Ob sich das wohl lohnt...? – Für wen schreibt ihr überhaupt?

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  • Ehrlich gesagt sehe ich keinen Sinn darin für den Leser zu schreiben

    Und der Teil von Bastet führt mich tatsächlich zu einem Tipp (ihr kennt vielleicht diese komischen „10 Writing Rules from…[berühmter Autor/berühmte Autorin].“ Und da sind oft Regeln oder Tipps, die ich unterstützen würde und gelegentlich auch welche, die ich für mich niemals so annehmen würde. Gelegentlich ist da sogar schädlicher Schwachsinn drinnen. Deswegen lasst euch nie vorschreiben, worüber ihr schreibt und wie ihr das machen wollt. Aber ein Tipp hat mir gefallen (keine Ahnung von wem, sorry), nämlich niemals für die anonyme Masse zu schreiben. Und das war einer der wenigen Hinweise, die mir wirklich was gebracht haben. Ich habe teilweise nämlich auf dem Weg zu einer Buchidee nicht geschrieben, weil ich ständig im Hinterkopf hatte, was beliebt war, was oft verkauft wurde, was Leute auf Reddit und sonst wo sich wünschen. Dabei ist es völlig sinnlos für eine anonyme Masse zu schreiben, die nicht gesehen oder erfasst werden kann. Das tut einem nichts und hat mich zeitweise wirklich blockiert. Die abgeschwächte Version habe ich auch abgelegt, nämlich für eine spezielle Person zu schreiben. Turns out…für eine analytische Naturwissenschaftlerin zu schreiben, war keine gute Idee und nicht motivierend. XD

    Haha ... ^^'


    An sich schreib ich nun seit einiger Zeit für Wichtelaktionen und nehme auch andere Aktionen und Festtage wie nun Halloween als Anstoß, um mir selbst in den Arsch zu treten. Wenn ich eine Deadline für geplante KGs und andere Geschichten habe, dann lass ich die Idee nicht ewig liegen und versauern.


    Bei Wichtelaktionen freu ich mich natürlich drüber, wenn die Geschichte bei meinem Wichtelkind gut ankommt, und allgemein freut man sich zwar drüber, wenn man gelesen wird, aber dennoch schreib ich nur das, was ich selbst gerne schreiben wollte. Man sucht dann quasi nur noch "Gleichgesinnte" dafür.


    In Fandoms hat man aber auch nicht das Problem, dass man für eine anonyme Masse schreibt, sondern speziell für Fans des Fandoms und meist schränkt man das ja noch für gewisse Charaktere und Pairings extra ein.

    Einmal hatte ich es, ist allerdings schon länger her, dass sich jemand über ein Pairing aufgeregt hat... Bro, wir sind hier nicht bei Subway. Eine fremde Geschichte ist kein Sandwich, das du dir selbst belegen kannst. Geh und mach dir dein eigenes Sandwich. xD


    Aber auch in einem bestimmten Genre sollte man sich nicht zu sehr an den Massengeschmack halten. Wenn ich denn mal zb. eine Romanze schreiben sollte, die als Hauptplot eine Romanze und länger als eine Mini-KG ist, oh boi, dann wird die so anders sein als die Klischeeromanze.

    Und ich mag auch einige Fantasy-Tropes oder Charaktertypen nicht, bzw. nicht auf die häufig dargestellte Weise.


    Trotzdem lohnt es sich ab und an Schreibtipps rauszusuchen und sich ein paar davon aufzuheben oder rauszuschreiben. Entweder weil man der Ansichtsweise zustimmt, oder weil man einen Tipp furchtbar fand und man somit weiß, was man vermeiden möchte.



    Und Spaß sollte auch da sein. Außer beim Korrigieren/Revidieren! Das suckt einfach nur hart, ernsthaft…x)

    Ehrlich? Ich mag es gerne, vor allem, wenn man gewisse Szenen noch etwas erweitern und Sätze nochmal umformulieren kann. Du weißt wie es vor fünf Minuten noch geklungen hat und hast dann die sofortige Belohnung dafür, wenn du es dir vorliest und es sich gleich besser anhört.

    Ich bin dann immer stolz, wenn ich meine auch-itis in den Griff bisschen besser bekommen habe. ^^

  • Ich hab mich mit solchen festgesetzten Regeln bisschen auseinandergesetzt, weil ich das öfters von Schreibenden mitbekommen haben, dass sie jedes Werk nur noch stur nach ihren, vor allem westlichen, Regelwerken auseinandernehmen und für mich der Sinn hinter der Kunst oft dann auch verlorengeht. Man darf nicht vergessen, dass andere Kulturen anders schreiben und zb chinesische Realdramen und viele Anime ein anderes Tempo haben und ein anderes Verständnis davon haben was eine gute Geschichte ist. Diese Menschen haben oft auch ein unglaublich arrogante Ansicht gegenüber diesen Medien, dass die meisten von ihnen nicht "objektiv gut" sein könnten.

