Das Element des Feuers

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  • Das Element des Feuers
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    Quelle
    »Ich habe mich immer gefragt, wie es ist, sich gut zu fühlen. Erst als ich Flamme traf, wusste ich, wie es ist. Doch es ändert die Welt nicht wenn sich eine Person gut fühlt. Nur gemeinsam können wir es schaffen diese Welt zu verbessern und unsere Leben lebenswert zu machen«


    ___Vorwort ~
    Herzlich Willkommen zur Fanfiction "Das Element des Feuers", die ich euch hier mit Stolz präsentieren darf! Ich habe mittlerweile viele Fanstorys angefangen, doch erst wenige dieser auch beendet, und diese will ich beenden, auch wenn es das letzte ist, was ich tue.
    Immer schon habe ich mich gefragt, wie es wäre, wenn die Menschen bei irgendeiner Wahl das falsche entscheiden, die falschen Leute die Macht erlangen, was das Volk tun würde, was mit der Umwelt passieren, wie das ganze nach einigen Jahren aussehen würde.


    ~ Genre___
    Diese Fanstory enthält große Teile Fantasy, die Teilweise von Mystery durchsetzt werden, an einigen Stellen dominiert allerdings auch das Genre Action.


    ___Warnung ~
    Diese Fanfiction ist auf keinen Fall eine Friede-Freude-Eierkuchenwelt. Viel mehr ist sie das genaue Gegenteil davon, es ist eine Düstere Geschichte, in der Gewalt nicht selten vorkommt und es den Menschen größtenteils nicht gut geht. Wer damit nicht klarkommt, soll an dieser Stelle aufhören zu lesen. Eine genaue Altersbegrenzung werde ich nicht setzten, da jeder selbst entscheiden muss, wie weit er bei solchen Themen noch lesen will
    .


    ~Inhalt___
    Seit langem hat er die Kontrolle über die Stadt. Jeglicher Kontakt zur Außenwelt ist unmöglich, die Lebensbedingungen sind sehr schlecht. Zu gerne würde Sora einfach verschwinden. Als sie dann auch noch von der Schule fliegt, die der einzige sichere Platz in ihrem Leben war, wird sie von ihrer Familie ausgeschlossen - Ihrem Leben auf der Straße steht nichts mehr im Weg. Doch sie findet Zuflucht bei einer Geheimen Organisation, die unheimliche Dinge kann...


    ___Idee & Inspiration ~
    Die Idee zu dieser Geschichte kam mir, als ich gerade total schlecht gelaunt war, mir Worst-Case-Szenarios im Kopf ausgemalt habe. Begonnen hat für mich das ganze mit dem Satz »Ich renne, renne, so schnell ich kann, doch ich bin die einzige, die dies tut. Nicht, weil die anderen nicht können, sondern weil ich die einzige bin, die sich traut«. Nun, der Satz existiert in meiner Fanfiction nicht einmal, zumindest noch nicht, doch er hat meiner Geschichte den Anstupser gegeben, der Schubs, der das Fass zum Rollen bringt quasi. Und daraus ist sie dann entstanden, wie ein Funke, der sich schließlich ausbreitet und das ganze Blatt entflammt.


    ~ Widmung & Danksagung___
    Gewidmet wird diese Geschichte drei Personen, die mich in meinem Leben immer unterstützt haben und sogar da waren, als ich sie garnicht verdient hatte...
    Mew, die beste FF-Kritikerin die ich kenne und auch sonst eine total tolle Freundin <3
    Saki, du bist die witzigste Person und beste Inspiration die ich mir vorstellen kann :3
    Lucy, meine beste Freundin seit ich drei Tage alt bin, ohne dich kann ich mir mein Leben nicht mehr vorstellen, diese Geschichte ist für dich, meine Liebe, auch wenn du sie vielleicht nie lesen wirst <3


    ___Charaktere ~
    [tabmenu][tab=~x~]Hier findet ihr die Charakterebeschreibungen. Es ist nicht notwendig, diese zu lesen, um die Geschichte zu verstehen!
    Ich will hier ebenfalls ansprechen, dass Geburtsdatum sowie die Familien der Charaktere nicht angesprochen werden, da sie in der Geschichte keine oder nur sehr geringe Relevanz haben, ebenso werden die Ausfürhungen nicht besonders Ausführlich werden, da vieles auch aus der Geschichte ersichtlich werden sollte.
    Charaktere, die im weiteren Verlauf der Geschichte hinzukommen, werden ergänzt. (Spoilergefahr)[tab=Hauptcharaktere][subtab=Sora]Name: Sora, im späteren Verlauf der Geschichte Glut
    Alter: 15 Jahre
    Geschlecht: Weiblich
    Aussehen: Flammenfarbendes, glattes Haar mit haselnussbraunen Augen.
    Charakter: Sora ist eine Verhältnismäßig normale 15-järhige - von der Schule gelangweilt, was ihr fast den Hals kostet, aber doch recht flink und raffiniert.
    Geschichte: Seit ihrer Geburt geht es in Soras Leben nur ums überleben. Als sie mit 15 von der Schule geworfen wird, wird sie von ihrer Familie verstoßen und macht sich auf das Leben auf der Straße gefasst, das dann aber anders kommt als gedacht.[subtab=Flamme]Name: Flamme
    Alter: 17 Jahre
    Geschlecht: Weiblich
    Aussehen: Gelocktes rotes Haar, dass ihr bis zu den Schultern reicht, strahlend grüne Augen.
    Charakter: Flamme ist seit ihrer Geburt auf das Überleben fixiert. Nie hat es für sie etwas anderes gegeben, die Schule war ihr von Anfang an egal. Ihre Instinkte sind sehr ausgeprägt.
    Geschichte: Seit ihrer Schuleinweisung hat sie diese gehasst, ebenso ihre Familie. Sie verschwand früh von Zuhause, bewaffnet nur mit einem stumpfen Brotmesser, bis sie bei Loder Zuflucht fand.[subtab=Loder]Name: Loder
    Alter: ~20 Jahre
    Geschlecht: Männlich
    Aussehen: Dunkelbraunes Haar (richtung rot), dunkelgrüne Augen.
    Charakter: Loder hat einen eher Herrischen Charakter, führt seinen Posten aber gut. Er hat eine gute Intitution und weiß mehr, als er zugeben will.
    Geschichte: Über die Geschichte von Loder ist nicht sehr viel Bekannt, doch sein Schicksal war ähnlich wie das von Sora[tab=Nebencharaktere][subtab=Inferno]Name: Inferno
    Alter: 20 Jahre
    Geschlecht: Männlich
    Aussehen: Kurzes, strubbeliges, braunes Haar und blaue Augen.[/tabmenu]


    ~ Copyright___
    Das Copyright für den Inhalt, die Charaktere und die Welt, in der die Story spielt, liegt ausschließlich bei mir.
    Die Quellen der Bilder sind jeweils angegeben.


