Menschen

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

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  • M E N S C H E N



    "Was du nicht kennst, macht dir Angst. Doch wenn du es kennen würdest, könntest du dann noch mehr Angst haben?"


    ---------------------------------------------------------

    Wer sind die Menschen? Gut? Böse? Lässt es sich mit Sicherheit bestimmen?


    Seit ihr Vater von einem Menschen hinfortgenommen wurde, hat das kleine Yorkleff-Mädchen Akita Angst vor den zweibeinigen Wesen, welche die Lebensräume der Pokemon durchstreifen. Als sie schließlich zu allem Übel von ihrer Mutter und Schwester getrennt wird, muss sie sich alleine durchschlagen und dabei so gut als möglich von den Menschen fernhalten. Doch die Fragen in ihrem Kopf werden nicht weniger, während sie sich zuerst unbewusst, später zielgerichtet auf die Suche nach der Wahrheit begibt, der wahren Natur der Menschen und hofft, dadurch die Angst vor ihnen ablegen zu können.



    - Vorwort


    Willkommen zu meiner ersten Fanfiction hier! Im Übrigen bin ich auf Bisa-Board überhaupt noch ganz neu, nachdem ich mich erst heute angemeldet habe. Ich hoffe natürlich, das stört niemanden daran, meine Geschichte zu lesen und gegebenenfalls, wenn Lust und Zeit dazu, auch ein kleines Feedback zu hinterlassen. Was ich ansonsten noch anmerken möchte, ist, dass meine Geschichte wahrscheinlich nur langsam upgedatet werden wird. Die Universität gibt einem leider viel zu tun - mit einem Wort: Lernen.
    Was die Länge anbelangt, bin ich mir noch nicht sicher, wie viel ich letzlich schreiben werde. Aber das soll eurem Lesevergnügen ja keinen Abbruch tun!


    Also dann: Freut mich, euch alle kennenzulernen und schön, wenn ihr die Geschichte verfolgt! :)


    Eure Sanny



    - Genre


    Abenteuer, Drama




    - Warning


    Bezüglich der Geschichte selbst möchte ich nur sagen, dass sie eventuell von den "normalen" Pokemon-Stories abweichen könnte. Es wird also nicht aus der Perspektive einer Person, die ihr erstes Pokemon bekommt, somit auf Reisen geht, bla bla, geschrieben. Wer derartige Trainer-Reisen für unabdinglich hält, wird hiermit enttäuscht werden. :(


    Es kann sehr wohl dazu kommen, dass Pokemon sterben oder sich (blutig) verletzen.


    Letztens soll die Geschichte auch ein klein wenig zum Nachdenken anregen; es wird also nicht reine Unterhaltung sein, sondern die Gehirnzellen eventuell etwas fordern. xD Was ich damit sagen möchte: Es könnte zu "philosophischen" Gedanken in dem Text kommen.



    - Disclaimer



    Die Region Einall, sowie alle in der Geschichte vorkommenden Pokemon sind geistiges Eigentum der Firma Nintendo.



    - Charaktere



    Da ich der Meinung bin, dass der Leser sich selbst ein Bild der Charaktere machen sollte, wird es für meine Fanfictions keine Personen-/bzw. Pokemonbeschreibungen geben. Außerdem ist so auch spannend für mich, wie ihr die Charaktere (ganz unvoreingenommen) seht :)

  • Prolog


    "Wir nennen sie Menschen. Und manche von uns Monster.
    Vielleicht sind sie auch beides."


    Jedes Wispern des Grases hielt mich diese Nacht wach. Ich blinzelte und drehte mich zur Seite, um mich zu vergewissern, dass sie alle noch da waren. Meine Schwester. Meine Mutter. Wir waren eine kleine Familie, doch wir hielten fest zusammen. Alleine würde vermutlich keiner von uns überleben.
    Mein Blick schwenkte gen Himmel und wie so oft wünschte ich mir, fliegen zu können. Ich beneidete sämtliche Dusselgurrs, die sich so in die Höhen flüchteten. Es würde auf diese Art viel einfacher sein, seinen Feinden zu entkommen.


