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"Bist du in einer Großstadt, geht's dir schlecht, bist du auf dem Land, geht's dir noch schlechter"
~Voltago
"And you're singing the songs,
thinking this is the life,
and you wake up in the morning
and your head feels twice the size.
Where you gonna go? Where you gonna go?
Where you gonna sleep tonight?"
~Amy McDonald, "This Is The Life"
~Einführung~
Schön, dass du es hierher geschafft hast.
Der Titel meiner zweiten Fanfcition - "Landei" - ist eine herabwürdigende Bezeichnung, eine Beleidigung. Sie lässt auf den Hintergrund dieser Geschichte schließen. In sie sind sehr viele Aspekte meines eigenen Lebens eingeflossen, mein Frust und meine Wut gegen die Angewohnheit der Menschen, alles in Städten zu zentralisieren. Denn dies hat zur Folge, dass die Strukturen im ländlichen Raum verschwinden und ausgedünnt werden - man vernachlässigt die Leute, die in kleinen Dörfern und Siedlungen leben.
Und nicht nur das, auch in Großstädten gibt es viele ungelöste Probleme. Was sich in den riesigen Häuserschluchten und Dächermeeren abspielt, ist zuweilen weniger lustig. Zwischen diesen beiden Welten wird auch die Hauptperson dieser Gesichte geworfen und gerät damit in den Fleischwolf der Urbanisierung.
Versteht "Landei" als eine Art der Sozialkritik, als eine Art der Abreaktion des Zorns, als eine Art direkte Konfrontation mit den Abgründen der mordernen Gesellschaft. Aber versteht "Landei" nicht als eine Beleidigung.
~Plot~
Jan ist fünfzehn Jahre alt. Er stammt aus einem kleinen Dörfchen im Südwesten Deutschlands, wo der meiste Platz für Landwirtschaft verwendet wird. Ansonsten läuft nicht viel. Weder gibt es Geschäfte noch irgendwelche Vergnügungseinrichtungen in unmittelbarer Nähe. Genau das will Jan ändern! Er fasst einen abenteuerlichen Plan und beginnt eine sowohl gefährliche als auch knappe Reise in die golden glitzernde Großstadt im hohen Norden Deutschlands. Doch schnell muss er seine Vorstellungen revidieren.
~Die Hauptpersonen~
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[tab='Jan Petersen']
Alter: 15 Jahre, im Laufe der Geschichte erreicht er sein 16. Lebensjahr
Aussehen: etwa 1,80 m groß, hager; schwarze, zerzauste Haare; trägt meistens ein einfaches T-Shirt und eine Jeans.
Charakter: Normalerweise ist Jan ein fröhlicher, sportlicher Mensch mit einer großen Neugier, allerdings kann seine Laune auch schnell ins Depressive umschlagen. Er hat nicht viele Freunde, weil er des öfteren in Gedanken versinkt und die Welt um sich herum komplett vergisst - viele bezeichnen ihn daher als Träumer. Er ist eigentlich immer ehrlich, aber auch ehrgeizig, zielstrebig und stur - was er sich in den Kopf setzt, wird auch exakt so durchgeführt.Hobbys: Fahrrad fahren, Techno-Musik hören, Portraits von Städten betrachten
Größter Wunsch: Raus aus dem Heimatort, rein in die City!
Hobbies: Fahrrad fahren, Techno-Musik hören, Bilder von Städten betrachten
[tab='Jans Eltern']
Jans Eltern
Namen: Rolf und Simone Petersen
Alter: beide 46 Jahre
Charakter:
Simone Petersen ist eine arbeitsame Hausfrau. Sie gehörcht eigentlich immer ihrem Mann, auch wenn sie insgeheim oft gehen sein Verhalten ist. Sie kann Gewalt nicht abhaben und will stattdessen bei Bestrafungen ein schlechtes Gewissen machen. Simone ist ein Familienmensch, sie liebt ihr bisheriges Leben, ist jedoch aufgrund der Ereignisse umso bestürzter. Da sie viel Wert auf Familie legt, wird sie sehr schnell sehr zornig, wenn jemand sein eigenes Ding macht. Dann lässt sie ihre Launen hemmungslos an anderen Personen, oftmals auch ihren Freunden, aus.