    ___Kapitelübersicht ~
    Kapitel 1
    Kapitel 2
    Kapitel 3

  • ___Kapitel 1 ~


    Es ist dunkel, genau so, wie meine Hoffnung. Kein Sonnenstrahl dringt durch die dichten Reihen von Häusern, alles wird von den Schatten verschluckt. Düstere Gestalten lungern in den dunkelsten Ecken, in den engsten Gassen herum. Niemand macht hier draußen mehr Schritte als nötig, am besten, man tut schnell, was zu tun ist und verschwindet dann wieder.
    Man begegnet hier kaum Leuten und wenn, dann sprechen sie einen nicht an, sondern beeilen sich einfach, davon zu kommen, auch wenn die eigenen 4 Wände oft auch nicht sicher sind. Erst vor kurzem wurde eine Familie überfallen, sie wiegten sich in ihrer Wohnung in Sicherheit, als die Gestalt kam, genaueres ist nicht bekannt. Von überfallenen Familien hört man nichts mehr, sie werden vom Rest der Welt abgeschnitten, obwohl, wir sind es auch so. Kein externes Radio oder Fernsehen, nur die Internen Sender.
    Nun eile ich durch die finsteren Gassen, versuche, möglichst schnell zur Schule zu kommen, möglichst wenig Zeit hier draußen zu verbringen. Bald stehe ich vor dem großen Gebäude, grau wie alles andere in dieser Stadt auch. Ich drücke die schweren Türen auf, beeile mich, hinein zu kommen, um wenigstens ein kleines Gefühl von Sicherheit zu spüren. Drinnen ist es genau gleich kalt wie draußen auch, nur dass der eisige Wind fehlt. Ich steige die vielen Treppen bis zum 7. Stock hinauf, um endlich in das Klassenzimmer zu gelangen, Zimmer 777. Diese Schnapszahl hat mir noch nie Glück gebracht, ich habe eher das Gefühl, dass sie alles schlimmer macht, aber vermutlich geht es allen so. Vollkommen außer Puste erreiche ich endlich das Klassenzimmer. Alle sind schon da, ich bin mal wieder die letzte. Viele machen sich schon früh auf den Weg, um schon früher im Schulgebäude zu sein, das weit mehr Schutz bietet als die Wohnungen mit ihren dünnen und eher behelfsmäßigen Wänden. Aber heute bin ich wirklich zu spät dran – mal wieder. Gespannt warte ich auf die Strafe, die mir der Lehrer aufbrummen wird. Schläge? Oder doch nur ein Aufsatz? Angespannt warte ich auf das Urteil. Ich bin 3 Minuten zu spät, es wird also nicht allzu schlimm sein.
    Der Lehrer erhebt sich und redet endlich, unterbricht die Stille, die im Zimmer herrscht: „Sora! Schon wieder zu spät!“, sagt er mit wütendem Tonfall. „Es wundert mich, dass du nicht schon geflogen bist. Du bist ein hoffnungsloser Fall.“ Ich wusste es. Es ist nur eine Frage der Zeit gewesen. Jetzt nimmt er mich mit zum Schulleiter, ich werde von der Schule geworfen. Meine Familie wird enttäuscht sein und ich? Ich werde schlußendlich alle Schuld tragen müssen, ja, immer sind die Schwachen an allem Schuld, es war schon immer so und wird immer so bleiben..
    Meine Familie ist nie stolz auf mich gewesen. Meine Eltern wollten nie ein zweites Kind. Sie haben meine ganze Kindheit über nur von meinem ach so tollen großen Bruder geredet. Ich habe ihn nie kennengelernt, weiß nicht einmal seinen Namen. Er lebt schon lange nicht mehr bei mir und meinen Eltern. Vermutlich lebt er auch nicht mehr. Er soll laut meinen Eltern berühmt gewesen sein, er soll 'ihn' vertreten haben. Ja, alle arbeiten für 'ihn', doch niemand weiß, wer 'er' ist oder was 'er' tut.
    „Sora! Komm mit zum Direktor. Ich glaube nicht, dass du noch etwas auf dieser Schule zu suchen hast“, sagt nun der Lehrer. Genau wie ich schon sagte, ich werde fliegen. Von dieser Schule, von der einzigen Schule in dieser trostlosen Stadt. Was ich dann aus meinem Leben mache, weiß ich nicht. Ich werde keine Ausbildung kriegen können, werde in den niedrigsten Schichten arbeiten müssen, um am Leben zu bleiben. Mein einziges Ziel wird sein, zu überleben. So folge ich also dem Lehrer. 3 Stockwerke hinauf, in den 10. Stock, wo alle wichtigen Personen der Schule ihre Büros haben. Das Büro des Direktors hat die Nummer 1000, die höchste Zimmernummer an der Schule. Der Lehrer klopft an, vorsichtig nur, um kein Risiko einzugehen. Der Direktor besitzt den höchsten Rang an dieser Schule. Ein Pfiff von ihm kann jedem Lehrer den Job und jedem Schüler den Platz an der Schule nehmen. Ein leises Geräusch kommt von drinnen, das Grüne Lämpchen neben der Tür glüht auf, wir können hinein. Leise und langsam geht der Lehrer hinein. Nun wird er den Schulleiter meine Fehler unterbreiten, ich werde von der Schule geworfen. Der Schulleiter wird kein Mitleid haben, er hat auch so schon genug zu tun, schon genügend Schülern die Zukunft zerstört, genügend Lehrern die Hoffnung auf ein vielleicht doch besseres Leben genommen..

    ***

    Die Tür, die schon halb aus den Angeln hängt, knarrt, als ich sie unnötig langsam aufschiebe. Sie muss einmal eine schöne blaue Farbe gehabt haben, doch diese blättert schon ab, warum auch nicht, blau ist sowieso eine schreckliche Farbe. Als ob dieses Haus mich ärgern will, sind seit anbeginn der Zeiten auch die bescheuerten Tapeten, die von allen Wänden hängen, blau gestreift, mal hell, mal dunkel.
    Die Holzbalken knarren, als ich meine Tasche auf den Boden werfe und in die Küche gehe. Mama blickt nicht einmal auf, als ich mir einige verkümmerte Brotreste schnappe und esse. Heimlich stecke ich einige ein. Ich werde sie brauchen können.
    Meine Mutter muss in ihrer Jugend total hübsch gewesen sein, mit ihren Blonden, gelockten Haaren, doch jetzt sieht sie schrecklich aus; die Wangen eingefallen, sie ist insgesamt sehr mager, aber das sind wir ja sowieso alle.
    Die Locken, die mehr schlecht als recht aussehen, wippen herum, als sie schließlich aufblickt. „Was tust du noch hier? Normalerweise verschwindest du doch gleich wieder.“ Misstrauisch beäugt sie mich, ob ich wieder in irgendeine Schlägerei auf dem Pausenhof verwickelt geworden bin. ‚Jetzt kann ich es nichmehr zurücknehmen‘, denke ich mir, ‚Ein simples 'es ist nichts', wird ihr wohl kaum reichen, ich muss es ihr sagen, einfach abzuhauen macht es doch nur noch schlimmer.‘
    Ich räuspere mich einmal, streiche mir nervös eine rote Strähne aus meinem Gesicht, welches keine Ähnlichkeit mit dem meiner Mutter oder meines Vaters besitzt. „Also, es ist folgendes ...“, beginne ich nervös. Ich habe keine Ahnung, was passieren wird, wenn sie das erfährt, doch ich ahne schlimmstes. Sie hebt eine Augenbraue, was irgendwie Ulkig aussieht, doch ein Lächeln wird sie von mir nicht zu Gesicht bekommen. Sie hat es nie getan und wird es auch nie.
    „Es ist so, äh, ich bin Heute schon wie-“, noch bevor ich den Satz wirklich beenden kann, gibt mir die Person, die ich immer Mutter nenne, aber nie als solche empfunden habe, eine schallende Ohrfeige.
    „Erzähl mir nicht, du bist geflogen!“, schreit sie mich an. Wenn die Nachbarn das nicht gehört haben, dann müssen sie taub sein, denn die Wände sind dünn und instabil genug, selbst ein Flüstern zu übertragen, aber dieses Geschrei?
    Ich trete nervös von einem Fuß auf den anderen. ,Was soll ich tun, was soll ich tun, was soll ich tun?‘, fliegt es mir durch den Kopf. Meine Gedanken fliegen zu schnell, als das ich sie hätte fangen können, da fällt mir das halbstumpfe Küchenmesser auf, dass auf der brüchigen Theke ausser Reichweite liegt. Möglichts unauffällig mache ich einen Schritt in die Richtung, vor Mutter zurückweichend.
    „Äh, also, ich... eh, ja...“, stammele ich, in der Hoffnung, vielleicht doch so leise zu sein, dass sie mich nicht hört. Aber sie ist nicht taub. Sie ist wütend auf mich, ich war doch ,ihre einzige Chance, jemals ein besseres Leben zu haben‘, jetzt muss sie in diesem ach so schrecklichen Haus leben, weil ich mir einen Beruf abschminken kann. Dabei ist sie ja selbst nicht besser. Die Wut, die ich all die Jahre zurückgehalten habe, um vielleicht doch noch etwas zu erreichen, kommt in mir hoch. Ich muss hier raus, bevor ich etwas tue, das ich bereuen werde.
    „Verschwinde von hier! Du bist nutzlos, wenn ich nur für dich Kochen soll und du mir doch nie dankbarkeit zeigst! Raus aus meinem Haus!“
    Ich schnappe mir das Messer, damit ich draußen wenigstens etwas habe, neben den harten Brotresten, die ich mir vorhin eingesteckt habe, um zu überleben. Als ich durch den Flur hinausrenne, wandelt sich die Wut langsam in trauer um. In trauer darüber, nie eine wirkliche Mutter gehabt zu haben, nie jemanden, der um dich weint, wenn dir etwas geschieht, oder jemanden, der sich freut, wenn du gute Noten kriegst oder so.
    Mit einem so leisen Seufzer, dass ihn keiner außer mir hören kann, knalle ich die Tür hinter mir zu und renne los, einfach Weg von diesem hässlichen, blauen Haus.

