Moin,
zuerst einmal Frohes Neues und danke für deinen Kommentar, ist ja ewig her seit ich den letzten hatte :) Freut mich wirklich, dass du dir die Geschichte so aufmerksam durchgelesen hast, obwohl es ja echt nicht wenig Lesestoff ist. Um dich nicht zu enttäuschen habe ich hier das nächste Kapitel, nach einigen Schwierigkeiten, was meinen Laptop angeht.
Kapitel 58
Kampf um Sinnoh (Teil 5) - Bis ans Limit
18.7.2009
Apis kämpft gegen Hagane, Felis gegen Tai. Ein Doppelkampf scheint unausweichlich. Apis‘ Ninjask umschwirrt Haganes Tentantel, kommt jedoch nicht durch dessen unglaubliche Verteidigung hindurch. Felis schickt ein Snobilikat in den Kampf.
„Schlechte Wahl.“, grinst Tai und holt sein Nockchan zuhilfe. Dessen Geschwindigkeit und Kampfkraft sollen Tentantels Defensive ausgleichen.
Officer Galaxy legt sich mit Alfred an, ihr Alter ist in etwa gleich, also sollten die Chancen ebenso liegen, denkt der Silberhaarige. Doch natürlich denkt er gar nicht erst an eine Niederlage. Dragoran wendet sich dem Rossana zu, welches Galaxy gerufen hat.
„Das dürfte interessant werden, meine Teure.“, Alfreds Miene zeigt keine Regung.
„Sie finden Niederlagen interessant?“, gibt sie zurück.
„Touché. Aber das Wort Niederlage kennt mein Dragoran nicht. Feuerschlag.“
„Ich glaube, in einem anderen Leben hätten wir uns einigen können.“, Alfred überlegt kurz.
„Möglich. Aber nicht in diesem. Wissen Sie, ich hatte mich eigentlich als Trainer zurückgezogen.“, Alfred denkt sich nichts dabei, mit seiner Kontrahentin ein wenig zu plaudern. Sein Sieg stand schon fest, als er Rocky seine Unterstützung zugesagt hatte.
„Rossana, Todeskuss, dann Traumfresser. Haben Sie das? Warum?“
„Iss deine Prunusbeere, mein alter Freund. Nun, ich dachte mir, ich sei zu alt für so etwas- bis mich Fräulein Jou eines Besseren belehrt hat. Ihr Rossana ist besiegt.“, Alfred blickt kurz nach rechts, wo ein Eissturm tobt, dann nach links, wo eine feurige Hölle ausgebrochen ist. Er lächelt kurz. Diese Jugend!
„Rossana, zurück. Du als nächster, Laschoking. Ich persönlich glaube aber, dass man sich fragen sollte, ob man nur Angst hat, zu versagen.“
„Vortreffliche Wahl. Das Wasser-Element negiert meinen Feuerschlag. Dragoran, mach mit Wutanfall weiter.“, neben Laschoking werden auch noch mehrere kleine Pokémon der Rüpel besiegt, die um Galaxy herumstehen. Alfred nickt wie zur Bestätigung.
„Und Ihr Punkt klingt gar nicht so falsch. Ich hatte das Vertrauen in meine Fähigkeiten verloren, die so lange eingerostet waren.“
Die beiden reden während des Kampfes weiter, Dragoran wird bis zum Schluss nicht besiegt. Als Galaxys letztes Pokémon kampfunfähig ist, faltet der Gentleman die Hände hinter dem Rücken.
„Warum kämpfen Sie eigentlich für solch eine Organisation?“, will er dann wissen. Galaxy ruft ihr Magnezone zurück.
„Meine Erfahrung. Weisheit. Strategie. Im Kampf bin ich nicht die Beste. Außerdem…wissen Sie, Venus ist meine Enkelin. Ich wollte sie beschützen.“, Alfred nickt erneut.
„Interessant. Und lobenswert. Aber man kann einen Menschen nicht vor sich selbst beschützen. Und, wenn ich das richtig sehe, auch vor dem jungen Lee dahinten nicht, gegen den Ihre Enkelin kämpft.“
Die beiden sehen sich an.
