon ab, was der Preis war. Wenn es wirklich eine Trophäe oder ein Band war, dann konnte es ohne weiteres in eine Art Schlüsselloch passen…
    Auf irgendeine Weise musste ich außerdem die speziellen Kräfte der Tiefseeperle ausnutzen können. Sicher, sie konnte den Träger oder die Trägerin mit Attributen des Pokémon ausstatten, auf welches man sich konzentrierte, und das würde mir helfen, Phione unter Wasser zu begleiten, den ganzen Weg schwimmen wollte ich dennoch nicht. Wir mussten ein Boot oder so etwas auftreiben, welches uns einen Teil des Weges transportieren konnte. „Weiß jemand, wie der Preis für dieses Turnier aussieht?“ wollte ich darum wissen. Kenny sah zur mir rüber, hob die Brauen und sagte: „Naja, bis jetzt hat ihn noch niemand gesehen, letztes Jahr war es ein Pokémon- Ei. Der Sieger hat es am Tag des Finales bekommen.“ Ein Ei… gut, das war letztes Jahr so gewesen… konnte man irgendwen fragen, der Bescheid wusste? Ach, es spielte keine Rolle. Ich musste Merlin wieder finden… wir hatten keine Ahnung, wo dieses Relikt sein sollte. „Phione, und du hast kein… Gefühl oder so, in welche Richtung wir müssen?“ flüsterte ich ihm zu. Das kleine Wasserpokémon sah mich an. „Öhm, nö, ich weiß nur, wo der Tempel ist! Da will ich hin!“ hm… „Dann stell dir doch vor, dieses Ding wo ich ins Wasser kann ist eine Hürde, die du auf dem Weg zum Tempel nehmen musst… klappt das nicht?“ – „Nein!“ naja, was solls… dann eben auf die altmodische Art. „Ash, Lucia…“ sagte ich, die beiden sahen mich an. „Wollt ihr immer noch helfen?“ wollte ich wissen, konnte ja sein, dass sie nun, wo Rocko wieder bei ihnen war, weiterreisten. „Na sicher doch!“ – „Mach dir keine Sorgen, ich will doch auch, dass Phione nach Hause kommt!“ – „Vergesst mich nicht!“ der letzte Satz kam vom Züchter selbst. Lächelnd dankte ich den dreien. Dann würde es nicht so lange dauern… „Ich hab nämlich eine Idee… im Kampf gegen dich, Ash, hab ich dein Staravia gesehen, damit kannst du große Flächen absuchen, stimmt’s?“ erstaunt blickte er zu seinem Rucksack hinüber. „Wir suchen danach??“ fragte er dann, ich nickte. „Es bleibt nichts anderes übrig… wenn ich Merlin nicht finden kann, und selbst wenn ich es täte, bin ich nicht sicher, ob er es weiß, dann müssen wir große Teile der Westküste absuchen…“ nachdem das raus war, schaute ich den dreien schnell in die Gesichter. Hoffentlich machten sie immer noch mit… „Okay, Ash hat Staravia, aber Rocko und ich haben nichts, was fliegen kann…“ gab die Koordinatorin zu bedenken. „Bei dir… naja,Rocko, ich dachte daran, dass du Galagladi mitnimmst, es kann dich schnell dahin teleportieren, wo du hinwillst…“ die Idee war mir just in dem Moment gekommen. An sich aber machbar… Galagladi setzt Rocko irgendwo ab, sie schauen sich gut um, teleportieren weiter…. „Lucia…“ fing ich an, sie unterbrach mich. „Ich bleibe einfach hier, meine Pokémon brauchen erst einmal Ruhe. Ich kämpfe ja nacher... Ihr packt das schon!“ machte sie uns Mut. Ich selber würde laufen, und wenn niemand dabei war, auf den ich achten musste, konnte ich ziemlich schnell werden… Pachirisu wusste das ja mittlerweile. Gut… „Und was machen wir,…“ Ash sah mich erneut an, offenbar mit einer Frage. Pikachu hatte sich unbemerkt an das Sandwich herangemacht, sein Trainer hatte es nicht gemerkt. Als ich anfing zu grinsen, wurde er dennoch nicht aufmerksam. „…wenn wir das Teil gefunden haben? Ich meine, wir können uns ja schlecht die Stelle merken…“ er hatte recht, ich dachte kurz nach. Hm… „Wir brauchen ein Telefon oder so…“ überlegte ich, Lucia jedoch zeigte uns ihren Pokétch. „Nein, brauchen wir nicht! Wir markieren die Stelle ganz einfach hier!“ - „Gute Idee… nur, Ash hat keinen…“ meine Hand suchte mein Handgelenk, fand es, und ich drückte ein paarmal auf den oberen Knopf meines eigenen Pokétch. Die Karte erschien, darunter 5 Symbole, die darauf warteten, auf der Karte eingesetzt zu werden.
    Kurzerhand streifte Kenny seinen Pokétch ab und reichte ihn Ash. „Danke..:“ sagte dieser verwundert, Kenny zeigte sein Siegerlächeln und reckte einen Daumen in die Höhe. „Keine Ahnung, was mit diesem Phione los ist, doch wenn ich euch damit helfen kann, helfe ich!“ – „Danke.“ Antwortete ich ihm bewegt. Wie ein völlig Fremder einfach so hilft… dann war die Welt wieder ein Stück bunter. Finde ich. Nun war eigentlich alles bereit, ich würde sofort los laufen. „So, ich mache mich auf den Weg… wir sehen uns heute Abend…“ ich verabschiedete mich von den anderen, rief Galagladi aus seinem Ball und beredete mit ihm den Plan. Phione half mir mit seinen dolmetschenden Fähigkeiten. „Galagladi, du hörst bis heute Abend auf Rocko, okay? Tu es Phione zuliebe…“ bat ich, der Schwertkämpfer stellte einige Fragen, die ich ihm beantwortete. Liebes Tagebuch, als ich dies schrieb, nahm ich mir vor, den Spitznamen für Galagladi Zorro lauten zu lassen. Ich hoffe, das passt… naja. „Bis nachher, Maria!“ sagte das blauhaarige Mädchen, als Galagladi sich neben sie stellte und den Züchter musterte. Den anderen winkte ich noch einmal zu und ging dann auf den Ausgang der Halle zu. Es war etwas länger her, dass ich eine so lange Strecke laufen würde, mal sehen, ob meine Kondition nachgelassen hatte… zu meiner Erleichterung traf ich weder Conway noch Pay, Ablenkung konnte ich im Moment nicht brauchen… kurz sah ich Stella, die mit einigen anderen Mädchen zusammen stand, dann war ich im Freien… holte tief Luft… die Kette erwärmte sich wieder. Auf einmal hatte ich so ein komisches Gefühl, als wäre es geradezu lächerlich einfach, den Zugang zu finden. Die Sonne schien zwischen einigen Wolken hindurch, auf einmal patschte es auf meiner Schulter. „Vergiss mich nicht!“ und ich musste beinahe lachen. Phione hatte sich mit viel Schwung auf meiner Schulter breit gemacht, sah gespannt aus… Moment, Wolken? Na endlich… den frischen Wind mochte ich, wenn er über die Haut strich… aber egal, ich hatte zu tun. Also band ich meine Jacke wieder los, zog sie an, strich den Rock glatt und setzte mich in Bewegung. Bis ich außer Sichtweite der Halle war, würde ich ganz normal gehen…
    „Dann mal los.“

  • ok,beim ersten anlauf dieses kommis habch zu lang gebraucht,und er wurde vom system ausradiert x.x also das ganze nochmal
    erstens: länge ,rechtschreibung und erzählstil,das alles sind bei dir wie immer dicke bonuspunktfaktoren, viele fs kapitel bei andren lesern sind sehr kurz oder einfach unspannend (mainstream) und teilweise mit phrasen behaftet,bei dir halt alles nicht der fall, man fängt an zu lesen ,ist DRIN in der story und hat auch spaß dabei,finde ich,der humor das passt einfach
    natürlich nur solang die sache nicht zu kompliziert wird, aber was das betrifft ist dieses kapitel auch wieder besser als der vorgänger :D
    gut,außerdem wird viel verraten,und einiges kann man sich nun denken, zB. der genaue NUTZEN der tiefseeperle und was das phantom damit will
    sowie auch eine möglichkeit für unsre protagonistin, ins meer zu kommen um dem phione zu helfen
    zu den charaktern : sehr auffällig ist hier der mann der sich merlin nennt, eine so markante persönlichkeit hab ich lange nicht erlebt, nur fühlt man sich immer ein wenig verwirrt wenn er ins abschweifen kommt,man weiß ja nie ob seine themenwahl später noch wichtig ist OO
    fast ein wenig zu plötzlich kommt der aufbruch zur suche nach dem zugang zum meer,ich war wohl zu sehr ins turniergeschehen vertieft XD aber man bleibt gespannt
    was ich mal interessant fände zu erfahren: die hohe sportlich leistung die hier deine maria vorweist,wird das noch erklärt? ich hab da vor einigen kapiteln ,nach der teleport geschichte was gemerkt,dieser boss meinte doch auch etwas in der richtung, voreinigen jahren sei sie an einem ort gewesen,wo das trainiert wird,das solltest du mehr beleuchten, denn die sache darf nicht ZU rätselhaft werden XDD
    ansonsten: mach weiter so :D ich freu mich aufs nächste,die kapitel bringst du jetzt wöchentlich stimmts?

    "I said: Ryan, Jedi don´t give up. Then again, I´m thinking oldschool. This is a new generation."

  • Hi ich bin neulich auf deine FS gestoßen und war voll und ganz begeistert!


    Du schreibst so fesselnd, dass ich mir die Story schon 3 mal durchgelesen habe. Also großes Kompliment 8-) . Ausserdem schreibst du mit Humor, was die Geschichte noch viel besser macht. Ich kann mich öfters ganz in Maria hineinversetzen. Dein Schreibstil ist auch toll, zu der Rechtschreibung muss ich auch nichts sagen. Wahrscheinlich überlese ich die meisten Fehler gekonnt. Ich frage mich, wie man auf solche Ideen kommt. ?( (Ich tu mich da immer schwer). Mit einer Kette, die ihr am Hals festwächst, dass sie irgendwie nicht mehr ins Wasser kann oder wie am Anfang Lucia und co. auf seltsame Art und Weise getrennt wurden...Die Kämpfe beschreibst du auch super! :thumbsup: Ich kann mir die Attacken richtig gut vorstellen. Es gab auch bisher nur eine Szene, wo ich nicht mehr genau wusste, wer gerade was sagt. Das war die mit der Zukunfts-Maria. Aber nach einigem durchlesen kapierte ich sie dann schon. Find auch cool, dass du vielleicht noch Pearlshipping mit einbaust. Ein Paar Anzeichen gibt es ja...Auf jedenfall machst du das gekonnt! Das mit Panzerschrank ist auch eine gute Idee. Du beschreibst auch Umgebung und Gedanken super! (Ich weiß gar nicht mehr, welche Adjektive ich benutzen kann)xD Ingesamt: :thumbup: Also: Respekt und weiter so!


    mfg xPiax

  • oh... gleich zwei beiträge die mich mit lob überschütten... dabei werd ich doch so schnell rot...
    nur ein witz, sowas tut gut und macht einem das weiterschreiben leichter... danke euch beiden, ich hatte dieses wochenende nicht so viel zeit, das tut mir leid, ich werde das kapitel morgen nach der schule reinposten. was die rechtschreibung angeht, da braucht ihr mir keine komplimente zu machen, das meiste macht mein textbearbeitungsprogramm^^ naja was solls...
    zuerst pays frage, ja, das mit der sportlichen leistung werde ich nach und nach erklären... ich hatte ein bonuskapitel erstellt, welches genauer darauf eingeht, doch nach dem letzten laptopcrash ging das leider verloren, ich hoffe, ich bringe die geduld auf, es neu zu schreiben.
    und zu pia: ja, die geschichte mit der zukunftsmaria hat auch mir einiges abverlangt, hinterher war ich froh, als sie wieder in der gegenwart war... es ist nämlich nicht leicht, NICHT dauernd nur "zukunfst-maria", "zukunfts-ich" oder "maria" zu schreiben. denn auf beschreibende attribute wie "braunhaariges mädchen" kann man sich da überhaupt nicht verlassen... naja, ich finde es auf jeden fall toll dass du meine geschichte so gut findest. danke euch allen!
    wie schon gesagt, morgen müsste die fortsetzung kommen, bis dann :)
    mfg
    DoD

  • so, viel spaß mit dem nächsten kapitel... bei doppelpost bitte bescheid sagen, ich hab nur grad das gefühl ich hätte kapi 22 schon... naja, egal :D