    Ein Geräusch dicht neben mir ließ mich aufschrecken. Mit einem Mal war ich auf allen Vieren, den Schwanz kläglich zwischen meine Hinterbeine geklemmt, während ich die Ursache des Lautes suchte.
    „Akita, ich bin es nur“, raunte mir eine vertraute Stimme zu und da erkannte ich meine Schwester in der Dunkelheit auf mich zukommen. Augenblicklich entspannte sich meine Haltung – Es war doch kein Feind gewesen. Kein Mensch.
    „Du hast mir vielleicht einen Schrecken eingejagt!“, murmelte ich mit der Andeutung eines Lächelns, obwohl ich mir nicht sicher war, ob Sira es im Dunkeln sehen konnte.
    Sie lachte leise. „Warum schläfst du denn auch nicht? Du weißt doch, dass wir morgen früh aufstehen müssen.“
    Sie setzte sich neben mich, was ein sanftes Rascheln des Grases zur Folge hatte. Selbst das erschien mir unsäglich laut in der nächtlichen Stille.
    „Wieder schreckhaft?“ Sira gab mir einen Stoß mit der Pfote, so wie sie es immer tat, wenn sie mich ärgern wollte.
    Ich schaffte es, den Kopf zu schütteln. „Ach was. Ich kann einfach nicht schlafen.“
    „Denkst du an Papa?“
    Papa. In gewisser Hinsicht dachte ich immer an ihn. Ich fragte mich, was aus ihm geworden war und wie er mit dem Menschen zurechtkommen würde. Die Hoffnung auf ein Wiedersehen hatten wir alle längst aufgegeben.
    „Ja.“ Ich nickte, leicht verzögert auf ihre Frage hin.
    Und Sira schwieg. Vermutlich hing sie ihren eigenen Gedanken nach, Gedanken über die Wesen, die unsere Erde bevölkerte und die wir Menschen nannten.
    Vor ein paar Wochen hatte einer von ihnen unseren Papa mitgenommen. „Manchmal passiert so etwas“, sagten die anderen Pokemon. Meistens waren es Trainer, die sich nach den möglichst stärksten von uns umsahen und mit mehreren rotweißen Bällen bewaffnet waren. So hatte es mir zumindest meine Mama erklärt.
    Ich hatte nie gesehen, wie mein Papa gefangen wurde. Angeblich hatte der Mensch Pokemon in seinen Bällen, die auf sein Kommando hin angriffen. Kurz darauf sei Papa in ein rotes Licht getaucht worden und verschwunden. Mama sprach nicht gern darüber.


    Ein Schaudern ließ mich frösteln, als ich mich zwang, nicht weiter darüber nachzudenken. Es brachte doch nichts, sich das Schlimmste vorzustellen. Und dennoch hing die Angst an mir wie mein nasses Fell nach einem Schwimmtag am Teich.
    Ich hatte Angst um mich selbst, um meine Schwester, um meine Mutter, auch um meinen Vater. Ich fürchtete seither die Menschen, jene aufrecht gehenden Wesen, von denen ich nur die Beine zu Gesicht bekam, wenn sie vorbeigingen.
    Manchmal fragte ich mich, ob ein kleines Yorkleff überhaupt so viel Angst empfinden konnte.


    Sira stieß mich ein zweites Mal mit der Pfote an. „Geh schlafen, Akita. Wir müssen fit sein für morgen,“ flüsterte sie mit dem Hauch eines ermutigenden Lächelns. Sie drehte sich einige Male im Kreis, bevor sie sie sich ins hohe Gras fallen ließ. Es war eine witzige Angewohnheit von ihr, die ich sonst immer mit einem Lachen quittierte. Aber in dieser Nacht war ich wieder einmal von meiner Angst gefangen.
    Sie kam und ging nie. Irgendwo, hatte ich das Gefühl, blieb sie in mir versteckt, jederzeit bereit, meine Glieder zu lähmen.
    „Die Menschen schlafen nachts“, hätte Mama mir in solchen Momenten gesagt.


    Aber ich wusste nicht, ob ich ihr glauben sollte. Ich wusste nichts von den Menschen. Außer, dass sie unberechenbar waren.

  • Hallo Sanny.
    Als ich den Titel deiner FF gesehen habe, hat mich das irgenwie fasziniert und neugierig gemacht. Als ich dann auch noch das Bild im Startpost und das Zitat gelesen habe, war es um mich geschehen, ich wollte deine Geschichte unbedingt lesen. Allerdings ist dein Startpost noch sehr ausbaubar. Du solltest einen kleinen Plot schreiben, es reichen schon wenige Zeilen. Auch eine Characterbeschreibung wäre nicht schlecht, wer sind die wichtigsten Personen, was sind ihre Absichten und so weiter. Wenn du dabei Probleme hast, kannst du dir auch mal andere FF' s ansehen, wie diese dort gestaltet sind. Wenn du sonst noch Hilfe brauchst, kannst du mich gerne als Ratgeber nutzen, ich helfe dir gerne weiter.
    Ausserdem kannst du dich hier umsehen: Häufige Fehler und wie sie zu vermeiden sind, Leitfaden zu einer guten Fanfiction und Hilfreiche Links.
    Jetzt werde ich mal deinen Prolog unter die Lupe nehmen: Er hat genau 623 Wörter. Für einen Prolog ist das gut, doch auf keinen Fall solltest du die Kapitel kürzer machen, weil sie sonst sehr kurz sind.. Rechtschreiblich ist mir ein Fehler aufgefallen, hier:


    Zitat

    während ich den Ursacher des Lautes suchte.

