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Verzeih meine Liebe, das ich bis jetzt nicht dazu kam dir einen Kommentar zu schreiben, aber nun widme ich mich wieder deinem wunderschönen Topic. Nochmals Glückwunsch zum Profi-Bereich, du bist hier denke ich gut aufgehoben. Und btw. Wollte ich dich noch darauf hinweisen, deine weiteren Werke in deinem SP am besten noch zu verlinken.
Krieg gegen euch
Ich hoffe es macht dir nichts aus, wenn ich eher allgemein auf dein Gedicht eingehe und nicht jede Strophe einzeln abklappere, aus dem Grund da ich besonders hier meine eigenen Gedanken schreiben möchte, denn jenes Werk von dir, welches ich mir annehme, sticht einem sehr ins Auge.
Allein der Titel dafür, ist ein Anlass dein Werk näher zu betrachten. Auf der einen Seite klingt er sehr hasserfüllt und kraftstrotzend, aber dennoch recht einsam, da hier besonders hervorgeht, dass eine einzelne Person sich gegen eine Mehrheit behaupten muss, was nicht unbedingt in einem positiven Kontext steht. „Krieg“ hierbei klingt sehr übertrieben, ich würde es selbst auch über dem Wort „Streit“ stellen, sondern hier erscheint mir diese Situation die hier aufgegriffen worden zu sein, um einiges schwerwiegender und von weitaus größerem Belang, als man zunächst annimmt. Außerdem scheint hier noch eine größere Masse an Leuten bzw. Menschen zu sein, gegen das lyrische Ich, ankämpft und dagegen ist, was in einen besonders neugierig macht, warum dies der Fall ist oder auch anders gesagt, was sich davor ereignet hatte, das es dazu gekommen ist.
In der ersten Strophe beginnst du mit einer ebenfalls starken Aussage „Ich bin soweit“ - was besonders in das Bild eines Krieges passt, wenn man das so sagen darf. Es macht besonders den Eindruck, dass das lyrische ich bereit ist zu kämpfen, was sich besonders durch deine Metapher noch einmal stärker zum Ausdruck kommt, als in den nächsten Versen berichtet wird, dass das lyrische Ich das „Schild der Tränen“ fallen lässt und eher zum Angriff übergeht bzw. sich zur Wehr setzt. Die Person scheint auch sehr wütend zu sein, zumindest wirkt es so auf mich, da besonders jene Worte, jene Aussage einen aggressiven Klang bzw. Unterton beinhalten, dass es dem Ich genug ist, was dieser/diese vielleicht bislang ertragen musste. Später wirfst du noch mehrere „Gründe“ hinzu warum dies der Fall ist, unter anderem die Symbolik Religion, was ich zwar auf der anderen Seite als etwas zu weit hergeholt empfinde, es dennoch in gewisser Weise dazu passt. Wobei hier nicht von einem „Gott“ die Rede ist sondern von mehreren Leuten, die dem lyrischen Ich zwingen wollten, sich den Wünschen dieser zu fügen bzw. zu unterwerfen (im Prinzip kann man das auch als Polytheismus ansehen). Allerdings wird später erwähnt, dass die Person die Ansicht hat, sie würde andere verletzten (ich hätte jetzt eher gedacht, das die Taten der anderen diese verletzt haben), was es um so fragwürdiger gestaltet, aber dennoch nicht unbedingt abwegig in Erscheinung tritt. In der dritten Strophe geht dieser Faden des Denkens, dass die Person möglicherweise anderen eher Schmerze zufügt, weiter, welchen du bereits am Ende der letzten verfolgt hast. Diesen aber relativ schnell ablegst und wieder zu diesem Krieg abschweifst, was mich auf der anderen Seite wieder ahnungslos zurücklässt. Dennoch aber in mir der Gedanke aufkeimt, dass wohlmöglich diese Haltung gegenüber diesem „bevorstehenden Krieg“, ihre Mitmenschen – und besonders jene welche der Person am Herzen liegen – weh tut, weil das Ich auch selbst so etwas später meint, sie würde niemals aufgeben, egal ob es ihr Leben kosten würde. Aber dennoch stellt sie dieses Verlangen nach ihrer/seiner eigenen Genugtuung scheinbar höher, als die Gefühle ihrer Lieben.
Danach auch meint, jeder Verlust würde das Ich verkraften können und sich darüber im klaren ist, dass in einem Krieg als Sieger hervor gehen kann, dennoch aber mit Verlusten rechnen muss. Hier in der vierten Strophe, fällt einem aber auch, dass es viele Anspielungen zu dem Gefühl Liebe enthält oder Zuneigung, da die Rede davon ist, solange dieser bestimmte Mensch für die Person immer noch in Ordnung ist, immer noch existiert, sie auch weitermachen kann, selbst wenn es bedeutet Teile ihrer selbst zu verlieren. Eben nicht mehr davon gesprochen wird, dass das Ich mehrere Menschen im Leben besitzt, welche in ihrem Herzen verankert sind, sondern mehr hier einer bestimmter im Fokus.
Die letztere beginnt hier wiederum mit einer Aussage einiger, die sich die Person in Erinnerung ruft, scheinbar nicht unbedingt an ihr vorbei gegangen ist, wie sie zunächst oder auch gegen Ende, den Eindruck erweckt, sich aber letztendlich auch darüber lustig macht. Am Ende würde diese trotz dessen, trotz der scheinbaren Unterdrückung, lächelnd weiter schreiten, egal wie es aussieht.
Das Gedicht hat mir sehr gefallen und ich bin auch schon geneigt zu sagen, dass es bis jetzt auch mein liebstes von dir ist, besonders da ich mich als Leserin damit ineffizienteren kann bzw. die Lage des lyrischen Ichs, selbst wenn ich Liebe als Gefühl eher als zu viel ansah, hast du dennoch eine interessanter Geschichte hier erzählt. Etwas aus dem Kontext war – wie ich es bereits angesprochen habe – die Liebe, die irgendwie nicht so recht hineinpassen wollte, aber dies ist lediglich nur meine eigene Ansicht.
Im Zuge dessen wollte ich dich noch darauf hinweisen, dass man manche deiner schön gewählten Bilder nicht mehr sieht (bei deinen Werken Ausbrechen und in diesem hier), bin mir aber im unklaren ob es an der Bildquelle an sich liegt oder da, wo du es vielleicht hochgeladen hast oder an meinen dummen Computer. (;_;)''
//Edit: Ach und du hast Seite zwei erreicht!
~Rini