Eisfeuer

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • Vorwort
    Hallo, willkommen zu meiner neuen FF-Story.
    Nun, da Pokemon X und Y endlich erschienen ist, kann ich die Geschichte zu meinem Prolog vom Wettbewerb 11: Prolog schreiben.
    Diese FF-Story spielt in der Kalos Region und ist an die Hauptgeschichte angelehnt. Es werden natürlich viele eigene Ideen mit einfließen. Zum Beispiel,
    das Team Plasma vorkommt und die Story in Einall beginnt.


    Warnung
    Es kann zu gewaltätigen Handlungen kommen. Auch werden eventuell Charaktere sterben.




    Charaktere
    Die wichtigsten Charaktere beschreibe ich nur kurz, da ich nichts vorweggreifen möchte.



    Copyright
    Die Pokemon, die meisten Charaktere und die Kalos- und Einall Region gehören Nintendo. Die Bilder stammen von Pokewiki. Die Zitate unter den Bilder sind von mir. Die Hauptcharaktere und ein großer Teil der Handlung entstammt meiner Fantasie. Wobei die Handlung auf der Hauptstory von Pokemon X/Y basiert. Die Namen des Finsttrios entstammen meiner Fantasie, nicht aber das Finsttrio selbst.


    Kapitelübersicht



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    Das Eis schmilzt. Es bröckelt und bricht. Der Wunsch der Flammen wird Wirklichkeit.



    Shinja war Mitglied des Finsttrios. Nachdem er sich von den anderen Mitgliedern getrennt hat, trachten diese ihm nach dem Leben, da er sie verraten und somit ihren Schwur gebrochen hat. Als Shinjas Versteck entdeckt wird, flüchtet er nach Kalos, um sich eine neue Identität zu verschaffen. Doch dort lauert noch eine weitere Gefahr. Ein Kampfroboter versucht ebenfalls ihn aus dem Weg zu schaffen. Während Shinja sich auf die Suche nach Antworten begibt, arbeitet sich eine neue Organisation aus dem Untergrund hoch, um die Welt nach ihren Vorstellungen zu gestalten.



    [Blockierte Grafik: http://www.pokewiki.de/images/thumb/6/63/Team_Flare_Logo.png/60px-Team_Flare_Logo.png]
    Die Saat ist gestreut. Die Blüte erwacht, in des Flammen Pracht.


    Lanas Eltern sind Filmstars bei Pokewood. Wegen deren Berühmtheit wird auch sie des Öfteren von Reportern belästigt. Nach einem Ausraster vor ihrem Hotel in Stratos City kehrt sie nach Kalos zurück. Lana beschließt, sich auf Trainerreise zu begeben. Schon im nächsten Ort lernt sie Kalem kennen. Ein Junge, der sie ungewollt in ein Abenteuer hineinzieht, welches das Schicksal der ganzen Region bestimmen wird.








    Prolog: Yggdrasil

    Der Baum des Lebens streift seine Blätter ab. Die Rinde zerfällt, die Blüten welken. Darnieder liegt die Saat. Das Alte wird dem Neuen weichen. Der Baum, welcher jedes Jahr aufs Neue erblüht. Blüten sprießt und Früchte trägt. Xerneas und Yveltal. Erneuerung und Vergänglichkeit. Der Hirsch steht auf schwarzen Stelzen. Pflanzen sprießen ringsum empor. Sein buntes Geweih ist voll von Wissen. Die Krone des Baumes. Krone des Wissens. Der blinde Adler sitzt im Nest. Hoch erhoben in der Krone, welche zum Himmel sich erstreckt. Damit Neues entstehen kann, muss das Alte vergehen. Yggdrasil, der Weltenbaum. Symbol des Lebens. Symbol der Unvergänglichkeit. Doch kann etwas ewig unvergänglich sein? In der Ferne sieht man Rauch. Ein Dröhnen ist zu hören. Flammen huschen durch den Wald. Die Bäume brennen lichterloh. Das Feuer lechzt dem Himmel entgegen. Infernos schießen durchs Gebüsch. Der blinde Adler schlägt die Augen auf. Nach vielen Jahren ist er aufgewacht. Yveltal streckt seine Flügel. Schnell schießt er zum Himmel empor. Xerneas streckt ihren Kopf. Hoch erhebt sie ihr Geweih. Sie, die geheimes Wissen kennt. Sie, die den Vergessenen Namen nennt. Auf, das sie ewig in unserer Erinnerung bestehen bleiben mögen. Bis sie zurückkehren, in neuer Gestalt. Fünf schwarze Punkte sind am Himmel zu sehen. Sie schießen Feuer und sie kommen näher. Der Wald verbrennt unter ihnen. Das Dröhnen übertönt die Schreie der wilden Pokemon. Die Flugzeuge aus blankem Stahl werden von Menschenhand geflogen. Ihre Gier nach Wissen, Macht und Unsterblichkeit lässt sie grausame Dinge tun. Xerneas rennt durch das Flammenmeer. Die Flieger haben sie erreicht. Das Feuer schießt bereits vor ihr her. Die Flammen wollen nach ihr greifen. Doch sie erreichen nicht ihr Antiliz. Yveltal fliegt Richtung Horizont. Der Rauch ist dicht. Doch die Orientierung kann er ihm nicht nehmen. Yveltal hat nie gesehen. Kräftige Flügelschläge verwischen den Rauch. Die Flammen reichen nicht zu ihm empor. Alle Wesen hören ihn. Alles was lebt, folgt nun ihm. Im Cockpit des vordersten Fliegers sitzt ein schlanker Mann. Mit roten Haaren und kurzem Bart. Er giert nach Wissen und Macht. Ein Grinsen huscht über sein Gesicht. Vor ihm fliegt Yveltal. Er schießt einen Feuerball auf den Adler ab. Yveltal weicht zur Seite aus. Doch der Feuerball ist schon zu nah. Er gerät in Panik, spürt die Hitze, ein schriller Schrei entfährt seiner Kehle. „Dich habe ich nun“, sagt der Mann. Xerneas springt über einen verbrannten Baum. Schnell rennt sie durch das Flammenmeer. Vorbei an der Asche der Vergänglichkeit. Ein Feuerball schlägt in der Nähe ein. Die Hitze brennt ihr im Gesicht. Xerneas stoppt abrupt. Feuer schlägt vor ihr her. Um sie herum eine Flammenwand. Doch Xerneas kennt das Wissen über eine dritte Macht, die tief unter den Wurzeln wacht. Schützen wird sie ihr Wissen, mit all ihrer Macht. Sie streckt den Kopf zum Himmel empor. Flammen kriechen an ihr hinauf. Xerneas schließt die Augen und versucht zu ignorieren den brennenden Schmerz. Laut erklingen ihre Schreie. Auf dass das dritte Wesen ihr Klagen erhört.

  • So, nun ist das erste Kapitel fertig. Ich hoffe, es gefällt euch. Auf Kommentare würde ich mich natürlich freuen.



    Kapitel 1: Flucht durch Einall


    Ruhig lag die Stadt Dausing im Dunkel der Nacht. Der Mond beleuchtete die Straßen und der Uhrenturm in der Stadtmitte zeigte 03.25 Uhr. Die meisten Bewohner schliefen, doch ein einzelner Ton durchbrach die stille der Nacht. Ein schwarzes Motorrad dröhnte leise durch die Straßen, bis es vor einem Juwelier zum Stehen kam. Eine schwarzgekleidete Person mit weißen Haaren stieg vom Fahrzeug ab, und hängte einen Motorradhelm an das Lenkrad. Die Person hieß Shinja und war ein ehemaliges Mitglied des Finst-Trios. Während seine beiden Freunde weiter nach C-Gis suchten, hatte er sich von ihnen abgewandt. Er glaubte schon lange nicht mehr, das C-Gis Worte wahr waren. Inzwischen konnte er die anderen Menschen verstehen, warum sie mit ihren Pokemon zusammenleben wollten. Doch nun musste er sich allein durchschlagen und tat, was er am besten konnte: stehlen. Ein Fermicula krabbelte Shinjas Arm entlang, bis es seinen Handrücken erreicht hatte.
    "Gut, Zack, durch das Holz und dann zum Stromkasten. Aber nicht übertreiben mit dem Feuer. Los geht’s", flüsterte Shinja der Ameise zu, welche sofort auf den Bürgersteig sprang, und begann, sich durch die hölzerne Wand am unteren Ende der Tür zu fressen.
    Shinja wusste, dass die Holztür schon sehr alt war und dringend renoviert werden musste. Für Zack war es ein leichtes hindurch zu gelangen. Nach etwa 20 Sekunden war er auf der anderen Seite und suchte den Stromkasten. Shinja warf einen flüchtigen Blick die Straße hinunter, um sich zu vergewissern, dass ihn niemand beobachtete. Doch es blieb alles ruhig. Ein paar Straßenlaternen warfen runde Lichtflecken auf den Weg, aber ansonsten war alles dunkel. Nach etwa einer Minute kam Zack wieder heraus und kehrte in seinen Pokeball zurück. Shinja leuchtete mit einer Taschenlampe durch das Schaufenster ins Innere des Juweliers. Hinter der Kasse sah er den Stromkasten, aus dem eine kleine Rauchfahne aufstieg. Erleichtert atmete Shinja auf. Heute würde kein Alarm mehr aus dem Laden erklingen. Alles verlief nach Plan. Er stieg wieder auf sein Motorrad und düste davon. Shinja legte allerdings Wert darauf, keine Spuren zu hinterlassen. Er fuhr in den Wald westlich von Dausing. Dort wohnte schon seit Tagen ein riesiger Schwarm Yanma. Eine wahre Plage, welche schon seit Tagen für Probleme sorgte. Allerdings waren die Yanma menschenscheu, sodass sie noch nicht viel Schaden angerichtet hatten.
    Dies würde Shinja nun ändern. Er raste mit lautem Motor in die Menge hinein, welche in den Büschen und Bäumen hockten. Die Yanma surrten erschrocken hoch und traten die Flucht an. Dabei stießen sie sehr hohe Töne aus, welche Shinja nach kurzer Zeit Kopfschmerzen bereiteten. Er fuhr schneller und raste aus dem Wald hinaus, wo er die Yanma quer durch Dausing trieb. Überall zersprangen Fenster. Das klirren von Glas und die Schreie der aufgeweckten Yanma waren ohrenbetäubend. Es regnete Scherben und Shinja war froh darüber, dass er einen Helm trug. Ansonsten hätte er sich wohl üble Verletzungen zugezogen. Überall gingen Lichter an und hier und da schrie jemand erschrocken auf. Als Shinja den Juwelier erreichte waren sämtliche Schaufenster und Vitrinen zu Bruch gegangen. Er sprang ins Innere des Ladens und nahm so viel, wie er tragen konnte. Da Zack das Innere des Stromkastens geschmolzen hatte, war die Alarmanlage defekt, sodass der Besitzer denken musste, der Juwelier sei noch intakt. So hatte er keinen Grund nachzusehen oder die Polizei zu rufen. Nach wenigen Minuten verschwanden die Yanma im Wald und es kehrte wieder Ruhe ein. Da diese Nacht eine sehr warme Oktobernacht war und die Menschen um diese Uhrzeit noch sehr müde waren, gingen sie direkt wieder schlafen. Um die Schäden würden sie sich wahrscheinlich im Laufe des Tages kümmern. Zufrieden bestieg Shinja sein Motorrad und fuhr davon, während um ihn herum die Lichter wieder erloschen.
    Er folgte einem schmalen Waldweg, bis er ein altes Herrenhaus erreichte, welches westlich von Nevaio City lag. Der Wald war hier sehr dicht, und der Boden jenseits des Trampelpfades war mit hohen Büschen gesäumt. Das alte Haus hatte zwei Stockwerke und war komplett aus Holz. Es war von einer Steinmauer umgeben, welche ihm bis zu den Knien reichte. Darüber war ein verrosteter Metallzaun, welcher etwa dieselbe Höhe hatte. Shinja fuhr auf ein Tor in der Mitte des Zaunes zu und öffnete es. Er hatte die Scharniere vor kurzem geölt, da er das lästige Gequietschte nicht mehr ertragen konnte. Er fuhr über den Hof, auf dem links und rechts verschiedene Beeren wuchsen. Shinja stellte sein Motorrad an eine Hauswand und ging hinein. Als er im Flur stand starrten in zwei rote Augen an.
    "Hi Flint, ich bin wieder da", begrüßte Shinja das Pokemon. Flint war ein Magnayen, welches ihn sofort ansprang und ihm über das Gesicht leckte.
    "Hey, aus", rief Shinja und stieß Flint sanft zur Seite. Er ging in sein Zimmer, stopfte seine Beute in einen Tresor und warf sich aufs Bett. Morgen würde er sie auf dem Schwarzmarkt zu Geld machen. Am nächsten Morgen machte Shinja sich erstmal ein Brot und frühstückte. Nebenbei lief das Radio. Der Sprecher sprach bereits über die gestrigen Ereignisse. Shinja konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als der Sprecher sagte, ein Biker aus einer der vielen Bikergangs hier in Einall habe sich einen Scherz erlaubt, indem er einen Schwarm Yanma aufgeschreckt hatte. Außerdem machte er die Yanma komplett dafür verantwortlich, dass teure Gegenstände aus dem Juwelier abhandengekommen. Was teilweise auch stimmte, doch offenbar war niemand auf die Idee gekommen, dass der verschmorte Stromkasten etwas damit zu tun gehabt haben könnte. Dieser hatte laut des Radiosprechers lediglich einen technischen Defekt gehabt.
    Nachdem Shinja sich fertig gemacht hatte, ging er hinaus. Plötzlich nahm er eine Bewegung im Wald war. Langsam ging Shinja zurück zur Tür und griff nach seinem schwarzen Kampfstab, welcher im Flur an der Wand hing.
    "Hallo, ist da jemand", rief er in den Wald hinein. Doch er hörte nur das Rascheln des Laubs. Die Sonne stand bereits über den Baumwipfeln und tauchte alles in helles Licht. Plötzlich sah Shinja wieder eine Bewegung.
    "Ihr könnt mich nicht zum Narren halten", rief er in den Wald hinein.
    "Denkste", sagte plötzlich eine Stimme hinter ihm. Erschrocken fuhr Shinja herum, holte mit seinem Kampfstab aus und blieb stehen.
    "Wo seid ihr", fragte er nervös.
    "Hast du echt alles verlernt", fragte die Stimme. Sie klang amüsiert.
    "Moment, Lokin", fragte Shinja verwundert.
    "Was machst du denn hier", fügte er hinzu.
    Plötzlich erschien vor ihm eine schwarze Gestalt mit langen weißen Haaren vor ihm. "Und, haste mich vermisst“, fragte diese.
    "Sucht ihr immer noch diesen Verrückten", fragte Shinja.
    "C-Gis? Den haben wir längst gefunden", antwortete Lokin.
    "Er hat ne Aufgabe für dich", sprach plötzlich eine weitere Stimme. Der Besitzer der Stimme tauchte ebenfalls wie aus dem Nichts auf. "Wo du doch am besten von und drei stehlen kannst", fügte die Stimme hinzu.
    "Ich werde euch nicht mehr helfen, Zoku", stellte Shinja klar.
    "Erinnerst du dich an den Schwur, das wir C-Gis bis zum Tode dienen werden", fragte Lokin.
    "Ja, aber das war falsch. Wir hätten es nicht tun sollen", entgegnete Shinja.
    "Du hast zwei Möglichkeiten", erklärte Zoku, "entweder du besorgst uns, was wir haben wollen, oder du musst sterben."
    "Ich werde euch nicht mehr helfen. Aber ich möchte auch nicht mit euch kämpfen", erklärte Shinja. "Dann ist das Urteil gefällt", sprach Lokin und rammte Shinja seinen Stab in den Magen. Dieser sackte kurz zusammen, rollte sich ab und schlug mit seinem Stab zu. Lokin blockte und versuchte einen Sprungkick. Shinja wich zur Seite und holte wieder aus. Ihre Stäbe schlugen mehrfach aufeinander ein. Bis sich ein dritter Stab plötzlich um Shinjas Kehle legte und Zoku ihn zu sich zog. Lokin rammte Shinja seinen Stab mit voller Kraft in den Magen, sodass dieser laut stöhnte.
    "Entweder du erfüllst den Auftrag, oder wir werden dich solange jagen, bis du tot bist", sagte Lokin und warf Shinja einen Zettel zu.
    "Dort findest du alle Einzelheiten", erklärte er und verschwand.
    Der Griff um Shinjas Kehle lockerte sich und er fiel nach vorne. Er hielt sich ächzend den Bauch und landete auf dem Boden. Seine alten Freunde vom Finst-Trio waren verschwunden und er lag nur da und fragte sich, wie es weitergehen sollte. Es schmerzte ihn, dass Lokin und Zoku ihn angegriffen hatten und er sie nicht hatte überzeugen konnte, doch er würde sich nicht einschüchtern lassen. Shinja griff nach dem Zettel und las ihn. Was immer sie von ihm wollten, sie würden ihm wohl keine Wahl lassen.




    Lana saß im hintersten Bereich der Limousine. Ihre Eltern, beide Filmstars bei Pokewood, saßen vor ihr. Sie selbst saß eingequetscht zwischen zwei Bodyguards und fühlte sich wie ein Remoraid in der Dose. Aber das war immer noch besser, als das, was jeden Moment passieren würde. Die Tür des Wagens öffnete und alles draußen schien weiß zu sein. Während die Bodyguards Lana hinausdrängten hielt sie sich die Hände vor die Augen, um nicht von dem Blitzlichtgewitter Augenschmerzen zu bekommen.
    Doch jemand riss ihr die Hände weg und flüsterte: „Benimm dich“. Benehmen, als wenn das so einfach wäre. Lana hätte am liebsten geschrien. Ein gutes Dutzend Paparazzi bewarfen sie bereits mit mehr oder weniger privaten Fragen und versuchten ihr förmlich Mikrofone in den Mund zu stopfen. Jetzt schrie Lana doch. Sie rannte nach vorne, wurde aber von den neugierigen Leuten aufgehalten. Sie schlug einem in den Magen und trat dem nächsten in die Weichteile. Sie sackten beide zusammen. Dann packten sie die Bodyguards und zerrten sie durch die Menge. Vermutlich würden morgen irgendwelche Magazine etwas über den Ausraster des Tages schreiben und über Drogenprobleme oder Stress in der Familie spekulieren. Sie hatten ja keine Ahnung! Keine Ahnung, wie es ist, Tag für Tag von Fotografen und Reportern bedrängt zu werden und niemals auf die Straße gehen zu können, ohne dass jemand ein Autogramm von ihr haben wollte. Dabei war nicht sie, sondern ihre Eltern berühmt.
    Früher wollte Lana Pokemon-Trainerin werden, doch dann hätte sie nie auch nur einen Schritt ohne Zwischenfälle gehen können. Außerdem waren den ganzen Tag zwei Bodyguards bei ihr. Sie war niemals wirklich für sich allein. Irgendwie hatten die Bodyguards Lana ins Hotel geschafft. Natürlich musste es immer das teuerste von ganz Stratos City sein. Niemals eine Wohnung in Vapydro City, beim Pokewood. Nun war sie in ihrem Zimmer angekommen und warf sich ins Bett. Es war ein rotes Himmelbett, mit vergoldetem Rahmen. Die Wände waren weiß. Die Schränke waren aus teurem Holz. Wahrscheinlich standen dort bereits Massen an teuren Kleidern bereit. Das alles war kein Problem, sie fand es sogar ganz gut. Nur die vielen Leute nervten. Sie konnte den Druck der Öffentlichkeit nicht länger ertragen. Ihre Mutter Katria kam herein.
    „Was sollte das denn“, fragte sie wütend.
    „Deinetwegen werden wir noch zum Gespött der Öffentlichkeit“, fügte sie hinzu. „Das weißt du ganz genau“, fuhr Lana sie an. Langsam rollten ihr ein paar Tränen über die Wangen. „Ich halte das nicht mehr aus“, schluchzte sie.
    „Ich weiß, aber es muss nun mal sein, außerdem sind wir erst seit zwei Tagen hier“, erklärte ihre Mutter.
    „Nein, das muss es nicht. Seid doch einfach gewöhnliche Leute“, schrie Lana.
    „Du weißt, dass das nicht geht“, sagte ihre Mutter nun in einem strengeren Tonfall.
    „Ach, lass mich doch in Ruhe“, schrie Lana, schubste ihre Mutter zur Seite und rannte in den Flur.
    Sie lief zum Treppenhaus und hörte nur noch wie jemand rief: „Lana, warte, komm sofort zurück!“ Doch Lana hörte nicht zu, sie rannte weiter. Sie kam vor einer Tür zum stehen, zog sie auf und landete auf dem Dach. Hier war es viel ruhiger als unten auf der Straße. Der kühle Wind strich ihr über das Gesicht und die Hochhäuser glänzten in der Sonne. Ein paar Dusselgurr flogen vorbei und zwitscherten eine ruhige Melodie. Auf der Straße standen immer noch Fotografen, doch sie zerstreuten sich nach und nach.
    "Lana, es tut mir leid, dass ich dich angeschrien habe, komm bitte wieder rein", sagte plötzlich ihre Mutter hinter ihr.
    "Ich habe wohl keine andere Wahl", stellte Lana trocken fest und versuchte, nicht die Beherrschung zu verlieren.
    "Wenn du möchtest, schicken wir dich morgen zurück nach Kalos, ok", schlug ihre Mutter vor. "Wirklich", fragte Lana überrascht.
    "Ja, ich rufe unseren Privatjet", erklärte Katria.
    "Danke, lange hätte ich es nicht mehr ausgehalten", sagte Lana und ging wieder herunter in ihr Hotelzimmer, wo ihr Vater Bryan sich bereits über das Mittagessen hermachte.
    "Ihr habt euch also wieder vertragen", fragte er.
    "Ja, Lana wird morgen von Loreen abgeholt", erklärte Katria. "Ich rufe sie gleich an", fügte sie hinzu. Loreen war die Pilotin und Haushälterin der Familie. Sie kümmerte sich um die Villa, während sie in Einall waren.
    Als Lana am nächsten Tag erwachte, schien die Sonne bereits zum Fenster herein. Unten hörte man den üblichen Straßenlärm. Lana machte sich fertig und fand einen kleinen handgeschriebenen Zettel auf dem Esstisch. Offenbar waren ihre Eltern bereits in Vapydro City. Loreen würde laut der Nachricht gegen 13.00 Uhr kommen. Sie selbst sollte solange hier warten. Plötzlich hörte sie ein knacken an der Tür. Ehe sie sich versah, kroch ein Fermicula durch ein Loch am unteren Ende und sah sie an.
    "Iiiih", entfuhr es Lana und wich zurück. Sie schnappte nach einem Stuhl und ging langsam auf die Ameise zu. Diese sprang mit einem großen Satz auf den Stuhl, welcher von Lana hochgerissen wurde. Das Fermicula sprang direkt wieder zurück und landete auf der Türklinke, welche die Tür öffnete. Sofort stürmte eine schwarzgekleidete Gestalt hinein und griff nach der Ameise.
    "Verschwinde", rief Lana und lief zurück. Doch der Einbrecher war schneller und packte sie von hinten. Im nächsten Augenblick starrte sie dem Fermicula mit angstgeweiteten Augen direkt ins Gesicht. Sie versuchte sich zu wehren, doch sie kam nicht frei. "Hör bitte auf herumzuzappeln", bat der Einbrecher.
    "Wer bist du, das du dich an mich heranmachst", rief Lana wütend. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals. Sie mochte Insekten überhaupt nicht.
    "Ich heiße Shinja. Und jetzt hör mir bitte zu", bat der Einbrecher.
    "Ok, aber schaff diesen Käfer von mir weg", sagte Lana. Der Griff lockerte sich. Dies nutzte Lana, um das Fermicula wegzuschlagen und Shinja einen Kick zu versetzen. Doch dieser war schneller, sodass sie Sekunden später mit verdrehtem Bein auf dem Boden lag. Shinja packte sie an den Armen und drückte diese auf ihren Rücken.
    "Was willst du", knurrte Lana.
    "Den Mewtwonit", antwortete Shinja.
    "Und du glaubst, dass ich ihn habe", fragte Lana.
    "Eigentlich glaubte ich, dass niemand hier wäre. Bis ich auf zwei Bodyguards stieß. Da wusste ich, dass jemand zu Hause sein musste", erklärte Shinja.
    "Was hast du mit ihnen gemacht", rief Lana wütend.
    "Keine Sorge, sie liegen ohnmächtig im Flur und wachen gleich wieder auf", sagte Shinja.
    "Na dann warten wir mal", schlug Lana vor und grinste frech.
    "Wenn du möchtest, dass Zack in der Zeit dein hübsches Gesicht verbrutzelt", antwortete Shinja. Jetzt sah Lana das Fermicula wieder vor ihr auftauchen. Sie versuchte zurückzuweichen, doch Shinja war zu stark.
    "Bitte, ich bin nicht hier um dir zu schaden. Jetzt sag schon", bat Shinja. Seine Stimme klang beinahe flehend.
    "In unserer Villa in Kalos", antwortete Lana.
    "Und jetzt lass mich los", fuhr sie ihn an. Tatsächlich sprang Shinja fluchend von ihr ab, schnappte sich Zack und rannte hinaus. Lana drehte sich um und keuchte laut. Sie musste irgendwen warnen. "Warum habe ich nicht gelogen", fragte Lana sich. Andererseits waren die Sicherheitsmaßnahmen ziemlich hoch. So schnell kam dort keiner rein. Noch unter Schock stehend rannte sie in ihr Zimmer, schnappte sich ihren Visocaster und rief ihre Eltern an. Sie hatte Glück, ihr Vater ging ran
    "Was gibt es Lana", fragte er.
    "Dad, wir müssen sofort nach Hause, hier im Hotel ist jemand eingebrochen", rief sie hektisch.
    "Ist alles in Ordnung mit dir", fragte ihr Vater Bryan.
    "Ja, aber die Wachen hat der Einbrecher ohnmächtig geschlagen. Sagte er zumindest", erklärte Lana. "Verdammt, ich bin gleich da", rief Bryan.
    "Warte...", begann Lana, doch ihr Vater hatte bereits aufgelegt. Nun saß Lana auf der Bettkante und versuchte sich zu beruhigen. Der Schock saß noch tief, doch ihr Herz begann bereits wieder langsamer zu schlagen. Aus dem Flur hörte sie ein leises stöhnen. Kurze Zeit später kamen Lee und Ryder, ihre Bodyguards herein. Beide waren groß und kräftig.
    "Alles in Ordnung", fragte Lee.
    "Ja, es geht schon", antwortete Lana. Dann erzählte sie, was passiert war.
    "So ein Mist", fluchte Ryder.
    "Ich frage mich, wie er uns erwischt hat. Ich hab ihn nicht mal kommen sehen", sagte Lee. Kurze Zeit später hörten sie die Polizei unten vor dem Hotel und Lana durfte alles noch einmal zu sehen. Ein Polizist machte sich aufmerksam Notizen.
    "Und du sagtest, er habe weiße Haare", fragte er.
    "Ja", bestätigte Lana.
    "Dann kann es eigentlich nur jemand vom Finsttrio sein. Ich wüsste nicht, wer sonst noch weiße Haare hätte und es mit zwei Bodyguards gleichzeitig aufnehmen könnte", vermutete der Polizist. "Aber Team Plasma hat sich doch aufgelöst", bemerkte Lee.
    "Ja, das ist richtig. Allerdings dachten wir das auch, bevor sie mit ihrer Plasma-Fregatte zurückkamen", gab der Polizist zu bedenken.
    "Am besten, sie bringen Lana in Sicherheit", fügte er hinzu, und ging zurück zu seinem Polizeiwagen. Zum Glück hatte noch keiner von dem Einbruch mitbekommen, ansonsten wäre wohl bereits die Presse hier. Da Lana aber bereits neugierige Blicke fremder Menschen von der anderen Straßenseite ausmachen konnte, lief sie schnell ins Hotel zurück. Als ihre Eltern kamen, fuhren sie direkt nach Nevaio City. Die Öffentlichkeit wusste immer noch nicht Bescheid. Das fand Lana gut, denn so war der Flugplatz viel leerer als bei ihrer Ankunft. Die Pilotin Loreen wartete bereits auf sie. Lee und Ryder legten Lanas Koffer in den Gepäckraum. Sie selbst stieg vorne ein. "Bis bald", rief ihre Mutter und gab ihr einen Abschiedskuss.
    "Viel Spaß und Erfolg auf deiner Reise", rief ihr Vater und winkte.
    "Wie bitte", fragte Lana. Doch ihre Eltern stiegen bereits wieder in die Limousine ein und ihr Chauffeur startete den Motor und fuhr los.
    "Alles anschnallen, wir starten gleich", rief Loreen. Lana gehorchte und setzte sich auf einen Sitz gegenüber von Lee. Ryder war bei ihren Eltern geblieben. Der Start verlief reibungslos und wenig später waren sie über den Wolken. Diese schwebten wie ein weißes Meer unter ihnen, und über ihnen hing die Sonne inmitten des schier unendlichen blaus des Himmels.
    "Worüber denkst du nach", fragte Lee, als er merkte, das Lana desinteressiert aus dem Fenster starrte.
    "Ich frage mich, was Dad meinte, als er mir viel Spaß und Erfolg wünschte", erklärte Lana.
    "Das werde ich dir erklären, wenn wir da sind. Und jetzt versuch ein bisschen zu schlafen, du wirst die Ruhe brauchen. "
    Warum sagst du es nicht jetzt", fragte Lana.
    "Außerdem ist Nachmittag", fügte sie hinzu.
    "Ganz wie du willst, ich werde es dir aber trotzdem noch nicht sagen", sagte Lee und grinste frech. Denn Rest des Fluges schwieg Lee. Plötzlich schwebten die Wolken zur Seite und Lana reckte ihren Hals, als sie die ersten Berge und Städte der Kalos-Region unter ihr ausmachen konnte.
    "Nächster Halt, Escissia", ertönte Loreens Stimme aus einem Lautsprecher.

  • Kommen wir zum nächsten Kapitel.


    Kapitel 2: Kalos

    Shinja saß auf seinem Motorrad und folgte der Limousine in etwa hundert Metern Abstand. Das Auto fuhr nach Nevaio City und hielt am Flugplatz. Der Flughafen war sehr klein und wurde hauptsächlich für Frachtflugzeuge verwendet. Doch manchmal landeten dort auch die Privatjets reicher Leute. Shinja nahm einen Rucksack mit all seinen wichtigsten Wertgegenständen und setzte ihn auf seinen Rücken. Er schlich leise über den Flugplatz und sah einen breiten Mann beim einräumen mehrerer Koffer. Shinja schlich näher heran und schaffte es tatsächlich an ihm vorbei in den Frachtraum zu gelangen.
    Er versteckte sich im Schatten einer der hintersten Ecken. Das Licht reichte nicht bis dort hin, da die Sonne auf der falschen Seite war. Dank seiner Shinjas schwarzer Kleidung übersah der Mann, welcher die Koffer einräumte ihn und schloss die Klappe des Frachtraumes. Alles lief wie am Schnürchen.
    Shinja konnte sich denken, das Lokin und Zoku jeden seiner Schritte beobachteten, also hatte er so getan, als würde er ihren Mewtwonit stehlen wollen und mit extra viel Aufmerksamkeit dafür gesorgt, dass sie das auch mitbekamen.
    Da sie alle drei polizeilich gesucht wurden, konnten Lokin und Zoku Einall nicht einfach verlassen. Shinja hatte nun die perfekte Gelegenheit, sich in Kalos eine neue Indentität zu verschaffen, während seine Freunde glauben mussten, er würde nun versuchen in die Villa einzubrechen und den Mewtwonit stehlen. Was auch immer das genau war. Shinja hatte auf der Notiz ein Bild davon gesehen, doch er verstand nicht, was der darauf abgebildete Stein mit Mewtwo zu tun hatte.
    Letztendlich war es ihm auch egal, da er sowieso nicht vorhatte ihn zu stehlen. Doch Shinja musste sich beeilen, denn auch Lokin und Zoku würden einen Weg nach Kalos finden. Er starrte in die Dunkelheit. Irgendwann wurde er müde und begann einzudämmern.
    Shinja versuchte wachzubleiben, doch nach kurzer Zeit übermannte ihn der Schlaf. Es schien nicht viel Zeit vergangen zu sein, als Shinja von hellem Licht geblendet wurde und jemand an seinem Arm riss.
    Shinja flog nach vorne und schlug mit dem Bauch auf hartem Stein auf. Er ächzte laut und sah sich noch völlig benommen um. Es war bereits Abend. Offenbar waren sie am Rande eines Waldes gelandet. Auf der anderen Seite konnte Shinja mehrere Hausdächer ausmachen. Dann setzte sich jemand auf seinen Rücken und verklemmte Shinjas Arme.
    "Aaaah, sie tun mir weh", schrie Shinja.
    "Was willst du von uns", fragte eine Männerstimme streng. "Nichts", ächzte Shinja.
    "Lügner", schimpfte der Mann und gab ihm eine schallende Ohrfeige. Shinja zuckte zusammen. Er versuchte seine Arme zu lockern, doch der Mann hatte viel mehr Kraft als er.
    "Hoch mit dir", befahl der Mann und zog ihn an den Armen nach oben. Shinja nutzte den Augenblick und sprang hoch. Dann trat er nach hinten aus und traf den Mann im Bauch. Dieser ließ ihn überrascht los und Shinja fiel nach vorne. Schnell rappelte er sich auf und floh in den Wald.
    "Bleib sofort stehen", rief der Mann ihm hinterher, doch Shinja hörte nicht zu. Er rannte einfach weiter.




    Als Lana das Flugzeug verließ und auf die Ladndebahn trat, bekam sie gerade noch mit, wie eine Gestalt im Wald verschwand und Lee hinterherrannte. Dieser gab allerdings nach kurzer Zeit auf und kehrte zum Flieger zurück.
    "Was ist passiert", fragte Lana.
    "Ich fürchte, wir hatten einen blinden Pasagier", antwortete Lee. "Oh, wer wars denn", fragte plötzlich jemand hinter Lana.
    Loreen verließ gerade das Cockpit und sprang auf die Landebahn. "Was weiß ich. Ich werde nachher die Polizei rufen", erklärte Lee. "Ich glaube nicht, dass er und Probleme machen wird", fügte er hinzu.
    "Dann gehen wir rein", schlug Lana vor. Sie nahmen die Koffer und verließen das Rollfeld in die entgegengesetzte Richtung zum Wald. Lana, Loreen und Lee gingen durch den kleinen Garten, in dem verschiedene Beeren wuchsen und ein kleiner Springbrunnen in einem Teich sprudelte. Ein Schwarm Dartiri flog erschrocken auf, als die Gruppe an den Beeren vorbeiging. Nun lag die Villa direkt vor ihnen. Die Terasse und der Swimmingpool luden zum entspannen ein, doch Lana musste erstmal ihr Gepäck aufs Zimmer bringen. Sie lief durchs Wohnzimmer, die Treppe hoch in den zweiten Stock und verstaute alles in den Schränken. Das Zimmer war nicht groß.
    Es bestand aus einem Bett, zwei Schränken und einem Schreibtisch mit PC und Fernseher. Als Lana wieder nach unten ging, sah sie Loreen in der Küche stehen, welche gerade das Abendessen vorbereitete.
    "Ah, Lana, sag mal, hast du eigentlich immer noch den Wunsch auf Trainerreise zu gehen", fragte Loreen plötzlich.
    "Ja, darüber ich bereits mit Lee gesprochen", erklärte Lana.
    "Er hat es dir schon erzählt", fragte Loreen überrascht.
    "Nein, leider nicht", antwortete Lana. Plötzlich kam Lee mit seinem Pandagro hinein und fragte: "Ist das Abendessen schon fertig?"
    "Ja", bestätigte Loreen.
    "Jetzt spannt mich nicht länger auf die Folter", unterbrch Lana die beiden aufgebracht.
    "Gut, hör zu", sagte Lee.
    "DeinVater hat dafür gesorgt, dass kein Reporter dir ohne Zustimmung folgen, Fotos machen oder Fragen stellen darf. Dasselbe gilt auch für alle anderen Menschen."
    "Wirklich", fragte Lana ungläubig.
    "Ja, tatsächlich", bestätigte Loreen.
    "Das heißt ich kann losgehen", fragte Lana grinste breit. Sie musste sich zurückhalten, um nicht in Freudestränen auszubrechen.
    "Morgen gehts los", sagte Lee. Den Rest des Abends war Lana angespannt und geradezu hibbelig. Sie freute sich sehr auf den morgigen Tag. So sehr, dass sie kaum schlafen konnte. Als der nächste Tag anbrach, stand Lana bereits in aller Frühe auf und machte sich fertig. Sie merkte erst beim Frühstück, dass die Sonne gerade erst über dem Horizont erschienen war. Schlaftrunken stolperte plötzlich Loreen die Treppe hinunter. Sie trug noch ihren Pyjama.
    "Warum machst du so früh so einen Krach", fragte Loreen müde. "Äh, ich dachte, es wäre schon später", antwortete Lana.
    "Hab mal mehr Geduld. Selbst Lees Pandagro höre ich noch schnarchen", ermahnte Loreen und ging wieder nach oben.
    Lana seufzte und folgte ihr. Sie wartete in ihrem Zimmer, doch die Stunden wollten einfach nicht vorübergehen. Irgendwann war es dann soweit. Unten auf dem Tisch lagen drei Pokebälle.
    "Zur Auswahl stehen das Feuerpokemon Fynx, das Wasserpokemon Froxy und das Pflanzenpokemon Igamaro", erklärte Lee.
    "Enntscheide dich gut", fügte er hinzu und entließ alle drei Pokemon aus ihren Bällen. Fynx war eine kleine gelbe Katze mit einem dicken roten Schweif und roten Haarbüscheln in den Ohren. Es wirkte irgendwie eitel und stolz. Lana fürchtete sogar, es könnte arrogant sein. Froxy war ein kleiner blauer Frosch mit einem kurzem Schal aus weißen Blasen. Frech grinste er Lana entgegen. Igamaro war ein zweibeiniges braunes Pokemon mit einem grünen Rückenpanzer, welcher bis zum Kopf reichte, wo mehrere Stacheln wuchsen. Es lächelte Lana entgegen und sie fand, das es am freundlichsten wirkten. Vermutlich würden sie am besten zusammenpassen.
    "Ich entscheide mich für Igamaro", entschied Lana sich.