    Dieses Wort gibt es meines Wissens nicht, du meintest sicher Verursacher. Ansonsten ist mir kein weiterer Fehler aufgefallen, auch bei der Rechtschreibprüfung nicht. Auch sinnlich ist alles richtig.
    Am besten, du liest einfach mal oben aufgelistete Topics, dann kanst du sicher noch den Startpost verbessern.


    Liebe Grüße,
    deine Mikan

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    Einmal editiert, zuletzt von Mikan ()

  • Greetings (:


    Dann möchte ich hier auch mal meine Kekse da lassen!
    Genau wie Mikan bin ich auch über deinen Titel gestolpert, der doch recht "ungewöhnlich" für eine Pokémon-FF ist.


    Zum Startpost: Der Header und das Zitat gefallen mir gut, das Hirn kommt so schon mal etwas in Gang auch wenn man noch nicht erahnen mag, was genau sich hinter dem Titel verbirgt. Die Zusammenfassung bzw. der "Klappentext" darunter ist auch gut gemacht, so wird man nicht ganz ahnungslos in die Geschichte geschmissen, auch wenn ich damit kein Problem gehabt hätte ^^' Die Punkte zum Vorwort, Genre etc. sind inhaltlich gut, allerdings kann man noch an der Darstellung arbeiten. Wenn du dich ein bisschen mit Quellcodes beschäftigst, kannst du dich mal an ein Tabmenü wagen, damit sieht das ganze etwas übersichtlicher und geordneter aus. (:


    Zum Prolog: Ich finde es durchaus eine interessante und abwechslungsreiche Idee, eine FF aus der Sicht eines Pokémon zu schreiben. Ich kenne bis jetzt nur eine handvoll, allerdings hebt sich deine von ihnen ab, da deine Protagonisten nicht in direkten Kontakt mit Menschen stehen - in den anderen erlebte der Leser die Reise eben einfach aus der Sicht des Pokémons und nicht aus der Sicht des Trainers. Dein Schreibstil gefällt mir auch gut, es lässt sich alles schön flüssig lesen. Rechtschreib- und Satzzeichenfehler habe ich keine gefunden, du drückst dich sicher aus; auf die Sache mit dem "Ursacher" wurde ja bereits hingewiesen! (:


    Fazit:

    Zitat

    Letztens soll die Geschichte auch ein klein wenig zum Nachdenken anregen; es wird also nicht reine Unterhaltung sein, sondern die Gehirnzellen eventuell etwas fordern. xD Was ich damit sagen möchte: Es könnte zu "philosophischen" Gedanken in dem Text kommen.

    Sehr gut! Ich liebe Texte, die Gedankengänge anregen und auch gesellschaftskritische Themen behandeln. Ich weiß nicht wieso, aber bei deinem Titel "Menschen" kann ich mir gut vorstellen, dass so etwas durchaus folgen könnte. Wer weiß? (;


    Mach weiter so, ich werde auf jeden Fall öfters vorbeischauen!
    Many cookies for you! (:


    :pika:

  • 1. Kapitel


    Die Flucht


    „Sieh nicht, was du sehen willst, sondern schärfe deine Sinne.“


    Ich hatte schlecht geträumt. Es war immer so, dass mir die Bilder des Traumes Stück für Stück entglitten, sobald ich die Augen öffnete. Dennoch blieb das mulmige Gefühl im Magen und ließ mir die einzige Gewissheit, dass ich einen unruhigen Schlaf hinter mir gehabt hatte.
    Behutsam rappelte ich mich auf. Es war noch dunkel.
    „Sira, wach auf. Akita – oh, sehr gut, du bist schon wach.“ Die Stimme meiner Mutter durchbrach die Stille, als sie mit prüfendem Blick von Sira zu mir schritt. Ich betrachtete ihr zotteliges, langes Fell für einen Moment und fragte mich, ob ich auch so aussehen würde, wenn ich mich entwickelte.
    „Ist es schon so weit, Mama?“, hörte ich meine Schwester verschlafen murmeln, bevor auch diese aufstand und sich zu uns gesellte.
    Meine Mutter nickte knapp und setzte sich in Bewegung. „Kommt, wir gehen. Und seht zu, dass ihr keines der Riolus weckt.“
    „Ja, Mamaaa“, quengelte Sira, wobei sie das letzte „a“ absichtlich in die Länge zog. Ich warf ihr einen Seitenblick zu, woraufhin wir beide kichern mussten.


