[Blockierte Grafik: http://fc09.deviantart.net/fs19/f/2007/293/3/9/3914c8599f0f15e8.jpg]
Wie bin ich dazu gekommen?
Ziemlich spontan eigentlich :'D Ich und mein Vater waren im Heidepark nahe Hannover und da war eine sehr lange Schlange zu einer der Achterbahnen, wir haben ungefähr eine Stunde gewartet, bis wir endlich drankamen. In der Zeit hat mein Hirn auch so eine Story produziert, die ich auch sehr gerne umsetzen wollte. DIe Namen sind mir dann einfach mal eingefallen, als ich zu beschreiben anfing. Die Stiefmutter der Conny ist übrigens auf der Freundin meines Dads basiert, die total kleidersüchtig ist.
Steckbriefe
Derzeit bringt es eigentlich nur Sinn einen von Conny zu machen, da es sonst ein Spoiler sein würde.
Name: Conny Stan
Alter: Anfangs 12, später 20
Aussehen: Dunkel-blonde bis braune Haare, die ihr bis zu den Schultern reichen. Dunkel-Grüne Augen, die später hell-grau/hell-blau sind, ziemlich schlank, recht schmales Gesicht.
Charaktereigenschaften: Ziemlich aktiv und fröhlich, später aber recht verschlossen und...geheimnissvoll?
Prolog.
Alle Menschen sind verschieden, nicht nur vom Aussehen her. Jeder hat seine eigene Seele, die den Charakter des Menschens beinhaltet. Jede Seele hat eine andere Farbe, manchmal nennt man die Seele auch Aura. Natürlich ist das nicht wichtig für die normalen Menschen, sie können die Seelen sowieso nicht unterscheiden.
Hellseher können das aber. Manche haben auch stärkere Kräfte. Manche können in die Zukunft blicken, manche können die Menschen kontrollieren, manche hingegen haben nichts besonderes in sich.
Trotzdem gibt es viele „Hellseher“, die einem an Karten die Zukunft verraten können oder vielleicht in einer Glaskugel die derzeitige Situation im Leben des Menschens sehen. Dass ihr wirkliche Wahrsager trefft, ist ziemlich unwahrscheinlich. Dass man die Energie des Menschen in einer Kugel fixieren kann und sie somit lesen kann, ist fast unmöglich. Es ist einfach ziemlich schwer und nicht jeder Wahrsager kann das machen, man kann sogar mehr sagen: kaum jemand kann das machen.
Hellseher hassen es, wenn man sie über ihre Kräfte ausfragt. Meist sind sie ziemlich verschlossen und tragen keine kunterbunten Kleider, die einen an Zigeuner erinnern. Die meisten, die sich so kleiden, sind keine wichtigen Hellseher, es sind einfach nur Betrüger.
Jeder bekommt seine Kräfte auf verschiedene Art und Weise. Manche bekommen das von ihren Großmüttern, die auf magische Weise Menschen heilten, manche werden von Elektrizität getroffen, liegen einige Jahre im Koma und wachen dann als Hellseher auf. Manchen ergeht es so wie mir.
„Dad! Gehen wir dahin? Ich will auf diese Achterbahn! Bitte!“, rief ich meinem Vater lachend zu, er war gerade dabei Zuckerwatte zu kaufen, „Darf ich schon vorgehen? Daad!“
„Warte kurz, Schatz!“, konnte ich in der Menschenmasse hören, „Warte am Eingang von der Achterbahn!“ Ich folgte seiner Bitte und stellte mich an der Schlange an und fing an zu warten. Die Achterbahn war ziemlich berühmt, deswegen stand auf einem Schild, dass die Menschen, die in meiner Nähe standen, noch eine halbe Stunde zu warten hatten. Ich seufzte. Dann hörte ich Schreie und blickte auf die Loopings. Die Menschen, die dort gerade vorbeifuhren, schrien wie verrückt, und ich spürte, wie Adrenalin in meinem Blut stieg. In nur einer halben Stunde werde ich an dem Platz von ihnen sein. Ich atmete tief durch und fuhr mit dem Beobachten fort.