    Shinja hatte die Nacht im Wald verbracht. Da es immer noch ungewöhnlich warm war, schlief er unter einer großen Eiche, bis er von einem Dartiri geweckt wurde, welches auf seinem Kopf saß und offenbar seine Haare mit Würmern verwechselt hatte. Shinja fasste sich an den Kopf und sah, wie das Dartiri erschrocken mit einem Bündel Haare im Schnabel davonflog.
    "Hey, das sind meine Haare", schimpfte Shinja, rappelte sich auf und rannte wütend hinterher. Doch das Dartiri ware viel zu schnell für ihn, sodass er die Verfolgungsjagd schon nach kurzer Zeit aufgab.
    "Mist", fluchte Shinja und machte kehrt. Er ging zurück nach Escissia. Vorbei an Lanas Villa zu einem Platz in der Mitte des Ortes. Insegsamt standen hier drei moderne Villen. Auf der anderen Seite war ein breites Tor, welches an beiden Enden in zwei Häuser mündete.
    Plötzlich rief jemand von einer der Villen aus: "Verschwinde, du Mistvieh. Und lass dich ja nicht wieder hier blicken!"
    Im nächsten Augenblick landete vor seinen Füßen ein Froxy und schrie laut auf. Shinja nahm es vorsichtig mit dem Händen auf und sah zum Eingang des Hauses, wo das Pokemon herkam. Jemand knallte die Tür zu, sodass Shinja die Person nicht mehr sehen konnte.
    Plötzlich überkam ihn Wut. Früher hätte er sich wohl über solche Freilassungen wie sie es damals nannten gefreut, doch inzwischen war es anders. Shinja lief über den Hof zur Tür des Hauses und klingelte. Tatsächlich machte jemand auf.
    "Was willst du den hier", fragte ein Mädchen, welches sehr viel Schminke im Gesicht hatte und ziemlich teure Kleidung trug. "Warum hast du das Froxy weggeworfen", fragte er. "So etwas macht man nicht", fügte Shinja hinzu.
    "Ich muss mir keine dummen Sprüche von Fremden anhören kapiert. Ich bin Shakira Vounada und du nur ein Niemand. Genauso wie dieses diebische Wesen, welches es wagt meinen Schmuck zu stehlen. Nächstes mal besorge ich mir ein anderes" fuhr ihn das Mädchen an und knallte die Tür wieder zu.
    "Ähh...", machte Shinja. Er war sichtlich überrascht, denn so etwas hatte er noch nie erlebt. Das Froxy lag nun in seinen Händen und starrte ihn mitleidig an.
    "Möchtest du mit mir kommen", fragte Shinja. Das Froxy grinste breit.
    "Gut", antwortete Shinja und fand nach kurzem Suchen Froxys Pokeball auf der Straße liegen. Plötzlich hörte Shinja Stimmen hinter sich. Er drehte sich um und sah Lana, welche mit einem Igamaro auf dem Arm hinaustrat und auf ihn zukam.
    "Verdammt", fluchte Shinja. Er trug immer noch dieselben Sachen, welche er beim Einbruch ebenfalls getragen hatte. Zum Glück hatte Lana ihn noch nicht bemerkt. Sie war offenbar so sehr mit ihrem Igamaro beschäftigt, das sie nicht darauf achtete, was vor ihr los war. Shinja nutzte den Moment und rannte leise durch das Stadttor und verließ Escissia nach Norden.




    Lana verließ die Villa und lief mit ihrem Igamaro im Arm durch Escissia. Sie rannte durch das Stadttor und den Escissia-Pfad nach Aquarellia entlang. Der Pfad war mit vielen kleinen Bäumen gesäumt, welche in der Morgensonne grün zu strahlten. Aquarellia war etwas größer als Escissia. Das Hauptmerkmal des Ortes war das Cafe, welches direkt am Ende des Pfades lag. Links und rechts befanden sich mehrere Tische und Stühle. In der Mitte führte eine Treppe hinunter in den Ort hinein. Da Lana den ganzen weg von Escissia bis nach hier gerannt war, ließ sie sich erschöpft auf einem der Stühle nieder. Lana war immer noch aufgeregt und am liebsten wäre sie sofort weitergerannt. Es durfte sie sowieso niemand aufhalten.
    Hier und da schauten Menschen zu ihr rüber, doch niemand kam herüber. Plötzlich merkte Lana, das ihr jemand gegenübersaß. Ein braunhaariger Junge mit blauer sportlicher Kleidung und einer schwarzen Tasche. Er frühstückte offenbar gerade. Doch irgendetwas stimmte nicht mit ihm. Er wirkte irgendwie nervös. Es wirkte, als müsse er sich dazu zwingen sitzen zu bleiben. "Entschuldigung, ist alles in Ordnung", fragte Lana.
    "Äh... ja, natürlich, ich bin äh... Kalem", antwortete der Junge. "Hast wohl noch nie jemand berühmtes getroffen, was", stellte Lana fest.
    "Nein, habe ich nicht. Aber ich bin auch sofort wieder weg", antwortete Kalem.
    "Warum die Eile", fragte Lana.
    "Woher kommst du überhaupt", fügte sie hinzu.
    "Aus Sinnoh. Sonnewik", antwortete Kalem.
    "Sonnewik. Ist das nicht kurz vor Sinnohs Pokemonliga", fragte Lana. Kalem nickte.
    "Ich habe vor, die Liga von Kalos zu erobern und Champ zu werden. Vielleicht versuche ich es danach auch mal in Sinnoh", erzählte Lana.
    Dann kam ihr eine Idee: "Wie wärs damit, ich zeige dir Kalos und dann zeigst du mir Sinnoh. Ein bisschen Begleitung kann schließlich jeder gebrauchen."
    "Ich glaube, das ist keine gute Idee", wehrte Kalem ab.
    "Warum nicht", fragte Lana enttäuscht.
    "Das kann ich dir nicht sagen", antwortete Kalem.
    "Das ist ein ganz schlechtes Argument. Wir machen es so, ok", sagte Lana. Kalem seufzte.
    "Ok, aber bleiben wir erstmal bei Kalos. Auf Sinnoh bin ich momentan nicht so scharf", erklärte er.
    "Na gut", stimmte Lana zu. Nachdem Kalem sein Frühstück beendet hatte, gingen sie die Treppe hinunter ins Dorf. Am anderen Ende des Ortes führte eine lange Brücke über einen Fluss. Auf der anderen Seite lag in einiger Entfernung der Nouvaria Wald. Doch auf der Brücke wartete schon jemand auf sie.
    "Sieh an, die kleine Lana wagt sich aus ihrem Versteck", stellte Shakira fest, welche auf der Brücke stand.
    "Und sie hat sich sogar einen Burschen geangelt", fügte sie hinzu. "Du stehst mehr auf alte Männer, nicht wahr", antwortete Lana. Wut stieg in ihr auf. Warum musste diese eingebildete Schnepfe ihr ausgerechnet jetzt im Weg stehen.
    "Wie auch immer, an mir wirst du so schnell nicht vorbeikommen", sagte Shakira.
    "Wollen wir mal sehen, ob du überhaupt zu etwas fähig bist. Los, Fynx", rief sie.
    "Los, Iga", rief Lana. Ihr Igamaro sprang nach vorne und landete vor Fynx.
    "Ha, du hast so gut wie verloren", sagte Shakira.
    "Fynx, Glut!" "Iga, ausweichen und Angriff", befahl Lana. Igamaro wich dem Glutbrocken aus und stürzte sich auf Fynx.
    "So pass doch auf", schimpfte Shakira und nahm ihr Fynx hoch. Dabei schnitt sie sich an Igamaros Krallen.
    "Aaah, was ein Mistvieh", beschwerte sich Shakira.
    "Wagt es nich noch einmal mein Fynx anzufassen", fuhr Shakira Lana an und lief davon.
    "Haben wir jetzt gewonnen oder verloren", fragte Lana Igamaro. Dieses sah sie nur fragend an und zuckte mit den Achseln.
    "Wo ist eigentlich Kalem", fragte sich Lana. Sie hatte soeben bemerkt, dass er verschwunden war.
    "Er ist bestimmt vorgegangen. Komm, Iga, weit kann er ja noch nicht sein", schlug Lana vor, hob Igamaro hoch und ging über die Ebene hinter der Brücke Richtung Nouvaria Wald.




    Shinja lief weiter durch den Wald nach Norden. Er war Lana zum Glück knapp entkommen. Plötzlich sah er ein Dartiri vor sich flattern. Ein Büschel weißer Haare klemmte in seinem Schnabel. "Diesmal entkommst du mir nicht", sagte Shinja und schickte Froxy aus seinem Pokeball.
    "Froxy, Blubber", befahl er. Froxy sprang auf den kleinen Vogel mit rotem Kopf und hellblauem Körper zu und verpasste ihm eine Ladung Wasserblasen. Dartiri wurde zurückgeworfen, fing sich aber schnell wieder. Es flog hoch, doch Froxy war schneller. Der blaue Frosch sprang auf Dartiri und drückte es zu Boden.
    "Gut gemacht, Froxy", lobte Shinja sein Pokemon und fing Dartiri mit einem leeren Pokeball. Dann machte er sich auf nach Nouvaria City. Ohne zu wissen, wohin seine Flucht ihn führen würde. Nur, um nicht gegen seine Freunde kämpfen zu müssen.




    Es war bereits Mittag, als Lokin und Zoku die Plasma-Fregatte betraten, welche in einem neuen Versteck vor Anker lag. Ein paar wenige Plasma-Rüpel salutierten, als sie vor ihnen auftauchten. Doch Lokin und Zoku würdigten ihnen keinen Blickes, denn sie waren nur die jämmerlichen Überreste einer einst so starken Organisation, welche bereits zweimal geschlagen worden war. Sie erreichten die Kajüte, in der C-Gis auf sie wartete. Dieser schaute sie direkt erwartungsvoll an.
    "Und, verlief alles wie geplant", fragte er.
    "Ja, Meister, er ist in Kalos angelangt", antwortete Lokin.
    "Er wird uns den Stein bringen, er weiß es nur noch nicht", sagte Zoku.
    "Müssen wir ihm eine deutlichere Botschaft schicken", fragte C-Gis.
    "Nein, Meister. Alles verläuft nach Plan", antwortete Lokin.


  • Kapitel 3: Neue Feinde


    Lana lief in den Wald hinein und rief Kalems Namen. Sie folgte dem Waldweg und kam an mehreren Trainern vorbei. Manche hatten ihn tatsächlich gesehen. Anscheinend lief er Richtung Nouvaria City. Der Wald war dicht und Bäume hatten sehr breit ausgelegte Baumkronen, sodass sich auf dem Boden hin und her schwankende Lichtmuster bildeten. Am Waldrand fand Lana Kalem endlich. "Warum bist du einfach abgehauen", fragte sie wütend.
    "Äh... ich kann Streitigkeiten einfach nicht mehr ertragen. Deshalb bin ich von zu Hause weggezogen", erklärte Kalem.
    "Du hast wohl Stress mit der Familie gehabt, was", sagte Lana.
    "Ja, und ich wollte nicht, dass mich hier alles wieder einholt", fuhr Kalem fort.
    "OK, ich verzeihs dir mal", sagte Lana.
    "Sieh, Nouvaria City liegt vor uns", bemerkte sie und deutete auf den kleinen malerischen Ort, welcher auf einer Ebene lag, die mit hohem Gras bedeckt war. Eine kleine Mauer umrundete die Stadt. Da sie auf einer Anhöhe standen, konnten sie das Pokemoncenter sowie die Arena erkennen. "Erster Orden, ich komme", freute sich Lana und rannte die Treppe hinunter, welche auf die Ebene führte.
    "Warte, hast du auch die passenden Pokemon", fragte Kalem. Lana hielt inne.
    "Stimmt, das ist ja eine Käfer-Arena. Pflanzenpokemon sind schwach gegen Käfer", stellte Lana fest. "Naja, ein Versuch ist es trotzdem wert", fügte sie hinzu. Dann betraten sie die Stadt. Das Pokemoncenter lag direkt vor ihnen. Daneben stand ein Boutique. Dieser war wie die meisten Häuser in einem altmodischem Stil gebaut. An allen Häusern hingen Blumenkästen und viele Menschen liefen bereits herum. Kalem folgte Lana in den hinteren Bereich von Nouvaria City, direkt zur Arena, welche durch ihren modernen Stil deutlich hervorstach. Die Wände im inneren war mit Bildern verschiedener Käferpokemon behangen.In der Mitte des Raumes stand ein steinernde Plattform, umgeben von einem dicken Spinnennetz. Unter dem Spinnennetz war ein tiefes Loch, in dem Wasser zu erkennen war.
    "Igitt, ein Spinnennetz, ich hasse Käfer", sagte Lana angeekelt.
    "Tja, da musst du jetzt durch", antwortete Kalem.
    "Scheint so", gab Lana zurück und kletterte das Spinnenetz entlang bis zur Plattform. Auf der Plattform stand ein Zelt, in der eine junge Frau gerade an einem Fotoapparat hantierte. "Entschuldige, sind sie die Arenaleiterin", fragte Lana.
    Die Frau drehte sich überrascht um und antwortete: "Oh, ich habe euch gar nicht kommen sehen. Ja, ich bin Viola, die Arenaleiterin von Nouvaria City."
    "Ich bin Lana und das ist Kalem, wir würden sie gerne herausfordern", erzählte Lana.
    "Ah, Lana, ich habe dich im Fernsehen gesehen. Freut mich, dich kennen zu lernen", sagte Viola. "Dich natürlich auch, Kalem", fügte sie hinzu.
    "Dürfte ich während des Kampfes ein paar Fotos für meine Sammlung machen", fragte Viola, "das mache ich bei jedem Herausforderer."
    "Wenn es sein muss", antwortete Lana.
    "Keine Sorge, es werden nicht viele sein", versprach Viola, "aber lasst uns erstmal beginnen." "Da ihr zu zweit seid, schlage ich einen Doppelkampf vor.
    „Wenn ihr gewinnt, erhält jeder einen Orden", erklärte sie und zückte zwei Pokebälle. Heraus kamen ein Geweiher und ein Vivillon. Geweiher war ein kleiner blauer Wasserläufer und Vivillon ein schwarzer Schmetterling mit pinken Flügeln.
    "OK, beginnen wir", sagte Kalem und entließ ein Fermicula aus seinem Pokeball. Lana startete mit ihrem Igamaro.


    "Fermicula, beginne mit Glut auf Vivillon", befahl Kalem.
    "Vivillon", kontere mit Windschnitt", rief Viola.
    Fermicula spuckte mehrere glühende Brocken aus. Vivillon wich aus, und flatterte heftig mit den Flügeln. Fermicula wurde davongeweht, und landete am Rand der Plattform. Es erhob sich und krabbelte schnell nach vorne.


    "Und Geweiher, Käferbiss auf Igamaro", befahl Viola.
    "Iga, Rankenhieb", sagte Lana laut. Geweiher sprang auf Igamaro zu, das Pflanzenpokemon sprang ebenfalls hoch. Igamaro war nun über Geweiher und holte aus. Geweiher öffnete den Mund und biss zu. Igamaro schrie auf und schmetterte Geweiher eine Ranke entgegen. Während die beiden Pokemon zu Boden rasten, rief Lana: "Iga, wechsel zu Walzer!" Geweihers Augen weiteten sich vor Schreck, als Igamaro sich in seinen Panzer einrollte, die Stacheln spitz werden ließ und Geweiher in den Boden rammte. Igamaro rollte direkt weiter und nahm Kurs auf Vivillon. Geweiher lag besiegt am Boden und wurde sogleich in den Pokeball zurückgerufen.
    "Guter Angriff", lobte Viola. "Okay, jetzt wirds ernst."


    "Vivillon, Akrobatik auf Fermicula und dann Käfergebrumm auf Igamaro", befahl Viola. Kalem seufzte. "Nun gut, Fermicula, Flammenwurf", rief er. Fermicula schoss dem überraschten Schmetterling einen Strahl Flammen entgegen. Dieser wich aus und traf Fermicula, welcher zurückflog und hart auf dem Boden aufschlug. Vivillon blickte dem von der Seite heranrollendem Igamaro entgegen und wartete auf den richtigen Moment. Igamaro sprang hoch, um Vivillon zu erwischen. Doch es flog in die Leere, hörte ein lautes Brummen und wurde im selben Augenblick zu Boden geschmettert. Ächzend richtete das Pflanzenpokemon sich auf und sah, wie Vivillon auf ihn zuraste. Igamaro sprang hoch, wehrte den Schmetterling mit Rankenhieb ab, und rammte ihn mit Walzer in den Boden hinein.


    "Bravo, das war ein guter Kampf", lobte Viola, "ihr habt euch den Krabbelorden redlich verdient." Sie gab beiden einen Orden.
    "Danke", sagten Lana und Kalem.
    "Na, dann gute Reise, villeicht sieht man sich mal wieder. Die Fotos sind übrigens sehr gut geworden", verabschiedete sich Viola. Lana und Kalem verabschiedeten sich ebenfalls und verließen die Arena.


    "Aaaah, mein erster Orden, ich kann es gar nicht fassen", freute sich Lana.
    "Du und Igamaro, ihr habt wirklich gut gekämpft", bestätigte Kalem.
    "Danke", sagte Lana. Sie verließen die Stadt nach Westen und traten auf die Ebene hinaus. Die Sonne hatte bereits ihr Zenit erreicht, als sie in der Ferne mehrere große Häuser ausmachen konnten.
    "Das ist Illumina City, die Perle von Kalos", erklärte Lana. Vor der Stadt lagen künstlich angelegte Gärten. Büsche waren zu mehreren Labyrinthen angeordnet und lagen innerhalb eines Blumenmeers. Vor Lana und Kalem erhob sich ein großer Springbrunnen. Mehrere Seeperstatuen spritzten Wasser in eine sich in der Mitte befindene Perlustatue. Lana und Kalem folgten dem Weg zum Stadttor. Irgendwo zwitscherten Dartiris und ein Schwarm Flabebe ließ sich vom Wind treiben. "Es ist wirklich wunderschön hier", sagte Lana.
    "Ja", bestätigte Kalem. Sie betraten die Stadt.


    Illumina City war voll mit alten und modernen Häusern. Lana und Kalem standen auf dem äußeren Ring. Eine Allee führte geradeaus ins Stadtzentrum, wo der Prismaturm thronte. Ein hoher spitz zugehender Stahlturm, welcher vier Eingänge in jede Richtung hatte. Über dem Eingang hing das Symbol der Pokemonliga. Offenbar war im Inneren des Turmes eine Arena.
    "Komm, lass und zum Turm gehen", schlug Lana vor. "Das Stadtzentrum ist wegen eines Stromausfalles gesperrt, da könnt ihr jetzt nicht hin", sagte plötzlich eine Stimme hinter ihr. Lana drehte sich um und sah einen Arbeiter herankommen. Mit grauer Arbeitskleidung und breiten Schuhen.
    "Was ist passiert", fragte Lana.
    "Vermutlich irgendein Fehler am Kraftwerk. Wir untersuchen gerade, warum kein Strom da ist", erklärte der Arbeiter und ging weiter. "
    Na schön, dann besuchen wir eben Professor Platan", schlug Lana vor. "Wer ist das", fragte Kalem. "Der Professor der Region. Er erforscht ein neues Phänomen, nennt sich Mega-Entwicklung. Mein Vater hat seine Forschungen finanziert. So gelangte auch der Mewtwonit in seine Hände", erklärte Lana.
    "Was ist das", fragte Kalem.
    "Tu nicht so, als ob du das nicht wüsstest", sagte Lana und grinste. Kalem sah sie verwirrt an.
    "Ich habe dich gleich an deiner Stimme erkannt, Shinja. Und dein Fermicula hat dich vollends verraten. Ich habe es an seinem Blick erkannt", erläuterte Lana. Kalem sah plötzlich mehrere Polizisten langsam näherkommen.
    "Bitte, Lana, ich will dir nichts Böses. Ich will nur ein neues Leben beginnen", antwortete Kalem. "Ja, ich bin in Wirklichkeit Shinja, aber ich hatte keine andere Wahl, als diese Maskerade", fügte er hinzu. "Shinja, ihr seid verhaftet", sagte plötzlich ein schwarzhaariger Mann mit brauner Jacke hinter ihm. "Das ist LeBelle. Er ist Dedektiv", stellte Lana vor.
    "Bitte, Lana, ich bin kein Verbrecher mehr", erklärte Shinja.
    "Du hast mich überfallen und bist mir hinterhergeschlichen", schimpfte Lana wütend.
    "Ich sagte doch, ich hatte keine Wahl", sagte Shinja, während die Polizisten ihn bereits umringt hatten. Er holte etwas aus seiner Hosentasche und hielt es in der Faust. "Man hat immer eine Wahl", sagte Lana.
    "Vielleicht", stimmte Shinja zu und warf den Gegenstand in seiner Hand zu Boden. Rauch stieg auf und hüllte die Umgebung in dichten Nebel. Lana sah nichts mehr und musste unwillkürlich husten. Als Lana wieder etwas sehen konnte, war Shinja verschwunden. Die Polizisten und LeBelle waren bereits direkt vor ihr.
    "Er ist entwischt", stellte LeBelle fest.
    "Ja, es tut mir leid, ich hätte euch früher informieren sollen", seufzte Lana.
    "Ach Quatsch, der Zeitpunkt war perfekt. Du kannst mindestens so gut Schauspielern wie deine Eltern", antwortete LeBelle.
    "Liegt wohl an den Genen", vermutete Lana und grinste. Plötzlich zwei Männer die Straße herunter. Einer mit weißem Kittel und schwarzen mittellangen Haaren, der andere mit schwarzer Jacke und langen nach hinten gegeelten Haaren und kurzem Bart.
    "Was ist hier los", fragte der Mann in Weiß.
    "Guten Tag, Professor Platan, uns ist gerade ein Mitglied des Finsttrios entwischt", antwortete LeBelle.
    "C-Gis ist hier", fragte der Mann mit der schwarzen Jacke verwundert.
    "Das wissen wir noch nicht, aber wenn das Finsttrio hier ist, dann kann er eigentlich auch nicht weit sein", erklärte LeBelle und sagte an die Polizisten gewandt: "Kommt, wir haben noch viel zu tun". Er verabschiedete sich und ging mit seinen Kollegen von der Polizei davon.
    "Lana, darf ich dir Flordelis vorstellen. Den Erfinder des Holo-Logs", sagte Professor Platan an Lana gewandt.
    "Freut mich sie kennenzulernen, Flordelis", begrüßte Lana ihn, "die Notruftaste des Holo-Logs hat sich soeben bewährt."
    "Scheint so", sagte Flordelis und lachte.
    "Ich träume von einer Welt, die frei ist von diesem Gesindel. Eine Welt der Schönheit und des Friedens. Leute wie du können mir sehr gut damit helfen", erklärte er.
    "Ich habe eine bitte an dich, Lana", sagte Professor Platan.
    "Bewahre den, besser gesagt die zwei Mewtwonits für mich auf. Falls jemand bei mir einbricht." "Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist, Herr Professor", erwiderte Lana.
    "Hast du je den Spruch gehört: "Den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen"
    ", fragte Professor Platan, "das bedeutet: das offensichtlichste Versteck ist immer das Beste."
    "Ganz wie sie meinen, Herr Professor. Ich mache mich dann mal wieder auf den Weg", sagte Lana, nahm die Mewtwonits X und Y und verabschiedete sich.


    Shinja war die Straße entlanggelaufen. Kurz bevor der Nebel sich gelichtet hatte, hatte er es durch das Stadttor hinaus geschafft. Nun lief er an einem langen Skaterpark vorbei, auf dem ein Menge Skater auf Rollschuhen Tricks vorführten, oder einfach nur in der Gegend herumfuhren. Am Wegesrand stand ein kleines Gebäude, bei dem es sich offensichtlich um ein Sportgeschäft handelte. Shinja ging hinein und kaufte ein paar Rollschuhe. Bevor er Team Plasma beigetreten war, fuhr er des öfteren mit diesen Dingern. Es hatte großen Spaß gemacht, mit Zoku und Lokin durch die Wälder und Wiesen der Einallregion zu fahren und Wettrennen zu veranstalten. Shinja dachte gerne an diese Zeit zurück. Doch dann kam es zu dem Unfall.


    5 Jahre zuvor – Wüstenresort – Einall:


    Im Wüstenresort gab es einen Sandsteinpfad, welcher bis zur Palastruine führte. Es war sehr heiß und Shinja schwitzte bereits. Sein T-Shirt war klatschnas. Neben ihm standen Zoku und Lokin, welche ebenfalls nassgeschwitzt waren.
    "OK, alles bereit", fragte Lokin.
    "Auf die Plätze, fertig, und los", sagte Zoku. Die drei fuhren so schnell sie konnten. Lokin war weit vorne und Shinja lieferte sich ein heißes Duell mit Zoku. Mal war er vorne, mal Shinja.
    "Kommt schon, ihr Faulpelze", spornte Lokin sie an.
    "Gerne", sagte Shinja und rannte noch schneller. Die Rollen unter seinen Füßen waren frisch geölt, liefen also heute besonders gut. Shinja schaffte es, Lokin in einer Kurve einzuholen, doch plötzlich preschte Zoku an ihnen vorbei.
    "Na warte", rief Lokin und gab Gas. Shinja strengte sich ebenfalls mehr an. Die Palastruine lag bereits vor ihnen. Shinja schaffte es, Zoku zu erreichen, fühlte sich siegessicher, als plötzlich der Boden unter ihnen wegbrach. Ehe Shinja bemerkte, was los war, schrien Lokin und Zoku auf und sie verschwanden alle drei im Boden. Sie landeten in einem Hügel Sand. Lokin kletterte als erster hinaus, Shinja und Zoku folgten ihm.
    "Wo sind wir", fragte Zoku.
    "ich denke, im alten Palast", vermutete Lokin. Dort ist etwas", stellte Shinja fest und deutete ins Dunkel der Höhle. Zwei Insektenartige Augen starrten sie an.
    "Was ist das", fragte Zoku.
    "Scheiße, das ist ein Ramoth", antwortete Lokin laut. Das Ramoth schickte einen Flammenwurf durch den Raum. "In Deckung", schrie Lokin und rannte zur Seite. Durch das Lich der Flamen erkannten sie den weißen Körper des Ramoth und jeweils drei rote Flügel an jeder Seite. Das Pokemon flog näher heran und schoss einen weiteren Flammenwurf durch den Raum.
    "Lauft", rief Shinja und lief in die Dunkelheit.
    "Verdammt, wo seid ihr", rief Zoku, während er sich unter einem Feuerstrahl hnwegduckte.
    Plötzlich rief jemand: "Swaroness, Hydropumpe!" Das Ramoth verschwand im hinteren Teil des Raumes. Die drei Freunde blickten zum Sandhügel, wo ein großer weißer Schwan landete. Auf ihm saß ein Mann mit grünen Haaren.
    "Wer seid ihr", fragte Lokin.


    "Ich bin C-Gis", antwortete der Mann. Sie gingen oft zu C-Gis. Er brachte ihnen das Kämpfen bei und sie schworen ihm, ihm bis zum Tod zu dienen. Als sie von Team Plasma und N erfuhren, nahm die Geschichte ihren Lauf.


    Heute – Kalos:


    Jetzt, fünf Jahre später war Shinja alleine mit Rollschuhen unterwegs. Er fuhr durch den Skaterpark und näherte sich gleichzeitig Vanitea. Doch plötzlich schlug ein Ball gebündelter Energie neben ihm auf den Boden. Shinja flog hoch und zog sich bei der Landung mehrere Prellungen zu.
    "Verdammt, was...", begann Shinja.
    “ZIEL ERFASST", ertönte eine mechanische
    Stimme. Shinja rappelte sich auf und starrte direkt auf einen etwa zwei Meter großen schwarzen Roboter in Menschengestalt mit einer gelb leuchtenden Maske. In den Händen hielt er je ein langes Schwert.
    "NEUTRALISIERUNG EINGELEITET", ertönte die Stimme, hob ein Schwert und erschuf an der Spitze eine Energiekugel. Mehrere Skater stoben davon.
    "In Deckung, eine Aurasphäre", rief jemand. Shinja reagierte sofort. Er rannte zur Seite und raste eine Rampe hinunter. Die Energiekugel schlug mit einem lauten Krachen neben ihm ein und hinterließ einen kleinen Krater. "Verdammt, was soll das", rief Shinja. Panik machte sich breit. Er hörte ein Surren, blickte kurz zurück und sah, dass der Kampfroboter bereits nachlud. Shinja fluchte, als der Roboter die Aurasphäre abschoss. Shinja wich wieder aus und sprang auf den Weg. Die Energiekugel schlug in einen Baum ein, welcher sofort in Flammen aufging. Shinja sprintete auf den Roboter zu. Dieser lud nun mit beiden Händen nach und schoss ab. Shinja sprang über die erste Kugel hinweg und duckte sich unter der zweiten durch. Er rollte nach vorn, durch die Beine des Roboters und sprang den Rücken hoch. Shinja schlang einen Arm um den Kopf und zückte mit der anderen einen Pokeball.
    "Los, Fermicula", rief er. Fermicula sprang aus dem Ball, wurde aber direkt von einem Schwert erfasst und flog zu Boden. Der Roboter schaffte es, Shinja abzuwerfen und ging mit den Schwertern auf ihn los. Shinja lief von ihm wich, riss sich seinen Rucksack, welchen er schon die ganze Zeit trug vom Rücken und zückte seinen schwarzen Kampfstab. Er drehte sich um und wehrte gerade rechtzeitig ein heranrasendes Schwert ab. Das nächste raste bereits heran.
    Shinja duckte sich und rief: "Zack, Flammenwurf!" Ein Flammenstrahl raste heran und traf den Roboter am Kopf. Dieser fuhr herum. Shinja nutzte den Moment und floh zur Seite. Er rannte voran, nahm Zack hoch, drehte sich in die Richtung des heranrennenden Roboters und hielt ihm Zack engegen. Die Stahlameise schickte ihm einen Flammenwurf entgegen, sodass der Roboter stehen blieb, die Schwerter fallen ließ und sich an den Kopf fasste
    "Lu...Lu...", rief er mit einer ganz anderen Stimme. Sie klang eher so, als könnte sie einem Menschen oder einem Pokemon gehören.
    "Stop, Fermicula", befahl Shinja. Fermicula gehorchte. Während der Roboter versuchte, sich den teilweise verschmortem Helm abzureißen, als plötzlich die mechanische Stimme erklang: "TESTEINHEIT ESPRIT AN BASIS. MISSION GESCHEITERT. WIEDERHOLE: MISSION GESCHEITERT." Der Roboter nahm seine Schwerter und rannte nach Illumina City. Shinja rannte hinterher, doch als ESPRIT eine Hauswand hochsprang, wusste Shinja, dass er ihm nicht würde folgen können.
    "Wer oder was war das", fragte er sich. Shinja schickte Fermicula in seinen Pokeball zurück und beschloss, vorerst zu verschwinden.


    Lana lief nun ebenfalls durch den Skaterpark. Skaten hatte sie noch nie gemacht, aber sie würde es auch nicht versuchen. Lana bemerkte, das der Park wie ausgestorben war. Überall lagen Flaschen und Müll. Mancherorts lagen sogar Rollschuhe und Handtaschen. Es sah aus, als wären alle Menschen geflohen, vor was auch immer. Lana beschloß, sich darüber keine Sorgen zu machen und ging zufrieden die Route bis Vanitea entlang. Die Häuser hier waren bis auf die Dächer komplett aus Stein gehauen. Genau wie das Chateau, welches gegenüber eines Flusses lag und nur über eine Zugbrücke ereichbar war. Ansonsten gab es hier nicht viel zu sehen. Eigentlich liefen hier nie viele Leute herum, doch heute sah Lana einen großen Haufen Jugendlicher vor dem Pokemoncenter stehen und wild durcheinander reden. Sie wirkten hektisch und manche gestikulierten wild mit den Armen. Lana mischte sich darunter, um zu sehen, was dort vor sich ging. Vor dem Eingang des Pokemoncenters stand ein Journalist, welcher gerade einen großen Jumgen mit braunen Haaren und Sportkleidung interwiewte.
    "Es war ein Kampfroboter, wenn ichs doch sage", erzählte der Junge. Die anderen Jugendlichen nickten und riefen wild durcheinander. Der Reporter hatte Mühe, die aufgebrachte Menge zu beruhigen. Hinter ihm stand ein Kameramann, welcher bereits durch die blaue Scheibetür des Pokemoncenters gewichen war.
    "Das ist ja schön und gut, aber wir drehen hier einen Spielfilm und nicht für die Nachrichten", rief der Reporter, bei dem es sich wohl eher um einen Schauspieler handelte. Lana drängelte sich wieder auf die Straße und sah einen Polizeiwagen herankommen. Der Pulk hatte ihn ebenfalls bemerkt. Die Jugendlichen rannten zum Streifenwagen, als wollten sie darum wetteifern, wer zuerst etwas sagen durfte. Lana beschloss, weiter zu gehen, denn sie wollte heute noch in Reliviera City ankommen. Sie verließ den Ort und folgte der nächsten Route. Lana erreichte eine T-Kreuzung. Geradeaus ging es zum Kampfschloss und zur Geolinkhöhle. Der andere Weg führte zum Magnum-Opus-Palast. Dies war der prunkvollste und größte Palast der gesamten Kalos Region. Vor 3000 Jahren regierte dort der König von Kalos. Lanas Eltern gingen manchmal zu feiern, welche der Besitzer in seinem Garten veranstaltete. Als sie noch jung war, war sie oft mitgegangen, doch heutzutage war es nichts mehr für sie. Eine Allee führte zum Palast. Rechts und links daneben wuchs sehr hohes Gras. Lana entdeckte mehrere Gramokles, welche wie Sensen durch das Gras schnitten, als wollten sie es mähen. Sie wusste, dass das Land dort dem Palastbesitzer gehörte, welcher keine Landwirtschaft betrieb. Daher mussten die schwertartigen Pokemon wild sein. Lana beschloss eines zu fangen und ging näher heran.
    "Los, Iga", rief sie und warf ihren Pokemon. Das Eichelpokemon sprang auf den Weg und schaute Lana an.
    "Iga, ich möchte ein Gramokles fangen, hilfst du mir", fragte sie. "
    Iga", sagte Igamaro und nickte. Lana lief ins Gras hinein und hielt inne, als jemand rief: "Bist du komplett durchgeknallt? Die Pokemon spalten dir noch den Schädel."
    "Ich wollte nur ein Gramokles fangen", sagte Lana und verließ das Gebüsch. Sie sah Shakira vor sich stehen, welche sie bereits abfällig musterte.
    "Die Gramokles gehören mir. Wie der Rest dieses Anwesens", erklärte Shakira.
    "Du hast doch wohl nicht etwa... ", begann Lana und prustete.
    "Ich bin mit dem Besitzer zusammen, na und", sagte Shakira, "du gibst dich ja lieber mit Straßenjungs ab."
    "Der Typ ist mindestens 40. Und du etwa so alt wie ich", stellte Lana verblüfft fest.
    "Dafür gehöre ich jetzt zu den reichsten Frauen der gesamten Region", entgegnete Shakira. "Aber nun zu etwas anderem", fügte sie hinzu, griff in Lanas Tasche und zog die Megasteine heraus.
    "Hey, das ist meiner", schimpfte Lana.
    "So ein Ding lässt sich gut verkaufen", sagte Shakira und lief die Allee zum Palast entlang.
    "Bleib stehen", rief Lana und rannte hinterher. Doch Shakira war schneller. Sie erreichte den Vorhof des Palastes, auf dem mehrere Sicherheitsleute patroullierten. Schnaufend blieb Lana stehen. An den Wachmännern würde sie nicht vorbeikommen und die Polizei würde ihr wohl kaum glauben. Dazu kam, dass der Besitzer des Palastes vermutlich viel Einfluss auf die Polizei ausüben könnte. Es blieb nur eine Möglichkeit. Lana entschloss sich, die Steine zu stehlen.