„In einem anderen Leben…“, fängt Galaxy an. Dann unterbricht sie sich und senkt den Kopf.
„Ja. In einem anderen Leben.“, erwidert Alfred und dreht sich um.
Commander Jupiter hat Pay als Gegner. Der Rothaarige brennt nur so auf den Kampf, Jupiter rekapituliert in Windeseile alles, was sie über ihn weiß. Besonders gut stehen ihre Chancen nicht. Ihr Mut ist gesunken, nachdem Saturn verloren hat. Die Moral seines Teams ist nahezu im Keller. Dennoch hat Pay kein leichtes Spiel, viele der umstehenden Galaktiker mischen sich immer wieder in seinen Kampf ein und machen ihm das Leben schwer.
„Mann! Kämpft doch lieber gegen die da!“, beschwert er sich und zeigt auf die anderen Trainer Herzhofens, die ihn unterstützen. Da er aber schnell als gefährlichster Gegner in diesem Sektor des Kampfes identifiziert wurde, zielen viele auf ihn, um die Flammen zu ersticken, die um sein Heatran herumtoben. Als er in der Ferne den Schneesturm bemerkt, den Lees Arktos heraufbeschworen hat, fängt er an zu grinsen.
„Da will mir einer die Show stehlen! Ich bin extra zu spät gekommen, um die Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. MEN! Der Kampf mit Maria hat nicht gereicht, ich muss noch mehr verbrennen! Heatran, Lavasturm! YEAH!“, Jupiter schreckt zurück, als die Grade in die Höhe schießen. Ihr wird immer heißer. Schweiß läuft in Strömen von ihrem Rücken und von ihrem Gesicht.
„Commander! Sie müssen hier weg! Es ist nicht mehr sicher!“, schreit einer der Rüpel ihr zu.
„Du bleibst schön hier. Feuerwirbel!“, ruft Pay. Als sich Jupiter umdreht, um dem Galaktiker zu folgen, schießen auch hinter ihr Flammen aus der Erde. Schreiend prallt sie zurück. Überall Hitze. Feuer, wohin sie nur blickt. Von der Verstärkung wird sie mehr und mehr abgeschnitten, da immer mehr von den Rüpeln der Hitze erliegen und besiegt werden. Dort, wo Pay steht, inmitten der Flammen, erklingt wieder dieses brüllende Lachen, für das er bei den Galaktikern gefürchtet wird. Zwei glühend rote Augen starren Jupiter an.
„NEIN!“, ihr Schrei verhallt, ohne von ihren Verbündeten gehört zu werden.
„BWAHAHA! DOCH!“
Diese letzte Phase des Kampfes ist jedoch die, die in den Geschichtsbüchern Sinnohs für immer erhalten bleiben sollte. Sämtliche starken Trainer Sinnohs sind auf einem Fleck versammelt, unterstützt von den Arenaleitern aus Ewigenau, Herzhofen, Schleiede und Blizzach. Solaris‘ wird von Lilith die Kraft abgesaugt, Pay entfesselt einen Feuersturm nach dem anderen, während dort, wo Lee kämpft, der Boden gefriert. Die Galaktiker leisten erbitterten Widerstand, solange es geht. Als Joana sich in den Feuersturm traut und das Heatran von Pay von einer Paralyse heilen will, wird sie selbst Opfer einer Attacke. Auch Eva und Tai stecken einiges ein. Nach und nach werden immer mehr Commander besiegt, die Galaktik-Rüpel sind nun auch zahlenmäßig unterlegen. Die vereinte Kraft Sinnohs ist zu groß. Klar wird in vielen der später auftauchenden Geschichten übertrieben, Team Galaktik wurde in einer Erzählung, die mir später zu Ohren kam, zu einer Armee gigantischen Ausmaßes hochstilisiert, doch der Sinn blieb erhalten.