    Kapitel 22
    Merkwürdige Methoden
    19.3.2008


    „Dann mal los.“
    Kaum war die Turnierhalle außer Sicht, beschleunigte ich mein Tempo. Ausdauer hatte ich dank … damals ja genug, nun musste ich nur so schnell es ging an die Küste kommen. Phione hielt sich an mir fest, offenbar überrascht von der Geschwindigkeit. „Wieso geht denn das so flott??“ fragte es. „Hab viel geübt…“ – „Glaub ich nicht! Das geht gar nicht so schnell!“ – „Äh… siehst du doch, dass es geht…“ und es blies die Backen auf. Ich konnte es förmlich sehen und musste lächeln. Auch ein Wald bildete kein Problem, ich musste nur geistesgegenwärtig genug sein, um umgefallenen Baumstämmen oder derartigem auszuweichen. Alles ganz locker… eine Viertelstunde später waren wir auch aus dem Wald raus, nun trennte uns nur noch eine weite grasige Ebene vom Meer. Ich zog den Pokétch aus dem Jackenärmel, und stellte fest, dass wir uns genau in nordwestlicher Richtung von Ewigenau befanden. Rocko würde also mit Galagladis Hilfe weiter nördlich suchen, während Ash im Westen blieb. Vielleicht waren sie auch schlau genug gewesen, erst einmal durch Galagladi an 2 feste Standpunkte zu gelangen, sodass sie zwei weite Kreise absuchen konnten… aber das würde ich herausfinden. Ein weiteres Potenzial an Zeit später stand ich vor der Küste, eine tiefe Klippe ließ das Grasland enden. Der Pokétch verriet mir, bis zu Lucias Kampf war noch genug Zeit, um wieder zurückzulaufen, nachdem ich einen Teil der Küste abgesucht hatte. Also rannte ich an besagter Klippe entlang, unterhielt mich derweil ein wenig mit Phione, und es fragte nach meiner Lieblingsfarbe, als wir zur Kategorie „Lieblings- Blablabla“ kamen. Komisch, dass es die ganze Zeit die Augen zugekniffen hatte… naja, lag wahrscheinlich an der Sonne. Oh, die Sonne… einige Wolken zogen ab und zu an ihr vorbei. Immer noch, es hatte nicht angefangen zu regnen, aber es schien auch nicht die ganze Zeit hell vom Himmel. „Blau…“ antwortete ich, ohne zu zögern, und mein kleiner Freund schien sich darüber zu freuen. Sicher, Phione war ja selber blau…
    „Ich mag violett sehr gerne!“ kam es von meinem Kopf her zurück. „Warum nicht auch blau?“ – „Naja, blau muss ich nicht mögen, das wäre doch arrogant!“ – „Hm, schon… aber wenn du violett wärst, doch auch…“ – „Bin ich aber nicht!“ – „Äh…“ – „Was ist? Bin ich violett?? Ich will nicht violett sein! Sag schon, was ist??“ – „Nichts, hab nur Spaß gemacht.“ Lachte ich, das kleine Wasserpokémon schwieg eine Weile ziemlich irritiert. Hm, ich kann eben keine guten Witze machen… ab und zu vielleicht, wenn eine gute Gelegenheit da ist, sonst nicht…
    „Du, Maria?“ – „Ja?“ – „Bei der Wassershow, wo du so komisch geworden bist, was genau ist da passiert?“ oh, interessant… Phione hatte das also nicht vergessen wie Ash und Lucia… oder sie wollten mich nur nicht fragen, aus Höflichkeit… „Willst du das wirklich wissen? Ich meine, ganz egal, was ich dir gleich sage, du verrätst es keinem und du gehst nicht weg?“ in Gedanken fügte ich hinzu: wie alle anderen, die es herausbekommen hatten. Mehr als einmal war ich enttäuscht worden, mehr als einmal bin ich im Stich gelassen worden, nur weil ich anders war… „Wieso sollte ich weggehen?“ wollte Phione wissen. Meine Laune hob sich wieder, das hier war etwas anderes. Phione dachte nicht in denselben Maßstäben wie Menschen. Dennoch zögerte ich eine Weile. Nachdem es gut 2 Minuten lang still gewesen war, hatte ich alle Faktoren überdacht; Phione würde mich nicht im Stich lassen, ich half ihm schließlich, in den Tempel zurückzukehren. „Okay… was du gesehen hast, oder eher mitbekommen hast, das passiert immer, wenn ich unter zu großem Stress stehe und es keinen anderen Ausweg gibt… ich hoffe nicht, dass das nochmal passiert, aber wenn, dann achte Mal auf meine Augen. Siehst du dann… bei der Show war ich vom Lampenfieber überwältigt, dagegen kann ich nichts tun… ich hatte Angst, zu versagen. Was folgt, ist, dass ich in Ohnmacht falle, ich bekomme nichts mehr mit… darum hatte ich auch keine Erinnerung daran, wie ich das geschafft hatte. Frag gar nicht erst, warum ich in Ohnmacht gefallen bin, ich sags dir ja. Also… wie drück ich das am besten aus… alles, was ich im Gehirn hab, Gedanken, Gefühle und so weiter, das wird abgeschaltet. Meine sämtliche mentale Energie wird in meinen Körper übertragen, das würde bei anderen Menschen kaum einen Unterschied machen, weil sie mental nicht so viel stärker sind als körperlich. Ich allerdings, keine Ahnung wieso, hab mental riesige Reserven zur Verfügung, darum kann ich schneller, mehr und weiter denken als alle anderen… und Dinge behalten kann ich auch gut. Du siehst… alle Reflexe werden gestärkt, Muskeln, Reaktionen, und auch Geschmeidigkeit, in allem werde ich besser… darum konnte ich bei der Show dann mühelos mit Lizabeth mithalten… nach einer gewissen Zeit verlässt mich die Energie aber wieder, und zwar, wenn ich zu mir komme. Meistens passiert das in Schüben, darum war ich danach auch noch so kraftlos…mein…äh, Sporttrainer hat das Shiko no Denso genannt, ‚Übertragung des Geistes‘.“ nach meiner Erklärung war Phione still. Ziemlich still. Mein Magen krampfte sich zusammen, ich blieb stehen. „Phione?“ – „Ja, das klingt schon komisch…“ antwortet es. „Das heißt…“ – „Das heißt, ich finde dich lustig!“ lachte es. Der Knoten in meinem Bauch löste sich. „Ah, gut… äh, warte, wieso lustig?“ – „Weil das eben lustig ist, du bekommst Angst, und schon macht dein Kopf plopp und du wirst voll sportlich!“ nun musste ich auch lachen. „Stimmt, klingt wirklich ziemlich witzig! Hatte schon Bedenken, du denkst vielleicht, ich wär ein Freak oder so…denn normal ist das nicht…“ – „Ach, schon gut. Der mit den braunen Haaren flirtet jedes Mädchen an, das in seine Nähe kommt, sowas finde ich hundertmal merkwürdiger!“ ich war ziemlich erleichtert. Okay, damit hatten wir das geklärt, ich lief weiter. Irgendwo konnte etwas am Strand meine Aufmerksamkeit erregen, ich hielt also Augen und Ohren offen. Dann fiel mir etwas ein, konnte es an meinen Gedanken liegen, dass ich nicht komplett in ein Aquana verwandelt worden war? Hatte ich mich unterbewusst davor bewahrt? Das würde ich wohl nie herausfinden…
    Mann, das war vielleicht zeitaufwendig… ob wir das in der anderen Zeit, in der ich kurzzeitig war, auch so versucht hatten? Gab es keine effizientere Methode? Sicher, die Idee, Staravia suchen zu lassen, war gut, doch Staravia konnte unmöglich die gesamte Küste absuchen. Ich begann, an dem Plan, Galagladi zur Suche einzusetzen, zu zweifeln, ich meine, es konnte zwar immer wieder Teleport einsetzen, doch die Suche mit solchen Mitteln glich dem Backen von Törtchen: man kann immer nur eins zur Zeit mit Zucker bestäuben, und man muss sich für alle mehr Zeit nehmen, wenn sie gut aussehen sollen. Hm… naja, Rocko würde es zumindest versuchen. Und ich… konnte in einer Linie schön sparsam den Strand absuchen. Allerdings sah es so aus, als hätte ich heute kein Glück… ich sah zwar ab und zu ein Boot, hier ein verliebtes Pärchen, welches sich am Strand erholte, dort einige Wingull am Himmel, dann wieder nur Steine und Wasser, aber nichts, was an eine Ruine oder so etwas erinnerte. Naja… wir standen unter keinem allzu hohen Zeitdruck. Hoffte ich.
    „Mach das doch jetzt!“ erklang Phiones Stimme von oben. Mein Tempo etwas verlangsamend, fragte ich: „Was denn? Meinst du…“ – „Ja, meine ich! Wenn du dann wirklich NOCH schneller bist kann ich ja Ausschau halten, nach was wir auch immer suchen, und das geht halt fixer, als wenn du nur so rennst.“ Das klang einleuchtend, hatte jedoch einen kleinen Schönheitsfehler. „Aber ich kann das nicht willentlich herbeiführen… hab ich dir doch erzählt, das geht nur, wenn ich stark unter Stress stehe…“ auch darauf hatte das kleine Wasserpokémon eine Antwort. „Öh… dann stell dir vor, dass unser ganzer Plan zunichte gemacht wird wenn wir dieses Relikt nicht finden!“ ich versuchte es, doch in meinem Hinterkopf hatte ich den Gedanken, dass ich auch so schon schnell war. Auf ein wenig mehr Tempo kam es auch nicht an… obwohl ich nicht wusste, was genau geschah, wenn diesen Geistestransfer einsetzte. Selber bekam ich davon ja nichts mit…
    „Ist das die Stimme einer verlorenen Knirpsin, die ich da hören kann?“ mein Gehirn verarbeitete die gehörten Worte mit einigen Erinnerungen, die ich in den letzten Tagen gesammelt hatte, ordnete die Stimme einer rothaarigen Frau zu, sondierte die Falsche „Knirps“ – Form heraus, schloss auf eine etwas niedrigere Intelligenz und zwang mich, den Kopf zu heben. Richtig, Team Rocket hatte mich gefunden. Wie ihnen das gelungen war, konnte ich höchstens vermuten, allerdings hatte ich momentan keine Lust auf deren Gesellschaft. Im schlimmsten Fall hatten sie wieder ihre Simsalas dabei. „Das Wort gibt es gar nicht...“ sagte ich. Sie schienen mich nicht zu hören; ich war zu leise gewesen. Ich blieb geduldig stehen, bis sie ihren Spruch aufgesagt hatten, und drehte mich dann um. Die rothaarige schien das ziemlich zu stören. „Du ungezogenes Gör, hat deine Mami dir nicht beigebracht, dass man seinen Gegnern nie den Rücken zudrehen soll?“ – „Ihr seid keine Gegner für mich…“ antwortete ich, und das stimmte sogar… in einem Kampf hatten die mich noch nie besiegt. Die Tiefseeperle erwärmte sich, ich fühlte, wie ich selbstbewusster wurde. Jamie fasste meine Bemerkung als Beleidigung auf. „Mein Name ist James!“ ups… „Wie kann sie es wagen! Los, Venuflibis, bring ihr Manieren bei!“ mal davon abgesehen, dass Venuflibis selbst relativ schlechte Angewohnheiten haben, hatte ich echt keine Lust mehr, mich mit denen abzugeben. Also rannte ich wieder los. „Maria, ich kann kämpfen!“ klagte Phione von meinem Kopf aus; offenbar wollte es beweisen, dass es mit Plinfa und Bollterus mithalten konnte. „Nein, das wäre Zeitverschwendung… ich suche lieber weiter.“ Gab ich zurück. „Rankenhieb! Halt sie fest!“ befahl der Kerl aus dem Rocket-Trio, und ich fühlte, wie sich zwei Ranken um meine Knöchel wanden. Mitten im Lauf schlug ich hin, im Fallen rollte ich mich zur Seite, um Phione nicht zu gefährden. „Au…“ – „Ha, da sind wir nicht mehr so großmäulig, was?“ uh… wieder ein nicht existierendes Wort. „Wo sind denn eure Simsalas heute? Hatten die keine Lust mehr auf die Versagerseite?“ oh, wer hatte denn da durch mich gesprochen? So aggressiv war ich sonst nicht… Mauzi grinste hämisch und verneinte. „Die haben wir unseren… Freunden wieder gegeben, denn wir kriegen ja bald Ersatz. Dein Phione da! Los, her damit!“ na klar. Es bittet mich darum, also würde ich Phione sofort aushändigen. Fehlanzeige! Langsam versuchte ich, aufzustehen. Die Ranken banden meine Füße zusammen, also konnte ich nur sehr unsicher stehen. Venuflibis hielt mich leider ziemlich fest. Vielleicht konnte ich sie zerrreißen… dazu würde ich Spielraum benötigen. Auf meiner Brust wurde es immer wärmer, ich durfte mich nicht zu sehr aufregen, wer weiß… vielleicht kam sonst diese Frage wieder. Und das wollte ich gerade nicht. „Komm her…“ sagte ich und nahm das Wasserpokémon von meinem Kopf, verschränkte die Arme vor ihm. So ungefähr musste es ausgesehen haben, als eine alte Freundin von Ash ihr Togepi gehalten hatte… irgendwie eine lustige Vorstellung. Auf einmal hatte ich das Bedürfnis, laut loszulachen, doch ich wusste, dass dies nur die Wirkung der Perle war… sie verstärkte meine Gefühle.
    „Oh, wie süß…“ höhnte Jessie, dann fuhr sie fort: „Aber sinnlos! Diesmal kannst du nicht gewinnen! Deine kleinen Freunde sind weit weg.“ Oh, wenn die wüsste… ich war lange allein gewesen, die paar Stunden konnte ich locker aushalten.
    So, ich hatte lange genug diese Ranken an den Beinen gehabt, zuerst stellte ich sicher, dass ich einen festen Halt auf dem Boden bekam. Dann spannte ich die Beinmuskeln an, und übte von der Innenseite her Druck auf die Ranken aus. Venuflibis schien es zu merken und äußerte das lautstark. Komisch… Mauzi müsste es verstehen, was Venuflibis sagte, doch es ignorierte das Pflanzenpokémon komplett. Währenddessen hatte die rothaarige ihr Yanmega gerufen und wollte mich offenbar durch Attacken zur Kooperation zwingen.
    Darum verstärkte ich den Druck weiter, und mit einem lauten Reißen gingen meine Fesseln entzwei. Schnell wandte ich mich um und wollte erneut loslaufen, doch auf einmal schwebte Yanmega vor mir. Ich zuckte zurück. Hinter mir brachen die Rockets in lautes Gelächter aus. „Hast du im Ernst geglaubt, dass wir uns nicht denken, dass du die Fesseln sprengen würdest?“ Moment. Das klang ganz so, als hätte jemand ihnen ihren Plan vorge… verdammt! Ich musste so schnell wie möglich hier weg. Das große Libellenpokémon schwebte über dem Boden, ich konnte mich ducken und unter ihm hindurch schlüpfen. „Yanmega, Psychoattacke!“ rief Jessie. Alles, was ich mitbekam, war, dass ein merkwürdiges Zischen von dem Insekt ausging, und ich mich auf einmal nicht mehr vom Fleck bewegte. Kurz sah ich an mir herunter, doch diesmal waren keine Ranken an meinen Beinen. Das Yanmega musste Psychokinese auf mich eingesetzt haben… das war die einzige Erklärung. Doch wenn das zutraf… „Phione, Blubb…“ ich wollte Blubbstrahl sagen, aber die unsichtbare Macht bewirkte, dass ich nicht mal meine Zunge ordentlich bewegen konnte. Erst dieses Kramurx, jetzt Yanmega… ich musste irgendwie eine Möglichkeit finden, mich gegen Psychoattacken zu wappnen. „Komm her.“ Sagte Jessie, und zu meinem Entsetzen gehorchte ich. Dieser verdammte Käfer! Was bildete der sich ein, mich kontrollieren zu wollen? Mich?! Ich würde ihn zerquetschen, ich…
    Ruhig, Maria… nichts überstürzen. Ein Plan musste her… Team Rocket sah mich an, als ich auf die drei zuschritt, und schien sich zu freuen, mich endlich in die Ecke getrieben zu haben. „Er hatte recht, gegen Psychoattacken ist sie wehrlos!“ nickte James. Interessant, ‚Er‘ … das konnte nur der Typ mit dem Kramurx sein. War es möglich, dass ich nur entführt wurde, damit sie meine Schwächen herausbekamen? Aber gegen Psychoattacken waren nur Geister und Unlicht-Typen immun, die hätten sich denken können, dass ich damit nicht zurechtkam. Was war also dann der Grund? Ich fragte mich immer noch, wie sie mich überhaupt gefunden hatten… in diesem kleinen Raum hatte mein Entführer ja angedeutet, er würde mich überall finden. Das war nur auf 3 Arten möglich, aber…
    „Du guckst ja so komisch, willst du uns vielleicht etwas fragen?“ wollte Mauzi wissen. „Zum Beispiel, wie wir dich gefunden haben? Hehehe, das ist ganz leicht. Schau mal runter!“ durch Yanmega gelenkt, setzte ich Phione auf dem Boden ab (Die Rockets machten einen vorfreudigen Schritt nach vorn) und meine Arme hoben mein T-Shirt ein kleines Stück an, bis mir auf meinem Bauch etwas auffiel. Dort blinkte doch was… hatte ich das noch nicht bemerkt? Ein zweiter Blick bestätige es mir: sie hatten mir eine Art Sensor untergejubelt, mit dem ich überall aufspürbar war. Das Ding loszuwerden konnte leicht sein, doch dazu musste ich hier erst mal raus.
    „Ich glaube, du weißt, was das ist.“ Meinte der Kerl mit den violetten Haaren, schien sich dabei sehr toll zu fühlen und fuhr fort: „Solange, wie du das am Körper hast, findet dich… unser Freund überall, wo auch immer du stecken magst.“ Ihr Freund? Hm… irgendwas schien da im Gange zu sein. Hatte sich Team Rocket wirklich mit anderen Teams verbündet? Und wenn ja, mit wie vielen? „Und jetzt sei so freundlich und gib uns dein Phione.“ Worauf ich mich bückte und Phione aufhob. Es sah mich bittend an, ich konnte aber nicht wegsehen, obwohl ich es wollte. Das darf ich ihm nicht antun! Ich muss doch irgendwas tun können… doch der rationale Verstand sagte mir, dass man eben NICHTS tun kann, wenn man unter der Kontrolle eines zugegeben ziemlich hässlichen Yanmegas stand. Dann setzte ich einen Fuß vor den anderen, immer weiter auf die drei Rockets zu… Phione wehrte sich mittlerweile ein wenig, ich spürte jedoch, dass es mir nicht wehtun wollte. Nein, ich wollte mich umdrehen und weglaufen, doch das ging nicht… ich muss was tun! Wenn sie Phione hätten, würden sie wahrscheinlich die Psychoattacke lösen, dann konnte ich handeln. Jessie streckte die Arme aus, in die ich das kleine Wasserwesen legte. Schnell steckten sie Phione in einen durchsichtigen Behälter, damit es nicht angreifen konnte. Mit Tränen in den Augen blieb ich gezwungenermaßen stehen und musste mit ansehen, wie sie in ihren Ballon stiegen.
    „Danke, war nett, mit dir Geschäfte zu machen!“ verabschiedete sich das Katzenvieh, in meinem Bauch verfestigte sich irgendwas. Du, der du mein Tagebuch liest, kennst das Gefühl vielleicht, da ist etwas in dir, das muss raus, doch es geht nicht. Ich durfte jetzt nicht hemmungslos anfangen zu flennen, ich musste warten bis Yanmega mich freiließ… dann würde ich Phione retten. Als sie immer höher stiegen, merkte ich, dass sie meine Sprungkraft wohl auch genauestens kannten. Bald würde nicht mal ich ihnen mehr folgen können… „Yanmega, Hypnose!“ ertönte es da vom Ballon aus. Mein Verstand setzte aus. Das durften sie nicht tun! Wenn ich schlief…
    „Yanmega!“ das Insekt schwebte direkt vor meinen Augen, ich versuchte verzweifelt, sie zu schließen. Es klappte nicht. Stattdessen hob sich mein Kinn sogar noch etwas, damit ich Yanmega auch ja direkt in die Facettenaugen sah. Die Augen wurden immer strahlender…
    Das war es! Die Tiefseeperle musste mir helfen! Sie war zwar die ganze Zeit über immer wärmer geworden, doch sie tat nichts… ich konnte nur hilflos mit ansehen, wie ein rotes Licht meine Gedanken überflutete, diese Augen waren schuld… mein Körper wurde nur noch von den Psychokräften aufrecht gehalten, ich wäre schon längst zusammengebrochen. Alles wurde so schwer… am liebsten würde ich schlafen…
    „Maria!“ ein Hilferuf, von Phione an mich… ich hatte es doch versprochen… ich fühlte nur eine große Leere, keine Kraft, keine Ideen, ich war nur noch verzweifelt… es war doch eh alles sinnlos, der Ballon war außer Reichweite… „Zurück!“ eine undeutliche Stimme… das Insekt verschwand.
    Dann brach ich zusammen.
    // Er spürte den Wind in den Haaren und beugte sich über den Gondelrand. „Perfekt, sie ist ohnmächtig!“ verkündete James und richtete sich wieder auf. „Alles lief genau so, wie er es gesagt hat!“ freute sich Mauzi, sein Teammitglied. „Das war ja so leicht wie einem Baby den Lolli zu klauen!“ – „Nicht so hastig, noch sind wir nicht zurück.“ Dämpfte die Rothaarige das allgemeine Jubelgeschrei, und die anderen beiden verstummten. „Nun sei doch nicht so eine Spielverderberin, das ist unser erster Erfolg seit so langer Zeit…“ begann James, aber sie drehte ihm den Rücken zu. „Ja, aber nicht unser Erfolg! Wir haben nur getan, was Bon Voyage uns gesagt hat. Wir müssten so etwas auch mal selber hinkriegen!“ diesen Hinweis wollten Mauzi und James nicht mehr hören. Seit Tagen lag ihre Teamkameradin ihnen damit in den Ohren, dass Team Rocket seinen Stolz und seine Unabhängigkeit verloren hätte. „Vor einigen Jahren wäre es dem Boss niemals in den Sinn gekommen, sich mit so merkwürdigen Leuten zusammen zu tun!“ war ihr Hauptspruch zurzeit. James seufzte. „Irgendwann wird sie das lassen…“ raunte er Mauzi zu. „Stimmt, und immerhin haben wir Phione!“ antwortete das Pokémon. „Übrigens, es scheint ganz besessen von der Idee zu sein, dieses Mädchen da unten könnte es retten!“ auf diesen Satz hin fingen beide an zu lachen. In dieser Höhe! Als ob es irgendein Mensch schaffen könnte, in DIESER Höhe irgendwas auszurichten! „Ich frage mich, warum sie einen Rock anhat… Bon Voyage meinte, sie hätte ein Faible für Trainingshosen…“ – „Ist doch egal!“ unterbrach Mauzi ihn. „Wir wissen nur, dass wir uns Phione greifen sollen. Mehr nicht!“ – „Aber ganz hübsch ist sie ja, das musst du zugeben, Jessie!“ diesen Satz, den er an seine Kollegin richtete, hätte er sich besser verkniffen. Ein Feuer tauchte in Jessies Augen auf, sie blitzte ihn zornig an und baute sich vor James auf. „Könntest du das bitte wiederholen? Ich hab dich nicht verstanden!“ presste sie zwischen vor Wut zusammengebissenen Zähnen hervor, er machte sofort einen Rückzieher. „Ähm, ich meine, eine gewisse Attraktivität oder so….“ weiter kam er nicht, seine Teamkollegin stürzte auf ihn zu. Mauzi hielt sie beide auf Abstand, wofür James dankbar war, Jessie aber zu einer unschönen Schlussfolgerung zwang. „Ach, du auch?“ fuhr sie Mauzi an. „Dieses kleine Luder kann es mit meiner Anmut und Grazie nicht einmal annähernd aufnehmen!“ und sie spreizte den kleinen Finger ab, hielt sich die Hand vor ihren Mund und lachte geziert. James und dem Katzenpokémon war das eher unheimlich. „Ich kann mit Menschen nichts anfangen.“ Antwortete Mauzi leicht angeekelt. Dann wandte es sich Phione zu. „Begreif es endlich, deine Maria kann dich hier oben nicht retten!“ Mauzis Geduld war erschöpft. Seit das kleine blaue Wesen im Ballon war, hatte es keine Ruhe gegeben. „James, kannst du da nicht irgendwas machen damit der Kasten schalldicht wird? Der Kleine hier raubt mir den letzten Nerv…“ – „Naja, ich kann eine Decke darüberlegen, wenn´s hilft…“ – „Schon gut.“ Mauzi resignierte. Das konnte ein langer Flug werden… „Jessie?“ irgendwas an ihr war merkwürdig, sie starrte stur in eine Richtung, oder auf etwas, was hinter Mauzi lag. „Was ist mit dir?“ wollte nun auch James wissen, doch Mauzi hatte ein wenig weiter gedacht. Es drehte sich langsam um.