    Abgesehen davon dass ich alle menschlichen Regelwerke höchstens als Vorschlag betrachte und nicht als Naturgesetz, hust auch Gesetze lol, sollte der Sinn der Kunst nicht sein sich in einem vorgegeben Regelsatz zu bewegen, sondern ultimativ sollte zählen was die Geschichte dir und anderen auf persönlicher Ebene bedeutet.


    Ich würde sogar soweit gehen, dass ich den Leser zu Großteil aus der Gleichung ausklammere und am meisten darauf achte, was ich drinnenhaben möchte, was mir persönlich wichtig war zu schreiben. Entweder weil ich einen tatsächlichen irgendeinen Grund dazu, oder weil es einfach nur Spaß zum Schreiben zu schreiben war. Ich stell's dann zwar manchmal hoch, weil es bestimmt Menschen gibt, die genau das lesen wollten, aber in einer Autorengruppe hab ich dann gehört "lösch am besten diesen und jenen 'Bloat' raus", sitz ich eben da und denk mir "nein, das ist nicht wichtig für die Handlung, aber ich selbst will das schreiben und manche wollen das eventuell lesen." Das Schreiben und infolgedessen auch das Hochstellen dieser Szenen empfinde ich an sich als reinen Selbstzweck, um Menschen zu finden, die genau das lesen wollten. Hab mich momentan auch gefreut, dass mein momentanes Wichtekind wohl genau das lesen, was ich schreiben wollte. ^^

    Finde es auch furchtbar, wenn Leute Kommentare erhalten "ändere diesen und jenen Kernpunkt der Geschichte / etwas, das dir wichtig zu schreiben war", und sie kommen der Forderung nach, weil es als kritikfähig angesehen wird, wenn man sich dem Willen anderer beugt.

    Wenn mir jemand sagt "das gefällt mir nicht", aber ich wollte das gerne so, dann gefällt es dieser Person halt nicht. Sie muss ihre Meinung darüber nicht ändern und ich meine nicht.


    Manche Geschichten müssen auch nicht zu Papier / Word gebracht werden. Ich hatte bald gar keine Lust mehr Drachen am Horizont weiterzuschreiben, weil ich es als großer Zeitfresser empfand meine Gedanken niederzuschreiben, obwohl mir das alleinige Dasein dieser Geschichte in meinen Gedanken ausreicht.

    Ich war immer schon emotional und in meinen Meinungen sehr self-sufficient, daher stehen für mich die Meinung anderer Leute auch häufig an zweiter Stelle, aber auch wenn ich's nicht niederschreibe, tausch ich mich einfach gerne mit anderen über verschiedenes Worldbuilding und Charaktere aus.


    Meine DnD Gruppe hat von mir, und den Welten anderer aus der Gruppe, Ideen, die ursprünglich für unsere Fantasyromane geschaffen wurden, für Homebrew-Stuff übernommen haben.

    Find es viel schöner, wenn man im Freundeskreis fantasievolle Ideen zum Selbstzweck teilen kann, als eine Fantasystory zu erschaffen, die zwar den üblichen, westlichen Schreibregeln folgt und damit "objektiv gut" ist, aber dann nicht mehr für sich als Selbstzweck geschrieben sind.

  • Es war zwar nicht immer so, aber mittlerweile kann ich ebenfalls sagen, dass ich für niemanden mehr schreibe ausser für mich selbst. Zwar teile ich manche meiner Projekte und freue mich dann natürlich auch wenn es positive Reaktionen gab (oder ich allgemein geschafft habe, Emotionen auszulösen bzw. zu vermitteln) aber das ist nicht (mehr) mein Ansporn zu schreiben.


    Am Anfang war das nicht nicht so, da war ich noch sehr unsicher und sehr darauf fokussiert wie es bei einem eventuellen Publikum ankommen könnte. Dazu kamen noch starke Unsicherheiten weil ich mich dazu entschieden habe auf Englisch zu schreiben und da manchmal Probleme auftraten. Hab mir jetzt aber, um das zu umgehen, eine Beta-Readerin zu rate gezogen, die mich nun in einigen meiner Arbeiten begleitet und mich sowohl grammatikalisch als auch inhaltlich unterstützt, mir beim brainstorming hilft und gute Anreize gibt was das Ausarbeiten meiner Ideen angeht. Das war ne super Entscheidung und hätte ich vllt auch schon früher gebrauchen können.

    Hilft aber enorm, mich wirklich auf das zu konzentrieren was ich schreiben möchte ohne zu sehr darauf zu achten was ein etwaiges Publikum nachher davon hält.


    Mein letztes Projekt hätte ich vermutlich vor 2 Jahren nie veröffentlicht weil no happy ending und demzufolge oft ein Grund wieso es letztlich nicht gelesen oder nicht "gemocht" wird.

    Nun wars mir egal und die Reaktionen waren trotzdem spitze und das hat ebenfalls geholfen auf diesem Wege zu bleiben, sich auf das zu konzentrieren was man gerne erreichen und erzählen möchte und sich vor allem im eigenen Schreiben weiterzuentwickeln.

    « I might not be able to decide whether the road is easy or not,

    but whether I walk it is entirely up to me. »