Vorwort
Nach längerer Abwesenheit kehre ich nun mit einer weiteren Geschichte zurück.
Wie der Titel schon sagt, geht es um Missingno. Allerdings diesmal nicht als Spielfehler, sondern
als eingebundenes Wesen. Ich hatte mich schon länger gefragt, wie man Missingno in die Pokemonwelt
hineinsetzen könnte. So kam diese Geschichte zustande. Einen Prolog lasse ich dieses mal weg, da mir bis jetzt
keiner eingefallen ist, der nicht zu viel verrät.
Warnung
Es kann zu gewaltätigen Handlungen kommen. Auch werden eventuell Charaktere sterben.
Charaktere
Der Hauptcharakter heißt Lian und ist Auszubildener in einer Pokemonzucht in
Erzelingen (Sinnoh). Sein Partnerpokemon ist ein sehr intelligentes Panferno.
Copyright
Die Pokemon und die meisten Orte (sowie der bekannte Spielfehler) sind Eigentum von Nintendo. Die Geschichte stammt von mir.
]Klappentext
Als Lians Vater bei einem Minenunglück spurlos verschwindet, macht Lian sich auf die Suche nach ihm.
Doch eine uralte Macht ist zum Leben erwacht und seltsame Wesen bedrohen die Welt.
Auf seiner Reise trifft Liam Salem. Ein Junge, der von einem Monster besessen ist, welches ihn zu grausamen Taten verleitet.
An anderer Stelle versucht ein verloren geglaubter Mensch die
Tore zur Hölle einzureißen, um sich ein Paradies zu erschaffen.
Wohlwissend, dass er dabei den ganzen Planeten in den Untergang treibt.
Kapitel 1
Das erste, was Lian an diesem Tag hörte, war das Klingeln seines Weckers, das ihn auf dem Schlaf riss. Müde stand er auf und machte sich fertig, während unten bereits Geräusche zu vernehmen waren. Als Liam in die Küche kam, war seine Mutter bereits am Essen. "Guten Morgen Liam, stell deinen Wecker nächstes Mal bitte etwas früher, du kommst sonst noch zu spät zur Arbeit.
„Sorry Mam, aber ich muss mich noch daran gewöhnen", antwortete Lian und rieb sich die Augen, während er versuchte sich mit der anderen Hand ein Brot zu schmieren.
" Wo ist Dad?" "Er ist schon seit einer Stunde in der Miene. Wegen dem neuen Stollen, den sie gestern Abend entdeckt haben", erklärte seine Mutter Kathleen.
"Ah, ok, er war gestern wirklich wie aus dem Häuschen", antwortete Liam und schmunzelte, als er daran dachte, wie lange sein Vater beim Abendessen davon geredet hatte. Plötzlich waren weitere Laute von oben zu vernehmen. "Pan, komm runter", rief Lian. Kurze Zeit später rutschte ein Panferno das Geländer hinab. Pan kam schnell an den Tisch und schnappte nach Lians Brot.
"Bitte, Pan, lass das. Ich bin noch müde", beschwerte sich Liam, "dein Essen ist im Schrank, wie immer." Das Panferno öffnete den besagten Schrank und holte mehrere Beeren und Bananen hervor.
"Pan ist wirklich sehr intelligent", bemerkte Kathleen.
"Tja, wir sind eben zusammen aufgewachsen. So etwas färbt ab", gab Lian zurück. "Ach tu nicht so oberschlau. Das, was Pan alles kann ist für ein Pokemon schon eine große Leistung", meinte Kathleen. Etwa eine Viertelstunde später gingen Lian und Pan bereits durch die Straßen von Erzelingen. Kühle Luft wehte vom Kraterberg herab und die Sonne lugte bereits hinter dem Gebirge hervor. Alles hatte den Anschein, als würde heute ein schöner Tag werden, doch es sollte nicht so bleiben. Als Lian die Pokemonzucht von Erzelingen, welche erst seit wenigen Wochen gab, betrat, erwartete ihn sein Meister Bruno bereits ungeduldig. Er kam ihm sofort entgegen und deutete auf die Uhr.