  • Hallo Panfern28,
    da du noch kein Feedback zu deiner Fanfiction bekommen hast, will ich das doch gleich mal an der Stelle nachholen. Vorab: Ich meine selbstverständlich nichts böse, was ich hier schreibe! Ich hoffe natürlich, dass du dich über das kleine Kommentar hier freust und das ich dir damit auch ein wenig weiterhelfen kann. So, dann wollen wir mal. ~



    Startpost & Prolog


    Prinzipiell lässt sich erst einmal sagen, dass du alles Wichtige in deinen Startpost eingebaut hast. Vorwort, Warnung, Charaktere und Co. sind alles dabei. Das ist natürlich schon einmal super, viele vergessen es nämlich immer wieder mit anzugeben. Darüber lässt sich streiten, da solche Informationen bei einem richtigen Buch auch nicht vorzufinden sind. Ich bin allerdings der Meinung, dass es schon eine bedeutende Rolle für die Anschaulichkeit einer FF im BB spielt. Dahingehend kann ich bei dir auch nicht meckern.
    Der Name deiner Fanfiction ist in meinen Augen recht interessant. Es ist ein Widerspruch, da Feuer nicht aus Eis bestehen kann und Eis an sich natürlich auch nicht heiß oder warm ist. Zudem ist es ein Eintworttitel und die liebe ich sowieso, haha, man kann aus einem einzigen Wort nämlich unglaublich viel rausholen. Mehr als man manchmal denken mag. Das Paradoxon, was du verwendet hast, ist zwar nichts vollkommen Neues, da man Feuer und Eis in dem Zusammenhang öfter liest, aber es gibt deiner FF doch schon einen recht anschaulichen Touch. Ich würde dir an der Stelle allerdings raten, dass X/Y aus dem Titel rauszunehmen. Klar, es ist ein direkter Hinweis darauf, dass du dich mit der neuen Generation beschäftigen wirst, aber ich persönlich finde das in FF-Titeln immer ein wenig störend. Allein dadurch, dass man ja schon einen Präfix im Titel hat. Alternativ könntest du das nämlich einfach nur im Vorwort stehen haben; dass es sich um X/Y handelt, wird man ja früher oder später sowieso mitbekommen und es schürt daher auch noch etwas Spannung, wenn man es noch nicht sofort mit dem Titel des Werkes verrät.
    Die Struktur deines Startpostes sagt mir dagegen noch nicht so ganz zu. Es wirkt ein bisschen aufgestaut, wenn man sich das Ganze betrachtet. Das ist in erster Linie Geschmackssache, aber wenn man so wie du einige Informationen und Bilder untereinander weg schreibt, wirkt das ziemlich voll und unübersichtlich. Hast du vielleicht darüber nachgedacht, ein Tabmenu zu verwenden? Wenn du nicht genau weißt, wie man das an dieser Stelle effektiv verwenden kann, dann kannst du dich sehr gerne an mich wenden; ich helfe dir da natürlich weiter! Wenn du magst, kann ich dir auch anhand eines Beispieles zeigen, inwiefern anders es wirken kann, wenn man ein Tabmeu an der Stelle verwendet.
    Zuletzt möchte ich noch kurz was zu der Kapitelübersicht sagen. Vorweg wäre es vlt. ganz praktisch, wenn du deine Kapitel verlinkst. Jetzt mag es nämlich noch leicht sein, zu den jeweiligen Kapiteln zu gelangen, aber mit der Zeit werden es ja logischerweise immer mehr, weswegen es für den Leser sehr viel leichter ist, wenn du diese verlinken würdest. Wenn du nicht weißt, wie das geht, kann ich dir an der Stelle auch wieder weiterhelfen.


    Komme ich mal zu deinem Prolog. Von der Länge her ist dieser recht okay, wenn ich es jetzt mal subjektiv betrachte. Manche sagen ja, ein Prolog sollte möglichst kurz sein, andere sagen, dass es dabei auf die Länge ankommt - ich gehöre jedenfalls zu der Sorte, die meinen, dass es auf den Inhalt ankommt und nicht auf die Länge oder Kürze. Und gerade dieser ist hier in meinen Augen recht ansprechend. Zwar sind Legenden als solches nicht unbedingt selten in Prologen aber gewissermaßen bieten diese einfach den besten Einstieg in eine FF (ich würde es nicht anders machen, haha). Es kommt ganz darauf an, was der Autor daraus macht: nämlich eine Einleitung in die FF, die spannend und interessant ist. Schließlich geht es ja darum, dass allgemeine Interesse des Lesers zu wecken und das ist dir bei mir gelungen, da dein Prolog ausschlaggebend dafür war, dass ich angefangen habe, deine FF zu lesen. Sehr gut finde ich auch, dass du deinem Prolog einen Titel verpasst hast, dass sieht man in den wenigsten Fällen und ich finde es immer blöd, da es ja im Prinzip auch ein Sonderkapitel ist. Außerdem kann man sich darunter dann schon etwas mehr vorstellen, als nur stumpf 'Prolog' (oder Kapitel Eins) zu lesen. Yggdrasil gefällt mir als Namensgebung übrigens sehr; ich mag sowieso die nordischen Legenden, die sich um den Weltenbaum ranken (hach ja, woran das wohl liegt momentan). Interessant finde ich, wie du Xerneas und Yveltal auch direkt damit in Verbinund setzt, was in meinen Augen auch relativ gut zu der Handlung passt.
    Allgemein betrachtet bietet dein Prolog allerhand Informationen bezüglich der Handlung; es fehlt lediglich die Verknüpfung, die man erst während der Fanfiction kennenlernen wird. In der Hinsicht hast du schon einmal super Arbeit geleistet. Die manchmaligen kurzen Sätze unterstreichen die Wirksamkeit des Geschehnissen wirklich wunderbar, wobei ich dir raten würde, dass nicht zu oft zu machen, da man sonst etwas aus dem Lesefluss rauskommt, allerdings hielt es sich noch in Grenzen beim Prolog - nur schon mal als kleinen Hinweis für später. Was ich dir zusätzlich noch raten würde, dass du im Prolog noch den ein oder anderen Absatz setzt, da es so wie eine Wand aus Buchstaben aussieht. Wörtliche Rede steht zumeist auch immer am Zeilenanfang und wird durch einen Zeilenumbruch am Satzende nochmals von eigentlichem Fließtext abgegrenzt (was du bei den folgenden Kapiteln auch gemacht hast).
    Ja, ich kann eigentlich nur sagen, dass es mir sehr gut gefällt, wie du den Prolog aufgebaut hast. In meinen Augen erfüllt er nämlich genau das, was er auch sollte: Interesse beim Leser wecken. :>



    Die bisherigen Kapitel
    Ich fasse sie mal zusammen, damit ich nicht drei mal das Gleiche rede, haha, dies könnte nämlich etwas ermüdent für dich werden. Die Namensgestaltung der Kapitel sagt mir im Übrigen schon einmal zu, da sie nicht unkreativ sind oder sonderlich viel vorweg nehmen bzw. veraten. Das mag ich, immerhin möchte man sich ja als Leser ein paar Gedanken über die Handlung machen und nicht sofort alles gesagt bekommen. Am besten finde ich im Übrigen "Neue Feinde", weil es schon darauf schließen lässt, dass etwas nicht ganz so verläuft, wie man es womöglich gern hätte. Außerdem assoziiert man damit gleichzeitig schon die Tatsache, dass man bereits Feinde besitzt, zumindest lässt das 'neue' darauf schließen. Im ersten Moment weiß man auch nicht, auf wen es sich ganz genau bezieht, aber wenn man das dritte Kapitel bis zum Ende gelesen hat, dann kann man es sich logischerweise denken. Übrigens ist das eine Taktik, die mir auch schon beim ersten Kapitel aufgefallen ist - erst gegen Ende erschließt sich der eigentliche Name des Kapitels und das ist auch gut so. Schließlich will man, wie bereits erwähnt, auch etwas grübeln können, um was es genau geht. Den zweiten Kapitelnamen finde ich nicht ganz so gut wie die anderen Beiden, was wohl an der Tatsache liegt, dass der Regionsname im Prinzip nicht viel aussagt. Schlecht ist er nicht, nur nicht so aussagekräftig wie die Anderen in meinen Augen.
    Handlungstechnisch passiert auch schon allerhand in den ersten drei Kapiteln - angefangen beim Finst-Trio bishin zu Lanas begonnene Reise durch Kalos. An der Stelle würde ich dir noch raten, nicht ganz zu schnell zu werden. Zwar ist dies auch Geschmackssache, aber es ist für den Leser etwas einfacher, wenn du ihm 'eine kleine Pause' gibst, in der du beispielsweise einen Sachverhalt etwas länger beschreibst (Beispiel: Den Flug nach Kalos). Wenn man nämlich viel Handlung hat und diese hintereinander weg beschreibt, kann der Leser meist nicht alle Informationen fassen und ist teilweise etwas verwirrt oder überfordert. Außerdem sind Beschreibungen an sich auch eine schöne Sache - bisher kamen sie eher sekundär vor, was ich ein bisschen schade finde. Beispielsweise könntest du die genannten Pokémon etwas genauer beschreiben, das ist sogar relativ wichtig, da du immer im Hinterkopf behalten musst, dass du vlt. auch Leser hast, die mit dem bloßen Namen des Wesens nicht viel anfangen können. Das klingt übrigens nerviger und aufwendiger als es eigentlich ist, haha, aber gerade bei den Yanma im ersten Kapitel (oder beim Magnayen/ Fermicula) wäre es sehr passend gewesen, da diese Pokémon eine Schlüsselrolle gespielt haben (gilt ebenso für Igamaro). Desweiteren überstürzt du manchmal ein wenig die Handlung; Stichwort: Arenakampf. Gut, im Prinzip war der erste Orden an sich nicht so unglaublich wichtig, aber merk dir vlt. für die Zukunft, dass auch an dieser Stelle sehr viel mehr aus der Handlung durch Beschreibungen herausgeholt werden kann - zudem nehmen deine Kapitel dann auch eine völlig neue Länge und Struktur an. Als kleiner Tipp von mir.
    An sich ist die bisherige Handlung allerdings recht interessant. Vorallem der Konflikt mit dem Finst-Trio gefällt mir, da durch sie deutlich wird, dass es sich nicht um eine Friede-Freude-Eierkuchenwelt handelt. Die Namen der Drei mag ich übrigens auch; im Game hatten sie ja meines Erachtens gar keinen richtigen Namen. Wo ich auch schon beim nächsten Thema wäre: die Charaktere. Es ist in meinen Augen wichtig, dass diese lebendig wirken und nicht einfach dahingeklatscht. Teilweise ist dir das schon sehr gut gelungen, obwohl die Handlung an sich noch nicht weit ausgebaut ist. Prinzipiell kommt das ja eh erst mit der Zeit. Dahingehend befürworte ich es auch, dass du im Startpost nur allgemeine Informationen über deine Charaktere preis gegeben hast; das macht die Sache nochmal um einiges interessanter, da man sich als Leser so sein eigenes Bild von ihnen machen kann. Das gefällt mir sowieso immer sehr. Aus diesem Grund bin ich auch gespannt, inwiefern du deine Protagonisten im weiteren Verlauf der Handlung darstellen wirst. Zumeist ist es von Bedeutung, dass diese einen Schicksalsschlag erleben und sich dadurch verändern - entweder positiv oder negativ. Haha, oh je, auf all das bin ich echt schon richtig gespannt.
    Insgesamt gefällt mir dein Schreibstil bisher ganz gut. Er ist flüssig zu lesen und du verwendest auch immer mal wieder andere Worte, damit es nicht zu eintönig wirkt. Einzig allein bei der wörtlichen Rede würde ich dir raten, nicht immer 'sagte', 'antwortete', 'fuhr fort' und dergleichen zu verwenden. Es gibt noch andere Möglichkeiten, das zu gestalten; beispielweise gar nicht immer sagen, wer was sagt. Wenn man am Anfang einmal den Namen des Sprechers erfährt und es sich um einen Dialog handelt, erschließt es sich von allein, wer was sagt und da ist es auch nicht nötig, dass du jedes Mal dahinter noch eine Erklärung in dem Sinne schreibst. Ansonsten kann ich mich nicht beschweren, vlt. solltest du aufgrund einiger Flüchtigkeitsfehler nochmals drüber lesen, bevor du das Kapitel online stellst (falls du das sowieso nicht schon machst) aber wirkliche Fehler sind mir nicht aufgefallen. ^^


    So, das war es dann an der Stelle auch erst einmal von mir. Ich hoffe, dass du dich über das kurze Feedback freust und ich dir ein bisschen weiterhelfen konnte. Viel Spaß beim weiteren Schreiben und wir lesen uns. :>


    ~ Liz

  • Erstmals danke für den Kommentar, ich werde versuchen, auch etwas von den Tipps umzusetzen. Natürlich
    würde ich mich auch über jeden weiteren Kommentar freuen. Jetzt aber erstmal zu den nächsten Kapiteln.



    Kapitel 4: Spießrutenlauf

    Lana beschloss bis zum Einbruch der Nacht zu warten, ehe sie die Steine zurückholte. Während Lana nach Vanitea zurückging, entdeckte sie Shinja, welcher gerade mit Froxy und Dartiri trainierte.
    "Hi, Shinja", sagte sie vorsichtig. Shinja wirbelte herum, zog seinen Kampfstab und legte ihn Lana um den Hals. Im nächsten Moment lag sie auf dem Boden und Shinja saß auf ihr.
    "Was willst du", fragte er.
    "Verdammt", fluchte Lana, "ich möchte nur mit dir reden."
    "Schieß los", sagte Shinja. "Shakira hat die Mewtwonits gestohlen. Sie wohnt jetzt im Magnum-Opus-Palast", erklärte Lana. "Und jetzt willst du, dass ich die Steine zurückhole", schloss Shinja. "Ja", antwortete Lana, " du kannst so etwas bestimmt besser als ich."
    "Da hast du recht. Aber nur, wenn du mich nie wieder an die Polizei verrätst, verstanden", sagte Shinja.
    "Gut, und jetzt geh bitte von mir runter", bat Lana. Shinja stand auf und wich zurück. Lana erhob sich ebenfalls.
    "Erzähl mir alles, was du über den Palast weißt", verlangte Shinja, "dann werde ich sehen, was ich tun kann."
    "Meine Eltern waren früher oft auf Festen eingeladen", erzählte Lana, "aber ich war nur selten dort, da die Feste an sich ziemlich langweilig ist. Wir saßen immer auf dem Balkon im zweiten Stock. Von dort aus hatte man immer einen guten Blick auf den riesigen Labyrinthgarten."
    "Hast du Wachen gesehen oder irgendwelche Pokemon", fragte Shinja.
    "Nur das Coifwaff des Besitzers und ein paar wenige Wachleute", antwortete Lana.
    "Wie viele Bereiche des Palastes sind öffentlich zugänglich", fuhr Shinja fort. Das Erdgeschoss, der Palastgarten und der erste Stock", zählte Lana auf.
    "Gut, dann sind seine Schätze wahrscheinlich im Untergeschoss. Die wenigen Wachen lassen auf Lepumentaswächter schließen. Haben heutzutage viele Reiche, vor allem Banken", kombinierte Shinja.
    "Warum Lepumentas", fragte Lana.
    "Ganz einfach, diese Geistpokemon können in alle Richtungen sehen. Da die Räume in denen sie herumschweben meistens stockdunkel gehalten werden, kann man sie selbst nicht sehen. Außerdem können sie Licht spüren und geben beim kleinsten Lichtstrahl Alarm. Dazu kommt wie gesagt ihre Schwebefähigkeit. Man kann sie also auch nicht hören", erklärte Shinja.
    "Es gibt aber einen Trick, wie man sie umgehen kann ohne entdeckt zu werden", fügte er hinzu, "denn möchte ich aber nicht verraten, da er zu meinen Geheimtricks gehört."
    "Verstehe, solange du damit umgehen kannst, soll es wohl gehen", sagte Lana.
    "Und was mache ich", fragte sie.
    "Du wartest draußen und informierst mich per Headset über mögliche Gefahren", antwortete Shinja, "aber jetzt sehen wir uns den Palast erstmal genauer an."
    Sie gingen möglichst unauffällig die Allee entlang und erreichten schließlich den Vorhof des Anwesens. Vor dem goldenen Tor auf dem zwei Serpiroyal abgebildet waren lag eine Grasebene mit einzelnen Büschen und einem Weg. Neben dem Tor ging zu beiden Seiten eine Mauer ab, auf der sich ein Metallzaun erhob. Dadurch war die Mauer insgesamt größer als Shinja und Lana. Der Palast selbst war aus braunem Stein gehauen und hatte hohe Fenster, welche sich über zwei Stockwerke erstreckten. Zwischen dem Palast und der Mauer war ein freier Platz, welcher keinerlei Deckung bot. Shinja entdeckte unterhalb mehrerer Fenster kleine Kameras, welche man nur sah, wenn man darauf achtete. Dazu kamen mehrere Scheinwerfer und Bewegungssensoren, welche nachts wahrscheinlich auf Hochtouren liefen.
    "Hier ist eine Todeszone. Von vorne kommen wir nicht rein ohne Verdacht zu erregen", erklärte Shinja, "wir müssen in den Palastgarten."
    "Gut, aber möglichst unauffällig", bat Lana, "ich will nicht, dass mich jemand erkennt."
    "Schon klar", antwortete Shinja. Am Eingang bezahlten sie das Eintrittsgeld und betraten den Palast. Die Wände waren hauptsächlich rot und mit goldenen Verzierungen geschmückt. Auffällig waren auch die goldene Miloticstatue am Eingang und die gleichfarbigen Caesuriostatuen, welche sich in den Gängen zum rechten und zum linken Palastflügel säumten. Mehrere Meter hinter der Miloticstatue lag auch schon der Ausgang zum Palastgarten. Hinter dem Ausgang führte eine lange Brücke über einen großen Teich zu einem großen Platz, welche mit Buschlabyrinthen bedeckt war. Am Ende der Brücke stand eine weiße Reshiramstatue und am anderen Ende des Platzes stand eine schwarze Zekromstatue. Die beiden Statuen starrten einander entgegen, als wollten sie gegeneinander kämpfen. Außerdem waren an allen vier Enden graue Pokeballstatuen aufgestellt. Doch Shinja interessierte sich weniger für den hinteren Teil des Gartens. Seine Aufmerksamkeit galt dem Teich, welcher direkt am Palastrand lag. "Um diesen Teich sauber zu halten, braucht man bestimmt ziemlich große Pumpen", vermutete er und schaute über den Teich hinweg, dessen Wasser so klar war, dass man bis zum Grund schauen konnte. Dann ging er ein Stückchen weiter in den Labyrinthgarten, wo er erneut innehielt.
    "Nirgendwo gibt es Gullideckel, aber einen Abfluss für den Teich und den Palast muss es trotzdem geben", murmelte Shinja.
    "Komm", forderte Shinja Lana auf,
    "Wir haben viel zu tun." "
    Hast du eine Idee", fragte Lana.
    "Ja, ich arbeite nur noch an den Details", antwortete Shinja und ging zurück in den Palast.



    Während die Sonne unterging liefen Shinja und Lana zurück nach Illumina City. Shinja zog sich seinen schwarzen Kampfanzug an und ging im Schatten der Häuser zu einem Gullideckel. Er öffnete ihn und stieg hinab.
    "Du wartest hier auf mich", befahl Shinja.
    "Damit du mir mit den Steinen abhaust? Keine Chance", wiedersprach Lana. Shinja seufzte. "Na gut, aber verhalte dich ruhig." Lana nickte und stieg mit Shinja hinunter. Den Gullideckel verschlossen sie über sich. Sofort stieg ihnen ein Gestank entgegen, bei dem beiden beinahe schlecht wurde. Als nächstes schaltete Shinja eine Taschenlampe an und leuchtete in alle Richtungen.
    "Na wer sagst den. Die Richtung scheint zu stimmen", meinte er und deutete in den rechten Gang. Ein schmaler Pfad führte die Kanalisation entlang. Direkt neben ihm floss eine übelriechende undefinierbare Brühe an ihnen vorbei.
    "So langsam bekomme ich wirklich Respekt vor den Kanalarbeitern", sagte Lana und hielt sich die Nase zu. Mehrere Sleima schwommen durch den Dreck, sodass es aussah, als würde er Wellen werfen, wie das Meer. Ab und zu huschte ein Rattikarl vorbei. Nach mehreren Minuten laufen kamen sie vor einer verschlossenen Tür an.
    "M.O.P." hatte jemand feinsäuberlich darauf eingeritzt. Daneben floss die Brühe durch ein Gitter. "Es ist so eklig hier unten, so etwas mache ich kein zweites Mal", jammerte Lana.
    "Du hast es so gewollt", entgegnete Shinja und holte Fermicula aus seinem Pokemon. Die Ameise knabberte ein Loch in das Schloss und die Tür ging auf.
    "Nichts wie weg hier", sagte Shinja und lief voran. Schon nach kurzer Zeit erreichten sie eine Leiter. Shinja kletterte hinauf und entfernte einen Gullideckel. Er schaltete die Taschenlampe aus und setzte sein Nachtsichtgerät auf.
    "Ich hab nur eines, ab hier wirst du wohl warten müssen", sagte Shinja leise und grinste. Lana grummelte vor sich hin und stieg die Stufen wieder ab. Shinja hingegen schob sich in den über dem Deckel liegenden Raum. Der Raum war wie erwartet stockdunkel. Er war offenbar im Maschinenraum gelandet. Überall brummte und summte es leise und Stromkästen und diverse weitere Maschinen säumten die Wand. Shinja befestigte seine Tasche auf seinem Rücken und schlich zur Tür. Er ging hindurch, schloss sie leise wieder und legte sich auf den Bauch. Gerade rechtzeitig, denn schon schwebte tatsächlich ein Lepumentas heran. Shinja kroch voran, und robbte sich leise um die nächste Ecke. Er wartete, bis das Lepumentas neben ihm angekommen war und schlüpfte dann unter das schwebende Pokemon. Shinja hatte irgendwann herausgefunden, dass Lepumentas nur nach vorne schauen können, aber nicht nach unten oder oben. Also schob sich Shinja unter dem Pokemon einen langen Gang entlang, welcher durch das Nachtsichtgerät grünlich wirkte. Er kam an mehreren Lepumentaswachen vorbei, bis er vor einer Tresortür angelangt waren. Shinja setzte Zack davor aus, welcher bereits begann, sich durch den Stahl zu fressen. Da Shinja keine Versteckmöglichkeit sah, kroch er wieder mit dem über ihm schwebenden Lepumentas mit. Ein paar Minuten später war das patrouillierende Pokemon wieder bei der Tresortür. Diese stand nun einen Spalt breit offen. Shinja kroch hindurch und sah, das Zack die Steine bereits zwischen seinen Zähnen hatte.
    "Gut gemacht, Zack", ich glaube, nächstes Mal brauche ich nur dich." Shinja schickte Zack zurück in seinen Pokeball und steckte die Steine ein. Er schob sich durch die Tresortür und schloss diese wieder. Dann wartete er auf ein Lepumentas unter das er kriechen könnte um nicht gesehen zu werden, als plötzlich Lana sich in gebückter Position an den Wänden entlangtastete.
    "Runter", zischte Shinja ihr entgegen, doch ein Lepumentas kam bereits um die Ecke und gab Alarm. Nur Sekunden später leuchtete der Flur im hellen Licht und Shinja vernahm Fußgetrampel von der Richtung, aus der sie gekommen waren. Also blieb Shinja nichts anderes übrig, als geblendet in die andere Richtung zu laufen, ohne im ersten Moment zu sehen, wo er eigentlich war. "Entschuldige, ich wurde ungeduldig, weil es so lange dauerte", erklärte Lana und rannte hinterher. "Komm, verdammt", schimpfte Shinja. Er erreichte eine Tür und sah ein Treppenhaus.
    "Was für ein Glück", dachte er. Sie rannten nach oben, doch offenbar wurden sie bereits verfolgt. Die Wachen hatten das Treppenhaus ebenfalls erreicht und kamen immer näher.
    "Stehenbleiben", rief einer. Am oberen Ende stand eine verschlossene Tür, die Shinja mit Zacks Hilfe öffnete. Doch ehe sie aufs Dach hinaustraten, erreichten sie bereits die Wachen. Es waren 5 Leute, mit jeweils einer Pistole bewaffnet. Shinja schlug die Tür von außen zu und Zack verschmolz sie. Dann rannte er zur Dachkante und sah sich um. Inzwischen waren auch draußen mehrere Wachleute und Scheinwerfer, sowie Taschenlampen wurden von allen Seiten auf das Dach gerichtet.
    "Verdammt", rief Shinja, "das hätte so schön funktionieren können, wenn du einfach gewartet hättest!" Er übergab Lana die Steine und sah sich nach einem Ausweg um.
    "Tut mir leid", sagte Lana nur. Plötzlich zischten von allen Seiten jeweils zwei Flammenräder empor und enthüllten mehrere Panferno.
    "Na toll, auch das noch", sagte Shinja. Die Panferno hüllten sich in Flammen und schossen auf sie zu. Da kam Shinja eine Idee. Er lief auf einen der Feueraffen zu, welcher vom Palastgarten aus kam. Er packte das Pokemon mit seiner behandschuhten Hand am Arm und wurde nach hinten gerissen. Shinja packte Lana am Kragen und flog mit ihr über die Dachkante hinaus. Lana schrie überrascht aus, während das Panferno über den Zaun hinwegschoss und seine Kollegen wie ein Meteoritenhagel hinterherflog. Als sie kurz über dem Boden waren, ließ Shinja los und holte sie bei der Landung mehrere Schürfwunden am Rücken. Unterdessen schossen die Panferno ins hohe Gras und stießen dort zusammen, wo sie eine kleine Flammenexplosion auslösten und Teile des Grases wegbrannten. Shinja erhob sich und sah eine Schar Wachen mit verschiedenen Pokemon im Schlepptau auf sie zukommen. Er klopfte sich das Feuer von seinem Handschuh und sah Lana starr herumstehen und Richtung Allee starren.
    "Ins hohe Gras", rief er ihr zu, doch Lana zögerte. Nun sah Shinja, was los war. Durch das Alarmsignal waren sämtliche Gramokles aufgeschreckt und zischten durch das hohe Gras. Überall flogen Grashalme umher und die Allee war voll mit fliegenden Schwertern, welche ständig die Seiten wechselten, sodass ein lebendiges durchkommen beinahe unmöglich war.
    "Wenn wir da durchlaufen, sind wir nachher nur noch Hackfleisch", rief Lana.



    "Ja, die Allee ist eine verdammte Falle", gab Shinja zu, "es scheint allerdings, als hätten wir keine andere Wahl." Shinja rannte ins hohe Gras, welches von Gramokles nur so niedergemäht wurde. Er zog seinen Kampfstab und wehrte ein Schwert nach dem anderen.
    "Ich muss verrückt sein", sagte Lana und lief los. Ein Gramokles schoss bereits auf sie zu. Lana schaffte es auszuweichen und sich direkt unter dem nächsten hinweg zu huschen. Hinter ihr konnte sie Scheinwerferlicht ausmachen. Lana lief nach vorne, ohne darauf zu achten, wohin sie lief. Ein Gramokles streifte ihr Bein. Lana stolperte und fiel zu Boden. Sie hielt sich die Wunde und stolperte sofort weiter. Metall blitzte auf. Lana sprang nach vorne, und ein weiteres Schwert sauste ihr am Rücken entlang.
    "Das war knapp", dachte sie. Irgendwann blieb Lana stehen. In allen Richtungen sah sie nur noch mindestens 2 Meter hohes Gras. Überall zischte und raschelte es, sodass Lana fürchtete, im nächsten Moment von einem Gramokles durchbohrt zu werden. Und überall war das allgegenwärtige Alarmsignal.
    "In Deckung", hörte sie plötzlich Shinjas Stimme. Lana drehte sich um, sah ein Schwert auf sie zurasen und wurde im nächsten Moment zur Seite geschleudert. Lana landete unsanft auf dem Boden, rappelte sich aber sofort wieder auf. "Danke", sagte sie und erblickte Shinja, welcher sie sofort weiter zog. Sie kamen auf eine breite Lichtung inmitten des Feldes. Von den Bäumen der Allee und dem Palast war weit und breit nichts mehr zu sehen. Selbst das Alarmsignal war kaum noch hörbar. Überall war nur noch Gras. Und ein schwarzer Roboter mit gelbem Visier.
    "Lana, lauf", schrie Shinja und machte kehrt.
    „ZIELPERSON ERFASST", sagte der Roboter und feuerte mit Hochgeschwindigkeit eine weiß-blaue Energiekugel ab. Lana wich zur Seite, wurde aber von einer ungeheuren Druckwelle erfasst und zur Seite geschleudert, wo sie ohnmächtig im Gras liegenblieb. Sie hörte noch Shinja kurz aufschreien, während sich ihr Blick trübte und ihr Körper erschlaffte. Als Lana erwachte war der Roboter und all die Geräusche verschwunden. Der Mond und die Sterne prangten bereits hoch am Himmel. Selbst die Gramokles schienen sich wieder beruhigt zu haben. Zumindest waren sie nirgends zu sehen. An der Stelle, wo die Energiekugel aufgeschlagen war, stieg eine kleine Rauchwolke auf.
    "Shinja", schoss es Lana durch den Kopf. Sie rannte ins Gras hinein, doch sie fand nur einen kleinen Krater, von verbrannten Grashalmen umgeben. Doch Shinja war nirgends zu sehen. "Shinja", rief Lana mehrfach, doch es kam keine Antwort. Lana suchte hektisch die Umgebung ab, doch sie konnte ihn nicht finden. Sie aktivierte ihr Holo-Log, doch das hatte keinen Empfang. "Verdammte Scheiße", fluchte Lana laut. Lana beschloss, das Feld zu verlassen, doch sie wusste nicht, in welche Richtung sie musste. Lana ging zur Lichtung zurück, sprang hoch um über die Gräser blicken zu können, doch diese schienen bis zum Horizont zu reichen.
    Sie entließ Igamaro aus ihrem Pokeball und fragte: "Was meinst du, in welche Richtung müssen wir?" Igamaro flitzte sofort los und verschwand im Gras.
    "Warte auf mich", rief Lana und lief ihm nach. Nach längerem Rennen erreichten sie tatsächlich den Ausgang. Sie standen nun am äußeren Ende der Allee. Am anderen Ende stand der Palast aus dem sie geflohen waren. Erschöpft ließ Lana sich zu Boden sinken.
    "Danke Iga", bedankte sie sich bei ihrem Pokemon und nahm es auf den Arm. Plötzlich hörte sie einen Motor brummen. Ein schwarzer Transporter hielt vor ihr. Heraus sprangen 2 weißhaariger Gestalten mit schwarzer Kleidung. Lana schätzte die beiden etwa auf Shinjas Alter.
    "Ich bin Lokin und das ist Zoku", sagte einer der beiden.
    "Ich glaube, Shinja hat dir bereits gesagt, was wir haben wollen", stellte der andere fest. "Allerdings", antwortete Lana und rappelte sich auf.
    "Wo ist Shinja", fragte Lokin.
    "Ein Roboter hat uns angegriffen. Wahrscheinlich hat er ihn verschleppt", erklärte Lana. Lokin und Zoku lachten.
    "Wohl kaum", rief Zoku aus. Beide warfen einen Pokeball und entließen je ein Caesurio.
    "Ich fürchte, wir müssen dich einer genaueren Befragung unterziehen", bemerkte Lokin.
    "Ich weiß nicht wo er ist", rief Lana, "Iga, Rankenhieb!" Igamaro sprang von Lanas Arm herunter und lief aus die Caesurio zu.
    "Das hatte ich befürchtet", sagte Zoku ruhig, "Caesurio, Zornklinge!"
    Caesurio wartete, bis das Igamaro auf ihn zu sprang. Dann peitschte es das Pokemon mit einer blitzschnellen Bewegung zurück zu Lana. Igamaro lag mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Boden.
    "Komm hoch, Iga", flehte Lana. Während Igamaro sich langsam erhob, begann es zu glühen, wurde breiter und größer und entwickelte sich zu einem Igastarnish.
    "Wow", entfuhr es Lana, "Iga, Walzer!" Igastarnish rollte auf ein Caesurio zu. Dieses versuchte mit Zornklinge zu blocken, doch diesmal war Igastarnish zu schwer, sodass das Caesurio nach hinten fiel.
    "Caesurio, Fußkick", befahl Lokin dem anderen Caesurio. Dieses kickte Igastarnish von seinem Kollegen herunter, welcher das Pflanzenpokemon direkt mit Zornklinge in den Boden rannte. "Komm schon, Iga, steh auf", flehte Lana, doch ihr Pokemon blieb liegen.
    Sie schickte es zurück in den Pokeball und sagte: "Danke, Iga, du hast gut gekämpft." Lana drehte sich um und wollte ins hohe Gras flüchten, doch die Caesurio waren schneller. Sie sprangen auf ihren Rücken und warfen sie zu Boden.
    "Aaah", rief Lana. Sie wurde von Lokin und Zoku hochgehoben und in den Transporter geworfen. "Ihr verdammten Mistkerle", schrie sie und hämmerte gegen die Tür. Doch es kam keine Antwort. Der Motor begann zu laufen und sie fuhren davon. Lana war im dunklen Teil des Wagens gefangen. Nach vorne zu Lokin und Zoku konnte sie nicht sehen. Lana hämmerte noch eine Weile gegen die Tür und schrie Flüche und Beschimpfungen aus, doch es blieb ohne Erfolg. Sie sank erschöpft zu Boden und starrte in die Dunkelheit, während der Transporter weiterhin ins Ungewisse fuhr.



    Kapitel 5: Overload


    Als Shinja erwachte, erblickte er eine Strahlend weiße Decke. Sein Rücken schmerzte, die Explosion hatte mit großer Wucht davon gewirbelt. Er spürte überall schmerzende Prellungen am ganzen Körper. Shinja wollte sich erheben, doch seine Hände und Füße waren mit Lederriemen an einen Tisch gefesselt, auf dem er lag. Shinja bemerkte, dass er einen schwarzen Anzug trug der aussah wie ESPRIT, der Roboter, der ihn nun schon zum zweiten Mal angegriffen hatte.
    "Ah, du bist wach", ertönte plötzlich eine Stimme. Ein breiter Mann mit roter Kleidung und blauen Handschuhen erschien neben ihm. Er hatte eine sehr blasse Haut und trug eine rote Brille und einen gleichfarbigen Haarzopf.
    "Ich bin Xeros", sagte der Mann.
    "Was wollen sie von mir", knurrte Shinja.
    "Die Organisation für die ich arbeite befürchtet, dass Team Plasma uns unseren Ruhm streitig machen könnte", erklärte Xeros, "daher müssen wir euch aus dem Weg schaffen."
    "Ich gehöre nicht zum Team Plasma", sagte Shinja.
    "Ich weiß wer du bist. Du bist ein Mitglied des Finsttrios", entgegnete Xeros.
    "Nein, nicht mehr", rief Shinja, doch Xeros klappte plötzlich ein orangenes Visier vor Shinjas Gesicht. Nun war er komplett in den Anzug eingehüllt.
    "Hey, was soll das werden", fragte Shinja nervös.
    "Ich frage mich, ob du auch auf jemanden losgehst, für den du Sympathien hegst", antwortete Xeros, "probieren wir es aus." An verschiedenen Stellen bohrten sich Nadeln in Shinjas Körper. Er schrie laut auf und merkte, wie seine Muskeln erschlafften.
    "SYCHRONISIERUNG LÄUFT", erklang eine mechanische Stimme direkt neben Shinjas Ohr. "EINLEITUNG DER TESTPHASE ESPRIT 2.0", ertönte die Stimme, "FÄHIGKEITEN: KOPIERT. MUSKELGRUPPEN: ANALYSIERT. EINLEITUNG ABGESCHLOSSEN."
    "Was passiert hier", schrie Shinja, während sein Körper sich wie von Geisterhand erhob und durch den weißen Raum ging. An der Tür lehnten 2 Schwerter. Shinja, oder viel mehr ESPRIT 2.0 nahm sie auf und ging in den Nachbarraum. Dort saßen Shinjas Pokemon, welche ihn offenbar nicht erkannte.
    "Nein, bitte nicht, das ist grausam", flehte Shinja, doch im nächsten Moment stach ihn etwas in den Hals, und er brachte keinen Laut mehr heraus. Dann griff er seine Pokemon an.



    Nach einer gefühlten Ewigkeit hielt der Transporter und jemand stieß die Seitentür auf. Lokin und Zoku holten Lana heraus. Sie hatte es bereits aufgegeben herumzubrüllen und war am Ende ihrer Kräfte angelangt. Widerstandslos ließ sie sich herausführen und sah mehrere Plasmarüpel vor sich stehen.
    "Ein Hoch auf das Finstduo", rief jemand.
    "Halt die Klappe", schnauzte Lokin. Lana sah, das sie sich auf der Plasmafregatte befanden. Sie hatte das Schiff bereits in den Nachrichten gesehen. Es war eine Waffe, mit der Team Plasma die Kräfte des legendären Pokemon Kyurem gestohlen und damit einen großen Teil von Einall eingefroren hatten. Die Fregatte selber lag in einer Grotte vor Anker. Auf der einen Seite konnte man das Meer sehen, auf der anderen führte ein Pfad in eine Höhle. Aufgrund der vielen in verschiedenen Farben leuchtenden Steine schloss Lana, dass es sich um die Leuchthöhle handeln musste. Sie wurde ins Innere des Schiffes gebracht und in einem kleinen Raum eingesperrt. Jemand nahm ihr ihre Tasche ab und verschloss die Tür hinter sich.
    "Der HoloLog", schoss es Lana durch den Kopf. Sie rammte eine Faust gegen die Tür, bis es schmerzte und verfluchte sich selbst dafür, dass sie nicht einfach die Notruftaste gedrückt hatte. Doch jetzt war er weg. Lana lief in ihrer Zelle auf und ab. Eine kleine Matte lag lieblos in einer Ecke und an der Wand war ein kleines Bullauge angebracht, durch das man einen Blick nach draußen auf die Höhlenwand hatte. Doch das Fenster war zu klein, als das man hätte hindurchklettern können. Plötzlich bewegte sich die Höhlenwand, die Plasmafregatte verließ die Grotte und fuhr aufs Meer hinaus.