    Der Weg über den Dausing-Hof stellte sich als besonders beschwerlich heraus, vor allem, nachdem Mama einst ein Voltilamm der Menschen gerissen hatte. Das war ein echter Aufruhr gewesen! Mama hatte ihnen gerade noch entkommen können – um Haaresbreite. So gut schmeckten Voltilamms eigentlich auch nicht (es war eine Qual, die elektrische Wolle abzuziehen), aber immerhin besser als nasse Entons.
    Seitdem hielten die Menschen jedoch Artgenossen von uns auf ihrem Hof: Terribarks und ein Bissbark, die draußen schliefen und auf die Voltilamms aufpassten. Sie duldeten keinerlei Diskussion und sobald man nur einen Fuß auf ihre Wiese setzte, wurde man zähnefletschend verjagt.
    Ich fragte mich oft, warum sie das taten und nicht einfach davonliefen oder sich selbst eines der Lämmer schnappten. Vielleicht besaßen die Menschen aber auch kinetische Kräfte, mit denen sie die Gedanken der Pokemon steuern konnten. Oder sie brachen anderweitig ihren Willen.
    Wieder überkam mich ein Schaudern.
    Es war kein sicherer Ort mehr, seit die Menschen sich hier niedergelassen hatten. Das wusste jetzt auch ich.
    „Langsam, Sira. Leise.“ Mama schob meine Schwester energisch hinter sich. Sira war immer schon die tollkühnere und witzigere von uns gewesen. Gleichzeitig hatte meine Mutter alle Pfoten voll damit zu tun, ihr Disziplin beizubringen.
    Ich nickte Sira mit ernstem Blick zu. „Du weißt doch, dass die alte Bissbark-Dame eine sehr gute Wächterin ist und… und sie ist auch stärker als wir.“ – „Blablabla, die schläft sicher noch! Können wir nicht schneller gehen? Oder uns das kleine Voltilamm dort drüben mitnehmen? Ich hab Hungeeeer…“
    „Sira!“, knurrte Mama wütend, ohne sich nach uns umzusehen. „Sei endlich still!“
    Beleidigt schloss meine Schwester zu ihr auf, während ich mich beeilte, nicht zurückzubleiben. Mamas Knurren war immer noch zu hören; sie musste sich wohl wirklich über Siras Kommentare ärgern…
    Da erstarrte ich. Das Knurren kam nicht von vorne! Ich wusste, dass dies einer der Momente war, in denen man losrennen sollte, vor allem, wenn man noch schwach war und sich nicht zu helfen wissen würde. Aber meine Füße waren wie festgeklebt, als hätte ein Unratütox seine Säure verschmiert.
    Ich hörte entsetzt, wie meine Mutter aufkeuchte und sich mit einem Satz schützend vor mich und Sira stellte.
    Das knurrende Bissbark-Weibchen der Menschen kam näher. „Ihr habt hier nichts zu suchen. Wie oft soll ich es euch wilder Bande noch sagen?“
    Vor Angst begann ich zu zittern, während Sira neben mir immer noch ganz überrascht das Geschehen beobachtete. Ich hatte doch Recht gehabt: Bissbark hatte einen sehr leichten Schlaf, besonders, wenn ihr alarmierende Gerüche in die Nase stiegen.
    Mama senkte demütig den Kopf und zog den Schwanz ein. „Wir wollen den Voltilamms nichts tun… Bitte, wir sind nur auf der Durchreise. Wir werden diesen Ort ein für alle mal verlassen.“
    Noch nie hatte ich meine Mutter betteln hören. Mit großen Augen lugte ich hinter ihrem bauschigen Fell hervor und erhaschte einen Blick auf Bissbark, welche die Zähne weiterhin fletschte.
    Bedrohlich machte das alte Pokemon einen Schritt auf uns zu und als hätte es uns über die kurze Distanz berührt, wichen wir allesamt zurück.
    Das unsichere Verhalten meiner Mutter ließ keinen Zweifel mehr zu: Sie wusste, dass sie keine Chance gegen Bissbark hatte. Im Grunde waren wir also schutzlos.
    „Bitte, Bissbark, bitte tu uns nichts…“, winselte ich, als mich diese trübe Erkenntnis packte.
    „Akita, sei still!“, zischte Mama und warf mir kurz einen scharfen Blick zu. Währenddessen konnte ich Bissbarks Augen auf mir spüren; täuschte ich mich oder war da ein Zucken in ihrer grimmigen Miene zu sehen gewesen? Vielleicht hatte sie ja doch Gnade mit uns – Immerhin hatte sie keinen von uns bis jetzt angegriffen…
    Durch den Lärm aufgeweckt blökten jetzt auch noch die Voltilamms, diese nervösen Vierbeiner.