Ich selbst kämpfe in dieser letzten Phase nicht mehr. Seit einer Stunde bin ich weit über meinem Limit, spüre, wie mein geschundener Körper rebelliert, weil ich mehr Kraft aufgewandt habe, als mir zur Verfügung steht. Dass Saturn so stark ist, damit hätte ich nie gerechnet. Er hat meine einseitige Blindheit total ausgenutzt. Es war ein harter Kampf, trotz allem, was er verbrochen hat, spüre ich eine Art widerwilligen Respekt. Er wusste, wie man kämpft. Aus unserem Team stehen am Schluss nur noch ich, Pay, Lilith, Eva, Lee und Alfred, die anderen haben sich verletzungs- oder erschöpfungsbedingt zurückgezogen.
Keuchend bleibe ich stehen, einige Mädchen, die ich nicht kenne, umringen mich und schützen mich mit ihren Pokémon vor Angriffen.
„Danke.“, bringe ich hervor und sehe hoch. Die drei sehen mich grimmig an, sie nehmen die Situation sehr ernst. Aber das hatte ich auch nicht anders erwartet.
„Schutzschild, Bidifas!“, ruft die eine. Ein Hyperstrahl prallt daran ab. Die Schockwelle zerzaust uns dreien das Haar.
„ICH WUSSTE, DER KANN LASER AUSN AUGN BALLERN!“, brüllt irgendeine Stimme, verstummt danach aber wieder. Eines der Mädchen legt mir den Arm um die Taille und stützt mich. Ohne sie wäre ich wahrscheinlich gestürzt.
„Nochmal danke.“
„Keine Ursache. Du hast uns allen den Mut wiedergegeben!“, antwortet sie.
„Habe ich nicht. Er war die ganze Zeit über in euch. Vielleicht brauchtet ihr nur einen kleinen Schubs. Woher kommt ihr?“, ich werde von einem kleinen Hustenanfall unterbrochen.
„Blizzach.“
„Jubelstadt.“
„Erzelingen.“, antworten die drei wie aus einem Mund. Ich muss lächeln. Das ist ein weiteres Beispiel, dass Sinnoh vereint kämpft. Ich bleibe bei den dreien, bis der Kampf endgültig vorbei ist. Die letzte Kampfhandlung kommt natürlich von Pay, um seinen Sieg zu feiern, schießt er zusammen mit seinem Heatran eine Flammensäule in den Himmel, bevor der Rothaarige Heatran zurückruft und sich keuchend zu Boden sinken lässt. Ich glaube, er brüllt auch irgendwas, aber ich verstehe ihn nicht gut, weil er so weit weg ist. Der Kampf ist endlich vorbei.
Die drei Mädchen führen mich weiter nach vorn, wo der letzte Galaktiker sich gerade ergibt. Es ist Uranus, er hat wie ein Teufel gegen Eva gekämpft, wie mir ihr angeschlagener Zustand verrät. Gemini, sein Officer, sitzt neben ihm.
„Ich habe das, nicht! Vorausgesehen. Ein Sieg schien unmöglich, nein, eine Niederlage, meinte ich. Aber! Ihr habt, gut, gekämpft? Muss man sagen. Es gibt alles, nichts, was ich noch tun könnte.“
„Sie sind verhaftet.“, ich sehe Sophie durch die Reihen der Trainer schreiten. Ihre erste richtige Verhaftung ist gleichzeitig ihre größte, fällt mir auf. Nachdem sie damals Lee entführt hatten, habe ich mir geschworen, Saturn umzubringen. Beim Verhör will ich dabei sein. Dann werde ich entscheiden, ob seine Strafe ausreicht. Ich sollte Triumph spüren, irgendetwas Großes, doch ich bin nur froh, dass das Kämpfen endlich vorbei ist.