    Auf dem Gondelrand saß das Mädchen, was eigentlich tief und fest auf dem Boden unter ihnen schlafen sollte. Sie saß ganz ruhig da und schaute sie an, unter ihren Augen waren die Spuren von Tränen zu sehen. Ein davon tropfte ihr gerade vom Kinn. „Was zum…“ murmelte James, wandte sich ebenfalls um und zuckte zurück. „Ahhh! Wie bist du hier raufgekommen?“ Mauzi und Jessie waren wie versteinert, James wurde immer unsicherer. Was ging hier vor? „Verschwinde, oder Yanmega bekommt Arbeit!“ keine Reaktion. „Was ist mit ihr…“ murmelte Mauzi, denn das Mädchen reagierte überhaupt nicht. Mit kleinen, schnellen Bewegungen wandte sie den Kopf, um alle drei Rockets im Blick zu behalten. Dann streckte sie den Arm aus. „Wenn du denkst, dass du so einfach dein kleines…“ ein dumpfes Poltern unterbrach James, er zuckte erneut zusammen, und sah, dass Jessie zusammengebrochen war. Nun bekam er es mit der Angst zu tun. Was zur Hölle war mit diesem Mädchen los? Sie hatte die Augen halb geschlossen, ihr Mund war leicht geöffnet, sie schien irgendwie nicht beisammen zu sein… sah sie nicht auch teilweise aus, als sei ihr das alles egal? Als sie sich wieder eine Weile nicht bewegte, ging James näher an sie heran. „Vielleicht sollten wir dich auch mitnehmen, nur so, falls…“ ihr Kopf fuhr herum, sie starrte ihm ins Gesicht. War das Sinnestäuschung? Er meinte, dass etwas mit ihren Pupillen nicht stimmte. Dann schüttelte er den Kopf. Bleib cool, James! Sie darf nicht merken, dass du… „Du hast Angst“ ertönte ihre Stimme. Sie sagte es tonlos und ziemlich leise. „Du willst nicht, dass jemand weiß, wie viel Angst du hast…“ Maria stieg vom Gondelrand und stellte sich gerade hin. „Gebt mir… Phione…“ machte ihr das Sprechen Probleme? Mittlerweile kümmerte auch das James nicht mehr, Mauzi war total verstummt, und er selbst hatte keine Lust, herauszufinden, was sie noch alles konnte. Also nahm er den Behälter, in welchem sich das Wasserpokémon befand, und öffnete den Deckel. Phione hüpfte ihr scheu in die Arme, als wüsste es selbst nicht, was los war. „Hey, willst du nicht…“ als sie ihre trägen Augen wieder auf ihn richtete, blieb ihm der Satz im Hals stecken. Dann trat das Mädchen an ihn heran, ihre Gesichter waren nur Millimeter voneinander entfernt. „Lasst Phio… ne in Ruhe…“ flüsterte sie, und er nickte hastig. Doch zurückweichen wollte er nicht, vielleicht würde sie das als Versuch sehen, sie anzugreifen oder so. Seine Nerven waren bis zum Zerreißen gespannt, jede Bewegung verursachte schon fast Schmerzen. Diese Schmerzen wandelten sich in Erleichterung um, als sie sich umdrehte und sich an den Gondelrand stellte. Urplötzlich verschwand sie. Nichts in der Gondel zeugte davon, dass sie je dagewesen war. //
    Phione…
    Mit diesem Gedanken erwachte ich. Um jeden Preis wollte ich meinen kleinen Freund zurückholen. Koste es, was es wolle! Als ich die Augen öffnete, merkte ich, dass auf meinen Wangen eine verräterische Feuchtigkeit lag, ich wischte mir die Tränen weg. Zu Ash, Lucia und Rocko würde ich erst zurückkehren, wenn ich Phione gerettet hatte, so konnte ich ihnen nicht gegenübertreten. Als Versagerin… ich schüttelte den Kopf. Zuerst… ein Plan. Wo konnte der Ballon sein? Wie lange hatte ich geschlafen? Dann registrierte ich, dass ich nicht oben auf der Klippe lag, auf der mich Team Rocket hypnotisiert hatte, sondern in einem Wald…
    „Du bist wach!“ der Junge, der das sagte, hatte rotes Haar und eine rote Jacke an. „Du?!“ fragte ich, dann stand ich auf. „Tut mir leid, ich habe momentan keine Zeit, ich muss schnell los, um…“ – „Um mich zu retten?“ wollte eine andere Stimme wissen. Phione! Es saß direkt hinter mir, schnell schloss ich es in die Arme. „Ich verstehe nicht… wie bist du hierhergekommen? Und wieso bin ich im Wald…“ – der Trainer unterbrach mich, doch dass ich mit Phione sprechen konnte, interessierte ihn anscheinend nicht. „Nu, ich wollte mir ein bisschen die Beine vertreten, und dachte mir nix Böses, als ich hier langgelaufen bin. Dann seh ich da so am Wegrand son hübsches Mädel rumliegen, und dachte mir, ich sammel die ma auf. Liegt sich ganz schön unbequem, so aufm Boden. Das Moos hier ist n bisschen weicher, darum liegste hier!“ er hatte eine ziemlich lockere Ausdrucksweise, aber das war mir ja vorher auch schon aufgefallen. Also … „Das kleine Teil da lag auf dir drauf und hat auch gepennt. Aber sag ma, wieso schläfst du denn mitten im Wald?” – „Das ist eine lange Geschichte… ach, ich bin so froh, dass ich Phione wiederhabe!“ freute ich mich. Dann sah ich Pay an. „Wo sind wir genau?“ – „Hm, direkt da hinten ist die Turnierhalle! Du musst wissen, besonders weit komme ich nie mit den Spaziergängen… ich ruh mich halt gerne ma aus, nä?“ verständlich. Egal, ich war zwar überrascht, aber das machte nichts. „Auf jeden Fall… danke!“ sagte ich, er nickte mir zu. „Wollen wir wieder zur Halle? Deine Freundin hat gerade…“ oh Mist. Ich hatte Lucias Kampf verpasst… aber das hieß auch, dass Rocko und Ash hier sein mussten. „Verdammt! Ja, gehen wir… ich wollte den Kampf doch auch sehen… hat sie gewonnen?“ – „Joa, hat sie. Sogar ziemlich schnell, wenn man das so sagen kann.“ Er betrachtete mich von der Seite, als wir nebeneinander hergingen. Ich glaube, wir waren ungefähr gleich groß, was ihn zu stören schien. Mein Alter schien er auch zu haben… nun ja. Was mich erstaunte war, dass er nicht andauernd meine Beine anstarrte, das kam öfter vor, und ihn hatte ich eigentlich auch so eingeschätzt… egal, ich freute mich darüber. Unangenehm war das nämlich ziemlich… „Und, äh… wie machst du dich so?“ fragte ich. Pay schien perplex. „Wie… ach so, im Turnier! Na, hab bisher alles gewonnen! Hammer leicht eigentlich, hab so das Gefühl dass mir nur Neulinge angedreht werden. Voll schade.“ Hm… ich hatte also in der Hinsicht recht gehabt, er war nicht zu unterschätzen. „Oh, das ist gut.“ Antwortete ich, „Wir könnten also beide zu den Besten gehören…“ – „Ey, erzähl doch mal, wieso du dich hier schlafen gelegt hast!“ ups, ich dachte, ich hätte ihn davon abgelenkt. Wie viel konnte ich ihm erzählen? Sollte ich lügen? Das widersprach eigentlich meiner Natur… ich konnte es bei einem Teil der Wahrheit belassen. „Ich habe keine Ahnung…“ mit einem scherzhaften Ton fügte ich hinzu: „Ich hatte mich eigentlich an den Strand gelegt, weißt du?“ – „An den Strand! Dann musst du ja ziemlich schnell sein, das geht gar nicht!“ lachte er. Wollte er mich damit an die Wand spielen? Oder war das auch ein Witz? Schnell lachte ich mit, er schien mein Zögern nicht bemerkt zu haben. „Nein, war ein Spaß. Ehrlich, ich weiß nicht, wie ich hierhergekommen bin.“ .Wieso sah er mir bei jeder Gelegenheit in die Augen? „Äh, sorry, ich hab nur gedacht, in deinen Augen wär irgendwas anders…aber die sind blau, wie normal!“ versuchte er, sein Verhalten zu erklären. Ich hingegen wurde nachdenklich. Irgendwas in meinen Augen… langsam kam mir ein Verdacht, was passiert war. „Schon gut, macht ja nichts.“ Beruhigte ich ihn. Uns kamen zwei Trainer entgegen, die wohl keinen großen Erfolg am heutigen Tag des Turniers gehabt hatten, sie unterhielten sich aufgebracht. Einer der beiden sah hoch, sie hatten die Köpfe zuerst zusammengesteckt. Es sah so aus, als ob er uns kennen würde, er steckte den Kopf nämlich genau so schnell wieder zurück und sein Kumpel warf uns einen schnellen Blick zu. Wenn die da am lästern waren, sollten sie das bitte laut tun… im Stillen zu lästern ist feige. „Mensch, Maria!“ lachte Pay, er hielt sich den Bauch. Was war daran so… oh, ich glaube, ich hatte wieder laut gedacht. Schon wurde ich rot. „Ähm, das… passiert manchmal…“ verdammt, das war jetzt peinlich. Die beiden Trainer sahen mich beide erschrocken an, bis schließlich der größere von beiden das Wort ergriff. „Nein, wir haben nicht gelästert. Ich hab mich nur gefragt, ob du nicht zufällig die Maria bist, die momentan die meisten Geschwindigkeitsrekorde beim Turnier hält.“ Ich hoffte inständig, dass er intelligent genug sei, das Bild auf der elektronischen Tafel mit mir in Natura zu vergleichen, dann würde er nämlich sehr schnell erfahren, dass die Frage komplett unnötig war. Nun wurde er rot… vor Wut? Komisch… aber Pay erneuter Lachanfall verriet mir, dass ich erneut meiner Angewohnheit unterlegen war. Ich entschuldigte mich nochmals. „Ja, die bin ich, und…“ nun unterbrach mich der kleinere der beiden. „Lass gut sein, wir sind hier nicht erwünscht.“ Sagte er mit einem Blick auf Pay und mich. Hä? Als die beiden weggingen, hörte ich, wie sie sich erneut besprachen. „Ist doch unfair, die sind beide irre stark und dann auch noch zusa…“ der andere klatschte ihm die Hand vor den Mund und sah mich über die Schulter ein letztes Mal an. Dann verschwanden sie zwischen einigen Bäumen, auf denen Samurzel rumturnten.
    „Geht’s?“ wollte ich wissen, weil mein Begleiter mittlerweile im Gras lag und ihm das Blut in den Kopf schoss. „Ja, ja… ach, das war ja herrlich… ich kann nicht mehr! Machst du sowas öfter? Erst einen ultra beleidigen und dann voll lieb so Entschuldigung sagen, echt herrlich…“ japste er, ich boxte ihm kurz gegen die Schulter und ging weiter. Schnell hatte er mich eingeholt. Die Turnierhalle kam in Sicht. „Phione, sag mal…“ ich unterbrach mich. Pay hatte diesmal erstaunt ausgesehen, doch Phione schlief sowieso. „Äh, ich rede gerne mit Phione, es ist fast so, als verstünde es mich…“ plapperte ich, und er nickte. „Jo, kenn ich. Mein Knakrack und ich, wir sind auch unzertrennlich. Ich kenne es schon lange, da…“ er erzählte ein wenig von der Zeit, die er mit seinem Knakrack verbracht hat, doch mir blieben nur diese 4 Worte im Kopf. „Ich und mein Knakrack.“. Er hatte ein Knakrack. Verdammt, ein Knakrack! Dagegen MUSSTE ich Mamutel einsetzen, oder höchstens Panzerschrank. Der Rest hatte keine Chance gegen ein Knakrack, welches…
    Ohne Befehle agiert. Verdammt hoch zwei, das hatte ich ganz vergessen. Das war mal ein Knarksel gewesen, und es hatte gegen mich gekämpft! Und nun hatte es sich entwickelt. Man konnte unmöglich gegen ein Knakrack gewinnen, was agiert, ohne dass man weiß, was es einsetzen wird… und ich hoffte, nicht gegen Pay kämpfen zu müssen. „… und es hat eine Vorliebe für rohes Fleisch. Naja, was soll man machen, ist halt n Räuber, nicht? Also muss ich jede Woche los, n paar Miltanks einsammeln, und… was ist?“ – „Kannst du bitte nicht von rohem Fleisch reden? Ich…“ – „Versteh schon! Du bist n Weibchen und kannst nix ab. Kein Problem! Oh, wir sind da.“ Er hatte recht, wir waren an der Halle angekommen. Doch ich holte tief Luft. „Ich kann sehr wohl…“ – „Na, dann seh ich dich wahrscheinlich demnächst wieder! Wir wollten ja noch was zusammen essen, aber hetz nich so, sowas mag ich nicht. Bis denn!“ und er verschwand in der Menge. Ich blieb mit offenem Mund zurück. Als mir das bewusst wurde, schloss ich ihn schnell. Dieser Kerl…
    Lucia und Ash standen jedoch nicht bei Kenny und Rocko, welche mich freudig begrüßten, als sie mich näherkommen sahen. „Da bist du ja endlich! Du hast Lucias Kampf verpasst, was ist los gewesen?“ wollte Kenny wissen, Rocko wollte etwas weiter ausholen, doch er hielt sich zurück. Ich hatte das Gefühl, dass ein gewisses Giftpokémon daran schuld war. Wortreich entschuldigte ich mich (wortreich für meine Verhältnisse) und wollte dann wissen, wo denn die beiden seien. „Ich glaube, sie wollten ein wenig…“ doch Rocko unterbrach sich und zuckte die Schultern. „Hm, ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung. Nach Lucias Kampf hatte sie auf einmal eine Idee, und Ash wollte sie begleiten.“ – „Und hatten du und Ash Erfolg? Ich nämlich nicht…“ eine kurze Zusammenfassung meinerseits folgte. „Naja, vielleicht morgen…“ seufzte ich, nachdem auch der Züchter verneint hatte. Erneut, so fand ich, war ein kleines Seufzen angebracht, allerdings konnte ich am Verlauf des Tages ja doch nichts ändern. Also versank ich wieder in Gedanken, ab und zu stellte ich Rocko eine Frage zu der Behandlung meines Teams… ich meine, es kann ja nicht schaden, wenn man sich mehr Wissen aneignet, wie man seine Partner verwöhnen kann. Er wusste wirklich ziemlich viel, das überraschte selbst mich. Mir kam es so vor, als sei ein ganzes Drittel der Stärke seines Teams nur seiner Pflege zu verdanken. Bei Ash war das der Kampfgeist, bei mir die Taktik… jeder hat seine Methoden, um zu gewinnen… was würde wohl passieren, wenn man sich mehrere dieser Eigenschaften zunutze machen würde…? Ein leises Rauschen ließ mich aufhorchen. Die Wand der Halle, in welcher ein großes Portal eingelassen war, das den Trainern den Weg zum vierten Kampffeld öffnete, wurde geschlossen. Es regnete. Komisch, nun war die Koordinatorin nicht da und es fing tatsächlich an. Merkwürdig, aber nicht schlimm, denn es war ohnehin schon Abend geworden. Im März bleibt die Sonne nicht so lange da, wie ich es gerne hätte…
    „Hey, Maria!“ erklang da auf einmal Lucias Stimme, freudig lief sie auf mich zu und blieb kurz vor mir stehen. Puh… vielleicht ahnte sie ja, dass mir Umarmungen irgendwie ein wenig unangenehm waren. Fehlanzeige, sie tat es trotzdem. Dennoch… ich kam damit besser zurecht, seit… ach ja, die Perle.
    Sekunde. Team Rocket wollte nur Phione stehlen. Von der Perle hatten sie nichts gewusst? Wie unwahrscheinlich war das denn… Merlin hat doch gesagt, dass diese dunklen Kräfte es auf die Tiefseeperle abgesehen hätten. Wenn Team Rocket nicht dazugehörte, dann… oder waren sie nur die ausführende Hand von dem, der die Fäden zog? Vielleicht wurden sie ja gar nicht eingeweiht… „Und, wie ist es dir so ergangen?“ überfiel sie mich mit einer Frage. „Es geht… gefunden habe ich leider nichts, doch Team Rocket ist mir über den Weg gelaufen und hat sich Phione geschnappt…“ – sie zeigte auf meinen Kopf. „Aber da ist es…“ , Ash unterbrach sie. „Lass Maria doch erst ausreden, bestimmt hat sie Phione gerettet, so hätte ich es zumindest gemacht.“ Und er wies mit dem Daumen auf die Blitzmaus. Ja, dachte ich, die beiden würden ganze Regionen umkrempeln nur um den anderen zu finden. „Oh, tut mir Leid, dann erzähl mal!“ – „Er hat Recht, irgendwie ist Phione zurückgekommen… aber ich habe keine Erinnerung daran, wie…“ unter einem Kraftverlust, den ich schon hatte kommen sehen, brach ich fast zusammen. Die vier Trainer rissen die Augen auf, Lucia bückte sich, um mir behilflich zu sein. „Was ist los? Warum passiert das schon wieder?“ – „Uh… danke, es geht schon… wo war ich, ach ja… ich weiß nicht, wie Phione zurückkam, das erste, was ich wieder weiß, ist, dass ich im Wald lag und Pay mich gefunden hatte.“ Nachdenkliches Schweigen war die Antwort.
    „Ist doch egal! Hauptsache, ihr seid wieder da, gesund und munter.“ Das blauhaarige Mädchen versprühte wie gewohnt Optimismus, ich lächelte ihr zu. Eigentlich hatte sie damit gar nicht so unrecht, und was passiert war, war passiert. „Wie war denn dein Kampf, Lucia?“ fragte ich sie. Wenn ich schon nicht dabei gewesen war, sollte sie wissen, dass mir wichtig ist, was sie denn so tut. „Ach, der lief gut! Haben dir die anderen sicher schon erzählt, ich musste gegen einen Jungen aus Moosbach kämpfen, das liegt in der Hoenn-Region… schon irre, von woher die Leute hier alle angereist sind!“ – „Stimmt… sogar aus Alabastia ist jemand hier…“ sagte ich, es war ein Scherz gewesen. Die andern brachen in Gelächter aus. Cool…
    „Wohnt ihr im Pokémoncenter? Es wird langsam spät, wir sollten uns auf den Weg machen…“ bemerkte Kenny eine längere Zeit später. „Ja, tun wir!“ antwortete die Koordinatorin, Rocko bejahte ebenfalls. „Hab gerade noch so ein Zimmer bekommen.“ – „Alles klar, ich auch!“ so kam es, dass wir zu fünft losgingen. Oh, stimmt… Nummer eins. Wenn noch zwei weitere Trainer, die am Turnier teilnahmen, im Pokémoncenter beherbergt waren, war meine Diagnose richtig gewesen… aber das spielte momentan keine Rolle. Beim Krankenhaus angekommen, fragte Rocko, welches Zimmer wir denn bewohnen würden. Lucia und ich antworteten mit „13“, Ash war in Zimmer 16.1 untergebracht, ich glaube, das war ein Doppelzimmer mit Verbindungstür, die aber derzeit immer abgeschlossen war, wer in 16.2 lebte, habe ich nie herausbekommen. Der Züchter schlug sich die Hand vor die Stirn.
    „Mist, ich hätte zuerst Ash fragen sollen. Ich bin irgendwie davon ausgegangen, dass ihr ein Zimmer zu dritt hättet!“ – „Aber nein, wir haben Ash doch auch erst hier getroffen…“ sagte ich, Kenny horchte auf. „Liegt das an eurer merkwürdigen Teleportation? Ihr wisst schon, von der ihr mir vorhin erzählt habt!“, das Mädchen mit der weißen Mütze nickte. „Wo schläfst du denn?“ fragte sie dann. „Zimmer 27, eine Etage höher. Gute Nacht!“ auf dem Flur trennten sich unsere Wege fürs erste. Er ging eine Treppe weiter hoch, wir bogen ab.
    Danach fragte ich Rocko und Ash aus, sie hatten leider wie ich schon erfahren hatte, keine interessanten Entdeckungen gemacht. Als es dann doch ein wenig zu spät wurde, standen die beiden auf und wünschten uns eine gute Nacht, dann waren Lucia und ich wieder mal allein. „Was für ein Tag!“ seufzte ich. Sie sah mich an. „Ach, so schlimm war das doch auch nicht!“ – „Du hast gut reden, dir ist das mit der Verwa…“ ich unterbrach mich. Sie wusste noch nichts davon, was die Kette bewirkt hatte. „Äh, ja, du hast recht…“ – „Du wolltest doch eben noch etwas anderes sagen? Komm, raus damit!“ verlangte sie halb im Scherz. Maria, da ist doch nichts dabei, sagte ich mir, und erzählte ihr die kleine Episode mit Merlin und der Tiefseeperle. Sie bekam vor lauter Staunen die Augen nicht mehr zu. „Du warst eine Meerjungfrau!? Das gibt’s doch nicht!“ sie klang fast neidisch. „Irgendwie ist das romantisch… weil du den freien Willen der Pokémon nicht beeinflussen willst, machst du so etwas durch…“ – „Naja, ich muss nur dafür sorgen, dass ich keinem Pokémon zu lange in die Augen sehe, bei Yanmega vorhin hab ich mich ja nur auf Phione konzentriert… vielleicht hat es darum nicht geklappt.“ Team Rockets Angriff von vorhin war Lucia auch bekannt, wir hatten Zeit zum Reden gehabt. Mir fiel etwas ein. Ich zog mein Schlafshirt ein wenig hoch, sah das Blinken wieder und zog mir den Sensor von der Haut. Verdammt, das hätte ich viel früher machen sollen!
    „Was ist das?“. wollte meine Freundin wissen, ich antwortete: „So eine Art Bewegungsmelder, damit haben die mich gefunden…“ dann stand ich auf, trat zum Fenster und öffnete es. Der Melder war mit etwas Klebstoff versehen, also… perfekt! Untern fuhr ein einsamer Laster vorbei, ich warf den Sensor auf die Ladefläche. „Viel Spaß damit…“ – „Super! Jetzt kann Team Rocket einen LKW verfolgen!“ freute sich Lucia. „Alles klar… dann gute Nacht, es ist spät…“ – „Dir auch… wir sollten etwas Schlaf nachholen!“