    Da schallten plötzlich zwei weitere Stimmen zu uns hinüber, dieses Mal jedoch menschliche, die mir durch Mark und Bein gingen. „Terra! Ben! Kai! Was ist hier los? Was ist mit den Voltilamms?“
    Im Bruchteil einer Sekunde veränderte sich alles; Bissbark veränderte sich: Mit einem lauten Knurren stürzte das alte Weibchen sich auf meine Mutter und hielt sie mit den Pfoten eisern am Boden fest, die Zähne nur knapp über ihrer Kehle.
    „Mama!“, schrien Sira und ich im Chor, während die Menschen, ein weiblicher oder Frau, wie man sie nannten, und ein männlicher bzw. Mann rasch näher kamen und uns mit ihren hellen Lichtkegeln blendeten.
    „Terra! Das hast du gut gemacht! Wer weiß, was passiert wäre, wenn du nicht so perfekt gewacht hättest“, sagte der Mann und streichelte Bissbark über den Kopf, als würde sie nicht gerade meine Mama niederringen.
    „Ganz im Gegenteil zu euch Schlafmützen, Ben und Kai!“, rief einstweilen die Frau nach hinten, von wo ein paar fröhliche Beller zurückkamen. „Sorry, Boss!“ – „Hatte gestern einen anstrengenden Tag!“
    Ich sah mich hektisch um, als könnte ich so eine Möglichkeit finden, Mama zu befreien und dann zu dritt ganz schnell wegzulaufen. Mein Herz hämmerte gegen meine Brust; die altbekannte Angst durchströmte mich wie Eiswasser.
    Bevor ich es in meiner Furcht realisieren konnte, sprang Sira mit einem Mal vor und schrie Bissbark und die Menschen an. „Lasst meine Mama in Ruhe! Wir wollten doch gar nicht eure blöden Voltilamms, wir wollten einfach von hier verschwinden! Und genau deswegen! Weil ihr, weil ihr – so gemeine Dinge macht-“
    „Sira!“, piepste ich erschrocken und versuchte sie mit der Schnauze am Fell zu packen. „Hör auf damit…“
    Aber es war zu spät. Längst hatte der Mann seinen Lichtkegel auf sie gerichtet. „Oh, was haben wir denn da?“
    Ich sah, wie Mama sich gegen Bissbark sträubte, jedoch nur eine weitere lautstarke Drohung erhielt.
    Der andere Mensch interessierte sich nun auch für Sira und mich. „Ein lautes Kerlchen, nicht wahr?“
    „Und noch ziemlich jung, vielleicht vier Monate oder so.“
    Sira hörte endlich auf, zu schreien und zitterte nur noch, genau wie ich.
    „Deswegen hat es das Weibchen immer wieder versucht, Taku!“ Die Frau stieß den Mann an. „Sie hat zwei Kinder, die sie versorgen muss.“
    „Ja, du hast Recht. Ich frag mich, wo der Vater steckt.“ – „Ach, die Tierväter machen sich doch fast immer aus dem Staub.“ Menschliches Gelächter.
    Sira und ich tauschten einen verzweifelten Blick. Wir mussten hier raus. Weg. Sonst würden wir noch wie Papa enden. Ich sah Bissbark flehend an. „Bitte, lass unsere Mama los… Du weißt doch, dass wir nichts Böses im Schilde führen…“
    Bissbark knurrte zurück, selbst wenn ihre Stimme weniger schroff klang. „Meine Menschen haben mir den Befehl gegeben, zu wachen und deswegen muss ich deine Mutter bewachen. Das Blut unseres kleinsten Voltilamms klebt an ihr, nach all diesen Tagen. Ich werde erst weichen, wenn mir meine Menschen einen anderen Befehl geben.“
    Ein eisiger Schauer lief mir über den Rücken. „Warum sagst du dauernd ‚meine Menschen‘? Sie versklaven dich doch nur!“ Ich erschrak selbst über meinen Trotz, doch Sira, die neben mir stand, nickte bekräftigend. Selbst wenn wir beide vor Angst fast gelähmt waren.