    ***

    Ich sitze an der Straße, wo meine letzten Hoffnungen vom Wind verweht werden. Ich habe alles verloren, die Schule,von der mich der Rex skrupellos verwiesen hat, meine Familie, die mich aus Frust auf die Straße setzte, alles, was mir jemals etwas bedeutete, auch wenn diese Aussage hier nichts bedeuten kann. Aber ich brauche Schutz. Ich habe hier keine Möglichkeit, mich vor irgendwem oder irgendwas zu schützen. Ich habe nur ein Messer, das ich aus der kleinen Küche meiner Eltern gestohlen habe, als ich ihnen gebeichtet habe, was passiert ist. Sie haben mich aus dem Haus gejagt. Mir lag zwar nie etwas besonders an ihnen, aber es ist trotzdem ein Stich im Herzen, wenn du von den Einzigen, zu denen du eine richtige Verbindung hast, verstoßen wirst.
    Plötzlich ertönt ein Scheppern hinter mir, ich fahre herum und zücke das Messer. Alle meine Sinne angestrengt. Doch dort ist nichts, nur eine leere Dose, die als Spielzeug des Eiswindes dient. Ich brauche endlich einen sicheren Platz, denn herumstehen wird mir nichts mehr bringen, nicht hier. Ich laufe los, auf der Suche nach einem Ort, an dem ich bleiben kann... falls es so etwas hier überhaupt gibt. Wer hier keinen Platz zum Leben hat, ist verloren.
    Dann überfällt mich Erinnerung. Erinnerung an eine Gruppe von Teenagern, Mädchen und Jungen in etwa meinem Alter. Sie lebten damals in einer der verwinkelten Gassen. Sie wirkten verhältnismäßig freundlich, was auch immer das heißen mag. Vielleicht sind sie noch dort. Vielleicht... wenn ich mich ihnen beweisen kann, dass ich stark bin, vielleicht kann ich dann bei ihnen bleiben. Aber ich muss sie erst finden.So laufe ich, immer in die Richtung, in der ich sie vermute. Ein Funke Hoffnung glimmt in mir auf. Ich stoße auf kaum Hindernisse, bis ich plötzlich einen Schatten aus den Augenwinkeln bemerke. Ich tue so, als hätte ich nichts bemerkt, wäge den Schatten in Sicherheit, bleibe aufmerksam. Ich verlangsame mein Tempo, auf jedes Anzeichen von Gefahr reagierend. Dort, da ist er wieder, nun näher. Ich bin angespannt. Was wird als nächstes passieren? Plötzlich ist die dunkle Gestalt direkt vor mir. In ihrer Hand sehe ich etwas aufblitzen. Es ist auch ein Mädchen, wie ich.
    Das Licht der nun schon untergehenden Sonne blendet mich, darum kann ich sie nicht gut erkennen, doch ihr Haar ist Flammenfarben, so wie meines, allerdings gelockt und nicht glatt. In ihren Augen sehe ich Neugier, vielleicht hat auch sie die Ähnlichkeit bemerkt. Doch ich lasse mich nicht ablenken. Sie hat ein Messer, ich sehe es, wenn auch nicht gut. Und dann holt sie auch schon aus, das Messer fliegt auf mich zu. Reflexartig rolle ich mich auf die Seite ab. Ich weiche dem Messer aus, es kracht hinter mir in eine Mülltonne. Auf einmal fühle ich eine unbekannte Stärke durch mich hindurch strömen. Ist das das Leben? Ich nehme das Messer der Fremden. Ich weiß nicht, ob sie noch eine Waffe hat, jedenfalls hat sie laut ihrem Gesichtsausdruck nicht damit gerechnet, dass ich ausweiche. Sie geht ein paar Schritte zurück, dann dreht sie um und flieht. Ich renne ihr hinterher, das ist vielleicht die einzige Möglichkeit, herauszufinden, woher die Gemeinsamkeit kommt. Und die vermutlich einzige Möglichkeit auf Schutz.
    Sie ist schneller als ich und vergrößert schnell den Abstand zwischen uns, doch ich gebe nicht auf. Bald kann ich nur noch dem Geräusch ihrer Schritte folgen, doch es kann nicht mehr weit sein. Ihre Schritte werden langsamer, doch auch ich gerate langsam außer Puste. Hoffentlich hat sie ihr Ziel bald erreicht. Ich versuche, Kraft sparender zu laufen, um länger durchzuhalten. Dann, nach einer halben Ewigkeit des Laufens, verstummt das Geräusch ihrer Schritte endlich. Auch ich verlangsame meine nun. Leise Stimmen ertönen aus der Richtung, in die das Mädchen gerannt ist.
    Ich komme näher und kann die Worte nun verstehen. Eine Jungenstimme, die überraschenderweise freundlich klingt, sagt: „Sie ist also wirklich ausgewichen? Ich dachte immer, das sei unmöglich, Flamme.“ Flamme ist ein ungewöhnlicher Name. Ich glaube kaum, dass sie den Namen von ihren Eltern bekommen hat. Dann sagt eine zittrige Stimme: „J-ja, i-ich würde dich n-nie an-anlügen, Loder...“, es klingt, als ob sie außer Atem wäre. Es ist ziemlich sicher das Mädchen von vorhin. Ich bin nun nur noch eine Ecke von ihnen entfernt. Es stellt sich mir die Frage, ob ich nun zeigen soll, dass ich hier bin, oder abwarten soll. Abwarten wäre allerdings keine sehr gute Idee, denn wenn sie mich zuerst entdecken, könnte mein Leben ein plötzliches Ende haben. Wenn ich aber jetzt schon hervortrete, dann bin ich immer noch im Vorteil mit dem Überraschungseffekt, zudem habe ich zwei Messer. Ich beschließe, hervorzutreten. Ich gehe um die Ecke, gespannt, was passieren wird, die Messer griffbereit.

  • Hallo werte Blattfeder,


    dein Name erinnert mich immer ungewollt an Warrior Cats; vielleicht liegt das am Katzenavatar, vielleicht auch am ähnlichen Klang der Namen. So oder so freut es mich, dass du eine neue Geschichte in Angriff nimmst und ich hoffe, du wirst lange Spaß an ihr haben. Das Konzept klingt schon einmal nicht schlecht, aber alles der Reihe nach.


    Titel und Startpost
    Das Feuer ist doch schon ein Element, wie kann es also noch ein Element besitzen? Das möchte mir gerade nicht so ganz eingehen, aber als eigentlich typischer Titel für eine Fantasyliteratur macht er sich ganz nett und verleitet sicher zu einigen interessierten Klicks. Nichts weiter anzumerken an dieser Stelle.
    Schon das Cover (das Bild kenne ich sogar in einer anderen Ausführung) zeigt hierbei auf, wie wichtig das hitzige Element zu sein scheint. Das zeigt sich auch im weiteren Verlauf des Startposts und spätestens, wenn man bei den Charakteren angekommen ist und ihre Namen sieht, merkt man den Zusammenhang. Die Steckbriefe sind dabei wirklich nur auf das Allernötigste beschränkt, ganz so, als wolltest du das nur als kurze Zusammenfassung aufführen, wenn man nachsehen möchte. Das macht sich sogar ganz gut. Der Punkt Inhalt wirkt etwas wirr, wenn ich mir den erste Satz ansehe, der nicht wirklich zum Rest passen. Wer ist "er"? Wenn das noch geklärt wird, ist es natürlich gut, aber vielleicht ist es besser, wenn du ihn hier noch nicht erwähnst. Wie es dir dann beliebt.
    Ansonsten ist der Startpost sehr sauber designt. Markante Absätze durch das Rechts-Links-Anordnen, alles ist übersichtlich in eher einfacher Form und Farbe gehalten und auf das Copyright bei Bildern achtest du auch, hervorragend. Der erste Eindruck ist schon einmal ein guter.


    Kapitel 1
    Bereits der Anfang erinnerte mich an so manche Urban-Story, wo Chaos die Welt (in diesem Fall eine noch namenlose Stadt) beherrscht und die Einwohner in Angst leben. Noch während der Einleitung bist du schon im Geschehen drin und beschreibst Soras Weg zur Schule, der alles andere als sicher zu sein scheint. Was mir hier etwas fehlte, waren markante Eindrücke der Umgebung. Alles in allem war der Großteil Grau, was sich auf Dauer nur schwer definieren lässt und im Endeffekt beanspruchst du die eigene Fantasie einen Tick zu stark. Ganz im Gegensatz zu den vGedanken, die sie beim Anblick der Klassennummer und dann im Zimmer selbst hatte. Diese wirken in ihrer Ausführung glaubwürdig; wenngleich es für mich noch ungewohnt ist, dass die ganze Geschichte im Präsens steht, aber daran kann man sich gewöhnen. Was du hier vorweg genommen hast, ist der Rauswurf durch den Direktor. Sora konnte zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht wissen, wie der Lehrer reagieren wird und das zeigte er erst später.

    Zitat

    Jetzt nimmt er mich mit zum Schulleiter, ich werde von der Schule geworfen.

    Diesen Satz müsstest du in den Konjunktiv stellen, damit es sich sinniger anhört:

    Zitat

    Wenn er mich jetzt zum Schulleiter bringt, werde ich sicher von der Schule geworfen.

