Tutorial - Wie erstelle ich einen eigenen Manga?

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  • Tutorial - Wie erstelle ich einen eigenen Manga?


    (Anmerkung: Dieses Tutorial bezieht sich auf die Aktion [AM/FA/FF Collab] Dein Manga!, es soll aber auch außerhalb der Aktion Hilfe zum Erstellen von Mangas bieten. Fragen zum Tutorial können gerne in diesem Topic gestellt werden!)

    Dieses Tutorial ist eine Hilfestellung für all diejenigen, die bisher noch keine Erfahrung im Erstellen von Mangas oder Comics gesammelt haben und nicht wissen, wie sie diese Herausforderung am besten angehen. Natürlich ist die Arbeitsweise von Mensch zu Mensch unterschiedlich und ihr müsst euch nicht haargenau an dieses Tutorial halten - wichtig ist letztendlich nur, dass am Ende ein fertiger Manga entstanden ist! Falls ihr dabei aber eine Hilfestellung braucht, wird euch dieses Tutorial weiterhelfen.

    Viele von uns haben schon mal einen Manga in der Hand gehalten, doch für alle, die mit der Thematik bisher gar nichts am Hut hatten, hier eine kurze Definition: "Manga" ist schlicht und einfach die japanische Bezeichnung für "Comic". Der Hauptunterschied zwischen Mangas und westlichen Comics ist neben der Leserichtung - die geht bei Mangas nämlich immer von rechts nach links - vor allem der Stil; allerdings können auch Mangastile sehr divers sein, von Semirealismus über westlich angehauchte Stile bis hin zu sehr stark vereinfachten Stilen ist neben dem Klischee-Manga-Stil alles dabei, und auch ihr könnt bei dieser Aktion frei über den Stil eures Mangas entscheiden. Ein weiterer Unterschied zu westlichen Comics ist außerdem die Farbgebung; Mangas sind grundsätzlich immer schwarz-weiß gezeichnet.


    Da nun geklärt ist, wie ein Manga nun eigentlich auszusehen hat, bleibt die große Frage: Wie genau entsteht so ein Manga denn eigentlich? Wie komme ich von der groben Idee zur fertig aufgezeichneten Story?


    1. Schritt - Die Dialoge



    Du hast dich mit deinen Teamkollegen auf eine Idee geeinigt und nun ist es deine Aufgabe, die Story zu Papier zu bringen; bei längeren Geschichten kann es nicht schaden, eine Zusammenfassung zu schreiben, damit du keines der Details vergisst, aber ein literarisch hochwertiges Werk mit ausgefeilten Beschreibungen musst du in dem Fall nicht schreiben - immerhin bestehen Mangas nur aus Bildern und Dialogen. Deine Aufgabe ist es also nun, eine Art Drehbuch für den Manga zu schreiben - dabei kannst du die Szene in deinem Kopf so genau wie möglich beschreiben, musst dich also nicht nur auf Dialoge beschränken, sondern kannst auch Mimik und Gestik der Charaktere, Kamerawinkel etc. hinzufügen.


    2. Schritt - Das Storyboard



    Dankeschön an Jimboom für die wunderbare Idee und das Storyboard!


    Sobald das "Drehbuch" fertig ist, ist es an der Zeit, die Szene in groben Skizzen aufzuzeichnen. Dieser Part muss nicht zwingend von jemandem übernommen werden, der gut zeichnen kann; oft bestehen Storyboards nur aus Strichmännchen. In diesem Part werden die Aufteilung der Panel (Einzelbilder) auf der Seite, die Position der Charaktere und Sprechblasen und die Kamerawinkel festgelegt. Auch können die Emotionen der Charaktere angedeutet werden, damit der Zeichner die Szene später genauso umsetzen kann, wie sie der Ersteller des Storyboards im Kopf hatte. In Japan werden Manga-Storyboards übrigens "Names" genannt und sind der so ziemlich wichtigste Part eines Mangas - deshalb arbeiten Autoren in dieser Phase eng mit einem Editor ihres Verlags zusammen. Erst nach eingehender Überprüfung und Bearbeitung des Editors geht es weiter zum nächsten Schritt.