„Hier, deine Zuckerwatte!“, vor meinem Gesicht erschien eine rosa Wolke, die nach Erdbeere roch. Ich schaute nach links und erblickte meinen Vater: „Danke, Dad. In einer halben Stunde werde ich die Watte fertig haben, oder?“ Er nickte und schaute auf die gigantische Achterbahn: „Fährst du alleine? Ich habe irgendwie keine Lust…“ „Mensch, du bist so ein Angsthase“, schlug ich meinen Dad auf die Schulter, „Okay, okay, sonst machst du dir ja noch in die Hose“. Ich lachte und aß ein Stück von meiner Zuckerwatte.
Die halbe Stunde verging wie im Nu, schon war ich dran. Ich gab meinem Vater den Stab von der Zuckerwatte und ging zum kleinen Tor, das mich von der Bahn abhielt. Ich schenkte meinem Dad ein Grinsen und setzte mich auf meinen Sessel. Dann schnallte ich mich ordentlich an, ließ das Ding, das mich festhalten sollte, herunter und schaute mich fröhlich in der Gegend um. Ein paar Leute winkten ihren Freunden, die auf der selben Bahn, wie auch ich, saßen zu, manche fotografierten.
Es ertönte ein Klappern, und wir fuhren los. Wind wehte mir ins Gesicht, und ich musste meine Augen schließen. Trotzdem liefen mir Tränen aus den Augen. Ein Looping. Zwei Loopings. Plötzlich fing es an zu klappern. Zuerst schenkte ich dem keinerlei Aufmerksamkeit, aber als wir plötzlich stehen blieben, fing ich an, mir Sorgen zu machen. Wir hatten Glück, dass wir nicht Kopf über hingen, aber wir waren dermaßen nach vorne gebückt, dass mir das Plastikteil in den Bauch drückte. Ich hatte Angst, das erste mal hatte ich wirklich Angst um mein Leben. Wie in Zeitlupe sah ich eine Schraube, die ganz nah an meinen Augen vorbeiflog. Ich erstarrte. Nein! Eine weitere Schraube fiel vom Sessel. Ich riss meine Augen auf und wollte schreien, aber es war zu spät. Ich fiel, ich fiel von dreißig Meter Höhe. Ende. Ich war jetzt noch zwölf Jahre alt. Erst zwölf. Und so schnell starb ich, mein kurzes Leben eines Kindes endete jetzt. Ich sah die erschrockenen, geschockten Gesichter der Menschenmasse, die das alles beobachteten. Ich lächelte nicht weil ich froh war, ich lächelte, um fröhlich zu sterben. Aufprall. Das Ende. Ich schloss meine Augen. Ich hörte noch die Schreie der Menschen um mich herum, ich sah das Gesicht meines Vaters. Er war blass wie Mehl, und sein Blick verschwand in einer parallelen Dimension.
Plötzlich war es dunkel und leise. Ich hörte nichts mehr, ich spürte meine Augen nicht. Aus dem nirgendwo ertönte eine Stimme: „Conny…“ Sie wurde mehrmals vom Echo wiederholt und lies mich erzittern. Langsam konnte ich meine Augen wieder spüren, vorsichtig öffnete ich sie und musste sie gleich wieder schließen, so grell war das Licht. War ich jetzt tot? Erst jetzt bemerkte ich, dass ich die ganze Zeit nicht geatmet habe. Ich versuchte zu husten, es gelang mir.
Plansch. Ich hatte so ein Gefühl, als ob ich ins Wasser gefallen bin. Ich konnte mich ziemlich schwer bewegen, das hing am Wasserdruck. Trotzdem konnte ich atmen, atmen und trinken. Ich spürte eindeutig, dass ich im Wasser war, aber das Wasser konnte man einatmen und trinken, der Geschmack erinnerte mich aber ziemlich an irgendwelche Medikamente.
Und wieder eine Stimme, aber diesmal eine weibliche, eine sanfte, besorgte: „Bitte, Conny, bitte…“ Ich erkannte diese Stimme. Meine Mutter. Ich wollte ihre Augen, ihr Gesicht sehen. Ich wollte ihre Stimme hören, die mich beruhigte, die mir Geschichten aus ihrem Leben erzählte. Ich vermisste sie.
