[Psycho-Thriller/Roman] Die Rache des Bruders

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  • Hey^^ So, ich habe deine Geschichte gelesen, und muss sagen:
    Sie gefällt mir bis jetzt sehr gut. Du beschreibst gut, und man kann sich die Charaktere gut vorstellen.
    Du brichst auch immer an den richtigen Stellen ab, und so bleibt es spannend :P
    Ich glaube ebenfalls, dass dieser Ben, der Mann aus dem Prolog ist, da er irgendwie gegen Ende ziemlich geisteskrank ´rüberkam :D
    Oh, ich habe gerade bemerkt, ich bin (Ich weis gerade nicht ob Espeon männlich ist ^^) der einzige Leser, der nicht weiblich ist.
    Ich hoffe du bringst Kapitel 3 noch ´raus, da es ja jetzt fast einen Monat her ist.
    Alles in allem, ist es sehr gut^^


    +abnada/xi/Britannia-


    edit: sry Espeon :D bist weiblich. Scaro, du kannst mich auch benachrichtigen wenn neue Kapitel kommen.

  • 3. KAPITEL, TEIL 1
    Als die ersten schwachen Sonnenstrahlen ihre Haut kitzelten, war Christy noch schläfrig. Alles in ihr sträubte sich, aufzustehen, zumal das Bett dazu viel zu einladend, die Kissen zu weich und die Erinnerungen an die vergangene Nacht zu lebendig waren.
    Wie lange haben wir uns geliebt? Ich war so kaputt, dass ich nicht mal auf die Uhr gesehen habe! Sie streckte sich einmal ausgiebig, um ihrem Körper zu signalisieren, dass sie bei Bewusstsein war und ganz langsam in den Wach-Modus schalten wollte.
    Ach, eigentlich ist es doch egal, wie lange es dauerte – es war einfach herrlich... Vor allem, wenn ich daran denke, wie lange das letzte Mal her ist. Ein genüssliches Lächeln trat auf ihr Gesicht, bevor sie es wagte, langsam die Augen zu öffnen.
    Zuerst blickte sie benommen auf die Fenster, durch welche ein zartes Licht brach, das in ihre Augen schien. Die hellblauen Blech-Jalousien waren gerade einmal halb heruntergezogen. Sie erinnerte sich: Ben wollte sie vollständig herunterziehen, aber sie zog ihn zurück auf das Bett mit den Worten: „Ich bin ja wohl nicht so hässlich, dass du beim Sex das Licht ausmachen müsstest!“ Bei dem Gedanken an diesen „Anfall“ von plötzlichem Selbstbewusstsein musste sie schmunzeln, vor allem, da sie sich soviel Sicherheit nicht zugetraut hätte.
    Der darauffolgende, wohlklingende Laut aus seiner Kehle heischte Zustimmung und er folgte ihr unter die Bettdecke, um sie im liebkosenden Mondschein glücklich zu machen.
    Ach Ben, du warst großartig..., dachte Christy, während sie sich, immer noch leicht schlaftrunken, umdrehte, um ihren Engel anzusehen. Doch statt ihres Liebhabers sah sie lediglich die gegenüberliegende Wand und die eichenfarbene Tür, die in kleinem Winkel offenstand, jedoch nicht so, dass man überragend viel dahinter hätte erkennen können.
    Ohje, wo ist er? Christy durchfuhr eine leichte Panik. Was, wenn ihm die letzte Nacht peinlich gewesen ist und er sich erstmal aus dem Staub gemacht hat, weil er nicht weiß, ob das alles richtig war?
    Sofort richtete sie sich auf und sah sich im Rest des Schlafzimmers um. Bei dieser schnellen Bewegung bemerkte sie einen Muskelkater im Hintern, der sich krampfartig bis in die Oberschenkelansätze verteilte und sie noch mehr träge machte.
    Soll einer mal sagen, Liebe sei kein Sport! Ha! Bei meinen Krämpfen kann ich wohl gut das Gegenteil behaupten! Diesen Gedanken führte sie nicht wütend aus, eher triumphierend, da es ihr bewies, dass die vergangene Nacht unvergleichlich und leidenschaftlich war.
    Als Erstes hielt sie es für angemessen, den Raum wieder einigermaßen herzurichten – sie zog die Jalousien hoch, öffnete das Fenster, weil es ihm Raum relativ stickig geworden war, schüttelte das samtene Kopfkissen auf und legte die Bettdecke so gut es ging darüber. Bei der Gelegenheit platzierte sie den Stoffbelag gleich so, dass man möglichst wenig der vielsagenden weißen Flecken darunter erkennen konnte. Dann suchte sie ihre Klamotten...
    Ihr Jeansrock befand sich zwischen Tür und Bett, wie erwartet hingepfeffert und nicht bewusst platziert. Mit einem Augenrollen sammelte sie ihn auf. Klar, es sieht unordentlich aus, aber wer achtet schon auf sowas? Ihre Unterwäsche wurde über das Bettgeländer gehängt, sodass ihr BH halb auf das Bettlaken reichte. Ihr Slip hingegen war offensichtlich bereits gänzlich aufs Bett gefallen oder man hatte sich gar nicht erst die Mühe gemacht, ihn an einen anderen Platz zu werfen.
    Nachdem sie sich ihre Unterwäsche übergestreift und den Jeansrock angezogen hatte, galt es nur noch, die Bluse zu suchen, ihre feine weiße Knöpfbluse, die zu den teuersten Kleidungsstücken aus ihrem heimischen Schrank gehörte. Diese war ebenfalls verhältnismäßig leicht zu finden – ruhte sie doch halb unter dem Bett, wo sie fast übersehen worden wäre, hätte Christy keinen prüfenden Blick auf den Fußboden gerichtet.
    Anschließend hielt sie es für das Beste, die bösen Geister aus dem Kopf zu vertreiben und in den restlichen Zimmern von Ben's Wohnung nach ihm zu suchen. Erst, wenn sie ihn so nicht finden würde, könnte sie getrost beginnen, sich Vorwürfe und Sorgen zu machen.