    Lokin und Zoku gingen mit Lanas Tasche zur Kapitänskajüte, in der C-Gis auf sie wartete. Er saß an einem hölzernen Tisch und studierte gerade mehrere Bücher. Als das Finstduo eintrat, blickte er auf und begrüßte sie mit einem Lächeln auf den Lippen.
    "Und, wart ihr erfolgreich", fragte er.
    "Teilweise, Meister", antwortete Zoku.
    "Inwiefern", wollte C-Gis wissen. "Es war zu erwarten, dass Shinja uns irgendwann mehr oder weniger in die Hände laufen würde, doch irgendjemand ist uns zuvorgekommen", erklärte Lokin, "dafür haben wir Lana Starwood und die Mewtwonits X und Y.“
    Lokin holte Lanas Tasche hervor und legte die Megasteine auf den Tisch. C-Gis legte jeden in eine Fassung und gab einen Lokin und den anderen Zoku.
    "Ich frage mich, was passiert, wenn man beide gleichzeitig einsetzt", sagte C-Gis, "wie sagt man so schön: probieren geht über Studieren."
    Der Boss von Team Plasma erhob seinen schmächtigen Körper und verließ mit dem Finstduo die Kajüte. Lanas Tasche blieb auf dem Tisch liegen. In ihr lag allerlei Krimskrams, aber unter anderem auch ein Pokeball. Diesem entwich ein roter Schein und formte sich zu einem sehr breiten Pokemon. Das Pokemon nahm den Pokeball und sprang vom Tisch. Es handelte sich um Igastarnish, welcher nun die Kajüte verließ und sich neugierig umsah. Ein köstlicher Duft erreichte seine Nase und das rundliche Pflanzenpokemon folgte ihm bis zu einer weiteren Tür. Dahinter saßen mehrere Plasmarüpel und aßen. Dem Pokemon lief das Wasser im Munde zusammen, doch ein kleiner Teil seines Verstandes sagte ihm, dass es wichtigeres zu tun gab. Also machte das Igastarnish kehrt und lief weiter. Es rannte eine Treppe hinab und roch einen anderen Duft. Das Pokemon erkannte diesen Duft und folgte ihm zu einer verschlossenen Tür. Igastarnish nahm Anlauf und rammte mit Walzer eine Beule in die Tür.
    "Hallo", rief plötzlich eine vertraute Stimme von nebenan. Igastarnish wollte schon aufgeben, da ihm der Schädel dröhnte, doch er hatte das unwiderstehliche Gefühl die Person auf der anderen Seite erreichen zu müssen. Schließlich war es seine Trainerin, mit der er zu einer langen Reise aufgebrochen war, wie er es vorher noch nie erlebt hatte. Also rammte Igastarnish noch weitere Male die Tür. Und auch wenn seine Kopfschmerzen von Mal zu Mal schlimmer wurden, wollte es nicht aufgeben. Irgendwann splitterte der hölzerne Türrahmen und die Türangeln sprangen aus der Fassung, sodass die Tür nach hinten flog.
    "Iga", rief Lana begeistert und umarmte das erschöpfte Pokemon. Nach einer Weile ging Igastarnish zurück in seinen Pokeball und ruhte sich aus. Lana hingegen verließ ihre Zelle und schlich den Gang entlang.
    Da sie nicht wusste, wohin sie wollte, ging Lana immer tiefer ins Schiff hinein. Sie kam gerade rechtzeitig um ein Schauspiel zu beobachten, welches sie so schnell nicht vergessen würde. Zoku und Lokin aktivierten jeweils einen Megastein. Hinter ihnen stand C-Gis und vor ihnen schwebte in einer Glasröhre Mewtwo. Die Megasteine begannen zu leuchten und die Psychomaus reagierte ebenfalls auf dieselbe Weise.
    Doch etwas stimmte nicht. Das Mewtwo schrie laut auf und das Leuchten wurde zu einer gleißend hellen Energiekugel, welcher die Scheibe der Glasröhre zum Bersten brachte. Splitter flogen umher und die Energiekugel wuchs weiter an.
    "Weg hier", rief C-Gis, schaffte es aber nicht, die Schreie von Mewtwo zu übertönen. Die Kugel aus reiner Energie dehnte bereits die Wände auseinander und währen C-Gis, das Finstduo und Lana aufs Deck hinauf ins Freie rannten explodierte die Kugel mit einem lauten Knall. Die gesamte Plasmafregatte brach auseinander und alle Anwesenden wurden durch die Luft geschleudert.
    Lana landete im Wasser und sah über sich kurzzeitig ein Flammenmeer, ehe lauter Trümmerteile ins Wasser fielen. Lana schwamm nach oben und tauchte auf. Um sie herum schwammen lauter Holzbretter, Türen und Metallstangen. Lana klammerte sich an ein Holzbrett und versuchte sich über Wasser zu halten. Inzwischen war der nächste Tag angebrochen, die Sonne ging langsam auf, und in ihrem Schatten schwebte Mewtwo.
    Das Pokemon ließ die beiden Megasteine kurz über seiner Hand schweben, ehe es sie mit den Fingern umschloss und davonsauste. Lana hob ihren Arm und wollte das Mewtwo bitten sie mitzunehmen, doch der Horizont hatte es bereits verschluckt. Sie hievte sich vom kalten Wasser aus komplett aufs Brett und war so müde, dass der Schlaf sie übermannte und das Brett mit ihr seelenruhig über das Meer trieb, während die Morgensonne sie langsam wärmte.

  • Hier ist Kapitel 6.

    Kapitel 6: Tandrak und die Meeresgeister


    Shinja versuchte sich gegen die Kraft des Anzuges zu wehren, doch es gelang ihm nicht. Sein Magnayen Flint rannte bellend auf ihn zu. Offenbar erkannte es ihn nicht. Der Wolf sprang auf ihn zu und warf ihn nach hinten. Doch Shinjas Muskeln reagierten wie von selbst und schwangen die Schwerter Richtung Flint.
    "Bitte, Flint, hau ab", flehte Shinja gedanklich. Doch das Magnayen dachte gar nicht daran zu fliehen. Es knurrte und vergrub seine Zähne in Shinjas Bein. Shinja hätte vor Schmerz am liebsten laut aufgeschrien, doch sein Hals war immer noch taub. Flint riss Shinja zu Boden, doch dieser erhob unwillig seinen Oberkörper und rammte die Schwerter in den Wolf hinein. Diesmal schaffte Shinja es, vor Wut und Entsetzen laut zu schreien.
    Langsam gewann er die Kontrolle zurück. Sein Dartiri schoss mehrere Glutbrocken auf seinen Kopf ab, doch dies brachte nicht viel. Die Schwerter rasten auf Froxy zu, welcher dem ersten auswich und sich unter dem zweiten hinwegduckte. Es rannte durch Shinjas Beine, sprang weiß glühend an seinem Rücken hoch und landete als weitaus größerer Frosch auf seinem Kopf. Es hatte sich zu Amphizel weiterentwickelt. Durch das neugewonnene Gewicht fiel Shinja nach hinten und raste zu Boden. Amphizel drosch seinen Kopf so hart auf den Steinboden, dass er beinahe ohnmächtig wurde, trotz des Helms den er trug. Dieser zerbrach, sodass Shinja ihn mithilfe seines Pokemon abziehen konnte.
    "Danke, Amphizel", sagte Shinja, richtete sich auf und rannte zu Flint. Dieser lag in einer Blutlache am Boden und war offensichtlich tot.
    "Das wirst du büßen", schrie Shinja voller Zorn. Er hämmerte wild gegen die Tür, doch es passierte nichts. Niemand öffnete. Shinja brach zusammen und weinte um seinen verlorenen Freund.



    Als Lana die Augen aufschlug, stand die Sonne bereits hoch am Himmel. Um ihr Brett herum war weicher Sand. Lana richtete sich auf und sah vor sich einen Wald aus Palmen und Büschen.
    "Wo bin ich hier", fragte sie sich. Auf der anderen Seite war bis zum Horizont nichts als blaues Wasser und blauer Himmel zu sehen. Von der Crew der Plasmafregatte und von weiteren Trümmerteilen des Schiffes fehlte jede Spur. Lana stand auf und ging den Strand entlang. Doch nirgendwo fand sie auch nur ein Anzeichen von Zivilisation. Allmählich bekam Lana Hunger und ging in den Wald hinein.
    "Ich muss ziemlich weit weg von Kalos sein", schloss sie, als sie mehrere Bananenstauden entdeckte und ihr langsam immer heißer wurde. Die Sonne brannte inzwischen vom Himmel wie an einem heißen Sommertag. Zum Glück war es zwischen den Palmen schön schattig. Lana kletterte langsam eine schräg stehende Palme hinauf um an eine Bananenstaude zu gelangen. Die Bananen waren bereits alle gelb, doch viele hatten bereits braune Flecken. Sie griff nach einer gelben Banane, welche ihr sogleich wieder aus der Hand gerissen wurde.
    "Hey", entfuhr es Lana. Erschrocken wich sie zurück und sah an einem anderen Baum ein Panpyro. Der braune Feueraffe hatte sich mit seinem Schweif an einen dicken Ast geklammert. Mit den Händen öffnete er die Banane und aß sie.
    "Hey, das war meine", rief Lana. Das wilde Pokemon entgegnete Lanas Antwort mit mehreren Lauten, welche sich beinahe wie ein Lachen anhörte.
    "Lachst du mich etwa aus", fragte Lana. Das Panpyro hob kurz seine blauen Augenlider und starrte sie an, ehe es sich wieder seinem Futter zuwandte. Lana nahm sich eine weitere Banane und aß diese. Der Feueraffe starrte sie daraufhin wütend an. Er brüllte und trommelte auf seine Brust. Panpyro schwang sich auf den Ast und wollte auf Lana zuspringen, hielt aber inne, als diese die komplette Bananenstaude vom Ast entfernte und neben sich hielt.
    "Wenn du näher kommst, dann sind deine Bananen Matsche", warnte Lana. Das Panpyro schien zu verstehen und sah sie mit flehendem Blick an. Langsam verließ Lana die Palme und legte das Obst auf dem Boden ab. Der Affe schien nur darauf gewartet zu haben und stürzte sich wütend auf Lana. Diese rannte durch den Wald, doch das Feuerpokemon durch die Baumkronen und sprang von Ast zu Ast. Lana hingegen musste sich durch dichtes Gestrüpp kämpfen und war so viel langsamer als Panpyro. Der Affe sprang auf ihren Rücken, sodass Lana nach vorne fiel. Doch sie fiel nicht wie erwartet auf den Boden, sondern raste geradewegs in ein tiefes Loch, welches mitten im Gebüsch kaum zu sehen gewesen war. Lana und Panpyro schrien beide laut auf, ehe sie im Wasser landeten. Lana tauchte auf und sah, wie das Sonnenlicht von oben hereinschien.
    Sie war in einem unterirdischen See gelandet. Weiter über ihr war das Loch, in das sie gefallen waren. Die Höhle selbst war mit grünen Leuchtsteinen bestückt, welche Teile der Höhle leicht erhellten. Lana sah am Rand des Sees einen Eingang, welcher außerhalb des Wassers lag. Erleichtert schwamm sie darauf zu, bemerkte aber im nächsten Augenblick, dass Panpyro fehlte. Lana tauchte unter und griff den untergehenden Affen. Sie zerrte ihn nach oben und brachte ihn an Land. Panpyro hustete und schlug die Augen auf.
    "Alles in Ordnung", fragte Lana. Der Affe sprang auf die Beine und sah sie dankbar an. Dann sah er sich um, entzündete eine Flamme in seiner Hand und ging in die Höhle. Lana folgte dem Affen, welcher offenbar genauso neugierig war wie sie. Sie holte auch ihr Igastarnish aus seinem Pokeball, falls das wilde Pokemon sie hier irgendwo zurücklassen würde.
    "Warst du hier schon mal", fragte Lana Panpyro. Doch Panpyro schüttelte den Kopf. Inzwischen mussten sie sich unterhalb des Meeres befinden. Lana und Panpyro erreichten einen großen Raum. Im hinteren Teil war eine Öffnung zum Meer. Ein Wasserfall rauschte brüllend in die Tiefe. Davor saß ein schlangenartiges Wesen. Sein Körper war zum größten Teil schwarz, doch an manchen Stellen hatte es sechseckige grün leuchtende Schuppen.
    "Was ist das", fragte Lana leise. Das Wesen schlug die Augen auf, als hätte sie es geweckt. Es hatte Facettenaugen, die ebenfalls grün leuchteten. Plötzlich stieß das Pokemon einen ohrenbetäubenden Schrei aus, sodass Lana ihre Hände gegen die Ohren drückte und das Gesicht vor Schmerz verzog. Mehrere Tandrak rasten erschrocken den Wasserfall hinauf. Tandrak waren braune Riesenseepferdchen mit zwei Arm- und einer Schwanzflosse. Dem Schrei folgte ein Erdbeben. Lana rannte nach vorne, da hinter ihr bereits die Decke zusammenbrach. Das Beben riss sie von den Füßen, und ehe es sich versah, stolperte sie in den Wasserfall und stürzte in den Abgrund. Neben ihr schoss das grün-schwarze Pokemon ebenfalls hinab.
    "Igaaaa", schrie sie laut. Lana sah Igastarnish an ihr vorbeisausen und landete im Wasser. Sie blickte nach oben, wo Felsbrocken und grüne Steine auf sie zurasten. "Verdammt", dachte Lana. Sie tauchte unter, schnappte sich ihr Pokemon und schwamm los. Sie hielt den Atem an und schwamm immer tiefer. Mehrere Quallen folgten ihr.
    "Meeresgeister", schoss es Lana durch den Kopf. Es waren ganze Horden Quabbel und Apoquallyp. Panisch schwamm Lana nach oben. Ein Quabbel umschlang ihr Bein und riss sie hinunter. Lana bekam kaum noch Luft, während immer mehr Quallenarme sich um sie legten. Während bereits schwarze Punkte vor ihren Augen tanzten, hüllte sich ihr Igastarnish in weißes Licht. Dann verschwamm die Welt und sie verlor ihr Bewusstsein. Als Lana ihre Augen aufschlug, sah sie mehrere grüne Steine über ihr leuchten. In der Ferne rauschte der Wasserfall. Vor ihr floss ein leichter Strom daher und neben ihr stand ein Brigaron. Offenbar hatte sich Igastarnish schon wieder entwickelt. Ihr Pokemon war nun größer als sie und trug einen hellbraunen Panzer mit vier sehr langen Stacheln. Lana selbst lag an einem Felsvorsprung, auf dem mehrere grün leuchtende Steine. Neben ihr lag Panpyro und atmete schwer. Die Höhle war hier sehr flach und sie musste aufpassen, dass sie nicht an die Decke stieß. Lana nahm einen der leuchtenden Steine und steckte ihn in ihre Tasche.
    "Wo sind wir", fragte sie, doch selbst ihr Brigaron schaute ratlos drein. Plötzlich sah Lana in einer Ecke eine Pflanze wachsen.
    "Hey, das ist Seegesang. Damit kommen wir weiter", schloss Lana und steckte sich und den beiden Pokemon ein Stückchen in den Mund. Neben der Fähigkeit Wasserattacken zu verstärken hatte Seegesang auch die Fähigkeit Wasser aufzusaugen und Sauerstoff abzugeben. Somit konnte man es als Atemgerät verwenden.
    "Kommt Leute, schauen wir mal, wohin der Fluss führt", forderte Lana die Pokemon auf und sprang ins Wasser. Es war kalt und Lana begann schnell zu frieren. Brigaron schwamm hinter ihr her. Nach kurzer Zeit gelangten sie in einen großen unterirdischen Raum, welcher komplett mit Wasser gefüllt war. Hier standen haufenweise Algitt im Wasser. Es waren kleine braune Seepferdchen und die Vorentwicklung von Tandrak.
    "Das muss eine der Brutstätten sein", schloss Lana. Panpyro griff nach mehreren Algitt, welche erschrocken zurückwichen.
    "Hey, lass das", nuschelte Lana. Panpyro ließ nach, und ließ sich von Lana nach oben ziehen. Am oberen Ende der Höhle war ein breiter Riss. Hier tummelten sich viele Algitt, aber auch einige Seeper waren dabei. Brigaron schwamm an ihr vorbei und verscheuchte die Pokemon.
    "Bleib ruhig, Iga", mahnte Lana und schwamm weiter nach oben. Mehrere Seemon brachten ihre Kinder ins Innere des Risses. Lana sah haufenweise Höhleneingänge wo viele Seepferdchen ein- und ausschwammen. Weiter oben schwammen mehrere Seedraking und Tandrak umher. Lana musste aufpassen, keine falsche Bewegung zu machen, da diese Pokemon ziemlich gefährlich sein konnten, wenn man sie reizte. Sie schwamm über den Rand des Riffes und blickte über den Meeresgrund. In einiger Entfernung lagen untergegangene Schiffe. Die meisten waren aus Holz, doch Lana sah auch welche aus Metall. Neugierig schwamm sie auf den Haufen zu, Panpyro und Brigaron folgten ihr. Eine Art Eingang ließ sich zwischen den Schiffen erkennen. Als hätte jemand eine Höhle in den Berg aus Schiffen gebaut. Lana schwamm hinein, und merkte, wie es immer dunkler wurde. Sie holte ihren grünen Stein hervor und sah mehrere Gänge abzweigen. Die Wände waren aus Holz und Metall. "Wer baut so etwas", fragte sie sich. Plötzlich huschte etwas an ihr vorbei. Sie sah sich um und merkte, dass ihre Pokemon verschwunden waren.
    "Iga, Panpyro", rief sie und verschluckte sich beinahe am Seegesang. Wieder huschte etwas an ihr vorbei und Lana war, als würde es plötzlich immer kälter werden. Als würde alle Wärme diesem Ort entweichen. "Hallo", fragte sie. Dann packten sie zwei blaue Tentakel und schoben sie nach hinten. Überrascht fuhr Lana herum und sah ein Quabbel. Panisch ruderte sie umher, doch sie konnte dem festen Griff der Qualle nicht entkommen. Ein weiteres Quabbel kam zu Hilfe und gemeinsam zerrten sie Lana einen Gang entlang, immer tiefer in den Trümmerhaufen.
    "Hilfe", schrie Lana, doch ihr Ruf verhallte an den Wänden uralter Schiffe. Weit im Inneren dieses dunklen Ortes erblickte Lana Panpyro und Brigaron. Plötzlich wurde ein geisterhaftes lila Licht gezündet und erhellte einen großen Raum. Es sah aus wie ein riesiger Saal. Was von außen aussah wie ein Haufen Schiffe, war im Inneren ein umgebauter Palast. Weiter vorne schwebten ein blaues und ein rosanes Apoquallyp.
    "Das gibt es doch nicht", dachte Lana und traute ihren Augen kaum. Sie hatte in Pokedexeinträgen dieser Pokemon von solchen Palästen gelesen, aber nie wirklich daran geglaubt. Die beiden Apoquallyp weiter vorne waren größer als die anderen anwesenden Pokemon. Sie hoben ihre Arme und die anderen Quabbel und Apoquallyp wichen zurück. Lana wusste nicht, was die Pokemon vorhatten, aber Brigaron schaute bereits wütend drein. Er schlug mehrere Quabbel mit Rankenhieb zurück und schlang sich um Lana und Panpyro. Brigaron formte um sich herum eine Schutzstachelkugel und rollte Richtung Ausgang. Doch mehrere Quabbel versperrten ihnen den Weg und erzeugten eine Strömung, mit der sie die Kugel zurücktrieben. Die Quallen trieben sie in einen Seitengang, bis sie in einem Raum voller Gitter landeten. Überall waren mit Gittern Zellen hineingebaut. Die Zellwände waren aus rostfreiem Stahl, welches wohl mal der Reling eines Schiffes gewesen.
    "Es lebe die moderne Technik", seufzte Lana, während die Quabbel sie mit ihren Pokemon einsperrten. Im Inneren ihrer Zelle lag eine Menge Müll verstreut. In den Nachbarzellen waren mehrere Skelette von toten Menschen und Pokemon zu sehen.
    "Genau wie in den Pokedexeinträgen", schloss Lana, "sie saugen einem das Leben aus und ernähren sich davon. Lana fand zwischen alldem Müll einen rot-weißen Pokeball und mehrere blau-weiße Tauchbälle. Mit dem roten Ball fing sie Panpyro, welcher bereitwillig im Ball blieb. Brigaron versucht unterdessen die Gitterstäbe auseinander zu biegen. Doch diese waren extrem robust und gaben nicht nach. Lana schwamm in ihrer Zelle auf und ab. Plötzlich entdeckte sie in ihrer Nachbarzelle ein Tandrak. Es war mit Stahlstangen am Boden gefesselt und hatte offenbar bereits den Versuch aufgegeben, sich zu befreien. Lana fing es mit ihrem Tauchball, sodass es in ihrer Zelle landete. Doch das Tandrak brach aus und schnaubte laut. Es begann sich zu drehen und nun verstand Lana warum das Riesenseepferdchen gefesselt war. Es erzeugte einen verheerenden Strudel. Die Gitterstäbe der Zelle zerbarsten und Lana wurde mit Brigaron herumgewirbelt. Überall knackte und knirschte es, bis die Decke auseinanderbrach und ein Loch entstand.
    Das Loch fraß sich immer weiter nach oben. Holz- und Metallsplitter drehten sich darin. Als mehrere Quallen in den Zellenraum kamen, drehte Tandrak sich immer schneller und der alleszerstörende Strudel wurde breiter. Dann schoss das Tandrak nach oben. Lana bekam im letzten Moment die Schwanzflosse des Pokemon zu fassen und schickte Brigaron in seinen Pokeball. Dann zog Tandrak sie immer weiter hinauf. Um sie herum wirbelten Schiffsteile umher. Von unten kamen die Meeresgeister. Schließlich gelangte Tandrak durch den obersten Teil des Palastes ins Freie, und schwamm auf den Riff zu. Dort blickten die anderen Tandrak und Seedraking auf und griffen die Quallen sofort mit starken Strömungen an. Die Meeresgeister hatten keine Chance und flohen zurück in ihren Palast. Nun da sie frei war, wäre Lana beinahe erleichtert gewesen, wenn nicht eine Horde Riesenseepferdchen um sie herum bedrohlich nahe kam. Die meisten Tandrak waren mindestens zwei Köpfe größer als sie, und auch die Seedraking waren sehr groß. Das Tandrak, das Lana gerettet hatte, baute sich vor ihr auf und wedelte mit den Flossen. Lana bekam langsam Panik und griff nach ihrem Pokeball. Plötzlich entstand unter ihr eine Strömung und sie wurde nach oben getrieben. Panisch versuchte sie der Strömung zu entweichen, doch dann war ihr Kopf plötzlich über der Wasseroberfläche. Die Sonne ging bereits unter und Lana schwamm zurück an den Strand der Insel. Erschöpft ließ Lana sich in den Sand sinken und starrte aufs Wasser hinaus. Sie sah, wie Tandrak seinen Kopf aus dem Wasser steckte und auf sie zu schwamm. Lana stand auf, während das Pokemon aus dem Wasser sprang und auf seiner Schwanzflosse balancierte. Tandrak brachte sich in Kampfstellung und wartete.
    "Du willst kämpfen", fragte Lana und rief Brigaron aus seinem Pokeball. "Nun gut, Iga, beginne mit Rankenhieb", befahl sie.


    Brigaron rannte nach vorne, doch das Tandrak sprang nach oben und schoss eine Hydropumpe ab. Brigarons Ranke traf Tandrak leicht, während er selbst Brigaron selbst die Schutzstacheln aktivierte und den Wasserstrahl abblockte.
    "Jetzt, Iga, Samenbomben", rief Lana. Während Tandrak auf seiner Schwanzflosse landete, warf Brigaron mehrere große Samen ab, dessen Explosionen Tandrak nach hinten warfen. Das Riesenseepferdchen richtete sich wieder auf und sprang nach vorne. Es schoss einen Drachenpuls ab, dem Brigaron geschickt auswich und das Tandrak mit Hammerarm zu Boden rammte.


    Lana fing das Pokemon mit einem Tauchball. Nach mehreren Bewegungen blieb der Ball still liegen. "Willkommen im Team, Tandrak und Panpyro, ich danke euch beiden", sagte Lana. Mehrere Minuten später ritt sie auf Tandrak durch die Wellen. Während von Tandrak nur der Kopf aus dem Wasser schaute war Lana fast zur Hälfte außerhalb des Wasserspiegels. Sie surften mit Hochgeschwindigkeit durch die Wellen und je näher sie Kalos kamen, desto kälter wurde es. Irgendwann begann Lana zu frieren und der Wind wurde immer eisiger. Als sie den Strand von Kalos erreichten, brachte Lana Tandrak in seinen Pokeball und brach im Sand vor Erschöpfung zusammen. Sie begann stark zu zittern, und die Kälte lähmte ihren Körper. In der Ferne sah sie bereits die Lichter von Relievera City. Lana wollte um Hilfe rufen, doch ausgerechnet jetzt machten sich die Auswirkungen bemerkbar, die durch die Berührungen der Meeresgeister zustande kamen. Diese hatten sie allein durch das berühren stark vergiftet. Und dieses Gift breitete sich nun in ihr aus und lähmte sie immer mehr. Lana brachte noch einen abgehackten Schrei zustande, ehe sie das Bewusstsein verlor.

  • Nun kommen wir zum nächste Kapitel. Ich würde mich sehr über
    Kommentare freuen, damit ich mich verbessern kann, oder ob die Geschichte
    bereits gut ist.


    Kapitel 7: ESPRIT


    Nachdem Shinja mehrere Minuten lang nur da gesessen hatte, entschloss er sich, auszubrechen. Er ließ das Schloss von seinem Fermicula zerbeißen und schlüpfte durch die Tür.
    "Gut gemacht, Zack", lobte er die Ameise. Shinja lief auf leisen Sohlen einen langen Gang entlang. Zum Glück trug er immer noch den schwarzen Anzug. Die Schwerter wollte er allerdings nicht mehr anfassen, also ließ er sie liegen. In einem Raum fand Shinja seine Tasche. Am Ende des Ganges stand ein Aufzug, mit dem Shinja nach oben fuhr. Währenddessen zog er sich im Handumdrehen um und verließ den Aufzug. Doch der Gang vor ihm endete mit einer Wand. Shinja klopfte dagegen und hörte ein hohles Pochen.
    "Eindeutig ein Hohlraum", dachte er. Shinja drückte gegen die Wand, welche tatsächlich nach hinten aufging.
    "Ein Geheingang", schloss er. Shinja stand in einem leeren dunklen Cafe. Von draußen fiel nur das Licht einer Straßenlaterne herein. Die Wand war in Wirklichkeit ein leerer Schrank. Shinja ließ Zack das Schloss der Vordertür knacken und schlich auf die Straße. Doch was nun? Shinja ging die leergefegten nächtlichen Straßen entlang. Überall brannte noch Licht, doch es waren nur wenige Menschen unterwegs. Hier und da schliefen ein paar Mähikel. Plötzlich sah Shinja in einer Bar die noch geöffnet hatte einen Fernseher an einer Wand hängen in dem die Spätnachrichten liefen. Die Nachrichtensprecherin machte gerade mehrere interessante Berichte.
    Shinja betrat das Lokal und hörte wie die meisten der wenigen Menschen die hier waren zu: "Im Laufe des Abends kam es im Südosten der Region zu einem großen Waldbrand. Zeugen berichten von mehreren Flugzeugen, welche Feuer gespuckt haben sollen. Manche sagen sogar, sie hätten ein rot glühendes Ypsilon am Himmel gesehen. Die Zeugen werden gerade vernommen, mehr dazu gibt es frühestens morgen. Die Westküste wird gerade von einer Flutwelle heimgesucht. Mehrere Kollegen waren zufällig vor Ort."
    Shinja sah auf den folgenden Bildern, wie mehrere Wasserpokemon versuchten, das Wasser zurückzuhalten, doch einige Häuser waren bereits zerstört. Er verließ das Lokal wieder, bevor ihn noch jemand erkannte. Er beschloss, erstmal Abstand zu diesem Xeros zu gewinnen, denn wenn er ihn anzeigen würde, würde er wohl eher selbst im Gefängnis landen, wo Xeros ihn womöglich aufspüren und töten könnte. Oder was auch immer.
    Shinja verließ Illumina City, ging den Skaterpark entlang bis nach Vanitea und an der Allee vorbei zur Geolinkhöhle. Diese war nicht besonders lang. Hier und da schwirrten ein paar Zubat umher und auch mehrere Fleknoil ließen sich blicken. Auf der anderen Seite lag Reliviera City. Shinja sah nun die mehrere Meter hohe Flutwelle, welche gerade vor der Küste langsam in sich zusammenschrumpfte. Davor standen mehrere Pokemonranger mit ihren Wasserpokemon. Einige Häuser hatten tatsächlich Schäden davon getragen, doch der größte Teil der Stadt war noch komplett intakt zu sein. Hinter der Welle erschien bereits die Morgensonne. Mehrere Schiffe näherten sich langsam der Küste. Shinja lief durch die Straßen und fand ein Hotel im Norden der Stadt. Plötzlich wurde ihm bewusst, wie müde er war. Shinja nahm sich ein Zimmer und schlief sofort ein.


    Lana schlug die Augen auf und blickte einer weißen Decke entgegen. Sie schaute sich um und sah, dass sie sich in einem Krankenhaus befinden musste. Sie war an eine Maschine angeschlossen, welche ihr Blut austauschte. Lana hatte so etwas schon mal im Fernsehen gesehen. Die Maschine nahm Blut ab, reinigte es vom Gift und gab es wieder zurück. Nach kurzer Zeit kam eine Ärztin herein und begrüßte sie.
    "Du hast Glück, das dich rechtzeitig jemand gefunden hat", sagte sie.
    "Wo bin ich", fragte Lana. "Im Krankenhaus von Reliviera City. Du hast dir eine ziemlich starke Blutvergiftung zugezogen. Ein Glück, dass du rechtzeitig hierher kamst", erzählte Lana.
    "Was ist dir überhaupt passiert", fragte die Ärztin neugierig. "Das glauben sie mir nie", antwortete Lana. Doch sie erzählte trotzdem die ganze Geschichte. Sie begann bei der Entführung durch Team Plasma und endete am Strand von Kalos. Die Ärztin hob erstaunt die Augenbrauen.
    "Du wurdest tatsächlich von Quabbel und Apoquallyp angegriffen, erkennbar an den unterschiedlich großen Einstichen auf deinem ganzen Körper. Aber der Rest klingt sehr unglaubwürdig."
    "Moment, welche Einstiche", fragte Lana, doch als sie an sich hinunterblickte, erkannte sie hunderte winziger Punkte überall auf ihrer Haut. Erschrocken schrie sie auf und starrte sich weiterhin entgeistert an.
    "Die habe ich noch gar nicht bemerkt", stammelte Lana.
    "Kein Wunder, sie werden erst später sichtbar, genauso wie die Auswirkungen des Giftes erst spürbar werden, wenn es sich ausreichend verteilt hat. Dieser Vorgang kann durchaus mehrere Stunden in Anspruch nehmen", erklärte die Ärztin.
    "Das Gift ist übrigens fast komplett wieder abgesaugt, in etwa einer Stunde kannst du wieder gehen", fügte sie hinzu. Nachdem die Stunde abgelaufen war und Lana einem Polizisten nochmal alles geschildert hatte, stand sie vor dem Eingang des Krankenhauses und blickte der Sonne entgegen und genoss den angenehm kühlen Herbstwind.
    "Willkommen zurück", jubelte sie und lachte laut. Mehrere Leute schauten sie kurz komisch an, doch dieses Mal machte es Lana nichts aus. Sie fühlte sich wieder fit und ausgeruht. Und das wichtigste war: Sie war endlich in Reliviera City angekommen. Sie beschloss den Arenaleiter herauszufordern. Lana sah die Arena bereits auf einem Hügel stehen. Sie ging darauf zu und genoss die kühle Luft, als sie plötzlich eine Stimme hörte: "Hey, Lana!" Lana drehte sich und sah Shinja näherkommen.
    "Was ist mit dir passiert", fragte Lana. Shinja wirkte traurig und mitgenommen. Sie tauschten sich untereinander aus und erzählten, was ihnen seit dem Kampf im Feld passiert war. Lana kam es so vor, als läge dieser bereits eine Ewigkeit zurück, dabei war es erst gestern in der frühen Nacht.
    "Und, was hast du jetzt vor", fragte Lana.
    "Abstand gewinnen von diesem Verrückten", antwortete Shinja, "vielleicht finde ich später heraus, wer er ist. Außerdem muss ich noch stärkere Pokemon haben, um gegen ESPRIT gewinnen zu können."
    "Warum kämpfen wir nicht gegeneinander", fragte Lana.
    "Meine Pokemon sind nicht besonders stark", entgenete Shinja.
    "Ach, das wird schon gehen", erwiederte Lana.
    "Du schaffst es irgendwie immer mich zu überzeugen", sagte Shinja und grinste zum ersten Mal seit sie ihm begegnet war.
    "Du hast ein schönes Gesicht", bemerkte Lana.
    "Danke, du auch", antwortete Shinja.
    "Okay, fangen wir an", schlug Lana vor. Sie gingen an den Strand, wo gestern noch der Tsunami gewesen war und warfen beide einen Pokeball. Shinja schickte sein Dartiri in den Kampf und Lana ihr Brigaron.


    "Dartiri, Glut", befahl Shinja.
    "Iga, Schutzstacheln", rief Lana. Dartiri flog hoch und schoss einen Glutbrocken ab. Doch dieser prallte an Brigarons Schild ab.
    "Jetzt Dartiri, Windschnitt", sagte Shinja laut. Während Brigarons Schild verblasste, sauste Dartiri unter ihm hindurch und schnitt das Pflanzenpokemon mit Luft. Dieses krümmte sich vor Schmerz, drehte sich um und versuchte den Vogel mit einem Rankenhieb vom Himmel zu peitschen. Doch Dartiri wich aus, drehte sich und spuckte Brigaron einen Glutbrocken ins Gesicht und jagte in seinen Bauch hinein, ehe es Zeit genug hatte, die Schutzstacheln erneut zu aktivieren. Brigaron hielt sich den Bauch und stolperte zurück. Dartiri flog hoch und entwickelte sich zu einem Dartignis.
    "Auch das noch", seufzte Lana. Nun war der Vogel größer und hatte schwarze Flügel mit gelber Unterseite. Das Dartignis schoss herunter, warf mehrere Glutbrocken ab, wurde aber diesmal von Brigarons Ranke zu Boden geschmettert. Den Glutbrocken konnte das Pflanzenpokemon ausweichen und rollte im nächsten Moment mit Walzer über den Vogel hinweg. Dartignis war besiegt. Shinja holte es zurück in seinen Pokeball und bedankte sich bei seinem Pokemon.
    "Mannohmann, das war wirklich ein guter Anfang", sagte Shinja, "doch jetzt geht es erst richtig los. Du bist dran, Zack!"
    "Da muss ich dir recht geben", stimmte Lana zu, "Iga, Walzer!" Brigaron rollte aus die Ameise zu, welche ihn mit Flammenwurf einheizte. Kurz bevor Brigaron Fermicula erreichte, grub sich der Käfer in den Sand, sodass das Pflanzenpokemon in die Leere rollte. Brigaron erhob sich, wurde aber direkt mit Flammenwurf attackiert. Brigaron drehte sich um, doch es war bereits zu erschöpft für weitere Aktionen und fiel zu Boden.
    "Mist", fluchte Lana, "du hast gut gekämpft Iga. Los, Tandrak!" Als der imposante Giftdrache vor Shinja auftauchte, traute dieser seinen Augen kaum.
    "Whoa, so ein Pokemon habe ich ja noch nie gesehen. Du hast es zwar erwähnt, aber es sieht anders aus als ich erwartet hatte", sagte Shinja. Tandrak setzte direkt Hydropumpe ein. Zack konnte zwar mehrmals ausweichen, doch schließlich wurde er getroffen und war besiegt.
    "Gut Zack, komm zurück", sagte Shinja und schickte Amphizel in den Kampf.
    "Ich hab doch noch gar keine Befehle gegeben", schimpfte Lana, "trotzdem, gut gemacht Tandrak." Doch Tandrak ließ nur ein schnaufen hören.
    "Was hast du, Tandrak", fragte Lana besorgt.
    "Ich glaube, es gehorcht dir noch nicht", vermutete Shinja, "du brauchst mehr Orden um deine Stärke zu beweisen."
    "Dann setzen wir den Kampf wohl lieber später fort", schlug Lana vor und schickte Tandrak zurück in den Taucherball. Shinja rief Amphizel zurück und sie gingen beide zum Pokemoncenter um ihre Pokemon zu heilen. Danach ging es zur Arena. Im Inneren befand sich ein hoher Felsen, dessen Spitze nur über ein Klettergerüst erreichbar war. Sie wurden von einem dunkelhäutigen Jungen empfangen. "Hi, ich bin Lino, der Arenaleiter", begrüßte er sie.
    "Wir würden sie gerne zum Kampf herausfordern", sagte Lana. "Gut, die Kampffläche ist dort oben", antwortete Lino", hier ist eure Kletterausrüstung."
    Lana war noch nie klettern gewesen, sodass sie am langsamsten war. Shinja schien bereits ein wenig Erfahrung zu haben, denn er kletterte etwa einen Meter über ihr. Lino war am schnellsten. Selbst Shinja konnte nicht mit seinem Tempo mithalten. Als sie oben ankamen sagte Lana: "Puuh, geschafft."
    "Gut, fangen wir an", schlug Lino vor, "los Monargoras und Amagargas!" Monargoras war ein brauner Dino mit den Typen Gestein und Drache. Amagargas besaß die Typen Gestein und Eis. Es war ein hellblauer Dino mit einem langen Hals an dem zwei blau-gelbe Mähnen wuchsen. Lana schickte Brigaron und Shinja Fermicula in den Kampf.
    "Fermicula, Flammenwurf auf Amagarga", befahl Shinja.
    "Iga, Rankenhieb auf Monargoras", rief Lana.
    "Amagarga, ausweichen und Eisstrahl aus Brigaron! Monargoras, auch ausweichen und Stampfer auf Fermicula", befahl Lino.