    Ah, hier erwähnst du auch wieder "ihn". Mich würde interessieren, was seine hohe Stellung zu bedeuten hat und wer er eigentlich ist (wobei ich jetzt schon in Vermutung habe, es könnte sich um ihren Bruder handeln). Wie ihre Eltern mit ihr umgesprungen sind, hast du ganz nett dargestellt, ebenso den kurzen Weg zum Direktor. Danach hast du allerdings einen sehr gewagten Szenenwechsel drin, der einige wichtige Ereignisse übersprungen hat. Nämlich den Rauswurf selbst und die Vertreibung aus ihrem Zuhause. Besonders letzteres wäre für ihr Schicksal wichtig gewesen, da sie dadurch in ihrem Leben noch mehr Trostlosigkeit erfahren hätte und die zeigt sich, besonders in der eigenen Familie, am stärksten mit Worten. Das hast du selbst in der Zusammenfassung relativ kurz ausgeführt, was etwas schade ist.
    Alles nachfolgende ist jedoch sehr spannend inszeniert, begonnen von der Begegnung mit der Fremden, über die kurze Auseinandersetzung mit dem Messerwurf und die Verfolgungsjagd. Sora scheint die Gruppe, an die sie sich erinnerte, gefunden zu haben und jetzt bleibt natürlich offen, was genau geschehen wird, wenn sie sich zeigt. Ich bin gespannt.


    Was lässt sich also im Ganzen sagen? Der Anfang ist interessant, was das Setting und die mögliche Entwicklung angeht, das Kapitel nett, aber nicht perfekt. Achte beim nächsten Mal vielleicht etwas mehr auf die Darstellung der Umgebung und deiner Charaktere, denn das fehlt hier noch ein bisschen. Ansonsten bin ich aber für den Moment zufrieden, mach weiter so.


    ~蛇

  • Herzlichen Dank für deinen Kommentar, Snake, kam dieser doch früher als ich es erwartet hätte.
    Die vielen Absätze, die du hier finden wirst, stellen einfach die Sprünge von da zu da statt, wenn es doch zu Unübersichtlich wird, mach ich nächstes Mal Zitate rein.


    Zum Titel; es geht mir mit den beiden zusätzlichen, vielleicht auch überflüssigen, Artikeln darum, das ganze noch einmal zu betonen, denn "Das Element Feuer" klingt in meinen Ohren irgendwie nicht so toll wie "Das Element des Feuers", vermutlich liegt es an mir, aber ... oke.
    Die Charaktere sind, wie du richtig annimmst, nur eine kurze Zusammenfassung, falls man mal den Überblick verlieren sollte (wobei ich versuche, nicht so viele Namen und Personen einzuführen, damit es leichter ist, sich auch nach einer etwas längeren Schreibpause wieder etwas leichter zurechtfindet), ich will mich hier eher an "normalen" Büchern orientieren, wo es so etwas soweit ich weiß eigentlich nie, oder zumindest kaum gibt.
    Und wegen 'ihm', das ist ... etwas kompliziert, ich habe noch nicht so ganz über seine Person (sprich Name, Aussehen, Familie) nachgedacht, aber ich weiß, wer er ist, spoilern werde ich aber auf keinen Fall. Man merkt ja, dass 'er' die Kontrolle über die Stadt hat, im Sinne von er ist sowas wie ein Bürgermeister. Du hast aber Recht, jetzt wo du es sagst erscheint auch mir der erste Satz ein wenig.. unsinvoll.


    Was die Namenlose Stadt betrifft, ich hatte eigentlich nicht vor, ihr jemals einen Namen zu geben (Unkreativ :c), wobei das vermutlich nicht einmal schlecht ist.
    Und nein, ich war noch nie gut darin, Umgebungen zu beschreiben, weshalb es nun wohl auch höchste Zeit wird, damit anzufangen.
    Dass auch das mit dem Rauswurf von der Schule im einfachen Futur steht, liegt eigentlich daran, dass Sora so oft zu spät gekommen ist, dass sie schon die böse Vorahnung hat, dass das passieren wird, wobei mir deine Version im Nachhinein doch wesentlich logischer erscheint.
    Wie oben schon gesagt, habe ich mir erst Gedanken über seine Stellung in Geschichte und Welt derer gemacht, daher kann ich da auch nichts sagen, würde es aber auch nicht, weil wegen Spoiler.
    Mir fällt (leider) erst durch deinen Kommentar auf, wie wichtig die Szene in Soras Leben eigentlich ist, die ich weggelassen habe. Und ich denke ich werde diese auch noch schreiben, die Frage ist einfach, wie lang das Kapitel dann wird, denn allgemein sind die Kapitel nicht so lang, und es wäre blöd, wenn das erste Meilenlang ist, während das 4. dann nur halb so lang ist, ich überleg mir was (hoff ich). Vielleicht schaff ich es auch, die Kapitel länger zu machen, indem ich mir mehr Mühe mit den Beschreibungen mache.


    Ansonsten bin ich froh, dass der erste Eindruck der Geschichte nicht allzu schlecht war, und dass du gar damit zufrieden bist. Beim nächsten Kapitel werde ich mehr auf die Beschreibung der Charaktere achten, bei Gelegenheit werde ich das erste Kapitel auch nochmal überdenken und überarbeiten, wohl gesagt würde ich gerne die Szene noch einbauen, die ich ausgelassen habe, da ich gerade eine Idee habe, jedenfalls war der Kommentar sehr hilfreich (und die hälfte dieses Rekommis sehr Sinnlos.), danke.


    //e: Ich habe jetzt den Mittelteil "erneuert", bzw. diese Szene hinzugefügt - ist doch etwas länger geworden, als ich erwartet hätte.


    ~Blattfeder Nachtara (schillernd)

