Sturmgesang

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

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    aktueller Stand: Kapitel 1 - Stahl und Feuer



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    [tab=Vorwort]
    Vorwort
    Hallo! Ich freue mich, euch zu meiner FanFiction begrüßen zu dürfen und hoffe, ihr habt Spaß beim lesen.
    Nachdem ich letztes Jahr diese FF angefangen habe, jedoch relativ schnell wieder gedroppt habe, da ich einfach nicht wusste, wie ich das ganze nun tatsächlich haben wollte, bin ich nun endlich zu einem Entschluss gekommen und weiß, wie ich sie gestalten möchte. Daher werde ich die FanFiction nun neu auflegen. Da ich kein Mann der großen Vorworte bin, wünsche ich euch einfach viel Spaß beim lesen! Über Kritik, Feedback und Anregungen freue ich mich immer, besonders, da man als Autor ja ach besser werden möchte.
    [tab=Kapitel]
    Prolog - Unten im Startpost
    Kapitel 1 - Stahl und Feuer
    Kapitel 2 - Lila
    [tab=Idee und Inhalt/Jugendschutz]
    Die Geschichte handelt von einem alternativ Szenario, in dem der Komet am Ende der Delta-Episode nicht komplett von Rayquaza abgewandt werden konnte. Zahlreiche Gegenden auf der Welt wurden zerstört und die Bevölkerung ist damit beschäftigt, die Gebiete, die es am schwersten getroffen haben, wieder aufzubauen.


    Die junge Violet findet sich nach einer Entführung bei einer Gruppe reisender in Kanto wieder. Das anfängliche Ziel lautet Marmoria City, doch wird ihre Reise dorthin durch ein unschönes Auftreten mysteriöser Gestalten aufgehalten. Indes streckt eine neue Organisation ihre Krallen nach der Kontrolle über die Kanto-Johto Region aus und gewinnt stetig an Einfluss in den Städten.


    Ihr Bruder Teal hingegen wandelt mit schwindender Kraft durch die Hoenn Region und muss Machtlos dabei zusehen, wie seine Heimatregion in Chaos versinkt...


    -----------------------------------------


    Zum Thema Jugendschutz:
    Da ich vorhabe auch eine düstere Atmosphäre zu schaffen, Leute und oder Pokémon sterben könnten, sowie teilweise vulgärer Sprachgebrauch genutzt wird, Stufe ich, aufgrund dieser Gründe und einige geplanten Szenen, die FanFiction präventiv auf "Ab 16" ein. Jenachdem wie es dann später tatsächlich ausfällt, kann man die Einstufung nochmal Überdenken.
    [tab=Genres]
    -Reise
    -Action
    -Thriller
    -Drama
    -Fantasy


    -Hier und da könnte auch ein wenig Romantik auftreten
    [tab=Copyright und son kram]
    Wie wir ja alle wissen, ist die Marke Pokémon sowie alle von Nintendo und mitarbeitenden Firmen entworfenen Inhalte dieser Marke, auch deren rechtliches/gedankliches Eigentum. Die erwähnten Regionen beziehen sich auf die Regionen aus dem Pokémon Universum, ebenso wie die Pokémon und einige Charaktere.


    +++ Bild aus dem Banner: http://www.supercheats.com/pok…o-kyogre-groudon-rayquaza +++
    [/tabmenu]


    [tabmenu]
    [tab=Prolog - Vorwort]
    Hey, hiermit willkommen zum neuen Prolog, falls man das so nennen kann!
    Seit den Zeilen oben im Menü hat sich nicht viel geändert, ich bin weiterhin kein Mann der großen Vorworte, daher viel Spaß beim Lesen!
    Feedback und so weiter ist gerne gesehen. :)


    [tab= Prolog]


    Prolog Part 1 / Teal



    Tag 126 n. Rayquazas Fall


    Kälte. Das war es, was Teal in diesem Augenblick fühlte, nicht mehr und nicht weniger. Der Himmel über ihn verdeckt von den riesigen Aschewolken des Schlotbergs, welche die Temperatur von Hoenn zusammen mit den restlichen Katastrophen auf durchschnittliche minus zehn Grad herabsenkte. Er befand sich auf Route Einhundertdreizehn, welche durch die mehrfachen Ausbrüche des Schlotbergs nichtmehr wiederzuerkennen war. Trümmer von Holzhütten, welche einst reisenden Trainern Obhut bieten sollten, lagen verteilt auf der gesamten Route und die Berge zum Meer waren beinahe komplett eingerissen, sodass Teal fast schon die Silhouette der Kanto Region in der ferne erblicken konnte. Nachdem er von seiner Schwester in Baumhausen City getrennt worden war und er von seiner Familie seit dem Katastrophenhagel, welcher fast schon apokalyptische Ausmaße besaß, nichts mehr gehört hat, war er auf sich allein gestellt. Kraftlos blickte er sich um, doch es war weit und breit kein lebendes Wesen zu sehen, im Gegenteil, der Boden war übersät mit Überresten toter Pandirs, welche ohne Frage einen Qualvollen Tod erleiden mussten, sei es durch die Lava, welche bis ins Meer geflossen ist, durch Waldbrände, umherfliegende Trümmer und Gesteinsbrocken oder andere Naturphänomene, der Tod dieser armen Pokémon war nicht nötig und erst recht viel zu früh. Nichts. Nichts erinnerte ihn mehr an das Bild der Route, welches er beim letzten Mal gesehen hatte, als er sie passierte. Damals, als er und seine Schwester Violet das Land erkunden wollten, er Orden sammelte und sie an Wettbewerben teilnahm. Damals, als die Welt noch in Ordnung war und niemand auch nur einen Gedanken daran verschwendet hat, dass Mega-Evolutionen so viel Einfluss auf die Geschichte dieser Welt haben sollten. Mit schwindender Sicht vermochte Teal ein Schild in der Ferne zu sehen. Mühselig stampfte er durch die riesige Aschemasse voran, stolperte, stürzte, doch raffte sich immer wieder auf, bis er schließlich vor dem Schild stand und mit verschwommener Sicht versuchte die zerkratzten Buchstaben zu entziffern:


    >Laubwechselfeld<


    Nein. Dies war nicht Laubwechselfeld. Dies war eine Ruine eines einst ruhigen Dorfes, welches versuchte ein kleines, idyllisches Leben am Rande von Hoenn zu führen, weit ab von den grellen Lichtern Malvenfroh Citys und den Strandpromenaden von Graphitport City. In Laubwechselfeld kannte jeder jeden. Er erinnerte sich an die alte Franzi, welche jeden Sonntag für das halbe Örtchen Brot gebacken hat. Er erinnerte sich an Onkel Joe, welcher zusammen mit einem komischen verrückten Kauz nach Fossilen grub. Er erinnerte sich an Schwester Joy aus dem Pokémon Center, welche ihn immer mit einem Lächeln empfang und sich um seine Pokémon kümmerte. Er realisierte, dass sie alle Tod sind. Er hatte nichts mehr, außer seine geliebte Vivi, ein zu klein geratenes Vibrava, welches ihn immer versuchte aufzuheitern, doch nun war es krank und er hatte nichts womit er sie heilen konnte, er selbst hatte nicht einmal mehr etwas zu essen. Er spürte wie seine Kraft dahinschwand, wie seine Beine ihn nichtmehr tragen konnten und wie ihm das Atmen schwerfiel. Mit einer letzten schmerzenden Bewegung warf er seinen einzigen, verbliebenen Pokéball vor sich auf den Boden.
    »Vivi, lebe…«


    Dem Tod nahe und ohne die Kraft einen Laut von sich zu geben, blickte Vivi Teal an, doch seine Augenlieder fielen zusammen. Sein Körper knallte auf den steinigen Boden unter der Asche, welche nun anfing seinen Körper zu begraben. Die Sonne ging bereits vor langer Zeit unter.


    Prolog Part 2 / Violet



    Tag 125 n. Rayquazas Fall


    Das Lagerfeuer loderte und knisterte laut, während Violet und ihre Gruppen schweigend um es herum saßen. Mit angewinkelten Knien und den Händen im Gesicht saß sie dort und blickte in die Flammen, welche wild umher tanzten. In Situationen wie diesen, in denen das Feuer der Gruppe die Zubereitung von Essen ermöglichte, war es vergleichbar mit einem heiligen Objekt, ohne welches sie sterben würden. Doch Feuer konnte genauso gut ein Objekt sein, welches geradewegs aus der Hölle ausgespien wurde und alles um sich herum in kürzester Zeit zerstören konnte und in den Tod riss. »Violet, dein Stockbrot brennt an.«, weckte sie Zack aus ihren Gedanken. Hungrig aber hastig zog sie den Zweig, auf welchem sie vorher noch gummiartigen Teig befestigt hatte, aus dem Feuer heraus und pustete einige Male auf das vom Feuer gebräunte Brot, um es abzukühlen. Früher hätte sie sich für den Hinweis bedankt, doch in Zeiten wie diesen, in denen man froh sein kann, wenn man innerhalb von drei Tagen auch nur ein Brötchen zum Essen bekommt, vergisst auch die höflichste Dame irgendwann ihre Höflichkeitsfloskeln und nimmt was sie kriegen kann. Vorsichtig biss sie eine Ecke vom Brot ab und begann es mit der Zunge vorsichtig abzutasten, es war noch warm, allerdings nichtmehr heiß, in ihren Augen war es gerade bei der perfekten Temperatur. Sie schwor sich, dass bisschen Essen, welches sie von der Gruppe, welche sie vor einigen Wochen aufnahm, zu genießen, da man nie wissen konnte, ob es die letzte Mahlzeit ist, die man bekommt. Doch der Hunger überwältigte sie und so biss sie Eck um Eck und Stück für Stück mehr vom Brot ab, bis nur noch der Zweig übrigblieb, welche an der Spitze bereits leicht verkohlt schien. Sie bedankte sich leise aber freundlich für das Brot und legte den Zweig ins Lagerfeuer, welches nun erneut zu knistern begann.


