Die Deadline von Hiroya 2 - Die Mächte des Himmels

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  • Kapitel 13 : Verloren im Wald


    Am nächsten Morgen wachten die 4 Freunde, fast zeitgleich auf. Zuerst wachte Sharon auf und zog sich an. Nach kurzer Zeit wachten dann auch die Anderen auf. "Morgen!", begrüßte Gin seine Freunde mit verschlafener Stimme. "Morgen. Gut geschlafen?", antwortete Drake. Die Antwort von Sharon und Mia war "Ja" und die von Gin war "Nein". Sharon sah Gin an, weil sie genau wusste, warum er so schlecht schlief. "Achja, Gin. Was war eigentlich heute Nacht? Du warst weg, stimmt´s?", informierte sich das Mädchen bei Gin. "Was, du warst weg?", sprach Drake dazwischen. Gin antwortete :"Äähm...ja. Ich wollte nur was frische Luft schnappen." - "War scheinbar sehr anstrengend", entgegnete Sharon misstrauisch, "warum warst du dann so fertig, als du wieder hier warst?" Gin wollte sein Verschwinden nicht an die große Glocke hängen, weil er keine Lust hatte, mit Fragen gelöchert zu werden. "Äähm...also ich...", versuchte der Junge eine vernünftige Antwort zu Umgehen. Plötzlich klopfte jemand an der Tür. "Herein!", rief Mia. Die Tür öffnete sich und Leonardo betrat den Raum. "H-Hallo. Gut geschlafen?", begrüßte er sie. Drake antwortete :"Ja, danke. Du?" - "A-Auch, danke. Ich wollte euch nur Bescheid sagen, dass es Frühstück gibt", begründete er sein Auftauchen. Mia entgegnete: "Danke, wir kommen gleich." Der Gelehrte nickte, verließ das Zimmer und zog die Tür hinter sich zu. Nachdem sich alle angezogen hatten, gingen sie runter, um etwas zu essen. "Man, hab ich Hunger!", sagte Mia, als ihr Magen knurrte. Toseko verkroch sich wieder in Gin´s Kapuze und zeigte sich auch vorerst nicht. Als die Freunde die Speisehalle betraten, entdeckten sie schon, dass viele Gelehrte an den Tischen saßen. Die Speisehalle war sehr groß und enthielt viele Tischreihen, an der Wand, neben der Tür stand ein Geschirrwagen, zu dem man sein Geschirr bringen konnte. Das Essen stand auf allen Tischen, sodass sich jeder selbst nehmen konnte, was er wollte. Sie setzten sich zu dem Tisch, an dem auch Leonardo saß und nahmen sich etwas zu Essen. Nur Gin aß nichts. "Keinen Hunger, Gin?", fragte Drake den Jungen. Er schüttelte wortlos den Kopf. Drake zuckte mit den Schultern und aß weiter. Als Leonardo fertig gegessen hatte, brachte er sein Geschirr weg und ging zur Eingangshalle, um sich weiter mit seinen Studien zu beschäftigen. Kurz danach stand Gin auf und sprach :"Ich geh nach draußen!" Bevor jemand etwas dazu einwerfen konnte, verschwand Gin mit seinem Geschirr, das er dann auch zum Wagen brachte. "Hm...Gin scheint schlecht gelaunt zu sein", seufzte Mia. "Das passiert bei ihm ja schon mal, lassen wir ihn einfach in Ruhe!", antwortete Drake. Nachdem Sharon fertig war mit Essen, stand sie ebenfalls auf. "Ich geh mal zu Leonardo, ich muss mit ihm reden", sagte sie. "Hm...tu das!", entgegnete Drake, ohne sie anzuschauen. Sharon ging zur Eingangshalle und setzte sich zu dem Gelehrten. "Leonardo, können wir mal reden?", fragte sie ihn. Er legte das Buch, in dem er gerade las, zur Seite und schaute sie an. "Natürlich, was gibt´s?", antwortete er freundlich. Sharon begann zu reden :"Ich mach mir Sorgen um Gin. Ihn haben wohl wieder seine Erinnerungen von damals beschäftigt. Ich habe ihm zwar gesagt, er soll versuchen, das zu ignorieren, aber ich bin mir nicht sicher, ob er das wirklich schafft." Leonardo überlegte kurz und antwortete dann :"W-Weißt du, ich kenne mich nicht so gut mit der Psyche der Menschen aus...aber ich glaube, dass man sich nicht so leicht da einmischen kann, wie er mit so etwas umgeht.“ - „Was meinst du?“, fragte Sharon verwirrt. Leonardo erklärte :“N-Naja, er hatte viele Jahre mit Verletzungen und Schmerzen zu kämpfen, deshalb hat er sich so entwickelt. I-Ich glaube, da kann man nur tatenlos zuschauen. Dass er sich selbst verletzt gefällt zwar niemandem, aber er zwingt sich selbst dazu. Das war für ihn viel zu schlimm, sodass das Ritzen und was er sonst noch macht, krankhaft geworden ist.“ Sharon guckte nun etwas traurig und entgegnete :“Ich will aber nicht, dass er sich selbst verletzt und so leidet. Drake und Mia wollen das auch nicht.“ Sie ließ den Kopf hängen und überlegte. Leonardo sagte nichts. Nach kurzer Zeit hob das Mädchen plötzlich den Kopf und sprach fest entschlossen :“Egal, was in ihm vorgeht! Ich werde ihm helfen, egal was ist!“ Leonardo lächelte und antwortete :“Er kann echt von Glück reden, euch zu haben…und besonders dich. Ich denke, ihr werdet ihm schon irgendwie helfen können!“ Sharon sagte lächelnd :“Danke, Leonardo…dass du dir Zeit für mich genommen hast!“ Der Gelehrte nickte und antwortete überzeugend :“Ihr schafft das!“ Plötzlich tauchten Drake und Mia auf und gingen zu dem Tisch, an denen die beiden saßen. „Hallo!“, begrüßte Mia die Beiden. Sharon antwortete :“Tag. Hast du genug gegessen, Mia?“ Das Mädchen lächelte und nickte. „Wollten wir nicht irgendwann Pläne machen, wie wir mit den Träkon fertig werden?“, fiel Drake ein. „A-Achja, stimmt. Wir brauchen dafür Gin!“, merkte Leonardo an. „Wo ist der Junge?“, fragte Mia ungeduldig, „hoffentlich ist er nicht abgehauen, um sich selbst zu verletzen!“ Sharon wühlte in ihrer Hosentasche, holte Gin´s Deseart Eagle und sein Butterfly raus und legte sie auf den Tisch. „Mach dir mal keine Sorgen!“, antwortete sie selbstsicher. „Ha! Du bist genial! Er scheint es aber nicht gemerkt zu haben…komisch!“, entgegnete Mia. Plötzlich öffnete sich die Eingangstür. Gin trat ein. „Scheiße!“, sprach Sharon, als sie Gin´s Arm ansah. Der Junge trat näher und hatte eine Glasscherbe in der linken Hand, an der auf einer Hälfte Blut dran war. Er hatte am linken Arm Wunden. „D-Das habe ich irgendwie damit gemeint!“, flüsterte Leonardo zu Sharon. „Hast du dich gut amüsiert, Gin?“, fragte Drake ihn grinsend. Mia stieß dem Jungen mit dem Ellbogen in die Rippen. Sharon seufzte, als sie Gin sah. Der Junge setzte sich an den Tisch und sagte :“Ganz ruhig, ich hab schon Schlimmeres getan.“ Drake antwortete :“Du hast es also geschafft, dich zu reduzieren. Gut gemacht!“ Sharon sprach :“Ich frage mich, wie dass noch schlimmer sein könnte…“ Gin erklärte: “Früher hab ich mir Wunden in den Arm geritzt und diese genau an eine Stein- oder Tischkante geschlagen, sodass ich gefühlte 5 Liter Blut verliere.“ Mia wünschte sich, dass sie das jetzt nicht gehört hätte: “Baah, Gin. Du bist doch nicht mehr normal!“ Daraufhin antwortete der Junge gelangweilt :“Erzähl mir mal was, was ich nicht schon seit so vielen Jahren weiß!“ Leonardo wollte nun zur Planung kommen und beendete die Diskussion :“O-Okay, wollen wir dann mal anfangen?“ Sharon nickte und legte einen Verband um Gin´s Arm. Drake und Mia setzten sich hin und hörten Leonardo zu. „Die Feinde haben sich schon ordentlich verbreitet, besonders in den westlichen Gebieten. B-Besonders in Reco wird nun Verstärkung benötigt. Und genau diese Stadt ist euer erstes Ziel. Das Problem dabei ist, dass man diese Stadt mit der Himmelsfähre nicht direkt erreicht, sie hält nämlich nur an einem Wald, durch den man gehen muss, um in die Stadt zu gelangen. V-Vielleicht habt ihr ja schon mal vom „Death Forest“ gehört…“ Plötzlich fiel Sharon, die den Arm von Gin verband, dem Gelehrten ins Wort :“Death Forest? Ist das dein Ernst? Das ist der größte Wald Hiroyas, in dem sind schon viele Leute verschwunden! Und da sollen wir durch?!“ Leonardo nickte und entgegnete :“Ja, das sollt ihr. Ich denke aber, dass ihr das schafft, weil ihr ja gute Kämpfer seid und den Gefahren trotzen könnt. Also…ihr wisst, was ihr zu tun habt?“ Drake, Mia und Drake nickten. Sharon auch, aber mit einem unsicher Gesichtsausdruck. Das merkte Gin und sagte zu ihr :“Keine Sorge, ich pass auf dich auf!“ Sharon wusste, dass Gin es ernst meinte. Auch, wenn sie ein Bisschen ärgerlich auf ihn war, wusste sie, dass sie ihm vertrauen kann. Er hat ihr oft genug aus der Patsche geholfen. Sharon nickte und sagte :“Okay. Ich denke, das wird kein Problem!“ Leonardo erwiderte :“Okay, dann wünsche ich euch viel Glück!“ – „Danke!“, antwortete Mia und stand mit den anderen auf. Sharon gab Gin seine Deseart Eagle und sein Butterfly wieder, welche er dann auch sofort in seine Tasche steckte. Die Rebellen verließen die Universität und gingen zur Fährenstation. Sie kauften Tickets und warteten etwa 10 Minuten auf die Himmelsfähre. Als diese endlich ankam, stiegen sie ein und setzten sich auf die Sitze. Es waren nicht viele Passagiere dabei, was sehr komisch war, denn in den meisten Fällen ist die Himmelsfähre richtig voll. Die Fahrt begann und die Fähre setzte sich in Bewegung. Nach ein paar Minuten Fahrt, hörten die Rebellen plötzlich ein „Miau“ aus der Kapuze von Gin. Sharon griff in die Kapuze und holte Toseko raus. „Hast du die ganze Zeit dort drin geschlafen?“, fragte Sharon die Katze. Toseko schaute das Mädchen mit einem verschlafenen Blick an und miaute. „Achja, du warst ja gestern auch so fertig, wie Gin“, sagte sie und legte ihn auf ihren Schoß. Dann wandte sie sich Gin zu und fragte diesen :“Also, sag mal bitte. Was war gestern Nacht los?“ Gin verdrehte die Augen und antwortete :“Da waren einige Träkon, die Gebäude mit Dynamit zerstören wollten. Ich hab das mitgekriegt und bin mit Toseko raus gegangen, um sie zu beseitigen.“ – „Und weiter?“, fragte Sharon neugierig. Der Junge antwortete :“Anfangs ging alles gut, doch dann wurde Toseko geschnappt und bedroht. Ich hab es aber durch Glück noch geschafft, die Träkon zu beseitigen, ohne dass Toseko etwas passiert ist, oder Gebäude zerstört wurden.“ Klang für Sharon gut. „Und warum hast du uns das nicht erzählt? Ist doch gut, was du getan hast!“, erwiderte sie. „Ich wusste nicht, wie ihr reagiert, wenn ich erzähle, dass Toseko und ich uns getrennt haben. Und besonders nicht, dass die Träkon ihn hätten umbringen können.“, sagte er. Das Mädchen lächelte und antwortete :“Ist doch nicht schlimm. Ich meine, es war sicher die beste Idee, sich zu trennen. Sonst wäre es vielleicht einem Träkon gelungen, etwas zu zerstören.“ Gin zuckte mit den Schultern, ohne ein Wort zu sagen. In der Zwischenzeit schaute Mia aus dem Fenster, um sich die Zeit zu vertreiben. Sie sah zum Beispiel eine große Wiese, auf der sich Kühe befanden. Sie erblickte hohe Berge, dessen Erklimmen gar unmöglich ist. „Guckt mal! Da ist New Traskar-City!“, berichtete Mia plötzlich aufgeregt. Sharon, Drake und Gin schauten aus dem Fenster und erblickten die Stadtmauern von New Traskar-City und viele Gebäude. Man konnte sehen, dass sie wirklich noch nicht lange da waren, was einen schönen Anblick der Stadt garantierte. „Wow, sieht echt nicht schlecht aus!“, meinte Sharon. Gin nickte zustimmend, während er die an ihnen vorbeiziehende Stadt betrachtete. Als New Traskar-City außer Sicht war, drehten sich alle wieder um…nur Mia´s Blick blieb noch an der Landschaft hängen. Plötzlich ertönte eine Durchsage :“An alle Passagiere! In 5 Minuten werden wir den Death Forest erreichen! Ausstieg auf der linken Seite. Danke, dass sie mitgefahren sind!“ Die Durchsage erleichterte Mia :“Zum Glück war das jetzt keine lange Fahrt, wie nach Fräym-City!“ Sie drehte sich um, damit sie wieder richtig auf ihrem Sitz saß. Als die Himmelsfähre anhielt und sich die Türen öffneten, stiegen die Freunde aus…und sie waren die Einzigen. Sie standen nun einige Meter vom Wald entfernt. Es gab einen Weg, der direkt dort hinein führte. Die Baumkronen waren dunkelgrün, was ein Bisschen gruselig aussah. Schaute man direkt in den Wald hinein, verschwand nach einigen Metern die gute Sicht, sodass man nicht weiß, was einen dort erwartet. „Okay, dann mal los!“, sprach Drake und ging in den Wald. Gefolgt von Mia, Sharon und Gin. Sie gingen langsam und entspannt durch den Wald…nur Sharon hatte ein Bisschen Angst. An manchen Stellen raschelten Gebüsche und irgendwelche Kreaturen huschten von der einen Seite zur anderen…und zwar so schnell, dass man nicht erkennen konnte, um welches Tier es sich handelt. Sharon´s Blick wanderte von links nach rechts, weil sie jederzeit damit rechnete, dass irgendetwas sie angreift, oder so. Nachdem die Freunde ein gutes Stück gegangen waren, ertönte plötzlich das Gejaule eines Wolfes. Sharon erschrak und klammerte sich an Gin´s rechten Arm. Gin schaute das Mädchen an. „Keine Angst, Sharon…“, sprach er zu ihr. Das minderte ihre Angst ein Bisschen…trotzdem hatte sie immer noch Sorgen, dass etwas passieren würde. Drake schaute auch ab und zu zur Seite und blieb so ständig auf der Hut, vor Gefahren. An einer Stelle entdeckte er einen Baum, auf dessen Stamm mit Blut die Worte „Ihr seid verloren“ standen. „WAAH!“, erschrak Sharon und klammerte sich fester an Gin´s Arm. „Sharon, wenn du so weiter machst, kommt mein Blut nicht mehr dahin, wo es hin soll…wobei das wiederum auch egal ist, es kommt ja eh wieder ans Messer.“ Doch Sharon reagierte nicht darauf. „Gehen wir weiter!“, schlug Drake vor. Seine Freunde stimmten dem zu und gingen weiter, angeführt von Drake. Etwa 20 Minuten folgten sie dem Weg, ohne ihn zu verlassen. Plötzlich entdeckte Mia den Baum, den sie zuvor sahen. „G-Guckt mal dort“, sprach Mia und zeigte auf den Baum. „Das…ist der von vorhin!“, stellte Drake ebenfalls fest, als er den Baum erblickte. „Und guckt mal nach unten!“, sagte Gin. Die Blicke der Anderen wanderten nach unten. Dort waren einige Äste zu sehen, Dicke und Dünne. „Die sehen genau so aus, wie die Äste die wir vorhin sahen“, stellte nun Sharon fest. Mia war die Erste, die begriff, was das bedeutete :“Das heißt, wir sind im Kreis gegangen…ich fürchte, wir haben uns verirrt. Also sind wir wirklich verloren!“

  • Hey Gin^^


    Ich muss abermals loben wie gut du schon beschreiben kannst^^


    Unter dem Zitat steht wieder wie es richtig ist:


    Mit ist außerdem aufgefallen das du immer wieder in der Präsens schreibst und den Rest im Präteritum. Da musst du mehr aufpassen!


    Mfg
    Ventus~

  • Hey Ventus.


    Danke nochmal für die Kritik, Fehler werde ich verbessern, Zeit euch.


    Aber ich habe trotzdem noch ein paar Missverständnisse zu klären :


    Zitat

    Hier habe ich gedacht : 5 LITER BLUT! Das kanns doch nicht geben. Und dann googelte ich das:
    Ein Erwachsener hat durchschnittlich 5 bis 6 Liter Blut, ein Kind 3 Liter und ein Säugling 1 Liter.


    Dann zeige ich dir hier mal das :


    Zitat

    “Früher hab ich mir Wunden in den Arm geritzt und diese genau an eine Stein- oder Tischkante geschlagen, sodass ich gefühlte 5 Liter Blut verliere.“


    Ich weiß selber, dass das übertrieben ist, bin mit dem Blutinhalt des Menschen zwar nicht so vertraut, aber egal. Ich habe deswegen "gefühlte" dazu geschrieben, um zu verdeutlichen, wie sehr das Gin geschadet hat. Wäre ja echt übertrieben, da wäre er ja sofort verblutet, aber ja...man sagt ja sowieso manchmal so "gefühlte", zwar häufiger mit Zeitangaben, aber hier hab ich das jetzt mal so gemacht.


    Zitat

    "Man, hab ich Hunger!", sagte Mia, als ihr Magen knurrte


    Das "Man" mit einem 'n' ist schon richtig so...


    Trotzdem vielen Dank für die Kritik, ich werd mir deine Fanfiction morgen oder die nächsten Tage auch nochmal vorknöpfen^^


    LG Gin

  • Kapitel 14 : Eine blutige Angelegenheit Warnung : Brutale Szenen


    „Wir können uns nicht verlaufen haben! Das ist unmöglich!“, antwortete Sharon laut. „Ich fürchte doch, Sharon. Kein Wunder, dass in diesem Wald schon so viele umgekommen sind…“, sprach Drake, der sich umguckte, ob sie in Gefahr sind. Gin befasste sich nicht groß damit und schlug vor :“Dann sollten wir versuchen, den richtigen Weg zu finden!“ – „Ja, das wäre wohl am Besten“, antwortete Mia. Sie drehten sich um und gingen weiter. Und noch immer hielt es Sharon nicht für nötig, Gin´s Arm loszulassen. Nachdem sie ein gutes Stück gegangen waren, hörten sie plötzlich ein Knurren aus dem Gebüsch. Der Erste, der sich umdrehte, war Gin. „Lass mich mal kurz los, Sharon!“, sagte er, ohne das Mädchen anzuschauen. Sharon gehorchte und ließ den Arm von Gin los. „Das ist wohl das Gejaule von Wölfen!“, stellte Drake fest, als ein weiteres Knurren ertönte. Nachdem er diese Worte sagte, sprang auch schon ein Wolf aus dem Gebüsch, 2 Meter entfernt von Gin. „WAAH!“, schrie Sharon, die sich fürchterlich erschreckte. „Gin, regelst du das? Ich pass auf Sharon und Mia auf!“, sagte Drake zu dem Jungen, der dem Wolf in die Augen sah. Er nickte und Drake baute mit den Mädchen einen Sicherheitsabstand auf. Der Wolf knurrte Gin aggressiv an, doch das schüchterte den Jungen nicht ein. Er holte blitzschnell sein Butterfly aus. „So, Zeit für dich zu sterben!“, sprach Gin mit einer bösen Stimme und klappte sein Messer mit einer schwingenden Handbewegung auf. Der Anblick des geöffneten Messers ließ das Tier völlig ausrasten, weshalb es auch plötzlich auf Gin zu lief. Der Wolf sprang Gin an und verbiss sich in seinem rechten Arm. Doch der Junge reagierte prompt und rammte dem wütenden Tier sein Butterfly in den Bauch. Aber der Wolf machte keine Anstalten, Gin´s Arm loszulassen. Und das bestrafte der Junge mit der Vergrößerung der Wunde. Nun war die Wunde im Bauch des Wolfes so groß, dass er los ließ und blutend auf dem Boden lag. Nach wenigen Sekunden war das Tier tot. „Wir sollten schnell hier weg, bevor noch mehr Wölfe kommen!“, rief Gin. Drake, Gin und die Mädchen liefen im Eiltempo weiter. Was Gin nicht bemerkte war, dass er die ganze Zeit über Blut verlor. Sharon und Mia machten sich zwar Sorgen, um Gin´s Wunde, aber bemerkten seinen Blutverlust auch nicht. Nach kürzester Zeit waren die Freunde weit genug von dem leblosen Körper des Wolfes entfernt. Deswegen bemerkten sie auch nicht, dass plötzlich noch andere Wölfe aus den Büschen kamen und ihren toten Artgenossen entdeckten. Sie schnüffelten die Umgebung ab. Plötzlich entdeckte einer der Tiere einige Bluttropfen auf dem Boden. Der Wolf schaute nach vorne, in die Richtung, in der die Rebellen verschwunden waren. Seine Artgenossen bemerkten, dass etwas die Aufmerksamkeit des Wolfes erregte, deshalb tappten sie langsam zu ihm. Sie entdeckten die Blutspuren und knurrten. Der Wolf, der die Blutspuren als Erstes entdeckte hatte, gab den Anderen ein Zeichen, dass sie ihm folgen sollten. Und das taten sie auch, als er los lief. In der Zwischenzeit erreichten Gin und die Anderen eine Stelle, die sich in 3 verschiedene Wege teilte. „Ui, ich glaube, wir müssen uns aufteilen“, vermutete Sharon unsicher. Drake entgegnete :“Das wäre keine schlechte Idee. Vielleicht haben wir ja Glück und jemand findet einen Ausgang.“ Gin äußerte sich ebenfalls dazu :“Und besonders sind wir damit kein großes Angriffsziel mehr.“ – „Genau. Also, ich schlage vor, du gehst nach links, ich nach rechts und die Mädchen geradeaus!“, antwortete Drake. Sharon nickte etwas unsicher, doch sie wusste, dass sie ja nicht allein war. „Also ich sehe da kein Problem, das können wir ruhig so machen“, erwiderte Mia. „Gut, dann teilen wir uns auf!“, sagte Drake und schlug den rechten Weg ein. Gin ging zuvor noch zu Mia und Sharon. Er holte seine Deseart Eagle raus und gab sie den Beiden. „Hier, falls ihr euch verteidigen müsst!“, sagte er. Sharon nahm die Waffe langsam und fragte dann :“Kommst du auch ohne klar?“ – „Natürlich, macht euch keine Sorgen!“ Sharon nickte dankbar. Danach ging Gin mit Toseko nach links. Mia und Sharon gingen geradeaus. Drake ging etwas gehetzter seinen Weg entlang, da er immer und überall auf der Hut sein musste. Besonders machten ihn seltsame Geräusche, die aus Gebüschen kamen, unsicher. Nachdem er ein gutes Stück gegangen war, kam er auf einem kreisförmigen Platz an, der mit Steinen übersäht war. Als er in der Mitte stand, nahm er plötzlich Wolfsknurren wahr. Daraufhin drehte er sich langsam um und erblickte Wölfe, die auf die Steine hüpften und Drake mit einem gierigen Blick anschauten. Sofort drehte er sich wieder um, damit er weglaufen kann, doch leider wurde sein Fluchtweg von weiteren Wölfen blockiert, sodass ihm nichts Anderes üblich blieb, als die Wölfe zu bekämpfen. „KOMMT DOCH HER, IHR MISTVIECHER!“, brüllte Drake, um die Tiere zu provozieren. Dies funktionierte, denn ein Teil der Wölfe stürmte auf den Jungen zu. Er packte sich den ersten Wolf, der ihm zu Nahe kam und drückte ihm mit voller Kraft den Hals zu. Währenddessen näherte sich ihm ein anderer Wolf, dem Drake sofort einen heftigen Tritt in die Schnauze verpasste. Das Tier wurde weggeschleudert und spuckte Blut. Kurz darauf ließ Drake den Wolf los, dem er den Hals zu drückte. Er war nun erstickt und rührte sich nicht mehr. „WILL NOCH JEMAND SO QUALVOLL STERBEN!“, brüllte Drake laut zu den verfeindeten Wölfen. Und als Antwort bekam er ein „Ja“ in Form eines weiteren Angriffs. Doch sie waren den Reflexen des Jungen nicht gewachsen. Und das mussten sie zu ihrem Leidwesen, selbst erfahren. Ein Wolf sprang auf Drake zu, doch dieser wich aus und packte den Wolf im Flug. Er schlug den Kopf des Tieres mehrmals brutal auf den Boden, bis der Schädelbruch eintraf. Das Blut lief aus dem Kopf des toten Wolfes. Drakes nächstes Opfer wurde tot geprügelt, mit heftigen Faustschlägen. Der Junge atmete gehetzt, weil es nicht so aussah, als würden die Wölfe aus Angst flüchten. Einer von ihnen fing an, zu jaulen. Das Resultat davon war das Auftauchen von weiteren Wölfen. Drake schüttelte unbeeindruckt den Kopf. „Gut, dann werde ich auch mal eine Stufe höher gehen!“, sprach er und zog aus seiner Tasche langsam eine Beretta. Er zielte auf den Kopf eines Wolfes und drückte ab. Das Tier ging zu Boden und hinterließ eine Blutlache. Nun stürmte der Rest der Wölfe auf den Jungen zu…