    3. Schritt - Das Manuskript




    Sobald das Storyboard fertig ausgearbeitet ist, kommt der künstlerische Part ins Spiel - jetzt ist es an der Zeit, das Manuskript anzufertigen, also den Manga tatsächlich aufzuzeichnen. Dazu gibt es viele Möglichkeiten; ob der Manga traditionell mit Tusche und Feder oder Fineliner gezeichnet wird, oder ob mit digitalen Medien gearbeitet wird, liegt ganz in der Hand des Künstlers. Der Anfang wird auf jeden Fall immer gemacht, indem die vereinfachten Zeichnungen aus dem Storyboard ausgearbeitet und in richtige Skizzen verwandelt werden; die Charaktere werden detaillierter gezeichnet und eventuell werden Hintergründe hinzugefügt. Tatsächlich gibt es einige Mangas, vor allem im Bereich Webmanga, die schon an dieser Stelle aufhören und bei sauberen Skizzen bleiben - und das ist auch euch freigestellt! Bis zur tatsächlichen Fertigstellung eines richtigen Mangas wie man ihn in japanischen Manga-Magazinen findet sind aber noch einige Schritte notwendig:


    - 3.1 Das Inking




    Zum Outlinen der Zeichnungen können, wie schon erwähnt, unterschiedliche Mittel verwendet werden. In Japan arbeiten noch immer viele Mangazeichner ganz klassisch mit Tusche und Feder, um ganz leicht mit unterschiedlichen Strichstärken Dynamik zu erzeugen. Manche Zeichner greifen auch auf Fineliner und Marker zurück. Bevorzugt man digitales Arbeiten, gibt es hierfür mehrere geeignete Programme; sehr beliebt, wenn auch kostenpflichtig, ist Clip Studio Paint, das auch von vielen japanischen Mangazeichnern benutzt wird. Eine kostenlose Alternative ist Medibang Paint oder Jump Paint von derselben Firma, letzteres bietet als kleines Extra Übungsseiten und Tutorials von Mangazeichnern aus der Shounen Jump, dem größten Manga-Magazin in Japan, an. All diese Programme haben viele Tools, die extra auf die Erstellung von Mangas ausgerichtet sind, etwa Inkbrushes, die unterschiedlichste Federn aus der realen Welt imitieren.

    Dynamisches Inken ist aber auch in so gut wie jedem anderen guten Zeichenprogamm möglich; erst beim nächsten Schritt kann eines der oben genannten Programme von Vorteil sein:


    - 3.2. Die Rasterfolie




    Charakteristisch für Mangas sind auch die Grauflächen, die aus vielen kleinen Punkten zu bestehen scheinen. Diesen Effekt erzeugt man mit sogenannten Rasterfolien, halbtransparenten, aufklebbaren Folien mit unterschiedlichen Mustern. Auch hier gibt es vor allem in Japan noch immer viele Zeichner, die die traditionelle Methode bevorzugen - aus Kosten- und Zeitgründen steigen aber immer mehr Zeichner auf das Arbeiten mit digitaler Rasterfolie um. In den oben genannten Programmen ist eine große Auswahl dieser Folien vorhanden; könnt ihr darauf aber nicht zurückgreifen, könnt ihr auch ganz einfach graue Farbe in einem anderen Zeichenprogramm verwenden, oder, wenn ihr traditionell arbeiten wollt, die Grauflächen mit Markern, Bleistift etc. erzeugen. Manche Mangazeichner verwenden auch kaum bis gar keine Rasterfolie und greifen auf Strichschattierungen zurück, um Schattenflächen zu erzeugen!


    - 3.3 Die letzten Schritte


    Sind die Charaktere und Hintergründe geinkt und gerastert fehlen nur noch kleine Details, zum Beispiel das Hinzufügen der Soundeffekte, die entweder per Hand gezeichnet oder mit einem Text-Tool eingefügt werden können. Danach kann auch schon der fertige Text aus dem Drehbuch in die Sprechblasen eingefügt werden - eine geeignete Schriftart, die auch in diesem Tutorial-Manga verwendet wurde und oft von Manga-Typesettern benutzt wird, ist z. B. Wild Words, es steht euch aber frei, für welche Schriftart ihr euch letztendlich entscheidet - und schon ist euer Manga fertig!





    In diesem Sinne - Viel Spaß und gutes Gelingen!

  • Noxa

    Hat das Label Allgemein hinzugefügt.
  • Man solle das Chalakderdesin am lesen einzeln vorher machen.

    Außerdem kann man noch sehr viel mehr mid den Sprechblasen machen.

    Und... der fluss

  • Das Tutorial hier behandelt nur die Basics. Natürlich gibt es noch viel mehr zu beachten, wenn man wirklich "professionell" Manga zeichnen möchte (wie du sagst Charakterdesign, Aufbau, Panel-Layout, Lesefluss, dynamisches Inking, Materialen, Schnittmarken etc. etc.), aber da das ganze ja nur eine Spaßaktion ist habe ich das ganze so kurz und bündig wie möglich gehalten. Aber wie gesagt, man kann bei Fragen jederzeit gerne bei mir nachhaken! Zumindest theoretisch kenne ich mich auf dem Gebiet ja halbwegs gut aus :'D

  • Sweet Reptain

    Hat das Label Traditionell & Digital hinzugefügt.
  • Sweet Reptain

    Hat das Label Tutorial hinzugefügt.