    »Violet?«, sprach Zack sie an. Sie wandte ihren Kopf zu ihm und wartete, bis er fortfuhr, »Du redest nicht viel. Aber ich sag dir etwas: In Zeiten wie diesen ist es nicht schlecht, sich auf andere Menschen einzulassen und mit ihnen zusammenzuarbeiten.« Nun biss auch er von seinem Brot ab und verschlang es ebenso hungrig wie es Violet tat. Zack war dreiundzwanzig Jahre alt und arbeitete ursprünglich in einer kleinen Eisdiele in Prismania City. Während die Katastrophen ihr Unheil nahmen, war er gerade auf einem Schiff unterwegs nach Johto um Urlaub zu machen, wobei dieses kenterte und er sich grade so nach Alabastia retten konnte, wo er auf den Rest der Gruppe traf, mit Ausnahme von Violet, welche von Team Omega entführt wurde und in deren Camp in Kanto eingesperrt werden sollte. Zack und die Gruppe jedoch retteten sie und die übrigen entführten, wobei zwei der Team Omega Mitglieder starben und der Rest flüchtete. Es war nicht so, als dass die Gruppe die Mitglieder umbringen wollte, doch der Kampf spitzte sich durch immer gewalttätigere Aktionen seitens Team Omega immer weiter zu, wodurch sich Flynn, der Kopf der Gruppe, gezwungen sah zu einer endgültigeren Methode zu greifen; er hetzte sein aggressiv gestimmtes Stahlos mit einem einfachen Satz auf die Gegner: »Bring es zu ende.« Seitdem sie damals gerettet wurde und das erste Mal in ihrem Leben Menschen durch die Hand eines Pokémons hat sterben sehen, hat sie sich verändert. Sie wurde ängstlich und ruhig, sie hielt sich zurück, lies die anderen die Aufgaben erledigen, da sie selbst nicht im Weg stehen wollte. Sie wollte nicht im Weg stehen, das wusste Zack und deshalb sprach er sie an. Er trat ein wenig näher zu ihr und sprach erneut: »Hast du mir zugehört? Hör zu, wir alle hier können verstehen, dass du wahrscheinlich immer noch geschockt bist. Aber bitte lerne uns zu vertrauen und arbeite mit uns zusammen. Wir sind eine Gruppe, wir müssen aufeinander aufpassen. Violet, wir wollen dir nichts Böses.« Er sprach mit ihr wie mit einem Kind. Sie war zwar bereits neunzehn, doch egal wie alt jemand ist, manchmal hilft es, wenn man mit jemanden redet, als wäre dieser jemand ein Kind. Violet blickte Zack in die Augen. Es waren braune, warme Augen, welche etwas schmaler waren, als die des durchschnitts Menschen aus Hoenn. Unter seiner schwarzen Cap gingen einige blonde Strähnchen hervor, welche fettig aussahen, doch nahezu jeder aus der Gruppe hatte fettiges Haar. Regen war selten und das Wasser, welches sie unterwegs fanden, mussten sie sich gut einteilen und diente primär als Trinkquelle, das Wasser von Wasserpokémon fiel Aufgrund des Salzgehalts als Trinkquelle weg.
    »Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich bin schwach…«, antwortete sie ihm leise und traurig.
    »Es reicht bereits, wenn du hilfst Holz für ein Lagerfeuer zu sammeln oder mit den anderen zusammen Ausschau nach anderen Menschen hältst.«
    Was man vor einigen Monaten noch fast wie einen Scherz nehmen konnte, war tatsächlich bittere Realität geworden. Viele Menschen kamen bei den Katastrophen ums Leben und die Überlebenden waren nicht unbedingt alle gut gesonnen. Am auffälligsten waren Team Alpha und Team Omega, welche aus den Überresten von Team Aqua und Team Magma entsprangen, doch in der Johto und Kanto Region bahnte sich laut Gerüchten etwas viel Gefährlicheres an; eine Machthungrige, fanatische und fast schon faschistische Organisation, welche Pokémon soweit foltert und manipuliert, dass sie fast schon wie andere Wesen wirken. Die Pokémon dieser Organisation sollen angeblich alle tiefgraue Haut haben und rot leuchtende Augen, wie die, von Dämonen. Ein Schauer fuhr über Violets Rücken, als sie darüber nachdachte, dass all diese Organisationen bis aufs äußerste für ihre Ziele gehen. Sie propagierten, plünderten, stehlten, folterten und mordeten, wenn es sein muss und machten dabei auch nicht vor Pokémon halt. Violet wollte ihren Pokémon so ein Schicksal nicht zukommen lassen, ihr Kirlia und Barschwar waren so ziemlich das einzige, was sie noch hatte.
    Zack winkte langsam mit seiner Hand vor ihrem Gesicht herum.


    »Bist du noch da?«
    »Tut mir leid… Ich war in Gedanken.«
    »Versuchst du ein Teil der Gruppe zu werden?«
    »Ich versuche es...«


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  • Hallo Roach,


    willkommen im Fanfiction-Bereich! Zum Einstieg möchte ich dir gerne etwas Feedback zur bisherigen Geschichte da lassen. Ich finde das Setting nämlich sehr ungewöhnlich mit dem Alternativszenario und auch dieser quasi zerstörten Welt nach der Delta-Episode. Die Ausmaße sind selbst nach dem ersten Kapitel noch nicht zur Gänze zu spüren, aber dazu gleich etwas mehr.
    Ich mag den Titel da man damit sofort das Heulen des Windes im Kopf hat. Kann zum einen auf etwas Großes in der Geschichte hinweisen, zum anderen auch auf die zerstörte Welt, was einen guten Kontrast bildet. Startposttechnisch hast du auch alles Wichtige erwähnt und gut strukturiert. Auch die Charaktersteckbriefe können sich sehen lassen und bieten schon mal einen guten Einblick in die Charaktere. Achte aber darauf, dass ihre persönlichen Merkmale und auch das Äußere in die Geschichte mit einfließen, da die Steckbriefe eben optional bleiben sollen, aber das nur als kleinen Hinweis für die Zukunft.



    Zum Kapitel, der Einstieg ist dir weitestgehend gelungen. Nach der Katastrophe einzusteigen war wohl recht schwierig, wie man auch bei dem verworfenen ersten Kapitel sieht, aber die eher ruhige Atmosphäre auf dem Schlotberg und die Einführung der Charaktere sind sehr stimmig und auch ihre gedrückte Stimmung überträgt sich gut auf mich als Leser. Das ist auch sehr wichtig und lässt die Charaktere menschlicher erscheinen. Zwar wird man hier mit vielen Informationen konfrontiert, die noch nicht relevant sind - ein Nachteil daran, mitten im Geschehen zu starten -, aber ich hoffe, dass du das alles zu gegebener Zeit wieder aufgreifst und genauer darauf eingehst.
    Generell ist mir aber der Detailreichtum in vielen Punkten aufgefallen. Das sind nicht etwa nur die Feinheiten auf dem Schlotberg mit der fallenden Asche, sondern auch die auftauchenden Pokémon auf dem Weg nach Laubwechselfeld, wie auch die kurze Pause, die sie einlegen. Genau diese Dinge liegen dir und passen auch zur Atmosphäre der Geschichte gut dazu. Darauf kannst du natürlich weiter aufbauen.
    Ansonsten, was die Dialoge betrifft, das ist natürlich dir überlassen, wie du die handhaben möchtest. Mir persönlich ist es zum Beispiel lieber, auch bei länger laufenden Dialogen mit vielen Charakterwechseln, dass sie sich untereinander sammeln, wodurch es natürlich übersichtlicher wird. Wenn du sie aus optischen Gründen lieber im Blocksatz belassen möchtest, ist das absolut in Ordnung und vielleicht findest du bis zum nächsten Mal ja eine geeignete Art und Weise, wie du sie darstellen kannst.


    Das war's so weit auch schon. Ich hoffe, dass dir das Feedback hilft und ich denke, wir lesen uns sicher wieder einmal. Bis dahin!


    ~Rusalka

  • Hallo Arys,


    wie ich sehe, hast du ja zumindest für die Unterhaltung zwischen den beiden und Mr. Brack eine etwas andere Form eingesetzt als sonst üblich. Nachdem das aber auch fast ausschließlich Dialoge sind, war das so wohl die bessere Wahl, um die Übersicht zu wahren. In diesem Zeitraum hättest du Teal und Violet auch insgeheime Blicke austauschen können, während das Funkgerät läuft. Vielleicht wollte sie auch etwas sagen, wer weiß. Aktuell ist es so, dass du dich hauptsächlich auf die Handlung an sich beschränkst, solche kleinen Details aber vorerst noch weglässt. Das ist mir schon bei den Pokémon aufgefallen, deren Einbindung du etwas verbessert hast - Kirlias Umarmung ist eine niedliche Vorstellung und macht die Szene richtiggehend herzerwärmend. Davon bitte mehr, weil das das Band zwischen Trainer und Pokémon erweitert und so auch alle Akteure anständig vorstellt.
    Aber zurück zu dem Gespräch. Es hat in diesem Moment statisch gewirkt und es wäre mehr drin gewesen, was du noch rundherum anbringen hättest können. Gerade in Hinsicht auf den Anfang und den Schluss - zwei Teile, die du sehr atmosphärisch gestaltet hast und bei denen sich die Eindrücke dicht aneinanderreihen - fällt das umso stärker auf. Dafür sind dir die beiden genannten Parts wirklich gut gelungen und die Kleinigkeiten machen hier das besonderes Etwas aus. Sei das nun das Beobachten der Pokémon oder die Erinnerung an vergangene Erlebnisse; das schafft Platz für neue Geschichten, die du in dieser Welt erzählen kannst und darauf kannst du weiterhin aufbauen. Mit Sturmgesang bist du sowieso noch am Anfang und ich bin mir sicher, dass du weiterhin vieles leisten wirst.


    In diesem Sinne: Wir lesen uns hoffentlich bald wieder!


