Wie baut man Spannung auf?

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  • Hallo, liebe Hobbyautoren und -autorinnen.

    Ihr verzweifelt an eurer Story, weil sie euch einfach langweilig erscheint? Ihr wünscht euch mehr „Pepp“ für euren Text? Hier in diesem Topic wird euch in einfachen Schritten erklärt, wie man Spannung am besten aufbauen könnte und euch werden ein paar Tipps und Ideen aufgeführt.


    Inhaltsverzeichnis:

    1. Tipps für das „Wie“

    2. Tipps für das „Was“



    1. Tipps für das „Wie“:

    Um eine Story richtig ins Laufen zu bringen, ist es oftmals wichtig zu wissen, wie man Spannung erst richtig aufbaut.

    Schreibt man beispielsweise an einer Geschichte über Pokémon hat das Überraschungsmoment mehr Wirkung, wenn ihr Kämpfe vorher geplant habt, denn spontane Aktionen werden von genauen Lesern durchschaut und eher als langweilig eingestuft. Generell gilt, geplante Spannung kommt glaubhafter rüber. Natürlich ist der Spannungsaufbau aber in jedem Genre von großer Bedeutung.

    Wichtig ist die Erwähnung von Details, wie Geräuschen, eines sich nahenden Gewitters, eines bedrohlichen Knurrens im Hintergrund, das Rascheln der Bäume, das Knacken von Zweigen oder auch zum Beispiel von Stimmen, die plötzlich zu vernehmen sind. Dabei spielt es auch eine Rolle, wie man solche Details dastehen lässt. Eine warme, sanfte Stimme macht weniger Angst als eine krächzende und unheimliche. Spannung erzeugen kann aber auch eine unheimliche Musik, die der Charakter plötzlich vernimmt oder wenn plötzlich unerklärliche Dinge geschehen wie ein Stromausfall oder der Computer sich auf mysteriöse Weise von alleine aus- oder einschaltet.

    Andeutungen, ob sie nun etwas Unheimliches haben oder nicht, machen den Leser aufmerksam, verraten im besten Fall nicht, ob sich etwas anbahnt, oder gar nichts geschehen wird. Somit liegt es in eurer Hand was passieren wird und am besten wirkt das, wenn ihr den Leser möglichst lange auf die Folter spannt – jedoch erfordert dies auch ein bisschen Gespür, denn zu langes Hinauszögern verdirbt die Spannung dann jedoch schnell wieder.


    2. Tipps für das „Was“:

    Viele von euch fragen sich sicherlich, woran es liegt, dass eure Sätze einfach nicht spannend genug wirken. Oft liegt das an der Wahl der Wörter und an der Menge der Adjektive mit denen man die Beschreibung so lange ausschmückt bis man den Text bildlich vor Augen hat. Hier ein Beispiel eines Satzes, den man noch sehr gut ausbauen kann, um mehr Spannung hinein zu bringen.


    Beispielsatz:

    Langsam lief sie die Treppe hinauf und kaum oben angekommen, wurde sie auch schon von einem Einbrecher überrascht.


    Überarbeitete Version:

    Langsam ging sie, Schritt für Schritt die Treppe nach oben, fühlte unter ihren nackten Füssen den gewohnten rauen Teppich, der sie immer leicht kitzelte. Sie konnte spüren, dass sie nicht alleine war, und das leise Klirren in ihrer Küche, die sich direkt oberhalb von ihr befand, bestätigte ihre aufkeimende Angst. Vorsichtig fasste sie mit einer Hand ans kühle Treppengeländer und zog sich geräuschlos nach oben, immer in der Angst, ihre Knie könnten plötzlich nachgeben und sie würde lautstark die Treppe hinabstürzen. Als sie jedoch den Blick nach oben wagte und sich vorsichtig in ihr Wohnzimmer schlich, wurde sie plötzlich von hinten gepackt und noch während sie ein Tuch auf ihren Lippen und ihrer Nase spürte, sog sie vor Schreck auch schon das betäubende Mittel ein.


    Dabei ist beim Spannungsaufbau auch zu beachten, dass auch ein Wechsel der Perspektive gute Abwechslung und somit mehr Spannung bringen kann. Aber wie bei Kämpfen sollten Wechsel der Perspektive nicht zu schnell ablaufen und nicht ungeplant sein. Alles was spontan eingefügt wird wirkt meist eher im Gegenteil sehr durchschaubar.

