Diskussion zur News Bisafacts Ausgabe #39:
ZitatHallo und herzlich willkommen zur neununddreißigsten Ausgabe der Bisafacts!
Die ersten Abenteuer in der neuen Kitakami-Provinz wurden bereits abgeschlossen und als kleine Verschnaufpause gönnen wir uns spannende, mysteriöse, interessante und skurrile Fakten aus der gesamten Pokémon-Welt. In diesem Sinn: Los geht's!
Welches ist das erste Pokémon? Tatsächlich eine gute Frage, wenn dabei nicht nur die Nummerierung im Pokédex eine Rolle spielt. In diesem Fall interessiert uns, welches Design als Erstes in Zusammenhang mit Pokémon entworfen wurde und hier gibt es tatsächlich eine offiziell bestätigte Antwort:
ZitatRizeros, Lapras und Piepi waren die ersten drei Pokémon, die für Pokémon Rot und Grün entworfen wurden.
Ken Sugimori, einer der ursprünglichen Pokémon-Designer und heutige Ersteller der offiziellen Artworks, erklärte im Zuge eines Interviews, dass Pokémon ursprünglich ein ähnliches Aussehen zu Dinosauriern haben sollten. Gleichzeitig sollten sie aber auch in Koexistenz mit den Menschen leben und sich gegenseitig unterstützen. Daher hatten viele Designs klare Rollen in der Spielwelt, wie etwa Lapras mit dem Transport über das Meer. Rizeros war allerdings das erste Design, das diese Vision stützen sollte und daher den Grundstein für die Pokémon gelegt hat. Piepi stellte darüber hinaus einen Versuch dar, niedliche haustierartige Charaktere umzusetzen.
Rizeros war nicht nur das erste Pokémon, sondern gilt unter den Kanto-Pokémon auch als sehr beliebt.
Interessante Geschichten zur Entwurfsphase sind selten und so war es eine glückliche Fügung, dass zu Pokémon Schwarz und Weiß ebenfalls einige aufschlussreiche Informationen bereitgestellt wurden. Nehmen wir zum Beispiel die Entwicklungsreihe von Lichtel, so würde vermutlich nicht sofort der Gedanke entstehen, dass ursprünglich eine andere Basisstufe geplant war:
ZitatUrsprünglich sollte Lichtel als Vorentwicklung eine Flamme erhalten. Diese wurde jedoch im Designprozess verworfen und stattdessen Skelabra als finale Stufe eingefügt.
Das japanische Magazin Nintendo Dream beinhaltete Anfang 2011, also kurze Zeit nach der japanischen Veröffentlichung von Pokémon Schwarz und Weiß, ein dreiteiliges Interview mit Ken Sugimori. In diesem wurden sämtliche neuen Designs aus den beiden Spielen näher beleuchtet und kleine Einblicke in den Entstehungsprozess gewährt. Dr. Lava hat diese Interviews auf seinem Youtube-Kanal übersetzt und gesammelt.
Im ersten Entwurf stellte daher wohl Laternecto bereits die finale Stufe der Reihe dar. Beginnen sollte sie mit einer Flamme, allerdings stellte sich die Entwicklung von der Flamme zu einer Kerze als schwieriges Unterfangen heraus. Daher wurde mit Lichtel die Kerze als Basisstufe festgelegt und Skelabra ans Ende der Reihe gesetzt, um das dreistufige Konzept zu behalten.
Die neuen Pokémon aus der Kitakami-Provinz in Pokémon Karmesin und Purpur können unterdessen ebenfalls eine kleine Geschichte von sich erzählen. Auch wenn bisher keine offiziellen Angaben hierzu existieren, nehmen die drei Gefährten in der Hauptgeschichte eine Referenz zu einer bekannten japanischen Geschichte ein:
ZitatBoninu, Benesaru und Beatori könnten von der Geschichte rund um Momotarō inspiriert sein. Der Junge freundet sich im Verlauf seiner Reise mit einem Hund, einem Affen sowie einem Fasan an, die von den Pokémon dargestellt werden.
Als Jugendlicher zog Momotarō aus, um eine Gruppe von Onis zu zerschlagen, die über seine Heimat herfielen. Auf dem Weg zu ihrem Versteck freundete er sich mit drei sprechenden Tieren – einem Hund, einem Affen und einem Fasan – an, die ihn bei seinem Vorhaben unterstützen wollten. Sie bestanden allerdings darauf, etwas von seinem Proviant, sogenannten Kibi Dango, zu erhalten.
Klingt bekannt? Tatsächlich hatten auch Boninu, Benesaru und Beatori das Vergnügen, etwas Essen zu erhalten und auf diese Weise gestärkt zu werden. Im Gegensatz zur Volkssage rund um Momotarō wurden die drei von keinem Menschen begleitet, jedoch werden sie als Bezwinger eines Onis und Retter des Dorfes Midoriya verehrt.
Die Informationsschilder aus der Kitakami-Provinz, die die Geschichte über einen Oni erzählen.
Übrigens wirft der auf den Informationsschildern abgebildete Mensch ein rundes Objekt. Dabei handelt es sich vermutlich nicht um einen Pokéball, sondern um eine Bohne. Dies ist auf das Fest Setsubun zurückzuführen, das laut Mondkalender üblicherweise Ende Januar und Anfang Februar gefeiert wird und den Wechsel von der kalten Jahreszeit zum neuen Jahr darstellte. In dieser Zeit sollen Oni ihr Unwesen treiben und eine Geschichte beruht darauf, dass eine Frau das erstbeste Mittel in ihrer Nähe nahm, um einen Oni zu bezwingen: Geröstete Sojabohnen. Aus dieser Erzählung formte sich schließlich der Brauch des Bohnenwerfens. Hierzu setzt eine Person eine Oni-Maske auf und wird von den übrigen Familienmitgliedern mit Bohnen beworfen.
Zuletzt setzen wir Knapfel in den Mittelpunkt. Mit der neuen Erweiterung sowie seiner zusätzlichen Entwicklung kann es sich nun zu zwei anderen Pokémon hinzuzählen:
ZitatKnapfel ist das dritte Pokémon, das sich zu mehr als zwei verschiedenen Pokémon entwickeln kann.
Knapfel kann sich seit seiner Einführung in Pokémon Schwert und Schild zu Drapfel und Schlapfel entwickeln. Mit „Die Türkisgrüne Maske“ und Sirapfel ist nun darüber hinaus eine dritte Entwicklung verfügbar, was äußerst selten vorkommt. Das letzte betroffene Pokémon war Rabauz, das in Pokémon Gold und Silber seinen Erstauftritt hatte und zu Kicklee, Nockchan oder Kapoera werden konnte. Einige Pokémon danach besaßen zwar Zweigentwicklungen, aber nie mehr als zwei verschiedene.
Und das dritte Pokémon? Das ist natürlich Evoli mit seinen acht Entwicklungen.
Und das war's auch schon für dieses Mal von den Bisafacts. Wir hoffen, dass ihr die ein oder andere neue Information mitnehmen konntet und wenn ihr selbst interessante Fakten rund um Pokémon kennt, freuen wir uns auf eure Einsendungen. Wir lesen uns!
Bildquellen: Pokémon Karmesin/Purpur, Pokémon Horizonte
