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  • Just lay here & Seek in Snow


    Aii, ich bin im Rückstand, excuse me -.-
    Aber reden wir nicht lange drum herum, kommen wir lieber zum Wesentlichen :3


    Wie immer habt ihr (ich nehme an, ihr besprecht das zusammen? ^^) eine sehr düstere und traurige Story bzw Sichtweise gewählt, aber ich verstehe, dass man in seinen Geschichten eher das verarbeitet, was belastend ist und nicht das, was toll ist. Aber dennoch soll das Schlechte nicht überwiegen, sagte ich ja schonmal.
    Dieser Part ist zwar gut gelungen, aber hier fehlen mir einfach ein paar Dinge, zu denen ich jetzt komme: Wie ich schon anklingen liess, wenn man ein Thema immer und immer wieder behandelt und das anscheinend sehr wichtig ist, dann könntet ihr einfach mal eine Andere Herangehensweise wählen, wenn Trauer, Tod und Drama schon ein Dauerthema ist. Wie wäre es, mal beim Sterben zu beginnen und die Frage nach dem Tod zu bearbeiten? Oder direkt dort ansetzen und einmal die Sichtweise einer gegangenen „Seele“ zu verarbeiten? Anstatt sich dem Ende in Form des Todes zu nähern- quasi jeder Part spielt sich ähnlich ab bisher- könnte man da einiges rausholen und anders drehen. Vielleicht mal aus der Sichtweise von jemand anderem, eine Erzählung der Geschichte von jemandem, wenn das eigentliche Ereignis bereits zurück liegt. Es gibt viele Varianten. Aber ich rate euch dazu, denn sonst weiss man auch als Leser irgendwann nicht mehr viel zu sagen; ihr schreibt beide gut, ihr habt beide einen flüssigen, leicht lesbaren Stil, ihr macht beide keine Fehler und ihr beschreibt beide gut. Man kommt also nicht drum herum zu erwähnen, dass, das einzige, was negativ ins Gewicht fällt ist, dass sich eine Routine eingespielt hat, wie sich die Kgs abwickeln und wenn man sich mehr Leser wünscht (ich frage mich ernsthaft, wieso hier sonst keiner kommentiert? Finde ich nicht okay!) dann rate ich einfach zu einem anderen Schritt. Manchmal sind Kgs eine Reflektion unserer Selbst, manchmal muss oder soll man sich aber auch in etwas hineinversetzen, womit man selbst nichts/wenig zu tun hat- das ist Schreiben. Interpretieren und verstehen ;3


    Aurore ist ein aussergewöhnlich schöner Name. Er zeugt von einer Liebesgeschichte, das merkt man. Vermutlich bedeutet er sogar sowas Ähnliches, da bin ich mir aber im Moment nicht sicher. Anyway, er gefällt mir! Aber wieso ist Liebe irgendwie mit Sterben verbunden? Ich wünsche mir mal eine Liebesgeschichte hier, die nicht mit Tod oder Trennung oder sonstigen Drama endet/verbunden ist. Ich denke einfach, dass Liebe auch ohne etwas Negatives von statten gehen kann- klar sind diese Gefühle besonders begehrt bei Geschichten, da eine unerfüllte/einseitige oder nicht ausgelebte Liebe (sterben ist dafür ein Grund, zB) natürlich alle fasziniert, der Zuschauer will die beiden Figuren einfach zusammen sehen, das liegt in unseren Genen und man shippt automatisch, sobald man eine Anziehung herausliest. Aber bitte lasst das auch mal gut enden, es ist genauso eine Liebesgeschichte, auch wenn sie ein Happy End hat. Ein offenes Ende geht ja auch, aber bitte mal eins ohne den Tod einer der beiden. Wenn unbedingt jemand sterben muss, dann kann man immer noch einen Rivalen einbauen, aber ich will hier mal ein glückliches Paar sehen! Sowas gibt’s ^^
    Ansonsten kann ich natürlich kaum noch was sagen, wie schon erwähnt, ein wunderbarer Schreibstil, Danni und du machst ja, wie du weißt, wirklich keine Fehler (ich sehe keine) und du beschreibst gut. Aber achte immer drauf nicht zu kompliziert zu werden (sagte ich das schonmal? Ich glaube schon.) Zu verzweigte Sätze zwingen zum zweimal Lesen und das lenkt beinahe ab. Aber ansonsten, wie immer, top.
    Übrigens braucht ihr euch nicht zu wundern, wenn ich euer Topic übersehe, ihr habt mich ohne Grund aus der Benachrichtigung genommen.