    ~Rusalka

  • Hallo Aarys,


    hier ist er also, der große Reboot und ich muss sagen, dass er im Vergleich zum ersten Prolog deutlich besser geworden ist. Du schaffst durch diesen langsamen Aufbau und das Eintauchen in die Welt eine gelungene Atmosphäre, während du allmählich den Zustand der Region und der Welt beschreibst, was eigentlich vorgefallen ist. ich finde es nach wie vor interessant, dass du dich an ein Alternativszenario wagst, was wohl gewesen wäre, wäre der Komet auf Hoenn gefallen und nach aktuellem Stand scheinst du dich auch ausreichend mit der Thematik befasst zu haben. Gerade Laubwechselfeld mit seiner Vulkanasche wirkt hier im Vergleich beschließend; als würde hier kein Leben mehr existieren können, obwohl die Asche schon vorher in der Gegend verbreitet war. Da bleibt es natürlich abzusehen, wie es Teal in dieser Umgebung ergehen wird; ich schätze mal, dass er von jemandem gerettet und aufgenommen wird.
    Selbiges gilt auch für Violet, die sich mit den Überlebenden erst einmal zurechtfinden muss. Zwar scheint seit der Katastrophe schon eine Menge Zeit vergangen zu sein, aber die Situation wirkt so, als wäre das alles erst vor kurzem geschehen. Übrigens finde ich es klasse, dass du bei beiden Charakteren auch die Tagesrechnung dazu schreibst, da man sich so ein gutes Bild von der zeitlichen Abfolge machen kann. Dank einer anderen Geschichte, die recht gerne Zeitsprünge macht, habe ich das wirklich zu schätzen gelernt.


    Wir lesen uns!

  • Und damit ein nächtliches Hallo zu einem Update!
    Heute Nacht schleudere ich euch das erste neue Kapitel entgegen und ich hoffe, dass es euch gefällt und Spaß macht zu lesen!
    Ich danke @Rusalka fürs Betalesen und Korrigieren! @Rusalka ist halt einfach klasse! :)


    Kritik, Feedback und sonstige Kommentare sind immer gerne gesehen!



    Kapitel 1
    Stahl und Feuer


    Tag 130 n. Rayquazas Fall


    Zwitschernde Taubsis, eine aufgehende Sonne und ein ruhiger Vertania-Wald. Dieses Bild könnte einen zu der Meinung bringen, es sei ein ganz normaler Tag und trotz den zahlreichen vergangenen Ereignissen wirkte der Vertania-Wald beinahe unberührt. Zumindest sofern man von der geringen Menge an Menschen, die ihn noch passierten, absah. Der Vertania-Wald war zwar kein gefährlicher Ort geworden oder ähnliches, doch verloren so viele Menschen in den vergangenen Monaten ihr Leben, dass man nur noch selten auf Reisende stieß. Viele Menschen halfen nun beim Wiederaufbau der Regionen. Einige glückliche hatten aber die Möglichkeit, in die Länder fernab der Regionen, die es am härtesten getroffen hatte, zu flüchten. Diese Länder fielen für viele in die Kategorie »ferne Länder«, da sie praktisch fast mehrere Tage Flugzeit (je nachdem wie schnell das Flugzeug war und ob sich die entsprechende Person einen Flug mit diesem leisten konnte) von den hier befindlichen Regionen entfernt lagen. Qualifizierte Personen wie z.B. Professoren, Wissenschaftler oder Doktoren hatten aber Aufgrund ihrer Ausbildung und ihrem Nutzen leichteren Zugang zu solchen »Fluchttickets«. Zwar konnten auch normale Bürger, sofern sie das nötige Kleingeld parat hatten, sich diese Tickets kaufen, doch nach einigen tausend Fluchtsuchenden entschlossen sich die Regionen der fernen Länder dazu, einen Aufnahmestopp zu veranlassen, da sie schlicht und ergreifend nicht genug Platz bieten konnten, um eine Heimat für alle bieten zu können, zumal sie selbst auch nicht ungeschoren davongekommen waren.


    Violet und ihre Gruppe waren bereits seit einigen Stunden dabei, sich durch den Vertania-Wald zu kämpften, wobei sie weniger mit äußerlichen Problemen kämpften, als mit sich selbst und ihrer Erschöpfung. Durch die Tatsache, dass ihnen langsam das Wasser knapp wurde, steigerte sich diese Erschöpfung Tag für Tag und Stunde für Stunde. Violet befand sich am hinteren Ende der Gruppe, welche mittlerweile grob geschätzt aus dreißig Leuten bestand. Direkt neben ihr befand sich Zack, welcher Lily, die keine Schuhe mehr besaß, auf seinen Schultern trug. Nachdem Violet damit anfing, sich in der Gruppe einzubringen, versuchte Zack ihr eine Stütze zu sein und zu helfen, wo er nur konnte. Dasselbe hatte er damals bei Lily gemacht, welche mit ihrer dürren Statur zwar keine schweren körperlichen Arbeiten mit ihren zarten sieben Jahren leisten konnte, aber ein Talent im Suppenkochen zeigte. Die Gruppe liebte Lilys Tomatensuppen und die Leute schworen darauf, dass sie besser schmeckte als die ihrer eigenen Mütter. Darüber hinaus wusste man nicht viel über Lily. Sie besaß lediglich ein weißes Kleid, welches ihr bis zu den Knien reichte und mittlerweile von Gras- und sonstigen Flecken überdeckt schien. Ein Pokémon besaß sie nicht. Entgegen ihres dürren Körpers sah ihr Gesicht keineswegs abgemagert aus. Es schien relativ rund bis oval und auch einige Sommersprossen, die zusammen fast die Form eines Sternes abgaben, zierten ihre Nase. Bis heute weiß die Gruppe allerdings nicht, woher Lily genau kam. Sie stand eines Tages einfach irgendwann mit Tränen in den Augen vor Flynn, welcher sie tröstend in seine Arme schloss und ihr Schutz bot. Flynn wirkte zwar oft undurchsichtig, was nicht zuletzt durch seine schwer nachvollziehbaren schwankenden Eigenschaften begründet war, doch wenn es darum ging, Jemanden Schutz und Sicherheit zu bieten, dann zögerte er keine Sekunde daran dies zu tun. Oft ließ sich Flynn auch tagelang kaum bis gar keine Emotionen anmerken. Passenderweise zu dieser Einstellung eines eisigen Schutzengels hatte Flynn auch eisblaue Augen, die ihn mit seiner oftmals neutralen Einstellung auch sehr kalt wirken lassen konnten. Aufgrund seiner merkwürdigen Persönlichkeit wusste die Gruppe manchmal nicht mal, ob Flynn überhaupt selbst wusste wer er war oder was er fühlte. Sein fast schon heldenhafter Charakter wurde durch eine fransige, nussbraune Frisur, die vielleicht fünf bis sechs Zentimeter lang war, sowie einem Gesicht, welches annähernd perfekt geformte Kanten besaß und hin und wieder mit einem gleichmäßigen Bartwuchs versehen war, abgerundet. Auch ließ sein Gesicht anmerken, dass er wahrscheinlich schon viel durchlebt hatte, da er um einige Jahre älter aussah als vierundzwanzig. Was Kleidung anging schien Flynn mit seinem schwarzen Overall sehr bescheiden zu sein. Im Vergleich zu den anderen Gruppenmitgliedern, war Flynn ein wandelndes Fragezeichen. Als Lily ihm damals mit ihren gelbbraunen Augen in seine blickte, erstarrte sie zuerst für einen kurzen Augenblick, ließ sich dann jedoch beinahe schon sorglos von ihm in seine Arme nehmen. Der Gedanke an jemanden, der ihr Schutz bieten konnte, weckte in Violet das Verlangen, ihre Familie wiederzusehen, allen voran ihren Bruder Teal. Es hätte ihr bereits ausgereicht, seine Stimme zu hören oder einen Brief zu erhalten, der wahrscheinlich von einem Taubsi geliefert werden würde. Sie erschrak als ihr auffiel, dass sie nicht einmal mehr wusste, wann sie ihn überhaupt das letzte Mal gesehen hatte und machte sich deswegen Vorwürfe. Denn Teal wusste immer ganz genau, wann er eine Person das letzte Mal gesehen hatte und was er an dem Tag mit der Person unternahm. Die Ereignisse ihres letzten Zusammenseins hatte Violet jedoch ebenfalls noch in Erinnerung: Sie übernachteten in Baumhauen City und waren auf den Weg nach Malvenfroh City. Die beiden hatten kein wirkliches Ziel dort, suchten jedoch an jedem Ort nach Anhaltspunkten, ob ihre Familie noch am Leben war. Sie schüttelte ihren Kopf, jetzt konnte sie nicht in Melancholie versinken, sie musste versuchen ihren Blick nach vorne zu richten. Mit einem aufmerksamen Blick musterte sie Zack. Dies tat sie täglich, genau wie mit Lily, auch wenn sich an den beiden, abgesehen an der Haarlänge und bei Zack auf der Bartlänge, nichts zu verändern schien. Wie jeden anderen Tag auch trug Zack wieder seine schwarze Cap, unter der immer seine blonden Haare hervorschienen. Auch trug er immer sein schwarzes T-Shirt mit dem Logo der Eisdiele, in der er eigentlich arbeitete. Das Logo setzte sich aus den weißen Konturen eines Hörnchens, in dessen Öffnung sich die Konturen dreier Eiskugeln befanden, sowie einem geschwungenen Schriftzug mit dem Namen der Eisdiele zusammen »Ice Prisma«. Violet empfand, dass das wohl ein passender Name für eine Eisdiele in Prismania City gewesen sein musste. Über seinem T-Shirt trug er eine braune Umhängetasche, mit allerlei Verpflegungszeug. Der Inhalt reichte von Pokébällen und Essen über Medizin bis hin zu zwei Pokédexe für die Regionen Kanto und Sinnoh. Gelegentlich trug Zack jedoch auch eine dünne blauweiß gestreifte Regenjacke die, im Vergleich zu seinen restlichen Klamotten, kaum verdreckt war, was darauf schließen ließ, dass er sie so gut wie nie trug. Was seine Hose anging, so trug er eine ausgewaschene hellblaue Jeans, die an einigen Stellen verdreckt oder gar aufgerissen war. Seine grauen Schuhe waren ebenfalls zerrissen und zwar so sehr, dass Violet nicht einmal erkennen konnte, was das eigentlich mal für Schuhe gewesen sein sollten. Sie blickte zu Zacks Gesicht hinauf. Er wirkte müde, was Violet nicht verwunderte, da er Lily bereits seit mehreren Stunden auf dem Rücken trug. Die Müdigkeit äußerte sich in trägen dunklen Augenringen, neben denen auch einige Schweißperlen hinunterflossen. Erst jetzt fiel ihr auf, dass Zack eine Narbe am linken Nasenflügel besaß, welche die Form einer Sichel hatte. Zu fragen, woher diese Narbe stammte, traute sie sich allerdings noch nicht. Sie war der Meinung, dass sie sich wohl noch nicht gut genug kannten für persönlichere Fragen und wollte sich mit seiner Hilfe vorerst in der Gruppe einleben, bevor sie tiefere Freundschaften eingehen würde. Ein unschuldiges Schnarchen lenkte ihre Aufmerksamkeit auf die schlafende Lily, welche ihren Kopf auf Zacks Schulter abgelegt hatte. Ihre schwarzen Zöpfe, an deren oberen Enden sie eine gelbe und eine rote Rose angesteckt hatte und die ihr bis zur Hüfte gingen, schienen ihr hinterherzuwehen.