    ich freue mich auf eure kommentare...
    mfg
    DoD

  • Hey, ich bin erste (zwar mit Verspätung, aber egal)


    Hab mich entschlossen jetzt öfters kommentieren!


    Also ich finde das Kapi ist dir (wieder einmal) sehr gut gelungen.




    Zitat

    , sondierte die falsche "Knirps" - Form heraus,


    Tja Jessy, das nächste Mal lieber im Wörterbuch nachschlagen! :D


    Uii, Maria hat sich anscheinend wieder durch die Kette verwandelt. Dieses mal hatte sie die Augen von Yanmega, wenn ich mich nicht irre.


    Zum Glück...wie hätte sie sonst Phione retten können? Bei Pay Maria denkt mal wieder laut nach, natürlich genau dann, wenn zwei andere Trainer vorbei kommen, blöd auch, wenn man so eine Angewohnheit hat. Ich find diese Stelle persönlich am witzigsten! Supi, Lucia hat den Wettkampf gewonnen. 8-)


    Was man dann am Abend alles zugeben muss... Ist auch besser so, dann kann Maria mit Lucia offen darüber reden und muss es sich nicht immer verkneifen! Die beiden werden ja echt gute Freundinnen!


    Weiter so! :thumbup: mfg Pia

  • also, das war ja wieder n meisterwerk, muss man sagen :D
    humoristisch sehr gut gelungen, ich hab das gefühl, du schreibst jetzt wieder lockerer
    neuerliche begegnungen mit team rocket machen die sache spannend und lustig, und hier erfährt man tatsächlich einiges über marias sportlichkeit , und du hast sogar aus der sicht von james geschrieben XD ich hätte mir gedacht der zittert nut vor angst, aber nach jahren der serie kann man sich auch in ihn gut hineinversetzen und ich find den haste gut getroffen.
    mir würds da auch kalt den rücken runterlaufen, hockt in nem halben kilometer höhe genau die auf der spiere, vor der ich eig. abhaun wollte XDD nett beschrieben !
    dann die neuerliche begegnung mit meinem alter ego (ja, den verdacht hab ich echt!) da stellst du deinen kompletten sprachstil um, und der satz mit den mitanks, ich weiß nicht warum.. aber ich hatte so nen übertriebenen 4 minuten lachflash, echt genial XDD
    beiläufig wird mal eben erwähnt,dass miltanks *eingesammelt* werden :D :D
    nicht vergessen sollte ich auch das phione, das gehört ja schon fast zu den hautcharaktern, die rolle von ihm entwickelt sich weiter merke ich, und nun will es sogar kämpfen XD wachs ma lieber nochn bisschen :D
    ok, wenn mir nochwas auffällt gibts ne PN soweit von mir!
    Pay
    ach und kap. 22 ist kein doppelpost :D

    "I said: Ryan, Jedi don´t give up. Then again, I´m thinking oldschool. This is a new generation."

  • so... hi, ich werde mal ein wenig auf eure kommis eingehen und gleichzeitig das nächste kapitel posten, hoffe es macht nichts, dass ich so spät dran bin, aber wie ihr wisast, hab ich demnächst mein abi und muss ne menge lernen...
    also: zu pia...
    danke für deinen kommentar, nur hat sich maria nicht durch die kette verwandelt... kann daran liegen, dass ich das nicht so gut rübergebracht hab, aber sie hat einige eigenheiten, die nichts mit der kette zu tun haben, und außerdem stellt die kette immer erst die frage, bevor etwas passiert... beim nächsten mal mach ich das deutlicher :)
    und, ja, maria und lucia werden bessere freundinnen als sie ahnen:D


    zu pay,
    nun, bei Pay aus meiner fs hab ich mich tatsächlich ein wenig an dir orientiert, ich hoffe du hast nichts dagegen... und das mit dem lockeren schreiben das hab ich mir auch gedacht, ich glaube, es liegt daran, dass bald frühling ist und ich mich gerade voll gut fühle...;) naja, hier ist das nächste kapitel, viel spaß damit...



    Kapitel 23


    Ein merkwürdiger Gegner


    20.3.2008
    Liebes Tagebuch, ich hab dir ja schon erzählt, was mir gestern geschehen ist. Schon extrem komisch, oder? Naja, heute habe ich vor, erneut einen Kampf zu gewinnen… Tag 4 steht an, das heißt, ich darf fast mein ganzes Team einsetzen. Desweiteren werde ich einige bestimmte Personen besser im Auge behalten… aber sieh selbst.
    Ich wusste, dass ich schneller war als mein Verfolger. Oder Verfolgerin. Was da wirklich hinter mir her war, wusste ich nicht, es war sehr viel größer als ich, hatte stechende violette Augen, und ließ einfach nicht von mir ab. In Panik schwamm ich… ja, ich glaube, ich schwamm, so schnell ich konnte, weiter ins Meer hinein. Dann ging mir die Luft aus… mein Verstand umnebelte, ich verlangte meinen Beinen die letzten Reserven ab. Ziel: Nicht nachlassen! Auf keinem Fall wollte ich herausfinden, was da hinter mir her war. Ein stechender Schmerz in der Brust, als Wasser in meine Atemwege gelangte. Schreien konnte ich nicht mehr…
    „Hey, Maria! Maria!“ eine von Schrecken erfüllte Stimme riss mich aus dem Schlaf. „Was ist denn…“ murmelte ich. Die letzten Illusionen des Traums ließen schnell nach. „Du hast geschrien… das klang sowas von schlimm, ich musste dich einfach wecken!“ antwortete das blauhaarige Mädchen, welches im Bett neben meinem saß. „Ich weiß nur, dass ich einen ziemlich merkwürdigen Traum hatte… aber den hatte ich doch schon mal…“ überlegte ich. „Auf jeden Fall danke ich dir, die Erinnerung lässt zwar nach, aber ich weiß, dass der Traum schlimm war…“ wandte ich mich an sie. Die Antwort war ein Lächeln. „Ähm!“ machte Phione, es war aufgewacht… wahrscheinlich wegen mir. Phione… Sekunde, ich hatte diesen Traum schon einmal gehabt, ob das Phiones letzte Momente im Wasser waren? „Ja?“ – „Ja, ich bin wegen dir wach!“ beschwerte es sich. „Entschuldigung… aber ich hab mal eine Frage, gibt es irgendwelche Wesen, die Phiones jagen würden?“ – „Bestimmt, so süße Pokémon wie mich gibt’s sonst nicht! Die will jeder…“ gab es an. „Ach, vergiss es…“ unterbrach ich es. „Ihr seid ein so gutes Paar!“ fand die Koordinatorin. Hm, stimmte schon… ich konnte Phione mittlerweile nicht mehr böse sein, irgendwie fühlte es sich… einfach falsch an. Die Liebe zum Meer hatte ich auch längst übernommen, das war mir schon früher aufgefallen.
    „Ja…“ sagte ich einfach, ich konnte diese Gefühle nicht erklären. Auf dem Weg der Besserung war ich dennoch, ich sagte öfter als früher, was ich dachte. Okay, manchmal unfreiwillig… oder war das die Reaktion meines Unterbewusstseins auf meine sonstige Stille? Kurz berührte ich die Tiefseeperle, sie war verantwortlich dafür, dass mein Selbstbewusstsein ab und zu rapide anstieg. Trauer, Freude und andere Gefühle verstärkte sie aber auch… und ich wusste nicht, warum sie das tat. Vielleicht würde ich das ja noch herausfinden… ich blickte auf. Lucia sah gedankenverloren aus dem Fenster. Déjà-vu? Wenn sie an irgendetwas Privates dachte, wollte ich sie nicht unterbrechen. Umgekehrt ließ sie mir ja auch meinen Gedankenfreiraum…
    Klopf, klopf! Huch, da war jemand an der Tür. Schnell ging ich hin und öffnete sie, dann wurde mir bewusst, dass ich mich noch nicht umgezogen hatte, deswegen stand ich im Schlafshirt und einer kurzen Hose im Eingang. „Hi, Maria! Oh, guten Morgen, ihr zwei…“ den letzten Teil des Satzes stotterte Ash etwas, er hatte wohl fest damit gerechnet, dass wir schon fertig waren. „Vielleicht solltest du noch ein bisschen warten, wir sind sicher gleich soweit…“ schlug ich vor, die Brauen hochziehend. Etwas grobmotorisch war er schon, in einer Hinsicht… sein Pikachu hingegen schien die Angelegenheit etwas peinlich zu sein, es stieß unangenehm berührt die Luft aus. „Chaa…“ machte es dabei, einem Impuls folgend, streichelte ich es kurz und sagte dann zu Ash: „Wir kommen gleich, geht doch schon mal zum Essen…“ – „Ist gut, bis gleich!“ er hatte sehr schnell sein übliches Auftreten zurückgewonnen und dazu dieses Siegerlächeln aufgesetzt. Ich war sicher, auch er würde heute gewinnen. Nachdem ich die Tür wieder geschlossen hatte, war Lucia schon im Bad verschwunden. Ob ich das Haar wieder offen tragen sollte? Ich denke nicht… morgen vielleicht, heute hatte ich keine Lust, mir ewig irgendwelche Strähnen aus dem Gesicht wischen zu müssen. Für offenes Haar brauchte man eine extra Frisur, und naja… die hatte ich momentan nicht.
    Eine Viertelstunde später gingen wir ebenfalls die Treppe hinunter, ich hatte mir eine neue Trainingshose herausgesucht, den Rock würde ich nach dem Essen wieder anziehen… sicher ist sicher. Wenn du mein Tagebuch liest, weißt du, wieso. Auf meiner Schulter saß Phione, es entwickelte langsam aber sicher einen konstanten Appetit, vorher war es nach Lust und Laune auf die Idee gekommen, mal etwas zu essen. „So, da sind wir…“ – „Ah, gut. Das Essen hier ist super! Aber wo ist Rocko?“ antwortete Ash auf meine Aussage, nachdem wir uns gesetzt hatten. „Hä… der war doch bei euch, oder nicht?“ – „Eben nicht! Darum dachte ich ja, ihr wüsstet das vielleicht…“ grübelte der Trainer. Lucia hingegen schien die Antwort parat zu haben. „Bestimmt in der Küche, Schwester Joy helfen! Dieser Süßstoff in den Reisbällchen kommt mir gekannt vor.“ Wir mussten lachen. Typisch Rocko… da kam er gerade mal einen Tag aus einer fremden Dimension zurück und fing schon wieder an, die Schwestern anzumachen…
    „Und Kenny ist schon vorgegangen, er scheint etwas ungeduldig zu sein heute.“ Fügte er hinzu. Schnell warf ich einen Blick auf die kleine Karte, die ich gestern Abend von einer der Empfangsdamen bekommen hatte. Schon wieder so früh… um 11:00 hatte ich meinen Kampf. „Wie läuft denn das heute, wie viele muss ich besiegen?“ wollte Ash etwas großspurig wissen. „4… glaube ich.“ – „Ja, 4! Das heißt, noch 3 Tage läuft das Turnier…“ bekräftigte das blauhaarige Mädchen. 4… Panzerschrank, Galagladi, Plinfa und Bollterus. Im schlimmsten Fall musste ich mein ganzes Team einsetzen… also würde ich nachher Professor Eibe anrufen, damit er mir meine Geheimwaffe schickte, sie würde morgen Nummer 5 sein. Panzerschrank war irre stark, Galagladi wahnsinnig schnell, Plinfa kannte Tricks wie kein zweiter… und Bollterus konnte so gut wie alles abwehren, was gegen ihn benutzt wurde. Gute Mischung… den roten Ball durfte ich nicht benutzen, wollte es zumindest nicht… im Klartext würde ich am sechsten Tag Probleme bekommen, wenn mein Gegner gut wäre. Die Geheimwaffe würde diese Schwäche ausmerzen. Gestern hatte ich mir noch gewünscht, ich hätte ein Mamutel, um gegen Pay zu bestehen. Geschwindigkeit…Kraft… und ein Grinsen, welches selbst den ärgsten Feind aus der Reserve lockt. Mein Gengar war unbesiegbar. Ach ja… in Kanto damals war es schön gewesen, ich hatte ein Nebulak im Geisterturm gefangen. Das Resultat aus vielen Monaten Training und Gedankenspielchen wurde momentan vom Professor versorgt. Ha, das würde ein Spaß werden… jeder Trainer, der sich vornimmt, mich zu schlagen wird an dieser Barriere scheitern. Im Doppel hatte ich mit Panzerschrank und Halloween auch keine Probleme… naja, natürlich bestand die Möglichkeit der Niederlage, doch ich tat eben mein möglichstes, sie zu verringern.
    Ich bestrich mir ein Brötchen mit Marmelade, die anderen beiden hießen Rocko willkommen, der sich endlich am Tisch einfand. „Na, was hab ich gesagt? Er HAT in der Küche geholfen!“ lachte Lucia, der Züchter hielt es offenbar nicht für nötig, sich zu schämen. „Wo eine Schwester Joy Hilfe braucht, da bin ich zur Stelle. Sie tun so viel für uns, ich habe das Gefühl, es ist meine Pflicht, ihr ein wenig davon zurück zu geben.“ Erklärte er, und strich sich mit einer Hand das Haar zurück, seine Augen hatten wieder diesen merkwürdigen Glanz wie gestern. Hatte das mit seinen Idealen zu tun? Womöglich ja… „Dann war das nur ein kleiner Witz gestern?“ machte ich ihn auf sein Verhalten am Vortag aufmerksam. Keine 2 Nanosekunden später saß er neben mir. „Ein Witz? Wie kommst du darauf?“ – „Naja, ich hatte so das Gefühl, du hast was für mich übrig…“ ich zog eine Braue hoch und legte das Messer beiseite. Bingo, er tappte mitten in meine kleine Falle. Warum ich mich so verhielt? Keine Ahnung, nur so aus Spaß… „Ich reise durch das Land, um ein besserer Züchter zu werden, doch sag nur ein Wort, und ich werde nie wieder von deiner Seite…“ und wie ich es geplant hatte, erschien sein Giftpokémon und versetzte ihn ins Reich der Träume. Das ging ja leicht… Lucia und Ash sahen erschrocken zu, waren gleichzeitig aber auch ein wenig belustigt, vielleicht ahnten sie ja, dass ich das so gewollt hatte… die Koordinatorin schien sich zu sagen, dass Rocko schnell wieder klarkommen würde.
    „So, gestern habe ich gewonnen!“ freute sich Lucia. „Darum bin ich etwas früher dran, denke ich… muss ich gleich mal schauen, die Uhrzeit hab ich auf dem Zimmer…“ – „Und ich ebenfalls.“ Ash lehnte sich zurück und hielt sich den Bauch. Sah so aus, als wäre er endlich mal satt. Was ich lustiger fand, war, dass sein Pikachu es ihm exakt nachmachte. Er bemerkte dies jedoch nicht, die Blauhaarige allerdings schon, sie musste ebenfalls schmunzeln. „Geht es euren Teams gut?“ wollte Rocko wissen, er hatte sich wirklich schnell wieder erholt… ziemlich beeindruckend. „Ja, Haspirors Erkältung ist komplett verschwunden!“ antwortete Lucia, Ash nickte ebenfalls. „Alles in Ordnung.“ – „Gut, ich wollte mich vergewissern, ob nicht irgendetwas Schlimmes passiert ist oder so, denkt dran: nur ein gesundes Team kann gut kämpfen.“ Erklärte er, und ich konnte nicht umhin, ihn dafür zu bewundern. Schnell kam mir der Verdacht, dass er wirklich ein Profi war, wäre eines der Pokémon krank gewesen, er hätte es sicherlich in einem Tag gesund bekommen. Bei all diesen Ereignissen, die sich um uns herum abspielten, vergaß er seinen „Job“ nicht… das schaffte nicht jeder. Während die drei sich besprachen, dachte ich weiter nach.
    Meine Gegner bisher waren Stella, Chaud und dieser Kerl von gestern gewesen, dessen Name mir entfallen war. Der erste Kampf war leicht gewesen, er hatte mich unterschätzt und das Feld war langweilig gewesen. Gegen Stella musste ich mit diesen Steinen zurechtkommen, doch gewonnen hatte ich auch den Kampf. Gestern hatte die Tiefseeperle meine Wut ins Unermessliche verstärkt, ich hatte keine Erinnerungen daran, was passiert war, es war, als ob ein roter Schleier über mir gelegen hätte. Das Feld würde am heutigen Tag wieder anders sein, mein Team war allerdings relativ flexibel, Hindernisse dürften kein Problem werden. Außerdem musste ich den Galaktiker enttarnen… mein ursprünglicher Plan, ihn mithilfe der Tafel zu finden, auf der die siegreichen Trainer zu sehen waren, hatte sich als langsam herausgestellt, es waren gestern noch immer viele Trainer aufgeführt gewesen, die noch kein einziges Mal verloren hatten. Wenn überhaupt, konnte ich diese Methode nutzen, wenn weitere Tage vergangen waren… was an sich kein Problem wäre, da ich so oder so gewinnen musste, doch ich wollte mal Fortschritte vorweisen. Auf der gestrigen Suche nach dem Schrein am Meer hatte ich keinen Erfolg gehabt, und ich hatte keine Ahnung, wie viel Zeit uns noch blieb. Wenn Phione nicht genau wie ich diesen Meeresbann hätte, würde ich es Lucia, Ash oder Rocko geben, damit sie es heil hinbringen konnten… desweiteren hatte ich noch nicht herausbekommen, wie ich die Tiefseeperle kontrollieren konnte. Um die Verwandlung aufzulösen, die sie verursachte, brauchte ich meine gesamte mentale Kraft, aber konnte ich es nicht von vornherein verhindern, dass ich überhaupt einer Verwandlung unterzogen wurde? Aber wie stellte ich denn das an? Vielleicht konnte ich mir ja ein Pokémon suchen, das große Ähnlichkeit mit Menschen hatte, und die Kette aktivieren… dann würde das zumindest nicht auffallen, und ich bezweifelte, dass sie ihre Frage stellte, wenn ich schon unter dem Einfluss der Tiefseeperle stand… das alles würde ich nur herausfinden, wenn ich es ausprobierte…
    „So Leute, kommt ihr?“ Ash war aufgestanden. Huch, wie lange war ich denn abwesend gewesen… ein Blick auf meinen Pokétch zeigte: 9:55. Hm… „Na klar!“ die Koordinatorin schnappte sich ein nunmehr sattes und aufgrund der Behandlung etwas erschrockenes Plinfa, nahm den Rucksack vom Boden und drehte sich zur Tür um. Rocko war etwas ruhiger, er half mir dabei, das Geschirr wegzubringen. Naja, ich wollte nicht alles so stehen und liegen lassen… „Geht schon mal vor…“ murmelte ich, Rocko sah mich zwar fragend an, hakte aber nicht nach. Die anderen beiden waren bereits draußen, mein Verdacht wurde ein wenig konkreter. „Irgendwas ist doch mit dir. Ich hatte gerade mal einen Tag, um dich kennen zu lernen, doch der hat gereicht, um mir zu verraten, dass du den Kopf viel zu voll hast!“ – „Ich weiß, und wenn ich eine Spaßbremse bin, entschuldige… es gibt nur so viel, was ich nicht weiß, und manchmal macht mich das fertig…“ wieso ich ihm das sagte, weiß ich nicht. Normalerweise fertigte ich solche Fragen mit einem schnellen „Danke, es geht schon“ ab, doch langsam taute ich innerlich auf…
    ‚Was damals passiert ist, ist Vergangenheit! Hör auf damit, leb endlich in der Gegenwart! ‘ schrie meine innere Stimme, äußerlich zwang ich mich, ruhig zu bleiben. Der Züchter sah mich eine Weile an. „Naja, ich bin zwar kein Experte, aber wenn du nichts sagst, kommt das, was dich beschäftigt, nie raus. Vielleicht kannst du dich ändern.“ Er wartete auf mich, bis ich Phione aufgesammelt hatte, dann gingen wir aus dem Pokémoncenter, wo zu meinem Erstaunen Ash und Lucia warteten. „Oh, das ist ja nett… ich dachte, ihr…“ – „Nö! Wenn man zu viert ist, macht der Weg dahin viel mehr Spaß!“ fand das Mädchen mit der weißen Mütze, an ihrer Stelle hätte ich wieder ewig lange Gedankenspiele angefangen, ob ich warten sollte oder nicht, ob sie wollten, dass ich wartete, oder nicht… ich musste echt mal unkomplizierter werden… Wir brachen auf, wandten uns in Richtung der Turnierhalle.