    Ich freu mich auf Updates~

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    [tab=Vorrede]
    Danke, Lauriel, für deinen netten Kommentar. Viele Leute lassen sich in der Hinsicht ja leider nicht hier blicken, trotzdem schön, dass du immer noch fleißig dabei bist (irgendwie hatte ich dich nie auf der Benachrichtigungsliste, kann sein, dass ich da was verpennt habe zu ergänzen ...) . Das mit den komplizierten Sätzen... ich arbeite wirklich dran, auch bei meiner neuen Story, nicht ganz so kompliziert zu formulieren. Trotzdem schadet es nicht, wenn du es wiederholt ansprichst, manchma verfalle ich automatisch in meine alte Form, die das Komma lieber mag als den Punkt x3
    Nun folgt eine Kg, die prinzipiell keine Kg werden sollte, sondern eine spätere Szene aus unserer gemeinsamen Fanstory. Da diese allerdings momentan und wahrscheinlich auch für länger auf Eis liegt, habe ich mir gedacht, ich schreibe sie dennoch nieder. Sie war in meinen Augen zu süß (
    und im Gesamtkontext wäre sie noch süßer gewesen ~) und zu emotional, als dass ich sie in meinem Kopf hätte behalten können. Zum besseren Verständnis fasse ich ma kurz die Vorgeschehnisse zusammen: Lucia und Urs sind eine ganze Weile gemeinsam durch Sinnoh gereist, um die acht Arenaleiter vor den bösen Machenschaften von Team Galaktik zu bewahren. Bei einigen gelang es ihnen, für andere kam selbst ihre Hilfe zu spät. Nun haben die beiden es geschafft, das Verbrechersyndikat ist zerschlagen und die Arenaleiter, die noch am Leben sind, weilen nicht länger in Gefahr. Unglücklicherweise war genau das der Grund dafür, dass Urs Lucia begleitet hat, nämlich, seine Aufgabe als "Bodyguard" zu erfüllen. Welchen Grund gäbe es also, nachdem Team Galaktik nicht mehr existiert, weiter zusammen zu bleiben?

    Diese Kg oder eher der Szenenausschnitt trägt den Titel "Continued Story", was so viel wie "Fortgesetzte Geschichte" heißt, frei übersetzt ~


    Vorkommende Charaktere:
    Aurore: französischer Name Lucias
    Bernard: französischer Name Urs'


    [tab=Continued Story]