    »Man … wir müssen doch mittlerweile alle ziemlich stinken … Wollen wir uns nicht mal von unseren Wasser-Pokémon abduschen lassen?«, knurrte Mitchel mit seiner dunklen Stimme, welcher vor den dreien herlief und vom Militär kam. Außerdem war er dazu verdonnert, einige Zelte der Gruppe zu tragen und den Rest in einem Karren hinter sich herzuziehen. Auch wenn nicht alle Soldaten Machos waren, so war Mitchel jedoch einer und er tat keine Scheu, dies zu zeigen. Angefangen mit seinem muskulösen Oberkörper, den er in ein enges weißes und verschwitztes Tanktop quetschte, aus dem seine riesigen Arme quollen, bis hin zu seiner Camouflage Hose, Springerstiefeln und einem kahlrasierten, eckigen Kopf, war Mitchel einer der klischeehaftesten Machos, denen Violet je begegnet war. Auch trug er mehrere Narben an seinem Körper: Einige an den Armen, eine relativ unauffällige am Hals, die von ihrer Form her wohl von einem Biss herrührte, sowie zwei Narben an seiner Schläfe. Woher die Narben wirklich stammten, wusste jedoch keiner, aber die Vermutung lag nahe, dass sie wahrscheinlich aus seinen Kämpfen als Soldat stammten. Die Wahl seiner Pokémon wich jedoch ein wenig von dem Bild eines Machos ab. Zwar besaß er ein zwei Meter großes Maschock, welches somit genau seiner Körpergröße entsprach, daneben jedoch auch ein Sterndu und ein kräftiges Bissbark, welches er einmal als Yorkleff gefangen hatte, dass er während eines Urlaubs in Einall fing.
    »Du weißt doch, dass wir nur sehr wenig Wasser-Pokémon haben, Mitchel. Und du weißt, wie lange es dauert, bis diese ihre Wasserreserven wieder aufgetankt haben«, antwortete Zack ihm auf seine zuvor gestellte Frage und gähnte erschöpft. Zu gerne würde er feststellen, dass Lily plötzlich hellwach würde und selbst laufen würde. Er trug sie zwar gerne, langsam aber sicher strengte ihn das jedoch über die Stunden hinweg an.
    »Ja, schon klar … Ich meine ja nur … Langsam wird das echt ekelig.«
    »Wenn du es noch zwei Tage aushältst, kannst du ein schönes Bad in einer Quelle am anderen Ende des Vertania-Waldes nehmen … Dann könnten wir mit einer längeren Pause auch unsere Wäsche waschen«, fügte Jack hinzu, welcher für das Kartenlesen und Navigieren der Gruppe zuständig war und neben Mitchel lief. Er war dafür zuständig, dass die Gruppe früher oder später ihr erstes Ziel erreicht: Marmoria City. Die übrigen Orte, die sie bis zu diesem Zeitpunkt aufgesucht hatten, waren entweder komplett oder beinahe verlassen. Jack war nach Lily der Jüngste aus der Gruppe mit seinen sechzehn Jahren, doch bereits so intelligent wie ein angehender Professor. Aus Neugierde für die Technik reparierte er, als er neun war, einen kaputten Einall-Pokédex. Dieser nützte ihm in Kanto zwar kaum etwas, doch sicherte er sich so zumindest den Respekt von Professor Eich der ein großes Potential in Jack sah. Mit seiner Körpergröße von einem Meter sechsundsiebzig war er auch bereits sechs Zentimeter größer als Violet, welche mit ihren neunzehn Jahren eigentlich drei Jahre älter war als er. Äußerlich jedoch wirkte er nicht wie ein zukünftiger Professor. Er trug ein offenes, grasgrünes Sweatshirt mit vielen orangefarbenen Spiralen darauf, unter dem er nichts Weiteres trug, wodurch man jederzeit seinen dünnen Oberkörper sehen konnte. Dazu noch eine, ebenfalls grasgrüne, Sporthose, welche Kordeln besaß, die an die Farbe eines Raichus erinnerten. Socken trug er ebenfalls keine, nur seine kurzen weißen Turnschuhe mit schwarzen Schnürsenkeln, die ihm lediglich bis kurz über die Ferse gingen. Seine langen blondbraunen Haare, welche die selbe Farbe wie seine Augen hatten, trug er zudem als Dutt und pflegte sie so gut er nur konnte. Im Gegensatz zu Mitchel legte Jack viel Wert auf sein Äußeres und es nervte ihn im Grunde ebenfalls, sich im Vergleich zu früher eher selten Waschen zu können.
    »Wie viele Wasser-Pokémon haben wir eigentlich?«, hakte Violet mit einem fragenden Blick nach und warf Zack einen Blick zu.
    »Bis jetzt habe ich lediglich drei zählen können. Dein Barschwa, Mitchels Sterndu und das Entoron von irgendwem anders«, antwortete Zack erschöpft, kratzte sich mit seinen dreckigen Fingernägeln am Kopf und fügte nach einem kurzen Räuspern noch etwas hinzu:
    »Aber ja, ich stimme Mitchel zu, wir könnten dringend mal eine Dusche gebrauchen …«.
    Angestrengt sowie genervt spuckte Mitchel vor sich zu Boden, doch Jack ermahnte ihn und tätschelte ihm mit einem leichten Kichern auf die Schulter:
    »Bei den wenigen Wasservorräten, die wir haben, solltest du deine Körperflüssigkeiten lieber im Körper lassen, anstatt sie auf dem Boden zu verteilen.«
    Mitchel seufzte laut und ließ seinen Körper erschöpft nach vorne hängen.
    »Ich will mich doch bloß mal wieder wie ein Mensch fühlen und nicht wie ein Nutztier, dass man die Zelte schleppen lässt.«
    »Auch wenn wir nicht die Zelte schleppen müssen: Vertrau mir, dem Rest der Gruppe geht es wohl genauso«, antwortete Jack ihm und nahm einen Schluck aus seiner Wasserflasche die er anschließend schüttelte, um abschätzen zu können, wie viel Wasser noch drin war. Er schätzte die Menge auf zwei- bis dreihundert Milliliter, er musste also seine Flasche bald wieder auffüllen gehen.
    »Stop!«, schrie plötzlich eine Stimme, die sich am Kopf der Gruppe befand und die Gruppe stoppte ihren Gang abrupt.
    »Wieso halten wir an?« Violet schien verwundert und blickte erneut zu Zack.
    »Ich habe keine Ahnung. Vielleicht hat Flynn jemanden gefunden? Oder vor uns liegt eine Gruppe Bibors, die darauf warten uns aufzuspießen … Immerhin sind wir ja jetzt schon relativ weit in den Wald vorgedrungen.«, gab er zurück und versuchte auf Zehenspitzen über die anderen Leute hinwegzusehen, was mit dem Gewicht von Lily auf seinem Rücken jedoch schwerer war, als er erwartet hatte.
    »Seht ihr die ganzen Kokunas, die von den Bäumen hängen? Man hat doch förmlich das Gefühl, dass die einen anstarren und nur darauf warten, uns zu fressen«, fügte Mitchel mit einem pessimistischen Unterton hinzu und beobachtete die Baumkronen über ihm, die kaum einen Lichtstrahl hindurchschimmern ließen und auch dafür sorgten, dass sich die Wärme im Wald staute.
    »Was ist los? Wieso halten wir an?«, ertönte es mit leiser und müder Stimme auf Zacks Rücken. Ohne zu antworten setzte Zack Lily ab und ging nach vorne, dicht gefolgt von Violet und Mitchel, welcher den Karren mit den Zelten stehen ließ.
    »Was wollt ihr?!«, schrie Flynn gegen eine Fünfergruppe von schwarz vermummten Gestalten, die der Gruppe stumm den Weg versperrten.
    Fast schon wie ein Blitz stand eine der Personen plötzlich neben Flynn und schlug ihm in die Magengrube, woraufhin dieser zusammensackte. Durch eine schwarze Maske, auf der sich ein weißer Totenkopf befand, schienen sich Lippen zu bewegen und eine tiefe und dunkle Stimme halte aus der Maske heraus:
    »Wir wollen euch.«