    Brgaron stürzte mit seiner Rankenpeitsche voran, verfehlte Monargoras und wurde von Amagargas Eisstrahl zurückgeworfen. Der Eisdino wurde dadurch von Fermiculas Flammenwurf knapp erwischt und schrie auf. Monargoras sprang auf Fermicula zu, doch dieses hatte sich bereits unter die Erde gegraben, und tauchte hinter Amagargas auf, wo es ihm Feuer unter den Hintern machte. Das Eispokemon fuhr herum und traf Fermicula mit Eisstrahl. Die Ameise flog ein Stück weit zurück, grub sich dann aber wieder in der Erde ein. Unterdessen ging Brigaron wieder auf Monargoras los. Diesmal traf er es mit seiner Ranke im Gesicht und hinterließ einen blutigen Kratzer. Der Gesteinsdrache brüllte laut aus und stürzte sich auf Brigaron. Die beiden Pokemon prallten aufeinander und versuchten sich gegenseitig wegzudrücken.
    "Schnell, Amagargas, Eisstrahl", rief Lino. "Vorsicht, Iga", warnte Lana, "Schutzstacheln, schnell!" Brigaron erschuf das grüne Schutzschild und rammte damit Monargoras weg. Er fuhr herum und wehrte im letzten Moment Amagargas Eisstrahlattacke ab. Hinter dem Eisdino tauchte wieder Fermicula auf und röstete ihn mit Flammenwurf. Doch im nächsten Moment wurde die Ameise vom zurücktaumelnden Monargoras plattgestampft. Fermicula schaffte es, sich wieder aufzurichten, kletterte am Bein des Gesteinsdrachen hoch und sprang auf Amagargas zu. Dieses setzte es mit einem weiteren Flammenwurf außer Gefecht. Im selben Moment krachte Brigaron wieder gegen Monargoras, und sie stürzten beide über den Rand des Felsplateaus. Hinter dem Felsen war ein Wasserfall, welcher in einen See floss. Dort erhoben sich nun die beiden Pokemon stöhnend und machten sich bereit.
    "Monargoras, Flammenbiss", rief Lino.
    "Iga, ausweichen und Rankenhieb", befahl Lana laut. Monargoras stürzte mit brennenden Zähnen voran und Brigaron zückte die Rankenpeitsche. Das Pflanzenpokemon schaffte es knapp, dem Flammenbiss auszuweichen, schlug mit der Peitsche zu und rammte Monargoras in den Wasserfall hinein, wo es besiegt liegenblieb. "Bravo, Iga", lobte Lana ihr Pokemon. "Du warst super, Zack", sagte Shinja zu seinem Fermicula. "Gut gemacht, Monargoras und Amagarga", lobte Lino seine Pokemon, "und nun zu euch zwei. Den Orden habt ihr euch redlich verdient. Das war ein sehr guter Kampf." Lana und Shinja verabschiedeten sich und verließen die Arena.
    "Die nächste Arena liegt in Yantara City. Das liegt hinter Cromlexia, der Stadt der Steine", erklärte Lana. "Warum heißt Cromlexia Stadt der Steine", fragte Shinja.
    „ Das wirst du gleich sehen", antwortete Lana. Sie verließen Reliviera City nach Norden und folgten der Route nach Cromlexia.
    Tatsächlich nahm hier die Anzahl der Steine zu. Hier war Flachland, und doch schauten überall Steine aus dem Boden. Sie wurden immer größer, und schließlich waren es über zwei Meter große Steinmonolithe.
    "Was hat es damit nur auf sich", fragte Shinja.
    "Das weiß niemand", antwortete Lana. Plötzlich hörten beide einen Schrei. Ehe Shinja etwas sagen konnte, sauste ein rot-weißer Vogel gegen seine Stirn und rammte ihn zu Boden. "Verdammt, was...", mehr brachte er nicht heraus
    .“Das ist ein Resladero", erklärte Lana, "Hier leben viele dieser Vögel."
    "Ganz recht", antwortete plötzlich eine Stimme. Lana fuhr herum und sah zwei Gestalten, welche auf jeweils einem Monolithen standen. Sie sprangen herunter und landeten direkt vor Lana. "Ihr", bemerkte sie und erkannte Lokin und Zoku.
    "Dieses Mal mache ich es euch nicht so leicht", schimpfte Lana und holte einen Pokeball hervor. "Ruhig Blut", sagte Lokin, "wir wollen euch nichts Böses."
    "Wo ist C-Gis", fragte Shinja und erhob sich langsam.
    "Wahrscheinlich tot", antwortete Zoku. "Und selbst, wenn er noch lebt, er ist nur noch ein alter Mann, mehr nicht", sagte Lokin.
    "Wir brechen hiermit unseren Schwur und suchen uns ein neues Ziel", fuhr er fort. "Erinnerst du dich noch, warum wir C-Gis damals gesucht habe", fragte Zoku", weil wir nichts waren. Und wir glaubten, nur so jemand sein zu können. Unser Wunsch ist niemals ganz in Erfüllung gegangen."
    "Wunsch und Wirklichkeit, Shinja. Wunsch und Wirklichkeit", ergänzte Lokin.
    "Ich kann euch nicht verzeihen, noch nicht", sagte Shinja, "bitte, geht eures Weges. Aber trotzdem, vielen Dank."
    "Nein, wir müssen dir danken, dass du uns geholfen hast, die Wahrheit zu erkennen", sagte Lokin. "Wir sehen uns in der Pokemonliga“, verabschiedete sich Zoku, holte Resladero zurück in seinen Pokeball und verschwand mit Lokin. Sie gingen nach Norden zu den Klippen, wo zwei Mega-Garados auf sie warteten.
    "Na, die haben aber weit vorausgeplant", stellte Lana fest.
    "Schon möglich, aber ich glaube an sie. Vielleicht kann ich ihnen irgendwann all das verzeihen", sagte Shinja. Sie betraten Cromlexia. Es war ein kleiner Ort, welcher auf einer Ebene inmitten der Steine gebaut war. Die meisten Häuser waren aus Holz, bis auf das Pokemoncenter, welches sehr modern wirkte. In der Mitte des Ortes standen drei große Steinsäulen, welche irgendwie unnatürlich wirkten. Genau wie die anderen Steine. Es wirkte, als gehörten sie hier nicht hin. Lana und Shinja verließen den Ort direkt wieder und betraten die hinter der Stadt liegende Spiegelhöhle. Die Höhle war tatsächlich überall mit Glas übersät. Hier waren viele Fackeln, daher konnte man hier gut sehen. "Ist schon interessant mit diesen ganzen Spiegeln", bemerkte Shinja. "Ja, tatsächlich", antwortete Lana. Nach einer Weile Fußmarsch, huschte plötzlich ein Schatten über die Spiegel. Er blitzte nur kurz auf und war sofort wieder weg.
    "Was war das", fragte Shinja und sah sich um.
    "ZIEL ERFASST", ertönte plötzlich eine mechanische Stimme.
    "Kann man hier nie ein paar Schritte gehen ohne aufgehalten zu werden", fragte Lana.
    "Offenbar nicht", antwortete Shinja und zog seinen Kampfstab. Dann holte er Fermicula aus seinem Pokeball und machte sich bereit.
    „Komm raus ESPRIT, dieses Mal werde ich nicht verlieren. Aus den Augenwinkeln bemerkte er eine Aurasphäre. Shinja wich zur Seite aus und die Energiekugel krachte in eine Spiegelwand, welche klirrend in tausend Scherben zerbrach. Shinja hob eine größere Scherbe auf und rannte auf ESPRIT zu. Der Kampfroboter kam mit seinen zwei Schwertern auf ihn zu. Während Fermicula ihn mit Flammenwurf ablenkte, huschte Shinja an ESPRIT vorbei und rammte der Maschine die Scherbe in den Hinterkopf. Er zog sie nach oben und riss den Helm ab.
    "MISSION FEHLGE...KRKS...KRKS...", sagte ESPRIT, bevor die Stimme endgültig erstarb. Der Helm viel herunter und Shinja sah das blaue Gesicht eine Lucario. Er half dem Pokemon aus dem Anzug, als es erschöpft zusammenbrach.
    "Keine Sorge, alles wird gut", sagte Shinja leise.
    "Wir brauchen einen Arzt", fügte er an Lana gewandt hinzu.
    "Der Ausgang ist nicht mehr weit", meinte sie. Lana und Shinja rannten mit Lucario im Gepäck aus der Höhle hinaus. Dahinter lag direkt Yantara City und das Pokemoncenter war bereits in Sichtweite.



    Sie gaben Lucario bei Schwester Joy im Pokemoncenter ab.
    "Was hat es", fragte sie.
    "Äh, wir haben es so in der Spiegelhöhle gefunden. Vielleicht wurde es von seinem Trainer schlecht behandelt", behauptete Shinja.
    "Aber die ganzen Einstiche. Noch dazu ausschließlich an speziellen Muskel- und Nervenpunkten", rätselte Joy", es scheint fast, als habe sich jemand an der Akupunktur versucht." Inzwischen war Lucario ohnmächtig geworden und sein Puls hatte sich verlangsamt. Es schien ernsthaft krank zu sein.
    "Seht ihr das hier", bemerkte Schwester Jay und deutete auf ein Stück grünliche Flüssigkeit.
    "Sieht auf den ersten Blick wie ein Nervengift aus", erklärte sie.
    "Ohrdoch, bereite dich vor. Wir haben es hier mit einem starken Gift zu tun", befahl Joy einem Pokemon, welches neben ihr wartete.
    "Und ihr ruft bitte die Polizei", bat sie,
    "Dummerweise sind meine Kollegen momentan nicht hier." Joy legte das verletzte Lucario auf eine Trage und schob es ins Hinterzimmer. Lana und Shinja gingen ins Wartezimmer, welches momentan leer war. Ein paar Hefte lagen lieblos auf einem Tische verteilt und an jeder Wand standen fünf Stühle.
    "Warum sollte dieser Xeros Lucario vergiften", fragte Lana.
    "Ich denke, er wollte verhindern, dass Lucario uns zu seinem Versteck führt", vermutete Shinja. "Grausam, aber auch genial", meinte Lana.
    "Genie und Wahnsinn liegen oft nah beieinander. Das war schon bei C-Gis so", erzählte Shinja.
    "Ich rufe eben die Polizei", schlug Lana vor und zog ihr Holo-Log aus der Tasche. "Nein, die kennen doch mein Gesicht. Sie werden mich verhaften", entgegnete Shinja.
    "Du kannst doch nicht ewig weglaufen, Shinja. Irgendwann kriegen die dich sowieso", erklärte Lana. "Du meinst, ich sollte mich ihnen stellen", fragte Shinja.
    "Vielleicht begnadigen sie dich, wie die anderen Mitglieder, die ausgetreten sind", vermutete Lana. "Ach, ich weiß nicht...", begann Shinja. Doch Lana rief bereits bei der Polizei an. Zwei Minuten später hörten sie bereits Sirenen vor dem Pokemoncenter. Lana erzählte ihnen, dass ein Forscher das Lucario in der Höhle abgelegt hatte. Shinja beschrieb ihn so, dass die Beschreibung auf Xeros zutraf. Mehr verrieten sie nicht. Die Polizisten würden ohnehin nicht alles glauben. Shinja lief bereits der Schweiß von der Stirn. Er fürchtete, dass der Polizist ihn erkennen konnte. Er hatte Angst davor, im Gefängnis zu landen. Shinja musste sich zurückhalten, um nicht zu flüchten. Doch der Polizist erkannte ihn nicht. Er machte sich Notizen und warf einen Blick auf das im OP-Saal liegende Lucario, ehe er verschwand. Shinja rutschte vor Erleichterung fast das Herz in die Hose.
    "Offenbar wird noch nicht groß nach dir gefandet", vermutete Lana.
    "Oder der Polizist war zu blöd zum gucken", ergänzte Shinja. Etwa eine halbe Stunde später kam Schwester Joy aus dem Op-Saal und verkündete mit einem Lächeln im Gesicht: "Lucarios Körper ist vom Gift bereinigt. Er wird schon sehr bald wieder aufwachen und sollte dann wieder topfit sein." "Danke", sagten Shinja und Lana. Sie wurden zum Aufwachraum geführt, wo Lucario in einem Bett lag.
    Shinja beugte sich vorsichtig über das Pokemon und fragte leise: "Hey, Lucario, wie geht es dir." Lucario blinzelte und gab ein zufrieden klingendes Geräusch von sich. Shinja klopfte ihm auf die Schulter und das Pokemon begann zu lächeln.
    "Sieht aus, als hättest du einen neuen Freund gefunden", bemerkte Lana.
    "Ja, offenbar", antwortete Shinja. Sie gaben dem Lucario noch ein paar Stunden Zeit, ehe Shinja es mit einem von Lanas Pokebällen einfing.
    "Willkommen im Team Lucario", sagte Shinja und freute sich über seinen neuen Kameraden. Shinja und Lana gingen zum Empfangsschalter, wo Schwester Joy mit ihrem Ohrdoch auf sie wartete.
    "Viel Glück", wünschte sie ihnen. Sie verabschiedeten sich und verließen das Pokemoncenter. Die Sonne ging bereits wieder unter. Shinja und Lana standen nun an einem Geländer, von wo aus man auf den Strand und auf den dahinter liegenden Turm der Erkenntnis blicken konnte. Über dem Turm leuchtete die Sonne, welche das Gebäude schwarz wirken ließ.
    "Manchmal frage ich mich, wer du wirklich bist, Shinja", sagte Lana, "bist du wirklich der Verbrecher, der du zu sein vorgibst, oder steckt in dir doch noch jemand anderes."
    "Weißt du", sagte Shinja, "ich habe schon immer davon geträumt, jemand zu sein. Vielleicht jemand berühmtes. Ich wusste nicht, was ich wirklich will. Auch jetzt laufe ich ziellos umher. Vielleicht bin ich einfach noch niemand. Außerdem, schau mich an. Was ich angerichtet habe war falsch. Ich kann einfach kein guter Mensch sein."
    "Doch", wiedersprach Lana, "du bist ein guter Mensch, trotz deiner kriminellen Vergangenheit. Vielleicht warst du wie deine Freunde Lokin und Zoku einfach nur verwirrt. Ich meine, du hast doch selber mehrere Pokemon, die du gerne hast. Und für Lucario hast du alles gegeben um ihn zu retten. Also bist du schon jemand. Zumindest mehr, als manch anderer von sich behaupten kann." "Vielleicht", vermutete Shinja. Sie sahen noch eine Weile aufs Meer hinaus, ehe sie sich zur Arena aufmachten. Im Inneren war ein Skaterpark aufgebaut. In der Mitte war eine Kampffläche eingerichtet. Eine Gruppe Jugendlicher führten sich gerade gegenseitig ihre Tricks vor.
    "Hey, Connie", rief einer von ihnen, "ich glaube, du hast zwei Herausforderer."
    "Oh", rief jemand zurück. Ein blondes Mädchen fuhr auf Rollerskates aus der Menge heraus. Sie trug rot-weiße Sportkleidung, gleichfarbige Rollerskates und einen weißen Helm.
    "Hi, ich bin Connie", stellte sie sich vor.
    "Ich trainiere gerade mit meinen Freunden. Eigentlich habe ich um diese Uhrzeit nicht mehr mit Herausforderern gerechnet."
    "Hi, ich bin La...", begann Lana, als jemand rief: "Oh mein Gott, das ist Lana Starwood!"
    "Das sehe ich auch, du Dummkopf", beschwerte sich Connie.
    "Kommt, wenn ihr wollt, kämpfen wir eine Runde", schlug sie vor.
    "Gut, aber ich verteile keine Autogramme", erklärte Lana und erntete enttäuschte Blicke.
    "Ich steh auf dich, Lana", rief irgendwer aus der Menge heraus. Lana wurde rot und sagte zu Shinja: "Ich glaube, wir kommen lieber morgen wieder."
    "Nein, das geht schon", beschwichtigte sie Connie.
    "Und ihr geht bitte nach Hause, wir üben morgen weiter", bat sie ihre Freunde.
    "Viele Jungs stehen auf Leute wie dich, Lana, aber das weißt du vermutlich schon länger, nehme ich an", sagte Connie, "aber keine Sorge, von mir aus kann unser Kampf beginnen."
    Connie schickte Resladero und Maschock in den Kampf. Lana wählte Brigaron und Shinja Dartignis. "Okay, fangen wir an", sagte Connie, "Resladero, Flying Press aus Brigaron und Maschock, Geowurf auf Brigaron!"
    "Hey, doch nicht alle auf mich", beschwerte sich Lana, "Iga, Schutzstacheln und dann Walzer auf Resladero.
    „Dartignis, Aero-Ass auf Maschock", befahl Shinja.


    Connies Resladero schoss steil nach unten und stürzte sich mit dem Bauch voran auf Brigaron. Dieser konnte zwar rechtzeitig sein Schutzstachelschild aktivieren, wurde aber trotzdem zu Boden gedrückt. Brigaron machte das nichts aus, doch der Kampfvogel schrie laut auf und flog davon. Brigaron riss das Schild nach vorne, doch Maschock war bereits dahinter, riss das Pflanzenpokemon hoch und warf es über seinen Rücken auf den Boden. Dann sprang es hoch und wollte gerade auf Brigaron landeten, als ein heftiger Windstoß ihn zur Seite wirbelte. "Volltreffer, Dartignis", jubelte Shinja. "Resladero, schnapp dir den Vogel und Maschock Erdbeben", befahl Connie. Während Brigaron sich noch erhob, bebte die Erde unter seinen Füßen und Brigaron fiel auf den Rücken. "Iga, Schutzstacheln", rief Lana, als Maschock auf das Pokemon zusprang. "Maschock, Durchbruch", befahl Connie laut. Das Kampf-Pokemon zerbrach dass Schutzschild und rammte Brigaron mit seinem ganzen Gewicht in den Bauch.


    Unterdessen lieferte sich Resladero eine Verfolgungsjagd mit Dartignis. Der Kampfvogel schickte mehrere starke Luftzüge voraus, denen Dartignis gekonnt auswich. Es flog steil nach oben, drehte sich auf der Stelle und schoss wie ein Pfeil nach unten. In Richtung des auf ihn zukommenden Resladero. Dieses wich im letzten Moment aus und kickte Dartignis zu Seite. Der Feuervogel spreizte seine schwarz-gelben Flügel um den Sturz abzubremsen und flog wieder nach oben. Resladero sauste zur Seite, doch Dartignis erhöhte sein Tempo mit Nitroladung und traf den Kampfvogel. Während sie Richtung Boden schossen, versuchte Resladero an Dartignis hochzuklettern um unter ihm wegzukommen, doch der Feuervogel spreizte die Flügel, rammte seinen Gegner mit Flügelschlag zu Boden, schaffte es aber nicht rechtzeitig abzudrehen, sodass beide Pokemon k.o. gingen. "Bravo Dartignis", lobte Shinja und holte sein Pokemon zurück. "Du warst gut, Resladero", sagte Connie und schickte ihr Pokemon ebenfalls zurück in den Pokeball.
    "Diesmal kämpfen wir mit drei Pokemon", erklärte Connie, "Los, Lucario!"
    "Ganz wie du willst", sagte Shinja", Los, Lucario!"
    "Oh, Lucario gegen Lucario, das wird interessant", bemerkte Connie und aktivierte einen Stein, welcher an ihrem Handschuh angebracht war.
    "Mega-Entwicklung und Steigerungshieb auf Lucario.", rief Connie. Der Stein und Connies Lucario begannen rosa zu leuchten. Als das Leuchten nachließ stand ein Mega-Lucario vor Connie. Es hatte mehr schwarze Streifen auf dem Körper und rote Hände und Füße, an denen mehrere spitze Stacheln wuchsen. Dazu kam noch ein hellbrauner breiter Schweif.
    "So funktioniert also die Mega-Entwicklung", stellte Shinja fest.
    "Ich mache dir einen Vorschlag", sagte Connie, "wenn du mein Lucario besiegst, dann gebe ich dir einen Mega-Ring und einen Lucarionit. Im Turm der Erkenntnis bewahrt mein Großvater Combre auch bekannt als Mr. Mega noch einen weiteren auf."
    "Ich nehme deinen Vorschlag an", antwortete Shinja,
    "Weich aus Lucario!" Das Mega-Lucario war bereits gefährlich nahe. Lucario wich im letzten Moment auf, lud eine Aurasphäre und feuerte sie ab.


    Inzwischen veranstalteten Maschock und Brigaron ein Kräftemessen. Sie drückten beide gegen die Hände des anderen. Maschock schaffte es, Brigaron zurückzudrängen, doch es wurde im nächsten Augenblick von Lucarios Aurasphäre getroffen. Das überraschte Maschock fiel zu Boden und Brigaron stolperte nach vorne. Das Pflanzenpokemon schlug direkt einen Haken zur Seite und sprang auf Maschock zu. Dieses rollte sich zur Seite, sodass Brigaron neben ihm zu Boden ging. Dann schüttelte Maschock. Lanas Starterpokemon mit Erdbeben durch. Doch Brigaron blieb standhaft. Es rollte sich zusammen und walzte das Maschock nieder, sodass es besiegt liegen blieb.
    "Gut, Maschock, komm zurück", rief Connie, "nun heißt es: Mega-Lucario gegen Brigaron und Lucario."


    Die beiden Lucario rannten aufeinander zu. Shinjas Lucario holte zum Steigerungshieb aus, während das Mega-Lucario einen Hechtsprung zur Seite machte und eine Aurasphäre lud. Als es diese abfeuerte, warf sich im letzten Moment Brigaron dazwischen und wehrte die Energiekugel mit seinem Schutzstachelschild ab. Dann rannte er nach vorne und versuchte es mit einem Faustschlag, doch das Mega Lucario wich aus und rammte Brigaron mit dem Steigerungshieb weg. Es blieb besiegt am Boden liegen. Lana holte ihr Pokemon zurück in ihren Pokeball und bedankte sie bei diesem. Lucario stürzte sich auf Mega- Lucario und traf es mit Steigerungshieb. Mega-Lucario wich zurück und lud eine Aurasphäre. Doch Shinjas Lucario war schneller und erwischte das Mega-Lucario erneut mit Steigerungshieb, bevor dieses seine Energiekugel abfeuern konnte. Das Mega-Lucario war nun ebenfalls besiegt.
    "Wahnsinn, das war wirklich ein spannender Kampf. Ihr zwei habt euch den Orden mehr als verdient", glückwünschte Connie. Dann holte sie ihr Mega-Lucario zurück in seinen Pokeball und sagte: "Kommt, gehen wir zum Turm."
    "Gut gemacht, Lucario", sagte Shinja und klopfte seinem neuen Pokemon auf die Schulter, bevor er es in seinen Pokeball zurückschickte. Lana und Shinja verließen die Arena und folgten Connie den Strand entlang bis zum Turm der Erkenntnis. Dieser hatte eine rote Farbe und war von einer roten Mauer umgeben. Dazwischen standen ein paar Häuser. Auf der Spitze des Turmes war eine Aussichtsplattform zu sehen, dahinter ragten mehrere Stahlskulpturen, die ein bisschen an eine Orgel erinnerten zum Himmel hinauf. Im Inneren thronte eine riesiege Mega-Lucariostatue, welche auf einem Sockel stand, der offenbar begehbar war. Um die Statue herum führte eine Wendelrampe nach oben. Auf dem Boden der Rampe selbst war eine DNA-Doppelhelix eingeritzt. Connie ging durch die Tür, wo Mr. Mega sich sofort erhob und Connie begrüßte.
    "Was gibt es, Connie", fragte er.
    "Ich möchte gerne einen Lucarionit plus Mega-Ring dieser Person überreichen", antwortete Connie", den Orden haben sie sich bereits verdient."
    "Gut, und wie heißt du", fragte Combre an Shinja gewandt. Dieser stellte sich vor und sie gingen zu viert auf die Aussichtsplattform. Inzwischen leuchtete der Mond am Himmel und viele Sterne funkelten dazwischen.
    "Hiermit überreiche ich euch beiden den Rauforden, ihr habt ihn euch redlich verdient", sagte Connie", obendrein werde ich mein Versprechen einhalten, dir Shinja, einen Mega-Ring plus Lucarionit zu überreichen. Mögest du ihn gut einsetzen."
    "Danke", sagte Shinja und legte den schwarzen Ring mit dem Mega-Stein in der Fassung um seinen linken Arm. Lana bedankte sich ebenfalls.
    "So, jetzt wollte ich mit meinen Freunden noch einen Film gucken", erklärte Connie, "hiermit muss ich mich leider von euch verabschieden. Viel Glück auf eurer Reise."
    "Danke, gleichfalls", sagten Lana und Shinja. Combre verabschiedete sich ebenfalls, sodass Lana und Shinja allein auf dem Turm zurückblieben.
    "Dies ist ein sehr schöne Nacht", bemerkte Lana. "Ja, ich werde sie so schnell nicht wieder vergessen", stimmte Shinja zu, "immerhin ist in den letzten Tagen so viel passiert."
    "Ja, es kommt mir so vor, als wäre ich schon wochenlang unterwegs", sagte Lana, "und was machen wir jetzt?"
    "Unten am Strand sagte ich, dass ich jemand sein möchte. Zumindest mehr als jetzt. Wir sollten versuchen alle Orden zu erlangen und die Pokemonliga zu erreichen. Genauso wie Zoku und Lokin", schlug Shinja vor, "wenn du mir soweit vertraust, kannst du ja mitkommen."
    "Ich sehe doch nicht tatenlos zu, wie du dich ohne mich zur Pokemonliga vorankämpfst. Natürlich komme ich mit", antwortete Lana. Sie lachten beide und gingen kurze Zeit später in ein Hotel zum Übernachten.

  • Kapitel 8: Team Flare


    Am nächsten Morgen machten sich Lana und Shinja früh auf den Weg. Doch schon hinter dem Ausgang gab es ein Problem. Dort floss ein reißender Fluss ins Meer hinein. Und es gab keine Brücke, auf der man den Fluss hätte überqueren können.
    "Also, wir können entweder schwimmen, oder ich frage Tandrak", schlug Lana vor.
    "Denkst du, es gehorcht dir schon genug", fragte Shinja bedenklich.
    "Ich will es hoffen", sagte Lana und ließ das Riesenseepferdchen aus seinem Pokeball. Tandrak hüpfte direkt in den Fluss hinein, schwamm vergnügt umher und kam dann neugierig Richtung Ufer geschwommen.
    "Tandrak, wir müssen auf die andere Seite", erklärte Lana ihrem Pokemon. Das Tandrak drehte sich um und nickte. Lana bestieg den Rücken des Pokemon, wobei sie halb im Wasser versank. Das Riesenseepferdchen raste sofort los und brachte Lana auf die andere Seite. Doch dann weigerte es sich zurückzukommen.
    "Hey, und was ist mit mir", fragte Shinja empört. Das Tandrak schnaubte verächtlich. "Offenbar mag es dich nicht", vermutete Lana, "Tandrak, hol Shinja sofort hier rüber!" Doch ihr Pokemon schüttelte den Kopf.
    "Jetzt sei nicht so eitel", schimpfte Lana.
    "Dann schwimme ich eben", sagte Shinja und sprang ins Wasser. Währenddessen holte Lana ihr Pokemon zurück in seinen Pokeball.
    "Na toll, im Gegensatz zu dir bin ich jetzt komplett durchnässt", meckerte Shinja.
    "Ich auch zur Hälfte", sagte Lana, "aber es geht nicht, das Tandrak dich nicht mag. Das müssen wir ändern.“
    „ Und wie machen wir das", fragte Shinja.
    "Uns wird schon etwas einfallen, aber gehen wir erstmal weiter", antwortete Lana. Die Route führte sie an einer Mähikel-Farm vorbei. Mähikel waren kleine braune ziegenartige Pflanzenpokemon. Sie hatten kurze zur Seite gebogene schwarze Hörner und einen Rückenkamm aus Blättern. Die Pokemon grasten auf einer großen Weide. Manche von ihnen hielten ein Nickerchen. Hinter der Farm lag bereits Tempera City. Ein kleiner Ort mit wenigen Häusern und einem kleinen Markt. Dafür hatte die Stadt einen großen Hafen an dem viele kleine Boote vor Anker lagen. Es waren hauptsächlich Yachten, aber auch ein paar Fischerboote tummelten sich dazwischen. Eine Magnetbahn führte die Klippen hinauf. Oben war es deutlich wärmer, und hier lagen auch das Pokemoncenter und die Arena. Im Inneren der Arena stand ein hoher weißer Baum, welcher aus der Arena heraus in den Himmel ragte.
    "Wusstest du, dass dieser Baum aus dem weißen Wald in Einall stammt", fragte Lana.
    "Nein", antwortete Shinja. Von dort oben hat man sicherlich eine gute Aussicht", bemerkte Lana und deutete auf eine Plattform, welche direkt unterhalb der Baumkrone lag.
    "An den Seilen dort kommen wir bestimmt hinauf", schloss Shinja und ging hinüber.
    "Och nö, schon wieder klettern", maulte Lana, "warum ist hier eigentlich niemand. Plötzlich lachte jemand. Neben den Seilen, welche vom Baum herunterhingen öffnete sich eine Tür im Stamm. Ein alter Mann mit weißen Haaren und weißem Bart kam heraus. Er trug grüne Kleidung und stützte sich auf einer Art überdimensionalen Gartenschere.
    "Hallo, ich bin Amaro, der Arenaleiter von Tempera City", stellte er sich vor. Lana und Shinja stellten sich ebenfalls vor.
    "Kommt, lasst uns hinauffahren. Keine Sorge, die Seile werden meistens nur für den Abstieg benutzt. Aber nicht von mir, ich bin schon zu alt für so etwas", erklärte Amaro und lachte. Dann bestiegen sie zu dritt den Aufzug und fuhren damit nach oben. Dort angekommen sahen sie eine Kampffläche, welche an einem Balkon mit einem Geländer aus braunem Holz endete. Neben dem Aufzug stand ein Schreibtisch mit mehreren Regalen voller Bücher.
    "Ich schreibe viel, wisst ihr", erzählte Amaro, "aber ihr kommt vermutlich lieber gleich zur Sache, nicht wahr. Die Jugend von heute wird immer unruhiger und zappeliger. Wie auch immer, fangen wir an", sagte Amaro und zog zwei Pokebälle aus seiner grünen Jacke hervor.
    "Da ihr zu zweit seid, kämpfen wir im Doppelkampf", erklärte Amaro, "insgesamt dürfen auf jeder Seite drei Pokemon kämpfen, sprecht euch also gut ab." Amaro begann mit Chevrumm und Gewaldro. Bei Chevrumm handelte es sich um die nächste Entwicklungsstufe von Mähikel. Es war ebenfalls eine Ziege. Nur waren die Hörner nach hinten gebogen und das Pokemon war etwa größer. Gewaldro war eine grüne Riesenechse, dessen Basisstufe in einer fernen Region als Starterpokemon vergeben wird. "Wir wollen es euch doch nicht zu einfach machen", meinte der Arenaleiter. Während Shinja Dartignis in den Kampf schickte, begann Lana mit Panpyro.
    "Pan, beginne Flammenwurf", befahl Lana.
    "Dartignis, dasselbe", rief Shinja. Panpyro schoss Flammen auf Gewaldro zu, doch die Riesenechse wich aus und konterte mit Aero-Ass. Panpyro sprang zur Seite und traf Gewaldro mit Flammenwurf. Doch im selben Augenblick wurde der Feueraffe von Chevrumm zur Seite gerammt. Während Dartignis die Ziege mit Flammenwurf nachsetzte, rammte Panpyro das Chevrumm mit Feuerfaust. Der Affe flitzte blitzschnell weiter zu Gewaldro, welches ihn mit Aero-Ass zu Fall brachte. Während Gewaldro auf Dartignis zuhielt und Chevrumm zurück in seinen Pokeball geholt wurde, richtete Panpyro sich ächzend wieder auf. Gewaldro holte Dartignis mit einer Laubklinge vom Himmel, wurde allerdings im nächsten Augenblick von Panpyros Flammenwurf getroffen und war ebenfalls besiegt.


    "Wie schon gesagt, ich werde es euch nicht zu einfach machen", sagte Amaro, "Los Kappalores, Hydropumpe!" Kurz nachdem Amaros drittes Pokemon aus seinem Pokeball erschienen war, griff es auch schon an und traf das verdutzte Panpyro, welches sich kurze Zeit vorher noch siegessicher gefühlt hatte.
    "Dartignis, Aero- Ass", rief Shinja, während Panpyro in seinem Pokeball verschwand. Dartignis flog los, traf Kappalores, welches zurückwich, sich drehte und Dartignis mit einer weiteren Hydropumpe gegen die Wand schmetterte. Der Vogel war nun ebenfalls besiegt und kehrte in seinen Pokeball zurück.
    "Ich glaube, jetzt kommt nur noch dein Giftdrache in Frage", sagte Shinja zu Lana.
    Diese seufzte und antwortete: "Und was ist, wenn er mir nicht gehorcht?" Inzwischen sollte er es wohl tun. Außerdem, sind wir schon gefährlichere Risiken eingegangen, wenn ich dich an das Feld erinnern darf", entgegnete Shinja im Flüsterton.
    "Ja, du hast recht", schloss Lana, "Los, Tandrak!" Der Giftdrache sprang förmlich aus seinem Pokeball und landete wie immer auf seiner Schwanzflosse. Tandrak schnaubte und blickte Kappalores entgegen. Beide Pokemon schienen bereit zu sein.
    "Ok, das könnte doch härter werden als erwartet", gab Amaro zu, "Kappalores, Blizzard!" "Tandrak, Giftschweif", befahl Lana.


    Tandrak sprang nach vorne, doch ein wahrer Eissturm wirbelte das Riesenseepferdchen zurück. Tandrak erschuf einen Wirbelwind und ließ ihn nach vorne sausen, sodass Lana zur Seite flüchten musste, um nicht selbst von der Attacke getroffen zu werden. Der Blizzard wurde zurückgedrängt und als die Luftwirbel Kappalores beinahe erreicht hatten, schoss Tandrak daraus hervor und rammte Kappalores mit vergifteter Flosse nach hinten, wo es auf dem Boden aufschlug. Doch Kappalores stand wieder auf und versuchte es mit Eisstrahl.
    "Tandrak, kontere mit Hydropumpe", befahl Lana. Tandraks Wassermassen prallten auf die gegnerische Attacke und drängten diese zurück.
    "Jetzt, Tandrak, Giftschweif", rief Lana. Das Kappalores war bereits zu erschöpft von seiner Attacke, als das es den nächsten Angriff hätte blocken können. Kappalores ging besiegt zu Boden und kehrte in seinen Pokeball zurück.
    "Mannohmann, dein Tandrak hat ganz schön viel Power", bemerkte Amaro erstaunt und überreichte Shinja und Lana jeweils einen Orden.
    "Danke", sagte Lana und bedankte sich auch bei ihrem Pokemon, welches nun wieder in seinem Pokeball verschwand. Lana und Shinja rutschten die Seile herunter und verließen die Arena.