    Dieses Mal bellte Bissbark lautstark. „Sie versklaven mich nicht! Ich gehorche ihnen gerne, verstanden?!“
    „Ruhig, ruhig, Terra“, mischte sich die Männerstimme wieder ein und der Mensch strich Bissbark ein weiteres Mal über den Kopf. Augenblicklich entspannte sich das alte Weibchen. „Glaubst du, die reden miteinander?“, fragte die Frau. Ihr Lichtkegel schwenkte von Bissbark und Mama hinüber zu Sira und mir.
    Ich konnte nur den Kopf schütteln über die seltsamen Worte der Menschen. Wir Pokemon verstanden ihre Sprache, aber warum verstanden sie die unsrige nicht?
    „Akita, Sira… lauft.“ Entsetzt wandte ich mich zu Mama um, die uns nur eindringlich ansah. „Nein, nein, wir lassen dich nicht im Stich..“, begann ich; der Klumpen in meiner Kehle machte es mir schwer zu sprechen. Sira stieß mich zitternd mit der Pfote an. „Akita, komm…“ – „Nein!“ Ich schüttelte energisch den Kopf. Wir hatten doch schon Papa verloren – sie konnten uns nicht auch noch Mama nehmen!
    „Terra, lass das Terribark mal los“, sagte da einer der Menschen, es klang nach der Frau. Ich atmete erleichtert auf, als Mama endlich frei kam. Sie schüttelte sich einmal, bevor sie, nach einem eindeutigen Blick auf uns, losrannte.
    Sira und ich verstanden sofort.
    „Das hatte ich befürchtet!“, rief der Mann hinter uns; mein Puls raste. Schneller, schneller laufen, so schnell, wie mich meine kurzen Beine tragen konnten. Mama hatte leicht abgebremst und bildete nun das Schlusslicht; sie wollte uns sicher schützen, sie wollte uns immer schützen und dann - Dann passierte es. Ich drehte mich eben im Laufen nach Mama um, als ein Ball auf sie zuflog, direkt auf ihren Rücken.
    Rotes Licht erhellte die Dunkelheit, verschluckte das braun-gräuliche Fell mit einem hörbaren Zischen.
    „Taku, was machst du denn!“, ertönte irgendwo in der Ferne eine Stimme, prompt gefolgt von einer weiteren. „Naja, Akane hat doch bald Geburtstag und sie wünscht sich schon seit Ewigkeiten ein Pokemon…“ „Mach dich doch nicht lächerlich! Erstens, was soll sie mit einem wilden Terribark, das ihr ohnehin nicht gehorchen würde und zweitens hat das Pokemon Familie, wie du gesehen hast!“
    Weit weg. Unsagbar weit weg. Ich blieb so abrupt stehen, dass ich mit den Füßen eine Weile im Gras schlitterte. Sira bemerkte erst später, dass ich Halt gemacht hatte.
    „Mama!“ Mit einem Schrei stürzte ich mich auf die Stelle, an der ich sie das letzte Mal gesehen hatte. Stattdessen lag nun ein Ball auf dem Boden, der sich heftig bewegte. Schreckliche Bilder schossen mir durch den Kopf, Bilder von meinem Vater, der von dem roten Licht absorbiert worden war, so wie ich es mir nach den Erzählungen meiner Mutter vorgestellt hatte.
    War es in Wirklichkeit so abgelaufen? So schnell, von einem Moment auf den anderen. Eben noch da und dann verschwunden. Stille. Keine Spur von Mama. War sie für immer weg? Gefangen in diesem kleinen runden Ding? Würden wir sie nie wiedersehen?
    Ich stieß ein langgezogenes Jaulen aus, als plötzlich ein Geräusch unter mir ertönte. Wieder blendete mich rotes Licht, doch nachdem ich blinzelnd die Augen geöffnet hatte, stand Mama vor mir. „MAMA!“ Erleichterung erfüllte jede Faser meines Körpers. Auf der Miene meiner Mutter zeichnete sich jedoch nur Schock ab. „Weiter“, keuchte sie und schob mich mit dem Kopf in Bewegung.