    Christy öffnete die bereits angekippte Tür und sah sich behutsam um – kein Ben im Wohnzimmer. Was sollte er auch schon so früh morgens machen? Fernsehen? Seine exotischen Fische füttern? Bei diesem Gedanken warf sie einen Blick in die rechte Zimmerecke, in der ein langgezogenes Aquarium einen Blickfang darstellte. Die glitschig-feuchten Bewohner dieser offenbar liebevoll umhegten Anlage sahen ziemlich kurios aus. Das verleitete Christy zu dem Schluss, dass sie teuer gewesen sein mussten, obgleich sie von maritimem Getier wenig Ahnung hatte. Bei mir gibt’s Fisch ohnehin nur auf dem Teller, und dann nur als Filet und paniert... Aber jeder hat so seine Hobbies, gut. Sie musste über diese spezielle, unerwartete Leidenschaft ihres Liebhabers lachen.
    Männer mögen's feucht, ich habe die Bestätigung, kam ihr noch unterschwellig in den Sinn, bevor sie sich weiter durch Bens Wohnung bewegte. Langsam begann sie, sich allein zu fühlen. Zwar war der Wohnraum eher klein, aber die Einsamkeit und die Ungewissheit über das Vergangene und die Zukunft nagten an Christy.
    Vielleicht ist er in der Küche und trinkt Kaffee oder macht Frühstück...? Sie stieß die besagte Tür mit eher mädchenhafter Kraft auf und sah sich in der leeren Küche um – lediglich eine über und über mit Zetteln behangene Pinnwand auf der gegenüberliegenden Seite versprühte einen Hauch Lebensgeist und Aktivität. Dort fanden sich diverse Handynummern und Termine, die Ben offenbar wahrnehmen musste, Adressen von Ärzten, aber kein einziges persönliches Foto. Das kam ihr merkwürdig vor, denn in der gesamten Wohnung gab es offensichtlich keinen Hinweis auf Bens Familie oder mögliche Freunde. Hm, es soll doch auch Leute geben, die eher spartanisch leben und wenig von Deko halten. Oder aber Ben ist eher verschlossen und kehrt sein Privatleben nicht so sehr nach außen. Ich frag ihn bei Gelegenheit mal danach.
    Nun musste Christy einen Seufzer ausstoßen. Dass Ben im Bad war, hatte sie von vornherein ausgeschlossen, da sie der Ansicht war, man hätte es gehört, wenn er die Toilettenspülung betätigt, die Haare geföhnt oder sich geduscht hätte. Außerdem stand die Badtür sperrangelweit offen, von daher war es unmöglich, dass er sich in einer noch nicht sichtbaren Ecke verkroch. Trotzdem überlegte Christy, mal ins Bad zu gehen und sich wenigstens halbwegs ansehnlich herzurichten.
    In diesem Moment bemerkte sie ein Kitzeln an ihrer rechten Wade, als würde sie ein Putzverrückter für eine eingestaubte Stehlampe halten und sie mit einem dieser Puscheldinger abstauben wollen... Die Berührung löste einen leichten Schrecken in ihr aus, da sie keine Ahnung hatte, wer oder was sie da streifte. Ein kurzer, nervöser Blick auf den hellen Parkettboden löste ihre Anspannung, denn sie entdeckte nur eine ziemlich korpulente Katze, die sie fragend mit ihren grünen Augen ansah und mit ihrer Bewegung innehielt, als sie merke, dass sie entdeckt wurde. Ihr fehlte das linke Vorderbein.
    Gott sei Dank, es ist nur ein Kätzchen. Meine Güte, ich bin ja doch nicht allein. Wusste gar nicht, dass Ben sich noch mehr Haustiere hält!, sinnierte Christy, während sie die Katze über den Rücken streichelte und diese sich genüsslicher jeder Handbewegung ihrer Gönnerin anpasste.
    „Weißt du, wo dein Herrchen ist, Kleine? Ich suche ihn schon seit ein paar Minuten.“, wandte sie sich an das Tier, das sie immer noch mit merkwürdigen, aber gütigen Blicken bedachte. Als Antwort bekam Christy erwartungsgemäß ein dünnes, hohes „Miau“, mehr nicht.
    Dennoch schaffte es die dunkelbraun - getigerte Katze, dass ein Stück Leere und Einsamkeit im Nichts davontrieb.
    Was solls, ihn draußen zu suchen, wäre ein sinnloses Unterfangen. Ich sollte erstmal aufs Klo gehen und nach dem Nötigsten weitersehen, ob ich bleibe oder nicht., waren nun Christy's Überlegungen, denen sie gedankenverloren folgte, indem sie sich unbewusst auf das Badezimmer zu bewegte, die dunkle, dicke Katze an ihrer Seite, die wahrscheinlich genauso froh war, endlich Gesellschaft zu haben.