Das eine Mädchen lässt mich los, kurz darauf stützt mich ein stärkerer Arm. Ich muss mich nicht umdrehen, um zu wissen, dass es Lee ist. Völlig erschöpft lehne ich meinen Kopf an seine Schulter. Als ich die Augen schließe, rasen die Erinnerungen an die letzten Wochen an mir vorbei. Der Anruf Rockys. Das Wiedersehen mit Lucia, dann die ganzen Reisen quer durch Sinnoh. Lees Gefangennahme, meine Wut, Kara und das Abenteuer in der Skihütte und der Kampf in Blizzach. Es ist so viel passiert in dieser kurzen Zeit…
„Alles okay?“, sagt Lee. Er streichelt mir über die Wange.
„Keine Sorge. Es…“, weiter komme ich nicht. Mein Körper versagt mir letztendlich den Dienst.
„Einen Arzt! Joana! Schnell!“, Lee blickt sich hektisch um.
Lucia sieht, wie der Blonde Maria auf seinen Rücken hebt. Sie fühlt sich merkwürdig. Sollte das wirklich das Ende sein? Es scheint fast so. So schnell kann es gehen. Gestern noch rannte sie ihrer besten Freundin in die Arme, heute müssen sie sich trennen. Aber Ash wartet in Einall auf sie.
„Puh.“, Pay tritt hinzu und schaut sich um. Er hat Lilith im Arm.
„Puh? Das ist alles?“
„Naja, war n heftiger Kampf. Natürlich hattn die keine Chance gegen das Zisch-Zisch-Knall-Bumm-Team! Bwahaha!“
„Oh, Mann. All diese Trainer müssen nach Hause geschickt werden.“, fügt der Chief hinzu. Eine Ansammlung blauer Flecken zieht sich über seine Arme.
„Darum kümmere ich mich. So sieht mein nächster Schritt aus. Und dann müssen wir…Rockys…Rockys Verabschiedung planen.“, Sophie hat mitgehört und dreht sich zur Gruppe um. Die restlichen Mitglieder von Rockys Team stoßen ebenfalls zur Gruppe. Manon trägt einen provisorisch angelegten Verband am rechten Arm.
„Und die ganzen Galaktiker?“
„Da muss ich euch um Mithilfe bitten. Die müssen hier festgehalten werden, bis auch der letzte verhaftet wurde. Saturn und die Führungsriege habe ich bereits in Gewahrsam. Gebt das hier bitte Maria, einer der Rocket-Agenten hatte es bei sich.“, als sie die Hand öffnet, kullert der Leichtstein daraus hervor.
„Mach ich.“, verspricht Lucia und steckt den Leichtstein in die Rocktasche.
„Wir helfen Ihr.“, Eva und ihre Leibwachen drängen sich durch die Menge, wobei eher Anderson der ist, der die Drängelei macht, Riley läuft hinter ihm und trägt Eva auf dem Arm. Nachdem er sie vorsichtig abgesetzt hat, wirft sie ihre lange, goldene Mähne zurück.
„Wem?“, Sophie ist perplex.
„Ihr. Beim Festhalten der Galaktik-Sedimente.“
„Mir?“
„Ihr.“
„Ach so! Vielen Dank. Ich habe schon eine relativ große Trainergruppe zusammengestellt, aber wenn einer oder zwei von euch dabei sind, dürfte das um einiges sicherer ablaufen.“
„Verstandn. Bin auch dabei.“, willigt Pay ein.
„Ich bringe Maria nach Herzhofen zurück. Sie hat sich die Pause verdient.“, sagt Lee. Sophie und die anderen Trainer nicken. Cat grinst breit.
„Mit dem letzten Kick hat sie mich echt überrascht, miau! Wahnsinn.“
„Kann man wohl sagen.“, Manon kratzt sich am Arm und nickt. Sophie klatscht in die Hände.
„Dann wäre das geklärt. Ihr werdet in den nächsten Tagen wegen Rocky von mir hören. Ihr Vater wird nicht begeistert sein…“
„So ist das Leben.“, sagt Alfred leise.
„Ich mochte die junge Dame.“
So, eines der letzten Kapitel. In einigen Wochen wird das Finale online gestellt, und danach geht es mit Kalos weiter.
mfg
DoD