    Und wir rannten wieder. Irgendwann verhallten die Bellaute Bissbarks, sowie das Rascheln des Grases. Ich bildete mir ein, dass die Menschen uns gefolgt waren, aber unsere Flucht hatte das Gras genauso gut niedergedrückt. Egal. Jedenfalls umgab uns nun Stille, abgesehen von unserem erschöpften Keuchen.
    Ich hatte nicht die leiseste Ahnung, wo wir waren oder wie lange wir gelaufen waren. Auch das hatte im Moment keine Bedeutung.


    Während wir uns auf den kühlen Erdboden unter uns fallen ließen, ging langsam die Sonne auf. Die hellen Strahlen, die sie der Welt sandte, hatten etwas Tröstliches an sich.
    Ich atmete nach wie vor etwas flach, als ich den Kopf hob, um Mama und Sira ins Visier zu nehmen. Sira rollte sich auf den Rücken, alle Viere von sich gestreckt. „Mann-oh-Meter, das war Aufregung pur! Nie wieder möchte ich in der Nähe eines Menschenhofes leben! Die sind ja neidischer auf ihre Schafe, als ich auf meine Knochen!“
    Dem Gequatsche meiner Schwester konnte ich nur ein müdes Lächeln abgewinnen, doch ich war mir sicher, dass ich später darüber lachen würde. Wenn ich mich besser fühlte.
    Ein Stöhnen seitens unserer Mutter ließ sowohl mich, als auch Sira aufhorchen. „Mama?“, fragte ich vorsichtig. Sie leckte sich über ihre rechte Vorderpfote.
    Die nächsten Worte blieben mir im Hals stecken. Da sickerte Blut aus ihrer Wunde! Anscheinend war Bissbark daran schuld. Das schwindelerregende Angstgefühl von vorhin kehrte zurück. Ich war sofort an Mamas Seite und schmiegte mich an ihren wuscheligen Hals. Sira drückte sich ebenfalls an sie.
    „Mama, wirst du okay sein?“, winselte meine Schwester, so wie man es selten von ihr hörte.
    Unsere Mutter schüttelte leicht den Kopf. „Keine Sorge…“ Sie brach mitten im Satz ab, die Ohren gespitzt.
    „Mama?“, fragte ich wieder hilflos. Was war denn nun los? Doch nicht wieder ein Feind? Ich schluckte. Dann entwich ein Knurren Mamas Maul. „Verschwinde, wenn dir dein Leben lieb ist.“
    Sira und ich zuckten vor Schreck zusammen. Hatte sie uns gerade gedroht, uns zu töten? Unsere Mama? Aber das Missverständnis klärte sich schnell von allein, als sich unsere Mutter mühsam aufrappelte, den Blick auf etwas hinter uns gerichtet.


    Ich wirbelte herum und sah ein Toxiped in der Nähe, das uns mit neugierigen Augen begaffte. Bei Mamas Worten, die es eindeutig gehört und verstanden hatte, wurden selbige Augen jedoch schmal. „Du kannst mich nicht aus meinem Revier vertreiben, Hund. Verschwinde lieber du.“ Die Stimme des Toxipeds klang schneidend, auch irgendwie heiser, wie ich fand. Zwar hatten sich auf den Dausing-Hof bisher nur wenige seiner Art verirrt, aber ich wusste, dass die Käfer eigentlich harmlos waren. Und angeblich schmeckten sie ganz und gar nicht gut. Mama hatte uns streng eingetrichtert, sie niemals ins Maul zu nehmen.
    Die unterschwellige Drohung, die in der Antwort des Toxipeds lag, nahm mir also eher die Angst, als dass sie sie schürte. Wenn es nicht aufpasste, machte Mama gleich einen Bodycheck und es würde plattliegen. Ein Blick auf meine Schwester bestätigte mir, dass auch Sira keine Gefahr sah.
    Die Einzige, die weiterhin knurrte, war Mama. Sie hatte schlechte Laune, dachte ich mir. Nach dem alles andere als gemütlich verlaufenden Umzug kein Wunder.


    Was im nächsten Moment passierte, würde meine Meinung über Toxipeds für immer verändern. Meinen naiven Glauben splittern lassen, in tausend Einzelteile, die niemand mehr zusammensetzen konnte. An diesem Tag war ich nicht nur zwei Menschen begegnet, sondern lernte auch, dass mit Gift-Pokemon nicht zu spaßen war.
    Denn genau das entschied sich dieses Toxiped, zu tun. Als Abschreckung, als Rache, was auch immer.
    Es setzte Giftstachel ein. Und die Stacheln trafen meine Mutter direkt an der rechten Flanke, wo sich das zähe Gift mit ihrem Blut vermischte.


    Ein Jaulen erfüllte die Morgenluft. Ich jaulte. Oder es war Sira. Oder Mama. Oder alle gleichzeitig.