    „Hey, nein nein nein! Ich darf doch um ein wenig Privatsphäre bitten!“ Christy hatte den schnurrenden Gefährten entdeckt und schob die dunkle Holztür des Badezimmers vor seiner Nase zu.
    „Bin ja gleich wieder da“, murmelte sie, als sie das fragende „Miau“ hinter der Wand vernahm. Dann sah sie sich nach den benötigten Dingen um. Eigentlich wollte sie wie jeden Morgen duschen, sie fühlte sich trotz der gelungenen Nacht ziemlich ausgelaugt und... Eben nicht richtig erfrischt. Allerdings fragte Christy sich gleichzeitig, ob es sich überhaupt geziemte, in einer fremden Wohnung ohne Erlaubnis Dusche oder Badewanne zu benutzten.
    Was für ein Klischee, das kennt man doch nur aus Filmen... Wie der Kaffee und das Frühstück nach dem One-Night-Stand. Aber im Reallife? Keine Ahnung., Vielleicht bin ich die Erste, die so frech ist. Aber wenn der gute Ben schon so unverschämt ist und sich aus dem Staub macht, während ich hilflos und allein aufwache, dann darf ich auch sein Bad beanspruchen. Hmpf...
    Mit dieser moralischen Plaudertasche im Kopf griff sie nach einem abgenutzten, dunkelgrünen Handtuch und einem Männerduschgel (mit irgendwas musste sie sich schließlich einschmieren). Sie stellte die Plastikflasche auf den inneren Duschenrand und legte das Tuch über die Kabinenwand. Gerade war sie dabei, ihre Bluse erneut auszuziehen, als sie hörte, wie eine Tür ins Schloss fiel.


    Ein Schauer lief über ihren Rücken bei diesem Schreck und sie zog sofort ihr Oberteil glatt, als hätte sie nie die Absicht gehabt, es abzulegen.
    Ben wohnt doch alleine, oder? Er sagte, er sei Single... Einbrecher sind unwahrscheinlich, die wären leiser reingekommen. Falls das nicht er ist, dann wird das entweder sehr peinlich oder einfach nur eine Riesenüberraschung...
    Obwohl ihr alles leicht unheimlich vorkam, beschloss Christy, einfach die Badezimmertür zu öffnen und sich der Situation zu stellen. Doch noch bevor sie ihren Plan umsetzen konnte, hörte sie eine Stimme.
    „Moody, mein alter Junge! Warum hast du auf den Boden gepinkelt? Du bist ja ausgeschlossen. Ich hatte dir doch die Badtür aufgelassen, damit du aufs Klo kannst!“
    Ein Blick nach links in die geflieste Ecke verriet Christy, dass sie den Kater offenbar um das Benutzen seiner Katzentoilette gebracht hatte.
    Und ich dachte, er wollte mitkommen, damit er nicht alleine ist. Na toll, Christy. Hast du bei deinem Macker wieder einen Pluspunkt mehr.
    Da sie nun wusste, dass die Stimme aus dem Flur Ben gehörte, öffnete sie die Tür. Tatsächlich stand er am Ende des Flurs mit seinem dreibeinigen Kater in den Armen. Als er Christy bemerkte, setzte er das Tier ab und lächelte sie mit diesem unwiderstehlichen Mund an.
    „Da bist du ja! Na, gut geschlafen?“
    „Auf jeden Fall. Was zu erwarten war, nach unserer Nacht.“
    „Das ist schön. Hör mal -“
    Er deutete auf eine weiße Papiertüte, die er auf einem Schränkchen rechts neben sich abgelegt hatte.
    „Ich habe uns Brötchen geholt, eben gerade. Entschuldige, dass es länger gedauert hat, um diese Uhrzeit scheint der Bäcker bei vielen beliebt zu sein. Große Schlange und so.“
    „Brötchen klingen sehr gut. Nicht schlimm, dass du länger gebraucht hast... Aber ich dachte schon, du wärest ganz weg.“
    „Ganz weg?“ Er lachte herzhaft.
    „Ich wohne hier! Irgendwann müsste ich schon wiederkommen, meinst du nicht?“
    „Klar. So war das auch nicht gemeint.“
    Mit einem Zwinkern kam sie auf ihn zu und drückte ihm einen Kuss auf die Wange, bei dem seine kurzen Bartstoppeln ihre Lippen kitzelten.
    „Nett...“ Ben erwiderte Christy's Aufmerksamkeit mit einem süßen Kuss auf ihren Mund.
    Sowas kann man sich sprichwörtlich auf der Zunge zergehen lassen., mischten sich ihre Gedanken in die Begrüßung ein.
    Ben ergriff die Bäckertüte und einen kleinen Stoffbeutel mit weiteren Einkäufen und bewegte sich mit Kater Moody in die Küche.
    Dort füllte er dessen Futternapf mit dem Inhalt einer Aluschale Katzenfutter, die er offenbar auch gerade besorgt hatte. Danach nahm er sich ein paar Papiertücher, wahrscheinlich wollte er Moodys flüssige Hinterlassenschaft im Flur beseitigen.
    „Wolltest du nicht duschen, Christy?“, fragte er nebenbei.
    „Ähhh... Ja, eigentlich schon. Soll ich dir nicht lieber helfen?“
    „Ich komm schon klar. Mach dich hübsch, meine Süße. Ich mach uns Frühstück. Kaffee?“
    Da ist es wieder, das Klischee. Scheint ja was dran zu sein.
    „Mit einem Schuss Milch, wenn du hast.“
    „Gerade gekauft. Geht klar. Bis gleich.“ Er warf ihr einen Luftkuss hinterher, der ihr Herz ein weiteres Mal hüpfen ließ und ihr ein Lächeln entlockte, bevor sie endgültig im Bad verschwand und ihren Bedürfnissen nachgehen konnte.
    Als sie pfeifend unter der Brause stand, durchströmten Christy die erhofften Glücksgefühle.
    Das sieht verdammt noch mal nicht nach einem kurzen Spaß aus! Ich bekomme einen Kerl! Jetzt bloß nichts falsch machen.
    Als sie das Shampoo in ihre Haare einmassierte, dachte sie darüber nach, ob sie sich für eine langfristige Beziehung überhaupt bereit fühlte. Sie sinnierte darüber, als sie das Duschgel auf ihren Armen verteilte und grübelte, als der warme Strahl aus dem metallenen Duschkopf den Schaum von ihrem Körper forttrug. Was er mitnahm, waren ihre letzten Zweifel.
    Christy holte tief Luft.
    „Ich bin bereit, wenn es so kommt.“, sagte sie laut, um sich Mut zuzusprechen.
    „So ein Mann kommt nicht so schnell wieder, ich werde meine Chance nutzen!“
    Mit diesen Worten trat sie aus der Dusche, trocknete sich anschließend ab und föhnte die kastanienbraunen Haare. Die Spitzen waren zwar noch feucht, als sie für ihren Teil fertig war, aber das sollte sie nicht stören. Der Rest fühlte sich einfach perfekt an und das war die Hauptsache. Sie war bereit.