    Wird das Kapitel aus der Sicht des Helden/der Heldin erzählt, wird ein Absatz aus der Sicht des ominösen Fremden oder des heimlichen Stalkers den Leser neugierig und aufmerksam für Details machen. Auch kann es spannend sein, das Kapitel einfach aus der Sichtweise von zwei gegensätzlichen Charakteren zu schildern und es somit dem Leser zu überlassen, wessen Sichtweise nun die richtige ist. Natürlich sind auch plötzliche Wendepunkte nicht zu unterschätzen, denn auch das erzeugt Spannung – jedoch nur, wenn sie, wie alles in einer Geschichte, wenn möglich eingeplant sind.

    So kann man beispielsweise das Ende eines Kapitels auch als schönen Cliffhanger gestalten (das bedeutet, man hört an der spannendsten Stelle des Textes einfach auf) und ein solcher Cliffhanger ist, wenn man es ganz spannend machen möchte, gleichzeitig auch noch geeignet aus der Sicht einer weiteren, vielleicht unbekannten Person zu schreiben.


    Beispiel

    Als Karin und Tim sich endlich wieder vertragen hatten, schien sich die Situation doch noch zum Guten zu wenden und die beiden machten sich auf den Heimweg. Die Sonne brannte ihnen auf den Rücken und die frische Luft, die nach dem heftigen Gewitter von letzter Nacht wie frisch gewaschen erschien, tat ihnen gut. Die Freude über ihre besiegelte Versöhnung und das Strahlen in Karins Augen ließen beide unachtsam werden und so merkte keiner der beiden Verliebten, wie sich ihnen langsam ihr schon beinahe vergessener Erzfeind von hinten näherte.


    Oft können aber auch kurze, effektive Sätze die Spannung in die Höhe ziehen.


    Beispielsatz:

    Ihm war, als hätte er ein Rascheln gehört, also drehte er sich um, bemerkte aber nichts und setzte seinen Weg ruhig fort, während ihm der Schatten, den er nicht bemerkt hatte, folgte.


    Überarbeitete Version:

    Entsetzt fuhr er herum. War da ein Rascheln gewesen? Nein, das konnte nicht sein. Sicherlich hatte er sich getäuscht.

    Tief atmete er durch, setzte seinen Weg fort. Den Schatten, der ihm folgte, blieb unbemerkt.


    Auch Situationen zwischen Mensch und Pokémon können zu Spannungen führen, ob sie nun Angst oder Aufregung verbreiten sollen, alles ist möglich.


    Beispielszene

    Sams Schritte waren kaum zu hören, als er an jenem Abend durch den kleinen Wald joggte, um sich für den bevorstehenden Fakellauf fit zu machen. Immer kreisten seine Gedanken nur um die Silberkonferenz und seine Aufgabe, die er dabei zu erfüllen hatte. Plötzlich, als der aufkommende Nebel immer dichter wurde, sah er einen Schatten vor sich. Sein Herz begann schneller zu klopfen. Er stoppte abrupt, seine Füße machten dabei ein leise scheuerndes Geräusch, sodass der Schatten sich bewegte. Als Sam vorsichtig näher trat, erkannte er ein verletztes Hundemon, welches sich plötzlich aufrichtete, ihn mit schmerzverzerrtem Gesicht anstarrte. Die großen Hörner gaben dem schwarzen Hundekopf etwas Dämonisches, die roten Augen starrten den jungen Trainer wütend an. Angst und Schrecken lagen flirrend in der Luft, keiner der beiden wagte es, sich zu rühren, bis das große Pokémon sich schließlich erhob. Als Sam kaum noch zu atmen wagte und die Stille unerträglich erschien, wandte das Pokémon sich schließlich ab und schleppte sich hastig davon.


    Eine gute Hilfe für mehr Spannung kann manchmal auch ein Brainstorming sein, bei dem ihr einfach alles auf ein Blatt Papier schreibt, was euch an Wendepunkten, Andeutungen und hinterhältigen Angriffen in den Sinn kommt. Auch helfen können Worttabellen, die man im Internet leicht findet, bei denen viele Synonyme aufgeführt werden, um langweilige Wortwiederholungen ebenfalls zu vermeiden.


    Noch Fragen?

    Du hast noch weitere Fragen? Dann stelle sie ruhig direkt hier im Topic!

  • Flocon

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