Rolf Petersen ist ein seriöser Bankangestellter, der zu Hause am liebsten auch das Sakko tragen würde. Er ist recht streng in der Erziehung und setzt seinen Sohn oftmals unter Leistungsdruck in der Schule. Dass Jan Schwächen in Mathe hat, ist ihm ein Dorn im Auge. Rolf ist sehr ambitioniert und tut alles, um die Karriereleiter weiter nach oben zu klettern. Doch falls Jan einmal eine Bestrafung brauchen sollte, so lässt er alles stehen und liegen, er verliert sich in seiner blinden Wut und wirkt daher oft wie ein tollwütiger Stier.
[tab='Martin Baumann']
Alter: 14 Jahre
Aussehen: etwa 1,71 m groß, glatte, blonde Haare; trägt eine Brille, weil er weitsichtig ist; dünn
Charakter: Martin ist ein etwas aufgedrehter, manchmal aufdringlicher Mensch, aber er bleibt dennoch stets freundlich und zuvorkommend. Er ist gerne mit vielen Leuten zusammen und albert mit ihnen herum, außerdem lacht er viel und laut. Doch obwohl er eine solche Frohnatur ist, machen ihn Gesprächsthemen wie seine familiäre Situation oder die Schule leicht reizbar. Er hat nicht zuletzt wegen seiner überdrehten Art recht wenig Freunde.
Größter Wunsch: Einen wirklichen Kumpel
Hobbies: Durch die Stadt schlendern, mit Freunden unterwegs sein, lachen
[tab='Sarah-Maria Müller']
Alter: 16 Jahre
Aussehen: etwa 1,80 groß; schulterlanges, braunes Haar; schlank, gebräunte Haut
Charakter:
Sarah ist eine sehr sozial eingestellte, sehr eigenständige junge Frau.
Sie versteht es, mit ihrem Charme und ihrem Aussehen zu spielen und
verdreht Jan damit völlig den Kopf. Sie hatte eine schwere Kindheit und
Probleme mit ihren Eltern, was sie aber meistens ausblenden kann - wird
sie aber darauf angesprochen, kommen ihr schnell die Tränen. Sie hat
bereits einige unglückliche Verhältnisse hinter sich und hofft
insgeheim, dass Jan, anders als die anderen, nicht nur auf körperliche Liebe aus ist.
Größter Wunsch: Einen festen Freund, der gut zuhört und treu ist
Hobbys: Schwimmen, Unternehmungen mit Freunden anstellen, kuscheln
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~Die Nebenpersonen~
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[tab='Der Ortsvorsteher']
Der Ortsvorsteher
Name: Heinz Schmidt
Alter: 55
Charakter:
- Er sieht leicht rot, vor allem, wenn er sich in seiner Würde verletzt sieht.
- Er heuchelt sehr oft den Bürgern eine heile Welt vor, auch wenn es in Wirklichkeit nicht gut um Niederschasslingsheim steht.
- Man findet ihn auf allen Volksfesten, die in Niederschasslingsheim veranstaltet werden.
[tab='Der Greis']
Der Greis
Name: Helmut Zimmermann
Alter: 75
Charakter:
- Er erzählt sehr gerne Anekdoten aus seinem langen Leben.
- Er ist freundlich und hilfsbereit, hat aber auch klare Vorstellungen von Werten und duldet keine Verletzungen davon.
- Genau wie Jan, so langweilt er sich schnell und wird davon auch leicht verbittert.
[/tabmenu]
~Sonstiges~
[tabmenu]
[tab='Warnung']
Eins vorweg: "Landei" ist keine heitere Geschichte. Ich empfehle ein Mindestalter von 14 Jahren, denn:
- es werden häufiger Kraftausdrücke benutzt, die von harmloseren Exemplaren bis hin zu derben Ausdrücken reichen
- Gewalt, Drogen und Sex spielen eine Rolle
- es wird Tote geben.
Die Ereignisse der Geschichte, Personen und Orte sind allesamt rein fiktional. Namensgleichheiten sind reiner Zufall.
[tab='Inhaltsverzeichnis']
- Prolog
- 1 - A thursday in the life of Jan
- 2 - The nightmare before summer
- 3 - Anticipation
- 4 - The day we caught train | I - The beloved sound of the whistle | II - Daybreak Express
- 5 - Lost | I - Final Destination | II - Chasing pavements | III - Memory
[tab='Wer wird benachrichtigt?']