    "Und, wohin geht es als nächstes", fragte Shinja.
    "Durch die Illumina-Steppe nach Illumina City", erklärte Lana. "Wie kann es hier eine Steppe geben", fragte Shinja.
    "Es handelt sich um ein unfruchtbares Stück Land", erklärte Lana, "dort steht übrigens auch das Kraftwerk, vielleicht erfahren wir dort mehr über den Stromausfall." Sie verließen Tempera City und betraten die trostlose Steinebene. Rechts von ihnen lag das Kraftwerk. Es war nur über eine Brücke zu erreichen, welche eine breite Schlucht überbrückte. Auf der Brücke stand ein Mann im roten Anzug, mit gleichfarbiger Sonnenbrille und Haaren. Dazu trug er einen Haarschopf, der dem von Xeros ähnelte. Shinja zückte seinen Kampfstab und ging auf den Mann zu.
    "Hey, wer bist du", fragte Shinja.
    "Ich bin ein Mitglied von Team Flare. Und du machst besser nen Abgang", antwortete Shinja.
    "Kennst du jemanden namens Xeros", fragte Shinja weiter.
    "Ich wüsste nicht, warum ich dir Auskünfte darüber erteilen sollte", sagte der Mann. Doch das reichte Shinja nicht. Er rammte ihm blitzschnell den Stab in den Magen, sodass dieser zusammensackte. Dann schlug er ihm auf den Rücken und warf sich auf ihn. Der Mann stöhnte und verzerrte sein Gesicht vor Schmerz.
    "Nochmal, kennst du jemanden namens Xeros", fuhr Shinja ihn an.
    "Du hast eine sehr ungepflegte Art zu handeln", entgegnete der Flarerüpel. Shinja gab ihm eine schallende Ohrfeige, und der orange gekleidete Mann zuckte zusammen
    "Ja, ich kenne ihn!" Shinja fand in seiner Tasche einen Pass, der vermutlich zum Kraftwerk gehörte. Er schlug die Wache von Team Flare ohnmächtig und rannte zum Eingang des Kraftwerkes. "Komm, Lana, ich will wissen, was hier los ist", sagte Shinja.
    "Du kannst ganz schön grob sein", bemerkte Lana und folgte ihm.
    "Sei froh, dass ich dich damals nicht so grob überfallen habe", entgegnete Shinja.
    "Das mit Zack war schon schlimm genug", bemerkte Lana. Shinja lachte.
    "Ja, Zack kann wirklich furchterregend sein." Hinter dem Eingang führte ein langer Gang ins Innere des Gebäudes. "Schhh", machte Shinja und schlich auf einen weiteren Wachposten von Team Flare zu. Nach einem gezielten Schlag auf den Kopf brach die Wache bewusstlos zusammen. Daneben lag eine Tür, welche Shinja mit dem Pass entriegelte und öffnete. Dahinter saßen eine Gruppe Arbeiter gefesselt auf dem Boden und starrten sie an. "Danke, sie halten uns hier schon seit Tagen gefangen", erzählte ein Arbeiter.
    "Lana, du bleibst hier, ich kümmere mich um den Rest", bat Shinja.
    "Gut, aber lass dir nicht zu viel Zeit", entgegnete Lana.
    "Fessel doch solange alle Wachen von diesem Team Flare", schlug Shinja vor und huschte in den Flur. Der Gang führte zu einem größeren runden Raum in dessen Mitte eine Säule stand, an der Lichtbögen hochflitzten. Überall knisterte Energie und um die Säule herum hing ein Rundweg, von dem eine kleine Brücke zur Mitte führte. Mehrere Rüpel patrouillierten auf dem Weg und machten ein ungesehenes durchkommen unmöglich. An der mittleren Säule stand eine junge Frau mit hellbraunen Haaren und einem roten Kleid. Daneben stand ein glatzköpfiger Mann im weißen Anzug. Shinja lief über den Rundweg zur Mitte hin. Die patrouillierenden Mitglieder bemerkten ihn zuerst und kamen auf ihn zu. Die Frau im roten Rock drehte sich um.
    "Nanu, wer bist du denn", fragte sie.
    "Ich bin Shinja. Ehemaliges Mitglied des Finsttrios", stellte Shinja sich vor.
    "Ach wirklich", sagte die Frau erstaunt, "ich dachte, Xeros hätte sich bereits darum gekümmert. Wie auch immer, ich bin Adriana und gehöre zum Vorstand von Team Flare."
    "Was macht ihr hier", fragte Shinja.
    "Du kommst hier rein, störst mich bei der Arbeit und fragst mich, was wir machen", bemerkte Adriana wütend. Shinja sprang nach vorne und legte seinen Stab um Adrianas Hals.
    "Ganz genau", sagte er.
    "Ok, kein Grund zum Übertreiben", beteuerte Adriana, "wir zapfen Energie ab, zufrieden? Und wir wollten nicht, das Team Plasma uns im Weg steht."
    "Ich verstehe, gut das Team Plasma nicht mehr existiert", sagte Shinja und lockerte den Griff. "Kommt, wir verschwinden, inzwischen sollten wir genug Energie besitzen", befahl Adriana und verließ die mittlere Plattform.
    "Oder wolltest du noch etwas", fragte sie.
    "Ja, sagt Xeros, er soll mich gefälligst in Ruhe lassen", antwortete Shinja.
    "Gut, solange du uns nicht im Weg stehst. Andernfalls wird er dich weiter jagen", erklärte Adriana und folgte ihren Kollegen. Shinja kehrte zu Lana zurück und ließ die Gefangenen von Team Flare laufen. Auf Lanas merkwürdigen Gesichtsausdruck erzählte er von seiner Vereinbarung mit Adriana. Da der Strom nun wieder nach Illumina City geleitet wurde, machten sich Shinja und Lana auf Richtung Stadt. Sie folgten der Steppe, bis sie vor einem baumhohen Mann haltmachen. Dieser hatte lange weise Haare und trug abgetragene Klamotten.
    "Das Blumenpokemon...das Blumenpokemon, dem das ewige Leben geschenkt wurde...", murmelte er vor sich hin.
    "Was um alles in der Welt...", entfuhr es Shinja.
    "Hey, wer sind sie", fragte Lana, doch der Mann war bereits über eine Schlucht gesprungen und verschwand hinter den Hügeln in der Ferne. "Das hab ich jetzt nicht geträumt, oder", fragte Shinja. "Nein, ich habe ihn auch gesehen", stimmte Lana zu. "Und was für ein Blumenpokemon", fragte Shinja, "da gibt es schließlich viele."
    "Wie auch immer, gehen wir erstmal in die Stadt", schlug Lana vor.
    "Dort werde ich gesucht", entgegnete Shinja.
    "Du glaubst doch selber nicht, dass du keine Begnadigung erhältst, oder", fragte Lana.
    "Damit bin ich lieber vorsichtig", erklärte Shinja und betrat Illumina City.
    Diesmal erreichten sie die Stadt von Nordwesten aus. Der Weg führte in beide Richtungen um den äußeren Stadtring. Geradeaus führte ein Fluss Richtung Prismaturm. Man konnte an beiden Seiten entlanggehen. Der Fluss floss am Ende der Straße wieder in die Kanalisation, woher er gekommen war. Zum Glück war das Wasser bereits gereinigt und stank nicht. Trotzdem wollten Lana und Shinja es nicht berühren. Im Stadtzentrum lag ein großer Platz, wo die Straßen in alle Richtungen abgingen. In der Mitte stand der Prismaturm. Er war aus weiß gestrichenem Stahl gebaut und leuchtete vom Eingang bis zur Spitze.
    "Nachts sieht das bestimmt spektakulär aus", meinte Shinja. Lana nickte nur. Der Turm hatte vier Eingänge, welche in alle vier Himmelsrichtungen ausgerichtet waren. Über jedem Eingang hing je ein leuchtendes Symbol der Pokemonliga. Die Wände im Inneren bestanden aus Grün und Blau leuchtenden Streifen. In der Mitte stand ein Aufzug.
    "Also dann", sagte Shinja und bestieg den Aufzug.
    "Warte", entgegnete Lana und hielt Shinja zurück. Plötzlich kam der Detektiv LeBelle ins Innere des Turmes.
    "Verstehe", meinte Shinja und unterdrückte den Reflex, einfach abzuhauen.
    "Shinja, Mitglied des Finsttrios, ihr seid hiermit verhaftet", sagte LeBelle.
    "Ich werde mich meinem Schicksal fügen, doch hört mir vorher bitte zu", bat Shinja. LeBelle nickte. Dann erzählte Shinja alles, was er erlebt hatte und hoffte, dass seine Strafe nicht allzu schlimm sein würde.
    "Im Grunde geht es mir immer darum aus schlechten Menschen gute zu machen", erklärte LeBelle, "und was nützen Geld- oder Gefängnisstrafen, wenn du dich bereits auf dem Weg der Besserung befindest. Deine Freunde zu verraten war bestimmt nicht leicht. Und für die Auflösung der Geiselnahme im Kraftwerk, hast du dir eigentlich sogar eine Belohnung verdient."
    "Und das heißt", fragte Shinja.
    "Das heißt, dass eine Begnadigung Belohnung genug ist. Aber bei der kleinsten Rückfälligkeit landest du im Knast, verstanden", sagte LeBelle mahnend. Shinja bedankte sich lächelnd. Ihm war, als wäre ihm eine große Last von den Schultern genommen worden.
    "Viel Glück", wünschte LeBelle und verschwand wieder.
    "Das hätte nicht besser laufen können", freute sich Lana.
    "Ja, allerdings", bestätigte Shinja. Sie betraten den Aufzug und fuhren zur Spitze des Turms. Ganz oben war ein nach oben hin ein spitz zulaufender Raum, dessen Wände in verschiedenen Farben leuchteten. In der Mitte stand eine Kampffläche, welche von Seilen umgeben war wie bei einer Boxkampfarena. Ein blonder Junge mit blauem Anzug hantierte gerade an einer Maschine, während seine kleine Schwester zuschaute. Sie hatte ebenfalls blonde Haare und trug ein braunes T-Shirt und dazu einen weißen Minirock. Das Mädchen bemerkte Shinja und Lana zuerst und rief: "Hey, Bruder, du hast neue Herausforderer.“
    "Mensch, Heureka, schrei mir bitte nicht so ins Ohr", bat der Junge, drehte sich um und begrüßte die Herausforderer: "Hi, ich bin Citro, der Arenaleiter von Illumina City, wie ihr euch sicher denken könnt."
    "Ja, und erst voll stark", warf Heureka ein.
    "Heureka, hör bitte auf mich andauernd zu unterbrechen", bat Citro, "also, ich bin leidenschaftlicher Erfinder und kämpfe mit Elektropokemon." Lana und Shinja stellten sich ebenfalls vor.
    "Oh mein Gott, das ist Lana Starwood", stellte Heureka erstaunt fest.
    "Ja", bestätigte Citro, "und da sie zu zweit sind, darfst du heute mitkämpfen." Heureka kreischte laut auf
    "Wirklich, ich darf gegen Lana Starwood kämpfen“, fragte Heureka erstaunt. Citro warf ihr durch seine kugelrunde Brille einen vielsagenden Blick zu.
    "Oh, natürlich, ich musste mich nur wieder einkriegen", erklärte Heureka.
    "Nun, dann lasst uns am besten gleich beginnen", schlug Citro vor. Lana fürchtete, Heureka könnte jeden Moment wieder loskreischen, doch sie überlegte allen Anschein nach lediglich, welches Pokemon sie zuerst nehmen sollte. Heureka fummelte an ihrem Gürtel herum, bis sie schließlich einen Pokeball abnahm.
    "Schön, dass du dich entschieden hast", sagte Citro, " jeder darf zwei Pokemon einsetzen." Heureka begann mit Dedenne, einer kleinen orangenen Maus, welche etwa die Größe eines Pichu hatte und neben dem Elektrotyp auch den Typ Fee besaß. Citro hingegen begann mit Emolga, gelben Flugmaus mit schwarzen Gleitflügeln an den Armen. Shinja schickte Dartignis ins Rennen, während Lana auf Brigaron setzte. Dieser schaute sofort verwirrt umher, als er feststellte, das keines der anderen Pokemon auch nur halb so groß waren wie er selbst. Heureka kicherte.
    "Das Brigaron schaut lustig drein."
    "Sei nicht so frech", mahnte Citro, "Emolga, Donnerblitz auf Dartignis!"
    "Dartignis, ausweichen und mit Flammenwurf kontern", befahl Shinja.
    "Iga, Holzhammer auf Dedenne", rief Lana.
    "Dedenne, äh, Donnerschock", rief Heureka.


    Emolga startete, indem es elektrische Energie in seinem Körper lud, sich dabei nach oben treiben ließ und das fokussierte Bündel Blitze abschoss. Dartignis wartete auf den richtigen Augenblick, flitzte im letzten Moment, ehe der Blitz ihn erreichte zur Seite, sammelte Feuer in seinem Rachen und schoss einen heißen Flammenstrahl Richtung Emolga. Doch das Elektropokemon war extrem wendig. Es wich den Flammen aus, schlug mehrere Haken und kam Dartignis gefährlich nahe.


    "Jetzt, Aero-Ass", befahl Citro.
    "Dartignis, Sturzflug und dann Richtungswechsel mit Stahlflügel", rief Shinja.


    Dartignis schoss wie ein Pfeil nach unten, Emolga sauste mit blau leuchtenden Flügeln hinterher. Doch wenige Zentimeter über dem Boden weitete Dartignis seine Flügel, ließ sie silbern aufleuchten und jagte wieder steil nach oben. Doch das Emolga war bereits abgedreht und lud im Flug neue elektrische Energie.


    Unterdessen versuchte Brigaron Dedenne mit grünlich leuchtenden Faustschlägen zu erwischen. Doch die Elektromaus hüpfte gekonnt hin und her. Sie ließ ab und zu ein paar Blitze nach oben zucken. Doch da das Dedenne zu sehr mit ausweichen beschäftigt war, waren diese nicht besonders stark. Irgendwann war Brigaron so erschöpft, das es ihm reichte und er hoch sprang, um mit seinem gesamten Körpergewicht auf den Boden zu krachen und den gesamten Turm zum Zittern zu bringen. "Wow,wow,wow", sagte Citro erschrocken, "lass bloß den Turm stehen." "Dedenne", kreischte Heureka und lief auf Brigaron zu. Das Pflanzenpokemon erhob sich und unter ihm lag die offenbar besiegte Elektromaus.
    "Dedenne, nein", kreischte Heureka traurig.
    "Keine Sorge, wenn es sich ausgeruht hat, wird es ihr wieder besser gehen", beruhigte Citro Heureka. "Na gut", sagte das blonde Mädchen, "dann kommt hier mein nächstes Pokemon." Aus Heurekas nächstem Pokeball kam ein Zapplarang. Der dunkelblaue Zitteraal besaß einen runden Mund mit vier Zähnen und zwei lange Arme mit ebenfalls runden Händen an denen mehrere Klauen steckten. Das Zapplarang schwebte nun vor Brigaron und wartete auf seinen Einsatz.
    "Dieses Pokemon hat keine Schwächen", erklärte Heureka, "Zapplarang Flammenwurf!"


    Dartignis jagte immer noch mit silbern schimmernden Flügeln Emolga nach. Die Elektromaus schlug urplötzlich einen Haken und schoss einen Blitz ab. Dartignis wich aus und schmetterte dem Emolga seinen Stahlflügel in den Bauch. Das Elektropokemon schrie auf und fiel Richtung Boden. Doch als es sich knapp über der Oberfläche wieder fing und gerade wieder aufsteigen wollte, wurde Emolga von Dartignis Sturzflugattacke erwischt und zu Boden gerammt. Da beide Pokemon bereits erschöpft waren, gab es ein DoppelK.O.
    "Volltreffer", meinte Shinja und rief sein Pokemon zurück. Als nächstes schickte er Lucario in den Kampf. Citro hingegen entschied sich für Elevoltek. "Das wird ein guter Kampf", bemerkte Citro. "Allerdings", stimmte Shinja zu und aktivierte den Lucarionit. Lucario hüllte sich in rosanes Licht und vollzog die Megaentwicklung.
    "Lucario, beginne mit Knochenhatz", befahl Shinja. "Elevoltek, Donnerschlag", rief Citro.


    Unterdessen feuerte Zapplarang den Flammenwurf ab. Brigaron konnte zwar die Schutzstacheln aktivieren, war aber bereits zu erschöpft, um diese lange aufrecht halten zu können. So wurde das Pflanzenpokemon von der Wucht der Flammen getroffen, nach hinten geschleudert und war besiegt. "Gut gemacht, Iga", sagte Lana, "Los Panpyro!" Panpyro ging sofort mit Tempohieb auf das Zapplarang los. Es drosch mit der Faust auf den Körper des Elektropokemon ein, rammte es zu Boden, wurde aber im nächsten Augenblick von einer Ladung Strom zurückgeworfen. "Hey, nicht so überstürzt, Pan", mahnte Lana ihr Pokemon.


    Unterdessen erschuf Lucario die Illusion eines Knochens und rannte nach vorne. Es wich dem Donnerschlag aus und rammte Elevoltek den Knochen in den Rücken. Dieses schrie laut auf, fuhr herum und blockte den nächsten Schlag. Dann rammte es Lucario einen Donnerschlag in den Bauch. Dieses sprang sich den Bauch haltend zurück, lud eine Aurasphäre und feuerte die Energiekugel ab. Elevotek sprang zur Seite, erzeugte mit der Landung ein Erdbeben und riss Lucario von den Füßen. Dieser sprang direkt wieder auf, formte erneut einen Knochen und raste auf Elevoltek zu.


    Panpyro wich mehreren Blitzen aus, ehe er das Zapplarang mit Flammenwurf traf. Direkt danach hüllte er sich selbst in Flammen und rast in Zapplarang hinein. Panpyro raste weiter, bis Zapplarang gegen die Arenawand knallte und zu Boden ging. Panpyro sprang hoch, wollte gerade auf Zapplarang niedersausen, als der Affe von einem mächtigen Donnerschock weit nach hinten geschleudert wurde. Panpyro erhob sich ächzend, und machte sich bereit. Der Zitteraal schoss bereits auf ihn zu. Panpyro wich einem weiteren Blitz aus, sprang hoch und traf das heranrasende Zapplarang mit Flammenwurf. Dieses ging zu Boden und Panpyro rammte dem Elektropokemon mit Tempohieb seine Faust in den Körper. Zapplarang war besiegt.
    "Tut mir leid, dass ich verloren habe", sagte Heureka.
    "Macht nichts, zu verlieren ist keine Schande", antwortete Citro, während sein Elevoltek von Lucarios Knochenhatzangriffen getroffen wurde und in die Knie ging.
    "Das war ein guter Kampf", sagte Citro und überreichte Lana und Shinja jeweils einen Ampereorden. Sie bedankten sich und bestaunten ihren neuen Orden.
    "Besucht uns doch mal wieder", schlug Heureka vor.
    "Bestimmt", sagte Lana. Dann verabschiedeten sie sich und verließen die Arena.
    "Mann, war das ein Kampf", stellte Shinja fest, während sie die Straße betraten.
    "Ja, wir bilden ein gutes Team", stimmte Lana zu.
    "Als nächstes geht es nach Romantia City", erklärte Lana, "das liegt weit im Norden hinter einem großen Sumpfgebiet."
    "Wie lange werden wir bis dorthin brauchen", fragte Shinja.
    "Wenn wir uns beeilen, müssten wir heute Abend da sein", antwortete Lana.
    "Gut, dann nichts wie los", schlug Shinja vor. Sie verließen Illumina City durch das Nordtor und betraten einen dichten herbstlichen Wald, dessen Bäume an manchen Orten im Sumpf standen. Sie kamen gut voran, doch Romantia City würden sie so schnell noch nicht erreichen.

  • Nach längerer Abwesenheit fahre ich nun mit dem nächsten Kapitel fohrt. Ich bitte
    um ein paar Kommmentare, damit die Geschichte nicht so sehr wie eine
    "Wall of Text" wirkt und damit ich mich weiter verbessern kann.


    Kapitel 9: Zygarde


    Lana führte Shinja immer weiter geradewegs nach Norden. Langsam wurde der Boden feuchter und matschiger. Immer mehr Bäume trugen keine Blätter. Nach einigem Fußmarsch erreichten sie einen großen Sumpf. Überall im Wasser wuchsen Gräser und verschiedene Pokemon waren zu sehen. Mehrere Geweiher flitzten über die Wasseroberfläche und auf dem schlammigen Grund krochen Schnuthelm umher. Dabei handelte es sich um Schnecken mit einem langen Mund und einem helmähnlichen Panzer.
    "Lass uns lieber drum herum gehen, ich möchte nicht, das ein Laukaps an meinen Beinen knabbert", bat Lana.
    "Ist aber ein großer Umweg", entgegnete Shinja und deutete in beide Richtungen, wo der See um eine Ecke ging. "Das ist es mir wert", sagte Lana und ging zurück in den Wald. Sie hielten sich am Rand des Sees, doch hier war alles zugewachsen, sodass sie sich durch dichtes Gebüsch kämpfen mussten. Lana und Shinja legten ihre gesamte Aufmerksamkeit auf das klettern durch die Büsche, sodass sie schon nach kurzer Zeit unabsichtlich den See aus den Augen verloren.
    "Verdammt, wo sind wir", fragte Lana und sah sich verwirrt um. Doch überall waren nur Bäume, aber keine Spur von dem Sumpf. Shinja lief voraus. Er verließ die Büsche und erreichte nun eine Fläche, die nur mit hohen Bäumen bewachsen war, welche bereits gelbe, rote und braune Blätter trugen. Manche Bäume waren bereits vollkommen kahl.
    "Wenigstens ist hier kein Gestrüpp mehr", sagte Shinja.
    "Na toll, und was jetzt", fragte Lana.
    "Wir gehen zurück", schlug Shinja vor und deutete auf die Schneise, die sie hinterlassen hatten. "Bitte nicht", bat Lana, "ich habe langsam genug von nervigen Ästen, die einem im Gesicht und in den Haaren hängen."
    Plötzlich sah sie jemanden.
    "Hallo", fragte Lana. In der Ferne hockte eine ältere Frau mit rotbraunen Haaren und einem dunkelgrünen Gewand.
    "Ah, Guten Tag", antwortete die Frau, "ich bin Martha. Heutzutage verirren sich nur wenige hierher. Aber wer seid ihr?"
    "Ich bin Lana und das ist Shinja. Wir sind auf dem Weg nach Romantia City", erklärte Lana. Martha lachte.
    "Da habt ihr euch aber ganz schön verlaufen, Kinder. Zumindest, wenn ihr von der großen Stadt aus kommt, wie die meisten, die sich hierher verirren. Vor Anbruch der Dunkelheit kommt ihr wahrscheinlich nicht mehr an und nachts verlauft ihr euch erst recht."
    "Trotzdem müssen wir es versuchen", meinte Shinja. "Ihr könnt auch in meiner Waldhütte übernachten, ich habe leider nur sehr selten Gäste", bat Martha an. "Wir kennen sie doch gar nicht." "Das stimmt, aber ich glaube, heute Nacht wird es ziemlich kalt. Außerdem werden heute Nacht ziemlich viele Geister hier ihr Unwesen treiben", entgegnete Martha, "es ist immerhin Halloween, Kinder."
    "OK, ist vermutlich besser, als wenn einem Geistpokemon um den Schlaf bringen", stimmte Lana zu. Martha führte sie quer durch den Wald. Irgendwie wirkten die Bäume hier älter und die Äste waren knorriger. Unter einer großen uralten Eiche stand schließlich Marthas Haus. Es war aus Holz gebaut und das Dach war mit Moos überdeckt. Neben dem Haus liefen mehrere Irrbis in einem eingezäunten Gelände umher. Irrbis waren kleine Kürbisse ähnlich Pflanzen-Geistpokemon. Sie hatten ein schwarzes Gesicht, während der Rest orange war.
    "Sie züchten Irrbis", fragte Shinja.
    "Oh ja", bestätigte Martha, "ist aber nur eine Nebentätigkeit, hauptsächlich stelle ich Kräutermedizin her und verkaufe sie in Romantia City. Ihr könnt mich ja morgen dorthin begleiten."
    Das Innere des Hauses bestand aus drei Räumen. Rechts war die Küche mit mehreren Schränken und einem großen Kessel. Ein Fennexis rührte gerade im Kessel herum und Shinja und Lana stieg der Geruch von verschiedenen Kräutern in die Nase. Bei Fennexis handelte es sich um die dritte Evolutionsstufe von Fynx. Das Pokemon hatte einen gelben Fuchskopf, zwei gelbe Arme und ein langes bauschiges dunkelrotes Kleid, aus dem ein langer Stock hervorlugte.
    "Ni, wir haben Gäste, mach doch bitte den Ofen an", bat Martha das Fennexis. Das Feuerpokemon begrüßte Lana und Shinja mit einem Knicks und ging an ihnen vorbei in den linken Raum, wo ein Kamin und ein Tisch mit mehreren Holzstühlen stand. Auch ein Sofa stand vor dem Kamin. Der dritte Raum, welcher vor ihnen lag musste Marthas Schlafzimmer sein.
    "Kommt, setzt euch doch", bat Martha, "ich hole eben ein paar Kekse aus der Küche." Lana und Shinja saßen nun da und beobachteten das Fennexis, welches Holz im Inneren des steinernden Kamins stapelte und den Stapel schließlich entzündete. Dann kam Martha auch schon wieder zurück und stellte eine kleine Holzschale mit verschiedenen Keksen auf dem Tisch ab. "Die habe ich kürzlich in Romantia City gekauft", erklärte sie, "wollt ihr eigentlich mit auf die Zeremonie heute Abend?" "Was genau ist das", fragte Shinja.
    "Der Ort der Zeremonie liegt etwas tiefer im älteren Teil des Waldes", erklärte Martha, "dort versammeln sich hauptsächlich Hexen wie ich. Aber auch viele wilde Pokemon. Was wir dort tun? Nun, lasst euch lieber überraschen."
    "Jetzt bin ich aber neugierig", beschwerte sich Lana.
    Martha lachte. "Dann wirst du dich wohl noch etwas gedulden müssen", sagte sie und aß einen Keks. Dann wandte sie sich ihrem Fennexis zu: "Ni, ich habe eben noch ein paar Heilkräuter gefunden. Bereite sie bitte mit den Vitalkräutern und Kraftwurzeln für morgen vor. Die Tränke für das Pokemoncenter sind hierbei am wichtigsten." Die Feuerfüchsin machte erneut einen Knicks, stieß einen zustimmenden Laut aus und verschwand in der Küche.
    "Ni und ich, wir kennen uns schon so lange, wie ich zurückdenken kann", erklärte Martha, "besonders jetzt ist sie mir eine große Hilfe. Ruht euch ein wenig aus, in ein paar Stunden gehen wir los."
    Wenige Stunden später standen sie draußen in der untergehenden Sonne, welche das Laub bereits golden färbte. Und auch das Laub am Boden wirkte beinahe golden. Die Luft war bereits sehr viel kühler geworden und Lana und Shinja waren froh darüber, dass sie nicht draußen schlafen mussten.


    Hinter dem Haus führte ein Weg in den dichten Wald. Je weiter sie kamen, desto dichter wurde der Baumbewuchs. Schon nach kurzer Zeit reihte sich Baumkrone an Baumkrone, sodass kaum noch Licht bis zum Boden gelangte. Ni erhellte den Weg mit einer Fackel und Lana bemerkte, dass der Boden unter den Blättern schwarz war.
    "Was ist mit dem Boden", fragte sie Martha.
    "Der Weg ist mit Asche gekennzeichnet. So finden wir den Weg hin und zurück. Und außerdem laufen die Bäume nicht über Asche. Ich denke, dass wäre für sie wie über Leichen zu gehen." "Moment, die Bäume laufen", fragte Lana ungläubig.
    Martha lachte: "Ja, dieser Teil des Waldes ist uralt. Hier leben viele Trombork. Das sind baumähnliche Pokemon, die die finsteren Teile der Wälder bevorzugen. Darum haben eben auch noch keine gesehen. Sie können andere Bäume kontrollieren und bewegen."
    "Klingt unheimlich. Ich meine, da haben sich doch bestimmt viele verirrt, oder", fragte Lana.
    "Ja, tatsächlich", bestätigte Martha, "aber dank dieses Aschepfades verirrt man sich weniger schnell." Inzwischen war der Wald so dicht, dass kein Lichtstrahl mehr durch die Baumkronen schien. Nur Nis Feuer erhellte noch den Weg. Und ihre Schatten tanzten an den Baumstämmen, welchen man das Alter bereits ansehen konnte. Die Baumrinde der Bäume war knorrig und von merkwürdigen Pflanzen bewachsen. Es gab leuchtende Pilze, welche aber nie höher waren als 10 Zentimeter. Nis Feuer erlosch, und man sah die von Blättern übersäte Asche in bläulichem Licht. Die Bäume schienen immer höher, breiter und älter zu sein. Inzwischen musste es Nacht geworden sein und die Pilze tauchten den Wald in blaues Licht.
    "Wahnsinn", hauchte Lana, "so etwas habe ich ja noch nie gesehen."
    Plötzlich knackte es in der Nähe und ein Schatten huschte zwischen den Bäumen umher. An einer anderen Stelle funkelten ihnen rot leuchtende Augen entgegen.
    "Keine Sorge, Kinder, die Trombork wagen sie nie auf die Asche", sagte Martha, "außerdem sind wir fast da."
    "Warum sind wir noch keinen anderen Hexen begegnet", fragte Shinja.
    "Ich wohne am nächsten dran, somit bin ich eigentlich immer die erste", erklärte Martha, "so, jetzt kommen wir zu einer Lichtung, die älter ist als der Wald selbst. Diese Lichtung stammt noch vor der Zeit der ersten Zerstörung."
    "Was für eine Zerstörung", fragte Shinja.
    "Oh, du kommst wohl nicht aus Kalos, oder", stellte Martha fest, "vor 3000 Jahren wütete ein schrecklicher Krieg im Land. Doch der Legende nach erhob sich ein Mann zum Boten der Zerstörung und setzte dem Krieg ein Ende. Damals soll dieser Ort als einziger überlebt haben. Die Pilze haben dem alles verschlingenden Feuer getrotzt. Ihre Magie hat diesen Ort am Leben erhalten. Und hier wurde ein legendäres Pokemon erschaffen um das Gleichgewicht zwischen Leben und Tod aufrecht zu erhalten." Inzwischen wurden die Pilze größer. Manche leuchteten in der Mitte leicht rosa. Irgendwann überragten die Pilze ihre Köpfe und an ihren Stämmen wuchsen weitere Pilze. Diese merkwürdigen Pflanzen hüllten alles in bläulich-rosanes Licht. Schließlich betraten sie die Lichtung. Ein Hundemon wartete bereits auf sie. Das Licht schimmerte auf der schwarzen Haut und den nach hinten gebogenen grauen Hörnern des Hundes.
    "Ah, die ersten Gäste sind wohl schon da", erkannte Martha, „die wilden Pokemon kommen oft schon sehr früh. Seit vorsichtig und kommt ihnen nicht zu nahe."
    Das Hundemon schaute ihnen nach, während sie die Lichtung betraten. Hier wuchsen mehrere Meter hohe Leuchtpilze und hüllten die Lichtung in ihren blauen Schein. Da das Licht nur sehr schwach war, konnte man oben den Neumond und die Sterne sehen. In der Mitte lag inmitten einer Grasfläche ein steinerner Hügel. Am Hügel führte ein Eingang in eine breite Höhle. Im Inneren erleuchteten grüne Steine den Gang. Der Gang war sehr breit und Wurzeln wuchsen durch die Decke. Es ging eine Treppe hinunter, bis der Weg in einen großen Raum mündete. Die Decke war voll mit grünen Steinen, zwischen denen sich die Wurzeln der Bäume hervorrankten. In der Mitte des Raumes lag ein runder Stein, auf welchem ein grün leuchtendes Z zu erkennen war.
    "Das ist ein Beschwörungsstein", erklärte Martha, "warten wir auf die anderen.
    " Wenig später war bereits Fußgetrappel zu vernehmen. Schließlich kamen mehrere Leute, vermutlich ebenfalls Hexen herein und begrüßten sie.
    "Wie passen Hexen an diesen Ort", fragte Shinja leise.
    "Wir sind Naturhexen. Nicht das, was du wahrscheinlich unter Hexe verstehst", erklärte Martha. Irgendwann kam eine auffällige Frau mittleren Alters herein. Sie trug einen lilanen Haarkranz und einen Mantel, der auf der einen Seite weiß war und auf der anderen Seite funkelnde Sterne hatte. "Das ist Astrid, die Arenaleiterin von Fluxia", erklärte Martha, "sie ist sozusagen unsere Mentorin." Was ist mit der Arenaleiterin von Romantia City", fragte Lana.
    "Sie scheint nicht viel für uns übrig zu haben", erklärte Martha leise. Astrid ging über den Stein und blickte in die Runde.
    "Mitglieder des Zirkels! Ich freue mich, euch dieses Jahr von neuem begrüßen zu dürfen. Wie ich sehe, haben wir heute zwei Gäste." Die Arenaleiterin deutete auf Lana und Shinja, welche sich kurz vorstellten.
    "Sie haben sich im Wald verirrt", erklärte Martha, "also habe ich ihnen vorgeschlagen, bei mir zu übernachten."
    "Es scheint, als seien sie eurer Einladung gefolgt", stellte Astrid fest, "wie auch immer, ich bin Astrid, die Arenaleiterin von Fluxia und Leiterin dieses Zirkels. Aber nun, lasst uns beginnen mit dem, weswegen wir hier sind.
    " Die Arenaleiterin holte vier Simsala aus ihren Pokebällen, welche sich um den Stein herum verteilten. Dann aktivierte sie mehrere Megasteine und ließ die Simsala die Megaentwicklung durchführen. Nun schwebten vier Mega-Simsala um das Portal herum. Mit jeweils zwei Löffeln in den Händen und fünf, die über ihnen schwebten. Die Pokemon hatten außerdem einen langen weißen Bart. Die Simsala ließen die Löffel um den Stein herum immer schnellere Kreise ziehen, sodass eine lilane Barriere entstand. Astrid selbst hob die Arme und ihr weißer Mantel wehte umher.
    "Ich rufe euch, Wächter der Wurzeln!" Das Innere begann grün zu glühen. "Ich rufe euch, Bewahrer des Gleichgewichts." Das Glühen wurde stärker und war irgendwann heller als das Licht der Psychobarriere.
    "Ich rufe euch, Zygarde!" Ein Schrei hallte durch die Höhlenwände und ließ sie erzittern. Kurze Zeit später entwich das grüne Licht zur Seite und gab den Blick auf ein schlangenartiges Pokemon frei, welches nun auf dem Stein erschienen war.
    "Das ist das Pokemon, das ich in der Höhle unter der Insel gesehen habe", flüsterte Lana Shinja zu. "Seltsam", hauchte dieser.
    "Zygarde, gewährt mir eure Macht", fuhr Astrid fort, "zeige mir, was die Zukunft bringt."
    Die Augen des legendären Pokemon leuchteten auf und es war, als würde zwischen ihm und Astrid eine Art Verbindung entstehen.
    "Ich sehe...", begann Astrid, "ich sehe den Untergang." Sie erstarrte und weitete die Augen.
    "Ich sehe die Blüte der Zerstörung in Flammen aufgehen. Yvetals Macht peitscht uns entgegen. Xerneas und Yvetal, beide sind gefangen und geben der Blüte Kraft. Die Kraft, die Welt zu vernichten, auf das eine neue aus ihrer Asche aufersteht. Noch ist ihre Kraft nicht vollständig. Aber bald wird es so weit sein. Wie bald, vermag ich nicht zu sagen." Astrid löste die Verbindung auf und brach erschöpft zusammen. Sie richtete sich auf, während Zygarde sich durch die Wand davon grub.
    "Das sind wohl keine guten Neuigkeiten", seufzte Astrid.
    "Wir müssen etwas tun", rief jemand aus der Menge.
    "Heißt das, die Welt wird untergehen", fragte ein anderer. Die Anwesenden unterhielten sich nun lautstark untereinander, bis Astrid wieder die Arme hob und rief: "Ruuuhe! Hört mir bitte zu. Wir machen heute früher Schluss als sonst. Ich muss mich darum kümmern.
    " Mit diesen Worten verließ Astrid die Höhle und verschwand im Wald.
    "Normalerweise feiern wir noch und unterhalten uns", erklärte Martha Lana und Shinja, "aber heute sind wohl alle zu schockiert von den Ereignissen."
    "Und ihr glaubt so etwas einfach so", fragte Lana.
    "Natürlich, es gibt keinen Grund dafür, es nicht zu tun", erklärte Martha, "die Prophezeiungen sind immer eingetreten. Auch wenn es dabei normalerweise um die Frage nach guter oder schlechter Ernte im nächsten Jahr geht. Einen Weltuntergang hatten wir noch nie." Die Gruppe machte sich mit den anderen Hexen auf den Rückweg. Als der Wald wieder offener wurde und man den Mond und die Sterne sehen konnte, trennten die drei sich von den anderen und gingen zurück zum Hexenhaus. Lana und Shinja schliefen im Wohnzimmer und wurden am nächsten Morgen von den ersten Sonnenstrahlen geweckt, welche ins Wohnzimmer fielen. Sie machten sich schon sehr früh auf den Weg. Die ersten Sonnenstrahlen lugten durch die Baumwipfel und ein kühler Wind strich durch den Wald. Irgendwo kündigten mehrere Dartiri mit lautem Zwitschern den neuen Tag an. Romantia City lag etwa 2 Stunden Fußmarsch entfernt, sodass Lana und Shinja sich fragten, warum Martha so weit außerhalb lebte.
    "Nur dort wachsen die meisten und besten Kräuter", erklärte die Hexe. Sie erreichten den Ort, dessen Häuser komplett aus Holz bestanden. Sie waren überall mit Moos übersät und hatten teilweise einen hellblauen Anstrich. Der Ort lag mitten im Herbstwald und ein kleiner Pfad führte nach Süden, Richtung Illumina City, während ein anderer nach Osten führte.
    Auffallend an Romantia City war ein besonders alter und hoher Baum im Stadtzentrum, unter dessen Baumkrone eine große Uhr hing. Vor dem Baum stand ein dreistöckiges Haus, welches ähnlich aussah wie die anderen Häuser, nur, dass es anstatt blau teilweise rosa angestrichen war.
    "Das muss die Arena sein", schloss Lana.
    "Genau", stimmte Martha zu, "ich muss mich nun leider verabschieden, ich hoffe, wir sehen uns bald mal wieder." "Bestimmt", sagte Lana und Shinja nickte. Martha winkte kurz, während sie mit Ni zwischen den Häusern der Stadt verschwand.
    "Brrr, es ist viel kälter geworden, seit wir losgezogen sind", stellte Lana fest, "ich gehe eben in das Boutique und kaufe mir eine Winterjacke." Lana deutete auf ein kleines Gebäude am Stadtrand, welches neben dem Pokemoncenter lag.
    "Ich warte so lange", schlug Shinja vor.
    "Wag es ja nicht, ohne mich in die Arena zu gehen", scherzte Lana, "bis gleich." Sie lief los und ließ Shinja alleine auf der Straße zurück. Gelangweilt ging Shinja die Straße entlang, bis er auf einen zerlumpten Mann stieß, welcher mit einem Netz hinter einem Pokemon herlief. Es war ein kleiner schwarzer Geist, welcher ziemlich müde wirkte und einen Baumstumpf mit zwei Ästen auf dem Kopf trug. Das Pokemon schwebte die Straße entlang, während der Mann immer wieder das Netz nach dem Geist warf.
    Shinja lief auf ihn zu und rief: "Hey, was machen sie da?"
    "Ich bin Geisterjäger", erklärte der Mann, "ich fange die Geister ein, welche gestern Nacht durch die Stadt schwebten und für Panik sorgten."
    "Und was machen sie mit ihnen", fragte Shinja.
    "Nun, äh, das ist ein Berufsgeheimnis", erklärte der Jäger und warf sein netzt nach dem Pokemon. "Ha, endlich habe ich das Paragoni", jubelte er, während der Geist zappelnd zu Boden ging, weiß zu glühen begann und auf über die doppelte Größe anwuchs.
    "Tja, jetzt haben sie ein Problem, würde ich sagen", stellte Shinja fest. Vor ihnen stand nun ein Trombork, welches wütend das Netz zerriss und brüllend mit seine vielen wurzelartigen Beinen auf den Geisterjäger zu rannte.
    "Verdammt, was...", begann der Mann, als er plötzlich von dem Baumpokemon gepackt wurde. "Hilfe!"
    "Los, Dartignis, Flammenwurf", rief Shinja. Sein Vogel verließ den Pokeball, schoss auf das Trombork zu und verpasste ihm eine Ladung Feuer an den Hinterkopf. Der Geist fuhr herum und schnappte nach Dartignis. Doch der Feuervogel war viel schneller und verpasste Trombork noch weitere Feuerstöße. Doch nach einer Weile des Herumzappelns verschwand Trombork augenblicklich. Dartignis schaute sich verwirrt um, während sich hinter ihm ein lilaner Schemen bildete.
    "Vorsicht, Dartignis", schrie Shinja seinem Pokemon entgegen. Doch es war schon zu spät. Aus dem Schemen heraus erschien Trombork, welcher den Vogel packte und ihn zu Boden schmetterte. Nun raste der Baumgeist direkt auf Dartignis zu, doch dieser schoss blitzschnell nach vorne, vollführte eine Kehrtwende und rammte Trombork mit Flammenblitz zur Seite. Das wilde Pokemon lag besiegt am Boden und Shinja fing es mit seinem Pokeball.
    "Du hast das Zeug zum Geisterjäger", meinte der zerlumpte Mann.
    "Ich glaube, solche Dinge tue ich nicht mehr", entgegnete Shinja.
    "Wenn du meinst", sagte der Mann und ging, ohne ein weiteres Wort zu sagen. Shinja ging zurück zum Boutique, wo Lana ihn bereits in einer braunen Winterjacke erwartete.
    "Ging schneller als ich dachte", bemerkte Lana, "und, was hast du so gemacht?"
    "Ich habe ein Trombork gefangen", verkündete Shinja und erzählte von seiner Begegnung mit dem Geisterjäger.
    "Ich verstehe", sagte Lana, "es gibt so einige verrückte Menschen, nicht wahr?"
    "Vermutlich", stimmte Shinja zu, "lass uns zur Arena gehen. Eigentlich wollten wir ja schon gestern dort gewesen sein." Lana nickte. Sie betraten das dreistöckige Haus und fanden sich in einem Raum wieder, welcher in weißen und rosanen Farben gehalten war.
    "Aaah, neue Herausforderer", rief plötzlich eine Stimme aus einem der Nebenräume. Eine junge Frau mit langen schwarzen Haaren und einem kurzen Kleid mit Flügelartigen Ärmeln kam herein.
    "Ich bin Valerie, die Arenaleiterin von Romantia City." Lana und Shinja stellten sich ebenfalls vor. "Ich hoffe, wir werden einen guten Kampf haben", sagte Valerie und zückte zwei Pokebälle.
    "Jeder von euch darf jeweils zwei Pokemon in den Kampf schicken", erklärte sie, "ich fairerweise vier, da ich ja nur eine Person bin. Nun denn, nochmals Willkommen in der Feen-Arena. Möge der Kampf beginnen!" Valerie begann mit Togekiss und Feelinara. Togekiss war ein breiter weißer Vogel. Feelinara eine weiße Katze mit großen roten Ohren und mehreren Schleifen am Körper. Shinja gab Dartignis einen Hypertrank, sodass es wieder fit war und kämpfen konnte. Dann flog der Vogel in den Ring. Lana schickte ihr Tandrak ins Rennen.