    Ben wartete in der kleinen Küche auf sie. Als Christy über die Türschwelle trat, fand sie nicht nur ihn, sondern auch einen herrlich gedeckten und nach Morgenkaffee duftenden Frühstückstisch vor: er war gespickt mit allerlei wunderbaren Dingen wie Toast, knusprigen Brötchen in einem kleinen Weidenkorb, weicher Butter und jeder Menge Schnittkäse – und Wurst.
    „Hmm, lecker“, sprach sie dieses Geruchs- und Geschmacksfeuerwerk, das in ihrem Kopf explodierte, aus, wobei das für den Anrichter dieser Leckereien noch das geringere Lob darstellte.
    „Schön, dass es dir gefällt. Du musst dich auch nicht zurückhalten – hau rein!“
    Ben offerierte ihr höflich einen Stuhl und sie setzte sich dankend vor diesen Berg von Köstlichkeiten.
    Er selbst nahm Vorlieb mit dem Stuhl schräg von ihr.
    „So, jetzt habe ich meine Schuldigkeit getan.“
    „Wie bitte? Was meinst du?“ Christy war ganz perplex, woraufhin Ben ein zögerliches Grinsen aufsetzte.
    „Du hast wegen mir gestern Abend nichts zu essen bekommen, das holen wir jetzt nach.“
    „Ach... so.“
    „Warum ging es dir denn plötzlich so mies, wenn ich fragen darf?“
    Seine Augen blitzten.
    „Ach weißt du, bei manchen Sachen in meiner Familie scheine ich einfach nahe am Wasser gebaut. Ich weiß auch nicht, was los war. Aber ich möchte auch ungern darüber reden. Zumindest jetzt noch nicht, okay?“
    „Das verstehe ich. Es muss schwer für dich sein... Ohne deine Eltern. Ich verspreche, immer für dich da zu sein.“
    Christy nippte an ihrem Kaffee, mit den Gedanken ganz wo anders, in ihrer verschlossenen Kammer, dessen Schlüssel sie selbst geschluckt hatte. Ben's Worte lösten sie aus dem Griff dieser eisernen Zelle und brachten sie zurück in seine Küche.
    „Ja, aber wir drei gewöhnen uns langsam dran und haben schließlich... einander.“
    „Deine Schwestern?“
    „Ja. Sie sind echt großartig und ich kann jederzeit auf sie zählen.“ Und das meinte sie ernst.
    „Dann hast du Glück, mit solchen Freundinnen gesegnet zu sein. Und jetzt lassen wir diese ernsten Themen, das ist kein Trauermahl – Guten Appetit!“
    „Danke, das wünsche ich dir auch.“
    Ben schnitt sich ein Weizenbrötchen auf und strich etwas Heidelbeermarmelade auf die untere Hälfte, während Christy sich bei Butter und Camembert bediente.
    „Du hast wirklich ein Händchen für gutes Essen, Ben.“, musste sie zugeben, als sie die ersten Bissen ihres leckeren Frühstücks heruntergeschluckt hatte.
    „Genug des Lobes. Jeder normale Supermarkt besitzt all das... Das ist doch nichts Besonderes.“
    „Bei mir zu Hause gibt es nie sowas Tolles.“, gab Christy zu, während sie an ihren mager gefüllten Kühlschrank denken musste. Er ist aus Faulheit nicht gefüllt, nicht weil das Geld dafür fehlen würde...
    Um sich ein wenig abzulenken, sah Christy dem getigerten Kater beim Fressen zu.
    „Moody ist sein Name, oder?“
    Ben nickte auf ihre Anfrage.
    „Genau. Täusch dich nicht in ihm... Er mag pummelig aussehen, aber wenn du ihn ärgerst oder er seinen Willen nicht bekommt, wird er zur Bestie, wenn du verstehst.“
    Er warf ihr einen Blick zu, den sie nicht ganz deuten konnte.
    „Ja, kann ich mir vorstellen. Er sollte meinem Muffin lieber nicht begegnen, sonst hätte er ein gefundenes Fressen.“
    „Muffin ist ein Vogel? Ein Kaninchen? Hilf mir auf die Sprünge.“
    „Achso, ein Meerschweinchen.“
    „Na gut, dann eben so. Mach dir keine Sorgen. Moody hat zwar seine arroganten Seiten, ist aber auch unheimlich eitel und faul. Außerdem ist er nicht mehr der Agilste.“
    „Das fehlende Bein trägt sicher dazu bei, oder?“
    Ben bestrich seine zweite Brötchenhälfte mit Butter und redete beiläufig weiter.
    „Ja, auf jeden Fall. Ich hab den Armen damals auf der Straße vor diesem Haus gefunden – ihn muss wohl ein Auto erwischt haben. Tja, hab den Streuner dann zum Tierarzt gebracht und sie mussten ihm das Beinchen abnehmen... War zu sehr beschädigt. Da sich jemand um ihn kümmern musste und ich ihn nun mal gefunden hatte, habe ich mich dazu bereit erklärt.“
    „Wie tierlieb von dir.“ Christy schmunzelte bei dem Gedanken daran, wie Ben alles in Bewegung setzte, um eine angefahrene Katze zu retten.
    Es gibt immer noch ein Stück Mensch in jedem noch so reduzierten Mann.
    „Man tut, was man kann.“ Er biss ein Stück von seinem Wurstbrot ab und streichelte Moody, während er den Bissen kaute.
    „Hab ihn echt lieb gewonnen.“
    Meine Güte, ist das niedlich. Was habe ich nur für ein Glück...
    So saßen sie die nächsten Minuten kauend, schweigend und glücklich beieinander. Als sie ihr letztes Brötchen gegessen hatte, musste Christy sich ausgiebig strecken, um die letzten Lebensgeister zu wecken.
    „Ich sollte auch langsam sehen, dass ich nach Hause komme.“, sagte sie zu Ben, nachdem sie an Muffin gedacht hatte, der ganz allein und hungrig hinter seinen Gitterstäben saß.
    „Kein Problem. Ich fahre dich fix rüber.“
    Er stand auf und begann, den Tisch abzuräumen. Als er sich zur Kühlschranköffnung hinunterbückte, konnte Christy seinen Hintern bewundern. Kaum wollte sie wahrhaben, dass sie dieses knackige Stück Fleisch in der letzten Nacht in ihren Händen halten durfte...
    Aber es soll immer wieder Wunder auf der Welt geben. Nach den letzten schweren Monaten tut mir ein solches auch gut.
    Als der Tisch abgewischt, der Geschirrspüler eingeräumt und die Küche in halbwegs akzeptablem Zustand war, klimperte Ben demonstrativ mit dem Autoschlüssel in der Hand.
    „Es geht looos“, sagte er gedehnt und Moody zuckte beim Geräusch des Klimperns leicht zusammen, versuchte dann aber, zu den Schlüsseln hochzuspringen.
    „Hey, du hast anderes Spielzeug!“ Er lachte und gab dem Kater einen kleinen Klaps auf den Rücken.
    Dann verließen Christy und er die Wohnung und stiegen in seinen Opel.
    Sie wusste, was sie als erstes tun würde, wenn sie zu Hause war.
    Mal sehen, was Leo sagt, wenn mein Date ein voller Erfolg war., dachte sie voller Genugtuung.
    Ben startete den Motor und das Auto fuhr los.
    Unsere Liebe auch...