Plötzlich spürte ich, wie etwas meine Brust berührte. Elektrizität. Ich zuckte, es tat sehr weh und brachte mich fast dazu, wieder meine Augen zu öffnen. Nochmal ein Schlag, der mich endgültig dazu brachte, die Augen zu öffnen. Ich öffnete sie sehr vorsichtig, es war zu viel Licht für meine an die Dunkelheit gewöhnten Augen. Langsam konnte ich zwei verschwommene schwarze Figuren erkennen, die ich mit viel Mühe als meine Mutter und ein Arzt identifizierte. Mit der Zeit gewöhnten sich meine Augen an das Licht und ich schaute mich neugierig um. Ich war an ein Tropfglas angeschlossen, und um mich herum standen die verschiedensten Fläschchen.
Dann schaute ich meine Mutter an: „M-m…“, ich konnte nicht wirklich reden, „Mama…bist du…schwanger?“ Ich wusste nicht, wieso ich genau das sagte, aber ich sah in dem Bauch meiner Mutter eindeutig ein kleines Kind. Es war winzig, wahrscheinlich die ersten Woche oder der erste Monat. Meine Mutter riss die Augen auf: „Conny, wie…?“
„Unmöglich!“, flüsterte der Arzt, der mich mit großen besorgten Augen anschaute, „Conny ist…Hellseherin geworden!“ Ich runzelte die Stirn, ich hatte noch nicht meinen ganzen Körper unter Kontrolle, deswegen war das ziemlich schwer. Dann setzte ich mich vorsichtig hin: „Mama, es ist ein Junge, wie nennst du ihn?“ Meine Mutter setzte sich wie hypnotisiert auf einen Stuhl: „W-wie…“ Ich schaute sie besorgt an, dann blickte ich zum Arzt, der gerade dabei war, mich vom Tropfglas abzuschließen. Als er fertig war, stand ich vorsichtig auf und ging zu meiner Mutter: „Mama, was ist?“ Sie war jetzt blass und erinnerte mich allmählich an eine Leiche. Ich rüttelte den Kopf, um mir solche Gedanken aus dem Kopf zu jagen. Meine Mutter lächete mich an: „Nichts, ich bin einfach nur froh, dass du endlich aufgewacht bist!“ Sie umarmte mich. Ich erwiderte ihre Umarmung. Ich war wirklich froh, sie wieder zu sehen.
Meine Eltern waren geschieden, deswegen sah ich meine Eltern nie zusammen, schon seit ich sieben war. Mein Vater und meine Mutter hatten beide schon neue Familien, in denen ich ziemlich fremd war. Natürlich mochte mich meine Mutter, nein, sie liebte mich, aber sie hatte einen neuen Mann, ihr Mann hatte ein kleines Kind, das zwar mit seiner richtigen Mutter wohnte, aber jedes Wochenende zu uns kam. An Arbeitstagen ging ich zur Schule, deswegen sah ich meine Mutter nur sehr selten.
Meinen Vater kümmerte ich in den Schulwochen gar nicht, er holte mich an den ersten Tagen der Ferien ab und schickte mich am Ende der Ferien wieder zurück. Er selbst war auch verheiratet, aber ich konnte mich mit seiner Frau nie wirklich anfreunden. Rita war mir zu selbstverliebt. Die meiste Zeit verbrachte sie mit ihrer Schminke, jeden Tag stand sie mehr als zwei Stunden vor dem Spiegel. Das schlimmste fing an, als ich meinen eigenen Geschmack bekam. Ich war nicht so der Fan von rosa Röckchen und rose Blusen, Jeans und T-Shirts reichten mir völlig aus, Rita fand aber, dass ich wie ein Junge aussehe, was ich ehrlich gesagt nicht wirklich zugeben konnte, ich trug auch Kleider und Röcke, Sachen, die ein Junge nie anziehen würde. Die Madam bettelte immer um Geld, also bei meinem Vater, dabei bekam sie selbst ziemlich viel, sie war Direktor einer recht berühmten Firma, das Geld gab sie dann für ihre Kleidung aus, in der sie dann vor mir mit ihrem Hintern wackelte. Meistens waren das pinke Röcke mit einer rosa oder lila Bluse mit gigantsichen Schleifen auf der Rückseite. Ihre Kleider waren nur ganz selten weiß oder rot, aber ansonsten nur pink und lila. Sie hasste es, wenn ich mal ein Jeanskleid anzog, sie hasste diese Farbe. Ich fragte mich auch immer, wie sich so ein Mensch, wie mein Vater, in so eine Frau verlieben konnte.