    Ohne weitere Worte zu verlieren zückte jeder der vermummte Gestalten einen Pokéball und warf ihn mit Schwung vor sich in die Luft. Die Silhouetten von insgesamt fünf Pokémon begannen sich zu formen und Violet und Zack erschauderten bei ihrem Anblick, während sie Flynn hochhalfen: Ein vernarbtes Nidoking, welches nur ein Auge besaß und doppelt so groß war wie ein herkömmliches Nidoking. Zwei blutüberzogene Skorgros, von denen eines in das Ohr des Nidokings biss, welches den Biss einfach so hinzunehmen schien. Ein riesiges Piondragi sowie ein graues Glurak, welches ein entschlossenes Gebrüll von sich gab. Ohne zu zögern stürmten die Pokémon auf die Gruppe zu, welche noch grade so ihre eigenen Pokémon zur Verteidigung entsenden konnte.
    »Verdammt nochmal, was wird das?!«, schrie Mitchel, welcher mittlerweile hinter Violet, Zack und Flynn stand und schickte sein Maschock sowie sein Bissbark in den Kampf. Die andern drei zögerten nicht, Mitchels Pokémon Hilfe zu schicken und riefen ebenfalls ihre Pokémon, bis auf Violet, welche von Flynn unterbrochen wurde:
    »Du würdest dein Kirlia und dein Barschwa nur verletzen … Schau dir diese Biester an, die sind nicht bloß zum Kämpfen hier …«
    Angsterfüllt aber auch enttäuscht wankte Violet zurück zur Gruppe und bibberte.
    »Ich wollte doch nur-«, sie verstummte, als nun auch Flynns und Zacks Pokémon erschienen.
    Nach einem riesigen Sprung aus der Luft, gefolgt von einem donnernden Schrei, stach Flynns tobendes Stahlos am stärksten heraus und versuchte, die gegnerischen Pokémon einzuschüchtern, jedoch erfolgslos. Flynns Scherox hingegen gab sich gelassen und summte gleichmäßig vor sich hin, während es neben Stahlos schwebte, auf welchem sich Mitchels Maschock auftürmte, das sein Bissbark über sich hielt. Relativ unbemerkt pirschte hinter dem riesigen Stahlos Zacks Blitza hervor und fokussierte seinen Blick auf das Skorgro, welches an Nidokings Ohr knabberte.
    Der Moment, welcher fast wie eingefroren wirkte, mündete in einem donnernden Zusammentreffen der Pokémon. Mit einem lauten Gebrüll warf Maschock Bissmark gegen das heranstürmende Nidoking, welches seinen Kopf wild herumschleuderte und das am Ohr hängende Skorgro dazu veranlasste, sich schwungvoll über den restlichen Gruppenmitgliedern zu positionieren. Das andere Skorgro wurde von Scherox aufgehalten und die beiden lieferten sich einen so schnellen Zweikampf, dass es für das menschliche Auge kaum beobachtbar war, wer gerade die Oberhand hatte. Lediglich Funken, die beim Zusammentreffen ihrer Klauen entstanden, waren zu erkennen. Anders sah es bereits bei Stahlos, Maschock und Glurak aus. Während Maschock die ganze Zeit über versuchte nah genug an Glurak heranzukommen, um es anzugreifen, stieß dieses Maschock immer wieder mit seinem Schweif zu Boden und spie Flammenwürfe auf Stahlos herab, welches nach kurzer Zeit anfing zu schmelzen und sich immer wieder krümmte und aufschrie.
    »Was ist das für ein Glurak?! Es bringt Stahlos zum Schmelzen!«, rief Flynn mit aufgerissenen Augen und versuchte sein Stahlos zurückzurufen, während es immer kleiner und kleiner wurde. Doch es klappte nicht, irgendetwas störte den Rückrufvorgang und Flynn wusste nicht was. Verunsicherung machte sich ihn ihm breit.
    »Wieso kann ich mein Stahlos nicht zurückrufen?!«, schrie er die vermummten Personen spuckend und mit geballter Faust an. Die vermummten Personen standen jedoch regungslos dort und schwiegen, während Stahlos immer kleiner und kleiner wurde und es schien, als könnte es sich nicht selbst aus dieser Situation befreien.
    »Verdammt! Mitchel, ruf dein Sterndu und kühl Stahlos ab!«
    »Zu Befehl! Raus mit dir Sterndu, rette Stahlos!«
    Mitchel warf seinen Pokéball, doch nichts geschah.
    »Was zum Teufel?!« Die Gruppe war entsetzt. Es war ihnen auf unerklärliche Weise weder möglich, Pokémon in den Kampf zu schicken, noch sie zurückzurufen.
    »Wieso klappt das nicht?!«, stieß Flynn wütend hinterher.
    Blitza, welches das Skorgro über der Gruppe davon abhielt, diese anzugreifen, stieß dieses mit einem Volttackle zurück zu den vermummten Personen, um sich dann blitzschnell mit einem erneuten Volttackle Glurak zu widmen.
    »Yiek!« Ein schmerzhafter Schrei ging von Blitza aus, als es von Gluraks Kralle abgewehrt wurde und blutend vor Zack zu Boden fiel. Eine klaffende Wunde öffnete sich an Blitzas Rücken und Blut begann aus der Wunde herauszuströmen.
    »Verdammt! Blitza!«, schrie Zack entsetzt, hob sein Pokémon in seine Arme und hielt es eng an sich, wobei sich die weißen Konturen auf seinem T-Shirt durch das Blut rot färbten und es durchnässten.
    Flynn wandte sich Mitchel und Zack zu und begann in einem ernsten Ton zu flüstern:
    »Wir müssen fliehen! Irgendwie! Die werden uns noch umbringen!«
    »Wie sollen wir vor diesem Glurak fliehen?! Wie sollen wir überhaupt vor diesen Biestern fliehen?! Hast du dir die mal angesehen?!«, flüsterte Mitchel aggressiv zurück und blickte kurz zu seinem Maschock, welches mit Bissbark zusammen gegen Nidoking kämpfte. Er war zwar ein Soldat und ein Macho, jedoch niemand der sich freiwillig in den Tod stürzen wollte. Hektisch blickte er sich um und stellte zu seiner Verwunderung fest, dass das Piondragi offenbar nur zuschaute und die anderen für sich kämpfen ließ.
    »Wenn es sein muss … werde ich Stahlos explodieren lassen…«, flüsterte Flynn kühl und erschien nun wieder ruhiger und sicherer als vorher.
    »Das kann nicht dein Ernst sein?!« Mitchel würgte laut. Ihm gefiel der Gedanke nicht. Weder hatte er jemals einen seiner Kameraden zurückgelassen, noch für sein eigenes Wohl geopfert. Aber ihm war auch bewusst, dass die Situation sehr gefährlich und aussichtslos schien, weswegen er Flynns Entscheidung, so angewidert er nun auch von sich selbst war, irgendwo unterstütze.
    »Ich habe mich bereits entschieden. Jetzt verschwendet keine Zeit mehr und macht, dass ihr wegkommt.«
    Mitchel warf die restlichen Zelte von seinem Rücken und rannte mit Zack zusammen, welcher weiterhin sein Blitza trug, zurück zur Gruppe, welche wie eingefroren geschockt dastand. Er versuchte sie anzusprechen:
    »Leute … Wir müssen fliehen, nicht gleich, sondern jetzt!«
    Violet stand Hand in Hand mit Lily vor Mitchel und konnte nicht fassen was hier gerade passierte. Sie konnte den Gedanken nicht ertragen wieder jemanden sterben zu sehen, egal ob Pokémon oder Mensch. Vor allem ihre Gruppe war ihr sehr wichtig geworden, da sie sonst niemanden hatte. Sie wusste nicht, was sie ohne die Gruppe tun sollte.
    Unruhe breitete sich zwischen den restlichen Gruppenmitgliedern aus und sie begannen sich in verschiedene Richtungen des Waldes zu flüchten.
    »Skorgro!«, riefen zwei der vermummten Gestalten, woraufhin die Skorgros mit einem Grinsen im Gesicht auf die fliehenden Gruppenmitglieder zuflogen.
    Schrei für Schrei trat an Violets Ohr und sie musste wie gelähmt mit ansehen, wie die Skorgros anfingen, die flüchtenden Gruppenmitglieder nach und nach blutrünstig aufzuspießen oder ihre Klauen in ihre Körper rammen, um sie fluchtunfähig zu machen.
    Lily begann panisch zu kreischen und wahrscheinlich war es das, was Violet irgendwie aus ihrer Trance weckte. Reflexartig schlang sie ihre Arme um Lily und versuchte sich einzubilden, sich mit ihr vor den Skorgros verstecken zu können, diese beschränkten ihr Massaker jedoch ausschließlich auf die flüchtenden Mitglieder.
    »Maschock, Bissbark! Ihr müsst herkommen und uns helfen!«, wies Mitchel seine Pokémon an.
    Mit ganzer Kraft stießen die beiden Nidoking zu Boden und eilten anschließend so schnell sie konnten zu Violet, Lily, Zack und Mitchel.
    Mit einem entschlossenen Gebell nahm Bissbark eine gebückte Haltung ein, woraufhin Mitchel Violet und Lily auf es draufsetzte, die sein Handeln weder hinterfragten, noch gewillt waren von alleine aufzustehen.
    »Los, leg Blitza ebenfalls auf Bissbark ab!«, forderte Mitchel Zack auf.
    »Scheiße … Blitza … Ich hab‘ dich lieb!«, schluchzte Zack und lag sein Blitza ebenfalls auf Bissbarks Rücken, bevor er sich zwei kleine Tränen aus dem Gesicht wischte.
    »Violet, nimm das … Bitte sorg dafür, dass Blitza überlebt!«, fügte Zack noch hinzu und legte der verstörten Violet einen Beutel Medizin um den Hals, den er hektisch aus seiner Umhängetasche kramte. Mitchel tippte Bissbark an und zeigte mit Zeige- und Mittelfinger Richtung Osten, bevor er seinem Pokémon einen Klaps auf den Hintern gab und damit losschickte. Weinend und schluchzten blickten Violet und Lily zurück zu Flynn, Mitchel und Zack, bevor sie in den Tiefen des Vertania-Waldes verschwanden.
    »Piondragi!«, rief eine der vermummten Gestalten und richtete sein Gesicht in Richtung seines Pokémons. Mit einem wilden klappernden Gebrüll sprang das Piondragi in Richtung der drei Männer, verschwand daraufhin aber blitzschnell im Boden und kleine Erdhügel begannen sich hinter Bissbarks Fußspuren zu erheben. Zack realisierte sofort, dass das Pokémon Bissbark offensichtlich verfolgen sollte.
    »Verdammt, irgendjemand muss hinterher!«, brüllte Zack, dessen Verstand vom Geschehen fast verrückt spielte und dringend eine Pause brauchte.
    »Ich mach das!«, hallte es von oben aus den Baumkronen. Es war Jack, welcher sich die ganze Zeit über in den Bäumen versteckt hielt und unverletzt schien. Während er sich fallen ließ warf er einen komisch aussehenden Pokéball, aus dem sich ein Schwalboss bildete, das ihn auffing.
    Verwundert über die Tatsache, dass Jack noch vor Ort sowie lebendig war, blickten sämtliche Personen kurz zu ihm auf. Zack stieß einen kräftigen Atem aus und schien erleichtert. Er wollte sich bedanken doch Jacks Schwalboss flog zu schnell, als dass er ihn jetzt noch hören würde.
    Die vermummten Gestalten blickten sich scheinbar gegenseitig durch ihre Masken an. Sie wechselten keine Worte, nickten aber mit ihren Köpfen, woraufhin zwei von ihnen plötzlich verschwanden und mit ihnen die Skorgros. Eine andere der vermummten Gestalten trat hervor und ergriff das Wort:
    »Ergebt euch.«