    "Feelinara, Nebelfeld", befahl Valerie, " und Togekiss, Aquawelle auf Dartignis!"
    "Dartignis, ausweichen und mit Stahlflügel auf Feelinara", rief Shinja.
    "Tandrak, Giftschweif auf Feelinara", rief Lana.
    "Immer alle auf einen", seufzte Valerie, aber ihr werdet euch noch wundern."


    Feelinara erzeugte einen weißlichen Nebel, welcher den gesamten Raum in milchiges Licht tauchte. Dartignis wich unterdessen Togekiss Aquawelle aus und stürzte hinab Richtung Feelinara. Doch die Katze war nicht mehr dort. Kurz bevor Dartignis sie im nebligen weiß erspähte, rief Valerie: "Feelinara, Doppeltem!" Nun standen zwei Feelinara vor Dartignis und rannten auf den Vogel zu. Dartignis raste mit silbern glänzenden Flügeln in eines der Pokemon hinein, doch es war nur ein Trugbild. Das echte Feelinara raste in den dichten Nebel hinein und verschwand außerhalb von Dartignis Sicht. Der Vogel wollte gerade nach oben fliegen, als eine Aquawelle ihn zu Boden drückte. Togekiss war in dem weiß praktisch nicht zu sehen.


    Unterdessen sprang Tandrak durch den Nebel und suchte seine Gegner im dichten Nebel. Das Riesenseepferdchen hörte von überallher Geräusche und sah ab und zu Schemen aufblitzen, doch es konnte einfach kein Angriffsziel ausmachen. Tandrak fuchtelte mit Giftschweif in der Luft herum, ehe eine große Katze ihn von hinten mit Mondgewalt traf.
    Der Giftdrache erhob sich ächzend, und sah wieder nichts und niemanden. Ein Schemen huschte vorbei und die zunehmende Hilfslosigkeit machte Tandrak wütend. Das Pokemon begann sich immer schneller zu drehen und erzeugte einen Tornado aus Nebel und Wind. Es spuckte eine Hydropumpe aus und formte einen Zyklon, welcher schnell an Größe gewann.
    Irgendwo schrie jemand auf und Tandrak hörte zwischen schreien und krachen eine Stimme. Seine Trainerin. Beinahe flehend klang sie.
    "Bitte, Tandrak, hör auf!" Der Giftdrache gehorchte. Er legte die selbst geschaffene Naturgewalt nieder und sah, wie der Nebel sich verflüchtigte. Die Arena lag in Schutt und Asche. Holzbretter lagen auf der Straße und die Uhr lag in einem Haus. Von den anderen Pokemon fehlte jede Spur. Nur Lana stand noch da, an einem Türpfeiler festgeklammert und von Kratzern übersät.
    "Bitte, Tandrak", bat sie, "hör auf damit."
    Tandraks Wut wich Frustration. Der Wut wich Trauer und Scham über das, was er angerichtet hatte. Der Giftdrache stieß ein klagendes Gebrüll aus und sprang mit großen Sprüngen davon.
    "Tandrak, warte", schrie Lana aus voller Kehle, doch das Pokemon sprang immer weiter, bis es hinter den Häusern verschwunden war.
    "Nein, Tandrak, bleib hier“, rief Lana und rannte los. Hinter ihr erhoben sich Shinja und Valerie aus den Trümmern. "Mannohmann, ich habe noch nie so eine kräftige Attacke gesehen", sagte Valerie und weitete im nächsten Moment entsetzt die Augen, als sie das wahre Ausmaß der Katastrophe erkannte. Sprachlos blickte Valerie auf den Trümmerhaufen, der einst eine Arena gewesen war. Die Wände und die Decke waren von Tandrak gegen die umliegenden Häuser geflogen, wo sie weitere Schäden angerichtet hatten.
    „Entschuldige, ich weiß nicht, wie das passiert ist", bedauerte Shinja.
    „Hier, nehmt die Orden und verschwindet", sagte Valerie wütend, "in nächster Zeit werden keine Arenakämpfe mehr stattfinden.
    „Aber, ich kann doch nicht einfach...", begann Shinja.
    "Verschwinde", schrie Valerie ihn an. Shinja lief davon und ließ die Arenaleiterin in den Trümmern ihrer Arena zurück. Dartignis kam ihm entgegengeflogen. Offenbar war der Vogel weit davongeflogen. Shinja nahm ihn zurück in seinen Pokeball und folgte Lana nach Osten.

  • Hallo, bin durch zufall auf deine FF gekommen, und dachte mir, ich schreibe mal ein kommi^^


    als erstes ist mir aufgefallen, dass du in den meißten sätzen mit wörtlicher rede,
    Keine satzteichen wie ! und ? verwendest. An sich ist das nicht so schlimm, aber man
    Muss dann überlegen.
    Ich finnde auch,du könntest die handlungen, kämpfe undd Personen etwas detaillierter unnd genauer beschreiben, es hat
    Nicht jeder so viel phantasie, dass er sich vorstellen kann, wie jemand aussieht, oder wie genau die kämpfe aussehen.
    Zu den kämpfen fällt mir noch etwasss ein: ich finde, sie gehen viel zu schnell vorbei, u.d würdeen kaum probleme machen.
    Wenn du es richtig gut beschreiben willst, wie so ein kampf abläuft, solltest du mehr gefühle in den kampf bringen, und evtl auch
    Mal einen trainer (oder beide) verlieren lassen, um dich selbst einer herausforderung zu stellen, und der geschichte einfach ihren lauf zu lassen.
    Ich selbst weiß wie das ist da ich selbst auch geschichten schreibe, auch wenn die meißtens von aanderen themen handelt.
    Oft lässt nach einigger zeit auch die konzentration, die geduld oder der spaß am schreibben nach, aber dann hat man trotzdem neue ideeen die man
    Neu verwickeln kann.
    An sich hat mir die geschichte von der handlung her und auch von den einzelnden etappen gefallen, und ich werde auf jeden fall weiter folgen,
    Auch wenn ich wahrscheinlich nicht oft kommentieren werde


    LG: Twilight-fan2000

    Für Rechtschreibfehler haftet mein Handy!!!
    Dann möchte ich einmal Werbung für meine FF machen! lasst mir doch bitte nen Kommi da,
    ich würde mich freuen
    :D ;)

  • Erstmal danke für den Kommentar. Die "?" und "!" werden aufgrund der Satzform weggelassen.
    Nun aber erst mal zum nächsten Kapitel.


    Kapitel 10: Overpower



    Shinja rannte so schnell er konnte durch den Wald. Schon nach kurzer Zeit erreichte er den Ausgang und fand sich auf einem breiten gepflasterten Weg wieder, an dem mehrere verfallene Ruinen lagen. Dahinter erhoben sich Klippen, von denen mehrere Wasserfälle herabflossen. An einem der Fälle stand Lana und rief nach ihrem Tandrak. Doch dieses war nirgends zu sehen. Shinja ging näher heran und bemerkte plötzlich eine Bewegung von hinten. Er drehte sich um und erkannte Lokin und Zoku, welche sich neugierig umsahen.
    "Hi, was ist passiert", fragte Zoku.
    "Lanas Tandrak ist abgehauen, nachdem es die Arena in Romantia City zerstört hatte", erklärte Shinja.
    "Gut, das wir gestern dort waren und nicht erst nach euch", bemerkte Lokin.
    "Es ist da hoch", fragte er und deutete auf den Wasserfall. "Ja", mischte sich plötzlich Lana ein.
    "Gut", sagte Lokin, "dann lasst uns doch mal sehen, was wir tun können. So zum revanchieren."
    Er ließ sein Garados aus seinem Pokeball und raste mit ihm den Wasserfall hinauf.
    "Der Fluss kommt aus Fluxia", rief Lokin, "Ich folge ihm und ihr geht in die Stadt, vielleicht ist es schon dort."
    "Ich komme mit dir", rief Zoku.
    "Nein, das schaffe ich schon", entgegnete Lokin.
    "Wenn du meinst", antwortete Zoku.
    "Warte, Tandrak ist viel stärker als du vielleicht glaubst", rief Lana, "außerdem kannst du es ohne meinen Pokeball nicht einmal einfangen."
    "Muss ich nicht", wiedersprach Lokin, "ich treibe es einfach nach Fluxia, falls es nicht schon dort ist." Mit diesen Worten düste er davon.
    "Wenn der wüsste", seufzte Lana. "Ich reite hinterher, und sorge dafür, dass er keine Dummheiten macht", schlug Zoku vor und schwang sich auf sein Garados.
    "Er ist oft der Meinung, dass er alles am besten selbst könnte", fügte er hinzu. Dann ritt er ebenfalls auf seinem Pokemon davon.


    Tandrak pflügte weiter durchs Wasser. In der Ferne sah er einen größeren See, an dem eine kleine Stadt lag. So langsam fragte Tandrak sich, ob es wohl eine gute Idee war, einfach abzuhauen. Langsam begann er sich einsam zu fühlen und wünschte sich, all das wäre nie passiert. Seiner Trainerin musste er wohl wie ein Monster vorkommen. Ein Monster, das alles um sich zerstört und sich am besten von allem fern hält.
    "Bin ich... ein Monster", fragte der Giftdrache sich.
    "Nein", erklang plötzlich eine tiefe Stimme in seinem Kopf. Tandrak schreckte zurück und sah in alle Richtungen. Am Rande des Flusses saß ein großes mausartiges Pokemon. Im Schneidersitz schwebte es knapp über dem Boden.
    "Wer bist du", fragte Tandrak. Das Wesen, das ihn unentwegt anstarrte, kam näher heran und schwebte nun über den Wellen.
    "Ich bin Mewtwo", antwortete es.
    "Was weißt du schon über mich", fragte Tandrak.
    "Eine ganze Menge", begann Mewtwo, "als die Menschen in Hoenn Groudon und Kyogre die Schöpfer von Land und Meer erweckten, warst du ein Teil von Kyogres Armee. Er verlieh dir und einigen anderen Auserwählten besondere Kräfte, um bestimmte Teile seiner Armee anzuführen. Groudon tat dasselbe mit seiner Armee. Zum Glück wurden die beiden durch einen anderen Menschen aufgehalten, sodass es nie zum Kampf kam."
    "So etwas spricht sich herum", fügte das Psychopokemon hinzu.
    "Ich kehrte nach Hause zurück", fuhr Tandrak fort, "ich musste mit den Kräften Leben, welche zur totalen Zerstörung gedacht waren. Aber ich kann sie nicht bändigen. Ich kann ihren Zorn nicht kontrollieren."
    "Lana wird es dir beibringen", sagte Mewtwo, "du musst ihr nur vertrauen."
    "Und warum sollte ich dir das glauben", fragte Tandrak misstrauisch.
    "Freundschaft entsteht aus Gemeinsamkeit, Monster entstehen aus Einsamkeit", schlussfolgerte Mewtwo, "eine Lektion, die ich auch lernen musste. Damals, als ich von Menschen geschaffen wurde. Wild und unkontrollierbar. Mit einem Zorn, die Welt zu vernichten, welcher selbst meine Schöpfer zum Versuch trieb, mich zu wieder zu vernichten, auf, dass alles ungeschehen sein würde."
    "Ich danke dir für das Gespräch", sagte Tandrak.
    "Lana wird in der Stadt dort am Ende des Flusses auf dich warten", antwortete Mewtwo und schwebte davon. "Danke", rief Tandrak dem Pokemon hinterher.
    "Dir auch", gab es zurück. Zufrieden fügte Tandrak weiter den Fluss entlang, während sich von hinten ein Garados näherte.
    "Keine Sorge, ich will dir nichts Böses", sagte der Mensch, welcher auf dem Garados saß. Doch Tandrak wollte keine Zeit mehr verlieren und raste los.
    "Hey, warte", rief der Mensch ihm hinterher. Ein weiteres Garados kam heran und folgte Tandrak nun ebenfalls. Doch Tandrak war schneller und stärker. Er hängte die Garados langsam ab, doch plötzlich führten sie eine Megaentwicklung durch und holten schnell wieder auf. Tandrak gab noch mehr Gas und näherte sich in hohem Tempo der Stadt. Er sah Lana am Steg stehen und raste voller Freude auf sie zu. Irgendwie hatte er sie bereits vermisst.
    "Stopp, Tandrak", rief Lana. Der Giftdrache bremste stark ab, krachte allerdings trotzdem gegen den Steg und kam hart auf dem Stein auf.
    "Alles in Ordnung, Tandrak", fragte Lana und beugte sich zu ihm herunter. Tandrak blinzelte. Eine Träne verließ sein Auge. Er spürte Erleichterung und hatte das Gefühl, endlich wieder dort zu sein, wo er hingehörte.


    "Na, das hat doch sehr gut funktioniert", lobte sich Lokin und sprang auf den Steg.
    "Gut funktioniert nennst du das? Tandrak hätte sich verletzten können", fuhr Lana ihn ein.
    "Dein Pokemon ist vor uns geflüchtet", entgegnete Zoku. "Ja, vor euch würde ich auch flüchten", schimpfte Lana. "Entschuldige, aber was hätten wir denn tun sollen", fragte Lokin.
    "Ach, ich weiß auch nicht", antwortete Lana.
    "Wenigstens ist nichts passiert", warf Shinja ein.
    "Shinja, du schaffst es immer, denn Nagel auf den Kopf zu treffen", lobte Lokin, "wie sehr ich das doch vermisst habe." Dann brachen sie alle in Lachen aus und beruhigten sich erst nach kurzer Zeit wieder.
    "Mannohmann, das ist wie ein Treffen mit guten alten Freunden", sagte Shinja.
    "Vermutlich ist es genau das", vermutete Zoku.
    "Ja, warum lassen wir die Vergangenheit nicht ruhen", fragte Shinja.
    "Genau, scheiß auf C-Gis. Ab jetzt sind wir wieder wir", stimmte Lokin zu.
    "Lasst uns doch mal einen Kampf austragen", schlug Lana vor, "so ganz unter Freunden. Auch wenn ich noch ein wenig misstrauisch bin, was euch zwei angeht."
    "Das kann ich verstehen", sagte Zoku, "aber das wird schon noch."
    „Hoffen wir`s", antwortete Lana.
    "Wie wäre es mit ich und Lana gegen euch zwei", schlug Shinja vor.
    "Machen wir", bestimmte Lokin. Sie stellten sich gegenüber, sodass auf einer Seite der große See und auf der anderen die Stadt Fluxia lag. Zoku schickte Resladero in den Kampf, während Lokin mit Caesurio begann. Shinja begann mit Amphizel und Lana mit Brigaron.
    "Diesmal werden wir nicht verlieren, nicht wahr, Iga", fragte Lana. Das Pflanzenpokemon ließ ein zustimmendes Geräusch von sich hören.


    "Wird Zeit, dass ich mal Amphizel einsetze", sagte Shinja, „Los, Eisstrahl auf Resladero!" Amphizel sprang nach vorne, sammelte Energie und schoss einen dünnen kalten Strahl ab. Resladero wich auf und schoss nach oben.
    "Jetzt, Resladero, Flying Press", befahl Zoku. Der Kampfvogel stürzte sich auf den blauen Frosch, welcher, flink wie er war, rechtzeitig zu Seite huschte und außer Reichweite sprang.


    "Das war doch ein guter Anfang", sagte Lokin", Caesurio, Kreuzschere auf Brigaron!" Caesurio sprintete nach vorne, doch Brigaron aktivierte die Schutzstacheln.
    "Vorsicht, Iga", rief Lana. Caesurio sprang nach oben und Brigaron riss das Schild hoch. Gerade rechtzeitig konnte er Caesurios Angriff abwehren und das Pokemon zur Seite schleudern.
    "Jetzt, Hammerarm", rief Lana. Brigaron sprang los und rammte seine Faust in Caesurio, kurz bevor das Pokemon überhaupt aufgestanden war.
    "Eins zu null", meinte Lokin", hier kommt das nächste Pokemon. Los, Lohgock!"
    Aus Lokins Pokemon erschien ein Feuer-Kampfpokemon mit sehr langen krallenbewerten rot-gelben Beinen, grauen Händen und langen weißen Haaren. Das Gesicht und der Oberkörper waren zum größten Teil rot. Auffällig an dem Feuerkampfhahn war noch der kleine Schnabel.
    "Lohgock, Feuerfeger auf Brigaron", befahl Lokin.


    "Amphizel, schnapp dir Lohgock mit Hydropumpe", rief Shinja. Der Frosch schoss sogleich einen Wasserstrahl ab, doch das Feuerpokemon war schneller. Mit sprunghaften Schritten rannte es voraus und trat mit einem Bein, welches von Flammen umzüngelt wurde nach Brigaron. Doch dieser schaffte es, mit Schutzstacheln zu blocken. Amphizel schoss erneut eine Hydropumpe ab. Doch Lohgock sprang hoch in den Himmel hinein. Amphizel sprang hinterher und feuerte Wasser ab.
    "Jetzt, Lohgock, Himmelsfeger", befahl Lokin und aktivierte plötzlich einen Megastein an seinem Handgelenk. Noch im Flug vollführte Lohgock die Entwicklung, und rammte den Frosch zu Boden. Als der Kampfhahn landete, hatte er rote Füße und schwarze Beine. Die weißen Haare gingen schräg nach oben und es hatte weitere vor seiner Brust. Außerdem züngelten an seinen Händen jeweils zwei lange Flammenbänder. Mit enormer Geschwindigkeit raste Lohgock nun mit einem weiteren Feuerfeger in Brigaron hinein, welcher keine Zeit mehr zum reagieren gehabt hatte. "Nun steht es zwei zu eins für uns", erklärte Lokin, "könnt ihr noch mithalten?"
    "In Sachen Megaentwicklung bestimmt", antwortete Shinja, "Los, Lucario!"
    "Ich fürchte, ich habe keine andere Wahl", sagte Lana, "Los, Tandrak!"
    "Bitte, übertreibe es nicht", bat sie ihr Pokemon. Tandrak nickte, doch Lana war trotzdem mulmig zu mute.
    "Hier draußen kann ja nicht so viel passieren", bemerkte Zoku.
    "Wenn du meinst, dann kann es ja weitergehen", schlug Lana vor, "Tandrak, Hydropumpe auf Lohgock!"
    Tandrak gehorchte und schoss eine dermaßen kräftige Wasserfontäne ab, sodass Lohgock ein ausweichen erst in allerletzter Sekunde gelang.
    "Und jetzt mit Himmelhieb auf Lucario", befahl Lokin. "Lucario, Aurasphäre", rief Shinja und ließ seinem Pokemon ebenfalls die Megaentwicklung durchführen. Lucario lud eine Energiekugel nach der anderen und schoss sie alle ab. Doch Lohgock wehrte die Aurasphären mit seinen Fäusten ab, indem er sie zertrümmerte. Das Feuerpokemon kam immer näher, sodass Lucario zur Seite huschte und mit Nahkampf angriff. Während es einen waren Fausthagel auf Lohgock eindrosch, hörte er plötzlich eine Stimme hinter sich: "Jetzt, Resladero, Aero-Ass!" Etwas Schweres krachte von der Seite in ihn hinein und warf ihn von Lohgock weg. Ächzend schrammte er über den Boden, schaffte es aber, sich wieder aufzurichten. "Tandrak, nochmal Hydropumpe auf Lohgock. Doch der Feuerkampfhahn wich wieder im letzten Moment aus und sprang nach vorne auf Tandrak zu. Ehe dieser die Hydropumpe hinaufschicken konnte, setzte Lohgock bereits über ihm mit Sturzflug zur Landung an.
    Der Hahn sauste herab, doch Lucario kam von der Seite und rammte ihn zur Seite, wo er Lohgock in den Boden rammte und mit einem Erdbeben ordentlich durchschüttelte. "Und schon steht es zwei zu zwei", stellte Lokin fest, "los, Caesurio!"
    "Mannohmann, eure Pokemon haben massiv viel Power", stellte Zoku fest, "doch könnt ihr auch bei meinem nächsten Pokemon mithalten? Resladero, komm zurück. Los, Gengar!"
    Ein lilanes Geistpokemon erschien und Zoku aktivierte direkt seine Megaentwicklung. Nun stand das lilane Pokemon auf drei rot glühenden Beinen und hatte ein rundes drittes Auge dazubekommen.
    "Gengar, Zauberschein auf Tandrak", befahl Zoku.
    "Was?", fragte Lana verblüfft, während Tandrak bereits in weißes Licht eingehüllt und in den See geschleudert wurde, wo es versank.
    "Tandrak", fragte Lana laut und lief an den Reling. Dort kräuselte sich bereits das Wasser und ein Strudel entstand. "Bitte nicht schon wieder", flehte Lana. Doch die Wassermassen rasten bereits nach oben und formten eine Windhose.
    "Gengar, nochmal Zauberschein", befahl Zoku.
    "Stopp", schrie Lana,
    "Tandrak wird sonst noch die ganze Stadt in Schutt und Asche legen!"
    "Aber wir müssen es aufhalten", erwiderte Lana.
    "Ja, da hast du allerdings recht", gab Lana zu und rannte den Steg entlang. Sie sprang in das tosende Wasser und ließ sich Richtung Windhose treiben.
    "Lana, nein, tu das nicht", schrie Shinja, doch sie wurde bereits in die Höhe gerissen. Während Lana immer höher stieg, bekam sie langsam Panik. Was hatte sie sich nur dabei gedacht? Doch jetzt gab es kein Zurück mehr, sodass Lana sich immer weiter hinauf treiben ließ, während die Windhose sich Fluxia näherte. Oben an der Spitze drehte sich Tandrak, voll mit blinder Wut.
    "Tandrak, bitte, hör auf damit", versuchte Lana gegen die Naturgewalten anzuschreien. Doch gegen das Brüllen des Sturmes war ihre Stimme nicht mehr als ein Flüstern. Ein Hauch, zerstört von der leichtesten Brise. Plötzlich schoss Lana über die Spitze hinaus. Auf einmal war sie außerhalb des Wassers und schoss auf die Stadt zu.
    "Hiiilfeeee", schrie sie panisch und hielt sich die Hände vor das Gesicht, während sie sich rasend schnell dem Boden näherte.

  • Nun kommt das nächste Kapitel. Ein Teil ist kursiv geschrieben und aus dem Spiel: Pokemon X/Y zitiert worden.


    Kapitel 11: Blüte von Cromlexia
    Die Windhose wütete weiter auf das Festland zu. Teile des Relings waren bereits aus der Verankerung gerissen und mehrere kleine Fischerboote wurden zertrümmert und in alle Himmelsrichtungen gestreut. Unterdessen kam Lana dem Boden immer näher. Mit angsterfülltem Gesicht sah sie ihrem Ende entgegen. Sie schrie, als plötzlich die Zeit stehen zu bleiben schien. Doch in Wahrheit schwebte Lana in der Luft. Sie sah zur Seite und entdeckte Mewtwo, welcher sie langsam zu Boden legte. "Danke", sagte Lana erleichtert und überrascht. Sie stand zitternd auf, doch ihre Beine gaben nach, sodass sie wieder zu Boden sank. So saß sie da und sah, wie Mewtwo auf den Wirbelsturm zuflog und ihn mithilfe seiner psychischen Kräfte erstarren ließ. Dann streckte er seine Arme auseinander, sodass die Windhose zerfetzt wurde und das Wasser wieder im See versank. Auch Tandrak fiel zurück ins Wasser. Doch das Psychopokemon holte ihn wieder an die Oberfläche und beförderte Tandrak auf den Steg. Es kamen bereits viele Schaulustige und erschrockene Menschen angelaufen, doch Mewtwo kümmerte das nicht.
    "Ich habe versagt", stellte Tandrak fest.
    "Ja, aber das habe ich auch oft genug", entgegnete Mewtwo.
    "Gib nicht auf, irgendwann wirst du es schaffen", fügte das Pokemon hinzu. "Danke", sagte Tandrak, ehe er in seinem Pokeball verschwand.
    "Platz da", rief plötzlich jemand. Astrid, die Arenaleiterin von Fluxia trat durch die Menschenmenge, welche sich bereits gebildet hatte.
    "Hier gibt es nichts mehr zu sehen", fügte sie im strengen Ton hinzu, "und ihr kommt bitte mit." Astrid führte Lana, Shinja, Lokin und Zoku in ihre Arena. Diese bestand aus einem kleinen Raum, in dessen Mitte ein kleiner Teppich mit einem Bild einer Galaxie darauf zu sehen war. "Ich will ja nichts sagen, aber irgendwie ist ihre Arena ziemlich klein", stellte Zoku fest. "Nun, das wird wohl so sein, weil du nur auf die Äußerlichkeiten achtest. Würdest du weitergehen, würdest du ein ganzes Universum entdecken", erklärte Astrid.
    "Sie meinen den Teppich", fragte Zoku.
    "Blödsinn Schwachkopf", schimpfte Astrid, "folgt mir bitte." Sie gingen in die Mitte des Raumes, als plötzlich alle Wände wegbrachen und in der Unendlichkeit eines dahinterliegenden Universums verschwanden.
    "Na, was sagst du jetzt", fragte Astrid schadensfroh.
    "Wo sind wir hier", fragte Lana.
    "Dies ist ein Teil der Zerrwelt. Ihr wisst schon, dort wo Giratina lebt. Allerdings sind wir sehr weit weg. Zu weit, als dass Giratina uns jemals erreichen könnte. Beim teleportieren nutzen Pokemon diesen Ort um in kürzester Zeit große Distanzen zurückzulegen. Dies erfordert allerdings sehr viel Kraft", erklärte Astrid. Sie holte einen Meisterball hervor und ließ Mewtwo heraus.
    "Dies ist mein stärkstes Pokemon, welches ihr ja schon kennengelernt habt", sagte Astrid.
    "Ist es dasselbe, welches Team Plasma gefangen gehalten hatte", fragte Zoku.
    "Natürlich Schwachkopf, es gibt nur eines. Und das wird wohl auch so bleiben", sagte Astrid, "und jetzt hör bitte mit den dummen Fragen auf, oder ich befördere dich in die Abgründe dieser Welt." Dann wandte sie sich Lana zu.
    "Dein Tandrak ist etwas ganz Besonderes." Sie erzählte Lana von dem, was Mewtwo bereits mit dem Giftdrachen besprochen hatte.
    "Au ha", entfuhr es Lana.
    "Aber wie kann ich ihm helfen, seine Macht zu kontrollieren", fragte sie.
    "Mit Meditation und einer Menge Training natürlich", erklärte Astrid.
    "Was ist eigentlich mit dieser Prophezeiung", fiel Shinja ein.
    "Stimmt, ihr zwei wart ja auch dabei. Nun, so wie es aussieht, versucht jemand die Welt zu vernichten", antwortete Astrid.
    "Ich weiß zwar nicht, wovon ihr sprecht, aber dann müssen wir sie aufhalten", mischte sich Lokin ein. "Diese Worte von jemandem zu hören, der mal ähnliche Pläne verfolgt hat, ist durchaus interessant, wenn nicht sogar äußerst merkwürdig", sagte Astrid, "aber ich kann dir sagen, wenn ich wüsste, wer so etwas versucht, dann hätte ich diesen jemand schon lange aufgehalten."
    "Ich glaube, es ist dieses Team Flare", vermutete Shinja, "immerhin habe sie das Kraftwerk besetzt und versucht, mich zu töten, damit Team Plasma sich nicht einmischt."
    "Dabei hatten wir das noch nicht einmal vor", bemerkte Zoku.
    "Ja, ihr Schwachköpfe habt lieber versucht zwei Megasteine gleichzeitig auf ein Pokemon einzusetzen", schimpfte Astrid.
    "Ist ja gut, ich habs kapiert", rief Zoku wütend.
    "Schön", sagte Astrid.
    "Okay, vielleicht sollten wir wieder auf das wesentliche zurückkommen", schlug Lana vor. "Bestimmt", stimmte Astrid zu, "wir sind hier, damit ich versuchen kann, Tandrak Kyogres Kraft zu nehmen. Dann wäre es wieder gewöhnlicher. Oder es muss sich auf lange Trainingseinheiten gefasst machen."
    "Sollten wir uns nicht vorher um Team Flare kümmern", fragte Shinja.
    "Das wollte ich gerade vorschlagen, Besserwisser", antwortete Astrid, "entschuldige, ich habe heute einen schlechten Tag.
    " Sie kehrten wieder in den kleinen Raum zurück und verließen die Arena.
    "Ihr Versteck befindet sich in einem Cafe in Illumina City", erklärte Shinja. "Hmm, für einen Teleport ist das eindeutig zu weit", bemerkte Astrid, "hat jemand ein Flugpokemon, das groß genug für uns alle ist?"
    Alle verneinten.
    "Das hatte ich befürchtet", sagte Astrid, "nun gut, dann gehen wir eben zu Fuß." Sie gingen zurück auf die Route mit den Ruinen und von dort aus nach Südwesten einen Weg mit sehr viel hohem Gras auf beiden Seiten.
    "Hier stand einst ein großes Hotel, "erklärte Astrid, doch leider ist es abgebrannt und rostet nun vor sich hin."
    "Moment, ich glaube da war etwas", bemerkte plötzlich Lokin und deutete auf das hohe Gras. Das begann plötzlich stark zu stark zu rascheln und ein großes gehörntes Pokemon sprang heraus. "Zurück", rief Astrid und schob die Gruppe nach hinten, "das ist ein Nidoking!" Sie griff nach einem Pokeball, doch Shinja kam ihr zuvor.
    "Los, Amphizel, Hydropumpe", befahl er. Der blaue Frosch sprang aus dem Ball und schoss das Nidoking zurück ins hohe Gras. Doch dieses sprang sogleich wieder hervor und ließ seinen Schweif silbern aufglühen. Es peitschte Amphizel mit eine kräftigen Eisenschweifattacke zur Seite und setzte mit Vielender nach. Amphizel sprang hoch und schoss erneut eine Wasserfontäne ab. Nidoking wurde nach hinten gedrückt, ließ mehrere spitze Steine heraufschweben und schoss die Steine dem Frosch entgegen. Amphizel brach die Attacke ab und wich den Steinen aus. Doch, gerade als er gelandet war, wurde er von einem Erdbeben durchgeschüttelt. Amphizel begann weiß zu glühen, entwickelte sich zu Quajutsu weiter und sprang noch weiter nach oben. Von dort auf warf es Wasserwurfsterne ab und traf Nidoking damit.
    Das wilde Pokemon wurde zurückgetrieben und Shinja fing es mit einem Pokeball ein. Quajutsu landete wieder. Es hatte nun sehr breite Oberschenkel auf denen jeweils ein Sternmuster war. Sein Kopf war nun spitzer und der weiße Schaum war weg. Nun wirkte der Frosch wie ein Ninja. Shinja bedankte sich bei ihm und schickte ihn zurück in seinen Pokeball.
    Sie erreichten Illumina wenig später und Shinja führte sie zu dem Cafe, aus welchem er geflohen war. "Das Bistro Flordelis", stellte Lana fest, "ich kann gar nicht glauben, das Flordelis etwas damit zu tun habe könnte. Ich meine, eigentlich ist er ein ganz netter Mensch.“
    "Genau wie der Schwachkopf hier drüben, lässt du dich von Äußerlichkeiten täuschen", bemerkte Astrid und erntete einen wütenden Blick von Zoku. Astrid betrat das Bistro und wurde direkt von einem Kellner aufgehalten.
    "Tut mir leid, aber heute ist geschlossen", sagte er.
    "Natürlich, wie könnte es auch anders sein, nicht wahr", fragte Astrid.
    "Genau", antwortete der Kellner.
    "Es ist hinter dem Schrank dort", sagte Shinja und ging auf den ihn zu.
    "Hey, Finger weg", rief der Kellner. Doch Shinja drückte den Schrank zur Seite und legte den Eingang frei.
    "Dann wollen wir mal", schlug Astrid vor und ging voran.
    "Moment, da können sie nicht rein", entgegnete der Kellner. "
    Wie sie sehen, kann ich es sehr wohl", sagte Astrid. Sie erreichten einen Aufzug, vor dem ein Eingabefenster angebracht war.
    "Wir benötigen das Passwort", bemerkte Astrid, "wären sie wohl so freundlich?"
    "Sind sie verrückt", fragte der Kellner. Blitzschnell schlug Lokin ihm in den Magen und schleuderte ihn gegen die Aufzugtür. Dann nahm er ihn in den Schwitzkasten und fragte: "Währen sie wohl so freundlich?" Doch der Kellner sagte nichts.
    "Gut, dann werde ich jetzt fester zudrücken", erklärte Shinja, "dabei werden ihre Halsschlagadern zusammengequetscht, sodass das Gehirn nicht mehr gut durchblutet werden kann. Was bedeutet, dass sie nach etwa sechs Sekunden bewusstlos sein werden und wenn ich danach weiterdrücke sogar tot."
    "In Ordnung, ich mach`s", ächzte der Kellner und gab das Passwort ein.
    "Vielen Dank", sagte Lokin und schleuderte ihn in den Flur. Es gab keine Knöpfe und sie fuhren direkt nach unten. Die Gruppe folgte einem langen Gang, an dessen Ende eine Zelle stand. Davor stand Flordelis und im Inneren ein baumhoher Mann mit langen weißen Haaren und abgetragenen Klamotten.
    "Hey, den haben wir doch in der Steppe gesehen", fiel Lana ein.
    "Stimmt", bemerkte Shinja. Flordelis wandte sich ihnen zu und war sichtlich überrascht.
    "Sieh an, Lana Starwood, das Finsttrio und die Arenaleiterin von Fluxia. Was verschafft mir die Ehre eures Besuchs", fragte er.
    "Wir sind hier um dich aufzuhalten", antwortete Astrid.
    Flordelis lachte. "Es kann nicht mehr aufgehalten werden. Es hat bereits begonnen. Kommt, Azett wird uns erzählen, was die Welt vor 3000 Jahren schon mal in den Untergang getrieben hat." Er deutete auf die Zelle und ließ den riesenhaften Mann beginnen:

    "Diese Geschichte hat sich vor langer, ja sehr langer Zeit zugetragen. Sie handelt von einem Pokemon und einem Mann, die eine tiefe Freundschaft verband. Die Zeit, in der die beiden lebten, wurde von einem Krieg erschüttert. Auch das Pokemon, das der Mann liebte, wurde in die Schlacht geschickt. Einige Jahre vergingen, ohne jegliche Kunde von seinem Verbleib. Schließlich erhielt der Mann eine kleine Kiste mit den Überresten seines Pokemon. In seinem Herzen entbrannte der Wunsch, seinem geliebten Pokemon das Leben zurückzugeben. Also entwickelte der Mann eine Maschine, die Tote zum Leben erwecken konnte. Endlich war er wieder mit seinem geliebten Pokemon vereint. Doch der Schmerz saß immer noch tief in seinem Herz und in seiner Brust tobte noch immer der Zorn. Er war voller Hass auf die Welt, die ihm sein geliebtes Pokemon genommen hatte. Und so baute er die Maschine schließlich zur ultimativen Waffe um. Der Mann erhob sich selbst zum Boten der Zerstörung und setzte dem Krieg ein Ende. Doch das Pokemon, dem er das ewige Leben geschenkt hatte, wusste von seinen Taten. Es wusste, dass es sein Leben einzig dem Opfer unzähliger anderer Pokemon verdankte. Das wiederauferstandene Pokemon beendete seine Freundschaft mit ihm und verschwand. Ihr müsst den Schlüssel zurückerlangen! Die ultimative Waffe darf nicht zum Einsatz kommen! Oder wollt ihr denselben, nicht endenden Schmerz spüren, der mich schon so lange plagt?"