    -Viele Kilometer weit weg, in einem hohen Gebäude in der Großstadt-
    // „Was soll das heißen, ihr habt Phione zurückgegeben?“
    Der Tonfall des Mannes war ruhig, doch James hatte gemerkt, dass die Ruhe in seiner Stimme nur täuschen sollte. Je ruhiger er wurde, umso gefährlicher wurde es, darum versuchte er, seine Teamkollegen aus der Schusslinie zu bringen. Heute Morgen waren die drei wieder im Hauptquartier angekommen, wo sie zum ersten Mal von Giovanni persönlich empfangen worden waren. Er hatte leider schon von ihrem Misserfolg gehört, war darum nicht eben amüsiert.
    „Wisst ihr, wie verdammt frustrierend das ist? Ich setze euch auf ein harmloses Wasserpokémon an, welches sich nicht einmal zu verteidigen imstande ist, ich setze einen international gefürchteten Verbrecher auf besagtes Pokémon an, er kehrt mit leeren Händen zurück, und ich habe keine Chance, herauszufinden, was genau an meinen Plänen immer so schief geht! Wenn das andere Team Phione vor mir in die Hände bekommt, ist Team Rockets Ruf für immer ruiniert! Ich könnte Bon Voyage nie mehr unter die Augen treten! Was zum Teufel denkt ihr euch dabei? Ich kann unmöglich das gesamte Arsenal der Rüpel ausschicken, nur um ein kleines Mädchen und ihr Phione auszuschalten!“ – „Äh, Giovanni, Sir, es gab einige unvorhergesehene Komplikationen, die…“ begann James, er wurde unterbrochen. „Es gab absolut NICHTS, was unvorhergesehen war! Die Fakten.“ Er legte eine dicke Mappe auf seinen riesigen Schreibtisch. „Maria „Mizu“ Jou. Bekannt aus Kanto, Hoenn und nun auch aus der Sinnoh-Region. Lieblingstyp: Wasser, ferner kämpft sie mit Geist- und Psychotypen. Gelegentlich wechselt sie etwas aus, doch die grobe Linie bleibt. Sie denkt schneller als 98 % aller Menschen, die ich kenne. Kann erstaunlich schnell laufen und schwimmen, daher der Spitzname „Mizu“. Dieses Mädchen MUSS doch für euch zu besiegen sein! Du da.“ Er wies auf Jessie. „Du hast gesagt, dass sie von Yanmegas Hypnose in Schlaf versetzt worden war. Was ist danach passiert?“ Jessie, die sich auf dem Rückflug im Ballon langsam erholt hatte, antwortete nicht sofort. „Wir hatten uns schon über diesen leichten Sieg…“ Giovanni nickte. So sollte es doch immer gehen! „… gefreut, doch irgendwie hat sie es geschafft, in den Ballon zu kommen…“ hier runzelte der Anführer von Team Rocket die Stirn. In den Ballon war sie gelangt? „Wie hoch wart ihr da schon?“ – „Bestimmt 300 bis 400 Meter… darum kam es ja so überraschend!“ mischte sich Mauzi zum ersten Mal ein. „300 Meter. Wie kann sie das geschafft haben? Aber egal, beende deinen Bericht.“ – „Jawohl, Giovanni, Sir, sie saß ganz stumm auf dem Gondelrand und hat uns beobachtet… auf einmal bekam ich keine Luft mehr und wurde ohnmächtig.“ Schloss die rothaarige. „Ohnmächtig?“ Giovanni wandte sich wieder an James. „Wie das?“ – „Ich weiß es nicht. Wie Jessie sagte, das Mädchen war ganz komisch, sie konnte auch nicht richtig reden, aber irgendwas an ihrem Verhalten hat mir dermaßen Angst gemacht, dass ich ihr Phione wiedergegeben habe… Sie hätten das auch nicht ausgehalten! Es war, als ob sie in jeder Sekunde irgendetwas gefährliches hätte anstellen können…Das war alles so merkwürdig…“ James brach ab. „Hm. Also seid ihr nur wegen dem Überraschungseffekt gescheitert. Das nächste Mal schicke ich lieber Husch und Cassidy. Aber zurück zu meiner Frage… wie kommt ein schlafendes Mädchen in einen fliegenden Ballon?“ – „Als sie uns überrascht hat, war sie eindeutig wach… aber wie sie das geschafft hat, kann ich mir nicht vorstellen.“ Mauzi schüttelte den Kopf. Ein kleiner Lautsprecher auf Giovannis Pult klickte. „Mein Name ist Bu…“, doch er stellte auf ‚lautlos‘. Dann sah er wieder auf. „Ich gebe euch eine letzte Chance. Meine einzige Vermutung basiert auf einer Lücke in ihrem Lebenslauf, meine Agenten haben in einer bestimmten Zeit nichts über sie herausfinden können. Seid vorsichtig, ich warne euch. Eine Chance.“ Dann drehte er seinen Stuhl um und sah durch ein großes Panoramafenster hinunter auf Saffronia Citys Straßen. //


    Ich lehnte an einem großen Baum, welcher ungefähr 67 Meter von der Turnierhalle entfernt war. 13 Minuten noch… dann würde ich kämpfen. Alles, was ich brauchte, war mentale Vorbereitung. So viele Faktoren, die unvorhersehbar waren, erschwerten es mir, mein Versprechen Phione gegenüber zu halten. Team Rocket und ihre ominösen Verbündeten, die Suche nach der Ruine am Meer, das Phantom… wie passte eigentlich das Phantom in die ganze Geschichte hinein? Genau wie die drei Rockets gestern war es hinter Phione her… doch im Gegensatz zu ihnen hatte es nach der ersten Begegnung scheinbar aufgegeben. Oder aber es war wesentlich professioneller und beobachtete mich … zum Beispiel genau in diesem Moment. Ein leiser Schauer rieselte meinen Rücken herab, ich sah mich unbehaglich um, konnte aber auf die Schnelle nichts Ungewöhnliches sehen. Natürlich nicht… Auf der Wiese standen vereinzelt einige Trainergrüppchen, ich war die einzige, die den Schatten des Baums gesucht hatte. Rocko, Ash und Lucia hatten Kenny bisher nicht getroffen, das Gedränge im Inneren war aber auch zu unübersichtlich.
    Irgendwo da drin liefen auch Pay, Conway und all die andern rum, die ich schon kennengelernt hatte, auch dieser Kerl mit den meerblauen Au… huch, wohin schweiften meine Gedanken denn da… unwillig schüttelte ich den Kopf, ich musste meinen Kopf frei kriegen. Ein Baum ist nicht gerade bequem, ich weiß, doch ich hatte mich noch nicht vollständig von gestern erholt… nach der Ohnmacht kommt die Schwäche, das hatte ich schon so oft erlebt… Ich legte den Kopf zurück, hörte Phiones leisem Schnarchen zu und entspannte mich ein wenig. „Es sitzt sich nicht besonders bequem hier, oder?“ ruckartig blickte ich auf, einem Reflex folgend drückte ich das kleine Wasserpokémon ein wenig fester an mich. „Was?“ auf einem Ast über mir saß der Blonde, der mir das erste Mal begegnet war, als ich seinen Freund bei der Pokémoncentertür aufgehalten hatte. Komisch, ich hatte doch gerade erst an ihn gedacht… „Naja, ich sah dich mit deinen Freunden, doch du scheinst gern allein zu sein. Da habe ich mich gefragt, ob du vielleicht mit irgendjemandem reden möchtest…über etwas, was du sonst bei dir behälst.“ er sprang vom Baum. Mein Mund blieb geschlossen, es konnte doch nicht sein, dass er mich, nach nur dreimaligem Sehen, schon derart durchschaut hatte… „Wie kommst du darauf?“ mit der Frage wollte ich Zeit schinden, dabei wusste ich genau, wie er darauf gekommen war. Wenn ich mit Lucia allein war, konnten wir reden, wie es gerade passte, doch sobald jemand dabei war, den ich nicht so gut kannte, wurde ich stiller. Er hatte das bemerkt, genau wie er bemerkt hatte, dass ich auch hier nur Phiones Gesellschaft hatte. Und nun stand er neben mir und sah in einige entfernte Baumkronen, doch sein Blick erreichte sie nicht. Sekunde mal…Dann sah er mich an. „Du sitzt allein an einem Baum und wünschst dir wahrscheinlich, dass ich wieder verschwinde… kein Problem, das werde ich gleich. Es ist auch normalerweise nicht meine Art, einfach fremde Leute anzusprechen…“ ich starrte ihn an. Dieser Blick… man denkt, er sieht die Bäume an, doch ich wusste genau, dass er eigentlich wo ganz anders war. Seine Gedanken drehten sich um tausend Dinge, die man von hier aus vermutlich nicht einmal sehen konnte. Genau wie ich. „… aber was solls, jetzt hab ich es ja getan. Was ich dir nur sagen wollte… du bist nicht allein.“ Dann drehte er sich um und ging. Das ging mir alles ein wenig zu schnell… worauf wollte er hinaus? Ich hatte Lucia und die anderen…
    „Warte!“ – „Ja?“ – „Warum hast du mir das nicht vor zwei Tagen gesagt?“ er hatte sich, nachdem er das Center verlassen hatte, nur einmal kurz umgedreht und war dann verschwunden. Er lächelte. „Ich habe mich nicht getraut.“ Mit diesen Worten schritt er wieder auf die Halle zu. Erstaunt merkte ich, dass ich aufgestanden war… schnell setzte ich mich wieder. Phione hatte nichts mitbekommen, was vermutlich auch besser so war. Dann atmete ich tief ein… und aus. Irgendwie hatte er etwas Besonderes an sich… ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich mich besser auf den Weg machte. Feld 4… das einzige, welches außerhalb der Halle lag. Gut, dann konnte ich ja im Freien bleiben… langsam erhob ich mich.
    Mein Rucksack lag neben mir, ich hob ihn auf und hängte ihn über die Schulter. Erst Plinfa… dagegen waren Pflanzen- und Elektroattacken gut… das heißt, wenn Plinfa geschlagen wurde, kam Bollterus an die Reihe… nach dem Kampf würde ich Halloween abholen. Kurze Zeit später kam ich in Reichweite des Lautsprechers.
    „Wir kommen nun zum nächsten Kampf. Es werden von Tag zu Tag weniger, die unbesiegt sind, und hier treffen gleich zwei von ihnen aufeinander!“ plärrte er los, der Moderator war wohl mal wieder in Topform. Zwei von ihnen? Ich würde also gegen jemanden kämpfen, der noch nicht verloren hatte. Mist, ich hatte heute noch nicht nachgeschaut, wie viele Trainer das noch von sich behaupten konnten. Schnell sondierte ich das Kampffeld, es ähnelte an diesem Tag mehr einem Teich als einem Kampffeld. Es gab 4 kleine Inseln darin, ziemlich tief war es dennoch… keins von meinen Pokémon würde damit Probleme haben, außer Bollterus vielleicht. Plinfa und Panzerschrank würden profitieren… und Galagladi würde das kalt lassen. Auf der anderen Seite des Feldes stellte sich ein Trainer auf, wie ich ihn noch nie gesehen hatte. Er trug ausschließlich schwarze Kleidung, eine schwarze Schirmmütze, eine schwarze Sonnenbrille und schwarze Schuhe… seine schwarze Jeans und das T-Shirt vervollständigten sein düsteres Image. Komischer Kerl… ob der Mal in der Arktis gelebt hatte? Dunkle Stoffe zogen Licht an, damit auch Wärme… das hätte ihm sicher geholfen…
    „Wie wir sehen, ist Maria in Form! Ihr Gegner wird bereits Ziel ihrer merkwürdigen Angewohnheit, wie sie auch schon der arme Moderator von Vorgestern erlebt hat!“ ach Gott… stimmt ja, bei ihm hatte ich ja auch aus Versehen mal etwas gesagt, was ich eigentlich nur denken wollte. Meinen Gegner schien das nicht zu stören, und meine Blicke prallten an seiner Brille ab. Am Spielfeldrand stellte sich ein Schiedsrichter auf. Er sah mich an. „Bist du bereit?“ – „Ja…“ dann wandte er sich an meinen Gegner. „Und du?“ – „Ich bin immer bereit!“ – „Alles klar.“ Er hob eine grüne Fahne. „Feld 4 wird freigegeben, Maria aus Schleiede kämpft gegen Fumei aus derselben Stadt. Möge der oder die Bessere gewinnen!“ damit senkte er die Fahne. Aus Schleiede? Der Kerl auch? Komisch, ich hatte ihn noch nie gesehen… egal, spielte keine Rolle. Ich setzte mir Phione auf den Kopf, es reagierte mit einem „Los, Maria, den schaffst du locker!“ und machte es sich bequem. Oh, hatte nicht bemerkt, wie es aufgewacht war…
    „Los, Elevoltek!“ rief mein Gegenüber. Verdammt. Elektro-Typ… Plinfa und Panzerschrank schieden aus. „Bollterus, zeig, was du kannst…“ sagte ich, das Stahlpokémon erschien mit einem Krachen auf der einen Insel. Sie war aus weißem Stein gefertigt, sie würde ihn also eine Weile halten… Bollterus sah sich erstaunt um, schien festgestellt zu haben, dass seine Standfestigkeit ausreichend war, und blickte Elevoltek entgegen. Dieses hatte begonnen, seine beiden Schweife mit irrsinniger Geschwindigkeit durch die Luft zu wirbeln, ein elektrisches Knistern war zu hören. Damit würde Fumei mich nicht aus der Fassung bringen… wenn er unbesiegt war, musste er genauestens wissen, wie er die Stärken seines Teams optimal nutzen konnte. Elevoltek waren von Natur aus Physische Angreifer, darum würde er nur im äußersten Notfall zu speziellen Attacken greifen. Zuerst jedoch… würde ich Bollterus´ Verteidigung gebrauchen können. „Elevoltek, Durchbruch!“ au verdammt noch mal. „Bollterus, Metallstoß!“ mein Bollwerk duckte sich, Elevoltek sprang in hohem Bogen durch die Luft und hatte offenbar vorgehabt, Bollterus ungeschützten Rücken zu treffen… da ich jedoch auf solche Fälle schon früh hin trainiert hatte, wusste Bollterus, dass es in solchen Situationen den Kopf nur ein wenig anheben musste, und der Schlag traf den Eisenschild frontal. „Wie zum Teufel…“ regte sich Fumei auf, doch der Schädel des Stahlpokémons begann bereits, zu leuchten. Was folgte, war doppelt so stark, wie der Angriff von Elevoltek, und es ging direkt zu Boden. Glück gehabt… der Schiri hob die Fahne. „Eins zu null für Maria!“
    „Das war super, Bollterus!“ – „Terus!“ das klang zuversichtlich, aber es atmete schwer. Keine Frage, dieses Elevoltek war irre stark, niemand konnte mit nur einer Attacke so viel Schaden anrichten… normalerweise. Wahrscheinlich tat es nur so, als wäre alles in Ordnung… „Aber das reicht, du musst dich ausruhen…“ ich rief es zurück. Ein Durchbruch… ausgerechnet die doppelte Schwäche hatte Fumei ausgenutzt. Gut, dann würde ich mal sehen, was er noch so parat hatte. Sekunde mal… Fumei. Mir war aufgefallen, dass er ziemlich lange nach dem Ball von Elevoltek suchte… warum tat er das? Normalerweise merkte man sich, an wievielter Stelle jeweils ein Pokémon am Gürtel oder so hängt… Ash musste nicht einmal mehr hinsehen, ich hingegen hatte alle Bälle markiert, weil sie im Rucksack immer durcheinander rollten. Kleines Beispiel: auf dem Ball von Plinfa war ein kleines Herz abgebildet. Ja, ist ja schon gut, es ist halt mein erster Partner gewesen. „Du hattest nur Glück!“ rief Fumei hinüber. Uh, hatte ich ihn aus der Fassung gebracht? „Das nächste Pokémon wird nicht so leicht zu besiegen sein. Los, Gewaldro!“ schon das zweite Pokémon, welches gut gegen den Großteil meines Teams war… nicht mal Bollterus hätte ich eingesetzt, selbst wenn es in guter Verfassung gewesen wäre. Pflanzen sind effektiv gegen Stein-Typen… nicht mal der Stahlanteil würde viel herausreißen. Blieb nur… Galagladi. Ein Kampf der Schwerter… Gewaldro hatte eine Spezialattacke, und zwar die Laubklinge. Hohe Volltrefferquote… irre stark… ich durfte nicht getroffen werden. „Los, Galagladi…“ rief ich, Fumei hatte dafür nur Gelächter übrig. „Mag sein, dass dein Bollterus meine Attacken aushält, aber gegen Gewaldro kommst du nicht an! Los, Kugelsaat!“ das Pflanzenpokémon sprang in die Luft und feuerte eine Welle leuchtender Kugeln ab, die sich über dem gesamten Feld verteilten. „Galagladi, Teleport! Dschen-Donner!“ es verschwand, die Kugelsaat traf teilweise auf die Inseln, teilweise auf Wasser, wo ihre Wirkung verpuffte. Mit meinen Befehl hatte ich Galagladi angezeigt, dass es sich ins Wasser teleportieren sollte, und zwar ein mittelgroßes Stück links von seinem vorherigen Standpunkt. Nun befand es sich einige Meter unter Gewaldro, welches sich wieder auf einer der Inseln aufgestellt hatte, und ich suchte nach einer Schwäche oder eine linearen Bewegungsart, von der ich mir einen Vorteil erhoffte.
    Nach einigen Sekunden hatte ich die Schwäche erkannt. Gewaldro war ein Pflanzenpokémon, irre schnell, aber nicht gerade massiv gebaut. Wenn es einmal Geschwindigkeit aufnahm, war es schwer, sie zu stoppen… gerade auf so einem Kampffeld. Außerdem hatte dieses Gewaldro offenbar die Angewohnheit, den linken Arm etwas höher zu halten als den rechten, wenn es angriff…„Was soll das heißen, Dschen-Donner? Wo ist das Vieh?“ Fumei rätselte offenbar noch an meinen Formulierungen… gut zu wissen, dabei hatte ich gedacht, mit Fremdsprachen würde er sich auskennen. Okay… mein Schwertkämpfer würde sich also nur von links nähern, um ein wenig Spielraum zu erhalten. Jeden Vorteil würde ich nutzen.
    WUMMS! Huch, auf Kampffeld eins war irgendwas in die Luft geflogen. Kurz darauf wurde ein Sieger deklariert, ich konnte den Namen wieder nicht verstehen. Fumei blickte kurz irritiert in diese Richtung, ich griff an. „Galagladi, Psychoklinge auf den Felsen!“ – „Was zum…“ mein Gegner riss den Kopf herum. Mit lautem Krachen zerbrach Gewaldros Podest, es reagierte zu langsam und fiel ins Wasser. Dann fing ich an, eine Reihe von Teleportbefehlen zu rufen, Galagladi teleportierte sich hoch in die Luft, und immer, wenn es ein Stück heruntergefallen war, teleportierte es sich erneut höher hinauf. Währenddessen setzte es ohne Unterlass Psychoklingen auf das Kampffeld ein, ein Fels nach dem anderen wurde zerstört. Ich wähnte mich als Siegerin. „Juhu! Gut gemacht, Galagladi!“ doch aus dem Nebel flog eine Salve leuchtender Kugeln in die Luft, ich konnte dummerweise nichts mehr sehen, überall war Staub, vermischt mit feinen Wassertröpfchen. Irgendwie sah das ja ganz schön aus, aber ich machte mir Sorgen, was… Galagladi stürzte ins Wasser, als der Nebel sich lichtete, schwammen beide Pokémon kampfunfähig im Wasser. Verdammt! „Oh nein… zurück…“ murmelte ich, Fumei rastete aus. „Zu nichts zu gebrauchen! Was soll der Mist?“ und rief Gewaldro zurück. Wieder fiel mir auf, dass er ziemlich lange brauchte, um die Pokébälle richtig zuzuordnen. War er womöglich der getarnte Galaktiker? Es würde ja passen, damit er gewinnt, stellt ihm sein Boss haufenweise Weiterentwicklungen zur Verfügung… doch bei so einer Verbrecherorganisation sollte man etwas mehr Stärke erwarten, oder? Ich beschloss, erst einmal abzuwarten, es konnte ja auch sein, dass sie damit rechneten, enttarnt zu werden, und darum eine Fake-Version des Galaktikers unter die Trainer mischten, der nicht ganz so stark war… aber ich driftete mal wieder ab. So schlau waren die nun auch wieder nicht.
    Sekunde… die drei Rockets wollten Phione stehlen… ich dachte kurz nach, irgendwas stimmte da nicht. Als ich von den Simsalas teleportiert worden war, war ich doch bei diesem komischen Kerl gelandet… der hatte ziemlich viele Informationen über mich. Doch die drei von gestern schienen irgendwie unwissend zu sein… gab es da vielleicht Machtspielchen oder Misstrauen bei dem Bündnis aus Team Rocket und Team Galaktik? Hm… das würde ich sicher noch herausfinden. „Beide Pokémon sind kampfunfähig! Damit steht es zwei zu eins für Maria!“ erneut sah ich die rote Fahne in die Luft huschen.
    „Du gewinnst doch, oder?“ wollte Phione wissen. Mir kam eine Idee. „Ja, sicher…“ sagte ich halblaut, der andere allerdings ließ sich nichts anmerken. Diese verdammte Brille, ich hatte gehofft, er würde mir durch eine Reaktion verraten, was er im Bezug auf Phione dachte. Wenn er wirklich ein Galaktiker war, dann müsste er auch eigeweiht sein… es sei denn, auch er diente nur als Hilfskraft, als Überbringer des Schlüssels. Na gut.
    Weiter im Text… ich hatte Bollterus schon eingesetzt, es würde viel Erholung nötig haben. Galagladi war kampfunfähig, doch es hatte schon als Trasla eine schnelle Regenrationsfähigkeit bewiesen… in nicht mal eine halben Stunde würde es wieder kämpfen können. Blieben noch Plinfa und Panzerschrank, beide hatten im Wasser einen großen Vorteil. Dieser komische Typ da würde es nicht leicht haben…
    „Los, Skorgro! Flieg!“ er warf den nächsten Ball. Oh Mann… ich verschränkte die Arme vor der Brust und wartete ab. „Skorgro!“ ein großes Pokémon erschien, es hatte ziemlich große Ohren und Fledermausflügel, doch ich wusste, dass es ein Boden-Typ war. Platsch! Richtig. Und ohne Aufwind war es für Skorgro nicht möglich, zu fliegen. Kurz darauf schwamm es mit dem Kopf nach unten im Wasser. Ha, es hatte doch etwas gebracht, die Felsen zu zerstören…
    „WAS IST DENN DAS? DU NUTZLOSES FLUGPOKÉMON!“ brüllte Fumei, er verlor immer mehr die Beherrschung. Am Spielfeldrand erschien die nächste rote Fahne. „Drei zu eins für Maria, Skorgro kann nicht mehr weiterkämpfen!“ worauf mein Gegner wutentbrannt den nächsten Ball heraussuchte. „Äh… ich will dich nicht belehren, aber man sollte seine Pokémon eigentlich kennen…“- begann ich, er unterbrach meinen kleinen Vortrag. „Halt ja den Rand! Von jemandem wie dir nehme ich keine Ratschläge an! Vorwärts!“ damit war sein letztes Pokémon gemeint. Wie er so gut geblieben war, war mir ein Rätsel, er hatte vermutlich entweder leichte Gegner gehabt oder andere Pokémon zugeschanzt bekommen. Er wusste ja quasi nichts über sein momentanes Team… drauf ballern, wo es nur ging, schien seine Devise zu sein. Gut, es war mir eine Freude, so einen aus der Bestenliste zu schieben.
    „Los, Plinfa…“ – das war meine Wahl, er hatte ein Ninjatom gerufen. Dann grinste er mich unheimlich an. „Dreh dich um!“ – „Warum sollte ich?“ – „Nicht du, du dummes Wesen!“ nun war ich beleidigt. Ich war doch nicht dumm! Moment, er musste Ninjatom meinen… aber wieso? Mein Blick huschte kurz zu dem Käferpokémon, welches bereits gehorcht hatte, und mir wurde schlagartig klar, wieso Fumei die ganze Zeit über eine Sonnenbrille trug. Schnell blickte ich woanders hin, doch meine Augen wurden quasi von dem schwarzen Loch im Rücken des Käfers angezogen… nur nicht hinsehen! Sagte ich mir, Plinfa schien mehr damit beschäftigt zu sein, im Wasser herum zu plantschen. Da passierte es: ich streifte die schwarze Leere nur kurz, da fühlte ich, wie ich aus mir selbst herausgezogen wurde. „Viel Spaß in meinem Ninjatom!“ höhnte Fumei, ich konnte nun wieder frei sehen, blickte mich um, und sah mich selbst mit leeren Augen in meine Richtung starrend. „Will mal sehen, wie du da wieder rauskommst!“ Als ich an mir heruntersah, ließ mich der Schock erstarren, irgendwie schien ich durchsichtig zu sein… als ob ich eine Eisskulptur ansehen würde… ich hob eine schimmernde Hand, wollte mein richtiges Gesicht berühren, glitt hindurch… „Plinfa, Bohrschnabel…“ hauchte ich, sandte den Befehl mit meiner ganzen mentalen Kraft in Plinfas Richtung…dann entfernte ich mich weiter von mir, wurde in Richtung Ninjatom gezogen… das letzte, was ich sah, war, wie Plinfa mit glühendem Schnabel auf den Käfer zusprang.
    „Defibrilator…“ düstere Stimmen wabern durch mein Gedächtnis…
    „Bereit…“ was ist los? Alles ist dunkel…
    „10.000 Volt… Ladung.“ Sie sollten damit aufhören, ich wollte nur schlafen…
    „Es klappt nicht, sie atmet nicht… noch einmal. Ladung…“
    Schmerz. Überall Schmerz. Der ganze Körper tat mir weh… von meiner Brust aus jagte ein gewaltiger Schlag durch mich hindurch, mein Rückgrat bog sich durch… ich riss den Mund auf und atmete tief ein… Dann schlug ich die Augen auf. Über mir standen zwei Leute, die weiße Kittel anhatten, eine Schwester Joy und extrem viele Trainer. Es… ja, es mussten Ärzte sein. War jemand verletzt…? Die Ärzte entspannten sich sichtlich. „Gut gemacht.“ Lobte einer der zwei seinen Kollegen, die zwei packten ein merkwürdig aussehendes Gerät in ihren Koffer und knieten neben mir nieder. „Geht es dir gut? Kannst du aufstehen?“ oh, ja… was war denn passiert… ich probierte es, doch meine Muskeln reagierten nicht. „Nei…“ meine Stimme versagte. Schnell räusperte ich mich. „Nein… klappt nicht…“ worauf der Jüngere mir einen verständnisvollen Blick zuwarf. „Nicht schlimm, das gibt sich wieder.“ In mir stieg Panik auf. Ich wollte laufen können! „Es ist ein Wunder erster Ordnung, dass du das überhaupt überstanden hast, man darf einem Ninjatom niemals auf den Rücken sehen, sonst war es das mit dir. Dein Plinfa hat Ninjatom mit Bohrschnabel angegriffen und deinen Blickkontakt gebrochen, dabei hattest du nicht mal einen Befehl gerufen. Du hast echt Glück gehabt!“ – „Habe ich gewonnen…“ es war mehr eine Feststellung als eine Frage, doch der Arzt nickte. „Ja, mit vier zu eins, wie mir zugetragen wurde.“ Er machte eine Augenbewegung auf die Trainer ringsum, ich las sie als „Die da reden quasi von nichts anderem mehr.“
    Erneut spannte ich die Beinmuskeln an, diesmal konnte ich mich zumindest aufsetzen. Gut… wo war Phione? Ich musste Phione finden! „Phione…“ – „ja?“ erleichtert sah ich mich um, es saß schräg hinter mir. „Ah, gut, dir ist nichts passiert…“ – „Alles klar, sie ist in Ordnung. Wir können gehen.“ Entschied der ältere Arzt, die beiden nahmen den Koffer je an eine Hand und entfernten sich, Schwester Joy folgte ihnen. Als ich aufstand, merkte ich, dass ich immer noch ein wenig langsam war, und sie hatten mich genau neben Feld 4 wiederbelebt. Ich weiß, klingt komisch… wiederbelebt… doch diese Maschine, der Defibrilator, wurde tatsächlich nur zu diesem Zweck verwendet. Es muss ziemlich schlimm um mich gestanden haben… sobald man in Ninjatoms Rücken blickt, saugt es die Seele ein. Als ich so durchsichtig gewesen war, hatte ich mich also schon als bloße Seele gesehen, und irgendwie war ich wieder zurückgelangt. Mit unsicheren Schritten ging ich wieder auf das große Portal zu, um die anderen drei zu suchen, doch das war nicht nötig. Die Trainermenge machte Platz, als ich durch sie hindurchging, und dann hielt eine Hand meinen Arm fest.
    „Mann, bin ich froh, dass es dir gut geht!“