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    TEIL 2 folgt demnächst!

  • Danke für die Benachrichtigung und du hast mal wieder ein gutes Kapitel geschrieben :)
    Ich kann sonst eigentlich nicht viel dazu sagen, außer dass Ich den 2. Teil mit Vorfreude erwarte.
    Du hast einiges an Talent, die Sachen gut zu beschreiben :) was bei meinen Geschichten eher nicht der Fall ist :P


    Hoffentlich kommt der 2. Teil schnell :P


    +abnada/xi/Britannia-


    Das ist schon mal ein guter Ansatz, nur würde ich dich bitten trotzdem in Zukunft mehr Lob und Kritik in deinen Post einfließen zu lassen, damit er nicht nur länger an Zeilen wird, sondern vor allem auch mehr aussagt. Für weitere Tipps, empfehle ich den Kommi-Guide. (: ~ Cynda

  • So, es ist zwar ein paar Tage her, seit du mich wegen dieser Geschichte angesprochen hast, aber wie man so schön sagt: Was lange währt, wird endlich gut. Ein Psycho-Thriller, ja? Ist das erste Mal, dass ich mich diesem Genre hingebe. Von daher bin ich mal sehr gespannt, wie du mir dieses schraurigschöne Konzept vermitteln wirst. Ich gehe erst einmal auf das Allgemeine deiner Geschichte ein und werde dann auf die einzelnen Kapitel zu sprechen kommen.


    Startpost:
    Ein Bilderbuchstartpost, dafür schon einmal meine volle Anerkennung. Gerne würde ich auch meine FF's mit selbst gezeichneten Bildern schmücken, doch das ist mir leider aufgrund meiner miserablen Zeichenkünste nicht möglich. Ich würde eher meine Leser verschrecken, als dass ich sie anlocke. Ganz im Gegenteil zu deinem Bild - schön. Fragen kommen auf und der erste Eindruck wird vermittelt. Fragen, die mich schon dazu bewegen, in die Geschichte einzutauchen. Gleichzeitig erweckst du mit dieser Arbeit und der ganzen Mühe, die du dir mit dem Startpost gibst, den Eindruck, dass dir dein Werk sehr am Herzen liegt.


    Auch dein Prolog gefällt mir sehr gut. Ich mag Eröffnungen, bei denen man sofort in die Handlung geworfen wird. Details erwähnst du sehr viele und personifizierst gleichzeitig sehr hübsch. Wenn der Rest deiner Geschichte so ist, wie dein Prolog, dann werde ich hier noch Krimi-Leser.


    Die Rechtschreibung ist übrigens bislang recht makellos. Es gibt Kleinigkeiten, die schon fast der Erwähnung nicht wert sind. Viele machen es beispielsweise falsch - die Auslassungspunkte ( ...). Auslassungspunkte werden richtigerweise nicht direkt an ein Wort gesetzt, sondern genießen einen kleinen Freiraum.


    Beispiel:

    Zitat

    Was soll ich nur tun ...?


    Zitat

    Es ist gewissermaßen ... schwierig.