  • ___Kapitel 2 ~


    Mir erbietet sich ein erstaunlicher Anblick. Es ist ein großer Hof, wenn man es so nennen kann. Auf den Seiten umgrenzt von hohen Gebäuden, die Überraschenderweise nicht nur grau sind, sondern auch einen Tick ins rötliche gehen, was mich freut, denn rot ist meine Lieblingsfarbe, auch wenn sie mich immer zurück erinnert, an den Tag, als ich mir bei einer Schlägerei böse den Kopf angeschlagen habe und rot sah.
    In der Mitte des Hofes liegt ein großer Haufen Holz, vermutlich für ein Feuer, wenn es dunkel wird. Doch wirklich erstaunlich ist das, was darum herum ist. Bänke. Und auf diesen Bänken sitzen Leute, die locker miteinander Reden, wie in der Pause auf der Schule, nur ohne Angst, dass irgendwas demnächst passiert. Man könnte das ganze sogar als eine fröhliche Gesellschaft bezeichnen, doch der Schein muss trügen. Hier kann es so etwas nicht geben, das widerspricht allem, was mich diese trostlose Stadt jemals gelehrt hat.
    Dort, vor dem Feuer, ist das Mädchen, das mir so ähnlich sieht, vor ihr sitzt ein Mann mit rotbraunem Haar und dunkelgrünen Augen, vielleicht um die 20, auf einer etwas erhöhten Bank. Er bemerkt mich fast sofort und schaut mich an. Sein Blick scannt mich bis unter die Haut, dann erscheint ein Lächeln auf seinem Gesicht, welches aber nur von kurzer Dauer ist. Trotzdem erfreut es mich. Das erste Lächeln seit wann? Ach, vermutlich habe ich noch nie wirklich eines gesehen, nur irgendwo mal etwas davon gehört.
    Er erhebt die Stimme. „Flamme, ist das das Mädchen, das deinem Messer ausgewichen ist?“, wendet er sich an das Mädchen. Flamme, wie sie anscheinend heißt, fährt herum, wobei ihre gelockten Haare ihr ums Gesicht schwingen. Sie bemerkt mich anscheinend jetzt, was auch verständlich ist, da sie bisher mit dem Rücken zu mir gestanden ist.
    „J-ja“, antwortet sie, in ihrem Blick liegt etwas wie Angst, allerdings verdeckt hinter einem dunklen Schleier aus etwas, das ich nicht identifizieren kann. Sie starrt auf das Messer, das ich in der linken Hand halte, es ist ihres. Ich habe es automatisch in die linke Hand genommen. Es fühlt sich dort richtig an, als ob es schon immer dorthin gehört hätte. Plötzlich fühle ich mich wohl, es ist, als hätte ich immer schon an diesen Ort gehört. „Komm näher“, fordert mich auf einmal der Mann auf, der sich als 'Loder' entpuppt. ,Was für ein komischer Name‘, denke ich mir. Ich folge dem Befehl. Es ist für mich die natürlichste Sache der Welt zu ihm zu gehen. Schließlich bin ich bei Flamme und Loder angekommen.
    „Gib Flamme bitte ihr Messer zurück“, sagt Loder zu mir. Bereitwillig tue ich es. Ich weiß, dass ich viel zu nachlässig bin, ich dürfte es nicht so einfach hergeben, nein, ich hätte gar nicht freiwillig auf die beiden zukommen dürfen. Es widerspricht dem natürlichem Gesetz des Überlebens. Jetzt bin ich ihnen total ausgeliefert. Etwas verunsichert nehme ich das gestohlene Küchenmesser in die linke Hand, wo ich es immer halte, aber es fühlt sich komisch und klotzig an, nach der Geschmeidigkeit von Flammes Messer.
    „Du hast es also geschafft, Flammes Wurf auszuweichen und danach das Messer an dich zu nehmen... wie hat sich das Messer in deiner Hand angefühlt?“, fragt Loder mich dann, ohne jegliche Schärfe oder Spur irgendeiner Bedrohung in der Stimme.
    „Sanft, sanft und geschmeidig“, antworte ich. Es fällt mir leicht, mit diesen Personen zu reden, als ob ich sie schon sehr lange kennen würde. Ich möchte wissen, woher dieses Gefühl kommt.
    „Wie heißt du?“, kommt aber schon die nächste Frage, bevor ich richtig zum Nachdenken komme. „Ich heiße Sora“, antworte ich, wobei es mir wieder so leicht fällt wie vorhin. ‚Warum?‘, frage ich mich.
    Loder macht eine Pause, bevor er weiterspricht, was mir genügend Zeit gibt, mir Gedanken über die Situation zu machen.
    Normalerweise hinterfrage ich alles, ich lasse mich mit niemandem ein, dem ich nicht trauen kann, und diesen Personen kann ich nicht trauen, vor allem nicht, weil Flamme vorhin mit einem Messer nach mir geworfen hat. Ich sollte schon längst hier weg, aber meine Beine gehorchen mir nicht. Es ist nicht so, als hätte ich weiche Knie, nein, aber ich will nicht weg, wie mir schmerzlich bewusst wird.
    „Nun, 'Sora'“, Loder spricht den Namen Sora mit einem Ton Abscheu in der Stimme aus. Ich habe den Namen auch nie gemocht. Wenn ich hier lebend wegkomme, möchte ich ihn vergessen und mir einen neuen, besseren, geben. Wer nennt seine Tochter schon Sora? Na gut, manche mögen so etwas, aber ich bin nicht wirklich ein Fan von so Altmodischen Namen, ich hätte lieber etwas... Modernes, was ich mir darunter vorstelle weiß ich selbst nicht so genau.
    „Ich möchte dich um etwas bitten. Komm bitte mal eben mit.“ Loder erhebt sich von der hohen Bank und geht auf den Holzstapel zu, ich folge ihm, mit einem nun schlechter werdendem Gefühl im Bauch.
    „Lege bitte deine Hand hierauf“, sagt er und deutet mit der Hand auf den Stapel. Ich halte ihn für verrückt, hat er vor den Stapel anzuzünden? Soll ich etwa meine Hand ins Feuer legen, hält er mich für so verrückt?
    Doch da ist wieder dieses merkwürdige Gefühl von Vertrauen und ich nähere mich fast wie von alleine dem Haufen. Ich blicke mich um zu Flamme, suche nach einem Zeichen in ihrem Blick, dass nichts passieren wird. Ich weiß nicht, warum ich ausgerechnet sie danach frage, wo ich sie doch nicht einmal wirklich kenne. Doch sie nickt mir zu und gibt mir Zuversicht. Mit mehr Mut hebe ich nun meine Hand und lege sie um einen Holzscheit. Ich höre ein leises Murmeln von den anderen, die uns schon die ganze Zeit anstarren. Ich habe sie ganz vergessen. Sie starren mich an. Vielleicht halten sie mich für genau so verrückt wie ich mich im Moment, vielleicht nicht.
    Dann sagt Loder etwas. Ich kann es nicht verstehen, es klingt wie aus einer fremden Sprache. Ich blicke ihn an und auf einmal hält er eine Fackel in der Hand. Ich kann schwören, dass sie noch zwei Sekunden zuvor nicht dort gewesen ist. Er hält das lodernde Feuer hoch und mir wird mulmig zumute. Er wird den Haufen in Brand stecken. Meine Hand wird verbrennen.
    Meine linke Hand.
    Mir fällt erst jetzt auf, dass meine linke Hand den Holzscheit umfasst. Erst jetzt bemerke ich, dass es klüger gewesen wäre, die rechte Hand um den Scheit zu legen. Wenn meine linke verbrennt, bin ich Hilflos, wenn meine rechte verbrennt nicht. Ich habe immer mit links gehandelt. Aus diesem Grund wurde ich schon immer von den Lehrern verachtet. 'Normale Menschen benutzen rechts', hatten sie gesagt, mir die linke Hand auf den Rücken gebunden und mich manchmal auch geschlagen, wenn ich sie trotzdem benutzt hatte.
    Dann ertönt ein Zischen, Loder versenkt die Fackel im Holz, es geht augenblicklich in Flammen auf, mit ihm meine Hand.
    Doch der erwartete Schmerz bleibt aus. Meine Hand ist von einem angenehmen Prickeln umgeben. Ich frage mich, ob das alles nur ein fieser Trick ist, um mich abzuschrecken oder abzulenken, oder ob ich wirklich irgendwelche 'Superkräfte' besitze. Dann beginnt Loder zu lachen, ein fröhliches Lachen. Das erste wirkliche Lachen, das ich in meinem Leben gehört habe. Die anderen erheben sich und stimmen ein Lied an.

    Das Feuer lodert hell und froh,
    Schnell verschlingt es Holz und Stroh.
    Ein neues Kind, darin geboren,
    Wird nun in unseren Kreis erkoren!
    Sora, Sora war dein Name,
    Bleibt so aber nicht mehr lange
    Ein neuer Name ist bald dein,
    Dieser soll: 'Glut' sein!

    Ich weiß nicht, ob das gerade wirklich passiert, oder ob ich wahnsinnig werde. Ich kann es nicht sagen. Nun kommt Loder auf mich zu.
    „Glut“, sagt er zu mir, „Willkommen im Element des Feuers!“
    Jubelschreie ertönen von allen Seiten, sie rufen meinen neuen Namen, Glut. Er ist vielleicht nicht viel ... normaler, ist das das richtige Wort? Jedenfalls, er fühlt sich richtig an, passender als mein alter.
    Ich fühle mich frei, ich fühle mich gut, besser als jemals zuvor. Aber zugleich bin ich verwirrt. Das Element des Feuers? Glut? Und warum konnte mich das Feuer nicht verletzen? Aber im Moment möchte ich mich nicht darum kümmern. Diese Fragen kann ich später stellen. Erst will ich dieses Gefühl genießen. Es ist neu. Ich glaube kaum, dass jemand in dieser Stadt es schon einmal gefühlt hat, außer denen vielleicht, die jetzt um mich herum stehen.
    Ich möchte in das Feuer springen. Ja, es hört sich wahnsinnig an, aber ich möchte es. Ich will die Wärme genießen, die in dieser Stadt doch so selten ist. Es ist sonst immer kalt, es weht immer ein eisiger Wind. Es gibt eigentlich keine Häuser, in denen es einen Kamin oder gar eine Heizung gibt. Nur die Häuser der Hochgestellten haben so etwas, wie zum Beispiel das Haus des Direktors. Oder 'sein' Haus.
    Ich wusste nicht, wie sich Glück oder Freude anfühlen, jetzt weiß ich es. Ich fühle mich so unglaublich leicht, als ob ich schweben könnte. Und dann fühle ich am ganzen Körper dieses Prickeln und stelle fest, dass ich im Feuer liege. Ich verstehe immer noch nicht, wie das geht, aber Hauptsache, es geht. Mir fällt auch auf, dass meine Kleidung ebenso wenig Schaden nimmt wie mein Körper. Ich höre, wie die Flammen knistern und vom Wind hin und her gewiegt werden und wünsche, dass es für immer so sein könnte. Doch ich weiß, dass es nicht geht. Es gibt viele Menschen in dieser Stadt, denen es schlecht geht. Und wir müssen ihnen helfen. Das Leben hier kann so nicht weitergehen. Es muss doch noch einen schönen Platz dort draußen geben... irgendwo. Doch vorerst ist mein Platz hier. Ich will wissen, was das Element Feuer für mich bereit hält, außer dass ich mich ins Feuer legen kann, ohne mich zu verbrennen.
    Irgendwann brennt das Feuer nieder. Ich werde dieses Gefühl nie vergessen, aber nun muss ich mich anderen Dingen zuwenden. „Glut“, beginnt Loder nun wieder zu sprechen. „du bist nun im Kreise des Elementes des Feuers. Es ist natürlich, dass dir noch nicht klar ist, was dies ist. Allerdings ist es auch schwer zu erklären. Wir wollen endlich Gerechtigkeit hier haben. Wir wollen dafür sorgen, dass 'er' nicht alle in Armut leben lässt, unter diesen Bedingungen. Wir versuchen, so viel wie möglich über 'ihn' herauszufinden. Du bist von deiner Geburt an dazu bestimmt, uns zu helfen. Du musst dein Schicksal akzeptieren.“
    Dieses Schicksal akzeptiere ich gerne. Es ist ziemlich sicher besser als so ein verfluchtes Leben in der Stadt, wo man keine Freiheiten hat und den ganzen Tag in der Angst lebt, überfallen zu werden.
    „Allerdings ist das Leben im Element des Feuers auch nicht so leicht, wie du vielleicht denkst. Du wirst trainieren müssen, um es am Ende mit 'seiner' Macht aufzunehmen. Flamme wird dich unterrichten. Sie ist unsere beste Messerwerferin und ich bin mir sicher, dass du eine Menge von ihr lernen kannst.“
    Das ist alles sehr neu für mich und ich brauche vielleicht eine Weile, um damit klar zu kommen, denn nach 15 Jahren trostlosen Lebens in der Stadt ist dies ja eigentlich wie Luxus. Ich bin mir sicher, viel von Flamme lernen zu können, denn sie hat gut geworfen und ist auch sehr schnell. Ich hoffe, dass ich mit Recht in dieses Element gekommen bin.