    In der Zwischenzeit ging Gin entspannt seinen Weg entlang. Er hatte genauso wie Drake, keine große Angst. „Miau!“, ertönte aus seiner Kapuze. „Alles okay, Kleiner?“, fragte Gin die Katze. Ein bestätigendes „Miau“ nahm der Junge daraufhin wahr. Die Wunde in Gin´s Arm schmerzte dem Jungen, doch er machte sich keine Sorgen deswegen. Er blutete nämlich nicht mehr, aber er wusste, dass Wölfe Blutspuren wahrnehmen können. Aus diesem Grund nahm er sein Butterfly raus, klappte es auf und schabte sich damit über den Arm, bis eine kleine Wunde entstand. Danach griff er nach einem Ast, ließ etwas Blut drauf tropfen. Anschließend warf er den Ast tief in die Gebüsche, damit er etwas Zeit schinden konnte. Toseko miaute verwirrt. Anscheinend verstand die Katze nicht, warum Gin das gerade getan hatte. Das merkte Gin und erklärte :“Falls diese Wölfe meine Blutspur aufgenommen haben, werden sie, wenn sie den Weg eingeschlagen haben, den wir entlang gehen, merken, dass es kein Blut mehr auf dem Boden gibt. Dafür hab ich den Ast mit meinen Blutspuren versehen, damit sie von dessen Geruch abgelenkt werden. Sie folgen ja eher einer Blutspur, als einem normalen Weg.“ Toseko verstand den Plan und miaute. Das war zwar ein Bisschen vom Glück abhängig, ob die Wölfe den Ast erschnüffeln, aber besser, als nichts zu tun. Nachdem Gin eine Weile gegangen war, entdeckte er eine Waldlichtung mit einem kleinen Holzhaus. „Hm?“ Vorsichtig ging der Junge näher, um zu gucken, ob dort jemand ist. Als er am Holzhaus ankam, schaute er durch das Fenster. Und er erblickte einige Männer, die nach Träkon aussahen. Sie saßen an einem Tisch und schienen etwas zu besprechen. In dem Haus befanden sich noch ein Schrank und mehrere Holzbretter. Es schien ein Unterschlupf für Träkon zu sein, die sich im Wald aufhielten. „Hm…Toseko! Lust auf einen kleinen Angriff?“, fragte Gin die Katze. „Miau! Miau!“, antwortete Toseko bestätigend. Danach sprang die Katze aus Gin´s Kapuze, die sich Gin sofort über den Kopf schlug. Er ging zur Tür des Hauses und klopfte an diese. Als diese sich öffnete und ein Träkon zum Vorschein kam, kassierte dieser sofort einen harten Fausthieb von Gin, der ihn einige Schritte zurückstolpern ließ. Sofort standen die anderen Träkon auf. Der Junge betrat das Haus und wurde gleich mit Pistolen bedroht. „WAS WILLST DU?!“, brüllte einer der Feinde. Doch Gin lachte nur spöttisch. Daraufhin fiel ein Schuss. Die Kugel flog auf Gin zu. Aber die geradezu legendäre Reaktionskraft von Toseko rettete ihn. Die Katze hob eine Pfote und ließ mit seinen Kräften die Patrone stoppen und auf den Boden fallen. Sofort stürmte Gin auf den Schützen zu und rammte seinen Kopf mit voller Wucht gegen die Wand und nahm ihm somit das Bewusstsein. Danach drehte er sich um, damit er sich mit seinem nächsten Opfer beschäftigen konnte. Das war nämlich ein Träkon, der mit jeweils einem Messer in beiden Händen dort stand. Er stürmte auf den Jungen zu. Dieser packte den Mann am Hals und rammte seinen Kopf durch ein Fenster. Dann schmetterte er ihn mit der Kehle voran, an die Scherben, die noch im Fenster waren. Die Scherben bohrten sich durch den Hals des Träkon und schnitten ihm die Luftröhre durch, was ihn ersticken ließ. Der Verletzte Feind war nur noch da. Ihm floss das Blut aus der Nase, da er von Gin zuvor einen harten Schlag bekam. Er holte eine Tec raus, eine Schnellfeuerwaffe, deren Geschwindigkeit um die 500 Schüsse pro Minute betrug. Er zögerte nicht lange und fing an, zu Schießen. Gin lief schnell zum Tisch, kippte ihn zur Seite und versteckte sich hinter ihm, um ihn als Schutzschild zu benutzen. Gin wusste, dass es nichts nützen würde, den Träkon mit seinen Schatten umzubringen, da er merkte, dass dieser sich ihm näherte. Der Feind griff nach einem Tischbein und schleuderte den Tisch gegen die Wand, der dann sofort in seine Einzelteile zerschmettert wurde. Gin wurde nun von dem Träkon bedroht, der einen Meter von ihm entfernt war. Er saß richtig in der Patsche…und wäre sicher verletzt oder getötet worden, wenn Toseko nicht was dagegen hätte. Die Katze sprang dem Träkon an den Hals und rammte ihm seine Krallen in die Kehle. Der Mann ließ seine Waffe fallen und schrie auf. Prompt sprang Toseko zu Gin. Der Junge schaute dabei zu, wie der Träkon litt, stand nach ein paar Sekunden auf und ging zu dem Mann. „Tja, hast dich mit dem Falschen angelegt, ne?“, sprach er selbstsicher zu dem ächzenden Träkon und gab ihm einen festen Tritt ins Gesicht. Dann wandte er sich an Toseko. „Danke, Kleiner. Hast mir echt den Arsch gerettet!“, bedankte er sich bei der Katze, die daraufhin stolz miaute. Gin und Toseko verließen das Haus und gingen ihren Weg weiterhin entlang.


    Mia und Sharon gingen ihren Weg etwas angespannter entlang, da sie seltsame Geräusche hörten. „Ich hoffe, dass uns keine Wölfe angreifen…oder wir andere Tieren begegnen“, sagte Sharon mit ängstlicher Stimme. Mia versuchte Sharon aufzumuntern :“Mach dir doch keine Sorgen. Wenn Drake alleine klar kommt, müssten wir doch zu zweit erst recht klar kommen!“ Sharon antwortete :“Naja, da hast du vielleicht Recht, aber du hast ja eben erlebt, wie Gin plötzlich von einem Wolf angegriffen wurde. Das kam so unerwartet…und nix spricht dafür, dass so etwas uns nicht passiert.“ – „Sei doch nicht so negativ! Wir passen halt gut auf und fertig!“, antwortete Mia. „Das sagt sich so leicht…“, sprach Sharon, die ihre Augen verdrehte. Sie gingen ein gutes Weilchen wortlos durch den Wald. Sie merkten, dass es langsam dunkel wurde und hofften, bald Gin und Drake zu treffen. Sie kamen nach kurzer Zeit an einem großen Platz an, auf dem einige niedergetrampelte Zelte lagen. Es schien, als wäre das mal ein Lagerplatz von Hiros gewesen…oder von Träkon, die dann vom jeweiligen Gegner überfallen wurden. Auf jeden Fall beschlossen die Mädchen dort auf Gin und Drake zu warten.

  • Huhu Gin^^


    Zitat von Gin Black

    “Früher hab ich mir Wunden in den Arm geritzt und diese genau an eine Stein- oder Tischkante geschlagen, sodass ich gefühlte 5 Liter Blut verliere.“



    Ich weiß selber, dass das übertrieben ist, bin mit dem Blutinhalt des Menschen zwar nicht so vertraut, aber egal. Ich habe deswegen "gefühlte" dazu geschrieben, um zu verdeutlichen, wie sehr das Gin geschadet hat. Wäre ja echt übertrieben, da wäre er ja sofort verblutet, aber ja...man sagt ja sowieso manchmal so "gefühlte", zwar häufiger mit Zeitangaben, aber hier hab ich das jetzt mal so gemacht.


    Das war mein Fehler, ich habe gefüllte gelesen. Sorry ^.^


    Und nun zu deinem jetzigen Kapitel:



    Die Szene wo Gin mit den Wölfen und gegen die Wölfe kämpfte fand ich besonders toll. Ich bin jetzt keine Sadistin oder so...mir gefallen solche Szenen einfach.
    Zeitfehler sind mir jetzt auch nicht aufgefallen, wie gut du schon beschreiben kannst muss ich ja jetzt nicht erwähnen.


    Bis die Tage^^


    Mfg
    Ventus~

  • Kapitel 15 : Lance’ Auftrag


    Mittwoch, 18:29 Uhr
    T.S.G-Hauptquartier in Fränger-City [Träkonya]
    Abteilung B


    „Also, können wir anfangen?“, sprach ein Mann in Offiziersuniform, der am Ende eines langen Tisches saß. An diesem Tisch saßen noch weitere Soldaten. Der Mann stand auf und fing an, zu der aufmerksamen Masse zu reden :“Vor genau einer Woche brachen unsere ersten Truppen nach Hiroya auf, um unsere Feinde anzugreifen. Leider muss ich mitteilen, dass es nicht besonders gut aussieht für uns…“ Plötzlich fingen die Soldaten an, zu diskutieren und so entstand ein unverständliches Geplapper. „Meine Herrschaften, bitte seien sie ruhig“, sagte der Offizier. Sofort stellten die Anderen das Gemurmel und Gerede ein und hörten weiter aufmerksam zu. Der Offizier ging zu einem Schrank, öffnete eine Schublade und holte ein paar Zettel heraus. Dann bewegte er sich wieder auf den Tisch zu und legte die Zettel auf den Tisch. „Wie gesagt, es läuft nicht besonders gut für uns…und daran sind diese vier Jugendlichen Schuld!“, sprach er. Sofort fielen die Blicke der anderen Soldaten auf die Zettel, die der Offizier auf den Tisch gelegt hatte. Es waren vier Zettel, auf denen jeweils ein Bild aufgedruckt war. Das waren jeweils Bilder von Gin, Drake, Mia und Sharon. „Es mag sich zwar jetzt seltsam anhören, aber diese vier sind stark an den Verkleinerungen unserer Truppe beteiligt. Deshalb ist es wichtig, dass wir sie so schnell wie möglich beseitigen…“, sprach der Mann, der aber von einer anderen Stimme unterbrochen wurde. „Mit den Soldaten hier, wird das auch nix!“ Der Träkon schaute zur Tür, vor der ein Junge stand. Er hatte kurze schwarze Haare, trug eine weiße Hose und ein schwarzes T-Shirt. Der Junge ging ein paar Schritte auf die Soldaten zu. Der Mann in der Offiziersuniform sprach etwas erzürnt :“Lenny, mein Sohn, ich habe dir doch gesagt, diese Konferenzen sind nur was für Erwachsene!“ Der Junge, der offenbar der Sohn des Offiziers zu seinen schien, ging auf seinen Vater zu :“Aber ich kann doch helfen, Dad. Ich habe an der Tür gelauscht…es geht um diese Rebellen, stimmt´s?“ Lenny schaute sich die Zettel an. Sein Vater schien jetzt noch genervter zu sein :“Ja, Lenny. Das geht dich aber gar nichts an!“ – „Mach mal langsam, Dad. Was hältst du davon, wenn ich mich mit meiner Crew um diese Hiros kümmere?“, fragte Lenny mit einem selbstsicheren Lächeln. Der Offizier überlegte einen Moment. „Also ich weiß nicht…“, sprach er kurz darauf. „Och, bitte. Mir ist so langweilig und für mich und meine Crew sind die kein Problem. Schließlich wurden wir gut trainiert, stimmt´s?“, bekam Lenny´s Vater als Antwort. Der Offizier gab endlich nach :“Ist ja gut, okay. Du kannst dich darum kümmern. Du solltest dich mit deinen Freunden nach Reco begeben. Laut unseren Spionen werden die Rebellen dort bald auftauchen.“ Daraufhin entgegnete sein Sohn mit einem frechen Grinsen :“Das wollte ich hören, alter Herr. Bis dann!“ Er ging zur Tür, öffnete sie und verließ den Raum mit einem lauten Türknall. Sein Vater ließ sich auf den Stuhl fallen, schüttelte den Kopf und sprach etwas verzweifelt :“Dieser Junge…er macht mich noch verrückt!“


    In der Zwischenzeit standen auf dem Dach des Gebäudes gegenüber einige junge Soldaten. Es waren Scharfschützen und Attentäter dabei. In der Mitte der Soldaten stand ein Junge, der eine schwarze Spionuniform trug. Er hatte kurze blond-braune Haare und schaute durch ein Fernglas in den Raum, in dem gerade die Konferenz im Gange war. „Hm!“, summte der dunkel gekleidete Junge. „Schlechter Moment? Tja, es gibt nix, was sich nicht mit einem Strick lösen lässt!“, lachte er kurz darauf, als er den Offizier sah, der sich immer noch über seinen Sohn aufregte. Ein Attentäter, der neben ihm stand, sprach zu dem Spion :“Äähm, Lance. Die können dich nicht hören.“ – „Ich weiß selbst, dass die mich nicht hören können!“, brüllte Lance den Attentäter an, der daraufhin einige Schritte zurücktrat. Kurz darauf sagte der Junge :“Auch egal. Ihr wisst, was ihr zu tun habt, Jungs! Dann fangen wir jetzt mal an.“ Er steckte sein Fernglas ein und nahm ein Seil aus der Innenseite seiner Uniform heraus. Am Ende dieses Seil war ein Haken befestigt. Die anderen Soldaten holten ebenfalls solche Seile aus ihren Taschen. Sie warfen das Ende ihres Seiles mit dem Haken auf die Dachrinne des Gebäudes zu. Zum Glück war dieses Gebäude nicht so hoch, dass man jetzt lange nach einer Stelle suchen musste, an der man das Seilende einhaken konnte. Nachdem alle Haken befestigt waren, nickte Lance seinen Leuten zu. Zur gleichen Zeit schwangen sich zum Fenster des Raumes rüber, in dem sich die Soldaten befanden. Sie brachen durch das Fenster und ließen sich auf den Boden fallen. Die verfeindeten Soldaten erschraken, als die Hiros plötzlich auf sie zu liefen. Sie hatten gar keine Zeit richtig zu reagieren, weil alles so schnell ging. Lance packte sich den Offizier von hinten und warf ihn zu Boden. Danach packte er sich seine beiden Handgelenke und befestigte Handschellen an ihnen, sodass er keine Chance mehr hatte, sich zu wehren. Das Gleiche machten auch die anderen Soldaten, die sich einen Träkon nach dem Anderen vorknöpften. In kürzester Zeit lagen alle Feinde gefesselt auf den Boden. „Durchsucht den ganzen Raum, Jungs!“, befahl Lance seinen Kameraden. Und sie gehorchten ihm, sie fingen an, Schränke auszuräumen, Schubladen zu öffnen, oder Regale umzuschmeißen. Lance ging zum Tisch, an dem die Soldaten vor wenigen Minuten noch saßen. Er entdeckte die Zettel, mit den Bildern der Rebellen. „Ah, wenn das mal nicht der gute Gin ist! Das führt ihr also im Schilde…“, sagte Lance. Der Offizier, der gefesselt auf den Boden lag, fragte ächzend :“W-Was wollt ihr Idioten hier?“ Sofort drehte sich Lance um, zog seine Beretta, richtet sie auf den Träkon und antwortete aggressiv :“Halt die Fresse, du elender Wurm, sonst jag ich dir meine Ladung durch deinen jämmerlichen Kopf!“ Sofort wurde der Mann ruhig. Lance rief :“Verriegelt mal einer die Tür?“ Natürlich hatte keiner der Hiros einen Schlüssel, darum nahm einer von Lance’ Soldaten einen Stuhl und stellte sie ihn so an die Tür, dass die Klinke blockiert wurde. Daraufhin ging der Junge zu dem Offizier und sprach :“So, du Wurm. Dann verrate mir doch mal, was ihr mit den Rebellen zu tun habt!“ Doch der gefesselte Mann schwieg. Lance trat mit voller Wucht gegen ihn, woraufhin der Träkon einen Meter wegflog. „ICH HABE NICHT SEHR VIEL GEDULD! ALSO REDE ODER VERRECKE!“, brüllte Lance ihn an und hielt ihm seine Pistole an den Kopf. Lance besonderes Talent, andere einzuschüchtern, ließ den Mann nun reden :“Ich habe meinen Sohn und seine Kameraden nach Hiroya geschickt, um diese vier Rebellen zu suchen und zu beseitigen!“ – „Dann will ich dir das mal glauben“, lachte Lance und entfernte sich von dem Träkon. Er ging zu seinen Leuten, die immer noch am Suchen waren und fragte :“Was Interessantes gefunden?“ Einer von den angesprochenen Soldaten zog gerade aus einer Schublade eine Akte, öffnete sie und warf einen kurzen Blick hinein. „Lance, das solltest du dir mal ansehen!“, sagte er und zeigte dem Spion die Akte. Er las sie sich gründlich durch. „Nicht schlecht, das sind Kriegspläne. Perfekt, nun wissen wir, wo und wann die meisten Soldaten in Hiroya gebraucht werden!“ Er schloss die Akte und steckte sie ein. Plötzlich hämmerte jemand von außen an die vom Stuhl blockierte Tür. „AUFMACHEN!“, ertönte eine laute Stimme. „Wir sollten verschwinden Jungs, bevor die die Tür gleich eintreten!“, schlug Lance vor. Er uns seine Kameraden gingen zum zerstörten Fenster und kletterten vorsichtig an der Außenfassade entlang. „Das hat sich echt gelohnt!“, sprach Lance triumphierend, als er gerade auf ein nahe gelegenes Dach sprang, gefolgt von den Attentätern und den Scharfschützen. Einer von ihnen sagte :“Diese Akten müssen wir jetzt zu einem H.S.T-Hauptquartier bringen!“ Lance nickte.


    Währenddessen in Hiroya, warteten Mia und Sharon im Death-Forest auf Gin und Drake. „Man, wie lange brauchen die denn nur?“, quengelte Sharon. „Sei mal nicht so ungeduldig, vielleicht wurden sie aufgehalten oder so…“, antwortete Mia. Und kurze Zeit, nachdem sie das sagte, hörten sie aus dem Gebüsch lautes Geraschel. Sofort guckten die Mädchen in die Richtung, aus dem das Geräusch kam und traten einige Schritte zurück. Sharon zog die Waffe, die Gin ihr gegeben hatte und hielt sie hoch. Das Geraschel wurde immer lauter und plötzlich kam eine Person zum Vorschein. Es war Gin, der sich mit großer Mühe durch die hohen Gebüsche zwang. „Gin!“, rief Sharon, als sie den Jungen erblickte. Er zwang sich erfolgreich durch die Büsche und stand kurz darauf auf dem großen Platz. „Alles okay, Gin?“, fragte Mia. Der Junge antwortete :“Ja, es ist alles okay.“ Toseko sprang aus Gin´s Kapuze. „Miau! Miau!“ Als Sharon gerade etwas sagen wollte, hörten sie eine ihnen vertraute Stimme. „Hallo, Leute!“ Gin, Mia und Sharon schauten nach links und erblickten Drake mit einem Wolf. Der Junge hockte sich hin und sprach zum Wolf :“Danke, dass du mir den richtigen Weg gezeigt hast!“ Der Wolf drehte sich um und verschwand im Gebüsch. Drake stand auf und ging auf seine Freunde zu. „Man, die meisten Wölfe sind echt aggressiv…und manche nicht!“ Mia schaute Drake an und entgegnete :“Okay, dir scheint es gut zu gehen.“ Da die Sonne schon halb untergegangen war, entschlossen sich die Rebellen, dort zu bleiben, wo sie gerade sind und am nächsten Tag weiterzugehen. Gin suchte große Äste, um sie als Feuerholz zu verwenden. Als er genug gefunden hatte, kehrte er zu den Anderen zurück und legte die Äste auf den Boden. Drake machte Feuer und setze sich mit seinen Freunden auf den Boden um das Lagerfeuer herum. „Wie sind wir nur in diese Situation geraten?“, seufzte Gin nach einigen Minuten. Sharon antwortete mit einer etwas verzweifelten Stimme :“Das weiß ich auch nicht, aber ich habe mal gehört, dass Andere, die sich in der gleichen Situation wie wir befanden, schon ihre Freunde gegessen haben, weil sie so lange hier festsaßen.“ – „Das würde ich Gin zutrauen“, warf Mia grinsend ein. Daraufhin antwortete der Junge :“Bring mich nicht auf falsche Gedanken, so was würde ich sogar durchziehen!“ Drake erwiderte :“Ja, wetten ich wäre der Erste?“ Sofort fingen die Freunde an, zu lachen. Toseko hüpfte zu Gin und miaute ihn fröhlich an. „Was ist Toseko? Bietest du dich als Futter an?“, fragte Gin die Katze lächelnd. „Miau! Miau!“ Toseko lief blitzschnell zu Sharon, um bei ihr Schutz zu suchen. „Ach, Gin. Warum machst du Toseko solche Angst?“, fragte sie den Jungen. „Weil ich richtig Hunger habe!“, antwortete er ihr. Daraufhin fragte Mia ihn :“Warum hast du denn heute Morgen nichts gegessen?“ – „Nach der Gewohnheit her!“, entgegnete Gin prompt. Seine Freunde schauten ihn verwirrt an. Gin merkte, dass seine Freunde das nicht verstanden, also erklärte er es ihnen :“Naja, ich habe, als ich klein war, nie was zu Essen bekommen. Ich musste mir alles selber suchen und deshalb esse ich generell nichts, was mir jemand anbietet.“ Sharon kicherte, weil ihr ein Witz eingefallen ist, den sie mit ihren Freunden teilte :“Also wenn Gin sich alles selber suchen muss, sollten wir aufpassen, dass wir nicht Teil seiner Nahrungskette werden.“ Drake lachte drauf los und auch Gin und Mia mussten grinsen. „Passt auf, Leute. Ich bin was so was angeht, leicht auf falsche Gedanken zu bringen“, antwortete Gin. „Deine Psyche ist ja euch so stabil wie ein Kartenhaus bei Gewitter!“, sprach Drake und brachte die Anderen so zum Lachen. Nach einer Weile fing Drake an zu gähnen. „Ich glaube, wir sollten schlafen. Morgen dürfen wir nicht schlapp machen, wenn wir aus diesem Wald rauskommen wollen“, schlug er vor. Gin, Mia und Sharon waren einverstanden und legten sich hin, gefolgt von Drake. Es dauerte nicht lange, bis Drake und die Mädchen einschliefen, doch Gin wurde von seinem Hunger wach gehalten. Ab und zu warf er einen Blick auf einen seiner Freunde. „Gin, du wirst deine Freunde nicht essen!“, flüsterte er zu sich. Toseko sprang auf Gin´s Bauch und miaute. „Wir sollten versuchen, einzuschlafen…Hunger hin oder her!“, sprach Gin und legte sich auf die Seite. Er schaffte es sogar, einzuschlafen. Tausend Mal besser, als von kannibalischen Gedanken geplagt zu sein. Toseko schlief ein paar Zentimeter von Gin entfernt. Doch der Schlaf war nicht sehr erholsam, weil Toseko einen fürchterlichen Alptraum hatte…der sich auch wirklich zugetragen hatte.


    Er sah sich selbst in einem Wald. Weitere Katzen befanden sich bei ihm. Sie waren in Gefahr, der Wald, in dem die Katzen schon seit Jahren lebten, brannte. Sie befanden sich im „Silent Forest“, einem ruhigen und friedlichen Wald in der Nähe von Släy-City. Brandstifter aus Träkonya stürmten in den Wald und zündeten die Bäume und Gebüsche an. „MIAU! MIAU!“, ertönte von den panischen Katzen, die sich einen Fluchtweg suchten. Sie waren so schnell, dass Toseko nach kurzer Zeit alleine war. Seine Brüder und Schwestern hatten ihn alleine gelassen, ihr eigenes Leben gerettet…aber Toseko alleine gelassen. Die Katze hatte panische Angst und suchte einen Weg aus dem Wald heraus. Doch überall, wo er hinsah, stürzten gerade Bäume um oder andere Waldbewohner liefen panisch an ihm vorbei. „Miau!“ Obwohl Toseko große Angst hatte, galt es für ihn, sein Leben zu retten. Der Wald war verloren, deshalb musste die Katze sich nur noch um sich selbst kümmern. Das Knistern des Feuers war überall zu hören. Toseko quetschte sich durch Gebüsche und umgestürzte Bäume und fand nach einiger Zeit einen Weg aus dem Wald heraus. Als er nun in Sicherheit war, warf er einen letzten Blick auf den Wald. Der Wald, in dem sie geboren wurden, ihr Leben verbrachten, mit Freude spielten und herumtobten…der wurde der wurde seit diesem Tag nur noch auf die Erinnerungen der Katzen beschränkt. Es tat Toseko im Herzen weh, seine Heimat niederbrennen zu sehen. Aber das Schlimmste war, nicht zu wissen, wie es seinen Brüdern und Schwestern ging…haben sie es heil heraus geschafft oder irren sie noch dort herum und suchen verzweifelt nach einem Ausgang. Toseko war nun mutterseelenallein und musste sich durch das Leben kämpfen. Er kehrte dem brennenden Wald den Rücken zu und tappte Richtung Släy-City. Als er in der Stadt ankam, entdeckte er, dass gerade die Himmelsfähre an der Station ankam. Einige Leute stiegen ein und Toseko wollte nichts weiter, außer hier weg. Der Anblick seiner alten Heimat war zu schmerzhaft. Deshalb sprang Toseko mit einem großen Sprung auf das Dach der Himmelsfähre. Als sich die Türen schlossen und die Fähre losfuhr, hoffte die Katze fest, dass sie eine neue Heimat findet…und neue Freunde. Es war eine lange Fahrt, doch als die Himmelsfähre anhielt und sich die Türen öffneten, sprang Toseko auf den Boden. Auf dem Stadttor stand „Fräym-City“ geschrieben. „Miau?“ Er betrat die Stadt und suchte sich einen Ort, an dem er seine Ruhe hatte. Nach kurzer Zeit fand er eine Gasse, die anscheinend von niemandem betreten wird. Toseko ließ sich dort nieder und lebte seitdem in dieser Gasse. Es war nicht annähernd so gemütlich oder einladend wie der Wald, doch für Toseko war es wichtig, erstmal seine Ruhe zu haben. Nachdem er schon etwa 5 Tage dort lebte, fanden ihn einige Menschen. Es waren Gin und seine Freunde. An diesem Moment wachte Toseko auf. Er atmete etwas ängstlich. Er wusste, er hatte seine Heimat verloren, seine Brüder und Schwestern…doch nun hatte er eine neue Heimat. Nämlich bei Gin, Drake, Mia und Sharon. Und sie waren seine neuen Freunde. Das, was sich Toseko nach diesem Vorfall so sehr wünschte. Die Katze stand auf und legte sich an Gin´s Bauch. Toseko war glücklich mit seinen neuen Freunden und wünschte sich, dass niemand sie ihm wegnehmen würde.