    Weiterhin gibt es Kleinigkeiten, bei denen ich einfach noch etwas ins Detail gegangen wäre. Hätte ich beispielsweise eine Flucht im strömenden Regen geschrieben, so wäre ich noch ganz kurz auf die wohl schlammbeschmierte Kleidung der Handlungsnehmer eingegangen. Es sind Kleinigkeiten und nicht wirklich ein Muss. Jeder macht es wohl anders, die künsterlische Freiheit, wie man sie gerne nennt.



    Kapitel 1:
    Auch hier fällst du gleich mit der Tür ins Haus hinein - schön. Meiner Meinung nach ein guter und schneller Start für eine wohl sehr stürmische Geschichte. Der Leser wird gezwungenermaßen sofort mit der Protagonistin Christy konftontiert, einer nicht gerade typischen Heldin, gleichzeitig leicht chaotischen und wohl unter einem kleinen Alkoholproblem leidenden Frau. Mir stellt sich aber die Frage, warum du nach dem dritten Satz eine neue Zeile beginnst. Ich finde, es gehört zusammen. Stören tut es zwar nicht, aber logisch wäre es, wenn du diese Pause, die eigentlich keine ist, entfernst.


    Du erstaunst mich abermals mit sehr guter Rechtschreibung, Satzzeichensetzung, einem gut gefüllten Wortschatz und dem Erwähnen von kleinen Nebensächlichkeiten wie eben die Details im Nachrauschzustand. Ich könnte es bei Weitem nicht so gut tun - Respekt!


    Zitat

    Jedes auch noch so kleinste Fältchen ihres jungen, schmalen Gesichts schien hervorgehoben, sie erschien allgemein zerbrechlicher als sonst.


    Das hier kommt einer Wiederholung gleich, die mich etwas stört. Benutz doch dort einfach Begriffe wie "wirkte", um einen nörglerischen Adler zufrieden zu stellen :).


    Zitat

    Diese entnahm dem Gemüsefach des Kühlschranks eine dicke Karotte und öffnete die Käfigtür.


    „Muffin, ich hab was ganz Feines!“ flüsterte sie in hohem Ton, während sie das Meerschweinchen am Kinn kraulte. Dieses hob genüsslich den Kopf und ließ sich die Streicheleinheiten gefallen. Kaum wedelte Christy mit der Möhre vor dem pelzigen Kopf des Tieres, wurde Muffin augenblicklich sehr aufmerksam und tastete sich schnuppernd weiter nach vorn.


    Der Absatz, als Christy die Karotte aus dem Kühlschrank fischt, ist übrigens auch überflüssig. Häng es dran, denn von einer Handlungspause kann nicht die Rede sein. Ach ja, der Inhalt des Kühlschranks eines Singles. Echt grandios. Es wirkt auf mich amerkikanisch orientiert (magst du amerikanische Sitcoms oder überhaupt Spielfilme, die in der USA spielen). Du denkst da an viele Kleinigkeiten.


    Übrigens, eine Eingenart von mir: Ich persönlich mag den Ausdruck "diese", "dieses", u. s. w. nicht. Irgendwie rollen sich bei mir die Fußnägel hoch, wenn ich das nehme. Ich persönlich versuche daher immer zu umschreiben, auch wenn ich damit drohe, Wortwiederholungen zu tun. In deinem Fall ist es eigentlich schon fast ein muss, da du bereits einen Wiederholungsfehler drin hast. Kannst du, wenn du magst, ausmerzen. Wenn nicht - auch gut. Genießt Muffin eigentlich noch weitere Auftritte? Wenn dem so ist, solltest du vielleicht noch ein, zwei Sätze einbauen, in denen du noch etwas auf den Nager zu sprechen kommst. Etwas mehr über sein Aussehen würde eigentlich schon reichen. Wenn nicht, dann ist es so absolut vortrefflich.


    Zitat

    Vor dem Kühlschrank lag ein kleiner Notizzettel. Er musste von der Tür gefallen sein, als Christy sie zugeknallt hatte. Verwundert hob sie das Papier auf und
    las die Botschaft, die sie anscheinend am vorigen Abend, ...


    Warum dieser Stopp? Wohl ein Versehen, nehme ich an?


    Etwas grinsen musste ich bei der Erwähnung von menschlichen Kontakten. Mein Idee von einer amerikanisch orientierten Frau wird dadurch bestärkt. Regelmäßig in irgendwelche Bars und Kneipen, im Vollrausch Typen aufgabeln, deren Namen sie bereits am nächsten Tag wieder vergessen hat.


    Zitat

    Entschlossen, sich über die rätselhafte Nummer nicht länger den Kopf zu zerbrechen, zerriss sie das Stück Papier und feuerte es wütend in den Mülleimer.


    Ein Wort:


    Zitat

    Gerade wollte sie die (Leerzeichen machen) Füße hochlegen, sich zurücklehnen und mit der Fernbedienung ihren (Leerzeichen machen) neuen Flachbildschirmfernseher einschalten, als plötzlich das (Leerzeichen machen) Telefon klingelte. Es war ein simpler Ton, nichts besonderes, (Leerzeichen machen) lediglich einige verschieden hohe, fröhlich summende Takte. Christy (Leerzeichen machen) fuhr hoch und fragte sich, wer auf die Idee kommen könnte, sie (Leerzeichen machen) anzurufen. Ihre Schwestern? Sie stand vom Alter her zwischen ihnen, (Leerzeichen machen) musste oft vermitteln. Allerdings hatte sie im Moment keinen Nerv für (Leerzeichen machen) die Problemchen ihrer Verwandten. Ansonsten (Leerzeichen machen und das Komma weg)... Und wenn es dieser Typ ist, dessen Nummer auf dem Notizzettel stand?’