"Mach schon, die Machollo füttern sich nicht von selbst." "Ja, Meister", antwortete Lian knapp. Bruno mochte keine Ausreden, daher konnte er sich jedes weitere Wort sparen. In der Pokemonzucht wurden hauptsächlich Maschocks und Stalobors für den Bergbau herangezogen. Außerdem bekamen angehende Bergleute hier meistens ihr erstes Pokemon. Lian holte schnell einen Futtersack aus der Vorratskammer und betrat einen Trainingsraum, in dem sich etwa 10 Machollos aufhielten. Manche trainierten bereits mit Hanteln oder zertrümmerten unterschiedlich große Steine. Lian war für die jungen Pokemon zuständig, während Bruno die älteren übernahm. Als die Machollo Lian sahen, rannten sie sofort auf ihn zu und drängelten sich um ihn herum. "Hey, ihr bekommt ja alle etwas", versprach Lian. Er füllte das Futter in mehrere Schalen und stellte sie auf einen Tisch. Sofort machten sich die Machollo über das Essen her, während Lian den Sack im Lager einschloss. Als er kehrtmachen wollte, stand plötzlich sein Meister mit zwei Maschocks vor ihm. "Was gibt es", fragte Lian. "Bringe diese beiden in die Mine“, befahl Bruno, "die Bergleute brauchen mehr Leute wegen dem neuen Stollen."
Und falls sie etwas interessantes finden sollte, benutze dies nicht als Ausrede dafür, länger dort zu verweilen."
"In Ordnung", antwortete Lian. Er winkte den Maschock zu und ging zur Tür hinaus. Lian fand es schade, dass die beiden Maschock den Weg nicht allein fanden, aber sie waren einfach nicht intelligent genug. Lian hatte mal versucht, mit ein paar Machollos Fußball zu spielen, doch die Pokemon trampelten nur auf dem Ball herum, statt ihn zu schießen. Das ganze hatte am Ende mehr Ähnlichkeit mit Rugby, da die Machollo irgendwann begannen sich um den Ball zu prügeln. Wenn auch etwas heftiger als beim Rugby. Als Lian den Eingang erreichte, liefen bereits zwei Förderbänder aus der Miene heraus zu mehreren Schutthaufen. Irgendwo summten mehrere Motoren, doch ansonsten wirkte die ganze Anlage verlassen. Waren wirklich alle mit diesem neuen Stollen beschäftigt? Lian runzelte verwundert die Stirn. Es war nicht die erste Höhle, die die Bergarbeiter entdeckt hatten, doch dieses Mal musste es etwas wirklich interessantes sein, denn normalerweise war hier immer jemand und bediente die irgendwelche Maschinen oder Fahrzeuge.
"Hallo", rief Lian, doch es antwortete niemand. Nur die Maschinen summten vor sich hin und im Eingang flackerte eine alte Leuchtstofflampe, welche an zwei an der steinernden Decke hängenden zwei Holzbalken hing. Langsam betrat Lian die Mine. Stickige Luft stieg ihm entgegen und er fragte sich, wie man es hier nur von morgens bis abends hier aufhielt. Plötzlich hörte Lian von weiter hinten einen Schrei. Es klang wie ein Hilferuf.
"Hallo, ist da jemand", rief Liam. Erneut erklang ein Schrei. "Hier! Hier drüben! Hilfe!" Nun lief Lian schneller. Die Maschock und Pan kamen schnell hinterher. Sie erreichten einen dunkleren Abschnitt, welcher nicht von Leuchtstofflampen, sondern nur provisorisch von Fackeln erhellt wurde. Unter einer solchen lag ein Mann und hielt sich eine Wunde am Bauch. An den Armen und Beinen hatte er mehrere Kratzwunden.
"Hilfe...Ich...", stammelte der Mann. "Was ist passiert", fragte Lian, "wo ist mein Dad?" Der Arbeiter hustete, wo bei ein gelber Helm von seinem Kopf fiel. Nun erkannte Lian, das seine Augen angstgeweitet war. Zitternd hob der Mann einen Arm und deutete in den Stollen. "Dort...ein Monster. Wir... müssen weg".