    ich freue mich wie immer auf komentare und verbesserungen...
    mfg
    DoD

  • Ups, hab wohl was missverstanden im vorherigen Kapi. :love: Egal.


    Also das war ein sehr spanndendes Kapitel. Was hat es nur mit Marias Gegner vom Kampf auf sich?


    Zitat


    "Viel Spaß in meinem Ninjatom!" höhnte Fumei,


    Also das ist doch komisch. Fumei muss böse sein, sonst hätte er das nicht gesagt!


    Maria schwebte ja wirklich schon ganz schön in Lebensgefahr. Aber sie hat ja noch mal Glück, nein, sehr viel Glück gehabt. Witzig finde ich auch, dass ihr Gengar Halloween heißt. 8-)


    Zitat


    Das nächste Mal schicke ich lieber Husch und Cassidy.


    Schon wieder! :patsch: Tja Butch, du wirst nicht verschont! :D ...Und Jessie und James müssen erklären, warum sie versagt haben.


    Aber mal zu diesem einen Blondschopf: Der scheint Maria ja richtig gut beobachtet zu haben. Nur woher weiß er, dass Maria etwas verheimlicht? Insgesamt war das Kapitel :thumbup:


    mfg Pia

  • so,hier bin ich :D
    erstmal wieder den üblichen daumen für die rechtschreibung (im kapitel :D ) die du außerhalb der story in den startkommis immer ein wenig schleifen lässt, ist mir aufgefallen... :x
    ich finds auch witzig wie giovanni das team rocket so fertigmacht, dann aber von butch derart genervt ist,dass sie noch ne chance kriegen XDD
    und da scheint ja ein gangster konkurrenzkampf im gange zu sein, gute idee! ist bon voyage vllt cyrus? na,eher nicht...
    dann zur hauptstory, die gefühlswelt hast du wiedermal gut hinbekommen, auch wie maria mit sich selbst ringt, im gespräch mit rocko mal etwas aufzutauen, anscheinend hat sie ne schwere vergangenheit Oo
    werden wir noch sehn, HOFF ich mal :D
    der blonde, den piax schon erwähnt hat, der ist mir auch aufgefallen, und er hat das potential,sich zu ner ansprechperson für maria zu entwickeln, bin gespannt!
    im kampf später: ich dachte ja auch zuerst, der fumei wäre der gesuchte verbrecher, aber er hat wohl nur auf sein ninjatom gebaut, und ist einfach n fieser kerl
    gut, dass plinfa so gute ohren hat, nicht wahr :D
    die kämpfe von dir sind auch sehr interessant gestaltet, du nimmst nämlich die eigentarten und auch pokedexbeschriebene eigenschaften mit rein, das macht die sache viel spannender
    ach ja, geniale stelle: skorgro XDDD kommt raus und macht direkt den platscher, echt super XD :D hab mich ziemlich totgelacht !
    also, bis demnächst
    Pay :sekt:


    edit: wann kommt seite 5, bin immer voll am scrollen Oo
    edit 2 : an den nachposter : gute besserung weiterhin :D

    "I said: Ryan, Jedi don´t give up. Then again, I´m thinking oldschool. This is a new generation."

    Einmal editiert, zuletzt von Scorchwood ()

  • Sorry, dass ich so lange weg war, aber ich war krank und mit 40°C Fieber fühlt man sich nicht soo prickelnd, dass man seine freie Zeit in wachem Zustand vorm Rechner verbringt ;D


    Ich muss ja sagen, dass mit das Wort "Pokétch" Schwierigkeiten macht. Nicht mit der Aussprache, aber ich lese nach all den Jahren immer noch "Pokétech"... Blödes Wort! Jetzt aber mal zu Kapitel 22!!


    Zitat

    „Weil das eben lustig ist, du bekommst Angst, und schon macht dein Kopf plopp und du wirst voll sportlich!“

    Stimmt, wenn man es so zusammenfasst ist es lustig. Auch wenn ich nicht ganz verstehe, was daran nun so schrecklich sein soll, dass man von seinen Freunden verlassen wird...


    Zitat

    So ungefähr musste es ausgesehen haben, als eine alte Freundin von Ash ihr Togepi gehalten hatte…

    Hat Ash irgendwann mal was von Misty erzählt??


    Zitat

    „Yanmega, Psychoattacke!“

    Das ist so ein kollektiv-Begriff, oder?? So wie "Glurak, Feuerattacke!"


    Zitat

    er hatte eine ziemlich lockere Ausdrucksweise, aber das war mir ja vorher auch schon aufgefallen.

    Aber Pay ist nicht der Typ, der immer hofft, dass irgendwer "Laser ausn Augen ballern" kann, oder??


    Zitat

    „Äh, sorry, ich hab nur gedacht, in deinen Augen wär irgendwas anders…aber die sind blau, wie normal!“

    Ha! Ich glaube Pay ist der undercover-Typ! Ich meine, warum sollte er sich sonst dafür interessieren(/bzw es überhaupt wissen), dass ihre Augen normalerweise blau sind??


    Zitat

    „Ich und mein Knakrack.“

    Wow und Maria hat nichts dazu gesagt, dass es eigentlich "Mein Knakrack und ich" heißt! :)


    Zitat

    Also muss ich jede Woche los, n paar Miltanks einsammeln, und…

    Ich find das auch in der Serie so lustig: Alle sind total Poké-Lieb und trotzdem ist keiner von denen Vegetarier :D Deswegen überlege ich auch schon die ganze Zeit, ob die in der Pokémonwelt vielleicht auf Tofu oder so umgestellt haben, aber das erklärt nun natürlich alles. Die Pokis werden ja auch nicht zu Essen gemacht, sondern nur "eingesammelt" :assi:


    Rechtschreibfehler habe ich keine Gefunden und noch mal ein großes Lob dafür, dass du deine Kapitel grammatikalisch immer so hochwertig hältst! :thumbsup:
    Dein Schreibstil ist jetzt wieder richtig locker und lustig zu lesen!


    Zu Kapitel 23 schreibe ich morgen was als edit!
    See ya
    Svea



    edit:


    Zitat

    Kurz berührte ich die Tiefseeperle, sie war dafür verantwortlich dafür, dass mein Selbstbewusstsein ab und zu rapide anstieg.

    Da musst du glaube ich mal ein "dafür" weg machen...


    Zitat

    Mein Gengar war unbesiegbar.

    Aber ich dachte Geist-Pokémon sind nicht so Maria's??


    Zitat

    Ich könnte Bon Voyage nie mehr unter die Augen treten!

    Das ist absolut schrecklich! Jedes mal wenn ich diesen Namen lese, spielt in meinem Kopf die Melodie von "Blue water blue sky" :patsch:


    Zitat

    Maria „Mizu“ Jou

    Ah! Endlich mal ein vollständiger Name!!


    Zitat

    „Mein Name ist Bu…“

    ...tcher, ja... ich weiß! Warum kann sich denn bloß nie einer deinen Namen merken, Biff??


    Zitat

    Fumei rastete aus. „Zu nichts zu gebrauchen! Was soll der Mist?“

    Ach? Der Kerl scheint ja irgendwas in Richtung Paul zu sein ("Das Pokemon war schwach. Damit kann man nicht gewinntn. NeXt!")


    Zitat

    „Mann, bin ich froh, dass es dir gut geht!“

    Pay evtl??


    Wann kommt Merlin eigentlich mal wieder??


    See ya

  • so, ich hätte ja mit pias antwort angefangen, aber erstmal... gute besserung svea, falls es nicht schon eingetreten ist. nun aber der reihe nach..
    über fumei will ich nicht allzu viel verraten, ihr könnt euch aber darauf verlassen, dass er nochmal wiederkommt... :) wirklich nett ist er aber wirklich nicht. der blonde ist ähnlich still wie marie selbst, aber er bemerkt halt viel... nur durchs zugucken. macht ja nichts, dass du das mit yanmega in den falschen hals bekommen hast ;) passiert eben mal... übrigens: fumei ist japanisch, vielleicht findet ihr heraus, wie er heißen soll... und er ist nicht der einzige mit "verschlüsseltem" namen.
    pay...
    okay, du hast keine fragen gestellt, also werd ich mich einfach mal für das lob bedanken... nur soviel: du bemerkst irgendwie auch viel :o wenn dir irgendein heimlicher vorgang auffällt, nichts verraten^^
    und zu svea ...
    punkt eins ist etwas falsch ausgedrückt, hab ich dummerweise zu spät gemerkt... die zusammenfassung von phione stimmt nicht so ganz, maria muss unter viel stress stehen, damit das klappt, angst kann nur ein auslösender faktor sein...
    2. naja, ich habe darauf geachtet, dass ash, lucia und maria viel zeit hatten, sich alles mögliche zu erzählen, und mit der koordinatorin hat maria ja auch schon das eine oder andere gespräch gehabt... viel raum also für erzählungen;)
    3. wieder ein wenig falsch, aber ich musste an einige der ganz alten folgen denken, irgendwer hat wirklich einmal "psychoattacke" im anime befohlen, und da mir yanmegas moveset nicht gut bekannt ist, hab ich das mal zusammengefasst :P
    4. nein, du hast recht, der mit den lasern ist ein grobmotoriker. er ist nur am rande präsent und für die story nicht weiter wichtig...
    6. gut, ich hätte einen kommentar zu dem ich-satz einbauen können, aber in der situation hat maria eher an die konsequenzen gedacht, die ein knakrack im turnier auslösen kann:P
    7. das war wirklich ein problem. gehen die trainer echt auf die weide und sammeln miltanks/voltilamm/ was auch immer? wo kommt das fleisch für die burger her, die ash so gerne isst? die fleischbällchen für maikes eintopf? chili con carne von ashs mutter? irgendwo muss es herkommen, und da wir eben unsere zuchtkühe und so haben, dachte ich, okay, geht pay halt miltanks sammeln :D (ich hoffe niemand fühlt sich von der vorstellung abgestoßen, irgendwie musste ich das erklären)


    dann noch einmal vielen dank für eure kommis :D und viel spaß bis zum nächsten kapitel, mir wurde ans herz gelegt, die FS von pay zu lesen... ganz interessant... bis dann^^
    mfg
    DoD

  • so... hatte am wochenende einige problemchen, die ich aus der welt schaffen musste, nun aber ist mein nächstes kapitel fertig. schnell noch zu deinem kommentar, svea: also das eine dafür (peinlich) habe ich wegeditiert, und was das gengar angeht, das ist so eine kleine ausnahme ^^ wenn man alle ihre pokémon auf einem fleck sehen würde, wäre der typ wasser aber deutlich in der überzahl. in sinnoh vernachlässigt sie das ein wenig, fängt auch psycho und käferpokémon, also, sie wird ein wenig flexibler. viel spaß hiermit!


    Kapitel 24


    Manche mögens kalt!