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[tab='Kommentare']
Ich freue mich immer darüber, wenn du Interesse zeigst und meine neue Geschichte kommentieren möchtest. Bitte halte dich dabei an folgende Regeln:
- Die Kritik sollte sachlich sein
- Die Kritik sollte konstruktiv sein
- Die Kritik sollte begründet sein
- Du darfst auch gerne deine Hilfe anbieten! Ich bin offen für Anfragen wie z.B. Korrekturleser oder Kooperation :)
[tab='Danksagungen']
- Ein ganz großes und herzliches Danke! geht an Hardstyler, der mich sehr zu "Landei" inspiriert hat.
- Ein genauso großes Danke! an Voltago für's Mutmachen und für das tolle Zitat!
[tab='Partner-Storys']
Landei ist stolz auf seine Partnerschaft mit Vinátta - Partner fürs Leben von Voltago :) [/tabmenu]
Prolog
„Die Welt ist ein Dorf. Das Dorf ist nicht die Welt.“
Ich weiß nicht, wie ich inmitten der Mathestunde auf einen solchen Satz kommen kann. Ich weiß genau, dass jede kleinste Ablenkung in Gedanken meiner Mathenote empfindlich schaden wird. Und trotzdem wird es mir immer klarer, dass der Satz einen verdammt wahren Kern hat.
Ich bin Jan, geboren am 22. März vor fünfzehn Jahren, wohnhaft im wohl miesesten, verkommensten und gottverlassensten Dorf, das es gibt – Niederschasslingsheim. Hier sagen sich Fuchs und Hase gute Nacht, wir haben die wohl größte Rentnerdichte weltweit. Egal, was du tun willst – du musst dazu in die umliegenden Dörfer gehen. Schwimmbad? Nö. Kino? Nicht hier. Kneipe? Nie gewesen. Supermarkt? Such' woanders. Schule? Zwölf Kilometer weiter. Man kann es als achtes Weltwunder betrachten, dass es überhaupt fließendes Wasser, Strom und Internet gibt.
Der Schulgong hält es für notwendig, mich aus den Gedanken zu reißen. Der Lehrer hält es für notwendig, die Hausaufgaben an die Tafel zu schreiben. Ich schnaufe, packe meine Sachen und schlurfe zur Bushaltestelle. Für die nächste Viertelstunde blicke ich gelangweilt in der Gegend umher.
Nichts als Felder. Weizen, Mais, Dinkel, Roggen, Hafer oder wie der ganze Dreck sonst noch so heißt. Irgendwelche Mähdrescher tuckern über die Äcker, irgendwelche Traktoren fahren die magere Ernte weg. Den Höhepunkt stellt ein Traktor dar, der gerade ein Feld düngt – mit Dung. Der Gestank des Mistes wabert nun auf die Bushaltestelle zu. Glücklicherweise rumpelt in diesem Moment ein altes, klappriges, rostiges, knallrotes Gefährt zu uns her. Was sich Bus schimpft, aber eigentlich nur noch ein Schrotthaufen ist, wird nun mit Schülern befüllt. Während die Größeren von hinten die armen Kleinen gegen den Bus drücken, um sie aus dem Weg zu schaffen, hänge ich in Gedanken schon wieder an der ganzen Lächerlichkeit meines Lebens.
Das ist doch keine Heimat, das ist ein Gefängnis. Irgendwie muss ich ein übles Karma in meinem vorherigen Leben angehäuft haben, sonst hätte der liebe Herrgott Gnade mit mir gehabt und mich nicht in dieses verschlafene, überalterte, vor Ereignislosigkeit brechende Nest gesetzt. Wenn mich meine Freunde fragen, was ich am Wochenende vorhätte, bin ich gezwungen, mit „Nichts“ zu antworten. Die Langeweile in meinem Leben nagt an meiner Psyche wie eine Maus am Käse, denn meine Eltern fühlen sich nicht imstande, mich zu Freunden zu fahren oder sonst irgendetwas zu tun, damit ich wenigstens mal ein bisschen weg komme.
Normalerweise bin ich fröhlich, treibe Sport und lache viel – aber derzeit vergeht mir die Lust auf alles. Alles ist routiniert, alles geht seinen gewohnten Gang, alles ist ein tristes Grau in Grau. Wenn ich nicht bald hier wegkomme, werde ich wahnsinnig.