HIer nun das 17. Kapitel meiner Geschichte. Ich hoffe es kann die Gefühle und Emotionen vermitteln, welches es aufzeigen soll.
Ich wünsche euch viel spaß beim lesen.
Kapitel XVII
Vorkommende Charaktere:
Keyth
Melodie
Amion
Korus
Amy
Vorkommende Pokemon:
Aquana
Titel:
Zusammen bis in alle Ewigkeit
//Was hat sich dieser Wahnsinnige nur wieder einfallen lassen?//
Nachdenklich folgte Amion der Wegbeschreibung, welche er in seinem Kopf gespeichert hatte.
Beschwerlich war der Weg gewesen, doch nun war er angekommen. Zwischen den Felsen an den Hängen, welche zum Isilya Gebirge führten. Eine versteckte Höhle, kein Lichtschimmer drang zu diesem Ort. War dies Korus eigentliche Zuflucht?
Vorsichtig legte er seine Hand an eine der Tunnelwände, kaum einen Meter reichte sein Blick hinein.
Schritt für Schritt wagte er sich ins Dunkel, er zögerte nicht, er wusste, dass es irgendwann zu diesem Tag kommen musste.
Ein leises Lachen fuhr über seine Lippen, wie er darüber nachdachte, er war sich sicher, siegessicher doch war es eine Frage, welche ihn beschäftigte….Weshalb an solch einem Ort?
Allmählich wurde es heller, Licht erreichte seine Augen und ließ ihn reflexartig blinzeln. Die kalten, unregelmäßigen Steinwände formten sich, je weiter er ging, zu Mauern, perfekt gearbeitet schien es nun wie eine Art unterirdischer Keller. Fast beängstigende Stille erfüllte diesen Ort, nur das Tropfen klaren Gebirgswassers, welches durch die Decke drang, durchbrach vereinzelt die Stille und hallte den langen, düsteren Gang entlang.
Es dauerte nicht lang, dann erblickte er die Quelle des Lichtes, welches er von weitem wahrgenommen hatte. Eine tänzelnde Fackel, angebracht an einer Halterung an der Wand erhellte diese Dunkelheit, spärlich, doch würde sie jedes Wesen über solch ein Licht freuen, wenn es einsam in der Finsternis wandeln würde.
Erst jetzt bemerkte er die modernde, hölzerne Tür, welche ein Stück weit auf der linken Seite von der Fackeln entfernt, welche eine unnatürliche Unterbrechung der Felsmauer bildete.
Sein Stein leuchtete in einem eisigen Blau, er wusste nicht, was ihn hinter dieser Tür erwarten würde, daher machte er sich kampfbereit. Was auch immer dahinter lauern würde, er wäre vorbereitet.
Knackende Geräusche hallten durch den Gang, als er die rostige Klinke hinunter drückte, kurz hielt er inne und stieß die Tür dann mit einem lauten, kratzenden Geräusch auf.
“Was…?”
Nichts…das Zimmer war leer…nein..nicht leer, ein einsamer Tisch, so sehr gemodert wie jene Tür stand einsam an der hinteren Wand des kleinen Zimmers. Spinnenweben hingen von der Decke hinab, ein Geruch von Altersfäule stieg in seine Nase, woraufhin er sich kurz wegdrehen musste.
Auf dem Tisch lag etwas, waren es Bilder? Sie waren fast komplett ergraut, das Papier war über die Zeit feucht geworden, es war gewellt und kaum war zu erkennen, was diese Bilder zeigen sollten.
“Nein…”
Weit aufgerissen waren seine Augen, als er die Person erkennen konnte, welche vor langer Zeit auf diesem Bild eingefangen wurde. Obgleich ein grauer Film darüber zog, konnte er die schwarzen Haare erkennen. Ein süßliches, kindliches Lächeln, ein unbeschwertes, kleines Mädchen, aus der Ferne hin auf dieses Bild gebannt.
“Scarlett…?!”
//Du warst es !//
Er kannte die Geschichte Scarletts, über den Tod ihrer Eltern, dieses Massaker der Vergangenheit, welches ihr Schicksal einläuterte, welchem sie nun folgen musste.
Schier verzweifelt legte er seine linke Hand an die Stirn und ließ seinen Kopf sinken. Nur ein unkontrolliertes Lachen drang aus seiner Kehle als er sich an alle die Geschehnisse erinnerte, so wie es aussah war alles bis zum jetzigen Tag geplant gewesen…
Doch was war das? Weitere Bilder bemerkte er, versteckt unter verschiedenen Blättern, welche staubig scheinbar seit unzähligen Jahren auf diesem Tisch ruhten.
Vorsichtig legte er den Stapel zur Seite und zog die Bilder, zwei an der Zahl unter dem Staub hervor.
Auf einmal konnte Amion seinen Herzschlag spüren, welcher scheinbar bis hoch zu seinem Hals wanderte und ein erdrückendes Gefühl in seinen Körper injizierte.