  • Kapitel 16 : Elementarkarten


    Donnerstag, 9:24 Uhr
    H.S.T-Hauptquartier in Veigt-City [Hiroya]
    Abteilung A


    An einem ruhigen Morgen entspannten sich einige hiroyanische Soldaten im Aufenthaltsraum des H.S.T-Hauptquartiers in Veigt-City. Dieser Raum war auch sehr beliebt bei den Soldaten, es gab Sofas, Sessel, Stühle, Tische und Pflanzen, die dem Raum eine einladende Atmosphäre verschafften. Die Soldaten, die sich dort aufhielten, spielten Karten, unterhielten sich oder lasen ein Buch. Plötzlich öffnete sich die Tür und ein Junge mit einer Cola-Dose in der Hand trat ein. „Morgen, Leute!“, begrüßte er die Anderen mit einer verschlafenen Stimme. Der Junge hatte mittellange schwarze Haare, die sein linkes Auge verdeckten. Er trug eine schwarze Hose, ein blaues T-Shirt und hatte grün-schwarze Markenschuhe an. Langsam ging der Junge auf einen Sessel zu, der neben einem von Soldaten besetzten Sofa stand. „Schlecht geschlafen, Kerjo?“, erkundigte sich einer der Soldaten bei dem Jungen, der sich in den Sessel fallen ließ. „Die heutige Nacht hat „schlecht geschlafen“ völlig neu definiert!“, antwortete Kerjo und trank einen Schluck Cola aus seiner Dose. „Können wir dir irgendwie helfen?“, fragte der gleiche Soldat zu ihm. Kerjo entgegnete prompt :“Ja, ihr könnt mich mit einem Jahresvorrat an Valium in eine Gummizelle sperren.“ Einige seiner Kollegen fingen an, zu lachen. „Ey, Kerjo. Wo sind Ray und John?“, wurde der Junge weiterhin gefragt. Kerjo seufzte gequält und antwortete dann :“Die haben sich um ungefähr 5 Uhr auf den Weg gemacht, um freie Patrouille zu machen. Die haben mich sogar noch geweckt, um mich zu fragen, ob ich mitkomme…“ – „Und dann hast du ihnen wohl gesagt, dass du nicht mitkommen willst, vermute ich mal“, fragte ein Soldat, der beim Pokerspielen seine beiden Karten hinlegte und triumphierend „Straight Flush“ rief. Seine Mitspieler hingegen warfen wütend ihre Karten auf dem Tisch, während der Gewinner sich das Geld krallte. Jedenfalls antwortete Kerjo :“Naja, ich habe es ihnen nicht wortwörtlich gesagt. Ich habe gesagt, dass ich sie zusammenschlagen werde, wenn sie nicht gehen. Aber sie wussten, was gemeint war.“ Schon wieder brach lautes Gelächter aus. Auf dem Sofa saß ein Soldat, der gerade Zeitung las. „Oh, man!“, seufzte er, „das mit den Träkon wird ja immer schlimmer. Die Träkon besetzen unsere Städte und bauen ihre Gebäude dort!“ Kerjo, der gerade den letzten Schluck Cola trank, antwortete :“Wenn das unser Ausbilder Tim erfährt, wird der uns direkt in diese Stadt hinschicken, damit wir uns um das Problem kümmern!“ – „Ach, es könnte aber auch schlimmer sein. Stell dir mal vor, wir müssten die Aufgaben der Erwachsenen erledigen. Mit hunderten Mitstreitern auf das Schlachtfeld und die Träkon bekämpfen!“, erwiderte der Junge, der Zeitung las. Daraufhin antwortete der mit der Glückssträhne beim Poker :“Wenn die Deadline schlimmer wird, werden wir das irgendwann sowieso tun müssen, weil wir so vorbildliche Hiros sind…trotzdem hoffe ich nicht, dass wir an diesem schönen Morgen einen Auftrag kriegen.“ Kerjo warf die Cola-Dose in einen drei Meter entfernten Mülleimer und machte seine Hoffnungen und die seiner Kollegen zunichte :“Tja, daraus wird nix, denn ich spüre, dass Tim kommt…und zwar in 5 Sekunden!“ Sofort schauten er und die Anderen auf die Tür. Nach exakt 5 Sekunden öffnete sich die Tür und ein junger Mann trat ein. Er hatte kurze braune Haare, einen Kinnbart, trug eine blaue Hose, ein rotes Hemd und eine blau-gelbe Jacke, die seine Position kennzeichnete. Er ist nämlich Ausbilder. „Schönen guten Morgen, Soldaten!“, sagte er freundlich. Die Soldaten gaben ein gequältes „Morgen!“ heraus, weil sie wussten, dass es was zu tun gab. „Ihr seht ja heute so motiviert aus!“, sprach Tim mit einem sarkastischen Ton, „es gibt was zu tun!“ Kaum sprach er diese Wort aus, bekam er von den Soldaten eine Antwort in Form eines Synchron-Seufzers. „Wo sind Ray und John?“, erkundigte sich Tim, der ein paar Schritte auf seine Schützlinge zuging. Kerjo antwortete darauf :“Die haben sich spontan dazu entschieden, Patrouille in keine Ahnung wo, zu machen.“ – „Was? Warum haben sie mir nicht Bescheid gesagt?“, fragte der junge Ausbilder, der davon anscheinend nicht besonders begeistert zu sein schien. Der müde Junge antwortete mit einem uninteressierten Ton :“Müssen wir das überhaupt noch? Ich dachte, dass hätte sich mit unserer Beförderung erledigt.“ – „Ja, das müsst ihr. Ich muss nämlich entscheiden, ob ihr dann gehen dürft, oder ob wir euch für einen Auftrag brauchen!“, entgegnete Tim. Kerjo seufzte und erwiderte :“Vielleicht sind sie aus genau dem Grund gegangen…wer kann es ihnen schon verübeln?“ Sofort lachten die anderen Soldaten….nur Tim nicht. „Kerjo, dein vorbildliches Verhalten, tut mir wirklich im Herzen gut“, sprach Tim sarkastisch, „aber das nächste Mal, sagt ihr mir bitte Bescheid, wenn ihr gehen wollt. Sagt das auch Ray und John!“ Kerjo zuckte uninteressiert die Schultern. „So, der Grund, warum ich hier bin…ihr müsstet nach Zed-City. Diese Stadt wurde nämlich von den Träkon…“, plötzlich hörte Tim auf zu reden und entdeckte den Jungen, der die Zeitung in der Hand hielt, „ah, ich glaube, ich muss nicht mehr weiterreden. So, dann wisst ihr ja, was ihr zu tun habt!“ Erneut ertönte ein Synchron-Seufzer, seitens der unmotivierten Soldaten. Doch sie mussten tun, was Tim ihnen sagte, darum standen sie auf, nahmen sich ihre Waffen und trotteten zur Tür.


    10 Minuten später saßen sie in der Himmelsfähre, auf dem Weg nach Zed-City. „Ey, Kerjo. Wie gehen wir eigentlich vor?“, fragte ein Soldat den Jungen, der aus lauter Müdigkeit mit gesenktem Kopf neben ihm saß. Kerjo hob daraufhin den Kopf und antwortete :“Ich schlage vor, wir stürmen geradewegs in die Stadt und schalten die Wachen und sonstige Soldaten aus, die wir sehen. Wenn die Luft dann soweit rein ist, nehmen wir uns die Gegner im Hauptquartier und natürlich auch das Gebäude an sich vor. Dann versuchen wir, die Träkon langsam aber sicher, der Reihe nach zu beseitigen, die sich dort befinden. Und dafür wollen wir auch nicht groß zögern, sondern wir stürmen sofort das Hauptquartier und räumen jeden aus dem Weg, der und über den Weg läuft!“ Der Soldat nickte und entgegnete :“Guter Plan. Und wenn wir fertig sind, sprengen wir das ganze Gebäude in die Luft. Dafür müssen wir aber sicher gehen, dass wirklich niemand mehr im Gebäude ist, weil wir weder unerwartete Angriffe noch Flüchtlinge gebrauchen können!“ Kerjo nickte und antwortete darauf :“Genau! Ich hoffe, das geht schnell, ich habe nämlich keinen Bock, nachher aus Müdigkeit zusammenzuklappen, weil das alles zu lange dauert!“ Mehr war nicht zu sagen, die Soldaten wussten, was zu tun war und sie waren auch fest entschlossen, den Auftrag erfolgreich auszuführen. Nach etwa einer halben Stunde kamen die Soldaten in Zed-City an. Sie verließen die Himmelsfähre mit ihren Waffen in den Händen. „Also, in der ganzen Stadt befinden sich die Träkon, also tötet jeden, der nicht weglaufen kann!“, befahl Kerjo und stürmte mit seinen Kameraden in die Stadt. Als Erstes schalteten sie die Stadtwachen aus und verteilten sich dann gleichmäßig in Zed-City. Sie durchsuchten jedes Haus und jede Gasse, um die Träkon so schnell wie möglich zu beseitigen. Das dauerte auch nicht lange, denn bei der drohenden Gefahr versuchten die Träkon in das hiesige Hauptquartier zu flüchten…und ein Viertel von ihnen schaffte es nicht. Kerjo und die Anderen versammelten sich auf dem Platz vor dem besagten Gebäude. „Okay, ihr wisst, was ihr zu tun habt!“, sprach Kerjo und zeigte auf ein Gebäude neben dem Hauptquartier, „auf das Dach!“ Sofort holten die Soldaten ihre Enterhaken raus und schwangen sie auf über den Dachrand, damit sie sich dort festsetzen konnten. Nachdem das geschehen war, kletterten sie die Gebäudewand hinauf, so schnell, wie sie konnten. Einige Träkon öffneten die Fenster des Hauptquartiers und versuchten, die Eindringlinge zu erschießen. „Was machen wir jetzt?“, wurde Kerjo von einem seiner Kameraden gefragt. „Keine Sorge, ich hab das im Griff!“, antwortete Kerjo und trat ein Fenster neben ihm ein. Dann schwang er sich durch das Fenster in das Gebäude rein, holte eine Rauchgranate raus und warf sie mit genauer Präzision durch eines der gegenüberliegenden und von Schützen besetzten Fenster. „OH!“, ertönte von den Träkon, deren Gestalten in wenigen Sekunden von dem Rauch eingehüllt wurden. Nun packte sich Kerjo wieder das Seil von seinem Enterhaken und kletterte die Wand weiter hoch. „Starke Leistung, Kerjo!“, rief ein Verbündeter dem Jungen zu. Kerjo nickte daraufhin lächelnd. Der Rauch gab den Hiros genug Zeit, um unversehrt auf das Dach zu gelangen. „Okay, das hätten wir. Jetzt kommen die Scharfschützen dran!“, kündigte Kerjo an. Er und ein paar andere Soldaten nahmen ihre Waffen vom Rücken und legten sich auf dem Boden, um ungestört schießen zu können. Der Rauch verflog langsam wieder und die Feinde kamen wieder zum Vorschein. „Schießt!“, brüllte Kerjo. Und sofort wurden die Träkon, die in Sichtweite standen, von den Hiros blitzschnell ausgeschaltet. „WEG VOM FENSTER! BESETZT DIE GÄNGE!“, brüllte ein Soldat aus dem Hauptquartier. Und sofort bewegten sich die Überlebenden von den Fenstern weg und hielten sich auch fern. Die hiroyanischen Soldaten standen auf und platzierten ihre Waffen wieder am Rücken. „So, können wir rein?“, wurde Kerjo von seinem Kameraden Virgil gefragt. Der Junge nickte und erschuf mithilfe seiner Eiskräfte eine lange Eisbahn, die vom Dach zu den Fenstern führte. „So, dann mal rein! Aber nicht ausrutschen!“, sagte Kerjo lächelte und sprang als Erstes auf eine der Bahnen. Ohne zu zögern folgten die restlichen Soldaten. Jeder Einzelne von ihnen schaffte es, unversehrt in das Hauptquartier einzudringen. Die Hiros waren nun auf 3 Räume verteilt, die allesamt leer waren. „Okay, auf die Gänge! Durchsucht jeden Raum, den ihr findet!“, rief Virgil und ging mit seinen Soldaten zur Tür. Die Gruppe von Kerjo und die dritte von Jemma bewegten sich nun auch auf die Gänge zu. Dann verteilten sich die Gruppen. Das war bei so einem großen Hauptquartier auch nötig. Manche der Träkon auf den Gängen leisteten so gut wie es ging, Widerstand den Hiros gegenüber, manche flüchteten in Räume, um ihnen Fallen zu stellen. „Da rein!“, rief Kerjo und zeigte auf eine Tür. Mit gezogenen Waffen positionierten sich die Hiros an der Tür und Kerjo trat sie mit einem kräftigen Tritt ein. Dann stürmten sie in den Raum und eröffneten sofort das Feuer. Die Träkon versuchten, sich zu verteidigen und kippten Tische um, hinter denen sie sich versteckten. Kerjo und seine Kameraden reagierten schnell und suchten auch Schutz. Nur war für sie nicht mehr allzu viel da, was daran lag, dass die Träkon sich schon fast alles als Schutz gesucht hatten. Plötzlich hörten die hiroyanischen Soldaten Schreie von Träkon, die sich im Gang aufhielten. Deshalb befahl Kerjo seinen Freunden :“Auf die Gänge mit euch! Ich komm schon alleine klar!“ Und die Zeit war zu kostbar, um noch ein besorgtes „Bist du sicher?“ zu erwidern, darum gehorchten die Soldaten dem Jungen und verließen blitzschnell den Raum. Nun war Kerjo auf sich alleine gestellt und versuchte, sich gegen ein halbes Dutzend Träkon durchzusetzen. Nach einem kurzen Schussaustausch, pausierten die Träkon plötzlich. Kerjo hatte so ein komisches Gefühl im Bauch, dass sie etwas planen. Und sein Bauch hatte recht : Ohne, dass der Junge es merkte, stürmte einer der verfeindeten Soldaten auf ihn zu und trat den Tisch weg, hinter dem sich Kerjo versteckte. Nun war der Junge angreifbar, doch er wusste sofort, wie er reagieren musste. Als die Träkon gerade schießen wollten, packte sich Kerjo den Träkon und warf ihn auf dem Boden. Doch als das geschah, hatten die Träkon bereits ihre Schüsse abgefeuert und sie trafen nun alle den am Boden liegenden Verbündeten. „WAS?!“, brüllte einer der Schützen. Den Moment nutzte Kerjo aus, um die erschrockenen Feinde, der Reihe nach umzulegen. „Puuh!“ Kerjo stand auf und wischte sich mit seinem Ärmel den Schweiß von der Stirn. „Glück gehabt!“, sagte er erleichtert. Den Trick mit dem Feind als Abfänger hatte er von seinem Ausbilder Tim gelernt. Hat man keinen Schutz, nimmt man sich den Feind als Schutz. Und Kerjo hatte dies auch erfolgreich umgesetzt. Der Junge ging auf die Tür zu, denn er hatte keine Zeit zu verlieren. Als er den Gang betrat, erblickte er lediglich ein paar seiner Kameraden. „Komm, Kerjo! Wir haben die Träkon beseitigt, jetzt können wir das Hauptquartier in die Luft jagen!“, rief Virgil dem Jungen zu. „Scheiße, ja!“, rief Kerjo und lief auf seine Verbündeten zu. Dann suchten sie schnell den Ausgang. Sie benutzten den Aufzug, um ins Erdgeschoss zu gelangen. Sie verließen das Gebäude und erblickten auch schon Jemma und die restlichen Soldaten, die auf sie warteten. „Können wir dem ein Ende bereiten?“, fragte Jemma Kerjo. Der Junge nickte und holte eine Handgranate raus, was die restlichen Soldaten auch taten. „Und los!“, rief Virgil. Sie zogen die Stifte aus den Granaten und warfen sie durch die zerstörten Fenster in das Hauptquartier. Blitzschnell liefen sie weg, während hinter ihnen das Gebäude in seine Einzelteile gesprengt wurde. „Das…wäre geschafft!“, sagte Kerjo erleichtert. Der Soldat holte sein Handy raus und wählte die Nummer von Tim. Es klingelte kurz und als der Ausbilder abhob und sich mit einem „Ja?“ meldete, erstatte Kerjo Bericht :“Die Träkon in Zed-City sind tot und das Hauptquartier liegt in Schutt und Asche!“ Daraufhin entgegnete Tim zufrieden :“Sehr gut! Ich bin wirklich stolz auf euch! Es machen sich jetzt H.S.T-Soldaten aus New Traskar-City auf den Weg. Ihr könnt euch schon auf den Heimweg machen!“ – „Verstanden!“, antwortete Kerjo und legte auf. Er und seine Kameraden hatten den Auftrag erfolgreich durchgeführt und machten sich jetzt wieder auf den Weg nach Veigt-City.


    Während sich auf der Erde die Träkon und die Hiros bekämpften, versammelten sich nun im Himmel die Götter, die seit jeher über Hiroya wachten. Sie gingen auf einen schimmernden Kreis zu, in dem sich einige Runen befanden. Die Umgebung um diesen Kreis herum, war nachtschwarz. Der erste Gott, der sich an den Rand des Kreises stellte, war Reka, der Gott der Naturgewalt, der auch gleichzeitig der Obergott der Hiros war. Er hatte einen dünnen Körperbau und nichts weiter an, als eine dunkelgrüne Kutte. Er beherrschte die legendäre Kraft, die die Elihankatzen auf der Erde haben. „Meine Brüder und Schwestern! Versammelt euch!“, sprach der Gott Reka mit einer ruhigen Stimme. Und kurz darauf erschienen auch die restlichen Götter. Sie sahen alle gleich aus, nur dass ihre Kutten die Farben hatten, die ihr jeweiliges Element darstellte. Der 2. Gott war Blaze, der Gott des Feuers, er trug eine rote Kutte. Nach und nach kamen auch die restlichen Gottheiten zum Vorschein. Als nun alle 12 Götter um den Kreis herum versammelt waren, begann Reka zu ihnen zu sprechen :“Meine Brüder und Schwestern! Ich habe euch heute hier versammeln lassen, weil wir ein schweres Problem zu lösen haben, das unsere Sterblichen Schützlinge auf der Erde große Schwierigkeiten bereiten kann!“ Die Gottheiten lauschten der ruhigen und entspannten Stimme von Reka. „Geht es um die Träkon, die ebenfalls von ihren Gottheiten die Kraft der Elemente geschenkt bekamen?“, fragte die Gottheit, die eine hellblaue Kutte trug. Reka nickte und antwortete :“So ist es, Aki, Göttin des Windes. Die Götter der Träkon haben uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wir wollten unseren Schützlingen die nötige Kraft verleihen, die Feinde zu unterwerfen. Doch kurz, nachdem sie die Kraft bekamen, haben die träkonyanischen Götter davon Wind bekommen und ihren Schützlingen dieselbe Kraft gegeben!“ Nun meldete sich Tecka, der Gott der Schatten in der nachtschwarzen Kutte zu Wort :“Und deshalb haben unsere Schützlinge große Probleme, denn die Feinde machen sich die Elemente zu nutzen, um unser Land anzugreifen. Sie scheinen momentan die Oberhand zu gewinnen, denn unsere Schützlinge können im Moment nicht viel tun, außer unser Land zu verteidigen!“ – „Könnte ich auch was dazu sagen?“, fragte Blaze, der Gott des Feuers. Tecka nickte und übergab das Wort an seinen Bruder. „Ich kann es mir nicht erklären, warum die Träkon unseren Schützlingen überlegen sind, obwohl beide Seiten die gleiche Kraft haben. Wir haben die volle Stärke der Elemente auf die scheinen lassen…und genauso haben es die träkonyanischen Soldat bei ihren Schützlingen getan. Warum haben sie dann die besseren Karten?“ Die Antwort auf diese Frage übernahm Liko, der Gott der Jig-Kraft :“Unsere Schützlinge können ihr volles Potenzial nicht richtig ausschöpfen. Die Elemente zu beherrschen ist nicht leicht und unter unsere Schützlingen gibt es mehr, die mit der Kraft noch nicht so gut umgehen können!“ – „Dafür gibt es ein paar unserer Schützlinge, die diese Kraft perfekt beherrschen. Das ist sehr erstaunlich, wie viel Potenzial sie in kürzester Zeit schon aus ihren Kräften ausschöpfen konnten!“, erwiderte Keogra, der Gott des Blitzes. Daraufhin übernahm Reka erneut das Wort :“Und genau dieses erstaunliche Potenzial, die sie besitzen, kann Hiroya retten. Wir müssen dies Kraft nur noch etwas stärken!“ Plötzlich trat Kria, die Göttin der Pflanzen einen Schritt vor :“Du meinst doch wohl nicht das, was ich denke…oder, Reka?“ Bevor der angesprochene Gott antworten konnte, meldeten sich andere Götter dazu auch zu Wort. „Das ist eine zu große Verantwortung! Das können wir nicht riskieren!“, sagte Arzeen, die Wassergottheit. „Genau! Was, wenn die auserwählten Schützlinge dem nicht gewachsen sind?“, fand sich Elia, der Gott der Kampfkunst in das Gespräch ein. Kurze Zeit später brach die Versammlung in einer großen Gemurmel aus, bis es Reka zu viel wurde und er dem einen Schlussstrich setzte :“Aber, aber, meine Brüder und Schwestern! Bitte, lasst mich ausreden!“ Sofort verstummte das außer Kontrolle geratene Gespräch und Reka konnte nun weiterreden :“Erstmal…Kria, ja, ich meine genau das, was du denkst…eher gesagt, wovon alle denken. Und ja, ich weiß, dass es gefährlich ist, aber denkt doch bitte an unsere Schützlinge, an unser Land und an die Zukunft von Zeinar. Was ist, wenn die Träkon unsere Schützlinge endgültig vernichten? Dann wird Träkonya ein riesiger Staat, der dann so viel Macht besitzen würde, dass die anderen Länder, wie Pärcya oder Folya auch in Kürze ihr Ende erleben werden! Träkonya war schon mal fast an der Macht…erinnert euch an die Deadline von 1946!“ Erneut brach leises Gemurmel unter den Gottheiten aus. Sie konnten wirklich nicht abstreiten, dass das eine leichte Zeit war und dass die Hiros das erneut überleben würden. „Es war eine sehr schlimme Zeit! Viele unserer Schützlinge sind im Krieg gefallen. Hiroya stand fast vor dem kompletten Untergang! Das kann jederzeit wieder passieren. Und das akzeptiere ich nicht!“, sprach Reka weiter, während seine ruhige Stimme nach und nach einen etwas lauteren und ernsteren Ton annahm. Plötzlich meldete sich die Eisgöttin Cree zu Wort :“ Du hast Recht, Reka. Niemand sagt, dass das eine leichte Zeit war…und wenn ich darüber nachdenke, gibt es sicherlich wirklich keine andere Lösung. Wir hätten zuerst überlegen sollen, bevor wir zu reden begannen!“ Cree und die anderen Götter, außer Reka, senkten den Kopf. „Aber, aber, meine Brüder und Schwestern. Ihr braucht euch für nichts zu entschuldigen!“, antwortete Reka wieder mit ruhiger Stimme. Die Götter schauten dem Obergott wieder in die Augen. Dieser begann nun weiter zu reden :“Wichtig ist, dass ihr den Ernst der Lage verstanden habt. Ihr wisst also, was zu tun ist?“ Reka´s Brüder und Schwestern nickten und holten gleichzeitig aus den Taschen ihrer Kutten jeweils eine Karte raus. Sie hatten etwa die Größe von gewöhnlichen Sammelkarten und waren in die Farbe gehüllt, die auch das Element der jeweiligen Götter darstellten. Blaze, der Feuergott holte, zum Beispiel eine Karte raus, die ganz in Rot gehüllt war, Tecka nahm eine in Schwarz und so weiter. Als alle Götter ihre Karten in der Hand hielten, sprach Reka :“Meine Brüder und Schwestern. Diese Elementarkarten haben wir unser ganzes Leben lang beschützt, sowohl vor den Göttern der Träkon, als auch vor denen der Pärcen. Sie haben eine unvorstellbare Kraft, mit denen nur Auserwählte klar kommen! Wir haben hunderte von Jahren gewartet, um unsere Kräfte mit unseren Schützlingen zu teilen! Die Zeit ist gekommen und nun ist auch die Zeit gekommen, an denen wir diese Elementarkarten brauchen werden. Genauer gesagt, brauchen unsere auserwählten Schützlinge sie.“ Bevor Reka weiterreden konnte, fragte Tego, der Gott des Stahles :“Aber was ist, wenn die Karten in die falschen Hände gelangen?“ Reka schüttelte lächelnd den Kopf und antwortete :“Mach dir darum keine Sorgen, mein Bruder. Das Schicksal wird diese Karten zu den Auserwählten bringen! So, jetzt steckt eure letzte zu entbehrende Kraft in diese Karten.“ Der Obergott, sowie die anderen Götter schlossen ihre Augen und übertrugen ihre Kraft auf diese Karten. Nach kurzer Zeit öffneten sie sie wieder und schauten ihre vor Kraft glänzenden Karten an. „So, jetzt müssen wir uns von ihnen trennen. Also, meine Brüder und Schwestern, lasst diese Karten auf die Erde fallen, in der Hoffnung, dass sie unseren Schützlingen helfen und sie dadurch Hiroya wieder ihren Glanz zurückbringen. Die Götter schlossen erneut ihre Augen für wenige Sekunden. Als sie sie wieder öffneten, befanden sich die Karten nicht mehr in ihren Händen, sie waren nun auf der Erde…in Hiroya.