  • Weil ich so glücklich bin dich wiederzuhaben, kritisiere ich jetzt mal deine Geschichte .3. Oke, sonst würde ich es natührlich auch machen, aber jetzt macht es besonders Spaß <3



    Zuallerst ein kleiner Tipp: Ich würde dieser mysteriösen 'er' zum einen großschreiben ('Er') und zum anderen nicht unbedingt gleich wie die Gedanken kennzeichnen, sondern vielleicht fettgedruckt, kursiv oder einfach GROß (ER, IHM)


    Joa, kommen wir zum Starpost und Titel
    Titel: ich mag den Titel. Es stimmt zwar schon, das Feuer sllein schon ein Element ist, aber so hört es sich wirklich mystischer an .3. Allerdings muss ich sagen, dass ich aus dem Titel zu Anfang (ich hatte ja schon die Ehre, wesentlich mehr Kapitelk zu lesen) eindeutig andere Schlussfolgerungen für den weiteren Verlauf der Story gezogen habe. Also das es- nein Mew, nicht spoilern, das sag ich nachher .3
    Den Startpost allgemein finde ich gut gelungen. Ich mag es, wie du immer den ersten Buchstaben rot machst <3. Besonders gefällt mir das "Idee & Inspiration", das haben nicht viele (die ich kenne) in ihrem Startpost. Ich persöhnlich bin ein großer Fan von (ausführllichen) Steckbriefen, also bin ich von deinen ein wenig enttäuscht. Aber jeder Autor wie er will.
    Wie Snake schon erwähnte, passt der erste Satz des Inhalts nicht wirklich zum Rest. Sonst ist es eine schöne, kürze Einleitung. Achja, und du müsstest die Kapitelübersicht mal aktualisieren.
    Und die Widmung ist dir total misslungen. Was "..., die mich in meinem Leben immer unterstützt haben und sogar da waren, als ich sie garnicht verdient hatte...", hm? Du hast uns immer verdient, Mirilein .3



    1. Kapitel
    Wie bereits gesagt muss du ein wenig an deinen Umgebungsbeschreibungen arbeiten, aber das stört jetzt nicht soo. Ich finde es ein wenig seltsam, das die Hauptperson von der Schule fliegt, weil sie zu spät war, sich aber bereits einmal geprügelt hat, ohne geflogen zu sein. Sonst fehlen mir noch ein klein wenig die Beschreibungen der Personen. "Der Lehrer" hört sich so an, als würde sie ihn überhaupt-gar nicht kennen.
    Bei der Szene zuhause fehlt mir auch einiges. Du hast zwar versucht, die Situation zwischen Mutter und Tochter so gut wie möglich mit Dramatik zu beschreiben, aber so ganz ist es dir nicht gelungen. Warum sieht Sora ihre Mutter nicht als wirkliche Mutter an? Streit zwischen Eltern und Kindern ist nichts so besonderes. Ich bin es normalerweise gewohnt, über solche Situationen etwas mehr zu erfahren. Wenn da aber nicht wirklich was ist, dann musst du eher die Gleichgültigkeit zu dieser Person die "Mama" genannt wird, schiildern. Ich könnte dir jetzt dutzende Beispiele geben, wie du es machen könntest, aber ich bin zu müde.



    Weiteres folgt...ich will schlafen...