    Flynn, Zack und Mitchel gingen einige Schritte nach hinten und der Kopf der Gruppe begann entschlossen zu flüstern:
    »Ich werde Stahlos immer noch explodieren lassen, sollte es keinen anderen Ausweg geben.« Die drei wandten ihre Blicke zu Stahlos, welches sich unter Gluraks Flammen auf dem Boden krümmte. Das Pokémon schrumpfte immer weiter und war bereits fast auf die Größe eines kleinen Onix geschmolzen.
    »Lass uns einen letzten Versuch starten, sie sind nur noch zu dritt«, wandte Mitchel ein. Zack nickte, auch, wenn er selbst kein Pokémon mehr hatte, dass er in den Kampf schicken konnte.
    Die drei traten wieder nach vorne, Mitchel und Flynn brüllten die Namen ihrer Pokémon ohne weitere Anweisungen zu geben, doch diese wussten, was sie tun sollten.
    Maschock stöhnte angestrengt, während es Scherox fest mit seinen Armen umschloss und es nach einigen Umdrehungen um die eigene Achse Richtung Glurak warf. Ohne auch nur reagieren zu können stieß das Scherox seine Scheren in eine von Gluraks Schwingen, welches daraufhin wutentbrannt schrie und Flammen in die Luft schoss. Das Feuer setzte sich auf den nahgelegenen Bäumen ab, die sich daraufhin rasch entzündeten. Stahlos ergriff die Chance wieder aufstehen zu können und türmte sich so weit auf, wie es ihm möglich war mit seiner verbliebenen Körpergröße. Ein metallischer Klang hallte durch den Vertania-Wald und Stahlos machte einen kräftigen Satz nach vorne in die Richtung des Nidokings. Dieses kämpfte gerade mit Maschock, welches jedoch mit einem schnellen Sprung zur Seite auswich und einen Fuß in den Boden stampfte, um sich abzufedern. Mit einem lauten Gebrüll begrub Stahlos Nidoking unter sich und begann es mit seinem Schweif langsam aber kräftig zu umklammern. Nidoking gab keinen Laut von sich und schien sich keine Mühen zu machen, aus der Umklammerung zu fliehen. Die brennenden Bäume um die Pokémon herum begannen zu zerfallen. Zuerst brachen nur einige Äste auf die Pokémon hinunter, doch es dauerte nicht lange bis die ersten Bäume anfingen zu brechen und einige Leichen der toten Gruppenmitglieder unter sich begruben.
    »Wir müssen langsam abhauen!«, räumte Mitchel ein und stieß Flynn auf die Schulter. Flynn jedoch war geschockt von Gluraks Anblick. Nicht nur, dass es sich wieder voller Kraft aufzutürmen begann, seine Wunden waren zudem bereits wieder verheilt. Nun sahen auch Zack und Mitchel, zu was für unnatürliche Dinge das Glurak in der Lage war. Schweißperlen liefen den dreien die Gesichter hinunter. Ein weiteres Mal holte Flynn tief Luft und schloss dabei seine Augen, ehe er diese daraufhin mit einem kalten Blick öffnete und rief:
    »Stahlos … Explosion!«

  • Kurzes Update: Ich habe im Startpost den Tab 'Inhalt und Jugendschutz kurz überarbeitet. Zudem habe ich Kapitel 1 nochmal überarbeitet. Handlungs-technisch ist es vollkommen gleich geblieben. Ich habe noch mehr Details zu den Charakteren eingefügt, sowie hier und da einige Sätze komplett umgeschrieben / hinzugefügt. Ein erneutes Lesen ist somit kein Muss, aber wer dies tun möchte, kann sich somit ein genaueres Bild der Charaktere machen.


    Kapitel 2
    Lila


    Der Wald um das Geschehen herum brannte und zerfiel immer mehr. Auch wenn die Männer relativ weit weg von den Bäumen standen, so spürten sie dennoch die Hitze der Flammen. Nachdem Flynn seinem Stahlos den Befehl gab zu explodieren, begann dessen Körper nach und nach von unzähligen Rissen überzogen zu werden. Nach kurzer Zeit traten grelle Lichtstrahlen aus den Rissen heraus. Um nicht geblendet zu werden hielten sich Flynn, Mitchel und Zack ihre Hände vor ihre Gesichter, doch die vermummten Gestalten standen weiterhin unbeeindruckt da.
    Während sich Stahlos erneut begann aufzutürmen, stieß es einen lauten, schrillen und metallischen Schrei aus, welcher wahrscheinlich im gesamten Vertania-Wald zu hören war.
    »Du willst also tatsächlich dein Pokémon opfern … Du könntest einer von uns sein«, spottete eine der vermummten Gestalten und stieß ein teuflisches Lachen aus, »Es wäre doch eine Verschwendung, wenn dein Stahlos nun einfach explodieren würde und wir keinen Nutzen mehr aus ihm ziehen könnten, findest du nicht auch?«
    Flynn öffnete einen kleinen Spalt zwischen seinen Fingern um sich die Situation anzusehen.
    Er war verwundert. Unerwartet schienen die gegnerischen Pokémon von den schlangenförmigen roten Strahlen ihrer Pokébälle aufgesogen zu werden. Vorsichtig versuchten Mitchel und Zack die Situation zu beobachten, nachdem sie sich ihre Hände aus dem Gesicht genommen hatten und vom grellen Licht abwandten. Flynn ballte mit einem aggressiven knurren seine Fäuste, sein Augenausdruck bestätigte seine Stimmung.
    »Als ob wir eine bessere Wahl hätten, um euch loszuwerden! Stahlos wird das verstehen! Wir sind eine Einheit! Wenn wir uns gegenseitig schützen können, dann tun wir das, auch wenn das bedeutet, Opfer bringen zu müssen! Denkt ihr mir gefällt das?! Nein!« Er knirschte mit den Zähnen und warf einen Blick auf sein Pokémon, welches sich hin und her krümmte und von herabfallenden Ästen und brennenden Blättern bedeckt wurde.
    Langsam trat eine der Gestalten zu Flynn heran und stieß einen leisen Seufzer aus.
    »Behauptet nicht jeder Trainer eine Einheit mit seinen Pokémon zu sein? Was auch immer. Wir haben genug gespielt. Es wird Zeit für euch, mitzukommen.«
    Die Gestalten begannen in ihren Umhängen zu wühlen und zückten gläserne Kugeln hervor, die sie auf den Boden rollten. Die Kugeln schienen sich zu öffnen. Violetter Rauch drang aus den Kugeln hervor und bahnte sich seinen Weg in alle Richtungen.
    »Was ist das für ein komischer Rauch?« Mitchel war überfragt, richtete seinen Blick nun allerdings auf Stahlos, welches nun komplett von Licht umhüllt war. Der Rauch schien das Pokémon jedoch blitzschnell zu umhüllen und aufzufressen. Stahlos' Silhouette schrumpfte nach und nach.
    »Was zum-?!«, rief Mitchel, der nicht begriff, was gerade vor sich ging.
    »Achtung!« Zack deutete auf den Rauch und wies darauf hin, dass sich dieser den dreien ebenfalls gezielt nähert.
    Zittrig blickte Flynn zu Stahlos Silhouette hinüber. Er wusste nicht, was er dagegen tun sollte. Das Ganze grenzte für ihn an Magie. Niemals hatte er von etwas gehört, das Pokémon zersetzt, falls das die richtige Bezeichnung dafür war. Auch Maschock beobachtete die Situation mit einem fragenden Blick und stupste seinen Trainer an, in der Hoffnung Mitchel könnte es aufklären. Dieser realisierte jedoch gerade, dass die Gestalten ihre Pokémon zurückrufen konnten. Hastig zückte er seinen Pokéball hervor und versuchte, sein Maschock zurückzurufen, mit Erfolg.
    »Hey, wir können unsere Pokémon wieder zurückrufen!« Mitchel atmete erleichtert durch und wisch sich seinen Schweiß von der Stirn. Auch Flynn probierte sein Stahlos zurückzurufen, dessen Silhouette, wenn überhaupt, nur noch halb so groß war, wie sie eigentlich hätte sein müssen. Der typische schlangenförmige Strahl begann aus dem Pokéball zu schießen. Er drang zwar bis zum Rauch vor, nahm aber zum Entsetzen der drei trotzdem das Pokémon nicht auf, sondern veranlasste den Rauch dazu, sich auf dem Strahl abzusetzen und sich schnell in die Richtung der Männer auszubreiten. Der Pokéball schlüpfte aus Flynns zittriger Hand, welcher nach hinten stolperte.
    »Was sollen wir bloß tun?«
    »Irgendwas!« Mitchel war planlos, begriff jedoch, dass er irgendetwas tun musste. Der violette Rauch hatte die drei bereits fast erreicht und Zack und Flynn standen wie gelähmt da. Mitchel war sich klar, dass er nun irgendwas machen musste, um sie zu retten. Ohne zu Zögern zerrte er die beiden weg vom Rauch der Kugeln, bis er plötzlich gegen Scherox stieß, welches noch verhältnismäßig ruhig schien.
    »Scherox!«, stellte er fest, »Kannst du uns hier wegbringen?«
    Scherox flatterte heftig mit seinen kleinen Flügeln und brummte bestätigend.
    »Wir können doch nicht einfach abhauen! Was ist mit Stahlos?!« Zack war beunruhigt, immerhin wollte er das Pokémon nicht einfach seinem Schicksal überlassen.
    »Was mit Stahlos ist? Muss ich dir das wirklich sagen?!«, antwortete Mitchel mit einer rhetorischen Frage und patschte Scherox auf die Schulter. Vorsichtig packte es seinen gelähmten Trainer sowie Zack, welcher entsetzt mit seinem Kopf schüttelte, zwischen seine Klauen.
    »Scheiße, was mache ich jetzt? Scherox hat doch bloß zwei Klauen!«, sprach sich Mitchel in Gedanken zu und hoffte auf Hilfe, die er auch bekommen sollte. Scherox drehte sich um, bückte sich knapp nach unten und signalisierte Mitchel mit einer rudernden Kopfbewegung, dass er sich an dessen Rumpf festhalten soll.
    »Als ob es meine Gedanken gehört hätte«, dachte er sich und umgriff Scherox‘ Rumpf.
    Unbeeindruckt standen die vermummten Gestalten weiterhin da und beobachteten das Vorhaben der drei, bis eine der Gestalten das Wort ergriff:
    »Na los! Flieht und lasst Stahlos sterben. Redet euch einfach ein, wir seien vorerst zufrieden mit Stahlos, aber seid euch sicher, wir sind immer in eurer Nähe.«
    »Flieg los…«, wies Flynn von sich selbst enttäuscht, nichts für Stahlos tun zu können, sein Scherox an. Er schloss seine Augen, um Stahlos in Gedanken die letzte Ehre erweisen zu können und stieß am Ende ein Amen aus, bevor Scherox sich erhob und in einer hohen Geschwindigkeit in Richtung Osten zu fliegen.