  • Kapitel 17 : Ein würdiger Gegner Warnung : Brutalere Szenen


    Donnerstag, 10:03 Uhr
    Capture-City [Träkonya]


    Lance und seine Verbündeten, die am gestrigen Tag erfolgreich eine Mission in Fränger-City erledigten, waren nun wieder auf dem Weg nach Hiroya. „So, wir sind jetzt hier in Capture-City, es dauert nicht mehr so lange, bis wir an der Mauer sind“, sprach Lance zu seinen Leuten. Plötzlich entdeckte der Spion Schienen neben sich…Schienen der Himmelsfähre. Da bekam der Junge eine gute Idee. „Hey, Leute…der eine Typ aus dem Hauptquartier hat doch gesagt, der hätte seinen Sohn nach Hiroya geschickt. Vielleicht fährt er ja mit der Himmelsfähre hier!“, sagte er. „Ja, und?“, erwiderte einer seiner Verbündeten. Daraufhin antwortete Lance :“Wir sollten das ganze hier ein Bisschen sabotieren…falls der Typ drin ist, wird es ihm vielleicht Schmerzen bereiten…“ – „Und wie willst du das machen, Lance?“, bekam er als Antwort. Wortlos ging Lance zu den Schienen und begutachtete sie. „So!“, rief er und trat mit voller Wucht gegen die Schiene, die sich sofort verbog. Für einen normalen Menschen wäre das unmöglich, aber Lance beherrschte die Stahl-Kräfte und konnte somit Metall verformen. „Gar nicht mal so schlecht, Lance!“, sprach Lloyd, der Vertreter von Lance, daraufhin. Der Spion trat noch wenige Mal gegen die Schienen, um sicher zu gehen, dass auch wirklich ein Unfall passiert. „Kommt, bringen wir uns in Sicherheit!“, sprach Lance, als er die auf sich zukommende Himmelsfähre erblickte. Sie hielten einen ausreichenden Abstand ein und beobachteten nun den drohenden Unfall aus der Ferne. Als die Himmelsfähre die verbogene Stelle erreichte, lösten sich die Räder aus der Verankerung und ließen das tonnenschwere Transportmittel mitsamt seinen Waggons umkippen. „Haha!“, jubelte Lance. Er hörte die Hilfeschreie von verzweifelten Passagieren. „Ich will mal sehen, wie die das hinkriegen wollen!“, sagte Lloyd lachend. Daraufhin entgegnete Lance :“Da wir jetzt von hier verschwinden, werden wir das auch nicht erfahren, also kommt!“ Er machte sich mit seinen Verbündeten auf, um schnell zur Mauer zu gelangen, doch nach wenigen Schritten hörten sie ein Klirren…das Klirren einer zerbrochenen Fensterscheibe. Sofort wandte sich Lance´s Blick an die Quelle des Geräusches. Und tatsächlich : Jemand hatte von innen eine Fensterscheibe eingeschlagen und quetschte sich mit großer Mühe aus der demolierten Himmelsfähre heraus. Es war ein Junge, etwa im Alter von Lance, mit kurzen schwarzen Haaren. Es war Lenny! Der Sohn des Offiziers. Als er es schaffte, sich durch das kaputte Fenster nach draußen zu quetschen, sprang er auf den Boden. „HEY, DU DA!“, rief der Junge in Lance Richtung. Der Spion schaute den Jungen an und antwortete laut :“Was ist denn los?“ – „DAS WIRD NICHT UNGESTRAFT BLEIBEN! DAS VERSPRECHE ICH DIR!“, brüllte Lenny mit einem aggressiven Tonfall, als er sich einen großen Metallsplitter aus dem linken Oberarm zog. „Was willst du denn machen?“, fragte Lance mit einer gelassenen Stimme. Der verwundete Junge trat ein paar Schritte näher und rief :“Ich werde dich und dein ganzes Scheiß Volk ausrotten!“ Nun kam Lance auch ein paar Schritte näher :“Versuch es doch!“ Und kaum hatte der Spion diese Worte gesagt, kamen auch schon einige Blitze auf ihn zu. Doch Lance reagierte schnell und zog mit seinen Stahl-Kräften die verbogenen Schienenteile zu sich und erschuf ein Abwehrschild daraus. „Okay, wie du willst!“, brüllte Lance und stürmte auf Lenny zu. Dieser bereitete seinen nächsten Angriff vor. Als Lance den Jungen erreichte, bekam er von ihm direkt einen Elektroschock. „Stahlhammer!“ Lance lagerte seine ganze Kraft in seinen Händen und schlug Lenny feste in den Bauch. Und das fühlte sich so an, wie ein mieser Schlag mit einem Stahlhammer, weswegen Lenny ein paar Schritte nach hinten taumelte. Doch er ließ sich nicht lange aufhalten und schmetterte seine Faust auf den Boden, woraufhin eine Schockwelle entstand, die sich auf Lance zu bewegte. Die Reaktionsgeschwindigkeit des Jungen war aber nicht ausgeprägt genug, um der Schockwelle auszuweichen. Als sie ihn erreichte, fuhren eine große Anzahl an Volt durch seinen Körper, die ihn auf die Knie gehen ließen. „Aargh!“, ächzte er, während sein Widersacher auf ihn zukam. Er speicherte seine ganze Energie in seinen Händen und wollte Lance damit den Rest geben, doch der Spion stand blitzschnell, packte sich Lenny´s Kopf und schmetterte ihn mit extremer Kraft auf den Boden, sodass der Angriff des Träkon unterbrochen wurde. Nun zog Lance viele lange und vor allem schmerzhafte Splitter auf sich zu und ließ sie anschließend, über seinen Widersacher fallen, der von den Splittern durchbohrt werden sollte. Aber Lenny packte sich die Arme des Spions und schleuderte ihn über sich, sodass er die Splitter abbekam. „Nicht…schlecht!“, antwortete Lance, der trotz Splittern im Rücken, relativ schnell wieder aufstand, genauso wie Lenny. „Das war erst der Anfang!“, antwortete der Träkon und ließ Blitze vom Himmel einschlagen. Lance wusste, dass überall die Chance bestand, dass er von einem Blitz getroffen wird, deshalb erschuf er mit Stahlplatten einen kleinen…ja, nennen wir es Unterschlupf, in dem die Blitze ihm nix anhaben konnten. „Du kannst dich nicht ewig verstecken, das weißt du schon, oder?“, Sagte Lenny lächelnd, der, ohne von den Blitzen getroffen zu werden, auf Lance zukam. Als er Lance gerade mit einem Stromschlag aus dem Unterschlupf schlagen wollte, stand Lance auf und schmetterte eine zum Schutz dienende Stahlplatte in Lenny´s Gesicht. Nun ging alles auf Nahkampf über. Lance kämpfte mit seinen Stahlhänden und Lenny mit seinen elektrisch aufgeladenen Händen. Der Spion und der Offizierssohn erschöpften sich mit jeder kämpfenden Sekunde mehr…sie holten alles raus! Kurz darauf lagen beide am Boden. Durch Lance’ Körper floss elektrische Spannung, die ihn so gut wie bewegungsunfähig machten und Lenny konnte sich vor lauter Prellungen und Schmerzen auch nur minimal bewegen. Beide Kontrahenten waren am Ende ihrer Kräfte…fast! Sie holten beide ihre letzte Kraft raus, um aufzustehen. Wenige Meter trennten die beiden Kämpfenden voneinander. „D-Du hast keine Chance gegen mich!“, sagte Lance, dessen ganzer Körper vor Elektrizität schmerzhaft zuckte. Lenny konnte sich kaum noch auf den Beinen halten, sprach aber noch :“N-Nein, du wirst hier elendig v-versagen!“ Die beiden Schwerverletzten brachten die wenige Kraft, die ihnen noch blieb auf, um in ihren Händen Kugeln zu erschaffen, die aus ihrem Element bestanden. Kurz darauf schleuderten die beiden ihre Kugeln gleichzeitig auf den Anderen zu. Sie prallten aufeinander, nun entschied sich, wer der Stärkere war. Lenny und Lance beobachteten ihre Elementarkugeln, die nach kurzer Zeit explodierten. Die entstandene Druckwelle aus der Explosion, schleuderte die beiden Gegner weg. Lance Körper zitterte überall und war nun durch die entstandenen Schmerzen, völlig bewegungsunfähig…das Gleiche galt auch für Lenny, dessen ganzer Körper stark schmerzte. Das Einzige was die beiden Kontrahenten noch raus brachten, war ein angestrengtes Ächzen. Es schien nun niemand den Kampf gewonnen zu haben, keiner war tot oder konnte noch weiterkämpfen. Kurze Zeit war es ganz ruhig, doch plötzlich merkten Lance´s Verbündete, dass verfeindete Soldaten auf sie zu stürmten. Und schon nach kurzer Zeit wurden sie von bewaffneten Soldaten umzingelt. „Alter, wir haben ein Problem!“, sprach einer der hilflosen Hiros. Ein anderer von ihnen antwortete :“Ja…scheiße, dass Lance nicht auf den Beinen ist!“ Als die Situation völlig aussichtslos für die Hiros galt, wurde ein kugelförmiger Gegenstand in die Mitte der Soldaten geworfen. Es war eine…Rauchbombe! Sofort wurde das Schlachtfeld in Rauch gehüllt. „Schnell, das ist unsere Chance! Holen wir Lance!“, ertönte die Stimme eines Hiros. Sie konnten zwar nicht sehen, wo ihr Anführer sich befand, aber sie hatten sich seinen Standort gemerkt und versuchten nun, unbemerkt dort hin zu kommen. Dies gelang ihnen auch, sie packten sich den verwundeten Lance und liefen um ihr Leben. Als sie es geschafft hatten, aus dem Rauch zu entkommen, liefen sie auf das Stadttor zu. Plötzlich sprang ein Junge von einem Dach und schloss sich der flüchtenden Gruppe an. Es war Lloyd, der sich auf dem Dach eines Hauses versteckte und von dort aus, die Rauchbombe warf. „Ah…Lloyd, du warst das stimmt´s?“, wurde er gefragt. Und die Antwort darauf, war ein wortloses Nicken. „Gut, gemacht, Alter!“ Den Hiros gelang es, unversehrt aus Capture-City zu flüchten. Als sie in Sicherheit waren, versorgten sie Lance und liefen weiter in die Richtung der großen Mauer, die Träkonya und Hiroya seit jeher voneinander trennte.


    10:31
    Death-Forest [Hiroya]


    Langsam wachten Gin, Drake, Mia und Sharon auch auf, die endlich aus diesem Wald rauskommen wollten. „Hoffentlich finden wir hier bald mal einen Weg, der uns hier raus führt, ich halte es hier nämlich nicht länger aus!“, sagte Drake. „Keine Sorge, das kriegen wir schon hin!“, antwortete Sharon. Die Freunde folgten dem nächsten Weg, in der Hoffnung, dass sie diesmal Erfolg hatten. Toseko, der es sich wieder in Gin´s Kapuze bequem machte, schien irgendwas emotional aufzuwühlen, er machte nämlich einen traurigen Eindruck. „Miau…Miau“, ertönte es von der Katze mit einem traurigen Ton. „Was ist denn los, Toseko?“, fragte Gin ihn. „Miau…Miau“, ertönte es erneut. Das Blöde daran war ja, dass Toseko Ihnen nicht sagen konnte, was ihm auf dem Herzen lag. „Seltsam…so habe ich Toseko ja noch nie erlebt“, sprach Sharon. „Hm…ja, ich auch nicht!“, entgegnete Gin, der sich ein Bisschen Sorgen um die Katze machte. „Ach, er ist sicher nur müde, hat vielleicht schlecht geschlafen…kommt auch bei Katzen vor“, warf Mia ein, die das ganze nicht so dramatisch sah. Daraufhin erwiderte Drake :“Ich glaube nicht, dass er einfach nur müde ist, er wirkt mir irgendwie traurig…“ – „Hm, wenn ich traurig bin, muss ich nur einmal in meine Tasche greifen und dann hat sich das auch schon!“, antwortete Gin lächelnd. Daraufhin sprach Mia :“Katzenpsychologie funktioniert aber anders, als…Psychopsychologie…“ – „Wow, das ist vielleicht ein Zungenbrecher…man muss mal versuchen, dass 3-Mal ganz schnell hintereinander zu sagen!“, meinte Sharon lachend. Daraufhin Gin :“Ja, aber mal zurück zum Thema. Toseko kann uns nicht sagen, was los ist. Lassen wir ihn am Besten in Ruhe. Das wird sicher schon!“ – „Ja, da hast du sicher Recht!“, antwortete Drake. Die Rebellen folgten dem Weg nun schon ein gutes Weilchen, aber es war noch keine Spur von…“Freiheit“ zu sehen. „Vielleicht sollten wir exakter suchen!“, schlug Gin vor und ging auf die Büsche zu. Er ging langsam durch und guckte, ob vielleicht hinter den Büschen und Bäumen was zu sehen war. Denn ehrlich gesagt, die Wege konnte man wirklich vergessen. Sie suchten nun abseits des Weges und Gin hatte sogar Erfolg. „Guckt mal! Ich sehe ein schwaches Licht!“, rief er. Nur musste er, um zu dem Licht zu gelangen, sich zwischen langen spitzen Ästen durchquetschen. Das war kein besonderer Spaß, wenn sich bei jedem Schritt ein Ast in deinen Körper bohrt. Nun folgten ihm auch seine Freunde Gin und quetschten sich nach vorne. Als sie es nach schönen Schmerzen dann auch schafften, entdeckten sie einen weiteren Weg, der mit einem schwachen Licht weiter endete. „Hm…das kann nur der richtige Weg sein, zu diesem Weg gibt es nämlich keine Verbindung!“, behauptete Drake. „Ja, dann lass uns mal auf das Licht zugehen“, entgegnete Mia. Dieser Weg war auch wieder nicht gerade kurz…und das war für Gin ein besonderes Problem. „Man, ich hab so Hunger…kann uns hier nicht schnell ein Wolf über den Weg laufen?“, jammerte der Junge. „Ach, Gin, wenn wir erstmal hier raus sind, suchen wir nach Essen für dich...beziehungsweise, danach kannst DU ja dann suchen! Aber erstmal sollten wir uns darauf konzentrieren, hier raus zu kommen“, antwortete Sharon. Zwar nicht die Antwort, die Gin hören wollte, aber ihm gefiel es ja auch nicht in diesem Wald. Als sie dem Licht näher und näher kamen, entdeckten sie, dass es tatsächlich in die Freiheit führte. Nur noch ein paar Schritte waren nötig, um aus diesem Wald raus zu kommen. Als sie es dann endlich geschafft hatten, waren sie erstmal sehr froh. „Endlich sind wir hier raus!“, jubelte Mia. „Und guckt mal dort“, sprach Drake und zeigte auf eine Stadt, die nicht weit von ihnen entfernt war, „das muss Reco sein…da müssen wir hin!“ Und es war schon von weitem zu entdecken, dass die Träkon auch schon da waren, um in der Stadt Terror zu machen. Die Rebellen eilten auf das westliche Stadttor von Reco zu, um zu helfen. In besagter Stadt angekommen, zögerten Gin und seine Freunde nicht lange und teilten sich auf, um gegen die Träkon zu kämpfen. Wie immer hatten Gin und Drake die meisten Soldaten an der Backe, was aber auch kein großes Problem war. Gin wurde schon recht früh von einigen verfeindeten Soldaten angegriffen. Einer von ihnen lief auf den Jungen zu. Doch als die notwendige Nähe erreicht war, packte sich Gin den Soldaten feste und schmetterte ihn mit einem Bodyslam auf den Boden. Der Nächste Angreifer versuchte, Gin von hinten anzugreifen. Doch kurz bevor er ihn angreifen konnte, griff Gin mit den Armen über seine Schulter, packte den Träkon am Hals und schleuderte ihn über seinen Kopf auf den Boden. „Okay, alle zusammen!“, rief ein weiterer Soldat. Nun stürmten mehrere Kontrahenten gleichzeitig auf Gin zu, sodass der Junge keine Chance hatte, alle von ihnen zu erwischen. Nach nur wenigen Sekunden packten sich die Soldaten den Jungen, hoben ihn mit gemeinsamer Kraft hoch und warfen ihn durch eine geschlossene Fensterscheibe. „Argh!“, ächzte der Junge, der an manchen Stellen seines Körpers, Scherben und Splitter stecken hatte. Und so schnell, wie Gin durch die Scheibe geflogen war, so ließen sich die Angreifer auch wieder blicken. Einer von ihnen stand im Rahmen der zersplitterten Fensterscheibe und sprang auf Gin…mit dem Ellbogen voraus. Kurz vor dem Treffer, trat Gin mit seinem Fuß gegen den Ellbogen, der dann nach hinten geknickt wurde…und was bei solchen Aktionen dann passiert, kann man sich ja denken. Auf jeden Fall bereute der am Boden liegende Träkon den Angriffsversuch mit dem Ellbogen. Gin rollte sich zur Seite und stand auf. „Wenn ihr nicht das gleiche Schicksal erleiden wollt, wie ihm…dann würde ich jetzt abhauen!“, sprach Gin mit einem genervten Tonfall. Doch jetzt abzuhauen kam für die Träkon nicht in Frage. Einer der Soldaten stürmte dummerweise auf Gin zu, der direkt neben der Tür stand. Der Junge öffnete die Tür, der Träkon konnte nicht mehr abbremsen und knallte mit seinem ganzen Körpergewischt gegen die Tür. „So, du liegst! Wer ist der Nächste?“, sagte Gin grinsend. Dem Jungen wurden diese Kämpfe auf einer Ebene langweilig, deshalb ging er die Treppe des Hauses hoch. Die Träkon folgten ihm selbstverständlich hoch. Nun waren nur noch Gin und fünf verfeindete Träkon da. Einer von Ihnen stand nah an der Treppe und das machte sich der Junge zum Vorteil. Er drängelte sich blitzschnell an den Anderen vorbei und steuerte auf den Träkon auf der Treppe zu, der wenig Chance hatte, auszuweichen. Denn neben ihm war…die Treppe, rechts von ihm eine Wand und vor ihm Gin. Und kaum hatte der Junge den Soldaten erreicht, packte er ihn und warf ihn die Treppe runter. „Tut mir Leid, Bro.“, sprach Gin scherzhaft und wandte sich nun wieder den restlichen Träkon zu. Sie hatten auch gleich schon einen Plan, Gin stand nämlich genau vor einem Fenster…und sie befanden sich im 1. Stock. Also starteten sie einen Angriffsversuch, indem sie alle zusammen auf den Jungen zuliefen, um ihn aus dem Fenster zu rammen. Das bemerkte der junge Hiro aber. Er sprang hoch, hielt sich an einer Deckenlampe fest und konnte nun noch mehr Techniken anwenden. Einer der Angreifer bekam einen festen Fußtritt ins Gesicht. Doch der Nächste packte sich Gin, zerrte ihn weg und warf ihn erneut durch die geschlossene Fensterscheibe. Der Junge kam ziemlich schmerzhaft unten auf, was ihm aber nützlich sein konnte. Es war vorauszusehen, dass die Gegner erneut versuchten, auf Gin mit dem Ellbogen voraus, runter zu springen. Obwohl Gin sich vor Schmerzen kaum noch bewegen konnte, wusste er, wie er den Träkon endgültig den Rest geben könnte. Es kam, wie vermutet und Gin´s Kontrahenten sprangen mit dem Ellbogen voraus, runter. Kurz bevor es zum Aufprall und einer sehr schmerzhaften Attacke an Gin gekommen wäre, verwandelte sich der Junge mit seiner Dunkelheits-Kraft in einen Schatten…die Träkon trafen also nicht und prallten mit dem Ellbogen auf den Boden. Gin schwebte als Schatten ein paar Meter weit weg von den Träkon und verwandelte sich wieder in seine ursprüngliche Form. „Autsch!“, sprach er mit knirschenden Zähnen, als er die Träkon sah, „also das war jetzt übel…!“ Mit schüttelndem Kopf entfernte er sich von dem Haus. Drake, Mia und Sharon kamen mit der Situation auch Bestens klar, sie ließen sich nicht sonderlich von den verfeindeten Soldaten einschüchtern und zeigten, was sie konnten. Als der Kampf dann endlich beendet und die Träkon beseitigt waren, suchten sich die vier Freunde. Nach kurzer Zeit fanden sie sich auch alle wieder zusammen, die Stadt Reco ist nämlich nicht sonderlich groß. „Wow, so einen tollen Kampf hatte ich schon lange nicht mehr!“, sprach Drake freudig. „J-Ja, stimmt schon!“, antwortete Gin, der von dem Fall aus dem 1. Stock noch etwas angeschlagen war. Daraufhin antwortete Sharon lächelnd : „Gin, um dich kümmern wir uns, wenn wir wieder in Mija-City sind.“ – „Wenn wir schon dabei sind, wir sollten uns beeilen. Leonardo macht sich bestimmt schon Sorgen um uns!“, meinte Mia. Darauf antwortete Drake :“Okay, nehmt die Beine in die Hand und los!“ Die Freunde verließen die Stadt. „Wir gehen aber nicht wieder durch den Wald!“, sprach Sharon schon im Voraus. „Ja“, lachte Drake, der Sharon´s Voreiligkeit sehr amüsant fand, „wir gehen diesmal nicht durch den Wald, ich denke, wir finden doch einen anderen Weg…!"

  • Huhu, Gin^^


    Späte Antwort, aber besser als keine ^^
    Unter dem Zitat steht wieder, wie es richtig ist.


    Mfg
    Ventus~ UHaFnir


  • Kapitel 18 : Gefrorenes Blut [Teil 1]


    Als die Freunde Reco verließen, entdeckten sie zwischen der Stadt und dem Death-Forest eine Fährenstation. "Wieso habe ich das irgendwie gewusst?", fragte sich Gin und schlug sich mit der Hand gegen die Stirn. "Hm...warum kamen wir denn vorher nicht schon so nach Reco? Wieso mussten wir den fürchterlichen Weg durch den Wald gehen?!", fragte Sharon etwas genervt. Drake zuckte mit den Schultern und betrat die Fährenstation. Im Inneren des gigantischen Gebäudes, welches mit Sitzbänken, Imbissbuden, Getränke- und Süßigkeitenautomaten, etlichen Tunneln, bei denen man sowieso nie weiß, wo diese einen hinführen, und einem kleinen Infostand, an dem sich hektische Passanten schubsten, um noch rechtzeitig ihre Himmelsfähre zu kriegen gefüllt ist.
    "Naja, vielleicht fragen wir ja mal!", schlug Drake vor und ging mit seinen Freunden in Richtung Infostand. Dort angekommen, erblickten sie eine junge Dame in blauer Dienstuniform und langen blonden Haaren, die ein Telefon in der linken Hand hielt. Die Freunde warteten einen kurzen Moment, bis die Dame ihr Telefonat beendete. "Entschuldigung, dass ihr warten musstet," sprach die Frau, nachdem sie auflegte, "was kann ich für euch tun?" Drake trat einen Schritt vor und erkundigte sich :"Äähm...hallo. Ich hätte eine kleine Frage. Meine Freunde und ich wollte vor ein paar Tagen nach Reco. Es hieß aber, dass der direkte Weg in die Stadt blockiert wäre. Was war denn los?" Die junge Dame entgegnete prompt :"Ach, irgendwelche Deppen haben die Schienen mit Schrottteilen blockiert, sodass erst noch Leute aus Deek kommen mussten, um das Problem zu beseitigen. Und nachdem das geschah, wurden direkt noch die Schienen zwischen Reco und dem Death-Forest überprüft, um sicher zu gehen, dass es sonst keine Fälle von Vandalismus oder Ähnlichem gab." - "Ach, so war das...okay, danke", antwortete Drake und entfernte sich mit Gin, Mia und Sharon von dem Informationsstand. "Man...wir müssen darunter leiden, wenn so ein paar Kindsköpfe die Schienen blockieren?", fragte Sharon genervt. "Ich glaube nicht wirklich, dass sich einfach irgendwer einen Spaß erlaubt hatte. Das waren sicher einige Träkon, die gehen immer taktischer vor!", meinte Gin. Drake antwortete :"Wenn das zu häufig passiert, kann dies zu einem richtigen Problem werden! Stellt euch mal vor, alle Schienen, die in eine bestimmte Stadt führen, wären alle blockiert. Dann hätten die Träkon leichte Bahn, weil die Verstärkung sich dann dementsprechend verzögert!" - "Gar nicht mal so schlecht, für diese kleinen Pisser. Naja, doch wir haben auch unsere Tricks!", sagte Gin und nickte dabei mit einem bösen Lächeln. "Oh...jetzt hab ich irgendwie Angst!", meldete sich Mia zu Wort. Plötzlich ertönte eine Durchsage :"Die Himmelsfähre nach Mija-City fährt in 2 Minuten auf Gleis 8 ab! Ich wiederhole : Himmelsfähre nach Mija-City auf Gleis 8!" - "Oh, Leute. Wir müssen uns beeilen!", hetzte Drake und lief mit seinen Freunden zum Ticketautomat, kauften sich eine Fahrkarte nach Mija-City und sprinteten im Eiltempo durch den Tunnel, der zu Gleis 8 führte. "BEEILT EUCH!", rief Drake, der befürchtete, es nicht mehr rechtzeitig zu schaffen. Als sie die Treppe hochliefen, kam gerade die Himmelsfähre an. Die Türen öffneten sich, etliche Menschen verließen das zugähnliche Verkehrsmittel...und noch mehr Leute stürmten rein. Drake und seine Freunde schafften es gerade noch, die Himmelsfähre zu betreten, bevor sich die Türen schlossen. Völlig außer Atem, ließen sich die vier auf die Sitze fallen. "Boah...gerade...noch geschafft!", sagte Drake erleichtert, der ein paar kräftige Atemzüge nahm. Als sich die Türen schlossen, begann auch schon die Fahrt. "Wie kam man eigentlich auf die Idee, die Schienen der Himmelsfähre so weit oben in der Luft zu setzen?", fragte Mia, die aus dem Fenster schaute und sich die an ihnen vorbeiziehenden Städte anschaute. "Vielleicht gab's nicht genug Freizeitparks, was weiß ich?", antwortete Drake, ohne sich wirklich Gedanken über diese Frage zu machen. Gin guckte Drake an und fragte :"Was ist ein Freizeitpark?" Und diese Frage hatte zufolge, dass die Blicke von Drake, Mia, Sharon und sogar Toseko sich auf den fragenden Jungen richteten. "Was?! Du weißt nicht, was ein Freizeitpark ist?!", fragte Mia überrascht. "Ach, naja. Vielleicht kann ich mich auch nicht mehr an die Zeit erinnern, in der mich meine Eltern zu allem Möglichen mitnahmen, um mir auch ein Bisschen was von der Welt zu zeigen!", antwortete Gin sarkastisch. "Oh", entgegnete Sharon, "das...muss man ja auch bedenken..." Drake begann zu erklären :"Ein Freizeitpark ist ein Ort, an dem es große Achterbahnen gibt...ööhm...Losbuden, Essensstände, lustige Attraktionen und lauter anderer Sachen gibt, die Spaß machen." - "Ööhm...was ist eine Achterbahn?", fragte Gin verwirrt. "Oh, man. Kannst das ja mal googlen", entgegnete Drake. "Was bedeutet denn jetzt googlen?!", ertönte eine laute Stimme in Gin's Kopf. Er wollte aber nicht weiterfragen, deshalb beließ er es bei einem Gedanken. Aber Gin machte keine Witze, er hatte wirklich noch nie von diesen Dingen gehört. Die meisten Dinge, die für viele andere selbstverständlich waren (oder zumindest die Kenntnis) stempelten dem Jungen ein großes Fragezeichen auf die Stirn. "Ich hab mich immer gefreut, wenn meine Eltern nach Hause kamen und sagten, dass wir mit Freunden heute in den Freizeitpark gehen würden", schwärmte Mia von ihrer Kindheit. Daraufhin antwortete Gin :"Sowas haben deine Eltern gemacht? Komisch...wenn meine Eltern nach Hause kamen, gab's für mich eins auf die Fresse..." Da fiel Mia wieder ein, dass man in Gin's Gegenwart nicht über so was redet...das würde ihn nur traurig machen. Gleichzeitig dachte Sharon über Gin's Aussage nach. Sie wusste, wie schlimm es Gin in seiner Kindheit hatte, aber das verwunderte sie etwas. "Wenn seine Eltern nach Hause kamen, bekam er eine in die Fresse?", dachte sie. Und so was ist wirklich nichts, womit man Spaß machen sollte. Gin wandte seinen Blick von seinen Freunden ab. Sharon wusste, immer wenn er das tat, spukten ihm grausame Erinnerungen durch den Kopf. Das hatte sie oft genug beobachtet, auch in der einen Nacht in Mija-City, als Sharon ihm ins Gewissen geredet hatte. Sie sah vorher, dass er seinen Blick nach links wandte und die Augen schloss...kurz darauf floss Blut. Und obwohl Sharon schon einiges über Gin wusste, fragte sie sich immer wieder, wie er es bis dahin geschafft hatte, wo er jetzt stand. Irgendwer musste dem Jungen immer wieder helfen...auch wenn so eine Wunde in der Seele wirklich nicht toll war. Sharon legte ihren Arm um die Schulter des Jungen. Wortlos schaute Gin nun Sharon in die Augen. Das Mädchen hatte ihn wirklich sehr gern...und deshalb wollte sie ihn nicht verlieren. Plötzlich vernahmen sie einen Ton aus Gin's Hosentasche, es war sein Handy. Der Junge nahm es aus seiner Tasche. "Da ruft mich jemand an...", sprach er, tippte auf sein Handy und hielt es sich an's Ohr. "Hallo?", meldete er sich. Sharon, Mia und Drake hörten nicht, mit wem Gin telefonierte. "Ah...du bist es...", sagte Gin. "Ja, red ruhig!" - "Okay" - "Worum geht es?" - "Warum ich?" - "...Okay, komm nach Mija-City in die Universität!" - "Bis gleich" Das waren Gin's Worte, die während des Telefonates fielen. "Wer war das, Gin?", fragte Drake. Der Junge antwortete :"Niemand!" - "O...kay" Gin steckte sein Handy wieder in die Hosentasche. "Guckt mal, da ist Mija-City!", sprach Mia und zeigte aus dem Fenster. Sharon und Drake drehten sich um und schauten aus dem Fenster. Tatsächlich war Mija-City zu sehen. Die imposante Statue Eric Täs', die den Rathausplatz der Stadt zierte, wurde von einem goldenen Lichtschein umhüllt. Die Sonne schien stark und ließ Mija-City allgemein in einem herrlichen Licht erscheinen. "Oh, wow!", sprach Sharon mit strahlenden Augen. "Super, wir sind gleich da!", sagte Drake. Als die Himmelsfähre anhielt, stiegen die Freunde aus und gingen auf die Universität zu. Das sonnige Wetter war für viele Kinder eine perfekte Möglichkeit sich draußen auszutoben. Der Anblick der Kinder löste in Gin eine Erinnerung aus seiner Kindheit aus.