    (Aurore)
    Angeschlagen sank meine erschöpfte Gestalt zu Boden, auf die Knie, dort, wo sie nichts vor äußeren Einflüssen schützte, meine bloße Haut. Erstaunlich, ein so elastisches, strapazierfähiges Organ, gleichzeitig so empfindlich wie dünnes Porzellan, nein, es ähnelte noch mehr einem faserigen Blatt Papier, schier unbeschriftet, häufig frei von jeglicher Malerei, vorerst jedenfalls. Haut konnte man knicken, biegen, nämlich an Fingern oder sonstigen Gelenken, straffen, liften, sie ertrug zahllose Umweltfaktoren. Eine falsche Bewegung jedoch und man schürfte sie sich auf, rote Lebensflüssigkeit trat hervor, in geringeren oder auch größeren Mengen, das hing von der jeweiligen Verletzung ab, und von der Stelle, an der die flexible Barriere gebrochen worden war.
    Wer hatte nicht schon einmal als Kind an seiner Wunde geleckt, um das Blut zu beseitigen, sofern es sich lediglich um einen kleinen Kratzer oder einen simplen Schnitt handelte? Zudem wollte man herausfinden, was genau bei Abschürfungen oder dergleichen aus einem heraus floss, was generell in den eigenen Adern umher strömte, schließlich bot die Welt und speziell der menschliche Körper allerlei Entdeckungsmöglichkeiten. Neugierig wie eh und je, vor allem junge Sprösslinge im Alter zwischen zwei und sechs Jahren, wollten alles anfassen, alles auf seine Konsistenz und Festigkeit ertasten, sehen und erforschen, auf welche Weise es sich mit ihren Sinnesorganen vereinbaren ließ; ob man es in den Mund nehmen, es schmeckten durfte oder sogar musste; ob man daran roch; ob man es lediglich betrachtete, als eine Bereicherung für seine Augen. Andere Wahrnehmungen eröffneten sich erst mit ansteigendem Alter, wunderschöne Alternativen, die irgendwann jeder Mensch als eine Art Grundbedürfnis verstand, das es zu erfüllen galt, in Gefilden, die man sich erst im Nachhinein wirklich bewusst mache und sich mit ihnen beschäftigte. Das Maß, die Häufigkeit, sowie die Anzahl der Beteiligten variierten bei jedem Menschen, und es hatte sich scheinbar zu einem Trend entwickelt, mit möglichst vielen Verschiedenen zu verkehren oder zumindest mehreren Personen auf einmal, dennoch… es existierten Ausnahmen, welche die Regel bestätigten; Ausnahmen, die ihr gesamtes restliches Leben ausschließlich an der Seite eines Geliebten verbringen wollten, eines Mannes, dem sie absolut alle Erfahrungen verdankten; der Schutz und Geborgenheit spendete; bei dessen Verlust eine Welt zerbärste…
    Bitter, so schmeckte es, das eigene Blut. Bitter und metallisch, und wieder glitten meine Gedanken beim letzten Wort zu ihm zurück, und das, obwohl sie ihn in Wahrheit niemals verlassen hatten. Wie brachte es mein Verstand fertig, sich seit geraumer Zeit nur um ihn zu sorgen, um nichts Weiteres mehr, nicht einmal um das persönliche Wohlbefinden? Nur an ihn zu denken? Meine Sinne zu zwingen, sein Verhalten genauestens zu studieren? Seine Mimik, sich auf die seinerseits geäußerten Worte zu konzentrieren, seine Stimme bewusst in mein Herz eindringen zu lassen, damit sie dort ihren vollendeten Klang entfaltete?