    Aufgebracht und wütend schlug Flynn seine Faust gegen Scherox‘ harte Kralle.
    »Was sollte das?!« Durch den Schlag fühlte sich Scherox angesprochen, Flynn winkte jedoch Scherox‘ Aufmerksamkeit von ihm ab.
    Zack dachte einen Augenblick über das Geschehene nach und versuchte dann auf Flynns Frage einzugehen:
    »Sie sagten, sie wollten uns … Aber wieso wollten die uns umbringen? Und was war das für ein komischer Rauch?« Er bemerkte, dass er nur weitere Fragen aufgeworfen hatte.
    »Liegt das nicht klar auf der Hand?«, klinkte sich Mitchel, der vom soeben Geschehenen genervt war, ein. »Offensichtlich hatte das alles mit dem Rauch zu tun. Er schloss sich um Stahlos herum und begann es anscheinend zu verschlingen. Ich verwette meine Arme darauf, dass die das mit uns allen vorhatten.«
    Zack erinnerte sich an die letzten Worte der Gestalten.
    »Stimmt, sie meinten, sie seien vorerst mit Stahlos zufrieden. Was genau meinten die denn mit dem Scheiß?!«
    »Da bin ich selbst noch überfragt«, gab Mitchel zurück, fügte nach einer kurzen Überlegung jedoch noch etwas hinzu. »Offensichtlich hat dieser Rauch Stahlos verschlungen oder absorbiert. Irgendwas müssen die also damit vorhaben, was auch immer das Endprodukt davon sein soll. Mich würde es aber auch interessieren, wo die Typen herkommen.«
    »Ich glaube ich habe vorher schon einmal von denen gehört«, klinkte sich Flynn wieder in die Konversation ein. Mitchel und Zack schauten ihn verdutzt an und tauschten kritische Blicke aus. Er atmete tief ein, stieß dann einen kräftigen Seufzer aus und fuhr mit seiner Aussage fort: »Das war noch bevor wir uns getroffen haben. Ich glaube ich habe das eines Abends am Lagerfeuer mal erwähnt gehabt, aber ich glaube, da wart ihr nicht anwesend. Wie auch immer: Während ich noch alleine unterwegs war, habe ich unter den Trümmern eines zerstörten Hauses eine sterbende alte Dame gefunden. Scherox und Stahlos haben die Trümmer zwar weggeräumt aber ihr Zustand war aussichtslos … Da erzählte sie mir, was passiert war-«
    Mitchel unterbrach ihn: »Und wieso informierst du nicht die ganze Gruppe über sowas?!«
    »Weil ich damals dachte, dass der Ort in dem ganzen Chaos einfach nur überfallen wurde und Menschen nun mal gerne dramatisch sind. Ich musste es wohl erst mit eigenen Augen sehen um es wirklich glauben zu können. Sie erwähnte, dass wohl ungefähr ein Dutzend Männer dort waren, die allesamt maskiert waren. Einige hatten Waffen dabei, Sturmgewehre, Pistolen und so weiter. Die Beschreibung der Pokémon die sie bei sich hatten, dass sie entstellt waren und ihre Körperfarben extrem verblasst, dass passt auch auf die Pokémon, die wir heute gesehen haben. Nur mit dem Unterschied, dass die Personen hier wohl keine Waffen dabei hatten. Die Frau erwähnte außerdem, dass, nachdem sie unter den Trümmern begraben lag und sich versteckt hielt, die übrigen Dorfbewohner und deren Pokémon allesamt von einer Art Rauch verschlungen worden sind. Sie erwähnte auch die Glaskugeln. Die wurden wohl, nachdem der Rauch sich wieder in diese zurückgezogen hatte, mit einer Art Drohne weggeflogen, als ob das, was sie in sich aufgenommen haben, irgendwo anders gebraucht werden würde.«
    Ein kritischer Blick machte sich in Mitchels Gesicht breit.
    »Ich denke kaum, dass die Glaskugeln wie Pokébälle funktionieren«, warf Zack ein. Mitchel hinterfragte jedoch seine Aussage:
    »Meinst du? Ähnlichkeiten hat es ja scho-« Zack unterbrach ihn abrupt und fuhr fort:
    »Ja, meine ich. Hast du schon Mal irgendwo davon gehört, dass Menschen in Pokébälle gesaugt werden? Ich nicht und das würde auch wenig Sinn machen, denn Menschen kann man auch einfach als Geiseln nehmen beziehungsweise entführen.«
    »Was denkst du passiert dann mit den Lebewesen, die absorbiert werden?«, fragte Mitchel und erhoffte sich eine präzise Aussage.
    »Lebewesen … Ich denke, das ist das Stichwort«, schaltete sich Flynn dazwischen. »Was haben alle Lebewesen gemeinsam? Genau, wir haben Energie in uns. Ich denke also, die Typen sammeln Lebensenergie.«
    »Lebensenergie?« Mitchel und Zack wollten Flynns Vermutung nicht wirklich glauben, hatten jedoch auch keine besseren Antworten zu der Frage. Plötzlich schoss Mitchel jedoch ein Gedanke in den Kopf: »Die Devon Corporation! Bei denen ist mal ein interner Untersuchungsbericht an die Öffentlichkeit gedrungen. Ist euch die Endlosenergie ein Begriff? Die basiert wohl auf der Nutzung der Lebensenergie von Pokémon. Da haben sich ja auch viele Leute drüber aufgeregt, weshalb so eine Energiequelle überhaupt genutzt werden darf.«
    »Ja, davon habe ich gehört. In Kanto war das Thema jedoch nie so wirklich präsent. Aber wozu auch noch menschliche Lebensenergie aufsaugen?«, warf Zack ein und fuhr sich mit der Hand über den Kopf. Mitchel wartete, bis Zack und Flynn ihn anblickten und zuckte dann bloß überfragt mit seinen Schultern.