    Da warst du wohl sehr versessen, das Kapitel abzuschließen - kann ich sehr gut nachvollziehen. Gerade bei den letzten Sätzen meiner Geschichten gerate ich oft vor Vorfreude ins Schludern. Solltest du aber unbedingt noch ausbessern.



    Woran du noch etwas arbeiten könntest:
    Du bist echt eine hervorragende Autorin und stehst den meisten Autoren im Profi-Bereich nichts nach! Zumindest ist das, was ich bislang gelesen habe, wirklich vortrefflich und bemerkenswert. Saubere Rechtschreibung, wunderbare Be- und Umschreibungen, das Hervorheben von Gedanken und Zuständen, ... Das Einzige, was mich eigentlich nur stört, sind diese Kleinigkeiten wie eben diese abrupten Absätze und Zeilenumbrüche, die einfach nicht da rein gehören. Ich denke, es sind einfach Flüchtigkeitsfehler. Auch glaube ich nicht, dass du es nötig hast, aber dennoch verweise ich kurz auf diesen Schreibschul-Topic.


    Ich werde mich in den kommenden Tagen noch mit deinen anderen Kapiteln beschäftigen. Ich wiederhole es noch einmal: Das, was ich bislang von dir las, ist wirklich sehr toll!

  • Hallo Eagle!


    Keine Ahnung, warum, aber ich habe gar nicht mitbekommen, dass du mir geschrieben hast. Natürlich habe ich diesen Faden in den letzten Tagen regelmäßig gecheckt, aber ich scheine wohl einmal draufgegangen zu sein, um was anderes zu machen - und hab dabei ganz übersehen, dass es einen neuen Post gibt. Schaden über mich! ^^
    Aber da ich deinen Beitrag jetzt gelesen habe und er wirklich sehr lang und konstruktiv ist, will ich natürlich auch gleich mal darauf eingehen:


    Das mit den Auslassungspunkten habe ich echt noch nie gehört. Muss beim nächsten Buch, das ich lese, mal darauf achten. Aber bewusst war ich mir dessen wirklich nicht. Auch mit den Absätzen hat sich bei mir ein gewisser "Tick" eingeschlichen - ich neige dazu, Anfänge von Gesprächen oder so Cutmomente, wie das Abnehmen eines Telefonhörers, in einem neuen Absatz darzustellen. Wenn ich bspw. Dialoge schreibe, dann ist jeder nbeue Satz des Gegenübers in einer neuen Zeile, so kenne ich es allerdings auch aus diversen Büchern, die ich gelesen habe. Deine Anregung werde ich trotzdem mal im Hinterkopf behalten und in den nächsten Kapiteln mal darauf achten, weniger Absätze zu machen. Obwohl ich dann immer finde, dass es unübersichtlicher ist, wenn man zum Beispiel kurz aufhört zu lesen und dann wieder anfangen will. Man findet eben die Stelle nicht so einfach wieder. ^^
    Den Wiederholungsfehler werde ich gleich ausbügeln, danke für den Hinweis. Sowas ist mir sehr wichtig.


    Zu den Stopps bzw. den fehlenden Leerzeichen im von dir angesprochenen Absatz:
    Das liegt nicht daran, dass ich die letzten Zeilen unachtsam geschrieben habe. Im Gegenteil - das erste Kapitel habe ich gefühlte 20 Mal gelesen, gefühlte 30 Mal korrigiert. xD Nein, der Wum war an dem Zeitpunkt drin, als ich das Ganze hier einfügen wollte. Denn ich als (damals noch) Fanfiction-Noob habe den Text einfach in den Editor eingefügt und dann so abgeschickt. Resultat war ein richtig blöd formatierter Text, wie es hier im Bisaboard geschieht, wenn man zu große kopierte "Zitate" einfügt.
    Ich musste mich folglich ransetzen und alle Absätze wieder irgendwie zusammenfügen, wobei ich manchmal auch die Leerzeichen vergessen habe. Es war aber auch ein Horror! Dazu kam, dass auch Absätze da waren, die im Original nicht da sind (Worddokument), zum Beispiel der Satz, in dem Christy die Möhre für Muffin holt, der war ja so abgespalten. Habe ich im Übrigen gerade behoben. :)
    Ansonsten kann ich nur sagen, dass es ein peinlicher Fehler war. Heute füge ich meine Textpassagen in den Quellcode ein, schicke das dann erstmal ab und bearbeite es hinterher nochmal mit Schriftart- und Größe und so. Ich hoffe, dass derartige Fehler nicht mehr vorkommen, denn wie gesagt - zumindest Kapitel 1 war in der geschriebenen Form absolut bedenkenlos, nur beim Einfügen ist dieser Mist passiert. Ich entschuldige mich an dieser Stelle nochmals dafür.


    Außerdem möchte ich dir herzlichst für dein Kompliment danken. Dass du mich für eine "hervorragende Autorin" hältst, schmeichelt mir sehr. Deshalb hoffe ich natürlich, dass du auch weiterliest und zu den nächsten Kapiteln ebenfalls einen Kommentar verfassen wirst. Ich denke, du wärest mir ein unheimlich wertvoller Leser, da du alles sehr gut durchdenkst und nicht nur schreibst "Du schreibst toll und das Kapitel war auch voll gut xD". Denn ich brauche nun mal auch sehr kritische Leser, obwohl ich mich trotzdessen über jedes Lob freue.
    Und wenn jemand so tiefgehend analysiert, bin ich dafür dankbar.





