Gareth wurde unsanft aus seinen Gedanken gerissen, als eines der Gruppenmitglieder ihn ansprach, sich vorstellte und nach seinem Namen fragte. Gareth fixierte den Jungen kurz: er schien jünger als der überwiegende Teil der Gruppe zu sein, hatte kurze, blonde Haare und eine offenbar freundliche, aber wohl auch noch naive, kindliche Art an sich, die Gareth nicht unbedingt mochte. Trotzdem bemühte er sich, nicht zu unfreundlich zu sein, seiner Stimme etwas von ihrer Kälte zu nehmen (was misslang), versuchte aber nicht, zu lächeln (die grässliche Fratze, die dabei entstand, bewirkte bei Anderen meist das Gegenteil von dem beabsichtigten Effekt).
"Mein Name ist Gareth."
Weiter sagte er nichts - warum Details preisgeben, aus denen man eine Schwäche ableiten könnte? Er wusste von dem Jungen auch nichts weiter als den Namen.
Nachdem damit die Pflichtkonversation erfolgreich absolviert worden war, wandte Gareth sich ab und zog sich in den Schatten des Pokemon-Centers zurück und beobachtete weiterhin die Gruppe. Ihm war die Ungeduld der einen Trainerin nicht entgangen, und Gareth fragte sich, welchen Grund eine derart kalte Person wohl haben mochte, sich selbst derart zu entblößen. Verfolgte sie eine private Mission, die sie zu den Strudelinseln zog? Hatte es etwas mit den beiden Personen zu tun, auf die sie dort stoßen sollten?
Ich werde es wohl früh genug herausfinden... Andererseits sah er auch keinen Grund, noch länger auf dieser Insel zu verweilen, er hatte hier alles getan, was er tun musste.
Am Horizont ballte sich eine dunkle Wolkenformation zusammen und der Wind frischte etwas auf. Ein Windstoß ließ seinen Mantel und seine Haare um seine knochige Gestalt flattern wie ein Leichenhemd um ein mumifiziertes Skelett. In seinen dunklen Augen spiegelten sich für einige Sekunden Emotionen, die tief in seinem Inneren verborgen waren und die bei Unwettern offener zutage traten als sonst. Er fühlte sich energiegeladener als vorher, kampfeslustiger und... ungeduldiger als vorher. Er glaubte, das Mädchen etwas besser zu verstehen, falls es bloße Kampfeslust war, was sie antrieb. Er unterdrückte seine Gefühle, wie er das immer tat. sie lenkten nur unnötig ab.
Geduldig wartete er ab, was die Gruppe als nächstes plante. Der größte Teil der Trainer schien nicht seine Geschäfte erledigt zu haben; möglicherweise stand ein Aufbruch jetzt bald bevor.
Ein erneuter Windstoß flatterte um seine Gestalt. Als er abflaute, war Gareths dünnes Lächeln gleichsam mit dem Funkeln in seinen Augen verschwunden.