    "Er hatte denselben Namen wie ein König, der vor 3000 Jahren regierte", erklärte Flordelis, "den Schlüssel hatte er um seinen Hals hängen, warum auch immer."
    Flordelis ging den Flur entlang und betrat einen Raum.
    "Warum tut ihr das", fragte Astrid und lief hinterher. Die anderen folgten ihr.
    "Ich strebe nach einer Welt der Schönheit. Einer Welt der Gerechtigkeit und des Friedens", sagte Flordelis, "diese Welt ist verdorben und nicht mehr zu retten. All meine Versuche waren vergebens. Es gibt immer noch überall Kriege, Leid und Armut."
    "Und ihr glaubt, das wäre der einzige Ausweg", fragte Lana.
    "Ja, das ist der einzige Ausweg, leider", antwortete Flordelis. Im hinteren Teil des Raumes stand Xeros.
    "Wir haben Besuch", sagte Flordelis, "aber lass dich davon nicht aufhalten."
    "Ah, Shinja", stellte Xeros fest, "hatte ich nicht deutlich gemacht, dass du uns nicht mehr in die Quere kommen sollst? Und jetzt bringst du auch noch das gesamte Finsttrio mit."
    "Ja, ihr habt doch nicht etwa geglaubt, ich würde mich nicht rächen wollen, für Zorros Tod, oder", fragte Shinja.
    "Vermutlich", sagte Xeros, "doch jetzt achtet auf den Monitor." Xeros drehte sich um und drückte auf einen roten Knopf. Vor ihm war ein großer Bildschirm, welcher das Dorf Cromlexia zeigte, genauer gesagt, die drei Säulen im Dorfzentrum.
    "Und nun beginnt es", sagte Flordelis, "die Blüte von Cromlexia erwacht." Plötzlich bebte die Erde auf dem Monitor und die Steinsäulen versanken unter der Erde. Dann hörte man ein lautes Krachen und aus dem Boden brach eine rosafarbene Lanze hervor. Die Spitze fuhr gen Himmel und wurde nach unten hin immer breiter. Als die Lanze ihren Höhepunkt erreicht hatte, begann sie langsam, sich zu drehen. Mehrere Risse bildeten sich im rosanem Kristall und die Spitze begann sich zu entfalten. "Wenn die Spitze komplett entfaltet ist, schießt sie eine gewaltige Ladung Energie ab", erklärte Flordelis, "Wenn ihr es rechtzeitig bis dorthin schafft, werdet ihr sehen, wie es funktioniert. Wenn nicht, dann kann ich für nichts garantieren." Mit diesen Worten verließ Flordelis den Raum und Xeros folgte ihm.
    "Los, Simsala", rief Astrid, "Teleport, Richtung Cromlexia!"
    Auf dem Monitor entfalteten sich die einzelnen Spitzen weiter nach außen zu einer Blüte. Ein gleißendes Licht verließ den Kristall. Simsala hob seine Löffel, konzentrierte sich und umschloss alle Anwesenden in einer psychischen Kugel. Kurze Zeit später sprengte er die Kugel wieder und sie fanden sich im Skaterpark wieder.
    "Hier sind wir falsch", stellte Lokin fest.
    "Simsala hat nicht genug Kraft für einen weiteren Teleport, geschweige denn für die gesamte Strecke. Von hier aus müssen wir laufen", erklärte Astrid, “ Habt ihr Rollschuhe? Dann benutzt sie jetzt." Wenig später flitzten Astrid, Lana, Zoku, Shinja und Lokin auf Rollschuhen durch den Skaterpark und die daran anliegende Route entlang Richtung Geolinkhöhle. Lokin war am schnellsten, doch Shinja und Zoku waren ihm dicht auf den Fersen.
    "Diesmal schlagen wir dich", rief Shinja und presste die Rollen noch stärker in den Boden hinein. "Sehen wir mal, wer als erster ankommt", sagte Zoku und überholte Lokin. Doch dieser schubste ihn zur Seite und übernahm wieder selbst die Führung.
    "So leicht mache ich es euch aber nicht", entgegnete Lokin. Zoku fiel hinter Shinja zurück, doch war ihm kurze Zeit später wieder direkt auf den Fersen. Shinja gab alles was er hatte und spürte eine Freude, wie er sie schon lange nicht mehr gespürt hatte.
    "Wenn die Welt schon untergeht, will ich wenigstens noch dich schlagen", rief er Lokin entgegen. "Dafür musst du dich aber noch mehr anstrengen", warf dieser ein und gab noch mehr Gas. Sie rasten am Kampfschloss vorbei und erreichten die Geolinkhöhle. Lokin bremste ab um nicht über den unebenen Boden der Höhle zu stolpern, doch Zoku hatte ihn bereits wieder eingeholt und nutzte den Moment, um an ihm vorbeizuspringen. Siegessicher raste Zoku voran, als er plötzlich ein lautes sehr hohes kreischen vernahm. Ein lilaner Blitz raste in ihn hinein und während Zoku sich noch vor Schmerz die Ohren hielt, rammte ihn etwas nach hinten und er fiel zu Boden.
    Zoku war noch zu erschrocken, um reagieren zu können, als sich plötzlich eine lilane Fledermaus auf seinem schmerzenden Bauch erhob und benommen umherwankte. Das Pokemon hatte große Ohren, die ein bisschen wie runde Lautsprecher wirkten.
    "Hey, du hast ein ef-em erwischt", stellte Lokin fest. Zoku stöhnte laut und erhob sich langsam. "Ooooh, meine Ohren. Dieses Pokemon hat eine verdammt laute Stimme", bemerkte er. Inzwischen näherten sich auch Lana und Astrid. Beide waren bereits aus der Puste, obwohl die Arenaleiterin es sich nicht anmerken lassen wollte.
    "Ah, schön, das ihr auch mal kommt", sagte Shinja.
    "Ja, Mannohmann, seid ihr schnell", schnaufte Lana und lehnte sich erschöpft an die Höhlenwand. "Tja, das macht die jahrelange Erfahrung", stellte Lokin fest.
    "Hey, ich hab das ef-em gefangen", bemerkte Zoku, "können wir weiter?"
    "Ja, wir sollten nicht trödeln, während die ultimative Waffe sich noch auflädt", stimmte Astrid zu. Sie erreichten den Ausgang und rasten durch Reliviera City nach Norden. Das helle Licht war bereits in der Ferne zu sehen. Doch es passierte noch mehr. All die umliegenden Steinmonolithe gaben nun Energie in Form von gebündeltem Licht ab, welches sich in der sie weiterhin öffnenden Blüte sammelte. Die äußersten Spitzen hatten fast die waagerechte erreicht, und nach innen hin entfalteten sich immer kleiner werdende Spitzen. Die Mitte leuchtete im gelben Licht und ließ Unmengen an Energie pulsieren.
    "Woher kommt die Energie", fragte Lana.
    "Die Steine", begann Astrid, "das müssen Grabsteine sein. Die Pokemon aus vergangenen Tagen, die der Waffe schon einmal ihre Energie geschenkt habe. Aber da muss noch mehr sein. Etwas weitaus mächtigeres. Kommt, es ist gleich soweit!"
    Die Gruppe fuhr auf die Grabsteine zu, doch diese waren von Mitgliedern des Team Flares umstellt. Im Sprint zückte Astrid ihren Pokeball und entließ erneut Simsala aus diesem. "Simsala, wir müssen noch näher ran", schrie sich, und das Psychopokemon sammelte wieder Energie, doch diesmal war sie nur sehr schwach. Der größte Teil von Simsalas Energie wurde von der Waffe aufgesogen. Aber es reichte. Sie tauchten hinter Team Flares Reihen auf und befanden sich nun direkt vor dem erblühenden Kristall. Inzwischen hatte dieser sich komplett entfaltet und fokussierte den Rest der Energie.
    "Zurück in den Bunker", befahl jemand und alle Team Flare Mitglieder rannten auf einen breiten Steinbunker zu. Astrid, Lana, Shinja, Zoku und Lokin folgten ihnen. Es ging eine lange Treppe hinab, bis sie schließlich in einen breiten weißen Raum gelangten. An mehreren Tischen saßen Forscher in weißen Kitteln und drehten sich überrascht um, als die Meute hereinstürmte. Am Ende des Raumes stand Flordelis, vor einem großen Glaskasten, durch den man in den unteren Teil des Bunkers blicken konnte.
    "Aaah, endlich ist es soweit. Die Legenden haben genug Energie beisammen. Yveltal bringt Zerstörung herbei, Xerneas Unsterblichkeit", rief Flordelis, "es geht also los."
    "Nicht wenn wir es verhindern können", entgegnete Astrid und trat vor.
    "Ihr habt es also tatsächlich geschafft", stellte Flordelis fest, "aber ihr kommt zu spät. Die Waffe ist fast voll geladen und wird gleich ihren zerstörerischen Schuss abgeben! Alle Energie wird gebündelt und die verkehrte Welt wird vom Antlitz dieses Planeten gefegt, sodass aus ihrer Asche eine neue Welt der Schönheit aufersteht!"

  • Nach langer Zeit kommt nun Kapitel 12.

    Kapitel 12: Deathmatch


    "Nichts wird passieren, solange ich es nicht verhindern kann", rief Astrid, "Los Simsala und Mewtwo!" "Prächtig, damit wird der Maschine noch mehr Energie hinzugefügt!" bemerkte Flordelis, "Los Pyroleo und Garados!" Ein schwarz-brauner Löwe erschien, dessen Rot-gelbe Mähne um seinen Kopf herum abging. "Du hast keine Chance gegen ein legendäres Pokemon", entgegnete Astrid, "Mewtwo, Aurasphäre!" "Ach, meinst du. Dann pass mal auf", sagte Flordelis grinsend. Mewtwo lud eine blau-weiße Energiekugel, doch irgendwie wirkte das Psychopokemon extrem angespannt. Sein Gesicht war verzerrt und Schweiß perlte ihm von der Stirn. Es schoss die Aurasphäre auf Pyroleo ab, doch der Löwe konnte mühelos ausweichen. Die Kugel schlug in die Glaswand hinter Flordelis ein und zerstörte diese. "Was ist hier los", fragte Astrid entsetzt. "Ganz einfach", erklärte Flordelis, "den stärksten Pokemon entzieht die Maschine zuerst Energie. Was bedeutet, dass Mewtwo Schäden an meinen Pokemon verhindert und gleichzeitig an den Kräften der Waffe zu Grunde geht." "Na schön", sagte Astrid, "ich nehme an, es ist soweit. Verschafft mir Zeit, ich beschwöre die dritte Macht!" "Gerne", sagte Lokin und ging nach vorne. "Los, Lohgock und Caesurio!" "Ihr seid viel zu wenige", rief jemand aus der Menge heraus. Plötzlich zückten alle Mitglieder Team Flares Pokebälle und holten ihre Pokemon zum Vorschein. Sie umzingelten die Gruppe. Lana, Shinja, Zoku und Lokin entließen all ihre Pokemon, doch sie waren immer noch in der Unterzahl. Lana starrte noch auf ihren letzten Ball. "Was ist", fragte Shinja. "Ich könnte Kyogres Macht aus diesem Ball befreien. Ihr müsst nach unten. Befreit Xerneas und Yveltal, dann wird Tandrak den Rest übernehmen", antwortete Lana. Mehrere Team Flare Rüpel rannten nun nach unten, doch das Finsttrio folgte ihnen. Simsala und Mewtwo formten eine Psychobarriere um Astrid, welche immer noch in ihrer Beschwörung steckte. Lana schickte Brigaron und Panpyro zum Angriff. Sie kämpften sich durch die Reihen der übriggebliebenen Rüpel. Doch diese waren viel zu viele. Lange würden sie nicht mehr durchhalten. Doch Lana konnte Tandrak noch nicht freilassen. Die Macht der Waffe würde seine Energie einfach absorbieren, wie bei Mewtwo. Doch sie spürte, wie der Ball heiß wurde. Tandrak tobte bereits vor Wut.


    Weiter unten erreichte das Finsttrio einen rot-schwarzen Raum indessen Mitte ein schwarzer Kokon und ein weißer Baum in einer Glaskuppel eingesperrt waren und gleißend helles Licht nach oben abgab. Die enormen Mengen an Energie hüllten den Raum in helles Licht und blendeten alle Anwesenden. Das Finsttrio betrat den Raum, in dem sie bereits ein Rudel von etwa 20 Mega-Hundemon erwartete. "Nun gut", sagte Shinja und zückte seinen Kampfstab, "Los Lucario, Mega-Entwicklung und Aurasphäre!" "Lohgock, Mega-Entwicklung und Himmelhieb", befahl Lokin. "Los Resladero, Flying Press", brüllte Zoku und warf seinen Pokeball. Lucario lud eine Aurasphäre und feuerte auf die Hundemonmeute. Die Pokemon wichen zurück, doch zwei wichen getroffen zurück. Doch als nächstes setzten alle zwanzig Hunde Flammenwurf ein. Eine riesige Flammenwand schoss durch den Raum. Resladero sprang bis zur Decke hoch, doch Lucario hatte keine Chance. Er duckte sich vor Shinja und wartete. "Lohgock, hilf ihm", schrie Lokin. Das Mega- Lohgock huschte vor Mega-Lucario und zerteilte die Flammen. Dann raste das Feuerpokemon nach vorne und drosch auf die Hundemon ein. Resladero stürzte sich ebenfalls hinab. Mehrere Flammensäulen schossen hinauf. Doch Resladero schaffte es ihnen im Zickzackflug auszuweichen. Er rammte seinen Körper in ein Mega-Hundemon hinein, welches zu Boden ging, doch ehe Resladero wieder aufsteigen konnte, wurde er von einem Flammengeschoss erwisch und flog nach hinten. Auch Lucario rannte nun nach vorne. "Lucario, befreie Xerneas und Yveltal", befahl Shinja. Lucario sprang hoch und lud eine Aurasphäre. "Es ist soweit", hallte plötzlich Flordelis Stimme in den Raum hinein. Ein lautes Krachen war zu hören, als sich die Energie entlud. Lucarios Aurasphäre traf die Glasvitrine und zertrümmerte sie. Doch es schien bereits zu spät. Die Kraft der legendären Pokemon entfaltete sich. Yveltal erwachte aus seinem tiefen Schlummer und entfaltete seine schwarzen Flügel, welche zuvor zum Kokon geformt waren. Er glühte rot auf und bildete ein Ypsilon. Auch Xerneas erfasste ein Glühen. Die weiße Baumkrone wurde zum Geweih und formte ein blau leuchtendes X. Die Energie wurde freigesetzt, bis plötzlich ein grünes Z im Raum aufleuchtete. Das grüne Licht dominierte im Raum, sodass das X und das Ypsilon dahinter verblassten. "Was ist denn jetzt los", fragte Flordelis entsetzt. Zygarde war erschienen. Es schwächte Xerneas und Yveltals Macht. Doch die Waffe hatte bereits gefeuert. Weiter oben hörte man ein lautes Brüllen. Der Zorn der Meere entfaltete sich in einem wütenden Taifun. Es war, als könne man Kyogres Stimme in Tandrak hören. Als würde der Herr der Meere höchstpersönlich ihn kontrollieren. "Wir müssen hier raus", schrie Shinja. Doch seine Stimme verwehte im tosenden Sturm. Das grüne Licht war inzwischen so stark, dass er nichts mehr sah. Shinja spürte Wind um sich herum. Heftige Winde zerrten an seiner Kleidung. Shinja rannte blindlings los, doch schon wenig später riss ihm der Sturm den Boden unter den Füßen weg und er wirbelte durch die Luft. Shinja schrie laut auf, als er mehrfach gegen Metall schlug. Sehen konnte er immer noch nichts. Seine Augen waren geblendet und es kostete ihm alle Kraft, um sie offen zu halten. Dann schoss Wasser in ihn hinein. Shinja hatte bereits die Orientierung verloren, während Wind und Wasser ihn umherwirbelten. Irgendwo schrie jemand, doch Shinja konnte im Tosen des Sturms nichts verstehen. Dann gab es einen lauten Knall. Ein Knall, der alle bisherigen Laute übertönte und eine gewaltige Explosion auslöste. Das letzte, was Shinja sah, war ein gigantischer Feuerball, dessen Druckwelle ihn gegen etwas Hartes schleuderte. Er schrie auf, als ein starker Schmerz seinen Rücken hinabfuhr und er das Bewusstsein verlor. Als er erwachte und sich stöhnend aufrichtete, stand er auf Feuer. Doch etwas stimmte nicht. Die Zeit schien still zu stehen. Er sah, dass er sich hoch im Himmel befand. Unter ihm stand ein riesiger Feuerball. Darum herum schwebten Tandraks Wassermassen wie eine eingefrorene Windhose. Shinja richtete sich auf und sah Flordelis vor sich stehen. "Das also ist Zygardes Macht, es hätte die Waffe aufhalten können, doch sie hatte bereits gefeuert", stellte Flordelis fest. "Und nun", fragte Shinja. "Ich weiß nicht", vermutete Flordelis, "vermutlich will Zygarde, dass wir über das Schicksal entscheiden." "Nun gut, warum entscheiden wir das nicht durch einen Kampf", schlug Shinja vor. "Warum nicht", stimmte Flordelis zu und zückt einen Pokeball. "Los, Pyroleo", rief Flordelis. "Los, Quajutsu, Hydropumpe", befahl Shinja. Pyroleo wich dem Wasserstrahl aus und traf den Frosch mit Flammenwurf. Quajutsu wich nach hinten, befand sich aber plötzlich am Rande des eingefrorenen Feuerballs. Der Löwe griff erneut an, doch diesmal sprang Amphizel über den Feuerstrahl hinweg und traf Pyroleo mit Hydropumpe. Das Feuerpokemon war sofort besiegt. "Nun gut, jetzt wird’s ernst", sagte Flordelis, „Los, Garados! Mega-Entwicklung und Eisstrahl!" Amphizel wich dem ersten Eisstrahl aus, doch schon beim nächsten wurde er getroffen. "Quajutsu, Aero-Ass", befahl Shinja. Der Frosch sprang mit einem großen Satz nach vorne, wurde allerdings von einer weiteren Eisstrahlattacke getroffen. Er schnaufte vor Erschöpfung, sprang erneut hoch und feuerte mehrere Wasser-Wurfsterne ab. Die Wasser-Shruikenattacke war zu schnell, als dass das Mega- Garados sie hätte abwehren können. Das Pokemon drehte sich zum Schutz weg, wurde allerdings im nächsten Augenblich von Quajutsus Aero-Ass getroffen. "Jetzt müssen wir nur noch eines tun", sagte Shinja und rannte zur Mitte des Feuerballes. "Quajutsu, Hydropumpe hier rein!" "Nein, du wirst uns umbringen", schrie Flordelis aufgebracht, während Quajutsu eine Wasserfontäne in die gelbe Mitte des Feuerballes schoss. Nun ging die Zeit weiter und Shinja wurde weggewirbelt. Die Windhose trieb ihn nach unten, während der Feuerball weiter nach oben raste. Quajutsu und Flordelis tauchten unterhalb des Feuerballes auf. Shinja sah Tandrak. Seine Augen leuchteten blau. Offenbar stand es tatsächlich unter Kyogres Kontrolle. Eine mächtige Hydropumpe verließ Tandraks Mund und zerteilte den Feuerball. Die stob mit einer gewaltigen Explosion in alle Richtungen auseinander. Kurz bevor Shinja auf dem Boden aufschlug, riss ihn die Druckwelle der Explosion zur Seite. Er stieß mit dem Rücken wieder gegen etwas und der Schmerz raubte ihm das Bewusstsein.

  • Eigentlich habe ich mit diesem Kapitel schon viel zu lange gewartet. Ich hoffe, dass ich
    diesmal ein paar Kommentare bekomme.


    Kapitel 13: Countdown


    Als Shinja die Augen wieder aufschlug, blickte er einer weißen Decke entgegen. Er hörte ein gleichmäßiges Piepen neben sich. Shinja blickte zur Seite und sah einen großen Kasten neben sich stehen, welcher seine Herzschlagfrequenz anzeigte. Dahinter hing ein Fenster an der ebenfalls weißen Wand. Shinja blickte dem mit hellen Wolken verhangenen Himmel entgegen und sah dicke Schneeflocken vom Himmel fallen.
    "Es schneit", fragte ich Shinja. Er runzelte die Stirn, denn schließlich war es gerade erst Anfang November. Shinja schaute sich im Raum um und erkannte, das er in einem Krankenhaus liegen musste. Er war an zahlreiche Kabel angeschlossen, welche ihn mit unterschiedlichen Flüssigkeiten versorgten. Shinja schob die weiße Decke, unter der er lag, zur Seite und bemerkte, dass er keine Wunden hatte. Er fand nur ein paar kleine Narben, welche bereits ungewöhnlich gut verheilt waren. "Er ist wach", ertönte plötzlich eine Stimme. Eine Krankenschwester mit pinken Haaren stand in der Tür. "Wir dachten schon, du wachst nie mehr auf."
    "Was ist passiert?" "Erstmal, ich bin Joy", begrüßte ihn die Krankenschwester,
    "ich habe die in den letzten Wochen am Leben gehalten."
    "Wochen", fragte Shinja überrascht.
    "Ja", bestätigte Joy, "wir haben bereits Ende Dezember. Du hast Weihnachten verpasst und in einer Woche ist Silvester."
    "Wo sind die anderen", fragte Shinja.
    "Keine Sorge, deinen Freunden geht es gut. Sie sind alle lange vor dir aufgewacht. Ich sage ihnen eben Bescheid, dass du wach bist. Ich denke, du kannst morgen bereits entlassen werden", sagte Joy und verschwand. Nun lag Shinja wieder allein im Krankenbett. Neben ihm piepte die Maschine unbeirrt weiter.
    "Fast zwei Monate", hauchte er und ließ die Worte auf seiner Zunge zergehen. Wenige Minuten später hörte Shinja Fußgetrampel außerhalb des Raumes. Im nächsten Moment stürmte Lana herein. Gefolgt von Zoku und Lokin.
    "Shinja, Mann habe ich dich vermisst", freute sich Lana und umarmte ihn kurz. Shinja ächzte. "Vorsicht, die Kabel."
    "Oh, entschuldige, war nicht meine Absicht", sagte Lana und wich zurück.
    "Du hast eine Menge verpasst", erzählte Lokin, "wir haben uns inzwischen alle Orden geschnappt. Und deine Pokemon haben wir ebenfalls trainiert."
    "Lokin, denk an das Geschenk", bemerkte Zoku. "Ach ja, natürlich: Von Astrid als Weihnachtsgeschenk sozusagen."
    "Der Orden von Fluxia", wunderte sich Shinja und betrachtete ihn genauer, "aber ich habe doch gar nicht gegen Astrid gekämpft."
    "Astrid hat es geschafft, uns in die Zerrwelt zu retten", erklärte Zoku, "du warst leider bereits auf dem Weg nach oben. Von der Zerrwelt aus haben wir deinen Kampf gegen Zyrus beobachtet. Astrid meinte, dein Sieg sei Verdienst genug."
    "Dann fehlt mir nur noch ein Orden", stellte Shinja fest.
    "Genau, leider ist morgen Nachmittag schon die Anmeldefrist für die Pokemonliga abgelaufen. Du bist als einziger noch nicht angemeldet, da wir nicht wussten, wann du aufwachst und weil du die Anmeldung selbst unterschreiben musst“, entgegnete Lana.
    "Dann sollten wir keine Zeit verlieren", schlug Shinja vor.
    "Ja, wir beide fliegen auf meinem Glurak nach Fractalia City, während der Rest zur Pokemonliga aufbricht", sagte Zoku.
    Am nächsten Morgen brachen sie gegen Mittag auf. Shinja und Zoku verabschiedeten sich von den anderen und kletterten auf Zokus Glurak.
    Dasrote drachenartige Pokemon schwang sich sogleich in die Lüfte und sauste durch die Luft und Unmengen an kühlen Schneeflocken. Nach etwa einer Stunde näherten sie sich dem kleinen Ort, welcher am Rande des zum größten Teil verbrannten Waldes lag.
    Es war der Wald, welchen Shinja damals in Illumina City in den Nachrichten gesehen hatte. Vereinzelt wuchsen bereits neue Bäume aus Asche und Schnee empor, doch aufgrund der Kälte gediehen sie nur sehr langsam.
    "Shinja, du hast eine Stunde", erklärte Zoku, "Dann endet die Frist. Ich warte hier. Da wir bis zur Liga etwa eine Viertelstunde brauchen, gebe ich dir maximal eine halbe Stunde Zeit."
    "Das schaffe ich", sagte Shinja, während Glurak vor der Arena landete. Shinja sprang vom Rücken des Pokemon und rannte in die Arena hinein.
    "Bis gleich", rief er, ehe er im Inneren verschwand und sogleich eine Eisfläche entlangschlitterte. "Ruhig, Ruhig", sagte eine Stimme. Shinja kam auf einer Schneefläche zum Stehen. Etwas weiter entfernt wartete ein breiter älterer Mann mit weißem Bart, ebenfalls weißen Haaren und einer blauen Daunenjacke.
    "Ich bin Galantho, der Arenaleiter von Fractalia City, deine Freunde haben mir bereits alles über dich erzählt", begrüßte ihn der Mann.
    "Hallo, entschuldige die Hektik, aber ich bin in Eile", erklärte Shinja.
    "Na dann, lass uns am besten gleich beginnen", schlug Galantho vor. "Los, Walraisa!" "Trotz allem möchte ich es dir nicht zu einfach machen, Shinja." Ein blauer großer Wal mit langen Zähnen und einer weißen Mähne verließ Galanthos Pokeball.
    "Na toll", stöhnte Shinja, "Dann bleibt mir keine andere Wahl. Los, Lucario!" Lucario trat auf die Eisfläche, doch es hatte Schwierigkeiten damit, die Balance zu halten. "Lucario, Mega-Entwicklung und Aurasphäre", befahl Shinja. Walraisa, Erdbeben", rief Galantho.

    Während Lucario die Aurasphäre lud, sprang Walraisa nach oben und rammte im nächsten Moment die Eisfläche, welche sofort zu beben begann.
    Lucario verlor die Kontrolle und schoss daneben. Das Pokemon versuchte es erneut, doch diesmal wurde es von einer noch stärkeren Erschütterung nach hinten geschleudert.
    "Lucario, Nahkampf!" Lucario rutschte nach vorne und hielt auf Walraisa zu.
    "Walraisa, halte es mit Eisstrahl auf Abstand und dann erneut Erdbeben!" Lucario wich dem ersten Eisstrahl aus, den nächsten zertrümmerte er mit seiner Faust. Doch nun sprang Walraisa nach vorne und war plötzlich über Lucario. Dieser sprang erschrocken zur Seite, doch er wurde von Walraisa mit in die Tiefe gerissen. Sie durchbrachen die Eisfläche und landeten im Wasser. Shinja warf einen flüchtigen Blick auf seine Uhr und stellte fest, das bereits 5 Minuten vergangen waren.
    "Komm schon Lucario, Nahkampf!" Im nächsten Moment durchbrach Walraisa die Eisfläche mit Lucario vorweg. Dieser hagelte mit einer Serie von Faustschlägen auf das Gesicht des Wales ein. "Walraisa, Erdbeben!" Der Wal fiel hinunter und Lucario stürzte sich ebenfalls hinab. Er rammte seinen Körper in Walraisa hinein und krachte durch die Eisfläche hindurch, wodurch ein weiteres Loch entstand. Unten am Grund der Arena vibrierte das Wasser und kurze Zeit später trieben beide Pokemon besiegt an der Oberfläche.
    "Ein guter Anfang", stellte Galantho fest, "Los, Jugong!"
    Ein weißer Seelöwe mit einem kurzen Horn verließ den Pokeball des Arenaleiters. "Los, Trombork", rief Shinja, "beginne mit Holzhammer!"
    "Jugong, Eisstrahl!" Trombork rannte auf seinen wurzelartigen Beinen nach vorne. Doch als der eisige Strahl auf ihn zuschoss, rief Shinja: "Jetzt, Trombork, Phantomkraft!"
    Das Baumpokemon löste sich gerade rechtzeitig in Luft auf und tauchte direkt hinter Jugong wieder auf, wo er den sichtlich überraschten Seelöwen mit seiner hölzernen Faust rammte. Jugong brach durch die Eisdecke und verschwand im Wasser. Doch im nächsten Moment spuckte Jugong einen Eisstrahl aus dem kühlen Nass heraus und traf Trombork an der Schulter. Das Baumpokemon brüllte auf, löste sich in Luft auf und tauchte unter Wasser wieder auf, wo es Jugong zurück an die Oberfläche rammte. Trombork schlitterte auf seine dünnen Wurzelfüße über das Eis und nahm Anlauf. Er hielt auf Jugong zu, welcher bereits wieder Eis in seinem Mund ansammelte. Diesmal schaffte es Trombork dem Eisstrahl auszuweichen und rammte Jugong mit seiner Faust durch die Luft. Jugong ging besiegt zu Boden. Shinja schaute er auf seine Uhr. Nervös registrierte er, dass er nur noch fünf Minuten hatte, bis Zoku losfliegen wollte.
    "Trombork, komm her!"
    "Los, Arktillas", rief Galantho, "Bringen wir es zu Ende.
    Arktillas sah aus wie ein breiter Eisblock, nur das er oben flach war. Das Pokemon stand auf vier breiten Beinen und hatte einen eisblauen Körper.
    "Trombork, komm zurück", befahl Shinja und holte einen weiteren Pokeball hervor.
    "Zeig mir, was du gelernt hast. Los, Fiaro!" Shinjas Dartignis hatte sich bereits weiterentwickelt. In einen rot-grauen Feuerbussard.
    "Wir haben nur fünf Minuten Fiaro", erklärte Shinja, "beginne mit Flammenblitz!"
    "Arktillas Steinhagel!" Das Eispokemon warf dem Feuerbussard viele große Felsbrocken entgegen. Doch Fiaro ließ sich davon nicht beirren. Er hüllte sich in Flamen und schoss wie ein Feuerball auf Arktillas zu. Der Vogel wich den Steinen gekonnt aus und raste in das Eispokemon hinein. Dieses stöhnte auf, und erhob sich wieder. Es warf erneut Steine nach Fiaro, doch dieser war wieder schneller.
    "OK, Arktillas, dann eben Steinkante!" Die restlichen Felsbrocken fielen zu Boden, während Arktillas hunderte spitzer kleiner Steine auf Fiaro zusausen ließ.
    "Fiaro, nochmal Flammenblitz!" Der Feuerbussard schoss in Flammen gehüllt erneut Arktillas entgegen. Viele kleine Steine verglühten in der Hitze von Fiaros Flamme. Doch manche ritzten sich in seine Haut. Der Vogel verzog das Gesicht, doch er hielt tapfer weiter auf Arktillas zu. Das Eispokemon versuchte auszuweichen, doch es war schon zu spät. Mit einer großen Feuerexplosion rammte Fiaro Arktillas und erzeugte ein DoppelK.O.
    "Bravo", lobte Galantho, "du hast dir deinen Orden redlich verdient." Shinja bedankte sich und warf einen Blick auf seine Uhr. Doch Zoku stand bereits hinter ihm.
    "Du scheinst die Zeit ja perfekt ausgekostet zu haben", bemerkte dieser, "komm, wir müssen los."
    Wenig später saßen sie bereits auf Zokus Glurak und flogen der Pokemonliga entgegen. Das Feuerpokemon flog durch die dichte Wolkendecke hindurch, sodass sie die Sonne am blauen Himmel sehen konnten. Doch der eisige Wind schnitt allen dreien tief ins Gesicht. Nach einiger Zeit durchbrachen sie die Wolkendecke erneut und erblickten die Pokemonliga.
    Die Liga lag auf der Spitze eines Berges, und war rund um die große Arenafläche mit Türmen gesäumt. Vorne über dem Eingang war ein besonders großer Turm, welcher in einen Torbogen über dem Eingang überging. Am hinteren Rand stand ein großer Kessel, in dem vermutlich die Flamme des Lavados gezündet wurde.
    Glurak landete auf einem großen Platz vor dem Eingang. Der Platz wurde von mehreren großen Hotels umrundet, in denen die Teilnehmer und Zuschauer in den nächsten Tagen schlafen würden. "Shinja, hier rüber", rief plötzlich Lana, welche in einer Gruppe vor dem Eingang stand. Vor der Eingangstür stand ein Mann mit einem Laptop und tippte darauf herum.
    "Okay, ich denke, das waren dann alle", murmelte er.
    "Nein, warte, ich möchte mich auch anmelden", rief Shinja. Der Mann blickte auf und sagte: "Nun gut, die Frist ist ja noch nicht abgelaufen." Shinja trug seine Daten ein, zeigte seine Orden vor und unterschrieb das Anmeldeformular. Daraufhin tippte der Mann wieder auf seinem Laptop herum und verschwand im Gebäude.
    "Morgen beginnen die Kämpfe", erklärte er, "bereitet euch gut vor." Lana führte das Finsttrio zu einem der Hotels.
    "Ich habe die Verantwortlichen gebeten, ein Zimmer für dich freizuhalten. Oder besser gesagt, meine Eltern", erklärte Lana, "sie sind übrigens auch gleich da. Kommt, Lee erwartet uns bereits im Hotel." "Du meinst doch wohl nicht etwa...", begann Shinja.
    “Doch", entgegnete Lana, "der, der dich bei unserer Landung in Kalos erwischt hat."
    Sie folgten einem langen breiten Gang. Die Wände waren mit Bildern von vergangenen Kämpfen behangen. "Ihr bekommt ein Dreierzimmer und ich ein Einzelzimmer", erklärte Lana. Sie sahen Lee mit seinem Pandagro bereits vor einer der Türen stehen. Dieser begrüßte sie lächelnd und kam auf sie zu.
    "Lee wird hier wieder mein Bodyguard sein. Wenn die Leute erfahren, dass ich teilnehme, werden sie vermutlich versuchen, das Hotel einzurennen."
    Nun meldete Lee sich selbst zu Wort: "Hallo, alle zusammen!" Dann bemerkte er Shinja.
    "Du", sagte er und hob seinen Arm. "Du hast mich umgelegt und bist mir auf dem Flugplatz entwischt."
    "Es tut mir leid", beteuerte Shinja. "Nun, es sind keine bleibenden Verletzungen zurückgeblieben und Lana hat mir bereits alles erklärt. Also will ich dieses eine Mal darüber hinwegsehen", antwortete Lee.
    "Danke", sagte Shinja, "ach, Lana ich dachte, du magst die Öffentlichkeit nicht."
    "Ja, aber da es diesmal wirklich um mich geht, versuche ich mich zu überwinden. Den Rest des Tages trainierten sie und Shinja bekam auch die neuen Pokemon der anderen drei zu sehen.
    In der Nacht schlief Shinja unruhig, denn er war sich nicht sicher, was passieren würde und wie er auftreten sollte. Lana lag in einem breiten Bett und blieb noch lange wach. Die Tatsache, dass sie morgen vermutlich Publikums- und Pressemagnet Nummer 1 sein würde, verursachte ihr Magenschmerzen.
    Doch sie beschloss, einen guten Auftritt hinzulegen und ihre Eltern diesmal nicht zu enttäuschen. Schließlich schlief auch sie ein.