Erneut ein Kind, schwarze Haare, er erkannte es nicht sofort, doch dann erinnerte er sich an das Mädchen welches er erst vor kurzem bei Scarletts Kampf gesehen hatte. Wie konnte auch von dieser Trägerin ein Bild auf diesem Schreibtisch liegen?
Kaum traute er sich dieses Bild zur Seite zu schieben und sich das letzte in seiner Hand anzuschauen.
Unkontrolliert fiel das ergraute Bild zu Boden, ein Hammerschlag durchfuhr Amions Körper als er es sich angesehen hatte. Wut und Hass stiegen in ihm auf, er wandte sich ab, verließ das Zimmer, ließ die Tür hinter sich zu krachen und stellte sich in die Mitte des Ganges.
“KORUS, ZEIG DICH!”
Gedankenlos stürmte Amion los, unter seinen Schritten bildete sich eine dünne Eisschicht, sein Stein leuchtete so hell, dass er wenige Meter weit blicken konnte.
Laut nach Luft schnappend musste er nach einiger Zeit stoppen, der Gang endete in einem dunkeln Raum, dessen Größe er nur erahnen konnte. Verzweifelt versuchte er etwas in dieser Finsternis zu erkennen, aus irgendeinem Grund traute er sich nicht weiter hinein, es war Ungewissheit, welche ihn zögern ließ.
“Herzlich Willkommen in meinem Heim”
Amion zuckte kurz, jedoch so gut es ging unmerklich und wandte sich dann um und erblickte die Quelle dieser Worte. Korus stand vor ihm, die Arme vor seiner Brust verschränkt, sicher süffisant grinsend sah er ihn an. Diese Stärke, welche Korus auf einmal ausstrahlte ließ Amion einige Schritte zurückweichen. Doch dann ballte er seine Faust, streckte seinen Arm aus, öffnete seine Hand und ließ einen Strom tödlichen Eises daraus erscheinen, welcher sich dann über den Boden zog, die Wände bedeckte und sich wie ein unaufhaltsamer Schwarm Richtung Korus fraß.
“Lassen wir doch diesen Unsinn”
Korus bewegte nichtmal seine Arme, nur leicht bewegte er seine Hand, daraufhin erschien eine Feuersäule unter ihm, welche sich wie ein Wirbel an ihm hoch zog und das Eis, welches sich ihm näherte mit einem zischenden Geräusch auflöste und nur vereinzelte, kleine Pfützen zurückließ.
Wie ein Wesen der Hölle entsprungen schritt er dann durch die Flammen und sah mit glühenden Augen zu Amion.
“Du solltest dich nicht um mich kümmern.”
Nach einem weiteren Grinsen schnippte Korus kurz mit den Fingern mit seiner rechten Hand, worauf hin Amion einen Lichtschimmer hinter sich bemerkte.
Unvermittelt wandte er sich um, erblickte er erst eine weitere Fackel doch dann bemerkte er das, was sie mit ihrem Licht beleuchtete.
“Erinnerst du dich an dieses Pokemon? Sieh genau hin? Du kennst es aus deiner Vergangenheit!”
Kein Wort konnte Amion aus seinem Munde bringen, seine Beine zitterten, kraftlos brach er zusammen als er das Pokemon dort liegen sah.
Seine sonst so strahlende, blaue Haut, gleich der Unendlichkeit des tiefen Meeres, war verblasst, der Brustkorb bewegte sich nicht. Ein riesiger Schnitt zog sich über den Bauch das Pokemon, klebrig trocken lag das Blut ausgebreitet wie ein Teppich um das Aquana. Eine weitere Lache nahm den Platz der rechten Forderpfote ein, welche dieses Pokemon einst besessen hatte.
“Fio…?!”
Verzweifelt musste er seinen Blick abwenden, wie konnte das sein? Wie konnte Fio hier liegen?..
Wenn Fio hier war, dann…
Er brachte den Gedanken nicht zu Ende und sah mit aufgerissenen Augen zu Korus.
“Ganz Recht.”
Ein weiteres Schnipsen von Korus Fingern war zu vernehmen, als sich alle Fackeln in diesem Raum entzündeten und den Blick auf Amy frei gaben, welche in der Mitte, gefesselt an den Handgelenken auf dem kalten Boden lag. Ihre sonst so schönen, blauen Haare waren fast vollständig verbrannt, an einigen Stellen war ihre Kleidung in ein tiefes Rot gefärbt..doch..sie atmete.
Gehetzt sprang Amion auf, begab sich in den Raum, wandte sich im Schwung zu Korus um, sein Stein erleuchtete in voller Stärke, dann zog sich erneut das Eis über den Boden und bildete eine mehrere Meter dicke Wand, welche den Eingang zu dem Zimmer versperrte.