    Liebe Grüße und ich hoffe, ich darf in Zukunft hier noch von dir hören
    (GB-Benachrichtigung? Sag Bescheid! ;) )


    Scaro

  • So, ein klein wenig Pause. Ich denke, es kann weitergehen. Ich nehme heute mal den zweiten Teil des ersten Kapitels in Angriff - aber erst noch einmal zurückerinnern, wo wir eigentlich stehen geblieben waren ... Ach ja, das Telefon, der ominöse Anrufer. Mal schauen ...


    Kapitel 1, Teil 2:


    Die Spuren nach dem Vollrausch ... Es ist schon wahnsinn, wenn man bedenkt, das eben dein beschriebenes Szenario tagtäglich stattfindet. Ich finde, du hast die Reaktionen, Gefühle und Gedankengänge einmal wieder formidabel an das Tageslicht gebracht. Die Reaktionen sind absolut menschlich und nachvollziehbar.


    Ein Anruf bei den großen Schwestern ... Mir stellt sich jetzt natürlich die Frage, ob Christy seit jeher in den Schatten ihrer Geschwister stand oder ob sie einfach nur eine sehr enge Beziehung zu ihnen hat. Ich meine, ich persönlich würde hier nicht in der Weltgeschichte herumtanzen und die Nachricht breittreten, ich hätte eine neue Flamme. Aber hey! Frauen ... (soll kein Angriff sein, ehrlich). Ohne hier die Schwestern von Christy über einen Kampf scheren zu wollen, aber sind die alle so? Männer, Männer, Männer ... Im Grunde sind sie doch vom gleichen Schlag, ein Konkurrenzkampf unter Geschwister, prahlen damit, mal wieder etwas ans Land gezogen zu haben und machen keinen Hehl drauß. Schön mit viel Begeisterung an den Hörer, auf dass auch ja die Frage kommt: "Hey, warum so gut gelaunt?"
    Oh, dann aber Leonies bereits prophezeiter Argwohn und sie weiß natürlich genau über das Trinkverhalten ihrer jüngeren Schwester Bescheid. Sie sind doch glüchlicherweise etwas verschieden. Der quirlige Jungspund und die besonnene, lebenserfahrene "Alte".


    Das Telefonat endet und ich muss sagen, es ist dir sehr gut gelungen. Du verzichtest auf sich kontinuierlich wiederholendes "sagt der" und "antwortet der" und trotzdem weiß man immer genau, wer gerade das Wort im Mund hat - schön.


    Innere Konflikte finde ich immer sehr schön. Dieses mit sich selbst ringen, unsichter über seine eigenen Entscheidungen sein, sich immer und immer wieder Dinge in Erinnerung rufen. Du schreibst hier zwar, Konsequenzen seien ihr nicht wichtig, doch hätte ich gerade an dieser Stelle es doch noch gut gefunden, hätte Christy mögliche Konsequenzen in ihrem Tun abgewogen. Was würde passieren, wenn ... Du weißt schon. Ist aber Geschmackssache.


    Zitat

    Heute gibt das gemäßigte Klima in Deutschland erstaunlich angenehmes Wetter her, dachte sie, als sie sich etwas Aroma del Sol der Marke Duschdas unter die Achseln sprühte. Es roch herrlich nach Orangen. Und „angenehm“ war noch gar kein Ausdruck! Es war nahezu göttlich, ein perfekter Morgen im Juni., könnte man sagen.


    Ah, sie mal einer an. Also doch Deutschland. Hätte ich nicht erwartet. Ich tat ja bereits einige Spekulationen da drauf, dass es sich um eine in den USA spielende Geschichte handelt. Finde es außerdem sehr gut, dass du so nebenbei noch auf die Jahreszeit eingehst, ohne besonders großes Aufsehen in Form eines langen und umfangreichen Beschreibungssatzes zu erregen.
    Irgendwie muss ich immer und immer wieder nachdenken, was Christy eigentlich sonst noch so macht. Partys, Alkohol, Zigaretten, Männer und der Morgen danach. Ist gerade Wochenende? Hat sie auch eine Arbeit? Ich denke, ich muss einfach dran bleiben.


    Und wieder einmal ein schöner Cliffhanger für den Abschluss dieses Kapitels gewählt. Fast nahezu jegliche Erinnerungen an ihre flüchtige Bekanntschaft durch eine Überdosis Alkohol weggespült, doch egal. Ich gehe jetzt mal mit einer mir völlig fremden Person aus. Könnte ich nicht, ehrlich ... Naja, aber Christy scheint in dieser Beziehung sehr mutig und eigenständig zu sein. Gehören wohl bereits einige gemachte Erfahrungen dazu, um dieses Selbstvertrauen an den Tag zu legen - seien es nun positive oder aber negative.



    Resumé

    Diesbezüglich gibt es nicht sonderlich viel zu sagen. Dein Schreibstil ist weiterhin formidabel, Rechtschreibung beachtlich gut und gelegentlich sind halt noch diese, meiner Meinung nach, unglücklich gewählten Absätze drin. An den Auslassungspunkten würde ich mich nicht weiter stören, denn das wird noch lange, lange, lange dauern, bis das endlich in ganz Deutschland seine Runde macht. Besonders hervorheben möchte ich das Telefonat, welches in meinen Augen wirklich realitätsnah und glaubhaft von dir rüber gebracht wurde. Da bereits alles erwähnenswert Wichtige bzgl. der Umgebung im vorherigen Part erwähnt wurde, konntest du hier sehr flüssig schreiben und die Handlung voran bringen. Ein klein wenig zu kurz kamen für mich die Gefühle und manchmal auch die Gedanken, aber das ist Geschmackssache. Auch so hast du alles wirklich wichtige zur Geltung gebracht. Interessant sindweiterhin auch immer diese kurzen Abschweifungen in Christys Vergangenheit. Man möchte mehr darüber hören und ich denke, der geneigte Leser wird das im Laufe der Zeit.