Hallo Shyzan,
ich hab mir mal die Zeit genommen, um deine Geschichte zu lesen und möchte dir daher auch einmal Feedback zum aktuellsten Kapitel geben, weil dir das wohl am besten hilft. Ich möchte nur mal erwähnt haben, dass man dir anmerkt, dass es deine erste Fanfiction ist, aber dass du dich auch schon in diesen zehn Kapiteln deutlich entwickelt hast. Das freut mich natürlich zu sehen, dass du weiterhin an dir arbeitest und die genannte Kritik umsetzt.
Zuerst einmal mag ich die Ideen, die du generell einwirfst und in der Geschichte umsetzt. Auch wenn mir noch nicht ganz klar ist, warum er nun diese Prüfungen ablegen muss (das wird sich sicherlich demnächst klären, denke ich mal), so gefällt mir der generelle Abenteuer-Einschlag, den du mit diesen Prüfungen umgesetzt hast. Das ist etwas, was man nicht in jeder Pokémon-Reise liest und daher auch etwas Abwechslung bietet. Großteils sind auch die Beschreibungen dazu in Ordnung und besonders Umgebungen schreibst du recht ausführlich, sodass ich mir die Innenräume recht gut vorstellen konnte. Was natürlich dafür spricht, dass sich die Welt auch so entfalten kann, wie du sie dir während des Schreibens vorstellst.
Bezogen auf das zehnte Kapitel fehlt mir allerdings noch immer etwas die Dynamik in den entsprechenden Situationen. Etwa, als Toru über die Brücke wieder zu Sandan zurückkehrte, hast du seine Angst nur kurz erwähnt und das war's. Prinzipiell hast du dir hier auch schon vieles richtig gemacht, nur liest es sich wie eine Nacherzählung und nicht wie eine Geschichte am Ort des Geschehens. Dazu fehlen noch Atmosphäre, Gefühle und vielleicht auch Gedanken oder Selbstgespräche des Hauptcharakters.
Wenn wir uns hier mal die Szene mit den Barschuft ansehen, dann beschwert sich Toru anfangs ja, dass es wohl keine Lösung gibt. Natürlich könntest du hier noch weiterhin erzählen, wie er sich die Haare rauft, sich streckt oder eben die Schultern hängen lässt, aber was hier natürlich interessant gewesen wäre, sind seine eigenen Gedanken. Was würde er mit den vorgegebenen Materialien anfangen oder welche Ansätze einer Lösung hätte er? Das sind alles Dinge, die Spannung aufbauen und auch dem Leser das Gefühl geben, dass er mittendrin ist und selbst mitdenken kann. Was im Endeffekt auch Atmosphäre aufbauen kann, wenn man sich die Gegebenheiten immer wieder in Erinnerung rufen kann.
Eine andere Szene ist hier natürlich die oben angesprochene, als Toru über die Brücke zurückkehrt. Er hatte ja schon vorher bei der Feuer-Prüfung und auch im Angesicht der Barschuft Ansätze von Angst gezeigt und in diesem Moment, als er sich auf der Brücke befand, hättest du darauf sogar noch stärker eingehen können. Sein Empfinden, seine Gedanken, vielleicht sogar einige Bewegungen oder Sprünge aus dem Wasser der Barschuft. Vielleicht hat in der Zwischenzeit sogar Toru oder Sandan einen kleinen Schrei ausgestoßen. Die Möglichkeiten sind hier auch, wie oben, fast unbegrenzt.
Im Großen und Ganzen bezieht sich das alles also auf Feinheiten, wie du verschiedenen Szenen noch attraktiver und spannender schreiben kannst. Das kannst du natürlich gerne umsetzen, musst du aber auch nicht. Falls du es möchtest, wäre mein Tipp an dich, dir zu überlegen, wie es dir in dieser Situation geht und diese Eindrücke niederzuschreiben. Natürlich soll es dann am Ende auch konform zu Torus Charakter sein. Ich bin mir sicher, dass du mit der Zeit auch ein gutes Gefühl dafür bekommen wirst, wenn du dich einmal damit auseinandersetzt. Geh es für den Anfang auf jeden Fall einmal langsam an und versuch für dich die richtige Mischung zu finden. Dann kommt die Routine irgendwann von selbst.
In diesem Sinn hoffe ich, dass dir das Feedback hilft und vielleicht lesen wir uns ja wieder. Bis dahin!