Schlitternd ließ er sich vor Amy nieder, hob ihren Kopf, legte sie in seine Arme und strich ihr sanft über die verbrannten Haare.
“Amy?”
Sanft und leise sprach er diese Worte, leicht zitterte seine Stimme, würde sie doch nur ein Lebenszeichen von sich geben.
“Amion?”
Langsam hob Amy ihre linke Hand, legte sie auf seine Wange und zitternd strich sie über seine Haut.
Mühsam öffnete sie ihre Augen, sah ihn an, lächelte.
“Ich..bin so froh, dass wir uns doch noch einmal sehen können…ich habe so gehofft, dass wir eines Tages wieder zusammen sein werden…”
Schwach erklang nur ihre Stimme, nur ein wispern, mehr konnte sie nicht mehr, sie hatte kaum noch Kraft, langsam sank auch ihre Hand, welche auf seiner Wange ruhte wieder zu Boden.
“jetzt..können wir endlich…zusammen die Welt bereisen…”
Kein Wort brachtete Amion heraus, er konnte nur ihre Hand halten, er nickte nur leicht als er ihre Worte vernahm und strich ihr weiter sanft über ihren Kopf.
“Du hast die Wahl, löse dich von deiner Vergangenheit, folge weiterhin unserer Bestimmung oder bleibe hier und teile ihr Schicksal.”
Nach diesen Worten ging Korus Körper in Flammen auf, seine Arme formten sich zu Flügeln, unkontrolliert in all seiner Kraft schlug das Feuer gegen die steinernen Wände. Klauen bildeten sich, ein flammender Schnabel, ein Ungetüm, ein Ungeheuer, das Monster welches seit Beginn der Vergangenheit aus dem Vulkan des Isilya Gebirges empor stieg.
Die schützende Eiswand färbte sich rötlich, Wasser tropfte hinab und verdampfte Augenblicke später angesichts dieser brennenden Hitze.
“ich werde bei dir bleiben..”
Zärtlich beugte er sich hinunter und hauchte Amy einen Kuss auf ihre Stirn, daraufhin fühlte er wieder diesen stechenden Schmerz in seiner Brust. Risse begannen sich durch das Eis zu ziehen, welches sein Herz umschloss, immer mehr, immer tiefer, bis sich diese Umschlingende Kälte löste. Unter Schmerzen drang der weiß-bläuliche Stein aus seiner Brust und zerbrach in tausende, funkelnde Splitter als er zu Boden fiel.
Die eisige Wand, welche sie vor Korus schützen sollte, löste sich auf, verschwand und gab sie ihrem Henker frei.
Er blickte nicht zu Korus, zu seiner neuen Gestallt, er schloss seine Augen und drückte Amy fest an seinen Körper. Liebevoll schmiegte er seinen Kopf an den ihren, er spürte keinen Atem mehr, doch das war nicht mehr wichtig, er würde ihr folgen, jetzt würden sie zusammen sein….bis in alle Ewigkeit.
Unendliches Feuer verschlang die Höhle, drang durch den Tunnel, fraß sich in das Zimmer auf dem das Bild am Boden lag. Darauf konnte man zwei Kinder erkennen…ein Junge, silbernes, graues und ein Mädchen, hellblau-weiß schimmerndes, seidenes Haar. Hockend vor einem weißlichen Stein, welcher auf der Erde lag…wurde es von den Flammen verschlungen, löste sich auf und verschwand aus dieser Welt…
Ein grausames Lächeln zog sich über Melodies Lippen, als sie den Lichtstrahl beobachtete, welcher vom Himmel durch das Dach des Hauses in das Zimmer drang. Unter gewaltigen Energieentladungen schlug es auf zwei symmetrisch zueinander angeordneten Feldern, verziert mit alten Symbolen ein.
Eines der Felder erleuchtete in einem tiefen Blau, im Glanz der ewigen Weiten des Meeres, das andere hell, fast weiß, wie die gigantischen Gletscher jenseits des Ozeans.
Das Licht wurde schwächer, durchsichtig, verschwand und ließ zwei steinerne Gebilde zurück. Ein am Boden liegendes Mädchen, ruhte ihr versteinerter Kopf auf dem Boden, geschlossene Augen, ein Gemälde von Trauer und Schmerz. Schmunzelt betrachtete Melodie die zweite, versteinerte Skulptur, kniend, unterworfen mit ausgestreckten Händen, als hätte dieses Gebilde etwas schützend in seinen Armen gehalten.
Keyths Blick wurde gen Himmel gezogen als sich das Violett zweier Kammern im Wirbel seines Amulettes schwärzlich färbte und letztlich verschwand.
//Es tut mir Leid…//
Vorsichtig legte er seine linke Hand auf den Stein, welcher an seiner Brust haftete, schloss seine Augen und spürte nur den Wind, welcher durch seine Haare zog und die Existenz zweier Wesen mit sich trug