    Bitter, so gestaltete sich meine momentane Situation, noch dazu ausweglos und unausweichlich. Es war aus, endgültig dieses Mal, kein Weg führte daran vorbei, so sehr ich mir auch das Gegenteil zu wünschen vermochte. Alle Arenaleiter weilten in Frieden, naja, die, die nach wie vor über ihren Lebenshauch verfügten, den Rest könnte man sowieso in keinerlei Hinsicht mehr belästigen. Höchstens, indem man ihr Grab schändete, allerdings erwies sich das für mich als recht abwegige Theorie. Die verblichenen Leiter besaßen nicht unbedingt eine so umfangreiche Habe, die sie im Sarg aus Sicherheitsgründen vorher hätten deponieren können, wieso sollte man dieses also ausrauben? Da gab es in ihren Wohneinrichtungen sicherlich mehr zu holen: Wertvolle Möbel, heimlich Erspartes und gegebenenfalls ein paar starke, seltene Pokemon, für die Sammler ein halbes Vermögen hinblätterten. Somit wäre den Dieben ein relativ luxuriöses Dasein gewährleistet, sie müssten wahrscheinlich nicht weiterhin Tätigkeiten gleich täglicher Arbeit frönen, sondern könnten sich auf den Früchten ihrer unmoralischen Entscheidung, einen Toten zu bestehlen, ausruhen.
    Außerhalb des kleinen Pavillons, in dem ich kurzfristig Schutz gefunden hatte, mitten in einem dichten Wald, regnete es Tonnen an Himmelskummer. Seine Tropfen prallten klatschend auf den bereits durchnässten Boden, vererbten ihm jeder einzeln seinen einzigartigen Abdruck, seinen unikalen Stempel, der ohnehin im Laufe der Zeit wieder verblasste. Es schien, als stünde die tiefdunkle Wolkendecke, die kaum einem Fünkchen Licht gewährte, die Erde zu erreichen, mit meinen Emotionen im Einklang, war eine Verbindung mit mir eingegangen und veranschaulichte nun meine innere Verfassung für alle, auf dass sich auf unserem Erdenrund jemand bereit erklärte, meine Qualen zu lindern. Lächerlich, denn derartige Zeichen lockten normalerweise niemanden bei Regen und Sturm aus dem Haus, nicht einmal, wenn der Vergessene noch so sehr litt. Ausnahmslos hinterließ alles in einem Menschen etwas, Narben, Male… Für mich würden die Spuren, welche mein Begleiter meinem Herzen vermacht hatte, niemals in Vergessenheit, geschweige denn in Unkenntlichkeit geraten, dazu saßen sie viel zu tief in mir verankert. Wir teilen etliche gemeinsame Erlebnisse, derartiges schweißte eng zusammen, hatten so viele Probleme gemeistert, Hindernisse überwunden, uns waren unsagbar schöne Momente zuteil geworden, das konnte nicht… das durfte nicht vergebens gewesen sein, dem musste schlichtweg ein tieferer Sinn innewohnen, das sagte mir jede Faser meines zitternden Leibes.
    Kalt, ich fühlte nichts außer dieser beißenden Kälte, die sich stetig wachsend in mir einnistete, und ohne ihn verstärkte sich jene Empfindung mit jeder Minute, in der ich allein hier ausharrte. Es handelte sich nicht um ein banales Frieren, welches ein Großteil der Bevölkerung bereits hundert Mal erduldet hatte und das man durch Decken oder Kleidung beseitigen konnte, nein, es keimte tief in mir, ähnlich einer kristallklaren, eisigen Blume. Sie streute ihre Sporen in jede meiner Gliedmaßen, in jede Muskelfaser, jeden verstecktesten Winkel und drohte, sich meiner verbliebenden Glücksgefühle zu bemächtigen, sie gar zu zerstören, um vollends über mich zu regieren.
    Der Regen um mich verkörperte nur Hintergrundkulisse, denn die sich drehenden und wirren Gedanken in meinem Kopf, verwoben mit unzähligen Fragen, beanspruchten meine gesamte Aufmerksamkeit. Nichts, gar nichts dauerte an wie bisher, alles würde sich verändern, würde mutieren zu einer einsamen Existenz meinerseits, ohne ihn. Ohne sein freudiges, strahlendes Lächeln. Ohne seine intensiv blauen Seelenspiegel, denen Gerechtigkeit und Barmherzigkeit als Gravur angehörte. Ohne seinen tröstenden Halt, sollte ich mich einmal hilflos und verlassen fühlen, sollte sich einmal niemand um meine gebrochene Wenigkeit kümmern.