    Stille kehrte für einen Moment zwischen den dreien ein und sie überlegten, was sie als nächstes tun sollten, bis Mitchel etwas am Boden entdeckte:
    »Ah! Bissbarks Fußspuren! Scherox, folg den Spuren!« Er hoffte, dass Scherox seine Anweisung akzeptierte, immerhin gehörte es ihm nicht und er selbst würde nicht ohne zu fragen die Befehle eines relativ fremden Menschen befolgen. In Zack machte sich ein Funken von Hoffnung breit, als ihm einfiel, dass Mitchel sein Pokémon sowie Lily und Violet auf seinem Bissbark in Sicherheit gebracht hatte. Die Hoffnung wurde jedoch kleiner, als er sich auch daran erinnerte, dass Piondragi die vier offenbar verfolgen sollte.
    »Hoffentlich kommen wir vor Piondragi bei ihnen an …«
    »Sofern Jack seinen Job gemacht hat sollten die fünf wohlauf sein.« Mitchel klang ernst und dachte ans Militär. Oft gab es dort Tote, darunter Menschen sowie Pokémon. Wenn bei einem Einsatz etwas schieflief oder sich jemand nicht an seine Befehle hielt und unbedacht auf eigene Faust handelte, konnte das schwerwiegende Folgen haben. Folgen dieser Art konnten Leben fordern und hatten oft schwerwiegende Konsequenzen für den Verantwortlichen. Mitchel wusste zwar, dass er zu den Pflichtbewussteren zählte aber er wäre auch dazu bereit gewesen, auf eigene Faust zu handeln, wenn er sich mit seinem Trupp in einer aussichtslosen Situation wiedergefunden hätte. Bis vor kurzem schien die Situation für ihn aussichtslos, aber er wusste auch, dass Jack weniger zu den ernsten Menschen gehörte und dementsprechend wahrscheinlich mit einer positiven Einstellung Piondragi verfolgt und versucht hatte zu stoppen. Auf der anderen Seite konnte zu viel Enthusiasmus aber auch zum vorzeitigen Ableben eines Menschen führen. Auch das hatte Mitchel bereits erleben dürfen, als das Militär, und ihn somit eingeschlossen, zu einem Bankraub hinzugezogen wurde. Der junge Bursche hieß Henry und war gerade mal einundzwanzig Jahre alt. Mitchel erinnerte sich gut an seine letzten Worte: »Jetzt reicht’s mir, ich geh rein! Die Typen haben doch sowieso keine Ahnung wie man mit einer Knarre umgeht!« Nur fünf Sekunden später durchkreuzte eine Bleikugel das Gehirn des Burschen und sein Körper sackte genauso zu Boden, wie man es sich von einem Körper, der plötzlich nicht mehr funktionierte, vorstellte.
    Mitchels Vermutung, dass sich Jack dem Piondragi stellen würde, bewahrheitete sich als er in der Ferne das Piondragi ein Schwalboss abwehren sah. Es konnte eigentlich nur Jacks Pokémon sein, diesen konnte er jedoch nirgendwo finden und ein mulmiges Gefühl machte sich in seinem Magen breit. »Nicht wieder so ein junger Bursche!«, fluchte er in Gedanken und hoffte, dass Jack nicht zu überheblich war, sich dem Piondragi zu nähern. Nun erblickten auch Flynn und Zack den Kampf zwischen den beiden Pokémon und hofften, dass Schwalboss das Piondragi bezwingen konnte.
    »Scherox! Stürm voraus und hilf Schwalboss!«, wies Flynn sein Pokémon an und zeigte wütend auf Piondragi, welches sich gerade auf seine Hinterbeine stellte und mit seinen Armen Schwalboss‘ Bodycheck abwehrte. Hastig setzte Scherox Flynn und Zack ab und stürmte mit einem aggressiven Brummen voran, nachdem Mitchel sich von dessen Rumpf gelöst hatte. Klirrende Geräusche drangen an die Ohren der Männer, als Scherox im Anflug auf Piondragi seine Klauen kräftig auf und zu schlug, die es kurz darauf mit einem metallischen Film übersehen um Piondragis Wirbel schlug und zu zog. Das Piondragi schien zum Glück der Männer schwächer zu sein als das Nidoking und Glurak der vermummten Gestalten. Es krümmte sich vor Schmerzen und schlug vergeblich wie ein kleines Kind mit seinen Armen um sich. Nicht möglich sich zu bewegen, bekam es daraufhin eine Aero-Ass Attacke von Schwalboss ab, welche es nun komplett zu Boden warf. Tanzend wirbelte sich das umliegende Gras zusammen mit Staub auf und einige Digdas streckten neugierig ihre Köpfe aus dem Boden, nur um danach direkt die Flucht zu ergreifen, nachdem sie sahen, was Scherox mit seinem Klauen anstellte. Dieses löste nach einem erneuten Schlag gegen Piondragis Hals eine seiner Klauen und schärfte sie erneut, um mit dieser den Rumpf des Pokémons mehr und mehr zusammen zu quetschen.
    »Warte!«, stieß Zack aus, welcher zusammen mit Mitchel und Flynn mittlerweile in unmittelbarer Nähe zum Kampf standen. Würde er Scherox nicht davon abhalten, dann würde es vermutlich Schlimmeres mit Piondragi anstellen, selbst wenn es bereits geschwächt am Boden lag. Scherox presste seine Klauen jedoch weiterhin zusammen und wartete, bis Blut aus Piondragis Wunden triefte und sich das Gras unter den beiden rot zu färben begann. Das Piondragi schien um sein Leben zu betteln und seine Brust fing immer schneller an zu pulsieren.
    »Wir können es nicht einfach umbringen!« versuchte Zack die Gruppe aufzuwecken. Er schien kein Gehör zu finden und stellte fest, dass Schwalboss zu einem weiteren Aero-Ass ansetzte. Entgegen seiner Hoffnung wirkte es, als ob sich Schwalboss fast schon gierig erneut auf das wehrlose Piondragi stürzte, welches nach der Attacke bewusstlos zu Boden sackte. Scherox schien seine Klauen zwar nun zu lockern, ließ das Pokémon jedoch noch nicht los. Es wartete aufmerksam auf einen Befehl von seinem Trainer, welcher jedoch schweigend das Geschehen beobachtete. Schwalboss stand stolz und siegessicher neben dem bewusstlosen Piondragi und wartete ebenfalls auf weitere Anweisungen.
    »Hey! Jetzt lasst uns für einen Moment einen Gang runterschalten! Wollen wir das Pokémon nun wirklich umbringen?! Es liegt doch bereits halb tot und bewusstlos am Boden! Wie soll es uns nun noch gefährlich werden?!« Zack hoffte, dass jemand Vernunft zeigen würde und ihn verstand. Zwar verspürte er wie die anderen ebenfalls Hass auf die komischen Gestalten und ihre Pokémon, aber er war bei weitem noch nicht bereit dazu einen Mord zu unterstützen.
    Mitchel warf die Hände über den Kopf und war genervt. Zwar verstand er Zack, wollte als Soldat jedoch auch sichergehen, dass die Gefahr neutralisiert werden würden. »Wenn du deinen Feind jetzt nicht umbringst, wird er dich beim nächsten Mal trotzdem umbringen«, dachte er sich und versuchte dann auf Zacks Frage einzugehen: »Was sollen wir sonst machen? Es hier liegen lassen bis es aufwacht und uns dann umbringt? Wir können von Glück reden, dass Bissbark nur von Piondragi verfolgt wurde, und nicht von diesem Glurak!«
    »Zack hat Recht«, meldete sich Jack zu Wort und schien wieder von irgendeinem Baum zu fallen, in dem er sich zur Verwunderung der anderen wieder versteckt hielt, »Aber wir können es auch nicht mitnehmen und ehrlich gesagt würde ich es auch nicht medizinisch versorgen wollen. Ich schlage vor, wir lassen es hier liegen, folgen Bissbarks Spuren und verwischen sie während wir ihnen folgen.« Er dehnte sich, während er das sagte und rief nebenbei sein Schwalboss zurück.
    Zack wandte sich unzufrieden ab und seufzte. Er hatte zwar keine bessere Idee aber es kam ihm falsch vor, ein Pokémon mit so ernsten Wunden hilflos zurückzulassen, dafür war er zu gutherzig, besonders zu Pokémon.
    Nun schaltete sich auch Flynn wieder dazu und erweiterte die Idee, Piondragi hier liegen zu lassen:
    »Mein Scherox beherrscht Schnarcher … Wir können damit auf Nummer sichergehen und dafür sorgen, dass Piondragi erstmal nicht aufwachen wird. Ob es überlebt, hängt dann davon ab, ob sein Besitzer sich darum schert, was aus es geworden ist oder nicht.«
    »Ich stimme der Idee zu«, begann Mitchel und richtete seinen genervten Blick auf Piondragi. »Damit haben wir drei Stimmen die dafür sind, es hier zu lassen. Einwände Zack?«
    Zack verschränkte die Arme und rollte mit den Augen. Es war nun sowieso egal, was er sagen würde. Die Entscheidung stand fest und er könnte noch so viel Medizin in seiner braunen Umhängetasche haben, niemand der Anwesenden außer ihm würde wollen, dass dem Pokémon eine weitere Chance zuteil wurde und das machte ihn stellenweise sogar krank. Er konnte mit viel Mühe noch Mitchels Ansichtsweise verstehen und mit etwas mehr Mühe auch Flynns. Aber bei Jack scheiterten seine Versuche verstehen zu können, wieso er dagegen war, wenigstens die Wunden zu verschließen. Aber er wusste auch nicht viel über Jack, vielleicht lag es daran. Schweigend begann Zack die Fußspuren zu suchen und erhob keine weiteren Einwände, da er der Meinung war, seine Meinung würde sowieso nichts ändern.
    »Dann haben wir wohl unsere Entscheidung«, merkte Mitchel an und machte sich mit Jack ebenfalls daran, die Fährte wiederzufinden.
    Flynn trat zu Scherox und Piondragi heran.
    »Sei froh, dass ich heute nicht in der Stimmung bin, um es zu Ende zu bringen«, redete er mit sich selbst und hinterfragte kurz darauf seinen eigenen Gedankengang. War er durch den Mord an den Team Omega-Mitglieder etwa bereits soweit ohne Skrupel ein wehrloses Pokémon zu töten? Er dachte darüber nach und kam zu der Annahme, dass die vergangenen Monate noch mehr an ihm veränderten hatten, als die Jahre davor. Bevor er seinen Blick von Piondragi abwandte gab er seinem Pokémon eine letzte Anweisung.
    »Scherox, setz' Schnarcher ein.«

  • Hallo Aarys,


    ich wollte mal ein kleines Feedback zu deinem Prolog im Startpost dalassen. Positiv ist anzumerken, dass du schöne Beschreibungen einfügst, die alle zusammen passen und die Welt und die Charakter ansprechend gestalten. So etwas gefällt mir immer sehr gut. Ich hoffe, das behältst du auch weiterhin bei. Manchmal wird man ja doch ein wenig nachlässig und es fällt einem nicht immer auf. (Mir geht's jedenfalls so, ich hab das Gefühl solche Dinge aus den Augen zu verlieren, da ist Feedback immer ganz hilfreich.)
    Ich habe mir zusätzliche Infos jetzt nicht extra durchgelesen, sofern im Startpost was dazu stand. Deswegen gehe ich nur von dem aus, was ich im Prolog gelesen habe. Offensichtlich ist da eine Apokalypse über die Welt gefegt, es klingt alles recht nach Weltuntergang. Da gruselt es mich gleich ein wenig, aber im positiven Sinn. Drama, der Kampf um Leben und Tod, das bringt Spannung mit sich. (Und ich hab gerade das Gefühl, meine Geschichte ist stinklangweilig ... )


    Was mich persönlich stört, ist nur die Typografie an mancher Stelle. Ich mag es lieber, wenn Dialoge auf einer neuen Zeile anfangen, als mitten im Text irgendwo stehen. Es hilft der Übersicht, man findet sich als Leser schneller und besser zurecht. Wenn ich jetzt grob über deine anderen Kapitel gucke, scheinst du das dort schon eher eingehalten zu haben.



    Mir ist aufgefallen ... dein Prolog ist noch nicht betagelesen, richtig? Sind noch ein paar Fehlerchen drin. ;)
    Ansonsten hoffe ich dir, ein bisschen weiter geholfen zu haben. Ist nur ein kleines Kommilein.
    Mach weiter so!


    Lexi~


    PS: Hab ich ganz vergessen: Ich mag schöne Titelnamen für Geschichten. Sturmgesang ist so einer, auch wenn mir noch der Bezug fehlt, warum die Geschichte so heißt. Aber das findet man bestimmt irgendwann während der Story heraus. x3