    20.3.2008
    „Mann, bin ich froh, dass es dir gut geht!“
    Ich drehte mich um; Lucia stand hinter mir. „Immer passiert dir irgendetwas Komisches! Du hast echt wahnsinniges Glück, weißt du das?“ fügte Ash hinzu, er trat neben mich. „Ich mach das doch nicht mit Absicht… hört zu, ich hatte eben den Verdacht, dass das vielleicht der getarnte Galaktiker war… doch dazu war er ne Nummer zu schwach, oder?“ auf diese Ankündigung hin fiel Ash nichts weiter ein als „Naja, und wenn schon! Dann hast du ihn jetzt aus dem Turnier geschmissen, jedenfalls aus der Bestenliste…“ – „Er hat Recht! Damit bist du der Trophäe einen Schritt näher!“ freute sich die Koordinatorin. „Dieser schwarz gekleidete Kerl war außer sich vor Wut, als dein Plinfa sein Ninjatom erwischt hat!“ – „kann ich mir denken, Rocko…“ gab ich zurück.
    Er stützte mich ein wenig, als er merkte, wie unsicher ich auf den Beinen war, und irgendwie gelangten wir so zu einer Vierergruppe Bänke, die wir in Beschlag nahmen. „Danke…“ ein wenig komisch war das schon, ich bemerkte immer wieder, wie mich einige Trainer anstarrten… unangenehm… „Lass dir mal nicht die Laune verderben, du hast gewonnen, nicht der andere.“ Munterte die blauhaarige mich auf, ich lächelte schwach. „Ja… ich weiß zwar nicht genau, wie, aber letztendlich… wann seid ihr denn so dran?“ – „Ach, ich hab ein bisschen Zeit!“ – „Ist uns egal, wir kämpfen immer gern! Nicht wahr, Pikachu?“ lauteten die Reaktionen der zwei, die Blitzmaus ließ ein optimistisches Quieken hören… okay, falsch ausgedrückt, aber ich bin keine Expertin in Sachen Elektropokémon…Rocko hatte meinen Puls gefühlt, er schien auch irgendwie der Arzt der Gruppe zu sein, doch er fand nichts Merkwürdiges an mir, was die Ärzte von eben übersehen haben könnten. „Ich glaube, du kannst in wenigen Minuten wieder normal laufen, Blutzirkulation und Puls laufen normal.“ Stellte er fest. „Plinfa, du warst einfach super… dieser Bohrschnabel hat mich echt gerettet…“ – „Plinfa!“ ich fand, meinem Partner gebührte großes Lob, und der kleine Pinguin stemmte die Flossen in die Hüften, reckte den Schnabel in die Luft und sah ziemlich zufrieden mit sich aus. Ich musste lächeln und legte ihm eine Hand auf den Kopf. „Will auch mal kämpfen!“ der Satz kam von Phione. „Auf keinen Fall, du bist viel zu klein… und du hast keinerlei Übung, außerdem könnte ich es nicht ertragen, wenn dir etwas passiert… allein schon, weil ich an mein Versprechen gebunden bin, schon vergessen? Ich will dich gesund in deinen Tempel bringen…“ danach schmollte es ein wenig, aber das war nicht weiter schlimm… es musste einsehen, dass Plinfa, Bollterus und Galagladi weitaus besser geeignet waren, mir in diesem Turnier den Sieg zu bringen… Panzerschrank hatte zwar in meinen Kämpfen noch nicht so viel Übung gewonnen, doch ich wusste ja nicht, welche Kämpfe er ausgetragen hatte, während er bei der anderen Trainerin gewesen war.
    Oh, stimmt, ich wollte Halloween abholen… naja, das konnte bis nach Lucias und Ashs Kämpfen warten. Es war mittlerweile 11:37 Uhr, Lucia würde sich gleich auf den Weg machen müssen. Welche 4 Pokémon sie wohl einsetzt? Zuerst sicherlich ihr Pachirisu, viele unterschätzten es und machten sich dadurch angreifbar. Probeweise bewegte ich mein linkes Bein, zu meiner Freude ohne Probleme. Okay… „Plinfa, zurück…“ und mein kleiner Freund verschwand wieder.
    Die Koordinatorin stand auf. „Showtime!“ freute sie sich, heute war sie wieder gut drauf, ich schätzte, sie würde erneut gewinnen. „Lucia, das packst du locker!“ machte Ash ihr Mut, sie schenkte ihm ein dankbares Lächeln. Rocko stellte sich neben sie, streckte die Hand aus, um mir hoch zu helfen. Ich nahm sie und zog mir dabei wieder den Rucksack über die Schulter, ich fühlte, wie einige der Bälle im Inneren durcheinander rollten. Der Kampf fand auf Feld 2 statt, wir mussten die halbe Halle durchqueren. Als wir an der Anzeigetafel vorbeikamen, sah ich, dass sie gegen ein schwarzhaariges Mädchen kämpfen musste, ich hätte fast getippt, es sei eine Unlicht- Typen-Trainerin, doch schwarzhaarige Mädchen gab es viele.
    „Auf Feld 2 treffen nun 2 Trainer aufeinander, welche unterschiedlicher nicht sein könnten!“
    Während er die beiden Teilneher(innen) vorstellte, bahnten Rocko, Ash und ich uns einen Weg durch die Menge, um noch einen relativ guten Platz auf der Tribüne zu bekommen. In der zweiten Reihe hatten wir Glück, man sah ziemlich gut und man blockierte selber niemandem die Sicht. Zumindest, soweit ich das beurteilen konnte…
    „Pass mal auf da!“ – „Hey!“ – „Aua!“ ich sah mich um. Mehrere kleinere Trainer wurden unsanft weggestoßen, als sich ein ziemlich grob aussehender Kerl durch das Gedränge rempelte. Als er dann noch ein kleines Mädchen anfuhr, weil sie nicht sofort Platz machte, beugte ich mich zu ihm herüber du packte ihn am Arm. Sofort wurde es bestimmt um 50% stiller. Ich achtete jedoch nicht weiter darauf, sondern sah ihm in die Augen und sagte: „Beruhig dich mal, es gibt keinen Grund, andere zu beleidigen… setz dich eben an den Rand, wenn du hier nicht durchkommst…“ worauf er mich nur finster anstarrte. Dann machte er kehrt und hockte sich weit weg von mir in Reihe 3. „Immer diese Rohlinge…“ murmelte ich, setzte mich ebenfalls hin und warf schnell einen Blick in die Runde. Wieso hatte ich auf einmal das Gefühl, dass mich alle hier kennen würden? War das ein Resultat meiner 4 Siege? Konnte nicht sein… ich hatte schon größere Siegesserien gehabt, um die sich niemand kümmerte… egal.
    „Maria, hör auf zu träumen und schau hin!“ lachte Phione von meinem Kopf aus. „Uh, ja…“ schreckte ich auf und sah auf das Kampffeld herunter. Lucia hatte wirklich mit Pachirisu angefangen, das gegnerische Bummelz hatte kaum eine Chance. Das Strompokémon flitzte hier hin, flitzte dort hin, und für so ein faules Pokémon wie Bummelz musste schon das Zusehen anstrengend sein. Nach nicht mal einer Minute stand es eins zu null. Nun besah ich mir Lucias Gegnerin etwas näher, ich hatte also wirklich falsch gelegen mit meiner Vermutung, sie sei eine Unlicht-Typen- Trainerin… okay, auch ich kann mich mal vertun. Ihre nächste Wahl sollte bestenfalls Boden oder Stahl sein, denn dagegen hatte Pachirisu wenige Vorteile.
    „Los, Welsar!“ uh… schlaue Wahl. Ich hoffte, meine Freundin hatte noch im Kopf, dass Welsar auch ein Bodentyp war. Pflanzenattacken waren tödlich, doch man konnte eine beachtliche Zahl an Trainern mit dem Bodenelement austricksen. Du würdest gar nicht glauben, wie viele…
    „Pachirisu, Angriff!“ nein, Lucia… was machst du denn? Dachte ich zuerst, doch schon wenige Sekunden, nachdem der Angriff befohlen worden war, merkte ich, dass Pachirisu sich schnell auf Welsar zubewegte, das hieß, es hatte nicht vor, eine spezielle Technik durchzuführen… was aber dann? Im Nahkampf hatte es doch nur Funkensprung und…
    „Jetzt! Welsar, Erdbeben!“ – „Pachirisu, Superzahn!“ Lucia streckte siegesgewiss den Arm nach vorne, vielleicht auch, um Pachirisu die Richtung anzuzeigen, in die es sollte… man konnte ja nie wissen... Die kleine Maus sprang hoch in die Luft, als das Beben ausgeführt wurde, ich hielt mich schnell an einem der Sitze fest. Als ich aufsah, hatte Pachirisus Attacke gesessen, Welsar würde ab diesem Zeitpunkt nur noch mit halber Kraft kämpfen können. „Super, Pachirisu! Zurück!“ – „Pachi?!“ es verschwand und hinterließ ein total erschöpftes Welsar sowie einen Punkt für die Koordinatorin. „Oh, Welsar! Tut mir leid! Wir schaffen das!“ versuchte die schwarzhaarige, ihrem Pokémon Mut zu machen. Das Feld, auf dem sie kämpften, bestand aus zwei Hälften, die eine war ein bisschen unter Wasser gesetzt worden, die andere zierten kleine Pflanzen… Welsar hatte sich ins seichte Wasser gelegt. Ich war sicher, dass irgendwo auf dem Feld eine Schlammgrube oder sowas versteckt war, denn offensichtliche Fallen gab es niemals. Aber wenn es eine gab, dann sicher nur auf der bepflanzten Seite, im Wasser wäre jede Schlammgrube längst versickert. Zurück zum Kampf, was würde Lucia gegen Welsar tun, um es endgültig zu besiegen? Ich lehnte mich zurück.
    Liebes Tagebuch, ich will dich nicht mit Details langweilen, doch ich muss schon sagen, dass Lucia einen sehr eigenwilligen Kampfstil entwickelt hat, der auch noch super aussieht. Wäre sie in einem Wettbewerb gewesen, ich glaube, sie hätte, obwohl sie sich eher auf Stärke der Attacken verlassen hatte, gewonnen… ich war fasziniert. Haspiror fror das Feld ein, Welsar steckte hilflos im Eis, sodass der kleine Hase keine Probleme mehr hatte, seine Irrschläge präzise zu setzen. Das nachfolgende Plinfa profitierte ebenfalls vom Eis, es sah auch putzig aus, wie es, um das gegnerische Wilie auszutricksen, auf dem Eis umher rutschte. Eine 1A- Vorstellung, fand ich. Sowas hätte ich nicht hinbekommen… glaubte ich. Nach relativ kurzer Zeit stand es schlussendlich 4:2 für die Koordinatorin, Plinfa war leider noch besiegt worden, doch ihrem Triumph schadete das kaum. Als der Schiri endlich das Ergebnis verkündete, stimmte ich in den allgemeinen Applaus ein, unten auf dem Kampffeld schien Lucia sehr zufrieden mit sich zu sein, obgleich sie bestimmt schon daran dachte, dass Plinfa ins Pokémoncenter musste… so wie mein Bollterus auch. „Das sah unglaublich aus!“ rief eine Trainerin eine Reihe vor mir. „Wie schafft sie das bloß?“ schnell sah ich zu Rocko, in Erwartung einer Anmache oder sowas, doch er nickte nur wissend. Er bemerkte meinen Blick und sagte: „Die meisten Trainer, die auf Turnieren kämpfen, denken nur daran, wie sie so schnell wie möglich gewinnen können. Typvorteile werden häufig nicht berücksichtigt, aber Lucia ist da ganz anders. In den Wettbewerben hat sie gelernt, dass sie sogar das ganze Feld zu ihrem Vorteil nutzen kann, und die Schönheit ihrer Attacken verwirrt die Gegner zusätzlich. So verschafft sie sich überall einen Vorsprung, sogar ohne dass der Gegner es merkt.“ Interessante Theorie, dachte ich, doch je länger ich darüber nachdachte, umso mehr glaubte ich ihm. Koordinatoren hatten selten wirklich starke Teams, doch wenn man in Wettbewerben gut war, wusste man, wie man sich ohne Stärke durchzusetzen vermochte. „Wow!“ oh, das Mädchen hatte zugehört… und ich blockierte den Weg, wie ich feststellen musste. „Ups…“ ich schlängelte mich durch die Sitzreihe ins Freie, ließ Rocko und Ash passieren und stellte mich etwas gerader hin. Das Mädchen war uns gefolgt, sie hatte eine Frage an den Züchter. „Kann man das lernen? Ich meine, so toll zu kämpfen…“ er lächelte und sah sie an. „Sicher doch, du musst entweder darauf hinarbeiten oder jede Menge Wettbewerbe mitmachen. Man kann im Grunde alles lernen.“ Es schien eine längere Diskussion zu werden, also wandte ich mich ab und suchte die Videowand. „Puh, wenn der mal ins Reden kommt!“ gab Ash neben mir zum Besten. „Naja, ich glaube nicht, dass er einen seiner … Anfälle bekommt, er steht nicht auf sie…“ meinte ich, streckte den Arm aus und steckte ihn in eine kleine Gruppe Trainer. Als ich ihn herauszog, hing Lucia dran, und ich setzte ein fröhliches Gesicht auf. „Ich glaube, da hat jemand Fans bekommen!“ – „Hmm…eecht?“ wollte sie auf meine kleine Provokation hin wissen, und ich musste lachen. „Naja, bleibt bei so einem Turnier nicht aus…“ – Ash mischte sich ein. „Wieso glaubst du, er steht nicht auf sie? Rocko macht jedes Mädchen an, was uns über den Weg läuft!“ er und Lucia sahen sich an, ich glaubte förmlich sehen zu können, wie die ganzen „Rocko-Vorfälle“ in ihren Gedächtnissen abliefen, sie wirkten etwas erheitert. „Hmm… achtet mal darauf, er geht da einem bestimmten Schema nach. Mir ist aufgefallen, dass…“ hier verstummte ich, denn Rocko hatte uns eingeholt. „So, manche lassen echt nicht locker!“ versuchte er, sein Fehlen zu entschuldigen. „Ach, macht nix! Geht’s dir gut?“ war die Reaktion der Blauhaarigen, sie sah den Züchter kritisch an, als könnte er jederzeit Symptome einer äußerst gefährlichen Krankheit bekommen, die dem südafrikanischen Urwald entstammte. Oder war es der Westzentral… „Maria!“ lachte meine Freundin dann, ich versuchte, den Grund herauszubekommen.
    „Hm… ich habe es wieder getan, oder?“ fragte ich dann. Ash konnte kaum ein Lachen unterdrücken, Rocko und Lucia versuchten gar nicht erst, ernst zu bleiben. „Jap!“ bekam ich bestätigt. Nun gut… ich arbeitete daran. Ein bisschen. „Um auf deine Frage zurückzukommen, danke, mir geht es gut. Da wollte nur gerade jemand Tipps, wie man so kämpft wie du.“ Ich warf meiner Freundin einen vielsagenden Blick zu, so in dieser Richtung: „Ich hab es dir ja gesagt“…
    Ja, wie es aussah, wurde einer Person auf so einem Turnier schneller Ehre zuteil, als ihr vielleicht lieb war. Hatte zu Beginn des Turniers nicht jemand gesagt, eine Art Scout wäre zugegen… oder einer der Top 4? Ich musste darüber nachdenken, es war zu viel passiert in der Zeit… aber ich glaubte, es würde sich erst in den nächsten beiden Tagen herausstellen, wer wirklich gut war. Nun aber würde ich Halloween abholen… und weitersuchen musste ich auch noch… es sei denn, Merlin tauchte auf einmal auf, und verriet mir, wo der Zugang am Strand war. Aber woher sollte er das schon wissen… ging ich automatisch davon aus, dass er alle Infos parat hatte, die ich gerade brauchte? Nur weil er viel wusste, hieß es nicht, dass er alles wusste. Ich hingegen konnte nur Vermutungen anstellen, um falsche davon wegzustreichen und richtige zu bestätigen… allerdings auch in einem ziemlich hohen Tempo… Sekunde. Wer auch immer dieses Relikt gebaut hatte, musste ein Mensch gewesen sein, oder nicht? Ein Mensch, der Phione oder auch Manaphy verehrt hatte. Wo würde ich so ein Relikt hinstellen, wenn ich so ein Mensch gewesen wäre? Ans Wasser, sicher, doch bestimmt auch an einen speziellen Ort… mir fiel die Platte ein, die Phione gefunden hatte, als wir für kurze Zeit zusammen gewesen waren, und ich überlegte weiter. Diese Platte hatte zum Tempel gehört… also hatte das kleine Wasserpokémon, das, wie ich soeben bemerkte, wieder schlief, sie finden können. Vielleicht hatte mich die Zeit mit Phione auch schon so verändert, dass ich dieses Relikt einfach durch Zufall finden könnte… so vieles mit mir war geschehen, was ich nicht mal ansatzweise erklären konnte. Die Kette… unwillkürlich berührte ich sie unter meinem T-Shirt, konnte sie mir nicht helfen?
    Offenbar nicht, es tat sich nichts. Mist. Gut, die Videowand interessierte mich für heute auch nicht mehr, also mussten wir nur noch warten, bis Ash fertig war, und konnten uns dann wieder auf andere Dinge konzentrieren. „Typisch Kenny! Ich dachte, er findet uns irgendwie. Nun ist er wahrscheinlich beim Kampf, und wir sehen das nicht!“ die Koordinatorin war scheinbar ganz und gar nicht mehr amüsiert, konnte ich ja auch verstehen… komisches Verhalten von jemandem, den sie eigentlich schon so lange zu kennen scheint…
    „Vielleicht ist es ihm peinlich, wenn er verlieren sollte…“ fing ich an, sie schüttelte den Kopf. „Ist doch egal, wenn wir ihn anfeuern, verliert er schon nicht. Wann ist er eigentlich dran?“ – „Ein bisschen früher als ich, glaube ich.“ Gab Ash seinen Senf dazu, er hatte sich die Zeiten wohl schon angesehen. Schon hart… etliche Trainer hatten schon 2-mal oder sogar öfter verloren, die mussten jetzt hoffen, dass sie vielleicht mit 3 oder 4 Pokémon gewinnen würden. Alles klar… Ash würde wahrscheinlich sein Pikachu zuerst einsetzen, um möglichst schnell den ersten Sieg zu holen und den Gegner unter Druck zu setzen.
    Wenn er allerdings Bodentypen vorgesetzt bekam… dann hatte Bamelin leichtes Spiel. Hm, strategisch war sein Team bestens ausbalanciert, wie mir gerade auffiel… Bamelin hatte Schwächen gegen Strom und Pflanze, Pflanze wurde von Staravia abgedeckt. Strom war gegen beide gut, dagegen hatte er Pikachu wiederum… fast perfekt.
    Mir wurde es allmählich ein wenig warm, ich zog also eine Sprite aus dem Rucksack und trank ein paar Schlucke. Die Bewölkung war immer noch am Himmel zu sehen, doch irgendwie wurde es trotzdem immer wärmer. Naja… oder ich bildete mir das nur ein. Was unwahrscheinlich war. Es ging immerhin schon stark auf den Frühling zu… oder hatten wir den sogar schon? Nein, morgen ist Frühlingsanfang… am 21 immer, oder nicht? „Nach dem Kampf von Ash gehe ich ins Pokémoncenter… ich muss mir noch ein Pokémon vom Professor abholen, für morgen…“ sagte ich, Lucia fügte hinzu: „Ich auch, Plinfa muss sich dringend ausruhen!“ was auch für Bollterus galt… den Kampf von Kenny würde ich wohl nicht sehen, aber ich glaubte auch nicht, dass er darauf angewiesen war. „Ich gehe ihn suchen, vielleicht kämpft er sogar schon…“ die Koordinatorin hatte wohl weiter darüber nachgedacht. „Okay… ich komme mit…“ – „Wo immer du hingehst, werde ich nachfolgen, um…“ – „Nein, Rocko, wir bleiben da.“ Ash sprach ein Machtwort, die beiden wollten sich wohl mal besprechen. So von Mann zu Mann, wobei Mann natürlich nur im übertragenden Sinne stimmt. Gut, also schoben wir uns wieder ins Gemenge, allerdings hatten wir auf keinem der Kampffelder Glück. Auf die Idee, die elektronische Tafel zu Rate zu ziehen, kam ich leider nicht, aber ich hatte auch nicht unbedingt das Bedürfnis, Kenny wiederzusehen. Versteh mich nicht falsch, er ist ganz nett, aber ich war nur mitgegangen, weil ich nicht wollte, dass Lucia alleine losging.
    „Vielleicht sieht er uns die ganze Zeit und versteckt sich…“ scherzte ich, die Blauhaarige grinste. „ja, das sähe ihm ähnlich… damals im Kindergarten hat er mich auch dauernd zum Narren gehalten, meinen Spitznamen kennst du ja bereits… das ist einer der Gründe davon.“ – „Aber „Loosie“ ist nicht gerade freundlich… ich weiß, auch wenns nur Spaß sein soll… ich konnte mich nie mit Spitznamen abfinden…“ – „Ach, du hattest einen Spitznamen? Welchen denn?“ sie wurde neugierig, ich beantwortete ihr Frage. „Mizu, das ist japanisch und bedeutet „Wasser“… liegt daran, dass ich immer früher fast ausschließlich Wasserpokémon benutzt habe, und weil ich sehr schnell schwimmen kann…“ – „Ich finde, das passt zu dir! Maria Mizu. Doppeltes M, hihi!“ einige unangenehme Erinnerungen waberten durch meine Gedanken, ich verdrängte sie schnell. Das ist nicht die Vergangenheit, Maria… diesmal kommt niemand zu schaden…
    „Ja, stimmt schon… hat Kenny einen Spitznamen? Oder ist Kenny der Spitzname?“ wollte ich dann wissen. „Naja, wir haben ihn immer Kenny genannt… vielleicht heißt er ja Ken.“ Meinte sie dazu, ich dachte kurz nach. „Er sieht nicht aus wie ein Ken…“ – „Meinst du? Vielleicht haben wir uns nur zu sehr an Kenny gewöhnt, dass ein anderer Name nicht mehr auszudenken ist.“ – „Ja, das ist immer so… wenn man mit etwas vertraut ist, ist es unvorstellbar, dass es sich verändern soll oder kann… zum Beispiel…“ ich verstummte. Zum Beispiel Freunde, wollte ich sagen… doch wie schnell sie verschwinden konnten, wusste ich nur zu gut. Die betreffenden Personen hatten keine Zeit mehr gehabt, es zu bereuen… unwillig schüttelte ich den Kopf. Alles Schnee von gestern. Ich sah an mir herunter, bemerkte, dass die Tiefseeperle ein wenig verrutscht war, ich schob sie wieder unter das T-Shirt. Niemand sollte wissen, dass sie nicht mehr da war, wo man sie vermutete. „Alles okay?“ ich sah auf, Lucia sah mir besorgt in die Augen. „Es geht, danke…nur ein paar unangenehme Erinnerungen…“ und ich atmete tief ein. Dann aus. Und wieder ein… ich musste mein inneres Gleichgewicht wieder finden…
    „Hey, du!“ hä? „Was…“ murmelte ich, ein Trainer stand vor mir, der mich ansah. „Du musst uns mal eben helfen… ähm, du bist doch gut als Trainerin, die haben mir gesagt, ich soll Maria holen, und du bist das, und…“ das alles sprudelte in atemberaubendem Tempo aus ihm heraus, ich legte ihm die Hand auf den Mund. Seine Augen weiteten sich. Schnell nahm ich sie wieder weg… und wollte wissen, was hier los war. „Um was geht es denn…“ – „Naja, da ist ein Trainer, der will gegen einen starken Gegner kämpfen, er macht ziemlich den Stress draußen… kommst du bitte mit?“ eigentlich war es nicht meine Aufgabe, irgendwelchen Trainern bei ihren Problemen zu helfen… und ich hatte auch nach dem Kampf gegen Fumei nicht wirklich Lust dazu, doch ich wollte möglichst ausgeglichen wirken und dementsprechend handeln. Wenn es Stress gab, konnte ich ihn beseitigen. Ich blickte die Koordinatorin an. „Entschuldige mich einen Augenblick… hoffentlich verpasse ich Ashs Kampf nicht…“ – „Mach dir keine Sorgen! Ich sag den anderen, wo du bist.“ Antwortete sie, ich lächelte und folgte dem Braunhaarigen vor mir, der kein Wort mehr sagte. Als ich ihn ansah, starrte er schnell wieder in eine andere Richtung. Huch… „Alles klar?“ – „Äh, ja, ich meine, natürlich, ich…“ er verstummte. Super… er hatte Angst vor mir. Warum bloß… „Chrrr…“ diese sägende Geräusch kam von meinem Kopf. Phione konnte wahnsinnig lange schlafen… ich hatte das dumme Gefühl, dass es dafür in der Nacht überaus aktiv sein würde. Mal sehen…
    So traten wir durch das große Portal ins Freie, ich sah mich genau um. Eine Traube Trainer hatte sich um einen einzelnen Jungen versammelt, sein Alter ließ sich schwer einschätzen. Mir kam es so vor, als würden sie hitzig diskutieren, einige Mädchen hatten sich von dem Jungen abgewandt und trösteten eine Freundin. Komisch…
    „Ich werds euch beweisen… nicht, dass ich es nötig hätte…“ sagte der Trainer soeben, sah sich kurz um, und einer der anderen Beistehenden zeigte auf mich. Der neue musterte mich. Auf einmal trat Pay vor ihn und klopfte sich auf die Brust. „Wenn du mit wem interessantes kämpfen willst, dann mit mir! Komm schon, sei kein Frosch!“ – „Und du bist…?“ fragte sein Gegenüber gelangweilt. „Was? Mich kennste nich? Dann wird’s aber Zeit, los, lass kämpfen!“ – „Kein Bedarf, danke. Ich kämpfe gegen sie da hinten.“ Und er ging einige Schritte rückwärts, um genug Platz zum Kampf zu schaffen, während er mich ansah. Mist… war ja klar, kaum will man mal seine Ruhe haben, passiert sowas… ich drückte das Kreuz durch und stellte mich gerade hin. Auf einmal kamen noch ein paar Trainer angerannt, offenbar Freunde von meinem Gegner, so wie sie ihn ansahen und wie sie sich benahmen…
    „Dan! Wir sind hier, du bist nicht allein, wir sind bei dir!“ rief ein Mädchen, sie hatte braunes Haar und ein Paar Zöpfe. Vor ihr positionierte sich ein Trainer mit roten Haaren, welcher Pay ähnelte, um Dan beizustehen. „Los, Dan!“ – „Zeigs ihr, Dan!“ feuerten sie ihn an… Dan war also sein Name, hm? Ich bekam aus dem Augenwinkel heraus mit, wie das Mädchen sich einen Lolli in den Mund schob, vielleicht, um sich zu beruhigen oder so, konnte nicht umhin, etwas amüsiert zu sein, und betrachtete blitzschnell Dans Outfit, das seiner Freunde, und sein erstes Pokémon. „Los, Walraisa. Wir werden sehen, was es hier zu lernen gibt.“ Ich spürte eine Woge des Respekts für den Trainer, er wusste womöglich schon, dass dieser Kampf kein Kinderspiel werden würde. Mein Verstand teilte mir mit, dass dies ein Eis-Typen-Spezialist sein konnte, Walraisa verstärkte meinen Verdacht. Panzerschrank würde dem ein schnelles Ende bereiten. Walraisa… Eiseskälte war eine seiner Spezialitäten, aber Panzerschrank hatte seit Jahren mit allen möglichen Widrigkeiten gekämpft, eine Eiseskälte war kein Problem für ihn… aber wie konnte ich das ausnutzen… „Los, Panzerschrank!“ mein ältestes Pokémon landete schwer auf dem Kampfplatz, die meisten Trainer wichen unwillkürlich zurück. Ich bemerkte, dass auch Dan und seine Freund beeindruckt waren. Gut… zuerst also würde ich…
    Da kam mir die Idee. „Panzerschrank, spring so hoch du kannst! Zieh dich in deinen Panzer zurück!“ – „Walraisa, Eiseskälte.“ Bingo! Mein Turtok konnte wahnsinnig hoch springen, ich meine, für ein Turtok natürlich. Die Attacke von Walraisa erwischte ihn frontal, nur gut, dass er in seinem Panzer sicher war. Ein kurzer Blick hinter mich verriet mir, dass dort viel Platz war, jedenfalls standen dort keine Leute herum. Gut… dann konnte ich mit 360 Grad Sicht kämpfen. Panzerschrank knallte auf die Erde, das Eis, welches sich wegen der Eiseskälte gebildet hatte, zersprang. Ein kleinerer Splitter bohrte sich in meinen rechten Arm, ich zog ihn schnell heraus. Was war das? Ich meinte, ein Flüstern zu hören, nachdem das passiert war… woher genau kam das? Unwillig schüttelte ich den Kopf, darum konnte ich mich nicht auch noch kümmern. Die Trainer um mich herum schrien auf, als das Eis in alle Richtungen spritzte. Mittlerweile war Walraisa an einer Blizzard-Attacke dran, ich wusste, dass sie an Panzerschrank kaum Schaden anrichten würde. Walraisa war allerdings selber nicht leicht umzuhauen, ich brachte mehr Tempo… und das konnte mir Turtok selber beschaffen. Es konnte gefährlich werden… der Wasserstrahl aus Panzerschranks Kanonen war so stark, dass er Stahlmauern durchdringen konnte… dem musste ich ausweichen. „Panzerschrank, Hydropumpe…dreh dich vorher zu mir…verlagere dein Gewicht auf das linke Bein…“ befahl ich, er gehorchte und schoss einen gigantischen Wasserstrahl in meine Richtung. Ich spannte die Beinmuskeln an, sprang über den Wasserstrahl hinüber, und sah, wie das Panzertier durch die Gewichtsverlagerung herumgewirbelt wurde. Eine Sekunde noch… „Schädelwumme!“ meine Stimme verlor sich fast, ich hatte mein Wasserpokémon schon lange nicht mehr gesehen, und die Angst, dass es mir womöglich nicht mehr gehorchen konnte, hatte mir einen Teil meines Selbstbewusstseins genommen… nun, da ich sah, was es draufhatte, kehrte es allmählich zurück.
    Panzerschrank durchbrach den Blizzard, schoss auf das Walross-Pokémon zu, rammte es, und Dan rief es zurück… ich hoffte inständig, dass es sich nichts Schlimmes getan hatte… „Okay Dan, denk dran unbesiegbare Gegner gibt es nicht! Das packst du noch!” rief der Rothaarige vom Spielfeldrand, ich rief Panzerschrank zurück. Dan allerdings beachtete ihn gar nicht. Er rief das nächste Pokémon und schob die Hände in die Hosentaschen… ich bemerkte ein Absinken der Temperatur. Das Ding, was vor ihm erschien, sah aus wie eine überdimensionale Schneeflocke, sie schien in die Runde zu grinsen… das hatte ich noch nie gesehen, was zum Geier war das? Ich würde Plinfa eine Chance geben, es hatte lange nicht mehr gekämpft… Eis-Attacken wirkten kaum auf meinen kleinen Pinguin, darum konnte ich vielleicht mit einigen Attacken gewinnen… außerdem musste sich Bollterus ausruhen, und Galagladi hob ich besser auf. „los, Plinfa…“ okay, die Wahl war schlecht, Plinfa kannte keine Effektiven Attacken gegen Eis-Typen, doch ich kannte dieses Vieh da auf der anderen Seite ja gar nicht… mal sehen. „Plinfa, Blubbstrahl… dabei eine Linksrolle…“ bat ich, es leistete dem Befehl enorm schnell Folge. Was mich störte, war, dass sich das andere Wesen kein Stück bewegte. Die Blasen prallten ab, und das Ding fing an, zu leuchten. Was war denn das jetzt? Solarstrahl? Nein… Eisenabwehr? Nein… entweder ein Hyperstrahl oder eine Abart von…
    Die Temperatur sank weiter. Plinfa stand inmitten einer sich gerade manifestierenden Wolke aus Eiskristallen, ich fand mich damit ab… es tut mir Leid, Plinfa… aus so einer Attacke konnte ich es nicht herausholen… ein Blizzard entwickelte sich um meinen armen kleinen Partner herum, er wurde in die Luft getragen und fiel zu Boden. Hätte ich Blubbstrahl eingesetzt, wären die Blasen auch gefroren… Bohrschnabel, ohne Effekt… ich nahm mir vor, Plinfa einige Attacken gegen Eis-Typen beizubringen.
    „Zurück, Plinfa… vielen Dank, mehr konnte ich nicht verlangen…“ – „Zurück.“ Dan ließ die unheimliche Schneeflocke verschwinden. Die kam garantiert aus einer anderen Region… hinter Dan diskutierten seine Freunde über mein Plinfa, ich hörte den Namen des braunhaarigen Mädchens heraus… Lyra. Hm… nein, hatte ich noch nie gehört… und wieso sah mein Gegner auf einmal so unbehaglich aus? Dachte er, ich hätte endlich entdeckt, wo seine Schwäche lag? Die kannte ich schon lange, seine Kleidung, sein Auftreten, alles hatte mir verraten, dass er ein Eis-Spezialist war. Sein einziger eingesetzter Typ war auch schon zweimal Eis gewesen, der dritte würde sich nicht unterscheiden. Also… „Los, Arktos.“
    Ein wunderschöner blauweißer Vogel erhob sich in die Luft, drehte dort seine Runden und sang eine Melodie dabei… hatte ich doch gewusst. Auch Eis. Feuer besaß ich nicht… Stein musste sich ausruhen… und außerdem hatte ich Galagladis Geschwindigkeit auf meiner Seite. Ich würde gewinnen! Schnell griff ich mir an die Stelle, wo die Tiefseeperle hing, sie erwärmte sich wieder. Auf einmal verspürte ich Wut darüber, dass mein Plinfa so einfach geschlagen worden war, und wollte mich mit einem Sieg rächen. In wenigen Sekunden überschaute ich das Kampffeld, Dan war offenbar sehr siegessicher, er hatte die Augen halb geschlossen… Arktos flog mit einer Geschwindigkeit von 23 km/h, das heißt, es konnte ungefähr dreimal so schnell werden, wenn es sich auch nur ein bisschen anstrengte. Der Boden war teilweise gefroren, es würde nicht leicht werden für meine nächste Wahl. Gut… „Los, Galagladi!“ auf einmal merkte ich, dass mich und Galagladi etwas verband, was mehr als die bloße Verbindung von Trainer und Pokémon sein konnte, es schien meine Wut zu spüren und adaptierte sie. Hm… Zeit für ein wenig Aggression… aber nicht zu viel, das war nicht wirklich mein Charakter… „Galagladi, kannst du kämpfen?“ fragte ich voller Sorge, es musste sicherlich noch wegen des Kampfes vorhin ein wenig Zeit … „Gala! Gal!“ oder auch nicht, es strotzte vor Energie. Sekunde mal… in mir braute sich eine Vermutung zusammen, die Kette, Galagladis schnelle Genesung und meine Gedanken betreffend. Später… würde ich darüber nachdenken… „Okay, dann… Schwerttanz!“ diese Technik würde seine Angriffskraft weiter steigern… der Eisvogel setzte eine Art Luftkompression dagegen, Windböen rasten auf meinen Schwertkämpfer zu. „Abrollen…“ Dans Attacke ging ins Leere.
    Nun würde ich meinen Joker einsetzen. „Steinkante!“ ich wollte sehen, wie Arktos getroffen wurde, blickte in den Himmel. Es mochte noch so schöne Lieder singen, es hatte nun einmal das Pech, dem falschen Trainer zu gehören. Ich war mehr, war besser als der andere! Es war unmöglich, dass er gewann! Ein Eisstrahl gefror weitere Teile unseres Terrains, zum Glück waren Galagladis Füße breiter als die der meisten anderen Pokémon, es hatte einen zwar unsicheren, aber keinen unmöglichen Halt. Dann eben mit Fernkampf. „Los, Psychoklinge, immer weiter und weiter!“ ich gebe zu, das entspricht nicht meinem Stil, doch wie gesagt… ich kämpfte mich langsam in Rage. „Weiter!“ wiederholte ich, Arktos wich jedoch andauernd aus. Und zwar immer weiter in Richtung Boden… ganz , wie ich es geplant hatte. Leider hatte mein Gegner das gemerkt… er schien eine gute Beobachtungsgabe zu haben. Die würde ihm nur nicht mehr helfen! „Arktos, puste die nächste Psychoklinge mit Luftstoß fort, und begib dich in höhere Gefilde.“ So waren seine Worte, ich fühlte mich inzwischen wie berauscht von meiner Wut. So nicht! „Los, Steinkante!“ rief ich, Galagladi duckte sich, sammelte seine mentalen Kräfte. Ich konnte fühlen, wie es mit der Erde Kontakt aufnahm, und tat mein bestes, um den Schwertkämpfer gedanklich zu unterstützen. Das komplette Feld, die gefrorenen sowie die normalen Teile, erhob sich und bildete ein Meer aus spitzen Felsen. Einige waren mit Eis bedeckt, die Lichtreflexe brachen sich in Arktos´ Gefieder und blendeten es. Erneut wichen die Trainer zurück, meine Rachegelüste erloschen. Das Vogelpokémon war besiegt. „Dieser Kampf ist vorbei! Die Siegerin heißt Maria.“ Zugegeben, mit Niederlagen konnte er wohl umgehen.
    Ich warf einen kurzen Blick auf seine Freunde, drehte mich um und ging. Irgendwas… ja, irgendwas sagte mir, dass ich die Gruppe nicht das letzte Mal gesehen hatte…
    Als ich wieder in der Halle angekommen war, schaute ich schnell auf meinen Pokétch, der Kampf von Ash lief womöglich gerade… ich musste mich beeilen. Doch gerade, als ich meine Schritte beschleunigen wollte, trat mir eine hochgewachsene Gestalt in den Weg… ich prallte gegen sie und fiel auf den Hintern, ich war wohl schon ein wenig zu schnell gewesen…
    „Nicht so schnell. Immer diese Hektik! Kein Wunder, dass du von nichts eine Ahnung hast, wo du immer so herumrennst. Jemand, der das Leben im Laufschritt nimmt, kommt unmöglich immer zum gewünschten Ziel. Ich kannte da mal eine Norwegerin, die war auch so. Ganz nettes Ding eigentlich, doch auf Dauer zu stressig. Ich rate dir…“ die Gestalt beugte sich zu mir herunter und zog mich an der Hand, die ich ihr reichte, wieder auf die Beine. „… versuche niemals, dich selbst zu überholen. Das tut nicht gut.“ Ich musste lächeln, zum ersten Mal kam mir der Ankömmling gelegen. „Ach, wissen Sie… das kann ich schon… übrigens nett, dass Sie vorbeischauen…“ Merlin sah mich ungläubig an.