    Es trieb mir Tränen in meine vor innerem Schmerz geschlossenen Augen, es dauerte nicht lange, sie hatten die Innenseite meiner Lider schon zur Genüge befeuchtet, da benetzten sie ebenfalls meine wohl geröteten Wangen. Angenehm warm im Gegensatz zur wesentlich kühleren Luft, schlichen sie langsam, trotzdem in Scharen, meine Poren entlang, sammelten sich kurz an der Seite meines Kinns, um anschließend auf den bislang recht trockenen Grund zu tröpfeln. Abstrakte Formen kennzeichneten, wo sie das morsche Holz trafen, sich mit ihm vereinten, dunkle Flecken bildeten sich an den entsprechenden Stellen, einige von ihnen tendierten auch zu meinem Handrücken als Landeplatz. Ich bemühte mich kein Stück, sie wegzuwischen, erst recht nicht sie zu vermeiden. Er verdiente es einfach, dass man um ihn trauerte, wegen ihm weinte, aufgrund des zukünftigen Lebens in Enthaltsamkeit von ihm.
    Wieso verwehrte man es mir, auf ewig zu fortzufahren? An seiner Seite zu reisen, wohin es einen dann und wann verschlug, in seiner kontinuierlichen Begleitung samt seiner Pokemon? Es wäre perfekt, sonstige Wünsche hegte ich nicht, das, nein, er symbolisierte das Einzige, was ich begehrte. Solange es sich in meiner Nähe aufhielt, überwogen in mir Zuversicht und Glückseligkeit, Wärme, Geborgenheit, Ruhe – das zu erzeugen, schaffte niemand sonst. Ich fühlte mich rundum wohl, war er eine der wenigen Personen, die meine Naivität lächelnd akzeptieren und mich, anstatt zu spotten, mit Elan auf den richtigen Weg lenkten. Ebenso billigte er meine Fehler, meine Schwächen und meine schlechten Eigenschaften, beispielsweise Eifersucht, Ungeduld oder unhöflich starke Neugier. Aber wenn er mich doch sowieso in einen Ausnahmezustand versetzte, wie sollte ich keine Eifersucht in mir beherbergen? Ungeduld, wann unser Verhältnis zueinander sich um einen Schritt erweiterte? Und wie sollte ich nicht wissenshungrig das erwarten, was er vielleicht früher oder später mit mir ausprobierte? Das Verlangen danach, nach ihm, nach seinen sicheren Armen zu unterdrücken, dazu fehlten mir Wille und Kraft.
    Plötzlich lagerten sich zwei sanfte Hände auf meine, verschränkten die Finger in den meinen, tiefes Blau streichelte meine frierenden, bloßen Arme. Jemand versuchte, indem er sich hinter mich kniete, mir wenigstens einen Bruchteil der eingebüßten Temperatur wieder zu geben. Ein gewisser Widerstand positionierte sich an meinem in dieser Haltung gekrümmten Rücken, und anhand der Behutsamkeit, mit der diese Person sich an mich schmiegte, wusste ich ohne Zweifel, um wen es sich dabei handelte. Ihn. Sein Atem strich an meinem Hals entlang, mein Pulsschlag erhöhte sich um einige Level und es verabreichte mir einen enormen Adrenalinschub, während sein Kopf sich vorsichtig an meinen lehnte und die Krempe seines Hutes an mein blaues Haar stieß. Mein Herz vollführte einen gewaltigen Satz, ergriff doch weiterhin stattliche Zufriedenheit von mir Besitz, sobald er mir eine seiner Berührungen widmete, betroffene Areale meines Körpers fingen förmlich Feuer, nichtsdestotrotz warf heute mein Kummer einen finsteren Schatten darüber.
    Unsere Atmungen vereinten sich zu einem einzigen, regelmäßigen Rhythmus, jedenfalls solange, wie ich mein Schluchzen zu kontrollieren vermochte. Meine salzigen Geschenke der Trauer fanden nun den Kontakt zu seinen Handrücken. Gott, ich erschien ihm bestimmt gleich einem nervigen Kind, das aufgrund irgendeiner Winzigkeit, die ihm nicht passte, herum jammerte. Wieso geschah mir das immer wieder? Ich war nicht mehr so jung wie alle dachten, sie weilten bezüglich gar nichts in irgendeiner Kenntnis. Ich hatte ihm sämtliche Details von mir offenbart, hatte ihm meine Unschuld geschenkt, und dennoch gelang es mir nicht, meine Lebenslage erwachsen, reif und angemessen zu regeln. Wieso ertrug er mich Balg so lange?