    [Flashback]


    Gin befand sich draußen in Traskar-City. Viele kleine Gebäude zierten die Umgebung um ihn herum. "WAS soll ich tun?!", fragte er einen schwarzhaarigen Jungen vor ihm. "Was fragst du so? Willst du dich jetzt immer drücken?", bekam Gin eine Antwort. Er antwortete :"Lance, ich bin nicht so der offene Typ...ich zieh mich lieber zurück und...leb mein erbärmliches Leben weiter!" Gin drehte sich um und wollte gerade gehen. "Du veränderst dich, Gin. Das hab ich dir schon mal gesagt. Irgendwann bist du nur noch ein seelisches Wrack, wenn du dir selbst zu gut bist, um Zeit mit deinen Freunden zu verbringen!" - "Das ist nicht mein Verdienst...das alles hätte nicht passieren müssen!", schüttelte Gin den Kopf und ging weg.


    [Gegenwart]


    Ohne wirklich auf den Weg vor sich zu achten, ging Gin weiter...er wurde wieder von Erinnerungen geplagt, für die er sich selbst nun schämte. Er hatte sich wirklich verändert...woran einzig und allein seine Eltern Schuld waren. Mit der Zeit wandte er sich immer wieder von seinen Freunden ab und ging langsam hinüber in die schlimmste Phase seiner Kindheit, doch daran wollte Gin nicht mehr länger denken. Als die vier die Universität erreichten, öffneten sie die knarrende Tür und traten ein. "Endlich wieder in Mija-City!", sprach Mia erleichtert und ging ein paar Schritte weiter, "Ich hab alles hier vermisst." Sharon lachte und trat mit Gin und Drake ebenfalls näher. Plötzlich öffnete sich die Tür am Ende der Eingangshalle und ein ihnen bekanntes Gesicht erschien. "D-Du meine Güte!" Der Mann gegenüber von ihnen, lief auf die Freunde zu. "Hallo, Leonardo!", begrüßte Sharon den Gelehrten. Der Mann entgegnete :"W-Wo zur Hölle wart ihr? Ich hab mir Sorgen gemacht!" - "Ja, also das war so...", wollte Sharon gerade erzählen, bis sie von einem Klopfen unterbrochen wurde. Gin reagierte sofort darauf und sagte :"Sharon! Erzählt Leonardo, was passiert ist! Ich muss gerade was erledigen!" Kurz darauf ging Gin zur Tür und verließ die Universität. "W-Was sollte das denn jetzt?", fragte Leonardo verwirrt. Drake entgegnete mit einem ersten Ton :"Das frag ich mich auch!" - "A-Aber erzählt mir mal, was passiert ist", sprach Leonardo.
    Als Gin die Universität verließ, stand ein Junge vor ihm. Er hatte kurze blonde Haare, trug ein schwarzes T-Shirt mit weißen Streifen an den Ärmeln. Er trug blau-schwarze Laufschuhe. "Hallo Gin! Man, du hast dich kein Bisschen geändert, muss ich sagen!" - "Hallo Lloyd. Du sagtest, du hättest was für mich?", entgegnete Gin lässig. "In der Tat!", entgegnete Lloyd, "Komm mit, uns darf niemand hören!" Gin nickte und ging mit Lloyd in eine Seitengasse, ein paar Gebäude weiter. "Okay...hier sollten wir ungestört sein!", sprach Lloyd und holte eine zusammengerollte Akte aus seiner Tasche und überreichte sie Gin. "Lance lässt fragen, ob du das für ihn erledigen könntest...er ist momentan nicht in der Verfassung dazu", sagte Lloyd. "Ach, was ist denn mit unserem Profi-Schnüffler los?", fragte Gin, während er sich die Akte durchlas. "Ja, wir waren letztens in Träkonya auf einer Mission. Lance hat sich nen harten Kampf mit nem Jungen namens Lenny geliefert. Auf jeden Fall wird Lance im H.S.T-Hauptquartier behandelt und bittet dich nun, den Auftrag für ihn zu erledigen.", erklärte Lloyd. Gin schloss die Akte, schaute Lloyd an und antwortete :"Ich soll im Regierungsgebäude nach wichtigen Akten schnüffeln?" - "So kann man es auch sagen!", entgegnete Lloyd. Gin steckte die Akte ein und sprach :"Okay, ich mach es!" Der Spion antwortete daraufhin :"Danke, Gin. Ich werde Lance Bescheid sagen. Ach und...zieh dich warm an, ich hab gehört, in Träkonya schneit es gerade." - "Alles klar", antwortete Gin und ging mit Lloyd aus der Gasse heraus. "Ich wünsch dir viel Glück und hau rein, ne.", verabschiedete sich der Spion von dem Jungen. "Du auch, Alter!", antwortete Gin mit einem gelassenen Grinsen. Lloyd ging auf das Stadttor zu. Der Beauftragte wandte seinen Blick auf die Universität. Er dachte kurz nach, seinen Freunden Bescheid zu sagen, doch aus irgendeinem Grund entschied er sich anders. Er schüttelte den Kopf und ging auf die Fährenstation von Mija-City zu. Er kaufte sich ein Ticket nach Fäynar und stieg in die Himmelsfähre ein. Als die Fahrt begann, holte er noch einmal die Akte heraus und las sie sich gründlich durch, zuvor hatte er sie nämlich nur überflogen.


    H.S.T-Hauptquartier Traskar-City


    Auftragsbereich : Spionage und Informationsbeschaffung


    Zugeteilt an : Lance Wayne


    Priorität : 10/10


    Auftragsbeschreibung : Durch die rasche Ausbreitung der Gefahr, die von den Träkon ausgeht, brauchen wir dringend Informationen über unsere Feinde. Deshalb sollen im Regierungsgebäude von Leezer-City belastende und
    hilfreiche Akten oder andere Dokumente gesucht und mitgebracht werden, die uns im Kampf helfen könnten.


    "Hm...ich denke, das ist kein Problem!", dachte Gin, schloss die Akte und steckte sie wieder ein. "Miau!", plötzlich tauchte Toseko aus Gin's Kapuze auf. "Scheiße! Dich hab ich ja ganz vergessen!", erschrak Gin. Er wollte seine Katze eigentlich nicht da reinziehen, aber er hatte ganz vergessen, dass sie sich noch in seiner Kapuze befand. "Naja...dann musst du mir wohl helfen!", sagte er zu der Katze. "Miau?"
    Die Fahrt dauerte nicht lange, da sich Mija-City im Nord-Westen befand und Fäynar im Norden. Als die Himmelsfähre in der Zielstadt anhielt, stieg Gin aus und schaute sich die Stadt an. Sie war ziemlich geschützt, mit robusten Stadtmauern und Wachsoldaten an jeder Ecke. Ansonsten war Fäynar normal aufgebaut, mit üblichen Häusern, Läden und was halt so dazu gehört. Doch die Stadt war nicht das, was ihn interessierte. Er hob den Kopf und erblickte die riesige Mauer, die Hiroya und Träkonya schon seit Jahrhunderten trennte. Toseko lief neben Gin her, welcher sich seine Kapuze über den Kopf stülpte und sich der Mauer näherte. Dafür musste er die Stadt durch das Nord-Tor verlassen. Als das geschehen war, ging Gin durch einen kleinen stark bewachsenen Waldabschnitt. Er musste sich durch Büsche quetschen und an Bäumen vorbeigehen, um den Wald zu meistern. Dies dauerte aufgrund der begrenzten Größe von diesem auch nicht lange, sodass Gin nach kurzer Zeit wieder auf einem normalen Weg stand. Erneut hob er den Kopf und erblickte die Mauer, die nicht mehr weit von ihm entfern war. Als das letzte Stück bis dahin auch noch gemeistert war, hieß es jetzt für Gin, auf die andere Seite zu kommen. Da die Mauer früher nicht nur zum Schutz, sondern auch zum Schussaustausch diente, gab es noch viele Mörderlöcher, die es Gin ermöglichten, die Mauer hochzuklettern. Er steckte seine Hand in eines dieser Löcher, gefolgt von der anderen und seinen beiden Beinen. So zog er sich langsam aber sicher an der riesigen Mauer hoch. Als die Hälfte geschafft war, begann Gin, erschöpft zu atmen, doch er hielt weiterhin durch. Plötzlich brach der Stein, auf dem Gin's linker Fuß stand, aus der Mauer heraus. "WAAH!", brüllte der Junge. Der aus Reflex auch sein rechtes Bein einzog. Doch er suchte mit flüchtigen Blicken weitere Mörderlöcher, in der er seine Beine absetzen konnte. Toseko hingegen, nutzte kleinere Löcher, die aus der Brüchigkeit der Mauer hervorgingen, um hochzuklettern. Als Gin inzwischen auch wieder normal kletterte, kamen er und die Katze nach kurzer Zeit oben an. Von oben hatte Gin eine perfekte Aussicht auf Träkonya. Auch wenn es Feindesland war, genoss er den Anblick regelrecht. Eine herrliche Mischung aus grün, blau und anderen Farben wurden von dichten Schneeflocken beinahe bedeckt. Ja, Träkonya war auch an manchen Stellen ziemlich bewachsen...und Wasser schien es auch einiges zu geben. Der Junge spürte, wie es sehr kalt wurde. "Dann wollen wir mal!", sprach Gin, hob Toseko hoch und sprang die Mauer runter. Er landete im Schnee und daher ohne Verletzungen. Durch die einsamen Wintertage in seiner Kindheit, war Gin ziemlich abgehärtet, was Kälte anging...Toseko hingegen trug ja einen Schal. "Komm, Toseko! Das wird ein Spaß!", sagte Gin mit einem teuflischen Lächeln. Die beiden gingen auf das Innere von Träkonya zu...unwissend, was sie dort erwarten würde...


    (Fortsetzung folgt...)

  • Yo, Gin!
    Nachdem ich wieder Internet habe, hier ein Kommi zum neuesten Kapitel:
    Unter dem Zitat steht wie es richtig ist, wie immer x3


    MFG
    Rexilius UHaFnir


  • Kapitel 18 : Gefrorenes Blut [Teil 2] Warnung : Brutale Stellen


    Gin und Toseko marschierten durch den etwa einen halben Meter hohen Schnee in Richtung Zivilisation. Unterwegs hatte Gin kurze Bedenken, ob es vielleicht doch nicht so gut war, einfach abzuhauen, ohne seinen Freunden was zu sagen. Doch der Junge hatte keine Lust, sich von ihnen mehr oder weniger abhalten zu lassen oder es sogar so weit zu schaffen, dass sie mitkommen. Des Weiteren hatte Gin auch noch gute Gründe. Er stellte selbst fest, dass ihm Hiroya im Moment nicht gut tun würde, dort wo er seinen Erinnerungen nah ist. Dazu kommt auch noch, dass er seinem Freund Lance noch einen Gefallen schuldete, was Gin auch machen wird. Dichte Schneeflocken beschränkten Gins Sicht stark, weshalb er sich langsam fortbewegte. Der Junge hatte auch schon einen Plan, er brauchte eine Tarnung. Es ist nämlich so, dass Hiros und Träkon einen sechsten Sinn haben, um Gegner zu identifizieren. Nur einen kurzen Blick auf einen Fremden und man weiß, ob er dein Feind oder dein Verbündeter ist. Doch der Junge hatte gehört, dass das leicht zu verhindern war...mit einer guten Tarnung. In dem Fall reichte Gins einfache Kapuze nicht aus, sondern er brauchte etwas, was es anderen schwer macht, ihn als Feind zu identifizieren und als Person wiederzuerkennen...und Gin hatte auch schon eine Idee, wo er so eine Tarnung herkriegen würde. Nach einer ordentlichen zurückgelegten Strecke, erblickte Gin zwischen den dichten Schneeflocken eine Mauer...besser gesagt, die einer Stadt. Er würde wohl bald auf Zivilisation treffen. Langsam kam die große, robust gebaute Mauer näher, für deren Bau scheinbar keine Kosten gescheut wurden. Gin hatte keine andere Möglichkeit, als die Stadt zu betreten und dort nach etwas zu suchen, was ihm helfen würde. Vorsichtig machte er die ersten Schritte in die von Schnee bedeckte Stadt. Nach kurzer Zeit bemerkte der Junge skeptische Blicke von den Passanten, die sich ebenfalls in der Stadt befanden. Gin war leicht nervös, was wäre, wenn die Träkon ihn als Hiro entlarven? Auf jeden Fall schienen sich die Blicke der Menschen nicht von der fremden Gestalt abzuwenden, weshalb er nur geradeaus schaute...er wollte so unverdächtig wie möglich wirken. Nach einiger Zeit kam Gin an einem Krankenhaus an. "Genau das, was ich brauche", dachte sich Gin und betrat vorsichtig mit Toseko das Gebäude. Als der Junge drin war, befand er sich in einem Gang, an dessen anderen Ende sich ein Aufzug befand. Gin beschloss, diesen zu benutzen, doch er durfte sich nicht erwischen lassen. Er ging durch den Gang. Auf dem Weg erblickte er etliche Ärzte und Besucher, die meist gehetzt durch den Gang liefen. Gin hoffte sehr, dass ihn niemand erwischen würde. Nach kurzer Zeit war der Aufzug nur noch wenige Meter entfernt, doch eine Rezeption war Gin noch im Weg, an die er natürlich nicht einfach so vorbei gehen konnte. Er duckte sich deswegen und huschte an der Rezeption vorbei. Jetzt war der Aufzug nur noch zwei Meter entfernt, doch erst mal musste sie sich öffnen. Wenn Gin das machen würde, ständ er da und man hätte ihn gesehen. Der Junge wartete einen kurzen Moment, um sich einen Plan auszudenken. Doch zu seinem Glück, öffnete sich plötzlich der Aufzug. Zwei junge Chirurgen in grüner Arbeitskleidung verließen ihn. Der Aufzug war offen, Gin guckte schnell nach links und rechts, ob die Luft rein war und huschte dann blitzschnell mit Toseko in den Aufzug hinein und betätigte sofort einen Knopf, woraufhin sich die Türen schlossen. "Das war...knapp", sprach Gin erleichtert zu Toseko. "Miau! Miau!", entgegnete die Katze lächelnd. Als der Aufzug im 5. Stock ankam, öffnete sich die Tür. Gin schaute vorsichtig, wie viel im Gang los war. Und zu seiner Überraschung befand sich in dem Moment niemand dort, weshalb er und die Katze schnell aus dem Aufzug liefen und durch den Gang gingen. Ein festes Ziel hatte Gin nicht, er suchte nur nach einem Raum, der für ihn interessant aussah. Er nutzte die Abwesenheit von Ärzten, Patienten und anderen Leuten, um im Gang etwas schneller zu gehen. Immer, wenn der Junge jemanden erblickte, bückte er sich und tat so, als würde sich seine Schuhe binden, damit niemand ihn erkannte. Ein Arzt ging mit skeptischem Blick an Gin vorbei. "Ich halt das nicht aus...", dachte sich Gin nervös, "...ich muss irgendwo rein" Nach wenigen Metern entdeckte er auf der linken Seite eine Tür mit der Aufschrift "Labor". Dies weckte Gins Interesse, woraufhin er langsam und leise die Tür öffnete und eintrat. Er befand sich, wie die Aufschrift auf der Tür ihm schon sagte, in einem Labor. An den Seiten waren etliche Schränke, ein Waschbecken und alles andere, was in ein Labor gehört. An einer Wand befand sich ein Plakat, welches das Periodensystem zeigte. In der Mitte des Raumes war ein Tisch, auf dem sich einige Reagenzgläser und andere Behälter mit farbigen Flüssigkeiten befanden. An diesem Tisch stand ein großer dünner Mann mit kurzen braunen Haaren, der einen weißen Laborkittel und eine Hose in der gleichen Farbe trug. Es schien, als würde er gerade etwas notieren. Langsam schloss Gin die Tür hinter sich und zückte sein Butterfly. Er klappte es auf und näherte sich langsam dem Mann, der ihn nicht bemerkte. Als Gin einen halben Meter hinter ihm stand, setzte er dem Laborant mit einem ordentlichen Schnitt außer Gefecht. Das wäre dann mal erledigt. Eigentlich wollte Gin sich eine Tarnung suchen, doch etwas anderes weckte sein Interesse. Neben dem leblosen Körper des Mannes lag eine Mappe, in die er wohl eben etwas reingeschrieben hatte. Gin hob sie auf, legte sie auf den Tisch, klappte sie auf und las den Inhalt des vordersten Blattes, also den letzten Eintrag.


    Donnerstag, 1. Oktober


    Die Zucht der E. coli-Bakterien läuft wie geplant. Es fehlen nur noch ein paar Tests, um sicherzugehen, dass die Schadroutine auch wie gewünscht ist. Falls die Bakterien die geforderten Symptome aufbringen, werden wir mit ihnen das Trinkwasser in den Wasserleitungen von Hiroya verseuchen und so unsere Feinde außer Gefecht setzen. Wir müssen auf jeden Fall dafür sorgen, dass uns keine Unbefugten bei der Bakterienzucht stören


    Mehr stand dort nicht. Gin wusste auch schon genug. Er schloss die Mappe wieder. Bevor sich der Junge auch nur einen Schritt weiter bewegen konnte, öffnete sich plötzlich die Tür. "Doktor, ich habe hier die gewünschten...", ertönte eine männliche Stimme. Der Satz des Mannes brach sofort ab, als er Gin und den regungslosen Laborant am Boden sah. Nun war es auch schon zu spät, der Junge drehte sich um und schaute dem Mann in die Augen. Er hatte brünette Haare, die vorne etwas zur Seite gekämmt waren, trug ebenfalls Kittel, Hose und Hemd in weiß und schaute Gin mit einem erschrockenen Blick an. "HIRO!!!!", brüllte der Mann in einer unfassbaren Lautstärke. "BASTARD!!!", brüllte Gin zurück, zückte schnell seine Deseart Eagle und schoss dem Mann in den Bauch, der daraufhin sofort zu Boden fiel. Im nächsten Moment vernahm der Junge hektische Schritte. Er sprang über den Tisch und versteckte sich. Die Schritte wurden immer lauter, bis er wenige Sekunden später das Klicken einer Pistole hörte. Dann schienen Leute näher zu kommen, Gin blieb noch hinter dem Tisch. Als ein bewaffneter Mann in schwarzer Sicherheitsuniform ebenfalls hinter den Tisch ging, sahen seine Kollegen, wie er auf ein Stück runter gezogen wurde. Eine Sekunde später, ertönte ein Schuss und der bewaffnete Mann fiel auf den Boden...mit einem Loch im Kopf. "Schnappt ihn euch!", rief einer der anderen Sicherheitsleute und ging mit seinen beiden Kollegen näher. Einer blieb an der anderen Seite des Tisches stehen, die anderen teilten sich in beide Richtungen auf und überraschten Gin. Da der Junge nicht beide Seiten kontrollieren konnte, wurde er plötzlich von hinten gepackt und auf die Beine gestellt. Im nächsten Moment wurde er von dem anderen Mann gepackt und über den Tisch geworfen. "Aargh!" Gin lag nun vor der anderen Seite des Tisches. Ein Träkon stand vor ihm und zielte auf den Jungen, doch bevor er abdrücken konnte, rollte sich Gin zur Seite, stand blitzschnell auf und wechselte wieder auf die andere Seite des Tisches. Diesmal duckte er sich nicht, sondern er nahm ein Reagenzglas, auf das ein Etikett mit der Aufschrift "HCI" geklebt war. "HCI" ist die Formel für Salzsäure und die ist ätzend. Gin nahm sich also das Reagenzglas, öffnete es, woraufhin ihm ein unangenehmer Geruch in die Nase stieg. Als der Mann, der den Jungen eben noch erschießen wollte, sich umdrehte, schüttete Gin ihm die Salzsäure in's Gesicht, woraufhin der Mann laut zu schreien begann, nach hinten taumelte, stolperte und sich den Hinterkopf am Waschbecken aufschlug. Toseko machte auch fleißig mit, er lief auf einen der anderen beiden Sicherheitsleuten zu, stach ihm mit seinen Krallen in den Bauch und schleuderte ihn mit voller Wucht gegen einen Schrank. Toseko näherte sich dem Mann, um sich ihn noch weiter vorzuknöpfen. In der Zwischenzeit lieferten sich Gin und der letzte Träkon einen Nahkampf. Der Junge sprang auf den Tisch und trat dem Mann in's Gesicht, der daraufhin ein paar Schritte zurücktaumelte. Gin erkannte sofort, dass dieser Kandidat hier, wohl der trainierteste sein musste, denn er schaffte es, sich noch auf den Beinen zu halten und einige Kampftricks hatte er auch drauf. Er lief zurück zum Tisch, auf den noch Gin stand und zog ihm die Beine weg. Der Junge fiel auf den Tisch, der daraufhin einbrach. "Uurks...", ächzte Gin. Doch der nächste Angriff ging schon los, der Mann packte sich Gin und warf ihn gegen die Wand. Der Junge lag wieder am Boden und sein Kontrahent stand immer noch ein paar Meter weg von ihm und atmete hörbar. Gin nahm seine ganze Kraft zusammen und stand zitternd wieder auf. "G-Glaubst du...d-dass du mich so besiegst?", sprach Gin ächzend, während Blut aus seinem Mund tropfte. "Das hab ich jedenfalls vor...", antwortete der Träkon. Plötzlich riss Gin die Augen auf und hielt sich eine Hand an seinen Mund. Der Mann gegenüber von ihm sah nicht, was da vor sich ging. Als Gin die zitternde Hand von seinem Mund entfernte, war die ganze Handfläche mit Blut bedeckt. Als der Junge seine Hand ansah, zitterte er noch stärker. "W-Was hast du gemacht?", stotterte Gin. "Ich hab gar nichts gemacht...", antwortete der Mann, der auch etwas von Gins heftigen Blutverlust überrascht war, was ihm aber selbstverständlich kein Mitleid aufkommen ließ, schließlich war er ja sein Feind. Daraufhin sprach der Junge :"E-Egal, bringen wir es zu Ende." Der Träkon nickte und stürmte auf den zitternden Jungen zu. Dieser nahm seine ganze restliche Kraft zusammen, wich langsam aus, packte sich den linken Arm des Mannes und renkte ihn aus. Ein kurzer Schrei ertönte von dem Träkon. Gin boxte ihm in den Bauch, worauf er ein paar Schritte zurückstolperte. "D-Du hast ja doch noch etwas Kraft", sagte der Mann verwundert. "J-Ja...auch wenn es mir beschissen geht...h-habe ich noch etwas Kraft", entgegnete Gin und atmete gequält. Der Junge stand vor einem Schrank und der Träkon gegenüber von ihm. "Das wird jetzt interessant!", schoss Gin der Gedanke durch den Kopf. Sein auch etwas geschwächter Kontrahent stürmte erneut auf ihn zu. Gin wartete den richtigen Moment ab, um auszuweichen. Als der Mann nur noch 2 Sekunden von dem Jungen entfernt war, wich dieser mit einer agilen Bewegung aus und der Mann brach mit seinem ganzen Körpergewicht durch die Schranktür. Das zerbrochene Holz bohrte sich in seinen Körper. Toseko, der gerade mit seinem Opfer fertig war, sprintete ein paar Meter vor den Schrank und ließ ihn mit seiner Gedankenkraft umfallen. Nun war der Tod des Träkons nicht mehr zu bezweifeln. Auf jeden Fall sehr beeindruckend, was Toseko alles drauf hat. Die Katze sprang zur Tür, schnappte sich mit seiner für eine Katze enorme Kraft einen Stuhl und blockierte damit die Türklinke, damit niemand den Raum betreten konnte. Danach ging er zu Gin, der sich an einen Schrank lehnte. "Miau! Miau!" Toseko sah den Jungen an, der immer noch stark zitterte und aus dessen Mund Blut tropfte. Er wusste nicht, wie er Gin helfen könnte oder was er überhaupt hatte, deswegen schaute er sich im Raum um. "Miau...Miau?" Nach einem kurzen Moment hatte Toseko eine Idee. Die Katze sprang zu einem Schrank und öffnete ihn. "Miau...Miau, Miau!" Dort war anscheinend nichts, was ihm weiterhelfen konnte, deshalb suchte er in allen Schränken. Als er den Letzten öffnete, schaute er dessen Inhalt mit leuchtenden Augen und einem Lächeln an. Toseko sprang in den Schrank und packte sich einen Mundschutz, wie ihn oft Ärzte anhaben oder Chirurgen, wenn sie operieren. Toseko sprintete zurück zu Gin, sprang auf seine Schulter und legte ihm den Mundschutz vorsichtig an. Er bedeckte dabei die Nase und den Mund von Gin. Plötzlich wurde das Zittern schwächer und das Blut tropfte auch nicht mehr aus dem Mund des Jungen. Nach einem kurzen Moment schien es Gin besser zu gehen, was er selbst nicht verstehen konnte. "Toseko...", sprach er und schaute dabei die Katze an, die ihn gerettet hatte. "Wie hast du...?" der Junge konnte keinen ganzen Satz formulieren. Der Kater miaute lächelnd und zeigte mit seiner kleinen Pfote auf ein paar zerbrochene neben dem kaputten Tisch liegende Reagenzgläser, um die herum noch etwas Flüssigkeit war. "Miau!" Als Nächstes schüttelte die Katze mit der Pfote vor seinem Gesicht und stellte sich tot. "Willst du mir sagen...die Chemikalien sind Schuld?", fragte Gin die Katze. Sofort stand Toseko auf, hüpfte auf der Stelle und miaute bestätigend. "Hm, das kann gut sein!", sagte Gin daraufhin. Der Junge erinnerte sich, dass es ihm, nachdem er mit dem Tisch einbrach, so beschissen ging. "Es muss wohl so sein, dass ich auf den Geruch oder das Einatmen dieser Chemikalien negativ reagiere. Klar, nachdem der Tisch einbrach, zerbrachen auch die Reagenzgläser mit den Chemikalien, die ich daraufhin gerochen habe. Mein Körper hat daraufhin mit Schwäche und erhöhtem Blutverlust reagiert!", schlussfolgerte Gin, hob Toseko hoch und sprach zu ihm :"Du bist die beste Katze, die es gibt, Toseko! Danke!" Obwohl die Katze kaum ein Wort verstand, weil Gin durch den Mundschutz so unverständlich klang, wusste er, was der Junge ihm sagen wollte und miaute fröhlich. "Haha! Und jetzt hab ich auch meine Tarnung, perfekt!", fiel Gin ein. Der Mundschutz verdeckte einen großen Teil seines Gesichtes, das war wirklich die perfekte Tarnung. "So, Toseko. Verschwinden wir von hier...und ich verspreche dir, wenn wir bald wieder in Hiroya sind, fang ich die 'nen leckeren Lachs!" - "Miau! Miau!"


