Willkommen in meiner kleinen, großen Welt!
Schön, dass Du vorbei schaust! Hier findest du meine Kurzgeschichten und unter anderem sicherlich auch Gedichte, die ich in Zukunft hier posten werde oder bereits hochgestellt habe. Ich bin eigentlich ein ganz normales Mädchen, dass seine Liebe zum Schreiben entdeckt hat. Gerade erst 14 Jahre alt, dennoch wirke ich in meinen Texten häufig reifer als ich bin. Meine Ausdrucksweise ist ungewöhnlich - was wohl an meinem Vorbild liegen mag: Er ist ein guter Freund von mir, leider nicht im BB. Dennoch bewundere ich ihn sehr. Außerdem inspirieren mich Stephen King, Goethe, Eichendorff und ja - sogar Cornelia Funke.
Schon als kleines Mädchen habe ich mit dem Schreiben angefangen, habe viel gelernt. Lernen konnte ich allerdings am besten durch ehrliche Kritik. Daher bitte ich jeden, der meine Geschichten liest, auch ein Wort darüber zu verlieren. Ich beiße schon nicht~
Über meine Kurzgeschichten und Gedichte:
[tabmenu][tab=Kurzgeschichten][Subtab=Elisabeth] Elisabeth ist die erste Kurzgeschichte, die ich hier online gestellt habe. Sie basiert auf einem gleichnamigen Musical. Dennoch kann man die Handlung der Geschichte auch verstehen, ohne das Musical selbst zu kennen. Ich möchte es trotzdem jedem sehr empfehlen, es ist ein großartiges Stück des Musiktheaters.
Die Geschichte selbst handelt von einem Mädchen, welches sich in den Tod verliebt hat und alles daran setzt, mit ihm zusammen sein zu können. Das Schreiben hat mir sehr viel Spaß gemacht, auch das Titelbild und das Gedicht, welches darin vorkommt, stammt von mir. Ich hoffe, meine Leser mit der Geschichte beeindrucken zu können. Ehrliche Kritik ist mir hierbei besonders wichtig.
[subtab=Novembertag]
Novembertag - Bevor die Tränen kamen wird eine Fortsetzungsgeschichte sein. Ich poste diese Story absichtlich hier und nicht als FanFiction, da ich sie lieber nebenbei schreiben möchte und nicht vordergründig. Außerdem habe ich Angst, nicht am Ball bleiben zu können.
Der Inhalt dieser Geschichte spricht wohl für sich selbst, ich denke nicht, dass ich dazu etwas erklären muss.. Das einzige, was zu sagen ist: Es ist eine Geschichte, die mein Leben geschrieben hat.
[tab=Gedichte]
[subtab=Gestohlene Nacht]
Ein Liebesgedicht, wie man auf den ersten Blick erkennen kann. Es gab eine Woche, eine ganze Woche, in der ich nicht schlafen konnte. Meistens habe ich erst zur Ruhe gefunden, als die Sonne wieder am Himmel stand. Glücklicherweise war das in der Ferienzeit, ansonsten wäre ich wohl in Ohnmacht gefallen. Ich war unglaublich müde, konnte und konnte aber dennoch nicht schlafen. Einmal bin ich mit dem Bus nach Hause gefahren, die Haltestelle war direkt vor unserem Garten. Ich habe den STOP-Knopf gedrückt, wusste genau, dass ich aussteigen sollte. Dann habe ich allerdings vergessen aus zu steigen, weil ich so unglaublich müde war.
Das Gedicht ist bezogen auf jemanden, in den ich schon seit langer Zeit verliebt bin. Und genau so fühlte es sich an - er stahl mir meine Nächte. Ich konnte nicht aufhören, an ihn zu denken, und solange ich an ihn denken musste, konnte ich nicht schlafen. So war es früher, so ist es heute. Als ich vor kurzer Zeit erfahren habe, dass er umziehen würde, ging es mir so schlecht wie eh und je. Ich hatte Angst, dass ich ihn niemals wieder sehen würde. So entstand dieses Gedicht.