  • Mikan und Equinox
    Danke, dass ihr meine Geschichte verfolgt! :) Und danke für eure Kritik, ich hab versucht, den Startpost jetzt etwas schöner zu gestalten xD Leider hab ich keine Ahnung, wie man ein Tabmenü erstellt ^^' Ich hab mir jetzt Startposts von Profi-Geschichten angesehen und gemerkt, wie wunderbar organisiert da alles wirkt! Ich glaube nicht, dass ich das je so hinkriegen kann... hehe.. xD' Ich hoffe nur, dass der Startpost, so wie er jetzt ist, nicht abschreckt oder dergleichen und Leute beim Prolog und 1. Kapitel weiterlesen und sich so eventuell von der Geschichte überzeugen lassen.
    Vielleicht schreibe ich den Klappentext noch um oder werke anderweitig am Startpost, aber fürs Erste lehne ich mich mal zurück und lasse euch das 1. Kapitel lesen. :D


    Und danke Mikan, dass du mich auf "Ursacher" hingewiesen hast, das Wort findet man wohl wirklich höchstens in der Bibel xD habs auf "Ursache" umgeändert. :)


    Ansonsten nochmals herzlichen Dank an euch beide (x3) und ich hoffe natürlich, dass ihr mir auch zum 1. Kapitel ein Fazit abgeben könnt. x))


    *kleinlaut* Wollt ihr eigentlich benachrichtigt werden, wenn ich update? Vorausgesetzt, das 1. Kapitel stößt euch nicht zu sehr vor den Kopf oder so xD

  • Hallo Sanny!
    Ich kommentiere dann mal dein erstes Kapitel.
    Vorwort
    Ich habe heute gesehen, dass du ein Kapitel online gestrellt hast. Da du sagtest, dass du nicht weisst, wie man Tabmenus erstellt? Ich habe dir mal einen Teil hiergelassen, in dem ich versuche, dir zu erklären, wie das geht. Dein erstes Kapitel fand ich wieder nicht schlecht, kleine Verbesserungen findest du in ,,Fehler und Verbesserungen". Dieses Mal war der Text etwas länger, was ich gut fand, da der Prolog insgesamt doch recht kurz war. Ich habe wieder mal die Wörter gezählt, es waren 2441^^. Das ist für ein Kapitel ganz angemessen und nicht zu kurz, aber auch nicht übertrieben lang. Ich hoffe, ich kann dir helfen.
    Fehler und Verbesserungen
    Ich habe dieses Mal wieder nur einen Fehler gefunden, diese findest du hier erklärt.


    Zitat


    „Mama!“, schrieen Sira und ich im Chor

    Ich habe das Wort aus gutem Grund markiert, denn ""schrien"" schreibt man mit einem e. Das ist nicht schlimm, Jeder macht mal Fehler.


    tabmenus
    Ich musste leider alles Kursiv schreiben, denn mein Computer macht sonst hier den Schnitt und der Rest des tabmenus liegt draussen.( Ach egal, er erkennt die Codes nicht)
    Tabmenus sind im Grunde ganz einfach, wenn man versteht, wie man es macht. Zuerst gehst du im Menü auf den "tabmenu"- Button und klickst darauf, dann sieht das so aus:

    Code
    [tabmenu][/tabmenu]


    Danach gibst du diesen Code zwischen die eckigen Klammern ein:

    Code
    [tab='Titel des Tabs']

    Wichtig ist, dass du keinen Fehler machst, denn sonst entsteht kein Tabmenu. Vergiss nicht, die ' nicht wegzumachen, dazwischen schreibst du die Tabnamen.
    Wenn du dann noch Subtabs brauchst, das sind die, die einzelne Tabs nocheinmal unterteilen, kannst du diesen Code verwenden:

    Code
    [subtab='Titel des Subtabs']


    Das sieht dann so aus:
    [tabmenu][tab='Tab 1']Inhalt Tab 1[subtab='Subtab 1']Inhalt Subtab 1[subtab='Subtab 2']Inhalt Subtab 2[tab='Tab 2']Inhalt Tab 2[/tabmenu]Hier der Code dazu:

    Code
    [tabmenu][tab='Tab 1']Inhalt Tab 1[subtab='Subtab 1']Inhalt Subtab 1[subtab='Subtab 2']Inhalt Subtab 2[tab='Tab 2']Inhalt Tab 2[/tabmenu]




    Ich habe dir noch mal den Link davon zur Bisaboard-Hilfe hiergelassen: Klick


    Nachwort
    Also, wie gesagt, das erste Kapitel gefällt mir. Natürlich werde ich gerne benachrichtigt, wenn ein neues Kapitel fertig ist. Ich hoffe auch, dass mein Tabmenu- Tutorial zu verstehen war. Mach auf jeden Fall weiter so, ich brenne auf ein neues Kapitel!


    Liebe Grüße,
    deine Mikan

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