    Inzwischen in Mija-City erzählten Sharon, Mia und Drake dem Gelehrten, was passiert war. Sie vertiefeten sich so in die Geschichte, dass sie die Zeit vergaßen...und Gins lange Abwesenheit erst nach einigen Stunden bemerkten. Die vier saßen noch am Tisch, das sich vor einem Fenster befand. "Wo ist der Junge nur hin? Ich mache mir wirklich Sorgen", sprach Sharon, von der man eigentlich auch gar nichts anderes erwartet hätte. Mia antwortete daraufhin :"Ja und wer war der Junge, mit dem er gesprochen hatte?" - "Und warum stellt ihr euch diese Fragen?", entgegnete Drake daraufhin. Sharon antwortete laut :"WEIL GIN SCHON SEIT STUNDEN WEG IST!" Drake sprach :"Lasst ihn doch, vielleicht vertritt er sich nur gerade die Beine oder wollte irgendwen in der Nähe besuchen und hat vergessen, uns Bescheid zu sagen." Wenn die mal wüssten, wo Gin gerade wirklich ist. "D-Drake hat recht. Manchmal muss man den Kopf klar kriegen und da hilft meistens ein schöner Spaziergang.", stimmte Leonardo dem Jungen zu. "Und bei so welchen Zeitgenossen, wie Gin kann sich das auch mal in die Länge ziehen!", ergänzte Drake, "Macht euch keine Sorgen!" Sharon schüttelte mit einem etwas besorgten Gesichtsausdruck den Kopf und antwortete :"Ich wäre da nicht so beruhigt...hoffentlich ist er nicht in Gefahr." Drake lächelte und flüsterte Mia etwas in ihr Ohr :"Man merkt voll, wie die auf Gin steht, ohne Scheiß." Mia kicherte daraufhin kurz. "Was ist denn so lustig?", fragte Sharon mit einem nun ernsten Gesichtsausdruck. "Drake sagt, du verhältst dich so, als würdest du auf Gin stehen." Der Junge war natürlich nicht so begeistert, dass Mia das so ausplauderte. "Da hätte ich auch guten Grund zu...", dachte Sharon und lächelte. Drake hätte gedacht, von Sharon nun ne Standpauke zu hören, aber scheinbar hat er sie da irgendwo erwischt, vermutete er. "Naja, ist ja jetzt auch egal", sprach Mia. Leonardo sah Sharon lächelnd an und sprach dann :"M-Mach dir keine Sorgen, Gin taucht schon bald wieder auf." Daraufhin seufzte das Mädchen nur.

  • Guten Morgen, und hier sind die Nachrichten Gin^^


    Endlich wieder so einigermaßen gutes Internet! *mich freu*
    Das heißt, ich lass dir jetzt mal einen Kommi da!


    MFG
    RexiliusUHaFnir


  • Kapitel 18 : Gefrorenes Blut [Teil 3]


    Gin und Toseko befanden sich noch im Labor, als sie plötzlich laute Geräusche und Stimmen hörten. Jemand hämmerte gegen die Tür. "Verschwinden wir schnell, Toseko!", sprach Gin und ging zum Fenster. Er trat die Scheibe ein und sprang mit seinem kleinen Gefährten runter. Sie landeten recht sanft auf dem hohen Schnee, weshalb die Beiden auch nicht lange brauchten, um sich wieder aufzurappeln und aus der Stadt zu verschwinden. Toseko sprang wieder in Gins Kapuze. Der Junge brauchte sie nicht mehr zur Tarnung, da er ja jetzt einen Mundschutz hatte. Er lief auf das große Stadttor im Norden zu. Die Träkon, die in seine Nähe kamen, versuchten den Jungen anzugreifen. Toseko hob seine Pfoten und ließ einige große Schneehaufen in den Himmel schweben, die er dann mit einer kurzen Geste auf die verfeindeten Träkon schmettern ließ. Sie waren nun unter einer Menge Schnee begraben und deshalb keine Bedrohung mehr für den Jungen. "Gut gemacht...Toseko!", sprach Gin, der im Affentempo zum Stadttor lief. Als er es erreichte, legte er einen Gang zu und verließ die Stadt. Erneut bewegte Toseko seine Pfoten und ließ eine noch größere Menge Schnee das Stadttor blockieren, sodass ihnen keiner mehr folgen konnte. Nachdem Gin noch einige Meter lief, um auf Nummer sicher zu gehen, hielt er an und gönnte sich eine kleine Atempause. "Sehr gut...Ich glaube, die sehen wir nicht mehr", sagte er und sah Toseko lächelnd an. "Miau! Miau!", antwortete dieser. Jetzt erwartete die Beiden wieder ein ellenlanger Weg, der voller Gefahren stecken könnte. Denn immer noch beschränkten die dicht herunterfallenden Schneeflocken die Sicht des Jungen, weshalb er gut aufpassen musste. Gin setzte sich wieder in Bewegung, er wollte keine Zeit verlieren. Nach etwa 20 Minuten des anstrengenden Weges, merkte Gin plötzlich, dass Toseko sich in seiner Kapuze bewegte. Der Junge hielt an und fragte :"Was ist los?" Toseko sprang aus Gins Kapuze und zeigte mit seiner linken Pfote auf einige Gestalten hinter ihnen. Gin drehte sich um und erblickte sie ebenfalls. "Oh, man...", sprach Gin, als er plötzlich einen Streifschuss am Bein kassierte. "Hier! Ich hab einen!", ertönte eine für Gin, aufgrund der großen Entfernung zwischen ihnen, kaum hörbare Stimme. Kurz darauf sah er, dass noch mehr Gestalten erschienen, die in Gins Richtung schossen. "Nein. Nicht mit mir!", knurrte der Junge und beschwor einige Schatten aus dem Boden. Gin zeigte auf die Soldaten, die zwar die Schatten in der Luft erblickten, aber dennoch das Feuer nicht einstellten. Gins beschworene Helfer flogen geradeaus auf die Schützen zu. Je näher sie ihnen kamen, desto schwächer waren die Schatten für Gin zu erkennen. Nach einem kurzen Moment hörte er Schreie und sah, wie die Gestalten zu Boden gingen. Gin lief zu ihnen. Als er dort ankam, wo zuvor noch Schüsse ausgingen, schickte er die Schatten mit einer Handbewegung zurück in den Boden und begutachtete die leblosen Körper. Am Hosenbund von einem Soldaten entdeckte der Junge eine Art Karte. Er nahm sie und schaute sie sich genauer an.


    Träkonya Security Gard
    Abteilung B-026


    Gin wusste zwar nicht, was das für eine Abteilung war, doch er wusste, dass die "Träkonya Security Gard" nichts Gutes heißen konnte. Auf der Rückseite der Karte war ein schwarzer Balken. Es sah so aus, als wäre dies gleichzeitig eine Schlüsselkarte. "Hm...eine Karte vom T.S.G kann ich doch gut gebrauchen", meinte Gin, "vielleicht finde ich da ja etwas Interessantes!" Er steckte sich die Karte in die Hosentasche und als sein Blick wieder auf die toten Soldaten fiel, hatte er eine Idee. Unter den Leichen war der Schnee rot, was Gin einen großen Vorteil verschaffen konnte. "Toseko. Versteck diese Leichen dort, wo sie niemand findet!", befahl er dem Kater, der auch sofort gehorchte. Er bewegte sie an eine weit entfernte Stelle und bedeckte sie mit Schnee. Wenn das T.S.G ihn verfolgte, würden weitere Soldaten auch hier ankommen. Gins Hoffnung war, dass diese Stelle so aussieht, als hätten sie ihn erwischt. Nirgendwo waren Soldaten...nur Blut. "Dann mal Daumen drücken", sprach Gin mit ernstem Gesichtsausdruck, drehte sich wieder um und ging seinen Weg. Der Junge kämpfte sich weiterhin seinen Weg durch den Schnee, in der Hoffnung, bald in einer möglichst einsamen Stadt anzukommen, in der er sich für einen Moment verstecken konnte. Gins Blick blieb die ganze Zeit auf den Boden gerichtet, da ihm die Schneeflocken zu sehr die Sicht versperrten...und er es ziemlich unangenehm fand, wenn der Schnee direkt in seine Augen fiel. Nach einigen Metern stieß er sich den Kopf an etwas Hartem. Er hob seinen Blick und entdeckte vor sich ein kleines Holzschild. Auf diesem stand das Wort "Stanledge". Und als er an dem Schild vorbei schaute, entdeckte er in geringer Entfernung wenige Gebäude. "Hm...naja, okay. Versuchen wir es mal!", sprach Gin, ging an dem Holzschild vorbei und näherte sich den Gebäuden.
    Als er dort ankam, legte sich der Schneefall ein wenig, sodass Gin seine Umgebung besser begutachten konnte. Er sah vom Schnee bedeckte Häuser, die von außen so aussahen, als wären da nicht die besten Architekten dran gewesen. Bei den meisten Gebäuden waren Türen, Fenster oder sogar ganze Wände zerstört. Es war ein trostloser Ort, eine einzige Ruine. Die Stadtmauern haben sicherlich auch schon mal besser ausgesehen. Diese hatten nämlich stellenweise Lücken, als wären die mit Rammböcken oder Kanonen zerstört worden. Gin musste gut aufpassen, denn überall lagen Schrottteile, Steine oder anderes Zeug herum, die der Junge wegen des Schnees, das den Schrott bedeckte, nicht erkennen konnte. Diese ganze Gegend war eine einzige Stolperfalle. Irgendwie machte es Gin schon etwas traurig, so einen trostlosen und einsamen Ort zu sehen. Er erinnerte den Jungen stark an seine Kindheit, als er manchmal tagelang alleine durch Traskar-City ging, die in seiner Sicht nur eine trostlose Stadt war, in der er sich meistens alleine befand. Manchmal stellte sich Gin vor, wie sein Leben wohl sein könnte, wenn seine Eltern ihn gut behandelt hätten. Dann wäre zum Beispiel auch Traskar-City ein Ort gewesen, an dem er sich gern aufhielt. Doch er verband mit der Stadt nur schreckliche Erinnerungen und Qual. Ohne richtiges Ziel ging er durch Traskar-City...er wollte nur weg...von seinen Eltern, von seinem Zuhause...einfach von allem. Doch hätten seine Eltern ihn nicht immer wieder gefunden oder finden lassen, wäre das auch was geworden. Meistens weinte sich Gin als Kind in den Schlaf, weil er keine richtige Familie hatte und deshalb sehr traurig war. Gin hätte Eine gebraucht, die fürsorglich ist...die sich um ihn und um seine Bedürfnisse kümmert. Die ihm bei allem hilft. Doch was bekam er? Einen Vater, der Gin jeden Tag in die Ecke prügelte und sich täglich mindestens eine Flasche Wodka gab...und eine Mutter, die sich ebenfalls einen Dreck um ihn scherte und der nur wichtig war, dass ihre Tochter alles hat, was sie braucht und will. Seine Eltern gaben keinen Fi*k auf ihn. In seiner Kindheit lernte Gin seine größten Feinde kennen...nämlich die Einsamkeit und die Angst. Und seitdem wird er auch von plötzlich auftauchenden Gedanken über die eigenständige Beendigung seines Lebens geplagt. Und dem kam er das erste Mal nach, als er bei sich zu Hause in das Badezimmer ging und sich eine Flasche mit Bleichmittel nahm und davon etwas trank. Gin erinnerte sich nur noch, dass er anschließend zusammenbrach und das Bewusstsein verlor. Was danach passierte und warum er überlebte war ihm ein Rätsel. Er wusste nur noch, dass nach dem Selbstmordversuch noch weitere folgten...die er aber immer überlebte. Es war so, als wolle Gott nicht, dass er stirbt. Gin schüttelte den Kopf. Er bemerkte nicht, dass er genau das zuließ, was ihm Angst machte...nämlich die schrecklichen Erinnerungen. Er kam nicht darauf klar, warum sie ihn plagten...doch er wollte, dass es aufhört. Der Junge bewegte sich mit Toseko in der Kapuze einige Schritte weiter und sah sich die Gegend an. "Dieser Ort tut mir nicht gut...", dachte er sich. Gin ging durch eine kleine Gasse zwischen zwei völlig demolierten Gebäuden. Plötzlich wurde der Junge gepackt, gegen eine Wand gepresst und mit einer Klinge bedroht, die sich nahe seinem Hals befand. Er schaute vor sich einer weiblichen Person in's Gesicht. Sie hatte rubinfarbende Augen, lange schwarze Haare und schaute Gin bedrohlich an. "Wer bist du?!", sprach das Mädchen feindselig. Gin antwortete nicht...der Moment überraschte und riss ihn so plötzlich aus seinen Gedanken, dass er die Situation nicht realisieren konnte. Er blickte nur in die wunderschönen Augen des Mädchens. Plötzlich wurde ihr Gesichtsausdruck weniger feindselig...und im nächsten Moment hob sie ihre zierliche Hand, griff damit Gins Mundschutz und zog ihn ein Stück runter, sodass sie sein ganzes Gesicht erkennen konnte. Als sie den Jungen anschaute, ließ sie ihn los und entfernte die Klinge von seinem Hals. "D-Du bist kein Träkon...du bist ein Hiro.", sprach sie. Langsam nahm Gin die Situation wahr und nickte deshalb stumm. Daraufhin entfernte sich das Mädchen ein paar Schritte von ihm und ließ Gin so etwas Platz. "T-Tut mir Leid...ich dachte, du wärst ein Träkon.", sprach sie, während sie immer noch Blickkontakt mit dem Jungen hielt. Als Gin sich umschaute, entdeckte er hinter dem Mädchen noch drei weitere Gestalten. Sie und das Mädchen vor ihm schienen alle in Gins Alter zu sein. Es waren insgesamt zwei Jungs und zwei Mädchen. Das andere Mädchen hatte lange braune Haare, die an den Spitzen blond gefärbt waren. Sie hatte schimmernde blaue Augen. Einer der Jungs hatte braune Haare, die hoch gekämmt waren und braune Augen. Der andere Junge war etwas kräftiger gebaut, hatte einen blonden Undercut und ebenfalls braune Augen. Was alle gemeinsam hatten, war, dass sie dicke weiße Jacken trugen und Jeanshosen und Stiefel in der gleichen Farbe. Das schwarzhaarige Mädchen trug auch noch einen blauen Schal. Gin, der die Fremden musterte, sprach :"U-Und ihr seid...Pärcen. Liege ich da richtig?" Das braunhaarige Mädchen kam einen Schritt nach vorne und antwortete lächelnd :"Ja, in der Tat. Wir sind Pärcen. Sag mir...wie ist dein Name?" Der Hiro entgegnete sofort :"Mein Name ist Gin Darwin Black. Und wer seid ihr?" Das schwarzhaarige Mädchen sprach :"Ich heiße Jenny Hellyn." Das andere Mädchen stellte sich ebenfalls vor :"Mein Name ist Sophia Cäys." Der etwas kräftiger gebaute Junge trat einen Schritt nach vorne und sagte :"Troy Pället, mein Name." Und der letzte Fremde, der dünne braunhaarige Junge sprach :"Ich heiße Paolo Felice. Freut mich sehr!" - "Wirklich nett, eure Bekanntschaft zu machen...", antwortete Gin, doch wurde von Jenny unterbrochen, als sie Toseko erblickte. "Awww...was bist du denn für ein süßer Kerl!", sprach sie etwas lauter, bückte sich nach Toseko, packte den Kater und nahm ihn auf den Arm. "Miau! Miau!", gab der Kater zufrieden von sich, als Jenny anfing, ihn zu kraulen. "Ööhm...", Gin lachte, "d-das ist mein Kater Toseko." - "Der ist ja so süß!", kriegte sich das Mädchen fast nicht mehr ein. "Und zwar nicht nur die Katze...Gin auch", ergänzte Sophia mit einem dezenten Lächeln. Jenny setzte die Katze ab und schaute Gin an. "Ja, in der Tat. Das ist er...", schloss sie sich ihrer Freundin an. "Ähäm..." Gin wurde langsam etwas nervös. Paolo unterbrach seine Nervosität aber. "Wie dem auch sei...Gin, was führt dich nach Träkonya?", erkundigte sich der Junge neugierig. "Eigentlich sollte ich das euch fragen...aber okay, ich sag's euch einfach. Ich bin auf dem Weg nach Leezer-City, um nach wichtigen Akten oder Dokumenten der Träkon zu suchen, die uns im Kampf helfen könnten. Aber was viel interessanter ist...warum seid ihr hier? Seid ihr den Träkon gegenüber nicht neutral eingestellt?" Jenny antwortete daraufhin :"Das erkläre ich dir, aber wir sollten uns besser mal in Bewegung setzen. Wir müssen nämlich auch nach Leezer-City und bis dahin ist es noch ein weiter Weg!" Gin nickte und Toseko sprang in die Kapuze des Jungen. Die Gruppe setzte sich mitsamt Gin in Bewegung. Sie verließen den zerstörten Ort und gingen nun gemeinsam durch den Schneesturm, dessen Stärke inzwischen wieder zunahm. Auf dem Weg fing Jenny an, zu erklären :"Also...das mit der Neutralität gegenüber den Träkon...naja, das war mal so. Wir haben in der Tat Hiroya und Träkonya Neutralität versprochen...also, dass wir uns aus der Deadline zwischen den beiden Ländern raushalten. Doch vor einer Woche wurde der Präsident von Pärcya im Rathaus nach einer Rede, von träkonianischen Scharfschützen angeschossen." - "Wow...wie schlimm?", erkundigte sich Gin. Jenny antwortete :"Ein Schuss in's linke Bein, einer in den rechten Arm und zwei Streifschüsse am Bauch. Die Sicherheitsbeamten konnten die Schützen noch rechtzeitig beseitigen, bevor es schlimmer gekommen wäre. Und natürlich gilt dieser Angriff für uns als Verrat. Wir haben keine Ahnung, warum sie das getan haben, doch es ist klar, dass die Träkon unsere Neutralität ihnen gegenüber ausgenutzt haben, um uns anzugreifen. Tja...und deswegen sind die Träkon jetzt unsere Feinde, an denen wir uns rächen wollen. Und nicht nur das, wir wollen, dass Träkonya fällt!" Gin hörte der Geschichte gespannt zu. Als Jenny fertig war, antwortete er mit entspannter Stimmlage :"Yä. Säy Gezza mez Rän, Kriot Träk Quäy mälo Stät!" Troy schaute Gin an und fragte :"Was soll'n das heißen?" Der Hiro antwortete :"Das ist hiroyanisch und heißt 'Jeder Feind der Träkon, ist unser Freund'...ein Sprichwort, welches ich sehr ernst nehme!" Die Pärcen lächelten. Plötzlich zeigte Sophia in die Ferne und sprach :"Guckt mal da! Dort sind Häuser!" Die Anderen schauten nach vorne und entdeckten sie ebenfalls. "Perfekt!", sprach Gin, "Das wird ein Spaß!"

  • Schönen Abend, Gin.^^



    MFG
    RexiliusUHaFnir

  • Kapitel 19 : Armageddon


    "Wenn ich die Karte von Träkonya jetzt noch gut genug im Kopf habe, würde ich mal sagen, das da vor uns, ist 'Yesko'...und dort gibt es auch ein Rathaus", sprach Paolo, der einen gezielteren Blick auf die Häuser vor ihm warf. "Dann ist das natürlich den ersten Besuch von uns wert", antwortete Gin. Als die Gruppe nur noch ein Stück von der Stadt entfernt war, hielt sie an. "So, wie gehen wir vor?", fragte Troy. "Als erstes brauchen wir eine Tarnung!", antwortete Jenny. Sofort zogen die Pärcen aus ihrer Tasche Tücher, mit denen sie ihre untere Gesichtshälfte verdeckten. Gin hatte ja noch seinen Mundschutz. "Wenn ich mich noch richtig erinnere", sagte Paolo, der durch das Tuch etwas undeutlich sprach, "besteht das Rathaus aus einigen Stockwerken...wobei das Letzte am interessantesten ist." Gin antwortete prompt :"Dann überlasst die F***** oben mir, ich erledige das schon...sagt mal, wie greift ihr eigentlich an? Ich gehe mal nicht davon aus, dass ihr so wie Hiros und Träkon Elemente beherrscht, oder?" Plötzlich verwandelte sich der Schnee vor Gin in festes Eis und fiel hin. "Hö?!" Gin guckte die Pärcen verwirrt an. Jenny kicherte und antwortete :"Doch, das können wir. Sophia und ich beherrschen die Eis-Kraft, Paolo die der Pflanzen und Troy besitzt die Kampf-Kraft." - "Find ich gut. Auch wenn ich mich fragen muss, was hier in Zeinar vorgeht. Zuerst haben die Hiros diese Kräfte, dann die Träkon, jetzt ihr Pärcen auch noch...ich glaube, es ist nur ein Frage der Zeit, bis ganz Zeinar diese Kräfte hat...wenn es nicht schon so weit ist!", entgegnete Gin, der Toseko streichelte. Sophia antwortete darauf :"Es ist ja so, dass sich die Götter gegenseitig bekriegen. Und weil es ja nicht nur sie gibt, sondern auch die Menschen, setzen die restlichen Götter ihre Völker auf eine Stufe. Es wäre ja unfair, wenn ein paar Länder dies beherrschen würden und die anderen müssten dann gucken, wie sie klar kommen. Auf jeden Fall werden alle auf eine Stufe gesetzt...bringt zwar dann nicht viel, aber diese Kräfte sind toll." - "Ja, stimmt...", sagte Gin, der gerade über das ganze nachdachte, "aber mal zurück zum Thema. Wie gehen wir vor?" Als Paolo das Innenleben der Stadt begutachtete, entdeckte er eine Vielzahl von bewaffneten Wachen, die gut positioniert verteilt waren. "Also einfach in das Rathaus reingehen, können wir nicht. Wir müssen taktisch vorgehen!," sprach Paolo und wandte sich dann an Jenny und Sophia, "Ihr könntet doch die Wachen draußen einfrieren...und im Gebäude kämpfen wir alle." - "Gute Idee. Dadurch, dass hier so viel Schnee liegt, wird das kein Problem!", antwortete Jenny, als wäre es selbstverständlich. "Troy", sagte Paolo und drehte sich zu dem muskulösen Jungen, "du snackst jede Tür weg, die uns im Weg ist, okay?" Troy nickte. Nun meldete sich Gin wieder zu Wort :"Okay. Jenny und Sophia frieren die Wachen draußen ein. Ich kümmere mich um die letzte Etage und ansonsten macht ihr ein Bisschen Terror im Rathaus, okay?" Die Pärcen nickten. Sie und Gin liefen geduckt zur Mauer, um sich dort zu verstecken. Von dort aus sahen sie wieder auf eine von Schnee bedeckte Stadt, viele große Häuser, etliche Wachen und in der Ferne das große Rathaus. "Okay, ihr könnt!", sprach Gin mit ernster Miene zu den beiden Mädchen. Sofort standen sie auf und bewegten mit einigen Gesten den Schnee neben den Wachen und froren sie mit ihm ein. Sie waren nun in Eisblöcke eingesperrt, sodass sie keine Gefahr mehr für die Eindringlinge waren. Als alle Wachen nun mit der Kälte zu kämpfen hatten, liefen die Pärcen und Gin wieder geduckt in Richtung Rathaus. Draußen konnte sie niemand mehr entdecken...aber in Häusern. Deswegen bewegte sich die Gruppe auch meist dicht an Wänden entlang. Nach kurzer Zeit kamen sie beim Rathaus an. Ein sehr großes Gebäude. Am Anfang einige Treppenstufen, die durch das Dreieck-förmige Dach vom Schnee verschont blieben. Oben einige Säulen, die die Eingangsplattform vor der Tür zierte. An den Wänden neben den Säulen eingemeißelte Wörter. Und an den Ecken vorne 2 Statuen, die jeweils einen Soldaten zeigten. Gin und die Pärcen stiegen die Treppe hoch und fokussierten ihren Blick auf die hölzerne Tür, vor ihnen. Über der Tür stand das Wort "Trefolk", was höchstwahrscheinlich "Rathaus" auf träkonyanisch hieß. Gin und die Pärcen bewegten sich zur Tür und öffneten sie vorsichtig. Sie schauten nun in einen Gang, der mit etlichen Türen versehen war. "So. Wir suchen jetzt mal einen Aufzug für dich, Gin. Dann kannst du damit in das letzte Stockwerk und wir nehmen uns den Rest vor!", sprach Troy, der seine Fingerknochen knacken ließ. Gin nickte und bewegte sich mit den Anderen weiter. Wieder liefen sie geduckt, damit niemand sie durch die Glasscheiben in den Türen erkennen konnte. In dem Gang war es sehr ruhig...zu ruhig. Vielleicht lauerten die Träkon irgendwo auf sie. Als sie am Ende des Ganges ankamen, mussten sie entweder nach links oder nach rechts. Doch auf den ersten Blick war in keine der beiden Gänge ein Aufzug oder ein Zugang zu einem Treppenhaus zu sehen. "Links?", fragte Gin. Paolo nickte spontan. Also wählten sie den Gang links. Auch in diesem Gang war niemand...es herrschte Totenstille. Die Gruppe bewegte sich weiter durch den Gang, bis sie wieder am Ende stand und sich zwischen "links" und "rechts" entscheiden mussten. "Warum ist hier niemand...oh! Guckt mal da", sprach Jenny, die in den rechten Gang schaute und dort einen Aufzug sah. "Perfekt!", antwortete Gin und ging mit den Pärcen zum Aufzug. Als sie dort ankamen, drückten sie die Taste, damit der Aufzug kommt. "Wartet!", sagte Paolo. Doch der Knopf war schon gedrückt. Sofort ließ der Junge an der Decke einige kurze Ranken wachsen. "Hängt euch an da dran!", befahl Paolo und zog seine Magnum. Obwohl die Anderen nicht wussten, was Paolo vorhatte, taten sie, was er sagte und hingen sich an die Ranken, sodass sie nah an der Decke waren. Als der Aufzug ankam und sich die Tür öffnete, hielt Paolo seine Magnum nach unten und feuerte ein paar Schüsse in den Aufzug ab. Und kaum waren die Schüsse gefallen, schon hörten sie, wie etwas auf dem Boden zu fallen schien. Paolo und die Anderen ließen die Ranken los und landeten wieder auf den Boden. Als sie in den Aufzug reinschauten, sahen sie zwei tote Soldaten. Da staunten sie nicht schlecht. "Alter, woher wusstest du, dass da welche sind?", fragte Troy Paolo. "Ich hab es nicht gewusst, aber gedacht...", antwortete der Junge mit ernster Miene, "die Träkon gehen jetzt taktischer vor! Darum waren auch keine in den Gängen, weil sie dann nicht so gut geschützt wären...und deswegen gehen sie taktisch vor, wie bei dem Aufzug. Das heißt, wir müssen aufpassen!" - "Auf jeden Fall Respekt, Paolo. Damit hätte ich nicht gerechnet", antwortete Gin lässig und betrat den Aufzug, gefolgt von den Pärcen. Sie drückten den Knopf für das 3. Stockwerk und sofort fuhr der Aufzug hoch. "Guckt euch das mal an...", sagte Gin, der auf die toten Soldaten schaute, "die hatten Sturmgewehre...wäre also wirklich nicht gut ausgegangen." Paolo lächelte gechillt. Als sie im 3. Stock ankamen, hingen sie sich wieder an Ranken, die an der Decke hingen. Sie klammerten sich so gut dran, dass niemand sie direkt sehen konnte, aber sie mussten ja auch wissen, ob da jemand war. Nur wäre es sehr unklug, jetzt einen Blick zu riskieren, deswegen beschwor Gin einen Schatten. "Guck mal nach, ob da jemand ist!", befahl Gin ihm. Der Schatten flog aus dem Aufzug raus und schaute, ob jemand in der Nähe war. Die wenigen Soldaten, die er fand, schaltete er aus. Danach flog der Schatten wieder in den Boden. "Okay, die Luft ist rein!", sagte Gin, ließ die Ranke los und ließ sich auf den Boden fallen. Dies machten ebenfalls die Pärcen. "Okay, wir gucken uns dann hier und auf den anderen Ebenen was um und du guckst ganz oben", sprach Paolo zu Gin, der dies mit einem Nicken bestätigte. Die Pärcen gingen mit gezogenen Waffen aus dem Aufzug raus und schauten sich in den Gängen um. Gin drückte die Taste für das 8. Stockwerk. Die Türen des Aufzugs schlossen sich, Gin und Toseko klammerten sich wieder an die Ranken und warteten, bis sie oben waren. Als dies nach etwa 20 Sekunden der Fall war, öffneten sich die Türen und Gin hörte, wie einige Leute ihre Waffen zogen. Wenn er sich jetzt fallen lassen würde, wäre er auf der Stelle tot. "Da ist niemand!", hörte Gin eine männliche Stimme, "Geh mal rein und guck, ob sich da jemand versteckt!" Das war die Chance für Gin...sofort hatte er eine Idee. Er sah, wie ein Soldat unter ihm den Aufzug betrat. Der Hiro, der mit sich mit Armen und Beinen um die Ranken gehakt hatte, ließ sie los und packte sich den Kopf des Soldaten. Direkt danach löste er seine Beine von der Ranke, kam auf dem Boden auf und stand hinter dem Soldaten. Er diente dem Jungen jetzt als Schutz. Trotzdem zielten die anderen Soldaten in seine Richtung...hatten sie vielleicht vor, durch ihren Kameraden durchzuschießen? Sofort drückte Gin einen Knopf, mit dem man die Türen des Aufzugs schließen konnte. Er brach dem Soldaten vor ihm mit einer Bewegung das Genick und nahm sein Sturmgewehr. Er begutachtete die Waffe nicht groß, sondern öffnete mit einem Knopfdruck wieder die Tür und schoss drauf los. Und die Waffe schoss wirklich rasant. Er schaltete die Soldaten, die nicht besonders schnell reagieren konnten, gezielt aus. Anschließend musste Gin kurz durchatmen. Das war jetzt reine Glückssache...die Träkon hätten schneller sein können. Aber der Hiro war froh, dass er die jetzt erst mal gemeistert hatte. Er warf die Waffe auf den Boden. "Nette Waffe...nur nicht so mein Typ", sprach er zu sich selbst, als er den Aufzug verließ. Und kaum war er auf dem Gang, schon hörte er wieder Schritte. Im Gang links von ihm erblickte er auch anstürmende Soldaten. Gin versteckte sich an der Wand links vor ihm und wartete auf sie. Die Schritte wurden lauter...und mit der Zeit ertönten sie von immer mehr Richtungen. Der Junge fokussierte seinen Blick auf die Stelle vor ihm. Und als die Soldaten bei ihm ankamen, verpasste er dem vordersten Mann einen Low-Kick gegen das hintere Bein, sodass der Soldat auf den Boden stürzte. Seinen etwa 1 Meter weit entfernten Kollegen, legte Gin mit einem gezielten Kniestoß in's Gesicht schlafen. Der Junge schaute die besiegten Soldaten an, schüttelte den Kopf und sprach :"Ihr müsstet mehr Sport machen. Muss ja peinlich sein, von einem 14-Jährigen gedowned zu werden." Danach lief Gin schnell in die nächsten Gänge und schaltete seine Gegner wieder mit gezielten Tritten oder anderen Kampftechniken aus. Er wollte sich jetzt nicht viel Mühe machen, weil er das Gefühl hatte, seine Kraft noch zu brauchen, deshalb suchte er gezielt nach einem Raum, in dem vielleicht etwas Interessantes sein könnte. Nach einigen durchlaufenen Gängen, bei denen sich Gin wie in einem Labyrinth fühlte, entdeckte er rechts von sich eine Tür...und es war die einzige an dieser Seite. Ohne zu Zögern, öffnete er die Tür, betrat den Raum und schloss sie wieder. Der Junge entdeckte links ein Sofa, an den Ecken große Pflanzen, gegenüber von ihm einen Schreibtisch mit einigen Stühlen und dahinter einige Schränke und Regale. Sofort ging er zu diesen hin, öffnete sie und suchte nach nützlichen Dokumenten oder Akten. Letzteres fand er prompt und er zögerte auch nicht, reinzuschauen. "Kriegspläne...nochmal Kriegspläne...ööhm...irgendwas mit Waffen, die kein Schwein kennt...aha...Bündnissysteme!", überflog Gin die Akte, wobei ihm das letzte Dokument mit den Bündnissen am meisten interessierte. Als er gerade anfangen wollte, zu lesen, hörte er plötzlich, wie sich hinter ihm die Tür öffnete. Gin atmete einmal durch und drehte sich um. In der Tür stand ein Junge, der etwa Gins Größe hatte, kurze schwarze Haare, eine weiße Hose und einen blau-schwarzen Hoodie anhatte.