„Mama, wie lange werde ich noch hier bleiben?“, fragte ich sie. Sie zuckte mit den Schultern: „Ich weiß nicht, vielleicht ein paar Tage“. Da mischte sich der Arzt ein: „Äh, ja, morgen, wenn es ihr nicht schlechter wird“. Ich grinste, dann schaute ich auf den Kalender, der gleich neben meinem Bett hing: „Was? Schon so lange lag ich ohnmächtig?“ Es sind drei Wochen vergangen, drei sinnlose Wochen. „Ohnmächtig?“, fragte der Arzt geschockt, „Das nennst du, Conny, ohnmächtig? Du lagst im Koma!“ Ich hatte so ein Gefühl, dass mir die Unterkefer runterfallen würde, so stark habe ich den Mund aufgerissen: „WAS?“ ich drehte meinen Kopf zu meiner Mutter, die nur nickte.
Am nächsten Morgen holte mich meine Mutter ab. Doktor Meyer meinte, dass ich schon putzmunter war und keine Beobachtung der Ärzte mehr gebraucht habe. Ich stand jetzt vor dem Spiegel, band mir meine hell-braunen Haare zu einem Pferdeschwanz und zog den Gürtel zurecht.
„Kommst du?“, fragte mich eine braunhaarige Person, „Schatzi, Daniel wartet schon unten auf uns“. Achja, Daniel war der Mann von meiner Mutter, ein ziemlich netter Kerl, wie ich fand, aber leider war er ziemlich besessen nach seinen Schuhen. Er konnte wirklich eine halbe Stunde seine Schuhe polieren. Wenn mein Hund sich mal drauf setzte, dann wurde Daniel so sauer, dass Lucy, mein Rottweiler, sich noch viele Stunden in meinem Zimmer versteckte, was bei ihrer Größe nicht wirklich einfach war.
Ich nahm meine letzten Sachen unf golte meiner Mutter. Alle Ärzte schauten mich ziemlich erschrocken an, die Geschichte, dass ich eine Hellseherin geworden bin, kannten alle. Natürlich war das für mich nichts mehr als eine Legende, was sollte bitte an mir, einer Siebtklässlerin, so magisch sein? Richtig, nichts.
Als wir an Doktor Meyer vorbeigingen, sah ich plötzlich eine kranke Frau. Sie existierte nicht wirklich, es war so Art Geist, der mir zuwinkte. Ich sah ihre kranken Augen, die mich traurig anschauten. Sie zeigte auf Doktor Meyer und auf eine geisterhafte Uhr, deren Zeiger sich ganz schnell nach vorne bewegten. „Herr Doktor“, murmelte ich und blieb stehen, „Ihre Frau, sie wird krank sein. Sehr krank“. Er schaute mich erschrocken an, aber ich bemerkte seinen Blick nicht, ich beobachtete die Frau. Mit der Zeit fing sie an schöner zu werden, sie fing an zu lächeln. Ich fuhr fort: „Aber sie wird wieder gesund sein. Sie wird Sie aber verlassen“. Das erkannte ich an zwei Männern, die sie an der Hand hielten. Der eine sah dem Doktor unheimlich ähnlich, sie lies ihn los und umarmte den anderen Mann. Er hatte kurze braune Haare, einen kurzen Bart und müsste ein paar Jahre älter als Doktor Meyer sein. Der wirklich Doktor schaute mich mit mit Angst gefühlten Augen an. Ich war es doch, ich war eine Hellseherin.