Kupfer, Zink und Zeitmagie

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    Willkommen!


    Ihr wollt bestimmt wissen, wo Ihr hier gelandet seid, nicht wahr? Dies ist die erste Lyrik-Fanfiction des BisaBoards – zumindest die erste, von der ich weiß. Es handelt sich hierbei um einen sogenannten Sonettenkranz, was bedeutet, dass jedes der vierzehn Kapitel ein Sonett sein wird, wobei der letzte Vers des ersten der erste Vers des zweiten Gedichts ist, und so weiter. Und am Ende wird aus all diesen Anfangsversen ein fünfzehntes Sonett, das Meistersonett gebildet.



    Eine Welt aus Stein und Stahl


    Diese Fanfiction spielt in der Welt von The Elder Scrolls, im unterirdischen Reich der Dwemer, um genau zu sein. Falls Ihr mit diesem Universum nicht vertraut seid, müsst Ihr aber nicht sofort wieder verschwinden! Ich bin mir sicher, Ihr werdet dieser Geschichte auch dann folgen können, wenn Ihr nicht alle Details versteht. Ich werde Euch aber ohnehin an dieser Stelle noch einen kleinen Überblick über das Reich der Dwemer geben, damit Ihr der Geschichte besser folgen könnt. Zudem werde ich bei jedem Kapitel, bei dem ich es für nötig erachte, eine Anmerkung anfügen, die Weiteres erklärt.

    Die Dwemer, auch Tiefelfen oder – vor allem von den Menschen – "Zwerge" genannt, waren ein zurückgezogen lebendes Volk, die sich überall im nördlichen Teil des Kontinents Tamriel niedergelassen haben. Sie lebten in großen Städten unter der Erde und waren sehr fortgeschritten in den Bereichen der Wissenschaft und Technik; so waren ihre Städte und Anlagen voll von dampfbetriebenen Maschinen und Verteidigungsmechanismen – manche ortsgebunden, manche sich frei bewegende Automatenkreaturen. Im Jahr 700 der ersten Ära verschwanden alle Dwemer auf mysteriöse Art und Weise; niemand weiß genau, wie es geschehen ist und wo sie nun sind, wenn sie denn noch sind. Von ihren Städten und Anlagen blieben nur Ruinen, wobei viele der Maschinen auch nach Jahrtausenden noch intakt sind.

    Unsere Geschichte spielt etwa zwischen dem 600. und dem 650. Jahr der ersten Ära im heutigen Hammerfall, einem Wüstengebiet.



    Widmung


    Ich widme diese Geschichte meiner liebsten Keksdrache. Ihr unterstützt mich bei diesem wie auch allen anderen Schreibprojekten, so absurd Ihr sie auch finden mögt. Außerdem seid Ihr dafür mitverantwortlich, dass dieses Projekt hier jemals ins Leben gerufen wurde, indem Ihr mich genötigt habt, den Protagonisten hierfür zu erstellen. Habt vielen Dank dafür. Und habt übrigens weiterhin vielen Dank dafür, dass ich mir die Startpoststruktur Eures God Stone abkucken durfte, weil die so schön ordentlich und übersichtlich ist. :3

    Zusätzlich möchte ich an dieser Stelle @Creon nennen. Ihr habt mich durch Euren National Poetry Month erst auf derartige Lyrikideen gebracht. Ich hatte zwar schon vergleichbare Ideenansätze, aber ohne Eure Aktion hätte ich noch lange gebraucht, bis ich ein derart greifbares Konzept gefunden hätte.



    Benachrichtigungsliste


    Ihr wollt diese Geschichte mitverfolgen und kein einziges Sonett verpassen? Dann meldet Euch einfach bei mir und ich werde Euren Namen dieser Liste hinzufügen.