[subtab=Risse der Zeit]
Wie kann Zeit Risse bekommen? Was sind Risse der Zeit?
Ich lebe in meiner Erinnerung: in meiner Welt ist nicht August, sondern November. "Risse der Zeit" und "Gestohlene Nacht" bilden in vielerlei Hinsicht einige Parallelen: Es sind beides Liebesgedichte, von Sehnsucht erfüllt. Sie handeln beide von der selben Person und dem selben lyrischen Ich. Allerdings ist "Risse der Zeit" weniger einfach erklärbar. In der ersten Strophe habe ich beschrieben, wie sinnlos mir die Tage und Nächte ohne ihn vorkommen. Obwohl die Zeit sich zieht wie Kaugummi, plätschert sie nur so vor sich hin. Die Nächte sind kurz und nicht erholsam, alles verliert an Sinn und Bedeutung - die Zeit bekommt Risse, zieht mich in meine Vergangenheit zurück und dennoch schau ich in die Zukunft.
Die zweite Strophe erzählt noch ein bisschen mehr von der Situation: Gefühle, die nur einseitig sind - und das seit langer Zeit. Es wirkt hoffnungslos, dennoch hofft das lyrische Ich. Ein Träumer, der nicht realistisch werden kann und will. Das wird besonders in der letzten Strophe noch einmal zum Ausdruck gebracht. Bis zur letzten Zeile bleibt die Hoffnung beständig - wie auch in meinem Leben. Ich lebe wirklich sehr nach dem Motto "Die Hoffnung stirbt zuletzt". Bevor ich meine Träume aufgebe, muss schon etwas wirklich sehr Einschneidendes passieren.
[subtab=Laputa - Und mein Herz schmerzte gewiss]
Der erste Songtext, den ich hier veröffentliche. Es ist ein Text zu dem Lied "Kimi wo Nosete" aus dem Film Laputa- Das Schloss im Himmel. Allerdings keine (wortwörtliche) Übersetzung sondern ein Text mit persönlichen Einflüssen. Vor allen Dingen bei der Stelle "Und mein Herz schmerzte gewiss, als das Band zu dir zerriss..." muss ich oft an ein Ereignis denken, welches noch gar nicht lange zurück liegt. Ich werde vielleicht sogar versuchen, zu dem Text zu singen. Bisher sind aber alle Versuche davon gescheitert ;)
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Inhaltsverzeichnis:
• [Kurzgeschichte] Elisabeth
• [Gedicht] Gestohlene Nacht
• [Gedicht] Risse der Zeit
• [Kurzgeschichte] Novembertag - Bevor die Tränen kamen
Lauriel
Elisabeth
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Ist es die Dunkelheit, die wir fürchten? Die, die kleine Kinder zum Erzittern bringt, die mit einem geisterhaften Wispern über die Welt kriecht und alles verschlingt, was unter ihr liegt? Kalt, erdrückend. Die Welt versinkt in ihr, ihr Glanz verblasst in ihrer Angst. Nicht der Tod, nicht das Leben, es ist die Nacht, die man hier fürchtet. Welches Kind hat sich nicht zu seinen Eltern verkrochen, wenn die Finsternis Gesichter aus Schatten an die Wände gemalt hatte? Gesichter, die einen angrinsten. Jedes Feuer würde verglühen, kein Licht ist ewig. Die Nacht folgt dem Tag, das ist gewiss.
Doch was, wenn der Dunkelheit kein Licht mehr folgen würde? Ewig.
Als sie die Augen öffnete, sah sie nichts – nicht einmal ihre eigene Hand. Und das liebte sie.