  • ___Kapitel 3 ~


    Ich werde von einem grellen Licht geweckt, dass durch die Fenster ins innere des Schlafsaals dringt. Es ist die erste Nacht, in der ich auf etwas weichem geschlafen habe, zu Hause bestand mein Bett nur aus Stroh und einem schmutzigen Laken darüber. Und Stroh ist nicht weich.
    Ich fühle mich viel erholter als normalerweise. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass ich länger geschlafen habe als sonst oder daran, dass mir das Feuer Kraft verliehen hat. Jedenfalls stehe ich auf und ziehe mir die Klamotten an, die neben mir über eine Stuhllehne gehängt sind und die auf mich so wirken, als wären es Trainingsklamotten.
    Es ist ein komisches Gefühl, so saubere Kleidung zu tragen. Normalerweise wird sie kaum gewaschen, nur, wenn irgendein besonderes Ereignis bevorsteht. Nun bekomme ich endlich die Gelegenheit, mich umzusehen, und diese Gelegenheit nutze ich natürlich. Es ist ein großer Raum, in dem alle 'Neulinge' untergebracht sind. Also die, die ihre Ausbildung noch nicht abgeschlossen haben. Aber wir sind nicht so viele, denn die meisten, die ich am Vortag auf den Bänken sitzen sah, haben ihre Ausbildung schon abgeschlossen und Unterrichten nun die Neuen.
    Heute wird mein erstes Training mit Flamme stattfinden. Ich bin echt sehr gespannt, was sie mir beibringen wird. Allerdings gibt es zuerst Essen. Ich frage mich wirklich, wo sie das ganze auftreiben. Wir sind vermutlich mehr als 50 Personen, normale Leute aus der Stadt haben Schwierigkeiten damit, ihre eigene Familie, die meistens aus zwei Erwachsenen und ein oder zwei Kindern besteht, zu ernähren. Wie dem auch sei, es gibt Milchreis. Ich hatte das noch nicht oft, Zuhause, wenn ich das überhaupt so nennen darf, gab es meistens Kartoffelbrei ohne Beilage. Nach weniger als 20 Minuten haben alle fertig gegessen. Es gibt natürlich keine großen Portionen für jeden, es ist ein Wunder, dass es überhaupt für alle gereicht hat.
    Ich mache mich nun auf zum Platz mit dem Holzhaufen. Gestern ist er ganz niedergebrannt, doch er ist schon wieder aufgebaut worden, und das, wo es doch keine Bäume in der näheren Umgebung gibt - was zum?
    Flamme wartet schon auf mich, in der Hand zwei lange Stäbe. Sie lächelt mir zu. Sie möchte vermutlich freundlich wirken und mir Mut machen, wobei ihr nur ersteres gelingt, denn einen so langen Stab hatte ich noch nie in der Hand, das längste war einmal der Zeigestock meines Lehrers, den ich bekommen habe, als ich einen Vortrag halten musste.
    Schließlich komme ich bei ihr an. „Wir werden als erstes mit dem Stockkampf anfangen. Es ist etwas leichter als Messer werfen, da man nicht so genau zielen muss“, beginnt sie zu erklären. Dann drückt sie mir einen der Stöcke in die Hand. Der Stock ist schwer, doch es fühlt sich so an, als wäre er eine gute Waffe.
    „Die Grundübungen sind sehr leicht“, fährt Flamme fort. „Aber einfach mit dem Stock auf jemanden einzuschlagen kann ein schwerer Fehler sein, wenn der Gegner mit der Kunst des Stockkampfes vertraut ist. Sorge immer erst für deine Verteidigung, bevor du angreifst. Ich möchte aber als erstes sehen, was du kannst. Los, greif mich an.“
    Ich bin etwas erstaunt über diese direkte Aufforderung zum Kampf, doch ich bevorzuge es sowieso, Dinge auszuprobieren, bevor ich genaueres in der Theorie lerne, Theorie ist doch so langweilig! Ich nehme mir ihren Tipp aber zu Herzen und renne nicht direkt auf sie zu, sondern schaue erst, wie ich ihren Stock blocken kann. Ich sprinte nun auf sie zu, drehe aber kurz bevor ich sie erreiche nach links ab und greife sie von der Seite an. Sie scheint etwas überrascht zu sein, doch sie kann meinen Angriff leicht blocken. Bevor ich mich versehe, hat sie meinen Stab mit ihrem im Griff und schleudert ihn mir aus der Hand. Er landet einige Meter weiter drüben und somit hat sie mich bei diesem Übungskampf wohl besiegt.
    „Nicht schlecht“, sagt Flamme. Ich weiß, dass es für das erste mal vermutlich wirklich nicht schlecht war, aber ich bin trotzdem enttäuscht davon, dass ich mich so leicht habe besiegen lassen.
    „Du bist es richtig angegangen“, lobt Flamme mich nun trotz meiner Enttäuschung. „Du darfst nicht direkt angreifen, sondern deinen Gegner erst verwirren. Wenn er dich angreift musst du auf alles vorbereitet sein und die Angriffe blocken“, erklärt sie mir.
    „Versuch es nochmal. Diesmal greife ich dich an“, meint sie dann und macht sich bereit. Ich konzentriere mich, versuche zu erahnen was sie tut. Ihre Mine verrät nichts, aber ihre Muskeln sind angespannt. Ihr Gewicht scheint auf dem linken Fuß verlagert zu sein. Wird sie nach rechts gehen? Ich bin mir nicht sicher, aber ich vermute es. Dann rennt sie los, auf mich zu, schnell, aber dennoch etwas nach rechts. Ich habe richtig gelegen. Ich habe die richtige Seite geblockt. Doch was hat Flamme vorhin gesagt? Ich soll auf alles vorbereitet sein. Also blocke ich rechts, halte mich aber bereit, eine andere Seite zu blocken. Plötzlich springt sie hoch über mich. Ein natürlicher Instinkt packt mich, schon bevor ich die Gefahr bemerke, rolle ich mich auf die Seite ab. Genau gleich wie gestern als Flamme das Messer geworfen hat. Flamme kommt nun auf dem Boden auf, total erstaunt. Ich nutze die Gelegenheit und schlage ihr mit meinem Stock ihren Stock aus der Hand. Ich bin gerade echt erstaunt über mich. Ich habe Flamme besiegt, obwohl ich erst einen Tag lang hier bin.
    „W-wow...“, sagt Flamme nur. Sie ist echt sprachlos. Erst jetzt merke ich, dass alle Blicke auf mich gewendet sind. Manche murmeln leise. War meine Leistung wirklich so erstaunlich? Ich weiß es nicht. Jedenfalls habe ich gewonnen und darauf bin ich stolz, auch wenn ich große Aufmerksamkeit nicht ab kann. Sie bedeutet meistens etwas schlechter.
    Eine Weile später stehen wir immer noch so da, Flamme besiegt vor mir. Es ist ein mir noch unbekanntes Gefühl, die Stärkere zu sein. Aus den Augenwinkeln sehe ich Loder auf mich zukommen. Sein Gesicht strahlt Erstaunen aus, allerdings auch Erleichterung, als habe er genau die gefunden, die er gesucht hat.
    Er umfasst mit einer Hand meine rechte Schulter und geht etwas in die Knie, er ist jetzt mit mir auf Augenhöhe. Er blickt mir tief in die Augen und sagt: „Komm mit mir, ich muss dir etwas zeigen.“
    Er lässt meine Schulter los und nimmt meine Hand, dann zieht er mich hinter sich her auf ein großes Portal zu, bei dem ich nicht weiß, worum es sich handelt. Nahezu mühelos stößt er es auf und tritt ein, ich laufe ihm nun hinterher. Ich lasse mich doch nicht den ganzen Weg ziehen, auch wenn ich mich hier nicht ganz Wohl fühle. Ich fühle mich zu speziell, das hat noch nie etwas gutes verhießen.
    Das Innere der riesigen Halle, in der ich mich nun befinde, ist in warmen Rot- und Orangetönen gestrichen und wirkt sehr leer, da sich kaum etwas in ihr befindet.
    Loder geht bis ans Ende des Raumes, dann bleibt er vor einer weiteren Türe stehen. Erinnerung kommt hoch, wie ich gestern so vor der Türe des Direktors stand. Aber heute ist alles besser, zumindest denke ich das. Oder war das alles nur ein Trick? Nein, das kann nicht sein, dafür wirken diese Leute doch zu ehrlich... hoffe ich jedenfalls.
    Loder wartet nicht an der Türe, bis irgendein Lämpchen aufleuchtet, sondern zieht sie direkt vorsichtig auf. Er führt mich in den dunklen Raum hinein, schon nach wenigen Schritten kann ich kaum noch die Hand vor Augen erkennen. Dann fällt die Türe zu. Das laute Geräusch kommt unerwartet, doch ich erschrecke mich nicht. Tatsächlich empfinde ich keinerlei Angst in dieser Dunkelheit, vor der ich mich in den Gassen der Stadt oder den engen Räumen der Häuserreihen immer so gefürchtet habe. Auch nicht, als die Holzlatten am Fußboden anfangen zu knarren. Eine Weile laufen wir durch diese Finsternis, ich würde den Ausgang nicht wiederfinden. Dann umfasst meine Hand endlich etwas Festes. Es ist ein Stab. Er fühlt sich gleich an wie der, den ich draußen beim Training mit Flamme benutzt hatte. Ein Geräusch zeigt mir, dass Loder auch einen Stab hat. Er hat meine Hand nun losgelassen, ich weiß nun, er möchte meinen Instinkt testen. Ich schließe meine Augen, es macht ja sowieso keinen Unterschied. Ich spüre einen Lufzug an den Füßen, der Stab schob die Luft vor sich her. Ich springe in die Luft, höre, dass er Stab von Loder unter meinen Füßen ins Leere schlägt. Ich kann anhand dessen auch erahnen, wo sich Loder befindet. Ich drehe mich in die Richtung und hole mit meinem Stock aus, doch dann fällt mir Flammes Warnung ein, sei auf alles vorbereitet. Vermutlich packt Loder gerade den nächsten Trick aus.
    So reiße ich den Stock nach unten, Loder wird auf die Seite ausweichen, doch damit rechne ich. Kurz bevor der Stab durch die Luft auf den Boden aufschlägt reiße ich ihn auf die Seite. Ich weiß nicht, woher diese ganzen Reflexe kommen, die meine Arme wie von alleine den Stab führen lassen, doch ich habe Loder getroffen. Vermutlich in die Seite. Jetzt höre ich wieder das Zischen des Stabes, diesmal auf Kopfhöhe. Ich rolle mich ab, in die Richtung, in die der Stab saust. Mit meinen Füßen umklammere ich den Stab und drücke ihn zu Boden. Natürlich ist Loder kräftiger als ich, doch ich kann ihn wenigstens aus dem Gleichgewicht bringen. Ich rappele mich wieder auf und konzentriere mich. Kein Geräusch. Loder greift nicht an. Vermutlich bin ich nun damit an der Reihe. Doch ich kann nicht abschätzen, wo er steht, wenn ich nichts sehe oder höre. Oder fühle. Ich müsste mich auf meinen Geruchssinn verlassen, doch er ist nicht gut, denn durch das tägliche Strapazieren auf den Straßen hatte er nicht die beste Behandlung genossen, ebenso habe ich keine Ahnung, wie ich verschiedene Gerüche voneinander unterscheiden könnte. Nichts. Loder kann genauso gut auch weg sein. Keine Bewegung, kein Geräusch. Aber ich darf mich ebenfalls nicht bewegen, denn damit würde ich meinen Aufenthaltsort verraten.
    Plötzlich wird es hell, ein Licht geht an. Ich sehe Loder, wie er, mit einigen Metern Abstand, auf dem Boden sitzt und mich abschätzend anschaut.
    „Du bist echt verdammt gut“, sagt er. Ich meine, ihn auch noch murmeln zu hören: „Woher kann die das alles?“, aber es ist nur eine Vermutung. Ich weiß nicht, wie ich das gemacht habe. Es kam einfach von selbst, als hätte jemand anders für mich gehandelt. Nun steht Loder auf, er winkt mich mit der Hand hinter sich her, während er in eine Richtung läuft. Der Raum, in dem wir uns befinden, stellt keinen Unterschied zum vorherigen dar, außer dass er keine Fenster besitzt und nur von einer Lampe beleuchtet wird. Zudem ist er natürlich kleiner. Ich folge Loder durch eine andere Tür wieder hinaus aus diesem Raum.
    Ich finde mich in einem kleinen behaglichen Büro wieder. Wäre es grau anstelle von rot gestrichen, hätte es sogar das des Direktors sein können. Nun nimmt Loder auf dem Sessel hinter dem Tisch Platz, mir bietet er einen Stuhl an, der davor steht. Ich setzte mich hin, froh über die Pause. Erst jetzt merke ich, wie viel Kraft mich die beiden Kämpfe gekostet haben. Ich sinke in dem bequemen Stuhl zusammen und entspanne mich. Nicht zum ersten mal stellt sich mir die Frage, wie das hier alles finanziert wird.


    ____________Kommentar_______________________
    Jo, etwas kürzer als die anderen Kapitel, aber es sollte schon gehen. Und ich weiss, dass die andlung da.. ein bisschen unlogisch ist und es mehr nach so 'supertolles Mädchen kann alles sofort undsoweiter' aussieht, wobei ich das eigentlich vermeiden wollte *Kopf an Wand hau*. Naja, ich freue mich wie immer auf Kommentare, die mich eines besseren belehren.