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    Sein Blick war eiskalt. "Lass mich raten...", redete Gin in die Richtung des Jungen, "du bist der Typ, der mich nach draußen begleitet, stimmt's?" Der Junge gegenüber von ihm schloss die Tür, machte einen Schritt nach vorne und antwortete :"So ähnlich..." - "Schön...und wie heißt du?", fragte Gin. "Mein Name ist Lenny. Ich hab gehört, dass Gin Black hier in der Stadt sein soll. Eigentlich wollte ich dich ja in Hiroya besuchen, aber jetzt, wo du hier bist, ist es ja kein weiter Weg...", antwortete Lenny mit ernster Miene. Der Junge zog sein Springmesser und klappte es auf. Gin kickte den Schreibtisch vor ihm zur Seite und machte sich auf einen Kampf bereit. Lenny stürmte mit dem Messer in der Hand auf Gin zu. Als er direkt vor ihm stand, stach er nach vorne. Doch Gin duckte sich, packte sich Lennys Oberkörper und stieß sein Knie in sein Gesicht. Lenny taumelte ein paar Schritte nach hinten, doch konnte sich schnell wieder fangen. Er machte mit seiner linken Hand einige Gesten und schon erschienen um Gin herum einige Blitze, die den Jungen bewegungsunfähig machten. Lenny lief wieder auf ihn zu, sprang an ihm vorbei, ritzte ihm im Flug mit seinem Messer den rechten Arm auf und trat seitlich gegen Gins Oberkörper, sodass er gegen die Schränke flog. Aus dem Arm des Jungen tropfte eine Menge Blut, was Gin aber nicht groß beeindruckte. Er stand wieder auf und sprach zu Toseko :"Geh! Such die Pärcen, ich mach das alleine!" Der Kater gehorchte, lief an Lenny vorbei und verließ den Raum. Nun stürmte Gin in atemberaubendem Tempo auf Lenny zu und stieß ihm mit voller Wucht sein linkes Knie in den Bauch. Der Träkon spuckte ein paar Tropfen Blut, doch reagierte schnell, indem er Gin mit einem Low-Kick zu Boden gehen ließ. Als Lenny dann vor Gin stand, packte der Hiro sich seinen Kontrahenten, rollte ihn über seinen Körper und schmetterte ihn auf einen Stuhl. Prompt standen danach beide wieder auf. Lenny schnappte sich ein abgebrochenes Stuhlbein und schwang es in Richtung Gins Gesicht. Doch der Hiro packte sich das Bein und ließ es mit einem hoch gesetzten Tritt zersplittern. Anschließend legte Gin sein linkes Bein auf Lennys Schulter, sprang hoch und schmetterte ihm sein anderes Bein in's Gesicht. Der Träkon stand mit blutender Nase wieder auf. Beide Kontrahenten sahen sich für einen kurzen Augenblick an. Sowohl Lenny als auch Gin atmeten hörbar. Nach dieser kurzen Pause fuhr Gin fort : Er lief zu einem Stuhl neben sich, kickte ihn in die Luft, sprang dann auf den Schreibtisch und trat von dort aus den Stuhl in Lennys Richtung. Doch der Junge packte sich im Flug den Stuhl, stürmte auf Gin zu und zog ihm das Möbelstück über den Kopf. Prompt stand der konditionierte Hiro wieder auf, packte Lenny fest am Kragen hielt ihn gegen die Wand und rammte ihm seinen Ellbogen in den Magen. Es war ganz klar zu sehen, dass beide Kontrahenten eine Menge Kraft und sehr viel Ausdauer in sich haben, die es erlauben, einige Angriffe wegzustecken. Sie waren fast gleich stark...niemand könnte vorhersagen, wer diesen Kampf für sich entscheiden wird...falls es wirklich einen Gewinner geben würde. Lenny verpasste Gin mit seiner linken Faust einen gezielten Uppercut, den der Hiro trotz der enormen Kraft, doch ohne äußerliche Schäden einsteckte. Lenny packte sich den Hiro wieder, presste ihn feste gegen die Wand und nahm sich wieder ein Stuhlbein. Er rammte es Gin durch den Bauch, doch er zeigte keinerlei Schmerzen. Wenige Sekunden danach, erkannte Lenny, dass Gin sich in einem Schatten auflöste und sich hinter ihm wieder aufbaute. Der Junge kickte den Träkon mit seinem Knie in den Rücken. Sofort drehte sich Lenny um, stand auf und verpasste Gin blitzschnell einen Faustschlag in's Gesicht und einen Handkantenschlag gegen den Hals, der den Hiro zu Boden gehen ließ. Gin bekam für einen kurzen Moment keine Luft mehr und konnte deswegen nicht reagieren. Diese Zeit nutzte Lenny, um Gin hochzuheben und ihn mit voller Wucht auf den Boden zu schmettern. Der Hiro lag auf dem Boden, aber auch sein Gegner musste kurz inne halten. "I-Ich muss eines sagen...", fing Gin an zu reden, während er langsam aufstand, "du bist besser als die meisten anderen Träkon, die sich Soldaten schimpfen...d-doch leider bist du mir nicht gewachsen!" Als der Hiro auf den Beinen stand, hob er langsam seine Hand und beschwor mit ihm zwei Schatten aus dem Boden. Langsam und mit zitternder Hand zeigte er anschließend auf Lenny. Die Schatten flogen auf Gins Gegner zu und packten seine Arme, sodass er sich nicht mehr bewegen konnte. Mit aller Kraft versuchte Lenny, sich zu wehren, doch seine ganzen Kraftreserven waren beinahe aufgebraucht. Gin kippte kurz seinen Kopf nach rechts und deutete somit auf die Tür. Die Schatten flogen mit Lenny im Schlepptau, auf die Tür zu und positionierten sich vor sie...Der Träkon in der Mitte. Gin trat nun vor Lenny, der sich immer noch wehrte. Anschließend hob der Hiro seine Hände und sein linkes Bein, winkelte letzteres an und verpasste Lenny mit seiner Ferse einen gewaltigen Front-Kick in den Bauch, der ihn durch die ganze Tür schmettern ließ. Auf den kaputten Holzstücken und Splittern lag Lenny da. Gin sah, wie er seine Augen langsam öffnete und seine Gliedmaßen bewegen wollte, um aufzustehen. Doch plötzlich vernahm Gin hektische Schritte und ehe er sich versah, standen im Gang, um Lenny herum, bewaffnete Soldaten, die ihre Sturmgewehre auf den erschöpften Gin richteten. "Gib auf, Hiro!", rief einer der Soldaten, der seine mit einem Scope ausgerüstete Waffe auf den Kopf des Jungen hielt, "Du hast keine Chance mehr! Das Fenster ist aus Panzerglas, das kriegst du nicht durch. Und solltest du auch nur eine Bewegung machen, bist du tot!" Gin musste sich leider eingestehen, dass er ziemlich in der Falle saß. Er hatte nicht mehr genug Kraft, um seine Schatten zu beschwören...er konnte jetzt nur noch auf ein Wunder hoffen.


    Inzwischen in Mija-City...


    Drake, Mia, Sharon und Leonardo befanden sich in der Universität und zerbrachen sich immer noch den Kopf darum, wo Gin sein könnte. Plötzlich trat jemand in die Eingangshalle ein. Es war ebenfalls ein Gelehrter, der eine blau-weiße Robe trug und kurze braune Haare hatte. Der Mann ging auf Leonardo zu und sprach ihn an :"Ich habe mitbekommen, dass die Bürgermeister von New Traskar-City, Sancture, Kaläyn und Heaven Gate-City alle in den Rathäusern der jeweiligen Städte eine Rede halten, die den momentanen Zustand des Krieges aufgreifen wird." Leonardo antwortete prompt :"W-Wenn das so ist, sollten wir uns in New Traskar-City mal blicken lassen!" - "Vielleicht ist ja auch Gin da!", warf Sharon ihre Vermutung in den Raum. Sofort standen sie, Mia, Drake und Leonardo auf und verließen die Universität. Anschließend nahmen sie die nächste Himmelsfähre nach New Traskar-City, um bei der Rede dabei zu sein. Als sie nach etwa einer halben Stunde in Hiroyas prachtvoller Hauptstadt ankamen, bewegten sie sich sofort zum Rathaus. Sie merkten, dass sie ihm immer näher kamen, denn sie hörten schon die Stimmen der vielen Leute, die auch gerne bei dieser Rede dabei sein wollten. Das Rathaus war ein großes, prächtiges Gebäude, dessen Wände in den Farben Schwarz, Grün und Gelb gehalten waren. Diese waren die Nationalfarben Hiroyas, die auch auf der Flagge des Landes vertreten waren, welche einige Rathausangestellten gerade vor den Türen des Bauwerks hissten. Die Flagge war in 3 waagerechte Streifen geteilt. Jede von ihnen in einer der 3 Nationalfarben. In der Mitte ein mit der Spitze nach oben gerichtetes Schwert, dass den Kampfgeist der Hiros repräsentieren sollte. Die Türen des Rathauses wurden geöffnet und die Leute stürmten rein, als würde dort drinnen jemand Freibier verteilen. Drake, Mia, Sharon und Leonardo traten ebenfalls ein und verschafften sich als erstes einen Überblick über das Innenlebens des Rathauses. Im Erdgeschoss waren etliche Bänke mittig gestellt. An den weißen Marmorwänden hingen Bilder von berühmten hiroyanischen Kriegsführern. Am hinteren Ende der großen Eingangshalle hing eine große hiroyanische Flagge an der Wand. Unter ihr war ein Podest, an dem der Bürgermeister zum Volk spricht. Die Hiros setzten sich alle auf die Bänke. Das Gemurmel, welches von allen Seiten zu Hören war, verstummte, als einige uniformierte Männer eintraten, die vor und hinter dem Bürgermeister herliefen. Letzterer war ein junger Mann mit einem schwarzen T-Shirt, einem schwarzen Hemd und einer blauen Jeans. Seine kastanienbraunen Haare waren zur Seite gekämmt. Der Bürgermeister an sich machte einen sympathischen Eindruck. Als er das Podium erreichte, blickte er in das stumme Volk und sprach in das Mikrofon :"Vielen Dank, liebe Bürger von Hiroya, dass sie sich heute hier versammelt haben. Ich möchte heute über die Situation des Krieges in Zeinar reden. Vor hunderten von Jahren entstanden hier auf diesem Kontinent die beiden Länder Hiroya und Träkonya. Schon von Anfang an hatten beide Nationen keinen guten Draht zueinander. Sowohl den Hiros als auch den Träkon ging es um Macht...um Kontrolle über Zeinar...und um das Wohl des eigenen Landes. Die Deadline zwischen den beiden Ländern begann sehr früh...jedes Land hatte sowohl militärische Höhepunkte...als auch Tiefpunkte. Wer sich an die Deadline von 1946 erinnern kann, wird meinen Worten seine Bestätigung schenken...eine scheinbar endlose Auseinandersetzung zwischen Träkonya und Hiroya...nimmt nun ihren Lauf! Dies begann schon vor wenigen Monaten, als Hiros und Träkon mit anderen Interessen, Meinungen und Zielen als ihre anderen Landsleute eigene Nationen gründeten...Pärcya, Geroya, Malya...nur um ein paar Beispiele zu nennen. Wie gesagt, sie haben eigene Interessen und Meinungen...manche stimmen teilweise mit denen der Träkon und der Hiros überein und so entstehen auch Bündnisse. Sowohl Verbündete als auch neue Rivalen haben Hiros und Träkon nun. Wir zum Beispiel haben die Pärcen auf unserer Seite, nachdem die Träkon sie hintergangen haben. Doch auch unsere Feinde haben Verbündete...Menschen, die mit unseren Zielen nicht einverstanden sind und sich auf die Seite der Träkon schlagen. Manche von ihnen werden sich vielleicht fragen, warum ich ihnen das alles erzähle...es liegt ja schließlich klar auf der Hand. Doch nicht alles Wissen zu diesem Krieg ist selbstverständlich! Dadurch, dass sich die neuen Länder, welche sich in kürzester Zeit eine Wirtschaft, ihr Militär und ihre eigene Art zu Regieren aufgebaut haben, nun in diesen Krieg einmischen, wird ganz Zeinar darin verwickelt sein...und das Leid wird größer. Eigentlich braucht hier niemand diesen Krieg. Sehen sie das nicht auch so?" Der Bürgermeister schaute einen jungen Mann an und zeigte auf ihn. "Oder sie?", sprach er und ließ seinen Blick auf eine andere Person fallen. Anschließend sprach er weiter :"Ich glaube, niemand von uns will diesen Krieg...diese Auseinandersetzung, die der ein oder anderen Familien vielleicht schon den Sohn oder andere Verwandte gestohlen hat. Wir alle könnten gut auf diesen Krieg verzichten. Nur geht es um diesen schon Jahrhunderte andauernden Krieg um Militär...um Wirtschaft, aber vor allem um Macht. Und diese kann ohne Krieg nicht erlangt werden, wir alle haben die Pflicht zu kämpfen, wie es unsere Vorfahren schon taten! Das ganze Blutvergießen wäre unnötig, wenn Hiroya und Träkonya nicht die gleichen Ziele hätten, die sowieso nur eine Nation erlangen kann. Und durch die Vorfälle von 1946 und das Einmischen der anderen Länder, gibt es leider auch gar keine andere Wahl. Manche von ihnen verkennen sicherlich die Situation : Die nächste Zeit wird grausam, was den Krieg hier in Zeinar betrifft. Ich rede hier von gewaltigen militärischen und machthaberischen Ausmaßen, dass sie die Geschehnisse von 1946 locker übertreffen wird. Und jeder Hiro weiß, dass das für uns eine schlimme Zeit war. Diese Deadline, die einst eine Sache zwischen Hiroya und Träkonya war, entwickelt sich nach und nach zu einem grausamen Kontinentalkrieg!" Der Bürgermeister wurde von Mimik und Stimmlage her ernster. Obwohl seine Rede so lange war, hörten alle Anwesenden gespannt zu. "Unserem schönen Kontinent Zeinar wird ein Armageddon bevorstehen, wie es sich noch nie jemand in seinen Gedanken ausgemalt hat. Trotzdem müssen wir Hiros, als Mitglieder einer stolzen Nation standhalten können...wir müssen unsere Ziele verfolgen, jedem, der uns im Weg steht, beseitigen und die Großmacht Träkonya aus dem Weg räumen. Falls wir dies erreichen und Hiroya die Macht über Zeinar und die kleinen Länder hat...wird sicherlich auch bald Frieden einkehren. Damit sich die Situation in Zeinar bessert, muss einer gewinnen...und das werden wir sein! Also lasst uns kämpfen...für Macht, Land und Frieden! AKIDO MEZ GERÄN TER HECIT, INIA LÄ TOJAN!!!" Nach den letzten Worten des Bürgermeisters standen alle Anwesenden auf und klatschten in die Hände. Die Menge jubelte aufgrund dieser aufmunternden Rede. Der Bürgermeister verließ die Eingangshalle. Nachdem der Applaus verstummte, sprach Leonardo zu den Rebellen :"W-Wirklich eine tolle Rede!" Sharon antwortete etwas traurig :"Diese ganze Situation hier wird jetzt noch schlimmer...obwohl sie schon grausam genug ist. Wie sollen wir nur damit umgehen...?"


    @Edit : Danke, an die Legendäre Wächterin für das Bild von Lenny^^

  • Servus, Gin!


    Neues Kapitel, neuer Kommi! ;3


    MFG
    Rexi UHaFnir


  • Kapitel 20 : Spuren im Schnee...


    In dieser aussichtslos wirkenden Situation atmete Gin schneller. Er hatte nun wirklich keine Chance mehr. Er war zu erschöpft zum Kämpfen und wurde von etlichen Soldaten bedroht. "Los, Junge. Hände nach oben!", befahl einer von ihnen mit druckvoller Stimme. Der Hiro gehorchte und hob die Hände. "Handcuffen!", befahl der Soldat einem Anderen. Dieser kam nun auf Gin zu und legte ihm Handschellen an. "Was sollen wir mit ihm machen? Töten?", fragte der Träkon, nachdem er Gin fesselte und somit widerstandslos machte. "Nein. Wir haben vom T.S.G. den eindeutigen Befehl, ihn lebendig auszuliefern. Bringt ihn nach unten in die Zelle. Und einer von euch sagt dem Major Bescheid, dass wir Gin Black gefangen genommen haben", antwortete ein anderer Soldat und schaute den gefesselten Hiro an, "seine weitere Zukunft wird sich dann noch entscheiden." Einige Soldaten verließen den Raum und nahmen Gin direkt mit. Andere kümmerten sich um Lenny, der den Hiro mit eiskaltem Blick anschaute. Die Träkon gingen mit Gin zum Aufzug. Als sich die Tür öffnete, betraten sie ihn und ein Soldat holte einen Schlüssel aus seiner Hosentasche und steckte ihn in ein Schlüsselloch neben den Knöpfen, über dem "Etage -2" geschrieben stand. Der Aufzug bewegte sich nach unten und Gin überlegte, wie er aus dieser Situation raus kommen könnte. Als der Aufzug unten ankam, schubsten die Soldaten ihn raus. Sie befanden sich in einer ganz normalen Etage, an dem, auf den ersten Blick, nichts Ungewöhnliches schien. Sie gingen einige Gänge entlang. Am Ende von einem von ihnen, entdeckte Gin zwischen zwei bewaffneten Männern eine Stahltür. Die Wachen öffneten die Tür, schubsten den Hiro in eine Zelle und schlossen sie wieder. Gin befand sich nun in einer kalten Zelle, mit Spinnenweben an den Wänden und Ratten in den Ecken. Er war leicht angespannt, da er nicht wusste, wie es mit ihm weitergehen würde. Als er sich in der Zelle umschaute, entdeckte er etwas, das wie eine schwarze Karte aussah. Auf den ersten Blick schien es nichts Besonderes zu sein, aber Gin hatte bei Betrachten der Karten ein komisches Gefühl...als würde sie irgendeine Aura ausstrahlen, die der von Gin sehr ähnlich war. Trotz Handschellen, stand er auf, ging zu der Karte und betrachtete sie. Beim genaueren Hinsehen sah er, dass sich auf ihr Schriftzeichen befanden. Auf jeden Fall kam sie dem Jungen sehr merkwürdig vor, aber gleichzeitig auch interessant. Plötzlich wurde ihm ganz schwindelig und er sackte langsam zusammen. Der Kampf mit Lenny schien ihm härter zugesetzt zu haben, als er es wohl vermutete hatte. Wenn man sich seine offenen Arme anschaute, war das auch verständlich...