    „Aurore, vor was wolltest du fliehen?“, flüsterte er mir zärtlich ins Ohr, trotzdem registrierte ich eine große Besorgnis darin. Erneut verursachte ich ihm Gram, mein Selbsthass reifte ins Unermessliche, meine Augen begannen zu schmerzen, weil ich sie so fest zukniff, und die Fülle meiner Tränen schmälerte sich dadurch keineswegs.
    Ich rechnete es ihm hoch an, dass er mir Zeit gab, mich zu beruhigen. Meine Mutter redete in solchen Momenten immer ohne Unterbrechung auf mich ein, ich sollte sagen, was mich bedrückte, endlich mit der Heulerei aufhören und ihr alles erzählen, damit sie das Problem lösen könnte. Aber manchmal funktionierte das nicht von einer Minute auf die andere, man benötigte eben mehrere Anläufe oder nur jemanden, an dessen Schulter man alles fließen lassen konnte. Genau so jemanden verkörperte Bernard für mich.
    „Ich… du… „, stotterte ich wimmernd, es dauerte, bis ich mich einigermaßen gefangen hatte und in der Lage war, gescheite Sätze zu entgegnen. „Es… gibt keinen Grund mehr, zusammen weiter zu… zu reisen. Sämtliche Arenaleiter sind… Team Galaktik ist zerschlagen, unser Ziel folglich erreicht…“ Ich schluchzte erneut. Irgendwo hatte ich von Anfang an gewusst, dass dieser Tag käme, aber nicht so schnell, so unangekündigt, unvorhersehbar. „Was solltest du dann noch mit mir anfangen?“
    „Aurore… denkst du nicht, ich hätte das Syndikat zur Not allein auflösen können?“ Ich überlegte nicht lange, bis ich die Antwort darauf fand. Natürlich hätte er das geschafft, seine Pokemon waren bestens trainiert, und Bernard selbst ein hervorragender strategischer Kämpfer, die Wahrscheinlichkeit einer Niederlage betrug weniger als ein Prozent. Ich bekundete meine Antwort mittels eines zögerlichen Nickens. „Siehst du, warum habe ich dich denn trotzdem in meinem Umfeld haben wollen?“
    „Weil du kein unhöflicher Grobian bist.“, platzte es aus mir heraus, eigentlich ungewollt, im Nachhinein jedoch meiner Meinung nach die einzig logische Erklärung. Er war nicht die Sorte von Mann, die zu einem Mädchen frivole Worte sagte, beispielsweise, dass sie bloß eine Klette darstellten und im Idealfall gleich das Weite suchen sollten, zumindest hatte er sich in meiner Gegenwart niemals so verhalten. „Sonst reise ich ausschließlich, um an Wettbewerben teilzunehmen. Sowas wie mich erträgt man doch nicht… interessiert dich nicht im Geringsten… mit so jemandem wie mir zu reisen…“ Meine Stimme verlor mit jeder Silbe an Lautstärke und Kraft, zum Schluss nuschelte ich meine Aussage nur noch vor mich hin. Nichts belastete mich mehr als die Vorstellung, in irgendeiner Stadt leben zu müssen, ohne seinen Aufenthaltsort zu kennen, oder zu wissen, was er gerade tat; ohne seine melodische Stimme zu hören, die mir süße Komplimente zuflüsterte; ohne sein Gesicht morgens als erstes zu erblicken, gleichsam als letztes Bild, bevor ich mich in nächtliche Träume stürzte, denen er hoffentlich beiwohnte. Leugnen ließ es sich nicht mehr, ich… ich liebte ihn.
    „Oh, Aurore…“ Seine Finger umfassten gänzlich meine Hände, er führte sie samt meinen Armen vorsichtig zu meinem Bauch und schlang sie im Einklang mit seinen um diesen, verwandelte unsere Pose in eine innige Umarmung. „Nichts täte ich lieber, als mit dir die Regionen zu erkunden… wenn du nicht bei mir bist, dann…“ Er festigte seinen Griff um und kuschelte sich etwas dichter an mich, ehe er mir im Anschluss die drei magischen Worte schenkte, denen es nicht gelungen war, meine Lippen zu passieren.