    Liste der Benachrichtigten: Keksdrache



    Liste der Sonette


    Zeitenstromgefängnis

    Energiepotenzialschöpfung

    Interwahnsinn

    Traumtanzfall


    Zerstörungserschaffung

    Innovationsinferno

    Neubeginnsplan

    Körperreformation


    Kunstvollendung

    Ungehorsamkeit

    Pflichtentleerung


    Freiheits Preis

    Entfesselte Stille

    Razaks Opus


    Vanchningth



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    Sie lebte unter Tage schon als Kind,

    ihr Weg glich stets penibel dem der Ihren:

    Sie lernte früh, Magie und Schwert zu führen

    in Kämpfen, hart, wie auch die echten sind.


    Ein jeder Schritt war lange vorbestimmt.

    Ihr Heim war Volenfell, die Stadt des Hammers;

    für sie ein Ort von Frust, ein Ort des Jammers,

    denn in ihr stets der Wunsch nach Freiheit glimmt'.


    Doch fügte sie sich noch dem Weg der Dwemer –

    Gehorsam war im Alltag angenehmer,

    auch wenn er ihr die Freiheit ganz verbot.


    So lernte sie für jenen großen Zwecke,

    dass man die Göttlichkeit im Mer erwecke.

    Das Leben ihr doch nie Erfüllung bot.


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    Das Leben ihr doch nie Erfüllung bot

    in Mauern, vor der Außenwelt verborgen.

    Das Gestern wurde Jetzt, das Heute Morgen.

    Die Zeit ein Strudel, Lebensfreude tot.


    Doch Razak, jener Meisteringenieur,

    der schafft's, für Technik sie zu interessieren.

    Bei seinen Studien konnt' sie nichts verlieren –

    nur Zeit, die ihr noch nie so recht gehört'.


    Zum ersten Mal, so schien's, war sie vernünftig,

    bald war sie akzeptiert, so sah man künftig

    sie nicht mehr als Rebell und als Exot.


    Doch blieb der Wunsch nach mehr in ihrem Herzen,

    zu leer war ihr die Welt aus Dampf und Erzen.

    Doch Langeweile wich bald schwerer Not.


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    Doch Langeweile wich bald schwerer Not,

    als sie erfuhr vom Fest fremder Barbaren,

    die tagelang so voller Leichtsinn waren,

    dass sie mit Essen spielten und mit Kot.


    Entflammt in ihr war schnell der Wunsch nach mehr,

    so baute sie sich eine Narrenkrone,

    auf dass sie jeden Herrscher bald entthrone;

    von Regeln frei sein wollte sie so sehr.


    Das Leben leben, gleich zu welchem Preise,

    gleich einer großen Abenteuerreise;

    Gehorsam war ein Echo bloß im Wind.


    Sie schlich sich in des Meisters Küchenzeile.

    Sekunden später hörte man in Eile:

    „Ein Kuchendieb! So haltet sie geschwind!“


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    „Ein Kuchendieb! So haltet sie geschwind!“

    Und Schritte hallten nun durch alle Gänge,

    dass man die Diebin in die Enge dränge.

    Doch die genoss die Beute auch im Sprint.


    Zutiefst enttäuscht musst' Meister Razak seh'n,

    wie seine hochgeschätzte Assistentin,

    die wahrlich vielversprechende Studentin,

    sich selbst komplett verlor in dem Gescheh'n.


    Als Waffe nahm sie sich ein Küchenmesser,

    zu zeigen, selbst mit diesem konnt' sie besser

    im Schwertduell als Razaks Wachen sein.


    Ihr Hochmut wurde bald ihr jähes Ende:

    Ihr Körper starb durch Automatenhände;

    die Seele war gebannt in klaren Stein.


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    Die Seele war gebannt in klaren Stein,

    auf dass sie ihrem Meister doch noch nütze,

    mit ihrer Macht die ganze Stadt beschütze,

    und dieser sah den Zweck ja durchaus ein.


    Die Vorbereitung auch sofort begann.

    Die Seelenmacht war wahrlich unersetzlich,

    Gewinnung war doch immerzu entsetzlich.

    Doch Razak hatte einen and'ren Plan.


    Er wollte sehen, ob die Spinnendrohnen

    geeignet waren für Innovationen.