    ____________Re-Kommi_______________________
    Erstmal danke, Mew :3
    Mit dem 'Er' hast du vielleicht recht, ich machs dann mal (wenn ich nichtmehr an diesem Fuu Schulpc hocke)

    Zitat

    Und die Widmung ist dir total misslungen. Was "..., die mich in meinem Leben immer unterstützt haben und sogar da waren, als ich sie garnicht verdient hatte...", hm? Du hast uns immer verdient, Mirilein .3

    Du kennst mein RL nicht ._:
    Was die Steckbriefe gibt, ich kann welche machen, wenn du mir ausführliche Templates gibt, wiel darin bin ich nie so gut.
    Mit dem von der Schule fliegen, äh ja, vielleicht doch etwas unlogisch geworden, aber es sollte halt so sein, dass dann direkt alles zusammenkommt und der Lehrer einfach genug hat undso. Und die Prügeleien finden ja in den Pausen statt, wo es keinen stört, während das zu spät kommen ja den Unterricht stört, bzw. dessen Anfang verzögert.
    Personen besser Beschreiben? 'kay, ja, war auch nicht unbedingt meine stärke, ich komme lieber gleich zur Handlung, aber ich werde mich definitiv darum kümmern :3

  • Morgen Blattfeder.


    Seit diesem schicksalsträchtigen Ereignis inmitten dieser großen Stadt ist einiges passiert und findet sich Sora innerhalb dieser Gruppe wieder (hat sie einen Namen?), die alle irgendwie dem Feuerelement angehören. Zugegeben, warum das alles so ist und was diese ganzen Leute hier eigentlich machen, wäre noch interessant zu wissen, da das bisher nur eine Entschuldigung für Soras Eintritt ist. Offenbar ist es nach späterer Erklärung ja eine Rebellenbewegung gegen "ihn", wobei mir das fast noch zu wenig ist, wenn von angebornem Schicksal die Rede ist. Nun ja. Die Aufnahme ging relativ schnell und auch sehr artistisch vonstatten, was das entzündete Feuer angeht und es bleibt eigentlich nur die Frage, warum sie diese Hitze nicht verletzt hat. Eine angeborene Fähigkeit vielleicht? Auf jeden Fall ist ihre geringe Angst und die Vertrautheit innerhalb dieser Reihen eher merkwürdig, als wäre sie schon einmal hier gewesen und weiß es nur nicht. Ich fand es trotz allem etwas unrealistisch, da bei diesem Anblick wohl jeder nervös werden würde und wenn nicht deswegen, dann wegen dieses Gefühls, das alles zu kennen. Nun soll ihr neuer Name aber Glut sein; passend zu den anderen.


    Kapitel Drei geht mit dem ersten Tag in dieser neuen Gruppe weiter und der beschriebene Morgen hört sich nach einem Alltagsritual an, dem eigentlich gar keine besondere Beachtung geschenkt wird. Zumindest hörte sich das aus Gluts Sicht so an, da sie eher gelangweilt wirkte und das Leben abseits des Essens fehlte. Haben sich Leute unterhalten oder sie beobachtet, da sie hier neu ist? Allein das kann schon eine wahre Bereicherung sein, um Atmosphäre oder gar Unbehagen in ihr auszulösen und lockert auch den Text an sich auf. Denn im Grunde hast du hier schon vieles richtig gemacht. Gedanken verbunden mit persönlichen Gefühlen säumen den Text, Bewegungen und die zwei Auseinandersetzungen hast du schon recht ausführlich beschrieben (etwas Raum nach oben ist noch immer da, aber das ergibt sich dann mit der weiteren Ausarbeitung von selbst), aber was fehlen, sind Dialoge mit anderen Charakteren. Im Grunde reden nur Gluts Partner in dieser Situation und sie hört nur aufmerksam zu, ohne etwas zu sagen oder irgendeine Geste zu machen, dass sie verstanden hat. Daraus folgt, dass das Leben fehlt und es einen eher eintönigen Eindruck macht, wenn du verstehst.
    Dass sie bereits jetzt schon gegen zwei geübte Stockkämpfer gewinnt, wirkt auch etwas too much, als wäre sie übermächtig. Achte vielleicht auch darauf, dass sie am Anfang trotzdem noch eher Niederlagen einstecken muss, da sie neu und das alles noch nicht gewohnt ist.
    Ansonsten waren die beiden Kapitel, nicht perfekt, aber ganz interessant gestaltet. Mach weiter so, du bist auf dem richtigen Weg.


    ~蛇

  • Hallo Snake,
    erst einmal entschuldige ich mich dafür, mich hier so lange nicht mehr gemeldet zu haben, aber Schule undso, je nachdem, wie ich dazu komme, folgt das nächste Kapitel noch diese oder nächste Woche.
    Und mir wird erst jetzt bewusst, dass einiges für die Leser nicht so logisch erscheint, was für mich, als Schreiberin, ja logisch erscheint. Es ist so, dass diese Gruppe das Element des Feuers ist, und sich auch so nennt, bzw. entweder man nimmt das als Namen oder sie hat gar keinen. Darüber, woher die Fähigkeit stammt habe ich mir selbst noch nicht wirklich Gedanken gemacht (x-x), aber .. nagut, ich muss mir was überlegen ._..
    Dass das ganze am Ende doch etwas zu overpowert wirkt, hätte ich mir eigentlich denken müssen, vor allem weil das genau das war, was ich vermeiden wollte, als ich begann, die ersten Kapitel zu überarbeiten. Leben in die Szenen hineinbringen.. ich weiß, wie du das meinst, aber Umsetzen und im richtigen Moment daran denken muss man können, und ich kann das nicht, aber ich versuche, es beim nächsten Kapitel besser hinzubekommen.
    Danke für den Kommentar auf jeden Fall,
    LG Blattfeder

  • Hallu Dreamdust, ich dachte mir ich kommentiere einfach mal deine Story. ^-^


    Startpost


    Schönes Artwork. Passt zum Titel und zum Zitat, gefällt mir eigentlich ganz gut, nur finde ich das Artwork etwas zu gross für den Startpost. Meiner Meinung nach, hätte man es ein wenig kleiner schneiden können und diese weissen Ränder wegmachen können. Dann hätte das Artwork auch besser zum ganzen Startpost gepasst, aber da hat jeder eine andere Meinung. Das Genre und die Warnung hätte ich z.B. ein wenig weiter runter genommen, da die User ja zuerst den Inhalt/den Klappentext lesen sollten um überhaupt zu wissen um was es in der Story geht. Wenn sie zuerst die Warnung bzw. das Genre lesen und z.B. kein Blut oder Sonstiges vertragen, dann lesen sie den Inhalt erst gar nicht, was die Leser vertreiben würde. Ansonsten finde ich, hättest du die Kapitelübersicht und das Copyright auch gleich in ein Tab-Menu packen können, da es ein wenig merkwürdig wirkt, wenn da einfach mitten im Startpost ein Tabmenu ist. Da würde ich es lieber an den Schluss packen.

    Kapitel 3


    Erst mal möchte ich sagen, dass ich es mutig von dir finde im Präsens zu schreiben, da es doch schon um Einiges schwerer ist als im Präteritum zu schreiben. Mir sind trotzdem hie und da ein paar kleine Zeitform-Fehler aufgefallen, was aber eigentlich, wenn man noch Anfänger ist, noch nicht so schlimm ist. Arbeite unbedingt noch an deinen Beschreibungen, ich sehe nämlich nicht sehr viele davon in deiner Story. Auf mich wirkt es nämlich so, als würdest du eher mit der „Alltags-Sprache“ schreiben, als wirklich mit einem individuellen Schreibstil. Wenn dir nicht wirklich Dinge einfallen, wie du die verschiedenen Situationen beschreiben solltest, dann hilft da meistens einfach ein wenig Nachdenken oder z.B. ein Mind-Map mit Adjektiven, Vergleichen etc. Ohne Beschreibungen wirkt deine FF ziemlich langweilig, was auch dazu führt, dass man irgendwann keine Lust mehr hat sie zu lesen. Arbeite einfach mal daran und lass dir deine FF mal von einem Beta-Leser durchlesen.


    Ich hoffe ich konnte dir ein wenig mit meinem Kommentar helfen.


    Gruss Nairu. ^^

  • Die Inaktivität dieser Fanfiction tut mir sehr leid, aber Demotivation und Schule lassen mich einfach nicht zum weiterschreiben kommen und ich bezweifle, dass sich das so schnell ändern wird.
    In diesem Sinne würde ich diese Geschichte gerne Pausieren, also sie zu den Inaktiven Geschichten Verschieben, aber ich bitte die Moderation, sie noch nicht zu löschen, da ich sie früher oder später wieder Reanimieren möchte :3
    Ich bitte um euer Verständnis.
    Ach ja, an alle, die mir Kommentare geschrieben haben; ich werde sie mir zu Herzen nehmen und dafür sorgen, dass die folgenden Kapitel besser werden.

    ~ Dream