Ihr Haar war ebenso schwarz wie ihre Seele, ihr Plan finster und ohne Erbarmen. Alle, die bisher versucht hatten, die Welt zu besitzen, waren gescheitert. Was gab es nicht für lächerliche Wege! Schönheit, Brutalität, Krieg! Elisabeth hatte einen ganz eigenen Weg gefunden. Es war so einfach gewesen, den Menschen ihre Träume zu nehmen. Wenn der Hass sich einmal in ein Herz geschlichen hatte, war es auf ewig schwarz. Ein Herz, dass sehr wohl noch schlug, dennoch kein richtiges Herz mehr.
Elisabeth hatte sich nie vor der Nacht versteckt, sie liebte die Dunkelheit, liebte die Stimme der Nacht. Und fortan sollte jeder so empfinden wie dieses Mädchen, jeder! Am Tag des letzten Sonnenaufgangs würde sie jeden Feind besiegen und zu einer dunklen Prinzessin heranwachsen. Sie selbst sollte über diese Welt regieren, über alles. Der Mond selbst sollte ihr Angesicht krönen, die Nacht würde ihr Umhang sein, die Schatten ihr Zepter. Der letzte Sonnenaufgang würde der Beginn einer neuen Welt werden. Der Beginn der Schattenwelt.
Sie sang ihr Lied noch, bevor der Tag angebrochen war. Ein Lied, das sich in die Träume der Menschen schleichen würde. Dieses Lied allein war ihre Waffe, die Waffe, mit der sie den Krieg gewinnen würde, noch bevor er überhaupt angekündigt war. Elisabeth sang es, das Mondlicht sang mit ihr. Jeder hörte es, im Traum.
„Das Leben schwarz und hell zugleich!
Im Mondlicht scheint mein Antlitz bleich
Bin eingesperrt und trotzdem frei,
Wenn ich aus Leib und Seele schrei!
Die Dunkelheit, die uns verband
Des Lebens altes Leid gesandt'
So dank ich, werd' ich mich erheben
Und eure Herzen sich durch mich erbeben!“
Als der Himmel im Licht der Sonne getränkt wurde, konnte man Elisabeths Lied noch immer auf seiner Haut spüren. Wie eine Narbe, die nicht verblassen wollte. So schnell, wie die Sonne an diesem Tag aufgegangen war, ging sie auch wieder unter. Ein letztes Mal.
Die vertraute Farbe des Abendrotes breitete sich langsam und geduldig um sie herum über den ganzen Himmel aus, färbte die Wolken tiefblau und violett, ließ manche sogar aussehen, wie ein kleines Feuer am Himmel der werdenden Nacht. Der Wind säuselte leise, man hörte ihn kaum. Er rief die Nacht so flüsternd herbei, dass man meinen könnte, er wollte sie nicht wecken. Doch sie schlich herbei und legte ihr schwarzes Tuch über die Welt. Die Stadt, die von da an nicht mehr weiß war, sondern gehüllt in angenehme Dunkelheit. Nur Elisabeth wusste, dass sie ewig sein würde.
„Du hast es geschafft.“, flüsterte eine Stimme hinter ihr. Eine Stimme, so tief, gefährlich und doch voller Sehnsucht. „Elisabeth...“
„Nun können wir zusammen sein, auf ewig.“, flüsterte sie mit einem sehnsüchtigen Lächeln auf den Lippen. „Bleib hier, bleib in meiner neuen Welt!“, sagte sie.
„Es geht nicht, das weißt du.“
„Ich habe es nur für dich getan!“
„Du liebst mich, weil ich dir Freiheit und Macht gebe.“
„Ich liebe dich, weil ich dich liebe!“
„Niemand außer mir kann dich verstehen! Elisabeth, du sollst in meine Welt kommen, in die Welt der Toten!“
Mit diesen Worten verschwand er wieder, ihr Geliebter. Er war nicht, wie die Menschen sich ihn vorstellten: Er bestand nicht aus Knochen, hatte kein schwarzes Gewand an, trug keine Sense mit sich. Beschreiben konnte man ihn nicht, doch seine schauderhafte Anmut selbst ließ jeden erkennen, wer er war. Sie würde ihn überzeugen! Er sollte in ihrer Welt leben!