    Dies stets im Hinterkopf, erbaut' er sie.


    So baut' er sie, auf dass sich ihre Seele

    Bewusstsein wieder als den Weg erwähle,

    in eins der Spinnen-Animunculi.


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    In eins der Spinnen-Animunculi

    sollt' ihre Seele wahres Leben bringen.

    Ein Flackern ließ sich an ihr schnell erzwingen,

    da glaubt' er schon an die Technologie.


    Doch blieb die Spinne unauffällig, stumm,

    kein eig'ner Wille war ihr abzulesen,

    so schien sie wie ein wesenloses Wesen,

    verhielt sich – wie Maschinen eben – dumm.


    Doch Meister Razak ließ sich nicht abbringen:

    Das musste ihm doch irgendwie gelingen!

    Die Wissenslust entflammte wie Magie.


    Er musste es nur noch einmal probieren.

    Er durfte seinen Mut noch nicht verlieren!

    Doch einen neuen Körper brauchte sie.


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    Doch einen neuen Körper brauchte sie,

    um Razaks Ambitionen zu erfüllen,

    sich selbst bald in Legendenlicht zu hüllen

    für das Konstrukt aus Messing und Magie.


    An seinen Plänen saß er tagelang,

    um jeden kleinsten Fehler auszutreiben,

    den Bauplan für ein Meisterwerk zu schreiben,

    von Morgenstern bis Sonnenuntergang.


    Er glaubt' daran, dass harte Arbeit lohne;

    so mancher lachte über ihn voll Hohne:

    Er steckte zu viel Emotion hinein.


    Bis seine Kreatur zu dem erwachte,

    was keiner vor ihm jemals sich erdachte:

    der erste Spinnen-Mer-Hybrid zu sein.


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    Der erste Spinnen-Mer-Hybrid zu sein,

    Verstand gepaart mit technischen Funktionen,

    das war sein Plan für sie. Er würd' betonen:

    Der Nutzen war noch größer als der Schein!


    So gab er ihr den Körper einer Frau,

    die Schultern trugen Greifarme der Spinne,

    zwei Hammerarme, dass sie Kraft gewinne,

    und Hände, die agierten sehr genau.


    Ein Mann, der die Studentin nie sehr mochte,

    vor Wut auf Razaks Einsatz bereits kochte,

    der setzt' ihr ihre Krone aufs Gesicht.


    Doch Razak ließ sich nicht von Spott beirren,

    begann sogleich, sein Werk zu aktivieren,

    und wieder flackert' ihrer Muster Licht.


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    Und wieder flackert' ihrer Muster Licht,

    ein Zucken fuhr durch ihre steifen Glieder.

    Zu Razak kehrte nun sein Lächeln wieder,

    erfüllt des Meisteringenieures Pflicht.


    Sie suchte schnell nach einem festen Stand.

    Sie blinzelte, sie wirkte gar verloren.

    Im goldglänzenden Körper neugeboren,

    an den sie ein Kristall von nun an band.


    Man wollte sofort experimentieren,

    sie dafür in die Vorführkammern führen,

    doch Anweisungen hatten kein Gewicht.


    Erneut, erneut, doch niemals wollt' sie hören,

    nur auf den eig'nen freien Willen schwören.

    Sie lebte wohl – doch sie gehorchte nicht.


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    Sie lebte wohl – doch sie gehorchte nicht

    den gegen sie gewandten Dwemerherren,

    die suchten, sie in ihr Labor zu zerren –

    und plötzlich, voller Wut schlug sie um sich.


    Die Schläge waren hart und gnadenlos.

    Von nun an klebte Blut an ihren Händen,

    doch wollte sie den Angriff schnell beenden,

    da traf ein mächtiger Magievorstoß.


    Sie hielten sie bewegungslos gefangen,

    um die Kontrolle wiederzuerlangen,

    beschlossen schnell und in Einstimmigkeit:


    Das Wort von ihr und ihren Dreistigkeiten,

    es durfte sich in keinem Fall verbreiten.