    In der Zwischenzeit machte sich ein Soldat auf in die 5. Etage, um den Bürgermeister von Yesko über Gins Gefangennahme zu unterrichten. Er ging den Gang entlang, der sich nicht groß von denen in den anderen Etagen unterschied. Nach kurzer Zeit kam er an einer Tür mit der Aufschrift "Bürgermeister Kelim Väyn" an und öffnete sie. Er sah in den Raum, in dem auch Bücherregale und Aktenschränke standen, Pflanzen in den Ecken und ein Schreibtisch war, hinter dem sich ein Bürostuhl befand, der mit der Rückenlehne zum Soldaten gewandt war. Der Soldat begann, zu sprechen :"Major! Ich hab eine Nachricht für sie! Wir haben soeben den Hiro Gin Black gefangen genommen und ihn in die Zelle gesperrt!" Anschließend ertönte eine junge Stimme aus der Richtung des Stuhls. "Ausgezeichnet!" Das konnte niemals die Stimme des Bürgermeisters gewesen sein. Kurz darauf drehte sich der Stuhl und der Pärce Paolo kam zum Vorschein, mit einem heimtückischen Grinsen im Gesicht. Der Soldat erschrak und wollte gerade sein Sturmgewehr ziehen, doch Paolo war schneller und erzeugte mit einigen Gesten etliche Ranken, die aus dem Boden schossen und den Soldaten an der Wand fesselte. Der Pärce stand auf und ging zu dem Träkon. "Wo kann ich den Gefangenen denn finden?", fragte er und lächelte teuflisch. "Ich sage nichts!", antwortete der Soldat stur. Wieder machte Paolo einige Gesten und zog die Ranken, die den Träkon an den Armen fesselte noch fester zu. Er verzog vor Schmerz das Gesicht. "Wenn du deine Gliedmaßen behalten willst, hast du wohl keine andere Chance, als es mir zu sagen!", sagte Paolo. Nun begann der Soldat zu reden :"O-Okay. Er ist in Etage -2. Dort kann man nur mit einem Schlüssel hin!" - "Dieser hier etwa?", fragte Paolo und zeigte auf einen silbernen Schlüssel, der am Hosenbund des Mannes befestigt war. Der Träkon nickte, woraufhin der Pärce ihm den Schlüssel wegnahm. "Danke! Und da ich heute gut drauf bin, lass ich dich hier noch ne Weile abhängen. Bis dann!", sprach der Junge lachend und verließ den Raum. Der Soldat reagierte nicht mehr. Vielleicht war er wegen den Schmerzen schon nahezu gelähmt. Als Paolo sich wieder im Gang befand, öffnete sich eine Tür gegenüber von ihm und Jenny, Sophia und Troy kamen zum Vorschein. "Die Träkon haben Gin festgenommen. Helfen wir ihm. Dann können wir unten auch noch ein Bisschen Terror machen!", sagte Paolo mit ernstem Blick zu seinen Freunden. Tray entgegnete :"Okay. Helfen wir dem Hiro!" Anschließend gingen sie zum Aufzug. Paolo steckte den Schlüssel des Soldaten in das Schlüsselloch, drehte ihn auf die Etage -2 und schon fuhr der Aufzug runter. Als sie ankamen und die Tür sich öffnete, erschuf Paolo sofort einige Ranken, um sicherzugehen, dass niemand sie angreifen konnte. "Ich glaube, die Luft ist rein!", sprach Paolo, entfernte die Ranken und betrat mit seinen Freunden die Ebene. "Also irgendwo hier muss Gin sein, sagst du?", fragte Jenny, die sich etwas umschaute. Paolo nickte und sagte sofort :"Kein Mucks!" Troy, Jenny, Sophia und Paolo rührten sich nicht mehr. Sie hörten hektische Schritte, die mit der Zeit immer lauter wurden. Paolo lief raus, stürmte den Gang entlang und erschuf am Ende von ihm einige Ranken, die in die zwei Nebengänge schossen. Dann winkte er seine Freunde dezent zu sich. "Seid auf der Hut! Wir müssen die Zelle finden. Aber wir werden auch auf Soldaten treffen!", flüsterte Paolo, der die Ranken wieder entfernte und den Gang links entlang lief...gefolgt von den anderen Pärcen. "Hey! Ihr da!", ertönte eine laute Stimme, gefolgt von etlichen Schüssen. Aus dem Gang hinter ihnen stürmten Soldaten auf sie zu. "Überlasst das mir!", sprach Troy lässig und ließ sein Genick knacken. Als der erste Soldaten in ihrem Gang ankam, packte Troy ihn sich und schleuderte ihn durch eine Tür. Anschließend hob der Junge ihn hoch, stellte ihn in eine Tür rein und zog die Türrahmen zu, was den Soldaten ziemlich quetschte. Dadurch, dass Troy die Kampf-Kraft beheerscht, war dies kein großes Problem. "Nice", sagte Paolo, der einem Soldaten, der gerade hinter ihm auftauchte eine spitze Dornenranke durch den Kopf rammen ließ. Plötzlich kamen aus den Gängen vor und hinter ihnen etliche Soldaten, die von den Pärcen ordentlich eins auf den Deckel bekamen. Doch trotzdem waren sie in Gefahr. Überall könnten heimtückische Soldaten lauern, die Eindringlinge mit einem Schuss töten könnten. "Kommt!", befahl Paolo und lief in den Gang, rechts von ihnen. Das Ganze schien wie ein Irrgarten zu sein, denn entweder gab es am Ende eines Ganges nochmal zwei, oder Soldaten umzingelten ihn. "Das wird langsam nicht mehr lustiiiig!", rief Paolo, der einem Kugelhagel auswich und sich deswegen auf den Boden warf. Die Pärcen flüchteten in einen Nebengang...die Träkon liefen an ihnen vorbei. "Wir müssen diese Zelle finden, das wird hier echt gefährlich!", sprach Paolo und lief weiter. Nach etlichen Gängen kamen an einer Stahltür an, die von zwei Soldaten bewacht wurde, welche die Pärcen sofort entdeckten und ihre Waffen hoben. Jenny warf eine Klinge in die Richtung eines Soldaten. Es traf den Hals von ihm, weshalb der Träkon sofort zu Boden ging. Paolo erschuf wieder Ranken, die den Soldaten fesselten und zu Boden zerrten. "Troy! Öffnen!", sagte der Junge. Der Kraftprotz näherte sich der Tür, legte seine Hand auf sie und zermalmte sie, wie ein Blatt Papier. Die Tür war entfernt und der gefesselte Gin kam zum Vorschein. "Oh! Hallo, Leute...!", sprach der Junge etwas verlegen, weil er es gar nicht gewohnt war, gerettet zu werden. Troy betrat die Zelle, ging zu Gin und brach die Kette der Handschellen mit bloßen Händen ab. "Danke!", sagte Gin etwas erleichtert, aber auch mit einer schwachen Stimme. "Kommt!", rief Paolo, "wir müssen abhauen!" Die Pärcen machten sich auf den Weg zurück zum Aufzug. Gin hingegen antwortete :"Ich komme gleich nach, geht schon mal vor!" - "Aber lass dich nicht wieder einsperren", rief Jenny lachend zurück. Der Hiro bückte sich nach der seltsamen Karte und betrachtete sie. Er konnte seinen Blick fast nicht mehr abwenden und wirkte für wenige Sekunden wie hypnotisiert. Danach schüttelte er seinen Kopf, steckte die Karte ein und lief den Pärcen nach. Als sich alle am Aufzug befanden, öffnete Paolo ihn. Plötzlich entdeckten sie in ihm drin eine Katze, die sie laut anfauchte. Es war Toseko! Als er die Pärcen und Gin erkannte, miaute er grinsend. "Ach, da bist du ja!", sprach Gin und ging mit den Pärcen in den Aufzug. Jenny drückte den Knopf für's Erdgeschoss und schon fuhren sie hoch. "Miau! Miau!", ertönte es von Toseko, der sich wieder in Gins Kapuze verzog. Als sie oben ankamen, liefen sie ohne große Umschweife Richtung Ausgang. Der geschwächte Gin lief etwas langsamer. Als sie den Ausgang erreichten, liefen sie nach draußen und so schnell es ging aus der Stadt raus. "FEUER!", ertönte eine laute Stimme und wieder ertönten etliche Schüsse. Als sich die Flüchtlinge wieder in der Schneelandschaft befanden, folgten ihnen träkonyanische Soldaten, die auf sie zielten. Jenny und Sophia bewegten den Schnee und bauten damit einen Schutzwall. Anschließend erschufen sie Eisspeere, die sie in Richtung der Soldaten schleuderten. Doch in der Ferne entdeckten sie, dass sich noch viel mehr Soldaten näherten. "Ich hab eine Idee! Jenny, bau so viele Mauern aus Schnee, wie du kannst!", sprach Sophia. Jenny nickte und erschuf überall zusammen mit dem anderen Mädchen aus Schnee riesige Mauern. Als die Umgebung nun stark einem Labyrinth ähnelte, liefen die Pärcen und der Hiro los. "Ach...jetzt verstehe ich es...wir hängen die Träkon ab. Die Mauern sollen als Blockade dienen, stimmt's?", ertönte es von Jenny. Sophia nickte. Sie gingen kein Risiko ein und rannten lieber etwas zu weit, als das sie von verfeindeten Soldaten umgebracht wurden. Nach einer gewissen Zeit schienen die Träkon die Geduld verloren zu haben...oder sie schienen sich verloren zu haben, in diesem Labyrinth. Keine Schüsse, keine Schreie waren mehr zu hören. Die Pärcen und Gin schienen in Sicherheit zu sein. "Das war wirklich nicht übel!", sprach Troy. Nun konnten sie entspannt weitergehen, denn es war keine Spur mehr von Soldaten in der Nähe. "G-Gin! W-Was ist mit deinen Armen?!", rief Jenny erschrocken, als er die aufgeschnittenen Arme des Hiros sah. "H-Halb so wild, Leute", antwortete der Junge. Die Mädchen schüttelten den Kopf und gingen auf Gin zu, der ziemlich schwach aussah. Sie holten aus ihren Taschen Verbände und bandagierten Gins Arme. Der Junge schien sich nicht groß zu wehren, dafür fehlte ihm wohl die Kraft. Als Jenny und Sophia fertig waren, bedankte Gin sich und ging weiter. Obwohl er eben nicht verletzt wurde und seine Arme nun bandagiert waren, verschlimmerten sich Gins Schmerzen. Langsam zog er aus seiner Tasche die schwarze Karte raus...sie beschäftigte ihn. Wieder schien er wie hypnotisiert von ihr zu sein und blieb deshalb stehen. Die Pärcen schauten zu dem Jungen. "Gin, alles okay?", fragte Paolo etwas besorgt. Der Hiro antwortete nicht, er schien nur auf die Karte fixiert zu sein. Paolo sah, wie Gins Augen langsam zufielen. Der verletzte Hiro spürte einen stechenden Schmerz in seinem ganzen Körper. Plötzlich...kippte er nach hinten um...sein Körper landete auf dem weichen Schnee. Er verlor das Bewusstsein. "GIN!", riefen die Pärcen...

  • N'Abend Gin^^



    MFG
    Rexi UHaFnir(kürzester Kommi ever X3 )


  • Kapitel 21 : In Gottes Händen


    Kurz nachdem Gin umgekippt war, sah er in der Ferne ein schwaches Licht. Er stellte selbst fest, dass sein Bewusstsein zwar nicht mehr in seiner Welt aktiv war, aber dafür woanders. Der Junge fühlte nichts, als herrschte in ihm komplette Leere...keine Reize, keine Gefühle, keine Gedanken...nur das Licht in der Ferne, welches langsam an Stärke gewann. Völlig bewegungsunfähig kam er dem Licht näher. Es war klar, dass Gin nicht dagegen ankämpfen konnte...es war, als wäre sein ganzer Körper und sein ganzer Verstand in Ketten gelegt...vorbereitet für unerwartete Dinge. Selbst er wusste nicht, was er momentan für Gefühle hatte...weder Angst, noch Gleichgültigkeit oder Freude, rein gar nichts. Als das Licht langsam sein komplettes Sichtfeld füllte, ertönten plötzlich deutlich hörbare Klageschreie von längst verfluchten und verängstigten Seelen. Auf einmal verschwand das Licht...alles war nur noch in schwarzer Leere gehüllt. "Gin!?", hörte der Junge plötzlich eine hallende Stimme sagen. Und auf einmal nahm er unter sich ein Zeichen wahr...und zwar das hiroyanische Schattenzeichen. Groß, in einem lila-schwarzen Farbton unter ihm gezeichnet, fiel es Gin als Erstes in den Blick. Er spürte nun, wie die Kontrolle über seinen Körper zurückkehrte. Der Junge stand langsam auf, sein Körper fühlte sich träge und schwach an. Er senkte den Blick und schaute das Zeichen auf dem Boden an. Kurz gemustert, hob er wieder seinen Kopf und betrachtete seine Arme, die wie sein gesamter Körper leicht transparent von einem schwarzen Licht umhüllt wurden. Plötzlich überkam ihn ein starker Schwindelanfall. Auch wenn er nicht viel vor sich sah, spürte er, dass sich alles um ihn herum zu drehen schien. Doch nach einigen Sekunden war dies auch schon wieder vorüber. Langsam spürte er, wie seine Emotionen wieder kamen...und die Erste, die er spürte, war innere Unruhe. "Gin!", ertönte wieder diese Stimme. Den Blick nach vorne gerichtet, entdeckte der Junge plötzlich eine dunkele Gestalt. Sie trug eine schwarze Kutte, die ihr Gesicht verdeckte. Auf der linken Seite der Kutte und außerdem noch auf einer Kette, die die Gestalt um den Hals trug, war wieder das Schattenzeichen abgebildet. Die unbekannte Gestalt trat langsam näher, woraufhin Gin instinktiv ein paar Schritte zurücktrat. "Gin...du brauchst dich nicht zu fürchten!", sprach die Gestalt mit einer nun beruhigenden Stimmlage. Doch der Junge war innerlich so aufgewühlt, dass er die Worte der unbekannten Gestalt ausblendete und weitere Schritte nach hinten tätigte. "Vertrau mir, Gin. Du bist hier sicher...!", vernahm der junge Hiro. Doch er konnte und wollte nicht zuhören...innerlich wünschte er sich nur, von diesem düsteren Ort zu verschwinden. Auch, falls er so weit gehen würde, dass er von der hier herrschenden Leere verschluckt werden würde...das könnte er sich wenigstens noch schöner reden als dieser Ort hier. Obwohl hier nichts wirklich Gruseliges war, bereitete dieser Ort dem Jungen ein ungutes Gefühl und die Gestalt, die immer näher kam, sah er unterbewusst als Bedrohung an...obwohl sie keinerlei Anstalten machte, Gin irgendetwas antun zu wollen. Der Junge war mit seinen Gedanken im Moment einfach so überfordert, dass er sicher alles und jeden als Bedrohung angesehen hätte. "Gin! Bleib jetzt stehen!", rief die Gestalt, die nun an dem großen Schattenzeichen auf dem Boden angekommen war, mit etwas energischer Stimme. Doch Gin, der das Zeichen bereits verlassen hatte, gehorchte immer noch nicht. Am Liebsten hätte er sich umgedreht und so schnell wie möglich das Weite gesucht, wobei das in dieser augenscheinlich unendlichen Leere sicher nur ein ferner Wunsch wäre. Plötzlich hob die Gestalt eine Hand und machte einige Gesten. Und auf einmal wurden Ketten heraufbeschworen, die sich um den zitternden Körper von Gin schlangen und ihn somit bewegungsunfähig machten. Nach einigen weiteren Gesten, seitens der düsteren Gestalt, kam ein großer Schatten hervor, der den Jungen am Arm packte und ihn langsam zurück zu dem Schattenzeichen zog. Dort angekommen, verschwand der Schatten und ließ Gin nun gegenüber der Gestalt stehend, alleine. "Gin", sprach die Gestalt mit wieder beruhigender Stimme, "weißt du, wer ich bin?" Und obwohl Gin gerne geantwortet hätte, war er in diesem Moment so innerlich verwirrt, dass sein Verstand kein einziges Wort formulieren konnte. Im Gegenteil, sein Inneres baute sogar eine defensive und kontaktvermeidende Art in ihm auf. Es war, als könnte Gin seine eigenen Gedanken und Gefühle nicht mehr kontrollieren. "Ich weiß, du bist innerlich gerade ziemlich verwirrt stimmt's?", fragte die Gestalt ihn. Gin antwortete nicht, sondern mied eher den Blickkontakt. Er war nicht der, der er sonst war...normalerweise wäre er in solchen Situationen offen, vielleicht mehr misstrauisch oder feindselig, doch im Moment war er nur defensiv gepolt...aber warum nur? Scheinbar wusste die Gestalt, was Gins Verstand gerade mit ihm anstellte und ging gerade auf ihn zu. Der defensiven Haltung folgend, versuchte Gin, sich irgendwie von den Ketten zu befreien, um zu verschwinden...doch es klappte nicht. Die Ketten saßen so fest, als wären sie direkt um seine Seele geschlungen. Als die Gestalt etwa einen Meter vor Gin stand, sprach sie :"Ich weiß, dass du momentan nichts für deine Handlungen kannst. Dein Verstand ist immer noch an die Situation, in der du dich in deiner Welt befindest, angepasst. Ich weiß, du bist im Feindesland, was natürlich nicht der sicherste Ort ist. Deswegen baust du eine feindselige und fremdenabweisende Haltung auf. Deine Reaktionen mir gegenüber, als fremde Gestalt, ist mehr als nur natürlich. Aber hier bist du sicher, niemand kann dir was tun und deshalb ist diese Haltung hier nicht von Nöten..." Anschließend hob die Gestalt ihre linke Hand und hielt zwei Finger auf Gins Stirn. Der Junge spürte, wie sich seine defensive Haltung langsam lockerte. Es war, als würde eine schwere Last von ihm abfallen...er fühlte, wie seine Gedanken und Emotionen nicht mehr auf sein Unterbewusstsein, sondern wirklich nur noch auf ihn fokussiert waren. Nach einigen Sekunden, drehte sich die Gestalt um, löste mit einer Geste die Ketten von Gins Körper und ging wieder an seinen ursprünglichen Standort am Anfang des Schattenzeichens zurück. "Gin. Ich gehe mal davon aus, dass du nicht weißt, wer ich bin, oder?", erkundigte sich die Gestalt bei dem Jungen. Nach wenigen Sekunden des Zögerns, antwortete er :"N-Nein. Das weiß ich nicht..." Es war nun eindeutig, dass Gin sich seine Sicherheit eingestand und nun auch offener war. "Mein Name ist Techo. Ich bin der Schattengott von Hiroya!", stellte die Gestalt sich vor und ließ Gins eingeschränkte Offenheit in tiefsten Respekt verwandeln. "T-Tut mir Leid, d-dass ich vorhin so...", versuchte der Junge sich für sein Verhalten eben zu rechtfertigen, doch wurde von dem Gott unterbrochen :"Ist schon gut. Wie gesagt, es ist nicht deine Schuld!" Gin schaute sich kurz um, doch sah nichts weiter, außer etliche Schatten, das Schattenzeichen und den Gott vor ihm. "B-Bei allem Respekt, Techo. Was mache ich hier?", fragte der Junge vorsichtig. Der Gott antwortete :"Gin. Du bist einer der Auserwählten...einer, der die Kraft hat, den Feinden extrem viel Schaden anzurichten...einer, der mit dieser göttlichen Gabe geboren wurde, wenn es so weit kommt, sein Element meisterhaft zu beherrschen. Ich brauchte nur eine Verbindung zwischen der Götterwelt und deiner Welt...nämlich die Elementarkarte, die du gefunden hast. Erinnerst du dich?" Und urplötzlich kam dem Jungen wieder diese seltsame schwarze Karte in den Sinn, die er in der Zelle gefunden hatte. Er holte sie aus seiner Tasche und zeigte sie Techo :"Die hier meint Ihr sicher, oder?" - "In der Tat, Gin", entgegnete der Gott zufrieden, "die meine ich. Du musstest physischen Kontakt mit ihr herstellen, damit ich auch Kontakt zu dir hatte. So konnte ich deinen inneren Geist zu mir holen." Der Schattengott trat erneut zu Gin und umhüllte mit seinen Händen die Karte für wenige Sekunden. Nachdem sie wieder enthüllt wurde, leuchtete sie in einem starken lila-dunklen Licht. Als der Gott wieder zurück ging, sagte er :"Gin! Ich möchte, dass du dir darüber im Klaren bist, dass diese Karte sehr wichtig ist. Ich brauchte sie dringend, um irgendwie Kontakt zu dir herzustellen...uns aus diesem Grund werde ich sie auch in Zukunft noch brauchen. Weiterhin steckt diese Karte voller Kraft, die dir in Kämpfen hilfreich sein wird. Außerdem möchte ich, dass du weißt, dass diese Elementarkarte ein Götterrelikt ist. Ich habe sie dir anvertraut, weil ich auch mein Vertrauen in deine Kraft, in dein Potenzial und in deine Position als Auserwählter gesteckt habe. Beschütze sie deshalb...in den falschen Händen könnte sie schreckliche Folgen haben, hast du verstanden?" - "J-Ja, habe ich.", antwortete Gin. "Ich werde natürlich weiterhin deine Entwicklung im Auge behalten und dich, wenn ich das Gefühl habe, dass du dazu bereit bist, neue Fähigkeiten lehren, die dir dabei helfen sollen, dich zu beschützen und auch die Menschen die dir was bedeuten", sprach der Gott und drehte sich um, "wie zum Beispiel deine liebe Sharon!" Dieser Satz überraschte Gin ziemlich. "W-Was willst du denn damit sagen? W-Wir sind nur Freunde, nichts weiter!", entgegnete der Junge prompt mit einem nervösen Tonfall. Daraufhin antwortete Techo :"Ach, Gin...ich bin ein Gott, glaubst du, ich weiß nicht, dass du für Sharon viel mehr als nur Freundschaft empfindest?" - "Was redet ihr da? Das ist doch alles gar nicht wahr!", entgegnete Gin, versuchend, diese Sache zu leugnen, obwohl er sich in dem Moment gerade selber eingestand, dass es da nichts zu Leugnen gab. Daraufhin sagte der Gott :"Keine Chance, Gin. Du kannst vor mir nichts verbergen. Ich beobachte dich schon seit einiger Zeit, sogar schon bevor wir den Hiros die Macht gaben, Elemente zu beherrschen. Ich habe die ganze Zeit mitverfolgt, wie die Zuneigung zwischen dir und diesem Mädchen immer weiter wächst. Also sag mir, Gin...was empfindest du für sie?" Und so musste der junge Hiro sich geschlagen geben...er wusste, dass er diese eine Sache nicht leugnen konnte...weder vor Techo, noch vor sich selbst. "...ich...liebe sie!", antwortete Gin, mit dem Blick auf den Boden gerichtet. "Und glaub mir, Gin", setzte der Schattengott an, "das ist eine Sache, die du nicht verleugnen kannst!" Und aus irgendeinem Grund konnte der Junge das wirklich nicht mehr. Zwar empfand er für Sharon ja schon lange so, aber sein durch seine Kindheit manipulierter Verstand ließ es nicht zu, dies wahrzunehmen und sich einzugestehen. Aber jetzt, wo der Schattengott dieses Thema so ansprach, schien Gins Verstand dies nun zuzulassen. Es war so, als würde der Gott den jungen Hiro von einigen Lasten befreien...als würde er ihm helfen, menschlicher zu werden. Und ob das stimmt oder nicht, er war ihm dankbar dafür. "Weißt du, Gin. Sharon ist ebenfalls eine Auserwählte!", überraschte Techo Gin mit dieser Information. "Wirklich?", fragte Gin. Der Gott antwortete :"Ja, ist sie. Sharon weist ebenfalls so viel Kraft und Potenzial auf, wie du...ihr beide würdet auch jeden Fall sehr gut zueinander passen!" - "J-Ja...das mag schon sein!", antwortete Gin und lächelte dabei leicht, was bei ihm nicht oft vorkam. "Pass auf jeden Fall gut auf sie auf!", erwähnte der Gott dabei eine Sache, die für Gin ja sowieso schon sehr lange gilt und die er auch mit aller Mühe versucht, nachzukommen. Der Junge nickte. Der Gott drehte sich wieder um, schaute Gin an und sprach :"Achja, du bist in deiner Welt gerade ziemlich verletzt, stimmt's? Wenn du wieder zu Besinnung kommst, werden alle deine Wunden geheilt sein. Sieh es als kleine Wiedergutmachung dafür, dass ich dich so plötzlich hierher gebracht habe!" - "Vielen Dank, Techo!", antwortete Gin. Der Gott trat in das Zeichen am Boden und sagte :"Kein Problem. Nun, ich möchte dir gerne noch einige neue Fähigkeiten beibringen. Trete bitte einen Schritt nach vorne in das Zeichen!" Der Hiro gehorchte und ging einen Schritt nach vorne. Der Schattengott hob eine Hand und machte wieder einige Gesten, sodass etliche Schatten aus dem Nichts hervorkamen. Nach einer weiteren Geste, seitens des Gottes, drangen alle Schatten in Gins Körper ein, woraufhin der Junge einen stechenden unerträglichen Schmerz spürte. Er wusste aber, dass er diese Schmerzen wohl oder übel ertragen musste und es sich ja auch lohnen würde. Als alle Schatten in seinem Körper waren, spürte Gin ein lebendigeres Gefühl...als hätte er neue Energie in seinem Körper. "Gin. Natürlich möchte ich dir erläutern, was für Fähigkeiten du nun neu erlernt hast!", sprach der Gott, woraufhin der Hiro aufmerksam zuhörte, "zum Einen wirst du in der Lage sein, zwischen Tag und Nacht zu wechseln, wann zu willst. Du kannst Schattenkometen, die durch die Menge an eingesetzten Schatten auch einen ordentlichen Schaden an den Tag legen, beschwören. Weiterhin kriegen die Schatten auch einige neue Talente. Zum Beispiel werden sie in der Lage sein, gewisse Leute nun vor Angst zu lähmen, oder sie nur in bestimmten Bereichen zu verletzen. Außerdem werden deine Schatten auch in der Lage sein, Stromleitungen zu unterbrechen und somit für Stromausfälle und eventuell auch für völlige Dunkelheit zu sorgen. Was aber an dem ganzen am Interessantesten ist, ist G9, welches mit einer neuen Attacke versehen wird. Nämlich nennt sie sich "Casya" und bewirkt, dass du andere Menschen kontrollieren kannst, indem du ihre Schatten beliebig bewegst. So kannst du deine Feinde zu willenlosen Sklaven machen. Doch Casya ist eine extrem schwere Fähigkeit, sogar für dich. Die volle Beherrschung der Fähigkeit wird ein sehr langer Prozess, weshalb du Casya auch sehr gut trainieren musst, um sie komplett zu beherrschen. Trotzdem hält dich natürlich nichts auf, sie anhand deiner Feinde zu trainieren. Ich hoffe, diese neuen Fähigkeiten werden dir helfen, im Kampf gegen die Feinde. Und wie gesagt, ich behalte dich im Auge und bringe dir neue Fähigkeiten bei, wenn du soweit bist. Vergiss nur nicht, die Elementarkarte immer dabei zu haben! Ansonsten kann ich keinen Kontakt zu dir herstellen!" Gin nickte und staunte innerlich über die ganzen neuen Fähigkeiten. "Gut, Gin. Es hat mich gefreut, endlich mal mit dir reden zu können und mich zu vergewissern, dass du dir deiner Aufgabe auf der Erde bewusst bist...nun, es wird Zeit, dass du auch wieder dorthin zurückkehrst!", sprach Techo. Gin antwortete :"Vielen Dank. Und ja, ich bin mir dieser Aufgabe bewusst, macht euch keine Sorgen!" - "Da bin ich mir sicher!", antwortete Techo, hob eine Hand und machte wieder einige Gesten.


    Die Pärcen brachten den leblosen Körper von Gin in Sicherheit. In eine Seitengasse einer leeren Stadt. Sie versuchten schon die ganze Zeit, ihn aufzuwecken. Bisher ohne Erfolg. Neben Gins Körper lag Toseko im Schnee und sah ziemlich geknickt aus. "Ich frage mich wirklich, was hier los ist...!", sprach Paolo und sah Gin an. Plötzlich bewegte der Hiro seine Finger. Er spürte wieder den kalten Schnee an seinen Händen, hörte Stimmen und erblickte die Pärcen vor sich. "G-Gin! Du lebst ja noch!", rief Jenny überrascht. Der Junge antwortete :"Noch leben ist gut...mir...mir geht es blendend..."