    zur erklärung, ein teil der story hier ist in kooperation mit einer anderen FS entstanden, ich fand es nur mal lustig, wie sich die protagonisten mal so treffen... es ist alles abgesprochen, macht euch keine sorgen. viel spaß nochmal... wie immer freue ich mich auf kommentare, verbesserungen, und auf alles andere:D


    mfg
    DoD

  • Das ging ja mal schnell...
    Dann kommt hier aber auch mal eine schnelle Antwort (Erste! Ha!):


    Zitat

    Munterte die blauhaarige mich auf, ich lächelte schwach.

    "Blauhaarige" schreibt man glaube ich groß... Ist ja "die"


    Zitat

    Der Kampf fand auf Feld 2 statt, wir mussten die halbe Halle durchqueren.

    Also nach Maria's Kämpfen brauchen die Felder glaube ich immer erst mal eine komplett Renovierung...


    Zitat

    Lucia streckte siegesgewiss den Arm nach vorne, vielleicht auch, um Pachirisu die Richtung anzuzeigen, in die es sollte… naja.

    Woher kommt das "naja"??


    Zitat

    Liebes Tagebuch, ich will dich nicht mit Details langweilen, [...]

    Netter Übergang wieder dazu, dass das hier ja eigentlich Tagebucheinträge sind :)


    Zitat

    so vieles mit mir war geschehen, was ich nicht mal ansatzweise erklären konnte.

    Ich glaube hier heißt es eher "war mit mir geschehen"...das klingt sonst ein bisschen komisch...


    Zitat

    „Naja, wir haben ihn immer Kenny genannt… vielleicht heißt er ja Ken.“

    Warum habe ich bloß gerade ein Image von Barbies Traumhaus im Kopf??


    Zitat

    ich lächelte und folgte dem braunhaarigen vor mir

    Hier ist noch mal das Gleiche


    Zitat

    „Ach, wissen Sie… das kann ich schon… übrigens nett, dass Sie vorbeischauen…“ Merlin sah mich ungläubig an.

    Der wundert sich wahrscheinlich, dass Maria sich heute mal auf ihn freut... Das letzte Mal hat sie ihn doch glaube ich angeschrien, oder?? :D


    Sehr nettes Kapitel und nicht ganz so... langwierig (nicht langweilig!) wie das davor.
    Mit der Grammatik musst du mal gucken, ich bin mir da selbst nicht ganz sicher...
    Hat Pay jetzt einen Bruder?? Also ich finde die Gruppe um Dan ist gar nicht mal so schlecht. Ich meine zumindest feuern sie ihn mit ein paar intelligenten Kommentaren an ("Unbesiegbare Gegner gibt es nicht!", etc)


    See ya
    Svea

  • die blauhaarige.... stimmt, das muss da groß hin. habs direkt editiert, danke;) dachte nur irgendwie, das würde sich auf das "lucia" im satz davor beziehen und daher klein geschrieben werden... was allerdings im nachinein etwas unschlüssig erscheint. danke für den kommentar an svea, ich habe einige weitere textstellen ebenfalls editiert, die auf den zweiten blick hin etwas schwammig wirken...
    zu deinen fragen, nein, das ist nicht pays bruder, nur ein trainer der ihm ähnlich sieht... und der rothaarige ist der protagonist einer anderen FS, dessen autor Payfire ist, der mir auch schon manchmal einen kommentar dagelassen hat. wir haben uns einen kleinen scherz erlaubt und seine gruppe in meiner fs antreten lassen, in seiner fs werden sie jedoch weitaus besser beschrieben als bei mir. hm, was hab ich übersehen... was die langwierigkeit des kapitelös angeht muss ich sagen, ich versuche gerade, nicht jeden tag wie den anderen aussehen zu lassen, doch wenn sie tatsächlich nur auf das finale warten bleibt das leider nicht aus... ich tue mein bestes, es ist nicht immer leicht, aber es macht spaß ;)
    mfg
    DoD