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  • Tach allerseits ^^


    Noch Niemand kommentiert - dann wird's aber Zeit!
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    [tab=~]
    Schon lange verfolge ich - still und heimlich - dieses Kurzgeschichten-Topic und freue mich jedes Mal aufs Neue wie eine kleine Prinzessin, wenn es wieder Nachschub gibt, denn das vorneweg: Eure Geschichten gefallen mir sehr und mich als Fan eurer Beschreibungen zu bezeichnen, ist keineswegs übertrieben.
    Ich liebe es, wie ihr mit den Worten spielt, abschweift, Vergleiche zieht und dann doch immer wieder den Weg zurück findet - wirklich grossartig!


    So jetzt aber zurück zum Thema
    „Continued Story“
    [tab=Lobeshymne]
    Als erstes gibt‘s, wie man sich das gewohnt ist, eine kurze Vorrede. Es wird deutlich, dass dies wohl eine Scene aus einer längeren Geschichte ist. Eine kleine Zusammenfassung der Vorgeschichte ist vorhanden, ob das reichten wird, um die Beweggründe nachvollziehbar darzulegen wird sich zeigen. Lucia und Urs - ein süsses Paar, das muss ich sagen und die französische Namen gefallen mir auch, was bei meiner Wenigkeit schon sehr bemerkenswert ist, da ich ansonsten diese Teufelssprache meide, wo ich nur kann. Doch hier passt es irgendwie, Aurore klingt so romantisch … (Man liefere mich ein, ich mag französische Namen xD)
    Die Bodyguard-Aufgabe dagegen erschliesst sich mir noch nicht so ganz. Er musste sich seinen Gefühlen wohl schon anfangs sehr sicher sein, denn wie er selbst sagte, hätte er das Ganze auch alleine durchziehen können. Doch er wollte sie bei sich haben. Die Kleine muss wohl ganz schön blind gewesen sein, wenn sie sich nach so einer langen Reise und so vielen gemeinsamen Stunden noch immer nicht seinen Gefühlen für sie bewusst ist. Oder Bernhard ist ein grandioser Schauspieler …
    Für mich wirkt ihr Unwissenheit beinahe etwas klischeehaft, da sie sich selbst so niedermacht und die typische Traummann-Geschichte im Vordergrund steht …
    (Er der talentierte Trainer - sie die verplante Koordinatorin)
    Etwas kitschig, aber süss ist es alle mal ^^
    [tab= Zum Schluss …]
    Negatives kann ich kaum benennen. In dieser Geschichte hat mich einzig die klischeehafte Unwissenheit Aurores etwas gestört, aber man kennt die Vorgeschichte nicht, daher könnte diese Reaktion ihrerseits auch sehr gut in den Kontext passen, das kann ich leider nicht beurteilen.
    Ansonsten sehr schöne Geschichte, wunderbare Sätze und schön verschachtelt, genau wie ich das mag =3
    [/tabmenu]


    Hoffentlich freut ihr euch über den Kommentar - ist leider nicht so lang geworden wie geplant, aber ich stand etwas unter Zeitdruck - wird nächstes Mal besser, versprochen ^^


    Macht so weiter, und bitte benachrichtigt mich
    Grüsse
    Neru