Das Problem an Demokratie ist halt, dass man immer Kompromisse eingehen muss, auch beim Wählen. Ich meine man wird sicher in den wenigsten Fällen mit 100% der Inhalte einer Partei übereinstimmen, aber man weiß ja welche Prioritäten man hat, und muss dann halt schauen, welche Parteien diese Sachen am besten abdecken.
Also, ich weiß nicht, wie es euch geht, aber wenn ich in mein Umfeld blicke, dann sehe ich niemanden, der wirklich penibel die Partei heraus sucht, die perfekt oder zumindest am besten zu ihm passt. Die Auswahl wird zunächst auf alle Parteien eingeschränkt, die bei Wahlergebnissen in den Nachrichten nicht unter "Sonstige" zu finden sind. Und dann erst wird ungefähr nach den erstgenannten Kriterien entschieden. Wenn jemand sich an einer Wahl beteiligen will, dann geht das unter Umständen mit einer "Ich-will-meine-Stimme-nicht-wegwerfen-Haltung" einher, die eben dann zum Teil auch dazu führt, dass unbekannte Parteien nicht gewählt werden, weil man der Ansicht ist, dass die sonst auch keiner wählt. Kann ja sein, dass sich gerade unter diesen die perfekt passende Partei für einen verbirgt. Guckt sich nur keiner an. Vielleicht ist sogar die Super-Duper-Partei dabei, die die perfekte Balance zwischen Wirtschaft und sozialer/demokratischer Politik schafft. Aber wenn es so wäre, bräuchte auch die erst mal ein wenig Aufmerksamkeit, um überhaupt wahrgenommen zu werden.
Dessen ungeachtet bin ich in Sachen wie Wirtschaft und Politik nicht sonderlich bewandert. Fakt ist jedoch, dass trotz (angeblich?) sozialer Marktwirtschaft eine immer größer werdende Kluft zwischen Arm und Reich entsteht (und das nicht nur auf der Ebene eines einzelnen Landes), gegen die irgendwann mal handfeste Maßnahmen ergriffen werden müssen. Eigentlich sollte es ja "Wohlstand für alle" geben, davon sind wir jedoch weit entfernt. Zum Kommunismus kann ich nur sagen, dass er so halt in der Vergangenheit nicht gerade sauber funktioniert hat und daher möglicherweise einer gewissen Änderung bedarf, bevor er als wirkliche Alternative gelten kann. Vielleicht muss man dann aber auch noch einen neuen Begriff dafür erfinden, da es sich dann ja nicht mehr um den Kommunismus im eigentlichen Sinne handelt.
Die jetztigen Verhältnisse könnten jedenfalls sowohl schlimmer als auch besser sein.