Die Menschen krochen auf dem Boden ihrer neuen Welt. Sie schmeckten die Dunkelheit, rochen den Hass. Der Mond allein leuchtete ihnen den Weg, den sie zu gehen versuchten. Wie eine Seuche breitete sich das Gewissen der Menschheit über den Seelen aus, ließ jeden unter ihnen wissen, dass es keinen Tag mehr geben würde. Der kalte Staub wurde durch das Chaos aufgewirbelt, jeder rannte, wollte fliehen. Doch es war vollbracht. Jeder, der rannte, starb im Wahnsinn. Der dunkle Boden, ohne Licht ganz kalt, war schon bald bedeckt von ihren Leichen. Knochen türmten sich, faulendes Fleisch. Schon bald war es eine Welt der Toten. Elisabeth grinste darüber.
„Nun ist es auch deine Welt.“, flüsterte sie. Und im nächsten Moment war er wieder da – der Tod.
„Gestorben wären sie ohnehin, Elisabeth. Doch ihre Zeit war noch nicht gekommen.“
„Ihre Zeit war längst da!“
„Sie türmen sich, du nennst es meine Welt.“
„Wir können lieben!“
„Nicht in dieser Welt, du weißt es doch!“
„Diese Welt gibt es nicht mehr!“
„Und sie wird niemals wiederkehren, nie. Deine alte Welt ist in Dunkelheit versunken, das Fleisch verfault, der Glanz verblasst. Die Geister beherrschen sie, taumeln im Wahnsinn umher, werden dich suchen und auch finden, wenn du hier bleibst.“
„Sie können mich nicht zerstören!“
„Sie können, du weißt es. Diese Welt gibt es nicht mehr, auch nicht für dich! Komm mit mir!“
„Ich lass mich nicht von dir leiten, ich will nicht sterben!“
„Nur so kannst du mich lieben.“
Sie schaute ihn an. Er hatte seine Hände auf ihre Schultern gelegt, sein Blick war ernst. Augen, die schon viel Unheil gesehen hatten, doch noch nie so viel wie auf dieser Welt.
„Sie werden zu Staub zerfallen, Elisabeth. Lass es hinter dir. Du wirst hier eine Gottheit bleiben, eine Todesgöttin. Niemand wird sie retten können.“
Ein Jahr war vergangen, nachdem die Sonne zum letzten Mal untergegangen war. Ein Jahr, verfaultes Fleisch. Gestank einer Welt, die nicht länger eine Welt der Lebenden war. Noch immer ruhte der Blick des Todes auf ihr, wartete auf ihre Antwort.
„Es wird hier keinen Tag mehr geben...“, wimmerte sie vor sich hin, „kein Leben mehr, nichts. Ich kann es nicht rückgängig machen, was ich zerstört habe.“
„Komm mit mir.“, sagte er erneut. Obwohl er der kalte Herrscher der Finsternis war, zitterte Sehnsucht in seiner Stimme. Ihr Gesicht war nass von Tränen, ihre Stimme bebte vor Angst, als sie es aussprach: „Nimm mir das Leben, ich geb mich dir hin.“
Und bereits im nächsten Moment berührten seine Lippen die ihren. Der Todeskuss.
Das Mädchen starb in seinen Armen, er verschwand. Ihr Körper lag in ihrer alten Welt, wurde von den Wesen der Nacht verzehrt. Doch ihre Seele gehörte fortan dem Tod.
Eine Welt der Schatten war es, die sie hinterlassen hatte. Eine Welt der Toten, der Grausamkeit. Kein Geist kam je zur Ruhe, alle redeten immer noch von ihr. Von der, die in den Tod verliebt war.
Eine Welt der Schatten war es, geformt aus Staub, erfüllt von Wahnsinn. Das war sie, das blieb sie.
Für immer.