    Zerstört sei sie, Relikt vergess'ner Zeit.


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    Zerstört sei sie, Relikt vergess'ner Zeit,

    und alle Pläne wollten sie verbrennen,

    und ihren Namen sollte niemand kennen,

    die Stätte sei von dieser Schmach befreit.


    Bestimmt war einer, der dies alles tu.

    Doch Razak bat, sie selber zu zerstören –

    der Fehler würde schließlich ihm gehören.

    Es gab Bedenkzeit, dann ließ man es zu.


    Es gab schlicht keinen Grund, ihm zu misstrauen –

    auf Meister Razak konnte man stets bauen.

    Beschlossen war ihr Schicksal alsodann.


    „Es tut mir leid.“ Sein Flüstern war kaum hörbar.

    Für seine Hände war sie unzerstörbar.

    Und über sie legt' sich ein Schlafesbann.


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    Und über sie legt' sich ein Schlafesbann.

    „Hör zu“, sprach Meister Razak im Vertrauen,

    „erwarten wird dich bald ein Morgengrauen.

    So lang ich lebe, hält der Zauber an.“


    Der Preis der Freiheit war Gefangenschaft,

    und gut versteckt verbrachte sie Jahrzehnte,

    in denen sie die Freiheit sich ersehnte,

    in Träumen, einem Körper ohne Kraft.


    Ihr Meister musste letzten Endes lernen,

    sich von den eig'nen Zielen zu entfernen.

    Die Zeit schritt schrecklich schleppend nur voran.


    Mit einem Mal erwachten ihre Sinne,

    auf dass sie die Kontrolle nun gewinne.

    Im Tod der Dwemer fing ihr Leben an.


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    Im Tod der Dwemer fing ihr Leben an,

    sich endlich wie ein solches anzufühlen.

    Zuerst ließ sie noch ihr Gemüt abkühlen,

    denn sie war rasend wild wie ein Clannbann.


    Es dauerte zur Realisation,

    dass irgendetwas hier so recht nicht stimmte:

    Nur hier und da ein schwaches Lichtlein glimmte,

    die Stadt lag regungslos und ohne Ton.


    Und als sie einen Schritt nach draußen wagte,

    da war ein Jeder fort, der sie einst plagte.

    Kein Dwemer war zu sehen weit und breit.


    Von nun an lebt' sie frei von Dwemerthesen –

    denn Kagrenanch war sie einmal gewesen –

    als Vanchningth, die neue Ewigkeit.


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    Als Vanchningth, die neue Ewigkeit,

    stand ihr die ganze Welt auf einmal offen;

    die war ihr Grund genug, darauf zu hoffen,

    im Leben frei zu sein für alle Zeit.


    Von nun an völlig frei von jedem Zwang,

    von jeder toxischen Erwartungshaltung,

    begann für sie die Zeit ihrer Entfaltung,

    sie folgte ihrem Welterkundungsdrang.


    Von ihren Ahnen fand sie nur Ruinen,

    es lebte niemand außer den Maschinen,

    wohin sie sich auch treiben ließ vom Wind.


    Von nun an blieb sie fern jedem Gewimmel;

    von nun an schlief sie unter freiem Himmel;

    sie lebte unter Tage schon als Kind.


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    Sie lebte unter Tage schon als Kind.

    Das Leben ihr doch nie Erfüllung bot;

    doch Langeweile wich bald schwerer Not:

    „Ein Kuchendieb! So haltet sie geschwind!“


    Die Seele war gebannt in klaren Stein,

    in eins der Spinnen-Animunculi.

    Doch einen neuen Körper brauchte sie,

    der erste Spinnen-Mer-Hybrid zu sein.


    Und wieder flackert' ihrer Muster Licht.

    Sie lebte wohl – doch sie gehorchte nicht.

    Zerstört sei sie, Relikt vergess'ner Zeit.


    Und über sie legt' sich ein Schlafesbann.

    Im Tod der Dwemer fing ihr Leben an

    als Vanchningth, die neue Ewigkeit.


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