"Packt mit an", befahl Lian den Maschock, doch einer der beiden warf sich den verletzten Arbeiter kurzerhand über die Schulter, worauf dieser laut aufschrie.
"Nein, nicht so", schrie Lian entsetzt und half dem Verletzten herunter. "Dann hilf du mir eben, Pan", seufzte Lian.
Gemeinsam trugen sie den Mann aus der Miene heraus, auf die anliegende Krankenstation. Eine Dame von der Rezeption sprang sofort auf und holte zwei Ärzte mit einer Trage. "Ich hab ihn so in der Mine gefunden", sagte Lian.
"Wo sein die anderen Arbeiter", fragte ein Arzt.
"Ich habe niemand sonst gesehen. Wahrscheinlich in diesem neuen Stollen", antwortete Lian und ging zur Tür. Doch der Arzt hielt ihn auf.
"Bitte, ich muss meinen Vater finden", bat Lian, "wenn ihm was passiert ist, dann...!" "Die Polizei ist bereits unterwegs", erklärte der Arzt. Ungeduldig wartete Lian im Wartezimmer darauf, auf die Ankunft der Polizei. Die Maschock saßen stumm in einer Ecke und starrten ihn ausdruckslos an.
"Was guckt ihr so", rief Lian. Wut flammte in ihm auf. Selbst wilde Maschock wären weniger emotionslos.
"Jetzt starrt mich nicht so an! Ich habe auch keinen Plan", schrie er ihnen entgegen. Die beiden Maschock schauten einander an und sahen dann zu Boden.
"Hey, tut mir leid", sagte Lian, "ich bin einfach nur nervös.
Etwa 5 Minuten später traf die Polizei ein und Lian erzählte, was er wusste. Nach der Befragung ging er hinaus und sah, das die Polizei den Mineneingang komplett abgesperrt hatte. Hohe Bauzäune machten ein durchkommen unmöglich. "Ein ziemlich großes Polizeiaufgebot", bemerkte Lian. Er ging zum Bauzaun und versuchte einen Blick in die Mine zu erhaschen. Doch ein Polizist zog ihn zurück.
"Tut mir leid, aber das Betreten der Mine ist bis auf weiteres verboten. Ein Stollen ist eingestürzt.
"Der verletzte Mann hatte aber Kratzwunden und der Stollen war noch intakt", widersprach Lian. "Tut mir leid, sie müssen jetzt gehen", sagte der Wache haltende Polizist. Plötzlich trat ein Arkani vor und knurrte ihn an. "Komm Pan, wir gehen", forderte Lian sein Panferno auf. Sie setzten die Maschock vor der Tür der Pokemonzucht ab und gingen nach Hause, da Lian sich keine Predigt über sein Zuspätkommen anhören wollte. Kathleen bügelte gerade und hörte dabei Radio.
"Lian, was machst du denn schon wieder hier", fragte sie überrascht. „Ich sollte zwei Maschock zur Mine bringen, doch da war nur ein Verletzter Mann. „Was", fragte Kathleen erschrocken. Sofort wählte sie die Handynummer ihres Mannes, doch es ging niemand rann.
Auch bei der Polizei wollte ihnen niemand Auskunft erteilen.
"Sie sagen, ein Stollen sei eingestürzt, doch das kann nicht sein. Ich habe es gesehen", sagte Lian. Er konnte keinen klaren Gedanken fassen und lief die ganze Zeit im Haus auf und ab. Warum sagte niemand die Wahrheit? Nach einiger Zeit ging Lian wieder an die Arbeit. Sein Meister hatte inzwischen von dem Unglück gehörte und zeigte Verständnis mit Lians Situation. Als der Abend nahte und die Sonne langsam versank fasste Lian einen Entschluss.
Er würde selbst in die Mine hinabsteigen und herausfinden, was wirklich geschehen war. Und vor allem würde er versuchen seinen Vater zu finden.